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Lesemone

Bewertungen

Insgesamt 1690 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2025
Ja, nein, vielleicht (eBook, ePUB)
Knecht, Doris

Ja, nein, vielleicht (eBook, ePUB)


gut

Zu Beginn wird ein unterhaltsames Szenario gesponnen, Kinder endlich aus dem Haus, Zähne kaputt, Schwester besetzt die Stadtwohnung. Aber man hat ja noch die Landwohnung. Die Ich-Erzählerin beschreibt ihre Lebensumstände durchaus in einer eher ironischen Art und Weise. Im Supermarkt trifft sie auf ihre alte Liebe Friedrich. Kann es mit ihm wieder was werden? Das Buch beschäftigt sich mit den Problemen, die Frauen Ü50 wohl so haben. Ich konnte mich nicht so wirklich da hineinversetzen. Es passiert auch nicht sonderlich viel. Man hat einen großen Anteil an den Gedankengängen der Erzählerin, die mir dann im weiteren Verlauf zu pessimistisch waren. Es gibt Stellen, die waren interessant, humorvoll und geben Einblick auf das, was die Protagonistin im Laufe ihres Lebens erlebt hat. Andere Stellen waren einfach nur langweilig. Insgesamt hat mich das Buch leider nicht abgeholt.

Bewertung vom 14.07.2025
Der Sommer am Ende der Welt
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt


sehr gut

Hanna sitzt an der Recherche über ehemalige Verschickungskinder. Viele Kinder haben traumatische Erfahrungen in diesen Kinderkurheimen gemacht. Ihre Mutter gehörte auch dazu. Sie war auf Borkum gewesen. Ihre journalistische Spürnase sagt ihr, dass sie am besten direkt vor Ort weitersuchen muss und so fährt sie mit ihrer Tochter im Gepäck nach Borkum. Dort wird ihr das Tagebuch einer ehemaligen Betreuerin zugespielt, das erschütternde Dinge zutage bringt. Die Geschichte ist zwar fiktiv, beruht aber auf den Erfahrungen der Geschwister der Autorin, die auch in solche Kuren geschickt wurden. Mir hat gut gefallen, wie die Autorin die Schauplätze in die Geschichte eingefügt hat. Da ich vor kurzem auf Borkum war, konnte ich mir das alles sehr bildhaft vorstellen und sie hat die Handlungsorte auf der Insel sehr gut beschrieben. In der Gegenwart ist die Geschichte in Tagen eingeteilt, in der Vergangenheit spricht eine Zeitzeugin und man bekommt Einblick in das Tagebuch. Die journalistische Recherche hat mir gut gefallen, das Privatleben der Charaktere nimmt jedoch auch sehr viel Platz im Buch ein und das ging mir etwas zu schnell. Insgesamt fand ich den Roman sehr unterhaltsam, da immer was Neues passiert. Er hat sich auch sehr flüssig lesen lassen. Ich finde das Thema sehr wichtig, da es leider viel zu wenig angesprochen oder unter den Teppich gekehrt wurde. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen!

Bewertung vom 07.07.2025
Der Krabbenfischer
Wood, Benjamin

Der Krabbenfischer


sehr gut

Thomas Flett ist ein junger Mann, der von seinem Opa das Krabbenfischen von der Pike auf gelernt hat und diese Tradition weiterverfolgt. Ein einsamer Beruf, der ihn jeden Tag mit seinem Pferd in die Nordsee fahren lässt, eins mit der See, den Krabben und Gezeiten. Doch dann taucht ein selbstverliebter Regisseur auf, der ihm eine Rolle in seinem Film verspricht und ihn eine Zeit von der Arbeit abhält. Gibt es da draußen was zu holen?
Der Krabbenfischerroman ist ein sehr stiller, leiser Roman mit einem noch stilleren Protagonisten. Er lebt sehr zurückgezogen, hat mehr oder weniger nur Kontakt mit seiner Mutter und den Leuten im Dorf. Verständlich, dass der Regisseur ihm da schöne Augen machen kann. Die Geschichte fängt sehr melancholisch an und so ist die Grundstimmung durchweg düster und neblig, wie das beschriebene Wetter. Mir kam zu kurz, von was Thomas eigentlich träumt und was er sich für die Zukunft wünscht. Es fehlt bei ihm der Kämpfergeist. Die Geschichte endet so melancholisch, wie sie angefangen hat und ich hätte es mir für Thomas anders gewünscht. Mir gefällt trotz der düsteren Stimmung aber der Schreibstil des Autors. Er legt viel Gefühl in sein Werk und beschreibt den Protagonisten sehr authentisch. Man kann sich das Geschehen sehr gut vorstellen und hat schnell Bilder im Kopf. Am Ende muss man sagen, Schuster, bleib bei deinen Leisten.

Bewertung vom 04.07.2025
Durch das Raue zu den Sternen (eBook, ePUB)
Kloeble, Christopher

Durch das Raue zu den Sternen (eBook, ePUB)


sehr gut

Arkadia Fink hat sich in den Kopf gesetzt, unbedingt in einem Knabenchor singen zu wollen. Sie hat die seltsame Vorstellung, dass dann ihre Mutter wieder auftaucht. So erzählt Arkadia die Geschichte aus der Ich-Perspektive. Ich fand Arkadias Gedankengänge des Öfteren mal sehr wirr. Sie ist nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. Ich empfand sie als frech, vorlaut und unverschämt, immer mit dem Kopf durch die Wand. Kein Wunder, dass sie eine Außenseiterin ist. Der Erfolg gibt ihr aber recht. Gut gefallen hat mir der Schreibstil des Autors. Er hat viele feinfühlige, emotionsvolle Momente festgehalten. Man kann zwischen den Zeilen herauslesen, warum Arkadia so ist, wie sie ist. Dazu trägt auch bei, dass Arkadia viele Episoden erzählt, die sie mit ihrer Mutter erlebt hat. Das Ende hat mich sehr überrascht, da man ja die ganze Zeit überhaupt nicht weiß, was mit der Mutter geschehen ist. Das hat es für mich nochmal herausgerissen, so dass ich am Ende das Buch sehr gut fand.

Bewertung vom 01.07.2025
Die Rettung
McConaghy, Charlotte

Die Rettung


sehr gut

So düster wie das Cover ist auch die Stimmung, in der man auf der einsamen Insel strandet. Sie passt aber zu der ganzen Geschichte. Dominic lebt schon seit 8 Jahren mit den Kindern auf der Insel und nun sollen sie aufs Festland umziehen. Vorher soll er noch aus dem Saatgutbunker ausgewählte Samen retten, die dort für den Katastrophenfall gelagert wurden. Für alle ist das Leben so weit draußen, zwischen Australien und der Antarktis, nicht leicht. Außerdem sind einige Dinge auf der Insel geschehen, von denen man erst im Verlauf der Geschichte erfährt, die für die Beteiligten belastend sind. In diese belastete Stimmung gerät dann die gestrandete Rowan. Die Charaktere sind sehr geheimnisvoll angelegt. Man hat von Beginn an das Gefühl, jeder hat was zu verbergen und man kann niemandem trauen. Dadurch, dass die Autorin immer nur ganz kleine Details auflöst, bleibt die Spannung von Anfang bis Ende erhalten. Sie schafft es sehr gut, die schroffe See, die dortige Tierwelt, das karge Eiland und das Leben darauf zu beschreiben. Dafür hat sie eine Recherchereise unternommen, denn für die fiktive Insel gibt es ein Vorbild. Mir hat sehr gut gefallen, dass am Anfang sehr viele Fragen aufgeworfen werden, die dann nach und nach beantwortet werden. Das Ende ist unvorhersehbar und es passiert dann ein bisschen zu viel auf einmal. Das Buch soll auf das Steigen des Meeresspiegel aufmerksam machen und dies wird hier plausibel dargestellt. Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, die Charaktere hätten noch etwas zugänglicher sein können, mir blieben sie ein bisschen zu unterkühlt, passt aber wieder zur Grundstimmung.

Bewertung vom 01.07.2025
Divisio
Weber, Elena

Divisio


sehr gut

Raya wird mit einem Video konfrontiert, in dem sie nachts angeblich zur Mörderin wurde. Sie findet mit ihrem besten Freund David heraus, dass sie eine Doppelgängerin namens Amila hat. Doch wer will sie damit erpressen und wie soll sie beweisen, dass sie das nicht war?

Das Buch handelt in der Zukunft und wir reisen ins Jahr 2054. Ich könnte jetzt nicht behaupten, dass da irgendwas groß anders beschrieben wurde, als heute. Es gibt keine neuen, bahnbrechenden Innovationen. Alles konzentriert sich darauf, aufzuklären, was es mit dem Mord und Amila auf sich hat. Mir hat die Aufklärung gut gefallen, für mich war es schlüssig. Mir fehlte allerdings etwas die Spannung. Ich wurde mit Raya nicht so ganz warm und es waren mir zu viele Charaktere, die zwischen Gut und Böse wechselten. In weiten Teilen beschränkt sich die Handlung auf die Suche und Aufklärung der Täter. Erst kurz vor Ende wird es spannend und es kommt Action ins Geschehen. Alles in allem ein interessant entwickeltes Szenario, was einige gierig werden ließ. Mir hat der Schreibstil der Autorin gefallen, es ist ihr Debütroman. Der Buchaufbau war schlüssig, die Schreibweise klar und verständlich, so dass man der Geschichte gut folgen konnte.

Bewertung vom 30.06.2025
Der Garten der kleinen Wunder (MP3-Download)
Koelle-Wolken, Patricia

Der Garten der kleinen Wunder (MP3-Download)


ausgezeichnet

Toja ist Illustratorin für Buchumschläge und fertigt diese individuell nach Kundenwunsch an. Die besten Ideen findet sie in ihrem Garten. Dort trifft sie auf die Nachbarstochter, die auch Victoria heißt, und auf Toja sehr verlassen wirkt. Es entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft. Die Geschichte wird in Vergangenheit und Gegenwart erzählt. Toja erzählt rückblickend, wie es ihr als junger Mensch ging und wer ihr geholfen hat. In der Gegenwart geht es viel um den tollen Garten von Toja, um die zwischenmenschlichen Beziehungen untereinander. Ich habe dem Hörbuch gerne gelauscht. Die Sprecherin hat eine angenehme Stimmfarbe gehabt und konnte die Emotionen gut transportieren. Man konnte dem Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart gut folgen. Ich fand die Geschichte sehr berührend, weil sie zeigt, dass man Freundschaften nicht immer nur unter denen findet, die gleichen Alters sind.

Bewertung vom 30.06.2025
Am Meer ist es schön (eBook, ePUB)
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Susanne ist 8 Jahre alt und soll in Kur gehen. Es soll wie ein toller Urlaub werden. Doch was sie und die anderen Kinder im Haus Morgentau erleben, traumatisiert sie fürs ganze Leben. Erzählt wird die Geschichte in Gegenwart und Vergangenheit. In der Gegenwart wird Susanne mit dem bevorstehenden Tod ihrer Mutter konfrontiert und im Pflegeheim kommt die Geschichte der Kur auf den Tisch. Erst jetzt hört ihr ihre Mutter zu, was damals geschehen ist. Außerdem erfahren ihre Geschwister endlich, was damals geschehen ist. Im Vergangenheitsstrang erzählt Susanne, was ihr und den Kindern an der Nordsee widerfahren ist. Es ist schwer zu lesen, was die Erzieherinnen damals angerichtet haben. Dieses hilflose Ausgeliefertsein ist furchtbar. Die Autorin spricht ein Thema an, das eher stiefmütterlich behandelt wird, obwohl diese Kinderverschickung so viele Menschen betroffen hat. Das Haus Morgentau steht nur als Beispiel für ein Heim, wo so schreckliche Dinge geschehen sind und es gibt unendlich viele Heime mehr, wo es noch schlimmer zuging. Eine sehr berührende, wenn auch schwer erträgliche Geschichte, die aber wichtig ist, dass sie erzählt wird. Mich hat das Buch von Anfang bis Ende sehr gefesselt.

Bewertung vom 24.06.2025
We Burn Daylight
Johnston, Bret Anthony

We Burn Daylight


gut

Die Mutter von Jaye gerät in die Fänge von Lamb, der sich für einen Propheten hält. Sie folgt ihm nach Texas und Jaye muss mitkommen. Dort lernt sie Roy kennen, Sohn des Sheriffs, dem dieser religiöse Fanatiker suspekt ist. Was hat Lamb vor?

Der Geschichte liegt die Tragödie um David Koresh zugrunde, ist aber eine eigene Geschichte. Mir hat gut gefallen, wie so nach und nach klar wird, wie Lamb seine Anhänger einfängt. Durch die Interviewpartner eines Podcasts zwischen den Kapiteln, lernt man die handelnden Charaktere noch besser kennen. Sie reißen einen aber leider immer wieder aus dem Lesefluss, lockern das Lesen aber auf. Gar nicht gelungen fand ich die angekündigte Liebesgeschichte zwischen Jaye und Roy. Das blieb mir viel zu distanziert. Insgesamt wird die Geschichte sehr trocken erzählt, fast schon sachlich. Ich konnte zu keinem Charakter eine Verbindung aufbauen. Am Ende geht es sehr actionreich zu, während der Rest lange vor sich hinplätschert. Mich hat das Buch leider nicht so wirklich gepackt.

Bewertung vom 23.06.2025
Strandgut (eBook, ePUB)
Myers, Benjamin

Strandgut (eBook, ePUB)


sehr gut

Bucky Bronco war als junger Mann Soulsänger und hat ein paar Lieder eingespielt, die in seiner Heimat längst in Vergessenheit geraten sind. Nun soll er nach Scarborough fliegen, um auf einem Festival aufzutreten. Neugierig geht er den ersten Schritt und fliegt über den großen Teich. Er trifft auf Dinah, die alles andere als glücklich mit ihrem Leben ist und ihn in England unterstützt. Hat er den Mut, noch einmal auf der großen Bühne zu stehen?

Erzählt wird in einem kurzen Zeitraum, zwischen dem Abflug in Chicago und dem geplanten Auftritt. Mir hat gut gefallen, dass man viel über Buckys Leben erfährt, denn er schwelgt immer wieder in Erinnerungen. Sehr gefühlvoll wird beschrieben, wie er die Krankheit und den Tod seiner Frau erlebt hat. Es wird aber auch Einblick gegeben, wie es zu den Musikaufnahmen kam und wie Bucky von der Branche ausgenommen wurde. Einerseits ist der Roman sehr traurig bzw. melancholisch geschrieben, andererseits reißt dies aber beim Lesen nicht nieder. Am Ende fand ich das Buch sogar etwas hoffnungsvoll und mit vielen schönen Sätzen geschmückt. Hoffentlich erfüllt sich der Wunsch des Autors, dass die Geschichte verfilmt wird. Ich könnte mir dieses Buch sehr gut als Film vorstellen!