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Benutzername: 
Magda
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 238 Bewertungen
Bewertung vom 07.02.2025
Ein Echo aus stählerner Zeit
Lano, Ralf

Ein Echo aus stählerner Zeit


ausgezeichnet

Ein Echo aus stählerner Zeit von Ralf Lano ist ein Eifel-Kriminalroman, der mir sehr gut gefallen hat.
1946 in Disselbach, in der Nähe von Bitburg: Karl Bermes, 24, ist nach dem Krieg in sein Heimatdorf zurückgehrt. Während des Krieges war er zunächst Funker und anschließend in Gefangenschaft. Seine beiden Brüder sind gefallen, Karl übernimmt die Dorfschmiede von seinem Vater.
Eines Tages werden die Überreste seines besten Freundes Werner im Wald gefunden, alles deutet darauf hin, dass Werner auf eine vergessene Mine getreten ist. Die herbeigerufene französische Besatzung stuft das Ereignis als Unfall ein, doch Karl kommt einiges am Unfallort seltsam vor. Auch der deutsche Kriminalkommissar Peters, der für die Franzosen dolmetscht, glaubt nicht an einen Unfall.
Karl hört von einem Fremden, der in den letzten Tagen im Dorf gesehen wurde und sich jetzt im Flüchtlingslager am Rande des Dorfes aufhalten soll. Zusammen mit Fräulein Schneebach, seiner früheren Lehrerin, sucht er das Lager auf und lernt Lagervorsteher Globkow aus Schlesien samt seiner schönen Tochter Pauline kennen. Schon bald muss Karl um sein Leben fürchten.
Die Bewohner des Lagers sind für die Disselbacher „lästige Fremdkörper. Vielleicht sähe es anders aus, wären der Mangel und die Not nicht so groß. Niemand hat etwas abzugeben, weil es meist für das eigene Überleben gerade so reicht. Die Leute aus dem Osten haben den höchsten Preis für den Größenwahn Hitlers bezahlt, niemand von ihnen lebt freiwillig in dem Provisorium im Disselbacher Forst.“ (S. 123)
Der historische Kriminalroman hat mir sehr gut gefallen. Gespannt habe ich die Ereignisse verfolgt, die sich an sieben Tagen im August abspielen. Der Dorfschmied war mir sehr sympathisch, bei seinen schüchternen Versuchen, Pauline näher zu kommen, musste ich oft schmunzeln. Das Leben in der Eifel nach dem Krieg wurde authentisch geschildert, kaum vorstellbar, dass es im Dorf damals noch nicht einmal ein Telefon gab. Sehr gern werde ich die Reihe weiterverfolgen und bin schon auf den zweiten Fall für den Eifeler Dorfschmied (und Pauline?) gespannt.

Bewertung vom 06.02.2025
Es geht mir gut
Anthony, Jessica

Es geht mir gut


ausgezeichnet

Es geht mir gut von Jessica Anthony ist ein Kurzroman mit 160 Seiten, auf denen die Ehe von Kathy und Virgil, ihre Herkunft und ihr Familienleben analysiert werden.
Ein Sonntag im November 1957 in Newark, Delaware: Kathy, Virgil und ihre beiden Söhne Nicholas und Nathaniel wohnen seit sechs Monaten in einer Apartmentanlage mit einem nierenförmigen Pool in der Mitte. Sobald der Pool benutzt werden kann, ergreift Kathy die Gelegenheit, geht hinein und verbringt dort den ganzen Tag, während Virgil wie jeden Sonntag mit seinen Kollegen Golf spielt, und die beiden Söhne fernsehen und mit den Nachbarskindern spielen.
Nach und nach erfahren wir wie es um Kathys und Virgils Ehe steht. Kathy denkt an Billy, ihre erste Liebe, und überlegt, warum sie eigentlich nicht Billy, sondern Virgil geheiratet hatte. Billy war ihr Tennistrainer, an der Universität von Delaware war sie eine erfolgreiche Tennisspielerin. Virgil arbeitet bei einem kleinen Versicherungsunternehmen, er ist selten zu Hause und verbringt seine Zeit lieber mit Kollegen in Bars oder beim Golfen. „Wo Billy intellektuell und ernsthaft war, war Virgil locker. Lustig. Kathleen konnte sich nicht erinnern, Virgil einmal mit einem Buch gesehen zu haben.“
Wir erfahren viel über Kathys und Virgils Elternhäuser, Virgils Vater Coke ist Kriegsveteran und erzählt liebend gern von seinen Erlebnissen im Ersten Weltkrieg. Er ist davon überzeugt, dass Virgil nicht Nathaniels leiblicher Sohn ist.
In dem Roman werden zwei bedeutende historische Ereignisse erwähnt: Die Einweihung der Golden Gate Bridge in San Francisco im Jahr 1937 und die Weltraumfahrt von Sputnik 2 mit der Hündin Laika an Bord im November 1957.
Der Roman hat mir gut gefallen, die Einblicke in eine Ehe in den 1950er Jahren in Amerika waren sehr interessant. Leicht konsterniert war ich über den Vaterschaftstest, den Coke bei Nathaniel vorgenommen hatte. Kathy fand ich sympathisch, Virgil hingegen empfand ich als sehr oberflächlich, er hatte sich sein Leben lang immer nur auf sein gutes Aussehen verlassen.
Das offene Ende passt gut zur Handlung und regt zum Nachdenken an. Ein Buch, das nachhallt, und das ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 05.02.2025
Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2
Motte, Anders de la

Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2


ausgezeichnet

Eisiges Glas ist das erste Buch, das ich von Anders de la Motte gelesen habe, und der zweite Fall für Kommissarin Leo Asker. Ihren ersten Fall möchte ich auch noch lesen, da mir Eisiges Glas sehr gut gefallen hat.
Früher gehörte Leo Asker der Mordkommission an, doch sie wurde degradiert und leitet neuerdings die Cold Case-Abteilung. Diese besteht aus ein paar wenigen Mitarbeitern, die alles andere als dienstbeflissen und ehrgeizig sind. Eines Tages bekommt Leo einen Anruf von ihrem Vater Prepper Per, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Leo und ihr Vater hatten früher auf einer einsam gelegenen Farm gelebt. Prepper berichtet Leo, dass in der Nähe der Farm die Leiche eines früheren Bekannten von ihm gefunden wurde und bittet sie, sich in die Ermittlungen einzuschalten. Er befürchtet, dass er von der Polizei verdächtigt wird, Tord Korpi umgebracht zu haben.
Zeitgleich bekommt der Autor und Leos Jugendfreund Martin Hill den Auftrag, die Geschichte des Unternehmens Alfacent aufzuschreiben. Der Inhaber der Firma wird Ufo-Gunnar genannt, da er seine besten Geschäftsideen viele Jahre zuvor von Außerirdischen erhalten haben soll. Viele Urban Explorers interessieren sich für die Insel, auf der die Außerirdischen gelandet sein sollen. Zwei junge Männer, die zu der Insel wollten, werden seit vielen Jahren vermisst.
Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Leo Asker und Martin Hill geschrieben, zwischendurch tauchen ein paar Kapitel aus der Sicht von Kommissar Hellmann und der des Gläsernen Mannes auf. Hellmann ermittelt in dem Mordfall an Pers Bekannten, mit Leo verbindet ihn eine Hassliebe. Der Gläserne Mann erzählt aus seinem Leben und von den Morden, die er begangen hatte.
Ich fand den Thriller sehr spannend und atmosphärisch. Ich hatte das Anwesen auf der Insel, auf der Martin Hill seine Nachforschungen zu Alfacent und Gunnar Irving betreibt und die Geschehnisse auf der Farm sechzehn Jahr zuvor deutlich vor Augen. Am meisten hat mich die Geschichte des Gläsernen Mannes fasziniert, der infolge von medizinischen Experimenten zu einem unheimlichen und furchterregenden Wesen mutiert ist. Ich freue mich auf Askers weitere Fälle und spreche eine große Leseempfehlung für diesen spannenden Thriller aus.

Bewertung vom 29.01.2025
Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?
Rudolf, Emily

Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?


sehr gut

Das Dinner ist das zweite Buch der Autorin und auch das zweite, das ich von ihr gelesen bzw. gehört habe. Bereits ihr Debütroman Die Auszeit hat mir gut gefallen, und auch Das Dinner habe ich mit großer Spannung verfolgt.
In einem Nobelrestaurant in der Eifel findet ein Krimidinner statt, zu dem Jonathan und Lotta ihre früheren Freunde Hanna, Tristan und Kiano eingeladen haben. Die Gruppe hat sich zuletzt vor fünf Jahren auf einem Festival getroffen, damals waren sie noch zu sechst. Seit dem Festival wird Hannas beste Freundin Maria vermisst.
Die Kapitel sind aus der Sicht der Fünf auf zwei Zeitebenen geschrieben – damals und heute. Damals zelteten sie zu sechst auf einem Festival am See. Tristan und Hanna waren ein Paar, Jonathan ist Hannas Bruder und Tristans bester Freund, Lotta ist mit Hanna und Maria befreundet und seit Jahren in Jonathan verliebt, Kiano ist Jonathans WG-Mitbewohner.
Während des Krimidinners stellt sich schnell heraus, dass sich die angeblich fiktive Handlung um die Nacht von Marias Verschwinden dreht. Während die Nacht aus fünf Perspektiven nacherzählt wird, stellt sich heraus, dass alle ein Motiv hatten, um Maria aus dem Weg zu räumen.
Ich fand den Thriller sehr spannend, sowohl das Geschehen während des Krimidinners als auch die Ereignisse in der Nacht von Marias Verschwinden. Bis zum Schluss habe ich gerätselt, wer Maria umgebracht haben könnte. Von Anfang an waren mir nur zwei der sechs Personen sympathisch, und ich war froh, dass es keine der beiden war.
Ich mochte den Sprachstil und die Cliffhanger am Ende der Kapitel. Weniger gut haben mir die teilweise vulgäre Sprache und der Drogenkonsum gefallen. Es hat mich insbesondere deswegen überrascht, da die Protagonist*Innen größtenteils gebildet sind, mit einer Psychologin, einer Ärztin und einem Polizisten. Ist die Sprache der Jugend heutzutage so vulgär und ist Drogenkonsum für junge Leute etwas Alltägliches? Negativ aufgefallen ist mir das bereits in „Die schönste Version“. Aufgrund dieser beiden Punkte, die mich gestört, ja sogar verstört haben, ziehe ich einen Stern ab und vergebe eine Leseempfehlung für alle, die einen atmosphärischen und spannenden Thriller lesen möchten.

Bewertung vom 29.01.2025
Das kleine Café der zweiten Chancen
Ota, Shiori

Das kleine Café der zweiten Chancen


ausgezeichnet

Das kleine Café der zweiten Chancen ist das erste Buch von Shiori Ota, das ins Deutsche übersetzt wurde. Ich hatte eine Sammlung von Kurzgeschichten ähnlich wie bei Frau Komachi empfiehlt ein Buch erwartet, doch dieses Buch ist anders, konnte mich aber genauso begeistern.
Himari, die hervorragend Klavierspielen kann, hatte einige Jahre auf einem Musikinternat in England verbracht. Nach einem Unfall zieht sie zu ihrer Mutter und Schwester nach Japan zurück. Sie macht sich große Sorgen, dass sie in ihrer neuen Schule gemobbt werden könnte. Auf dem Schulweg lernt sie Frau Sugiura kennen, die ihr Mut macht. Himari beherzigt die Tipps der alten Dame und wird von ihren Klassenkameradinnen freundlich aufgenommen. Auf dem Nachhauseweg geht sie bei Frau Sugiura vorbei und erzählt ihr von den Problemen mit ihrer Mutter, die nach wie vor davon träumt, dass ihre Tochter eine berühmte Pianistin wird. Bei Frau Sugiura trinkt Himari ihren ersten Kaffee, den sie sehr lecker findet. Sie erfährt, dass ihre Gastgeberin das Kaffeepulver aus dem Café Tacet hat. Neugierig sucht Himari das Café auf und lernt Hayari, die Besitzerin, kennen. Bereits bei ihrem ersten Besuch macht sie eine seltsame Beobachtung, während Hayari für einen Kunden einen Kaffee zubereitet: „Die Barisa füllte die Bohnen langsam in die French Presse und sagte: „Jeder hat Zeiten, in die er zurückkehren möchte und etwas anderes tun oder sagen möchte. Wenn Sie in die Nacht des Geburtstags Ihrer Frau zurückkehren könnten, und sei es auch nur für vier Minuten und dreiunddreißig Sekunden, was würden Sie tun?“ (S. 57/58) Herr Kobayashi bekommt die Chance, in die Vergangenheit zurückzukehren und einen Fehler wiedergutzumachen.
Von da an verbringt Himari viele Nachmittage im Café Taced und blickt in die Momente in der Vergangenheit der Kunden und Kundinnen zurück, in denen sie sich lieber anders entschieden hätten.
Sie lernt Frau Takanashi kennen, die Patissière aus einer Konditorei kennen, die wie Himari kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter hat. Frau Takanashi reist an den Punkt in ihrer Vergangenheit zurück, an dem der Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen ist.
Himari wird zwar nicht gemobbt, eine beste Freundin hat sie in ihrer Klasse aber nicht. Das wird ihr besonders bewusst, als sie im Sportunterricht eine Tanzpartnerin braucht. Sie ist glücklich, als Tsukiko sie anspricht und mit ihr tanzen will. Von nun an verbringen die beiden sehr viel Zeit zusammen, und Hirami lernt Tsukikos Zwillingsbruder kennen. Dann passiert jedoch ein schlimmes Unglück, und Hirami möchte in die Vergangenheit reisen, um es ungeschehen zu machen.
Hiramis Geschichte hat mir sehr gut gefallen, es war spannend, verschiedene Menschen auf ihrer Reise in die Vergangenheit zu begleiten. Ob Hirami das Unglück verhindern konnte, werde ich nicht verraten. Das Ende verspricht eine Fortsetzung, über die ich mich sehr freuen würde. Ich bin auch gespannt, ob sich Hiramis Verhältnis zu ihrer Mutter bessern wird. Der Schreibstil ist kurzweilig und unterhaltsam, großartig übersetzt von Anemone Bauer. Ich vergebe fünf Sterne und eine Leseempfehlung für diese wunderbare Kombination aus Familienroman und Fantasy.

Bewertung vom 24.01.2025
Save your Heart
Hamm, Catharina

Save your Heart


ausgezeichnet

Ist es nicht in unseren Köpfen, dass Männer sind am Herzinfarkt sterben und Frauen an Brustkrebs? Diese Annahme ist falsch, auch Frauen sind von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen. Das Frauenherz macht im Laufe eines Lebens mehr Turbulenzen durch als ein Männerherz: In der Schwangerschaft, in der es für zwei schlägt, in der Perimenopause mit der Hormonachterbahn und nach der Menopause, wenn der Hormonpegel drastisch abfällt. Im Schnitt erkrankt das Frauenherz zehn Jahre später als das Männerherz, da Frauen bis zur Menopause dank der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron vor Herzerkrankungen relativ gut geschützt sind. Progesteron senkt den Blutdruck, beeinflusst unsere Stimmung und wirkt schlaffördernd.
Im ersten Teil „Was du über dein Herz wissen musst“ geht es um Risikofaktoren, die die kadiovaskuläre Alterung vorantreiben und Langlebigkeit vermindern: Adipositas, Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes mellitus, Stress und Rauchen.
Im zweiten Teil erfahren wir, was wir tun sollten, damit unser Herz gesund bleibt. Kraft- und Ausdauertraining beschert uns starke Muskeln, die für ein starkes Herz sorgen. Über einen QR-Code kann man sich Trainingspläne herunterladen, und es sind mehrere Übungen beschrieben und illustriert, die man im Alltag einbauen kann.
Wir erfahren viel über herzgesunde Ernährung mit vielen Ballaststoffen, wenig Zucker und Salz. Interessante Facts über rote Bete, Fisch und Nüsse sind, dass 250 ml Rote Bete-Saft am Tag den Blutdruck um vier bis fünf mmHg absenken kann und fettiger Fisch wie Makrele Lachs, Thunfisch und Hering und fünf Walnüsse pro Tag cholesterinsenkend wirken. Bis zu vier Tassen Kaffee täglich sind ebenfalls gut fürs Herz.
Weitere Kapitel behandeln den Einfluss von Schlaf, Stress, Beziehungen und sozialer Kontakte auf unser Herz. Am Ende des zweiten Teils stellt die Autorin uns einen 10-Punkte-Plan für ein gesundes Herz vor.
Im dritten Teil geht es um die Behandlung des kranken Herzens: Staying alive – Herzkrank: Wie geht es weiter.
Ich fand „Save your Heart“ sehr informativ, habe viel Neues erfahren und mir fest vorgenommen, dafür zu sorgen, dass mein Herz gesund bleibt, indem ich mehr Bewegung in meinen Alltag einbaue und täglich Gemüse und Nüsse konsumiere, den Berry Beet Boost-Shake vom Buchumschlag kann ich sehr empfehlen. Demnächst werde ich das Rezept für Chili sin carne mit Avocado Dip nachkochen. Außerdem steht ein Check-up bei meinem Arzt an, damit ich weiß, wie es um meine Cholesterinwerte und meinen Blutdruck steht. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für diesen äußerst informativen Ratgeber.

Bewertung vom 24.01.2025
Paddington in Peru - Das Buch zum Film
Wilson, Anna

Paddington in Peru - Das Buch zum Film


ausgezeichnet

Ich liebe den süßen Paddington Bär und habe mich schon sehr auf sein neues Abenteuer gefreut. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, sowohl der spannende Inhalt als auch die wunderschöne Gestaltung mit Farbfotos aus dem Kinofilm im Innenteil.
Paddington hat endlich einen britischen Pass bekommen, da erreicht ihn ein Hilferuf aus dem Heim für pensionierte Bären in Peru, seiner geliebten Tante Lucy geht es nicht gut, sie vermisst ihn und würde ihn sehr gern wiedersehen. Familie Brown, bei der Paddington schon seit vielen Jahren lebt, ist spontan bereit, ihn auf seiner Reise nach Peru zu begleiten.
Als sie in dem Seniorenheim für Bären ankommen, stellen sie fest, dass Tante Lucy verschwunden ist. Paddington findet einen Hinweis, dass sie an einem Ort namens Rumi Rock ist, einem heiligen Steinkreis der Inka im peruanischen Dschungel. Kapitän Hunter Cabot und seine Tochter Gina bieten an, sie auf ihrem Schiff nach Rumi Rock zu bringen, ein Angebot, das die Browns sehr gern annehmen.
Judy schreibt einen Reisebericht und lässt uns an ihren Erlebnissen teilhaben „durchnässt bis auf die Haut, sahen wir uns gezwungen, in einem käferverseuchten Kapokbaum Schutz zu suchen.“ (S. 104) Wir erfahren Fakten über Peru, und darüber, dass schon seit Jahrhunderten Goldgräber nach Peru gekommen sind, um das legendäre El Dorado zu finden. Mr. Brown vertieft sich in das „Risikohandbuch Peru“, in dem unter anderem eine riesige Vogelspinne abgebildet ist.
Paddingtons Abenteuer in Peru hat mir sehr gut gefallen, die Suche nach Tante Lucy war spannend und turbulent. Der Schreibstil ist authentisch und bildhaft, ich hatte Paddington mit seinem Marmeladenbrot unter dem Hut, Tante Lucys Inka-Armband am Handgelenk, ihrer Brille in einer Pfote und den Regenschirm Windsorman Deluxe in der anderen bildhaft vor Augen. Von mir eine Leseempfehlung für alle, die den kleinen Bären lieben und ihn und Familie Brown bei ihrem Abenteuer im peruanischen Urwald begleiten möchten.

Bewertung vom 24.01.2025
LAKE - Das Haus am dunklen Ufer
Sager, Riley

LAKE - Das Haus am dunklen Ufer


ausgezeichnet

Lake, Das Haus am dunklen Ufer ist das dritte Buch, das ich von Riley Sager gelesen habe. Auch dieser Thriller des Autors hat mich sehr gut unterhalten.
Casey ist Schauspielerin. Der Unfalltod ihres Mannes Len hat sie tief erschüttert, um zu vergessen, greift sie immer häufiger zur Flasche. Als sie betrunken zur Vorstellung erscheint, wird sie fristlos entlassen. In ihrem Haus am Lake Greene in Vermont hofft sie, sich zu erholen und wieder auf die Beine zu kommen.
Ihre Tage verbringt sie auf der Terrasse, in einer Hand ein Glas Bourbon, in der anderen ein Fernglas, mit dem sie das Haus auf der anderen Seite des Sees beobachtet. Dieses wird von Katherine und Tom Royce bewohnt, Katherine ist ein berühmtes Model. Als Katherine im See beinahe ertrinkt, rettet Casey ihr das Leben und die beiden freunden sich an. Katherine vertraut ihrer neuen Freundin an, dass sie mit Tom nicht glücklich ist, am nächsten Morgen verschwindet sie.
Bei ihrer Suche nach Katherine wird Casey von ihrem Nachbarn Boone, einem ehemaligen Polizisten unterstützt. Dabei stoßen die beiden auf drei Vermisstenfälle. In den letzten zwei Jahren sind drei junge Mädchen aus der Umgebung des Lake Greene verschwunden.
Ich fand den Thriller sehr spannend, vor allem aufgrund einer überraschenden Wendung, die die Ereignisse in einem ganz neuen Licht erscheinen ließ. Die Mystik- und Fantasyelemente passen perfekt zur Handlung im Haus am dunklen Ufer, Gänsehautfaktor pur! Von mir eine Leseempfehlung für alle, die gern einen düsteren Thriller mit einem Hauch Mystik lesen möchten.

Bewertung vom 17.01.2025
Nimms nicht persönlich
Hofland, Tom

Nimms nicht persönlich


ausgezeichnet

Nimm’s nicht persönlich von Tom Hofland ist das erste Buch des niederländischen Autors, das ins Deutsche übersetzt wurde. Cover und Klappentext haben mich angesprochen. Der Roman wird mir sicherlich im Gedächtnis bleiben, die Frage, ob ich ihn gern gelesen habe, beantworte ich mit Jein.
Lute ist Qualitätsmanager bei dem Pharmaunternehmen Aletta. An ihn wird die Aufgabe herangetragen, etliche seiner Kollegen und Kolleginnen, dazu zu bringen, das Unternehmen zu verlassen. Als Lombard, ein älterer Herr, der einen sympathischen Eindruck macht, ihm anbietet, für die Mitarbeiter*Innen, die gehen müssen, neue Jobs zu finden, nimmt er das Angebot hocherfreut an. Er glaubt sich jetzt, nachdem er die unschöne Aufgabe delegiert hat, zurücklehnen zu können und viel Zeit mit seinem kleinen Sohn verbringen zu können.
An seinem ersten Arbeitstag bei Aletta bringt Lombard zur Unterstützung Reiner mit, die beiden werden auf Schritt und Tritt von einem großen schwarzen Pudel begleitet. Schon bald wundert sich Lute über Lombards und Reiners unkonventionelle Methoden.
Mea ist eine von Lutes Kolleginnen. Sie lebt mit ihrer Freundin zusammen und möchte der Freundin eine Anstellung bei Aletta verschaffen, nichtsahnend, dass sie selbst ihren Job nicht mehr lange behalten wird.
Lombard lässt Lute an seinem Erfahrungsschatz teilhaben und erzählt ihm von seinen Erlebnissen in Straßburg, als die Juden beschuldigt wurden, alle Brunnen vergiftet zu haben. Lombard weiß einiges, was er eigentlich nicht wissen dürfte, so zum Beispiel, dass Lutes Onkel ein Faschist war.
Ein sehr merkwürdiger Roman, voller Ironie und Absurdität, ich bin hin und hergerissen, ob ich ihn mochte oder nicht. Die Horrorelemente haben mir nicht gefallen, ich mag keine Horrorfilme und einige Ereignisse haben bei mir Kopfkino ausgelöst, welches hoffentlich nicht in Albträumen münden wird. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Ein außergewöhnliches Buch, das sicherlich seine Fans finden wird.

Bewertung vom 15.01.2025
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


ausgezeichnet

Von Richard Osman habe ich noch nichts gelesen, habe jedoch vor, den Donnerstagsmordclub zu lesen, da mir der Auftakt seiner neuen Reihe „Wir finden Mörder“ gut gefallen hat, und das obwohl ich Cosy Crime normalerweise nicht gerne lesen, da ich den Klamauk in diesem Genre oft als zu absurd und unrealistisch empfinde.
Amy ist Personenschützerin, sie bewirbt sich um einen Job bei der berühmten Krimiautorin Rosie d'Antonio. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und als Amy verdächtigt wird, mehrere Morde begangen zu haben, ist Rosie sofort bereit, Amy bei der Suche nach dem wahren Täter zu unterstützen.
Aus dem Duo wird schnell ein Trio, als Amys Schwiegervater Steve, ein ehemaliger Polizist, hinzugezogen wird. Eigentlich ist Steve ein Couch Potato, der ungern seinen Heimatort verlässt und damit zufrieden ist, entlaufene Hunde wiederzufinden oder tagelang Personen zu beobachten, um sie im Auftrag seiner Kunden zu überführen. Seit dem Tod seiner geliebten Frau Debbie lebt er allein mit Kater Trouble.
Seiner Lieblingsschwiegertochter zuliebe steigt er in Rosies Privatjet und fliegt zu ihr nach South Carolina. Die drei finden heraus, dass mehrere Influencer in der Nähe von Amys Einsatzorten getötet wurden und an den Tatorten Amys DNA gefunden wurde. Ihre Suche nach dem wahren Mörder führt sie unter anderem nach Dubai und Dublin.
Zwischen den einzelnen Kapiteln lesen wir E-Mails des Mannes, der die Morde in Auftrag gegeben hat, die Amy untergeschoben werden sollten. Er verschleiert seine Identität, indem er die E-Mails von Chat GPT „im Stil eines englischen Gentlemans“ formulieren lässt.
Die drei geraten in viele gefährliche Situationen mit Geldschmugglern und anderen Verbrechern. Mit Geschick und Scharfsinnigkeit schaffen sie es jedes Mal, heil davonzukommen.
Ich mag den Schreibstil und den typischen britischen Humor sehr, oft habe ich geschmunzelt oder laut aufgelacht, so z.B. als ein Auftragskiller seinen Auftrag nicht ausführen kann, da er nicht weiß, ob er Amy oder Steve umbringen soll – schließlich lautet sein Auftrag, die Person umzubringen, die in Rosies Begleitung ist.
Mein Lieblingscharakter ist Steve, er ist ein so liebenswerter und gutmütiger Mensch. Bei den Gesprächen mit seiner verstorbenen Frau hatte ich ein Tränchen im Auge. Schade, dass er mit seinem Sohn Adam keine Gemeinsamkeiten hat, und die beiden sich nichts zu sagen haben, umso mehr freut es mich, dass er in Amy eine verwandte Seele gefunden hatte.
Die beiden Sprecher fand ich großartig, insbesondere den Haupterzähler, der den Großteil eingelesen hatte. Ich freue mich, endlich ein Buch von Richard Osman gelesen bzw. gehört zu haben, freue mich auf die Nachfolgebände und möchte demnächst unbedingt den Donnerstagsmordclub lesen.