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Mine_B

Bewertungen

Insgesamt 17 Bewertungen
12
Bewertung vom 17.06.2025
Kikis kleiner Lieferservice 3: Kiki und die andere Hexe
Kadono

Kikis kleiner Lieferservice 3: Kiki und die andere Hexe


sehr gut

Das Kinderbuch „Kikis und die andere Hexe“ stammt aus der Feder von Eiko Kadono und wurde damals schon als Literaturverfilmung/ Anime bekannt. Nun wurde es als Buch neu aufgelegt. Dies ist bereits der dritte Band der Reihe rund um die kleine Hexe Kiki und ihre schwarze Katze Jiji. Es lässt sich jedoch auch ohne Probleme ohne Vorkenntnisse lesen.

Auch dieses Mal fällt die Gestaltung positiv ins Auge. Innerhalb der Kapitel sind ein paar liebevolle schwarz- weiß Illustrationen beigefügt worden. Diese ergänzen den Inhalt des Buches ganz gut, runden es ab. Sie stellen einen kleinen Blickfang innerhalb des Kinderbuches dar und sind ansprechend.
Der Schreibstil ist, wie ich es bereits aus den vorherigen Büchern rund um Kiki und Jiji gewohnt war, leicht und einfach gehalten – entsprechend einem Kinderbuch ist die Schriftgröße auch größer gewählt. Auch dieses Mal schwingt wieder ein gewisser Humor mit – all dies führt dazu, dass sich das Buch wieder zügig und angenehm lesen lässt. Bei mir haben die Bücher über Kiki den Effekt, dass ich den Alltag vergessen kann und ich habe mich auf die zauberhaften und unterhaltsamen Abenteuer der kleinen Hexe mit ihrem schwarzen Kater Jiji gefreut. Auch der dritte Band der Reihe ist kurzweilig und perfekt für einen gemütlichen Abend geeignet. Es hat eine angenehm leichte Grundstimmung, welches sich für eine cozy Stimmung eignet. Man fliegt hier quasi mit Besentempo durch die Seiten und begleitet die kleine Hexe Kiki bei ihren Aufgaben.
Auch in „Kiki und die andere Hexe“ muss sich die kleine Hexe Kiki neuen Aufgaben stellen und die ein oder andere Hürde meistern. Mittlerweile ist Kiki sechzehn Jahre alt und ist im Vergleich zu den vorherigen Bänden reifer und erwachsener geworden. Ein wichtiges Thema ist in diesem Band der Weg zur Selbstfindung. Kiki muss ihren Weg gehen und ist stellenweise recht nachdenklich. Die junge Hexe hat sich auf jeden Fall deutlich weiter entwickelt und ist nicht mehr so naiv wie zu Beginn der Buchreihe. Aber auch der Kater Jiji wirkt gereift und ist oftmals mit seinen Gedanken bei für ihn wichtigen Themen. Die beiden gehen ihren Gedankengängen nach und da ist es nicht verwunderlich, dass die beiden auch mal einen Konflikt austragen. Sie sind nicht immer einer Meinung und diskutieren dies aus. Doch dieses Mal geht Jiji für kurze Zeit seinen eigenen Weg und macht dabei seine eigenen Erfahrungen, was für ihn ebenso wichtig ist wie auch für Kiki. So lernen sie, dass sie den anderen in solchen Situationen vermissen.
Ein zentrales Thema ist auch die Eifersucht, welche Kiki für die andere Hexe Keke entwickelt. In ihrer Stadt scheint sich eine andere Hexe angesiedelt zu haben und Kiki muss feststellen, dass sie eifersüchtig ist. Ihr gefällt es nicht, wie sich Keke in die Stadt einfügt und sich mit den Stadtbewohnern anfreundet. Besonders, dass sie sich mit dem Aeronautik- Klub anfreundet und dort zu einem wichtigen Bestandteil wird, ärgert Kiki. Keke scheint sich mit Tombo anzufreunden und sie hilft ihm bei einem Problem, was natürlich Eindruck schindet. Kiki ist eifersüchtig auf Keke und dies bietet einiges an Konfliktpotential. Man merkt dem Kinderbuch „Kiki und die andere Hexe“ deutlich an, dass die Kiki an ihren Aufgaben gewachsen ist und nicht immer alles nur positiv sieht, sie wirkt nachdenklicher. Im Vergleich zu den ersten beiden Bänden ist dieser Folgeband auf jeden Fall melancholischer in seiner Grundstimmung. Aber dennoch bleibt der positive Grundgedanke erhalten, eine cozy Stimmung ist dennoch spürbar. Dieser ernstere Unterton nimmt in diesem Kinderbuch keine Überhand, er wirkt nicht zu dominant. Ich finde, dass die Autorin Kadono auch dieses Mal eine gelungene Balance gefunden hat.
Die andere Hexe Keke ist größtenteils unsympathisch dargestellt, was dazu führt, dass man mit Kiki mitleidet. Sie provoziert Kiki ganz bewusst, sowohl mit ihren Worten als auch mit ihren Taten. Die ist vorlaut und unfreundlich gegenüber Kiki. Zu den restlichen Stadtbewohnern ist sie überfreundlich. Die Freundlichkeit von Kiki wird aber ausgenutzt und ihren persönlichen Raum ignoriert sie, übertritt gewisse Grenzen. Die Auflösung am Ende, was es mit Keke auf sich hat, wo sie herkommt, fand ich persönlich nicht zu hundertprozentig zufriedenstellend, aber dies ist natürlich Geschmackssache.
Interessant fand ich, dass man auch dieses Mal wieder Einblicke in den Alltag der anderen Stadtbewohner bekommen hat. Man erfährt, was sie beschäftigt und was ihnen wichtig ist, hat als Leser Anteil an dem Leben der Bewohner von Koriko.

Insgesamt konnte mich die Autorin Eiko Kadono auch mit dem dritten Band „Kiki und die andere Hexe“ wieder gut unterhalten, es war so ein herzerwärmendes Buch. Die Geschichte und auch Kiki und Jiji sind reifer geworden. Ich möchte für dieses Buch 4 Sterne vergeben. Und ich bin schon gespannt, welche Abenteuer Kiki und ihr Lieferdienst noch bestreiten werden.

Bewertung vom 08.06.2025
Der Tag bricht an / Die Tribute von Panem Bd.5 (Deutsche Ausgabe) (eBook, ePUB)
Collins, Suzanne

Der Tag bricht an / Die Tribute von Panem Bd.5 (Deutsche Ausgabe) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die bekannte Autorin Suzanne Collins hat mit ihrem Buch „Der Tag bricht an – Die Tribute von Panem L“ einen weiteren Band zu ihrer Panem- Reihe geschrieben. Hier werden die Hungerspiele von Haymitch Abernathy beleuchtet. Es ist nicht zwingend notwendig, dass man andere Bände aus dieser Reihe kennt. Aber dadurch würde man viele Anspielungen und Querverbindungen nicht verstehen, daher empfehle ich, dass man bereits die anderen Bücher über Panem gelesen hat.
Ich habe vor einigen Jahren die ursprüngliche Panem- Trilogie mit Begeisterung gelesen. Als dann eine Ankündigung kam, dass die Spiele von Haymitch näher beleuchtet werden sollen, habe ich mich gefreut. Daher habe ich mich voller Vorfreude an dieses Buch herangewagt und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Der Schreibstil von Collins ist, wie ich es bereits aus den vorherigen Bänden gewohnt war, sehr angenehm. „Der Tag bricht an“ lässt sich flüssig lesen und entwickelt dabei eine Sogwirkung. Hat man das Buch erst einmal in die Hand genommen, möchte man es am liebsten nicht mehr weglegen. Außerdem ist es packend und spannend, Collins bietet hier einige Wendungen, welche ich persönlich so nicht erwartet hätte. Gekonnt wird hier eine bedrohliche Atmosphäre aufgebaut und man kann das Konfliktpotential quasi greifen. Jeder, der das Grundprinzip der Hungerspiele kennt, weiß, dass diese Bedrohung und Gefahr nicht lange auf sich warten lässt. Ergänzend zur eigentlichen Handlungen werden hier auch Lieder und Gedichte mit eingebunden. Diese geben der ganzen Handlung noch einen zusätzlichen melancholischen Ton. Sie verstärken die düstere Atmosphäre und runden die Handlung gekonnt ab, ergänzen sie und verstärken meiner Meinung nach die Emotionen.
Der Einstieg in dieses Buch war ziemlich direkt und schonungslos. Zu Beginn lernen wir den Alltag von Haymitch in Distrikt 12 kennen. Doch es dauert nicht lange und die Tribute für die Hungerspiele werden ausgelost. Man wird mitten in das Geschehen hineinkatapultiert und ist sofort dabei. Ich persönlich habe mich von der ersten Seite an wieder mitten in der Geschichte befunden und hatte keine Probleme, dass ich mich erst orientieren musste. Der Einstieg hat mir gefallen und passt zum Stil der Autorin.
In diesem Teil der Reihe werden die 50. Hungerspiele thematisiert. Aus vorherigen Bänden war bekannt, dass in diesem Jubel- Jubiläum die doppelte Anzahl an Tributen eingezogen wurden sind. Ich fand es interessant zu lesen, wie die Arena aufgebaut war, welche Gefahren diese mit sich brachte. Jedoch hätte ich mir stellenweise ein paar Details mehr gewünscht oder allgemein ein paar Ausführungen dazu mehr. An der Seite von Haymitch bekommt man nur einen recht einseitigen Einblick in die Arena und die Vorgänge in dieser. Ich kann verstehen, warum die Autorin dies so angelegt hat, der Protagonist selbst weiß auch nicht mehr. Dennoch hätte ich mir ein paar mehr Informationen über die Hergänge in der Arena gewünscht.
Die Charakterdarstellung fand ich größtenteils auch gelungen. Es gibt hier einige interessante Charaktere, welche mich in ihren Bann ziehen konnten. Haymitch hat ein gutes Herz und sorgt sich um seine Mitmenschen. Auch ist er clever und man erkennt eine Charakterentwicklung. Ich fand den Wandel vom dem jungen Haymitch ziemlich interessant. Wenn man weiß, wie er später mal wird und dann den Kontrast erkennt – dies hat mir recht gefallen. Haymitch war mir von der ersten Seite an sympathisch und ich mochte seine Darstellung. Im Gegensatz dazu konnte ich jedoch seine Liebesbeziehung zu Lenore Dove nicht so ganz fühlen. Für mich war sie nicht greifbar, ich habe nicht gespürt, was die beiden verbindet. Dafür waren andere zwischenmenschliche Interaktionen gelungener. Zum Beispiel zu den anderen Tributen aus seinem Distrikt, aber auch zu denen aus den anderen Distrikten. Maysilee fand ich gelungen gezeichnet. Zu Beginn denkt man, dass sie oberflächlich ist. Aber wenn man sie näher kennen lernt, wächst sie einem ans Herz. Negativ möchte ich im Gegensatz dazu erwähnen, dass hier zu intensiv name- dropping betrieben wurde. Einige Charaktere werden nur kurz erwähnt, ohne einen Anteil an der Story zu haben. Und dies nur, weil sie die Eltern von irgendwem sind oder später mal relevant sind. Hätten sie zur Handlung beigetragen, hätte ich dies weniger negativ aufgefasst.

Insgesamt konnte mich die Autorin Suzanne Collins mit „Der Tag bricht an – Die Tribute von Panem L“ wieder in ihren Bann ziehen. Bis auf ein paar kleine Kritikpunkte hat mir auch dieser Band wieder richtig gut gefallen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.06.2025
Kerze & Krähe
Hearne, Kevin

Kerze & Krähe


ausgezeichnet

Der bekannte Fantasy- Autor Kevin Hearne hat mit „Kerze & Krähe“ den Abschlussband zu „Die Chronik des Siegelmagiers“ geschrieben. Da dies nun schon der dritte und finale Band rund um den Siegelmagier Al ist, würde ich empfehlen, dass man die vorherigen Bände „Tinte & Siegen“ und „Papier & Blut“ bereits gelesen hat. Dadurch kommt man als Leser in den vollen Genuss des Buches und kann die Zusammenhänge deutlich besser verstehen.

Der Schreibstil von Hearne ist, wie ich es bereits aus seinen anderen Werken gewohnt bin, wieder ziemlich leicht und locker. Hierbei schafft es der Autor gekonnt, eine dichte Atmosphäre aufzubauen und ein Bild vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen. Auch eine gute Prise Humor ist in diesem Werk wieder enthalten. Ich persönlich mag diesen Humor, jedoch ist er stellenweite etwas derb, was nicht jeder mag. Durch das gesamte Werk zieht sich ein eher derber Umgangston, es wird ordentlich geflucht und stellenweise gibt es raue Dialoge. Doch wenn man sich erst einmal auf diesen etwas ungewöhnlichen Schreibstil eingelassen hat, dann kann man ein spannendes und packendes Fantasybuch erwarten. Hearne hat dieses Buch mit einer guten und gelungenen Portion Sarkasmus gewürzt. Auch gibt es einige unerwartete Wendungen oder auch unterhaltsame Szenen und sehr lebendige Dialoge. Dieses Buch hat wirklich viel zu bieten, sodass die Seiten nur so dahinfließen. „Kerze & Krähe“ ist stellenweise sehr actionreich und hat eine turbulente Story. Sowohl die Charaktere selbst als auch der Leser kommt hierbei kaum zur Ruhe. Ein Ereignis reiht sich an das nächste, sodass man gebannt an den Seiten hängt. Es gibt einige unerwartete Wendungen und es bietet die ein oder andere Überraschung.
Der Einstieg in diese Welt ist mir leichtgefallen. Man wird sofort wieder mitten in die Handlung geworfen und befindet sich bei einem Gespräch zwischen Al und Buck. Nach ein paar Seiten hat man nicht das Gefühl, jemals diese Welt für eine gewisse Zeit verlassen zu haben. Ich bin gut in das Buch hineingeworfen und habe mich sofort wieder wohl gefühlt.
Gefallen hat mir auch die magische Welt an sich. Die fantastischen Monster, die Götterwelt und die fantastischen Elemente konnten mich überzeugen, haben sie sich gut in die reale Welt integriert und diese bereichert. Allgemein überzeugt Hearne durch seine fantastischen Ideen und die gelungene Umsetzung dieser. Es gibt hier einige Facetten zu entdecken. Mir als Leser hat es Spaß gemacht, immer tiefer in diese fantastische Welt einzutauchen und immer neue Details zu entdecken. An der Seite von Al und Buck Foi in dieser magischen Welt zu bestehen und immer neue Abenteuer zu meistern.
Gelungen sind dem Autor auf jeden Fall auch die Charaktere. Diese sind lebendig und facettenreich angelegt. Im Verlauf der Reihe sind sie mir ans Herz gewachsen und ich hoffe, dass sie mir vielleicht nochmal über den Weg laufen werden. Al, der Siegelmagier, hat sich zu Beginn der Reihe gut weiterentwickelt. Er ist an seinen Aufgaben gewachsen und es hat mir Spaß gemacht, an seiner Seite die Aufgaben eines Siegelmagiers mitzuerleben. Ein zentrales Thema im Abschlussband ist auch der Doppelfluch von Al bzw. wie er diesen auflösen kann. Al geht hier zusammen mit seinen Freunden einigen Hinweisen nach und begibt sich dabei nicht nur einmal in Gefahr. Die Wege, welche hier bestritten werden, fand ich ansprechend. Mir persönlich hat die Auflösung gefallen, was hinter dem Fluch steckt. Aber auch die anderen Charaktere sind mir ans Herz gewachsen. Die freche Art von Buch Foi und auch seine persönlichen Probleme fand ich hier interessant und habe mitgefiebert. Aber auch das restliche Team rund um Al konnte mich überzeugen und es hat mir erneut Spaß gemacht, zusammen mit ihnen Abenteuer zu meistern und auf den Spuren des Fluches mit ihnen zu wandeln.
Auch der Eiserne Druide bekommt wieder einen kleinen Gastauftritt – dies fand ich auch gelungen. Die Weise, wie Al und der Druide miteinander umgehen, finde ich immer lesenswert.

Insgesamt hat der Autor Kevin Hearne mit dem Fantasybuch „Kerze & Krähe – Die Chronik des Siegelmagiers“ einen gelungenen Abschlussband der Trilogie geschrieben. Mir persönlich hat es Spaß gemacht, an der Seite von Al und Buch Foi, Nadia und auch Morrigan in diese magische Welt abzutauchen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.05.2025
Die Winterschwestern
Bertrand, Jolan C.

Die Winterschwestern


sehr gut

Das Kinderbuch „Die Winterschwestern“ stammt aus der Feder von Jolan C. Bertrand. Dies ist ein eigenständiges Buch und kann daher problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Von Seiten des Verlages wird dieses Buch ab 9 Jahren empfohlen, ich persönlich sehe dies ähnlich.

Mich persönlich hat hier das nordische Setting interessiert und ich war auf die Umsetzung der Winterschwestern gespannt. Daher habe ich mich ohne große Erwartungen auf dieses Kinderbuch eingelassen und ich wurde positiv überrascht.
Zuerst möchte ich die wundervollen Illustrationen von Chevalier Gambette betonen. Hier hat der Künstler ansprechende Zeichnungen gezaubert, sodass man sich bestimmte Szenen aus dem Buch noch besser vorstellen kann. Gerne habe ich mir seine Illustrationen angeschaut und habe dabei noch das ein oder andere Detail entdeckt.
Der Schreibstil des Autors Bertrand ist bildhaft und für das empfohlene Alter angemessen. Er schafft es gekonnt, eine gelungene Winteratmosphäre zu erschaffen, sodass man als Leser das Gefühl hat, dass man zusammen mit dem Protagonisten durch den Schnee wandert. Bei „Die Winterschwestern“ ist die Grundstimmung etwas düsterer, aber es gibt auch freudigere Szenen. Dennoch ist dies für sensiblere Kinder vielleicht zu beachten. Ich persönlich mochte diese leichte nordische düstere Atmosphäre sehr gerne. Auch hat dieses Kinderbuch parallelen zu einem mystischen Märchen. Es gibt Abenteuer, welche gemeistert werden müssen und einen Bösewicht. Auch hat der Protagonist Alfred eine wichtige Aufgabe, welche er erfolgreich abschließen will. Dabei muss er einige Hürden meistern und sich gegen stärkere, teils magische Wesen behaupten. Es gibt in dieser Geschichte wirklich viel zu entdecken und es hat mir Spaß gemacht, diese an der Seite von Alfred zu erkunden. Innerhalb dieses Buches wird permanent die Spannung hochgehalten und es gibt immer neue Wesen zu entdecken. Auf vielseitige Weise wird Spannung erzeugt und als Leser hängt man gebannt an den Seiten und erfreut sich über jede einzelne Illustration.
Positiv möchte ich erwähnen, dass in diesem Kinderbuch einige tiefgründige und auch wichtige Denkanstöße gegeben werden. Hier werden auch ernste Themen angesprochen und werden ganz natürlich in die Haupthandlung eingebunden. Dies hat mir wahrlich gut gefallen. Zum Beispiel wird hier das Thema Depressionen angerissen und endtabuisiert. Aber auch die Familie und der Zusammenhalt einer Gemeinschaft spielt eine wichtige Rolle und es wird in den Mittelpunkt gestellt, wie wichtig diese für einen einzelnen sein kann. Oder auch Geschwisterliebe. Dass der Verlust einer Schwester die andere in tiefe Traurigkeit stürzen kann, auch wenn man vorher nicht immer einer Meinung war.
In diesem Werk möchte der junge Alfred seinen Onkel Ragnar suchen. Dieser hat eine wichtige Aufgabe übertragen bekommen und hat sich dabei wohl im Schneechaos verirrt. Dabei muss er einige Hürden meistern und gelangt dabei selbst in Gefahr. Nicht immer ist die Situation für ihn einfach und bald stellt sich heraus, dass all dies mit dem Verschwinden der kleinen Schwester zusammenhängt. Eine magische Suche beginnt und hierbei lernt man einige wunderbare Charaktere kennen. Ich fand das Zusammenspiel von Alfred und der kleinen Winterschwester sehr unterhaltsam und auch die Suche nach dem Onkel Ragnar hat mir persönlich gut gefallen.
Das Ende hat mir persönlich ganz gut gefallen, hat es das Buch gekonnt abgerundet. Vielleicht hätte ich mir noch ein paar Ausführungen mehr dazu gewünscht, aber dies ist wahrlich Geschmackssache.
Auf den letzten Seiten ist noch ein Glossar beigefügt worden. In diesem wird auf die nordischen Götter eingegangen.

Insgesamt konnte mich der Autor Jolan C. Bertrand mit „Die Winterschwestern“ gekonnt unterhalten und die Illustrationen von Chevalier Gambette haben dieses Werk noch zusätzlich bereichert. Ich finde, es ist ein gelungenes mystisches Wintermärchen. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.

Bewertung vom 13.05.2025
Ein Weg aus Tinte und Magie / Die Buchreisenden Bd.1
El-Bahay, Akram

Ein Weg aus Tinte und Magie / Die Buchreisenden Bd.1


gut

Der Autor Akram El- Bahay hat mit dem Fantasybuch „Die Buchreisenden – Ein Weg aus Tinte und Magie“ den Auftakt einer magischen Dilogie geschriebenDa dies ein Reihenauftakt ist, kann dieses Werk ohne Vorkenntnisse aus anderen Büchern von El- Bahay gelesen werden.
Der Schreibstil ist, wie ich es bereits aus seinen anderen Werke gewöhnt bin, sehr flüssig, sodass sich das Buch zügig lesen lässt. Besonders ist bei El- Bahay aber der bildhafte Stil. Er schafft es immer wieder, dass Bilder vor meinem geistigen Auge entstehen, sodass ich das Gefühl habe, selbst Teil der Geschichte zu sein. Gekonnt wird hier eine ansprechende Welt gezeichnet und eine gelungene Atmosphäre aufgebaut. Die Geschichte entwickelt dabei eine Sogwirkung, sodass es einem schwerfällt, dieses Buch wieder aus der Hand zu legen. Die Welt, welche der Autor hier erschafft ist wahrlich magisch. Es gibt in dieser fiktiven Welt Menschen mit einem Talent, sich selbst und noch andere Mitreisenden in die Welt der Bücher hineinzulesen. Dabei müssen jedoch bestimmte Bedingungen erfüllt werden, zum Beispiel benötigt der Erzähler hierzu eine Erstausgabe des Werkes. Zusammen mit den Protagonisten gelangt man immer tiefer in dieses Abenteuer inklusive ihrer Geheimnisse und buchigen Charaktere. Und zusammen mit diesen lernt man die Grundlagen dieser magischen Welt kennen. Das Worldbuilding ist wirklich ansprechend und es macht Spaß, zusammen mit den Charakteren in diverse Bücher hinab zu tauchen und diese zu erkunden. Gerne würde ich mehr von solchen Buchreisen lesen, vielleicht auch mal eine, bei der nichts schiefgeht.
Der Einstieg in das Fantasybuch ist recht direkt, als Leser wird man sofort mitten in das Geschehen hineingeworfen. Dies ist meiner Meinung nach hier gut gelungen. Adam ist noch ein jüngeres Mitglied der Libronauten und bereitet sich gerade auf seine erste Reise mit Begleitperson und einem Kunden vor. Ziel ist der Roman „Vampyr“ von Polidori. Sofort wird eine stimmungsvolle Atmosphäre aufgebaut, man kann die verstaubte Buchhandlung quasi spüren. Auch wird sofort Spannung erzeugt, zusammen mit den Kunden ist man auf die Reise in dieses Buch gespannt. Natürlich passiert hier ein Missgeschick und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Auf vielseitige Weise gelingt es dem Autor, Spannung zu erzeugen und es gibt ein paar unerwartete Wendungen. Allgemein ist der Auftakt eher actionreich und ist wie eine Jagd nach einem Geheimnis bzw. dessen Auflösung.
Was mich persönlich zwiegespalten hat, sind hier die Charaktere und ihre Handlungen. Es gibt ein paar Szenen, in denen ich die Handlungen der Charaktere nicht ganz nachvollziehen kann. Auch macht jemand hier eine einhundertachtzig Gradwanderung seines Wesens, blüht total auf, um einer Frau zu imponieren. Auch die Libronauten sind mir persönlich nicht ganz klargeworden. Wie funktioniert diese Gemeinschaft? Sie leben zusammen in einem Haus, bestreiten aber ihren Alltag total unabhängig voneinander, es gibt keinen Zusammenhalt. Aber dennoch unterstützen sich gewisse Mitglieder. Und dann diese ganzen Geheimnisse, welche sie im Untergrund betrieben. Mir ist diese mönchsartige Gemeinschaft noch nicht genug beschrieben worden. Adam ist der Protagonist des Buches, er hat die besondere Stimme, kann also sich und andere in Bücher hineinlesen. Er ist noch ein jüngerer Mann, teilweise noch ziemlich naiv. Auch hinterfragt er mir persönlich zu wenig seine Mitmenschen und auch teilweise seine eigenen Taten. Er nimmt hin, dass sein bisheriges Leben eine Lüge war, hat keinerlei Verbindung mehr zu dieser. Auch ein gestohlenes Tagebuch, da interessiert ihm der Inhalt nicht, wobei dies für den weiteren Verlauf relevant ist. Dann scheint er Büchern nur bedingt sein Interesse zu gewährleisten, falls sie einen Zweck für seine Reisen geben. Und am schlimmsten fand ich seinen Umgang mit einem anderen Charakter, hier wurde er stellenweise ziemlich fies. Insgesamt war mir Adam nicht sympathisch, sodass ich nicht um ihn gebangt habe. Ansprechend fand ich dagegen den Kobold Luthin, hier mochte ich seinen Humor ganz gerne. Oftmals hat er die Situation aufgeheitert. Allgemein finde ich, dass manche Nebencharaktere eher blass waren. Zum Beispiel William läuft oftmals nur nebenher, ohne einen wesentlichen Beitrag zur Geschichte zu haben.
Dieses Fantasybuch endet mit einem Cliffhanger und vielen offenene Fragen. Auf den letzten Seiten werden erneut noch weitere Fragen in den Raum geworfen. Als Leser hat man hier das Gefühl, dass keine essentielle Frage geklärt wurde und dadurch fühlt man sich etwas hängen gelassen. Zumindest einen teilweisen Erfolg hätte ich mir hier gewünscht.

Insgesamt hat der Autor Akram El- Bahay mit „Die Buchreisenden – Ein Weg aus Tinte und Magie“ einen unterhaltsamen Auftakt seiner Dilogie geschrieben. Dieses Buch bietet einige tolle Ideen und Ansätze. Jedoch fand ich die Umsetzung szenenweise nicht immer gelungen. Auch mit den Charakteren hatte ich leider meine Schwierigkeiten. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Bewertung vom 05.05.2025
Immortal Longings
Gong, Chloe

Immortal Longings


gut

Die Autorin Chloe Gong hat mit dem Fantasybuch „Immortal Longings – Ein Spiel auf Liebe und Tod“ den Reihenauftakt zu ihrer neuen Trilogie geschrieben. Dieser kann ohne jegliche Vorkenntnisse gelesen werden.

Der Schreibstil von Gong ist angenehm und die Autorin schafft es mit ihrem leichten Stil, den Leser direkt in die Geschichte hinein zu transportieren. Zu Beginn wird man sofort mitten in das Geschehen hineinkatapultiert und muss sich erst einmal orientieren. Der Einstieg ist wirklich recht direkt und rasant, sodass ich zu Beginn ein paar kleine Orientierungsprobleme hatte. Ich musste mir Seite für Seite die Welt erarbeiten und mir die Zusammenhänge zusammenreimen. Am Anfang hatte ich ein paar Fragezeichen vor meinem geistigen Auge, welche sich aber im Verlauf der Geschichte aufgelöst haben. Bei mir hat es ein wenig gedauert, bis ich in diesem Werk angekommen bin. Aber hat man die Grundprinzipien dieser fantastischen Welt erst Mal verstanden, macht es Spaß, immer weitere Facetten kennen zu lernen. Gekonnt schafft es Gong eine düstere bedrohliche Atmosphäre zu schaffen und es hat mir Vergnügen bereitet, immer tiefer in dieses Setting abzutauchen und diese zu erkunden.
Allgemein fand ich die hier skizzierte Welt sehr interessant. Diese ist recht vielseitig und weißt einige interessante Aspekte auf. Auch fand ich den Aspekt mit dem Körpertausch sehr ansprechend. Allein die Vorstellung, dass es Menschen gibt, welche von deinem Körper Besitz ergreifen können, sich wie ein Parasit dort einnisten, finde ich beängstigend. Es werden auch Regeln für dieses Besetzen erwähnt, jedoch finde ich, dass die Autorin dies noch etwas vertiefen söllte. Insgesamt haben mir persönlich ein paar Details und Informationen gefehlt. Diese Welt hat viel Potential, es gibt einige interessante Aspekte. Jedoch wird hier vieles nur angerissen oder kurz erwähnt. Daher hoffe ich, dass im Verlauf der Reihe die Welt noch ein bisschen mit Leben und Informationen gefüllt wird, diese hat wirklich viel mehr zu bieten.
Das Setting mit der Zwillingsstadt San- Er und diese bedrohlichen Spiele, fand ich sehr ansprechend und auch gut in Szene gesetzt. Man spürt als Leser quasi, welche Gefahr diese Stadt ausstrahlt, wie gefährlich diese für die einfache Bevölkerung ist. Auch die große Kluft zwischen Arm und Reich ist greifbar und die katastrophalen Umstände für das Volk. Dies hat die Autorin wirklich gekonnt umgesetzt und man hat hier das Gefühl, mitten in der Geschichte zu sein. Mir persönlich hat es Spaß gemacht, zusammen mit den Protagonisten die Stadt zu erkunden und dabei immer mehr Details von dieser kennen zu lernen.
Im Zentrum der Geschichte stehen hier Calla. Diese ist eine kriegerische Prinzessin, welche untergetaucht ist und ein brisantes Geheimnis hütet. Sie möchte sich an dem Mann rächen, welche ihre Familie gestürzt hat. Daher möchte sie die tödlichen Spiele ausnutzen und ihren Onkel König Kasa ermorden. Eine weitere wichtige Rolle spielt hier Anton, welcher die Spiele gewinnen möchte, damit er die Krankenhausrechnungen seiner Freundin bezahlen kann. Natürlich hat auch er ein Geheimnis, welches ihm hoffentlich zum Sieg verhilft. Ein weiterer männlicher Gegenpart ist der Kronprinz August. Dieser hat seine ganz eigenen Pläne und will die Spiele ebenfalls zu seinem eigenen Vorteil nutzen. Insgesamt fand ich die Protagonisten nicht immer greifbar. Ich konnte zu ihnen keine richtige Verbindung aufbauen, stellenweise fand ich ihr Handeln unlogisch, mir fehlte es zum Teil an Charaktertiefe. Auch hat mich die Lovestory nicht wirklich überzeugen können. Diese hat sich meiner Meinung nach zu schnell entwickelt, es fehlte auch hier an Tiefgang. Die Emotionen waren für mich nicht greifbar, sie wirkte auf mich unnatürlich. Sie hat zwar für zusätzliche Spannung gesorgt und war ein gekonnter Kontrast zu den Actionszenen. Jedoch hätte ich mir manche Szenen anders erhofft.
Der erste Band endet mit einem fiesen Cliffhanger, sodass man am liebsten einfach weiterlesen möchte. Man möchte wirklich schnell erfahren, wie die Geschichte rund um Calla, August und Anton weitergeht. Positiv für mich, dass ich den zweiten Band bereits parat hier liegen habe.

Insgesamt konnte die Autorin Chloe Gong mit ihrem Fantasy- Reihenauftakt „Immortal Longings – Ein Spiel auf Liebe und Tod“ mein Interesse wecken. Es gab hier einige ansprechende Aspekte, das World Building hat einige Facetten zu bieten- Dafür wirkten die Charaktere und die Lovestory eher blass auf mich. Das Buch hat meiner Meinung nach Potential und ich bin auf die Fortsetzung gespannt. Von mir gibt es 3 Sterne.

Bewertung vom 24.04.2025
Agency for Scandal Bd.1
Wood, Laura

Agency for Scandal Bd.1


sehr gut

Die Autorin Laura Wood hat mit „Agency for Scandal – Brave Ladys folgen den Regeln, mutige schreiben ihre eigenen“ den Reihenauftakt rund um die Agency for Scandal, eine geheime Detektei bestehend ausschließlich aus Frauen, geschrieben.

Mich persönlich hat hier der Klappentext gereizt. Dieser hat nach einer interessanten Genremischung geklungen – Cozy Crime im historischen Gewand mit einer Prise Romance. Daher habe ich mich ohne große Erwartungen, aber darf mit jeder Menge Vorfreude an dieses Werk herangewagt und ich wurde nicht enttäuscht.
Bei diesem Werk habe ich zum Hörbuch gegriffen. Dieses wird von Nora Schulte vorgelesen. Die Sprecherin setzt das Gelesene hier gekonnt in Szene. Mir persönlich hat ihre Art der Betonung gefallen, wie sie die Sätze in Szene setzt und auch das Tempo empfand ich als angenehm. Mir hat es Spaß gemacht, der Sprecherin Nora Schulte zu lauschen und zusammen mit ihr immer tiefer in diese Geschichte einzutauchen und zusammen mit den Charakteren diese Story zu bestreiten. Ich empfand ihre Sprechweise als angenehm und zu gerne habe ich ihrer Stimme gelauscht.
Der Erzählstil von Laura Wood ist recht angenehm und leicht, sodass die Geschichte gefühlt rasant an einem vorbeifliegt. Die Autorin schaffe es, eine dichte Atmosphäre zu erschaffen, sodass ich das Gefühl hatte, hier mitten im Geschehen zu sein und zusammen mit den Protagonisten habe ich mich in das 19. Jahrhundert nach London katapultiert gefühlt. Mir hat es Spaß gemacht, der Geschichte zu lauschen und gebannt habe ich quasi an den Seiten geklebt, wollte wissen, wie die Geschichte weitergeht und wie die genauen Zusammenhänge sind. Auch schafft es die Autorin, auf vielseitige Weise Spannung zu erzeugen, sowohl durch den Kriminalfall und den entsprechenden Ermittlungen, als auch hinsichtlich der zwischenmenschlichen Beziehungen. Es gibt in „Agency for Scandal“ einige unerwartete Wendungen und Überraschungen, welche ich als Leser so nicht erwartet hätte. Auf keiner Seite ist bei mir persönlich Langeweile aufgekommen und es hat mir große Freude bereitet, dieses Hörbuch zu hören. Laura Wood ist auch das Setting an sich und auch die Story gelungen. Auf mich persönlich hat dies stimmig und durchdacht gewirkt, harmonisch und unterhaltsam zugleich.
Bei diesem Reihenauftakt finde ich den Genremix ebenfalls gelungen. Hier wird gekonnt ein interessanter Kriminalfall aufgeklärt. Es paart sich Cozy Crime mit einem historischen Einschlag und einer kleinen Prise Romance. Diese ist aber in meinen Augen nicht zu dominant und hat sich gut in die Hauptstory eingefügt und diese um eine weitere Facette bereichert, ohne dabei zu aufdringlich zu sein. Die Liebesgeschichte bindet sich hier gut ein und ist dabei nicht zu dominant. Dies hat mir persönlich gefallen, weil sie die Geschichte und den Kriminalfall in meinen Augen nicht gestört, sondern ergänzt hat.
Bei „Agency for Scandal“ wird ein interessanter Kriminalfall in den Mittelpunkt gerückt – im Zentrum stehen auch die Machtintrigen des künftigen Premierministers. Ebenfalls ein zentrales Thema ist hier die Rolle der Frau an der Seite von einflussreichen Männern und dass diese oftmals kein leichtes Leben hatten. Innerhalb dieser Reihe wird von einer Detektei Fälle übernommen, indem Frauen die Leidtragenden sind. Die Detektei hat im Finkennest ihren Unterschlupf gefunden und besteht hauptsächlich aus weiblichen Ermittlern, wobei hier jede ihr eigenes Päckchen zu tragen hat und seine Beweggründe hat, warum er den anderen Frauen helfen möchte. Bei diesem Auftakt ist Isobel Stanhope, genannt Izzy im Mittelpunkt der Story. Sie ist eine angenehme und sympathische Protagonistin, welche clever ist. Nach dem Tod ihres Vaters muss sie quasi für den Unterhalt ihrer Familie sorgen. Auch hat sie ein Talent zum Knacken der Schlösser und ein gewisses technisches Verständnis, wobei sie quasi bei ihrem Vater in die Lehre gegangen ist. Mir hat ihre neugierige und aufgeweckte Art gefallen und es hat mir Freude bereitet, an ihrer Seite immer tiefer in den Fall und die Verwirrungen hineinzustürzen. Auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen. Diese wirkten auf mich durchaus authentisch und sie haben das Hörbuch bereichert.

Insgesamt konnte mich die Autorin Laura Wood mit ihrem Reihenauftakt „Agency for Scandal - Brave Ladys folgen den Regeln, mutige schreiben ihre eigenen“ begeistern. Mir persönlich haben der Kriminalfall und auch die Charaktere überzeugen können. Ebenfalls Nora Schulte als Sprecherin konnte mich von ihrer Arbeit überzeugen. Ich bin schon sehr auf die Weiterführung gespannt. Hierfür möchte ich 4,5 Sterne und eine Hörempfehlung vergeben.

Bewertung vom 25.03.2025
Das Erbe der Karolinger
Crönert, Claudius

Das Erbe der Karolinger


ausgezeichnet

Der Autor Claudius Crönert hat mit seinem historischen Roman „Das Erbe der Karolinger“ das Leben von Ludwig den Frommen in den Mittelpunkt gerückt und dabei ein mögliches Geschehen der damaligen Zeit niedergeschrieben.
Der Schreibstil von Crönert ist recht angenehm und ich empfand ihn nicht zu gestelzt – weder zu modern noch auf altmodisch getrimmt. Der Autor hat einen flüssigen und bildgewaltigen Erzählstil. Dabei schafft er es, dass bei mir während des Lesens Bilder im Kopf entstanden sind.Crönert schafft es gekonnt, dieser längst vergangenen Zeit Lebendigkeit einzuhauchen und die Charaktere lebendig zu wirken. Er schafft hierbei seine eigene Interpretation – die Quellen zur damaligen Zeit sind nicht ganz eindeutig. Daher ist dieses Buch auch für Geschichtslaien ohne Vorkenntnisse geeignet. Auch wenn man die Fakten nicht kennt, tut dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Aber auch wenn man sind in dieser historischen Epoche auskennt, hat man seine Freude und kann sich an der Interpretation und den Charakteren erfreuen. Dieses Buch ist sowohl für Leser geeignet, welche sich mit Ludwig dem Frommen und seiner Politik auskennen, als auch mit Lesern, welche von dieser Zeit keine fundierten Kenntnisse haben. Aber als Leser bekommt man trotzdem den Eindruck, dass alles so gewesen sein könnte und fühlt sich dabei mit seiner Wiederbelebung und Interpretation der Ereignisse wohl. Man merkt diesem historischen Roman an, dass Crönert eine fundierte Recherche zu dieser Epoche betrieben hat und sich mit dieser Zeit beschäftigt hat. Gelungen finde ich hier auch, wie eng miteinander Fakten und Fiktion verwoben ist, als Laie kann man dies oftmals nicht unterscheiden. Im Nachwort geht der Autor auch noch mal auf die Mischung von Fakten und Fiktion ein. Zum Beispiel hat er Judith, die zweite Ehefrau von Ludwig dem Frommen, bedeutend positiver dargestellt, als mehrere Quellen dies belegen. Er stellt seine Gedankengänge dazu dar und erklärt seine Entscheidung hierzu. Allgemein hätte ich mir jedoch noch ein paar Hintergrundinformationen und Details mehr gewünscht. Bei manchen Szenen habe ich mich gefragt, ob dies historisch belegt ist oder der Fantasie des Autors entsprungen ist. Aber dies ist nur ein persönliches Empfinden und tut der Geschichte eigentlich keinen Abbruch.
In „Das Erbe der Karolinger“ steht das Leben und das Schaffen von Ludwig der Fromme im Vordergrund. Er ist der Sohn von Karl dem Großen und hat damit keine leichte Aufgabe, dieses große Reich zusammenzuhalten. Der historische Roman behandelt die Jahre 817 bis 840 n.Cr. und beleuchtet die Regierungspolitik und die familiären Streitigkeiten näher. Ludwig ist eher an Diplomatie gelegen, er möchte einen anderen Weg einschlagen als sein Vater, um dieses Reich zusammen zu halten. Er ist um den Frieden bemüht und sucht auch oftmals Rat in der Religion und ein vereintes Christentum ist ihm wichtig. Bei gewissen Entscheidungen ist Ludwig eher träge und auch nicht immer durchsetzungsfähig. Er verfolgt manche Ziele nicht konsequent, was oftmals von seinen Feinden ausgenutzt wird. Ludwig möchte eher Gewalt vermeiden und sein Ziel mit Worten erreichen. Dies ist sehr zum Leidwesen von seinem ältesten Sohn Lothar. Dieser wurde von Ludwig als Mitkaiser eingesetzt und hat dadurch auch einiges an Macht und Entscheidungsgewalt vereint. Doch seine Ansichten sind oft im Gegensatz zu denen von seinem Vater. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Streit vorprogrammiert ist. Lothar ist hier so ein bisschen der negative Gegenpol, oftmals würde man ihm Vernunft einbläuen. Wie er gegen den Vater rebelliert und immer wieder zu Gewalt neigt, sich gegen strikte Vorschriften widersetzt, macht Lothar nicht zum Sympathieträger. Auch sein Verhalten gegenüber Judith ist da nicht förderlich. Durch die familiären Konflikte, welche sich im Verlauf des Buches immer weiter zuspitzen, wird viel Spannung erzeugt. Ich persönlich habe jede Seite genossen und hatte meine Freude mit der Handlung an sich, aber auch den Interaktionen zwischen den Personen. Ich habe mit ihnen gehadert oder mit ihnen gelitten, im Verlauf des Buches sind mir einige ans Herz gewachsen. Gebannt habe ich der Geschichte mitverfolgt und wollte wissen, wie es weitergeht – ob Lothar sich mit Ludwig einigen kann oder ob die anderen Geschwister ebenfalls rebellieren.
Insgesamt konnte mich der Autor Claudius Crönert mit seinem historischen Roman „Das Erbe der Karolinger“ sehr gut unterhalten und die Seiten fliegen nur so dahin, ich bin komplett in diese längst vergangene Zeit abgetaucht. Ich werde mir diesen Autor auf jeden Fall merken und weitere Bücher aus seiner Feder lesen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.03.2025
Die Honeys (Erstauflage mit gestaltetem Farbschnitt): Ein queerer Mystery-Thriller für Fans von Pretty Little Liars
La Sala, Ryan

Die Honeys (Erstauflage mit gestaltetem Farbschnitt): Ein queerer Mystery-Thriller für Fans von Pretty Little Liars


sehr gut

Der Autor Ryan La Sala hat mit dem Roman „Die Honeys“ einen gelungenen Genre- Mix geschrieben, welcher sich nur schwer einordnen lässt. Dies ist ein eigenständiges Buch, welches dem Leser eine leichte Gänsehaut verursacht und die Welt der Bienen überdenken lässt.

Bei diesem Buch fand ich den Klappentext echt interessant, konnte mir aber nicht so genau vorstellen, was mich erwarten wird. Daher habe ich ohne große Erwartungen zu „Die Honeys“ gegriffen und wurde positiv überrascht.
Der Schreibstil von La Sala ist leicht und lässt sich flüssig lesen. Gekonnt wird hier eine dichte Atmosphäre erschaffen und als Leser hat man das Gefühl, selbst mitten in der Aspen- Sommerakademie zu sein. Der Stil ist dynamisch und temporeich, aber auf der anderen Seite lässt sich der Autor Zeit für gewisse Details und kann Emotionen überzeugend transportieren. Das Buch wird aus der Ich- Perspektive aus der Sicht des Protagonisten Mars erzählt. Dadurch bekommt man einen umfangreichen Einblick in seine Gedankengänge und erfährt direkt, was ihn bewegt. Auch kann man seine Situation damit besser nachvollziehen. Mars ist genderfluid und hatte es nicht immer leicht im Leben. Auch ist es schwer, sich in diesem traditionellen Camp einzuordnen, welches auf der klassischen binären Rollenverteilung basiert, wenn man selbst genderfluid ist. Ich fand dies gekonnt umgesetzt. Man kann als Leser, auch wenn man nicht selbst von dieser Thematik betroffen ist, Mars gut verstehen und fühlt mit ihm mit.
Der Einstieg in das Buch ist recht rasant. Caroline sollte eigentlich im Sommercamp sein, stattdessen ist sie mitten in der Nacht im Elternhaus. Zunächst flüstert sie Mars Nettigkeiten ins Ohr, nur um ihn dann anschließend zu attackieren. Es folgt ein Rangen und ein Kampf ums Überleben, welcher Caroline das Leben kostet. Dies ist alles recht ominös und zusammen mit Mars stellt sich der Leser die Frage, was hier die Beweggründe waren. Deswegen beschließt dieser, der Frage auf den Grund zu gehen und möchte ebenfalls in das Aspen- Sommercamp. Ihm ist zu Beginn nicht wohl dabei, schließlich ist Mars genderfluid und hat leider schon vor Jahren schlechte Erfahrungen in Aspen sammeln müssen. Doch er stellt sich dieser Hürde, schließlich möchte er mehr über die Zusammenhänge erfahren, welche zum Tod seiner Zwillingsschwester geführt haben. Aspen ist ein typisches Sommercamp mit binärer Rollenverteilung und einem Wettkampf zwischen den einzelnen Häusern, welcher die Gemeinschaft zusammenbringen soll. Im Mittelteil ist „Die Honeys“ eher ein Werk über ein Sommercamp. Die Ausführungen zum Alltag in diesem nehmen recht viel Raum ein. Auch wenn mir stellenweise die Dynamik recht gut gefallen hat, gab es meiner Meinung nach zum Teil auch etwas zähe Passagen. Es fiel mir schwer, diesen rasanten temporeichen Einstieg mit diesem idyllischen Camp- Leben in Einklang zu bringen. Gerne wollte ich mehr erfahren, dabei hat sich der Roman ein bisschen in routiniertem Alltagsleben der Camp- Bewohner verloren. Stellenweise war auch hier eine unterschwellige Bedrohung greifbar und man merkt, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Auch lernt man die Gruppe der Honeys kennen. Eine Mädchengruppe, welcher innerhalb des Camps eine Sonderrolle zuteilwird. Jedoch sind ihre genaue Rollen und auch die einzelnen Mädchen nicht direkt greifbar. Sie umgibt ein mystischer Hauch, welcher Seite für Seite gelichtet werden soll.
Und mittendrin der Protagonist Mars. Er muss einige Hürden meistern und stößt dabei nicht immer auf Sympathien seiner Mitcamper. Dadurch, dass Mars genderfluid ist, fällt es ihm nicht leicht, sich im Camp einzusortieren – er muss sich mit mehreren Jungs eine Hütte teilen und macht sich dabei nicht nur Freunde. Ich fand die ironische und zum Teil selbstkritische Art von Mars recht passend und es hat meiner Meinung nach dieses Buch bereichert. Gelungen fand ich auch den Love Interest, welcher sich gekonnt der Haupthandlung unterordnen und sich gut einfügt, ohne allzu viel Raum einzunehmen.
Am Ende gibt es auch einige Wendungen, welche ich so nicht erwartet hätte. Es wird nochmal richtig rasant, die Story nimmt schnell Fahrt auf und arbeitet sich zu einem temporeichen Showdown hoch. Auch bekommt „Die Honeys“ dabei noch einen starken Mystery- Thriller- Einschlag, mit dem ich in dieser Weise nicht gerechnet hätte. Mir persönlich hat es gefallen, hat es doch noch mal für ein paar Schauermomente gesorgt. Auf den letzten Seiten konnte mich das Buch nochmal richtig überraschen und in seinen Bann ziehen, es hat sich zum richtigen Pageturner entwickelt.

Insgesamt konnte mich der Autor Ryan La Sala mit seinem Roman „Die Honeys“ gut unterhalten und mir hat es Spaß gemacht, zusammen mit dem Protagonisten Mars den Geheimnissen des Aspen- Sommercamps auf den Grund zu gehen. Von mir gibt es 4 Sterne.

Bewertung vom 16.03.2025
Lichterloh - Stadt unter Ruß
Kempen, Sarah M.

Lichterloh - Stadt unter Ruß


sehr gut

Die Autorin Sarah M. Kempen hat ein mit dem Werk „Lichterloh – Stadt unter Ruß“ ein Jugendbuch geschrieben, welches ab 14 Jahren empfohlen wird. Dies ist der Auftakt zu einer Trilogie und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Der Schreibstil ist leicht verständlich und lässt sich flüssig lesen, auch entstehen Bilder vor dem geistigen Auge. All dies führt dazu, dass die Seiten bei diesem Jugendbuch nur so dahinfliegen und ehe man es sich versieht, ist man mitten im Geschehen und zusammen mit Cleo muss man sich als Lehrling der Schornsteinfeger behaupten. Auch schafft es die Autorin, dass eine dichte Atmosphäre aufgebaut wird, welche regelrecht greifbar ist, sodass man den Ruß in der Luft spürt. Innerhalb der Story gibt es einige unerwartete Wendungen, besonders zum Ende der Geschichte, gab es für mich die ein oder andere Überraschung. Insgesamt ist es spannend geschrieben und auf unterschiedliche Weise gelingt es der Autorin, Spannung zu erzeugen. Dieses Buch hat eine unterschwellige bedrückende und düstere Atmosphäre, welche wortwörtlich rußgeschwängert ist. Man merkt, dass die Stadt quasi im Ruß versinkt und dass die einfache Bevölkerung darunter leiden muss. Man spürt sowohl anhand der bedrohenden Atmosphäre als auch am Machtgefüge der Stadt, dass hier irgendwas im argen ist. Als Leser gerät man dabei immer mehr in einen gefährlichen Strudel und es gilt ein schwerwiegendes Geheimnis aufzudecken.
Das Worldbuilding fand ich hier sehr interessant. Im Mittelpunkt steht hier eine Stadt, welche Kohle als einzige Energiequelle nutzt und dies hat zur Folge, dass viel Ruß und Luftverschmutzung im Allgemeinen in der Luft liegt. Auch existiert oftmals Brandgefahr, sodass es wichtig ist, dass die Schornsteine gefegt werden und die Geräte gewartet werden, damit diese keinen technischen Defekt auslösen. Die Bevölkerung ist abhängig von der Kohle, weiß sich nicht anders zu helfen – Solarenergie wird hier kurzzeitig angeschnitten, aber auch, dass es in so einer Ruß dominierten Stadt nicht möglich ist. An sich finde ich die Grundidee wirklich gut, hat sie doch auch einen gesellschaftskritischen Unterton. Jedoch finde ich hier leider auch meinen Kritikpunkt – die Umsetzung. Die Geräte, auch welche aus dem Alltag, werden allesamt mit Kohle direkt betrieben. Sei es ein Bügeleisen, eine Lampe oder ein Gerät zum Erwärmen von Babyflaschen. Jedoch ist dies nach meinem technischen Verständnis nicht so einfach möglich, dass gewisse Geräte direkt mit Kohle betrieben werden. Auch finde ich es unrealistisch, dass die Protagonistin Cleo anhand eines Lötkolbens eine Schraube herstellen kann, welche eine industriell gefertigte Schraube ersetzen kann, quasi identisch mit dieser ist und damit als Ersatz dient, wenn die andere veraltet ist. Wenn man über diese Logiklücken hinwegsehen kann, dann kann dies wirklich ein unterhaltsames Buch sein. Ich persönlich habe mir ins Gedächnis gerufen, dass dies ein Jugendbuch ist und man wohl nicht zu viel technische Fragen in die Geschichte einbinden wollte.
Dafür fand ich die Protagonistin Cleo recht sympathisch. Sie ist ein cleveres Mädchen, welches versucht, einen Platz in dieser Stadt zu finden und dabei der einfachen Bevölkerung helfen möchte. Auch hat sie ein gewisses Verständnis für Technik und repariert veraltete Geräte. Gegenüber ihrer Schwester Gwynnie traut sie sich nicht, zuzugeben, dass sie gerne eine Schornsteinfegerin wäre, bis sie einen Ausbildungsplatz in dieser Gilde bekommt. Seitdem ist das Verhältnis zu ihrer Schwester leider gestört. Gwynnie hat einige interessante Ansätze zu bieten. Ich denke auch, dass sie noch das ein oder andere Geheimnis vor Cleo und damit auch den Leser hat. Deswegen hoffe ich sehr, dass Gwynnie im Verlauf der trilogie noch näher beleuchtet wird. Auch die anderen Schornsteinfeger in Ausbildung sind interessant dargestellt, wobei mir noch ein bisschen die Tiefe gefehlt hat. Aber „Lichterloh – Stadt unter Ruß“ ist auch erst der Reihenauftakt, dies kann noch später vertieft werden.
Der Epilog ist dann quasi noch mal ein zusätzlicher Cliffhanger. Hier werden noch ein paar Andeutungen gemacht, dass weiterhin die Fäden im Verborgenen betätigt werden und dass dies noch lange nicht das Ende ist. Auch schwebt Cleo weiterhin in Gefahr und es wird wohl noch die ein oder andere Hürde geben, welche sie meistern muss. Am liebsten würde man sofort weiterlesen wollen.

Insgesamt konnte mich die Autorin Sarah M. Kempen mit ihrem Reihenauftakt „Lichterloh – Stadt unter Ruß“ gut unterhalten. Cleo ist eine sympathische Protagonistin, sodass es mir eine Freude war, zusammen mit ihr die Stadt zu erkunden und mich an ihrer Seite der Ausbildung zum Schonsteinfeger zu stellen. Leider gibt es hier ein paar Logiklücken, aber wenn man über diese hinwegsehen kann, bekommt man einen unterhaltsamen und spannenden Jugendroman. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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