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Benutzername: 
Ramona Nemec
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 133 Bewertungen
Bewertung vom 14.04.2025
Center of my Heart / Cape Coral Bd.3
Heeger, Mimi

Center of my Heart / Cape Coral Bd.3


ausgezeichnet

Nachdem ich auch schon die ersten beiden Bände der Cape Coral-Trilogie verschlungen habe, kam ich natürlich um Center of my Heart von Mimi Heeger nicht herum. Ich meine, es geht um Sport, es geht um Football und es geht um die Liebe – wie kann ich da dran vorbeigehen?

Lawrence haben wir in Band eins und zwei schon ein wenig erlebt, aber mehr am Rand. Gwen ist für alle Lesenden völlig neu auf der Bildfläche erschienen.

Gwen ist total darauf fokussiert, anderen Menschen zu helfen. Neben ihrer Arbeit als Krankenschwester engagiert sie sich an sehr vielen Ecken und Enden noch ehrenamtlich, vergisst dabei aber auch sich selbst. Lawrence lebte bis vor kurzem seinen absoluten Traum, der nun komplett in Scherben zerschlagen vor ihm liegt. Er weiß nicht mehr wirklich, wer er eigentlich ist, wenn er nicht auf dem Feld steht.

Beide Figuren haben sehr emotionale Päckchen zu tragen. Die inneren (und teilweise äußeren) Verletzungen sind groß, aber Mimi Heeger gelingt es, das absolut authentisch und rührend und mitfühlend zu beschreiben. Ich fühlte beim Lesen total mit und war wirklich auch emotional angekratzt.

Allerdings ist Center of my Heart nicht nur eine Geschichte über Verletzungen, sondern auch über Heilung. Dass diese Heilung nicht immer schmerzfrei verläuft, klar. Und dass diese Heilung nicht einfach darin besteht, sich zu verlieben und dann läuft das schon alles. Yes! Genau das möchte ich lesen.

Gwen und Lawrence sind auf den ersten Blick ein sehr unterschiedliches Paar, haben dann aber doch mehr gemeinsam, als gedacht. Was mir besonders gefallen hat, waren wirklich die Mini-Steps der Heilung, die sie zuweilen auch nicht immer gemeinsam gegangen sind, sondern teilweise auch allein machen mussten. Dieses Wachstum hat mich total berührt.

Insgesamt war es ein mehr als würdiger Abschluss und ich bin ehrlich, es schmerzt mich schon ein bisschen, die Cape Coral-Figuren jetzt gehen lassen zu müssen. Zwar durften wir ganz am Ende dank eines kleinen Schlüsselloch-Moments noch einen kurzen Blick in die Zukunft werfen, aber trotzdem ist es traurig. Denn die Autorin hat mit dieser New Adult Sports Romance eine ganz besondere Atmosphäre erschaffen, die mich beim Lesen total für sich eingenommen hat.

Center of my Heart von Mimi Heeger hat mich noch mal sehr berührt und ich habe diese schöne Liebesgeschichte innerhalb von einem Tag inhaliert. Lest die Bücher!

Bewertung vom 11.04.2025
Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?
Rudolf, Emily

Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?


sehr gut

Ich habe bereits Die Auszeit von Emily Rudolf gelesen und mochte ihr Debüt sehr gerne, daher habe ich mich auf auf Das Dinner gefreut.

Der Einstieg in die Geschichte war dabei stellenweise für mich doch etwas verwirrend. Immerhin wird die Geschichte aus der Sicht von allen Figuren, die am Krimidinner teilnehmen, erzählt und das einerseits im Heute und andererseits aber auch noch mal in der Vergangenheit. Zusätzlich bekommen alle am Tisch Sitzenden noch einen eigenen Namen, oder eine Rolle für das Krimidinner, was natürlich üblich ist, aber dann zu Beginn doch etwas viel ist. Zwar wird versucht, das durch eigene Verwechslungen der Figuren im Buch mit Humor zu nehmen, aber ich war zeitweise doch von der Vielzahl der Namen und der Geschehnisse etwas verwirrt.

Aber es geht und ich habe mich definitiv auch eingefunden! Was ich ja super finde, dass Emily Rudolf hier mit der unzuverlässigen Erzählstimme arbeitet. Das wird in Das Dinner natürlich logischerweise auch dadurch begünstigt, dass sämtliche Beteiligten einen etwas eigenen Blick auf die Geschehnisse von Damals, auf das Verschwinden ihrer Freundin, aber auch auf das Treffen heute haben. Aber es macht wirklich Spaß zu wissen, dass man eigentlich niemandem so richtig trauen kann. Und wer dir in der einen Sekunde noch sympathisch ist, kann im nächsten Kapitel plötzlich eine ganz eigene Seite an sich zeigen.

Ich persönlich lese ja recht viel Spannung und war dadurch vom ersten Twist nicht wirklich überrascht. Ich habs mir vorher schon gedacht. Aber spannend fand ich trotzdem, wie sich die Dynamik spürbar geändert hat. Und man kann beim Lesen, auch wenn man es ahnt, trotzdem Spaß haben, denn es zählt ja vor allem auch der Weg zum Ziel.

Was ich noch erwähnen wollte, ist die teilweise doch recht derbe Sprache, derer sich die Autorin bedient. Damit hab ich so auch nicht gerechnet, aber es gelingt ihr auf jeden Fall, jeder Figur eine eigene Stimme zu geben. So ungewohnt sich das zuweilen auch lesen mag.

Durchdachte Twists, ein spannender Showdown und jede Menge Enthüllungen haben mich wirklich sehr gut bei Das Dinner von Emily Rudolf unterhalten können! Ich kann euch diesen Thriller auf jeden Fall empfehlen.

Bewertung vom 10.02.2025
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


gut

Anna O. von Matthew Blake hat mich aufgrund des außergewöhnlichen Szenarios sehr neugierig gemacht. Da wusste ich schnell: Diesen Thriller möchte ich lesen!

Zu Beginn kam ich auf jeden Fall gut in die Geschichte rein, auch wenn ich die Figuren insgesamt eher als etwas distanziert empfand. Die grundlegenden Fragen, die im Raum stehen, werden aber entweder dann schon recht schnell beantwortet, oder sie ziehen sich sehr in die Länge. So in der Mitte des Buches gab es dann Passagen, die ich als deutlich zu lang empfunden habe, weil es irgendwie nicht mehr so viel mit dem eigentlichen Buch zu tun hatte. Andererseits wurden für mich wichtige Fragen nicht beantwortet.

Zum Schluss überschlägt sich in Anna O. dann plötzlich alles. Näher kann ich das nicht ausführen, sonst würde ich euch spoilern. Und das geht teilweise in eine Richtung, die mir beim Lesen nicht mehr behagt hat. Das hat nicht zur restlichen Geschichte gepasst. Zu manchen Figuren, ok, aber zur Handlung… Das war dann schon sehr weit weg von der Grundidee. So habe ich es jedenfalls empfunden.

Anna O. ist von der Geschichte her definitiv interessant und so die erste Hälfte war auch gelungen. Allerdings hat sich mein Lesespaß in der zweiten Hälfte des Buches von Matthew Blake dann deutlich gelegt, sodass mein Fazit nun eher gemischt ausfällt. Ein Highlight war dieser Thriller nicht, aber auch kein totaler Reinfall. Es bewegt sich irgendwie so in der Mitte.

Bewertung vom 05.02.2025
Der Unendlichkeit so nah
Kern, Theresa

Der Unendlichkeit so nah


sehr gut

Der Name Theresa Kern sagt euch nichts? Dann aber vielleicht die Autorin Rena Fischer, das ist nämlich ihr Pseudonym. Und von Rena habe ich bereits Das Leuchten vergangener Sterne und Das Lied der Wölfe gelesen. Daher habe ich mich schon sehr auf Der Unendlichkeit so nah gefreut!

Die Geschichte wird auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Aber allein hier merkt man schon während der ersten Seiten, dass die Autorin eine Menge Zeit und Energie in die Recherche gesteckt haben muss. Es ist eine politisch aufgewühlte und instabile Zeit am Anfang des 20. Jahrhunderts, von der Theresa Kern schreibt, wo so einiges im Umbruch ist. Und ich fühlte mich auf jeder Seite komplett dabei und abgeholt, also es wird auch nicht „zu historisch“.

Die zweite Zeitebene spielt in der heutigen Zeit, was natürlich ein gewollter Kontrast ist. Aber auch ein emotionales und fesselndes Stilmittel, um das Ausmaß der familiären Verflechtungen in aller Gänze darzustellen.

Ich muss aber gestehen, dass ich zu Beginn trotzdem einen Moment brauchte, um voll und ganz in die Story hineinzufinden. Ich fühlte mich ein wenig verloren zwischen den Zeiten und Figuren, zu denen ich noch so überhaupt keine Bindung hatte.

Aber das legte sich nach kurzer Zeit und je weiter die Geschichte voranschritt, desto mehr bin ich buchstäblich versunken. Was Theresa Kern in „Der Unendlichkeit so nah“ erzählt, ist bewegend und tragisch und emotional und ich fühlte komplett mit. Und merkte auch, wie schnell ich mich den letzten Seiten näherte, weshalb ich jetzt wirklich betonen muss, wie dringend ich bitte Band 2 lesen möchte!

Ich kann euch Der Unendlichkeit so nah von Theresa Kern sehr empfehlen, auch wenn Band 2 noch nicht erschienen ist und ihr wahrscheinlich aufgrund des Cliffhangers ähnlich ungeduldig und voller Spekulationen sein werdet, wie ich.

Bewertung vom 27.01.2025
Mord im Himmelreich
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich


weniger gut

Andreas Winkelmann ist eigentlich einer der Autor*innen, die ich blind kaufe und von denen ich alles lese. Deshalb musste natürlich auch Mord im Himmelreich bei mir einziehen. Es ist der erste cozy Krimi von Andreas Winkelmann. Sonst schreibt er ja eher Thriller.

Leider muss ich sagen, dass das Buch deutlich hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist. Die Figuren sind schrullig und das ist auch ok. Es ist cozy crime. Aber teilweise hatte ich das Gefühl, die Eigenarten werden hier geradezu künstlich auf die Spitze getrieben, um es noch komischer zu machen. Auf mich wirkte das aber eher unangenehm, weil ich nicht den Eindruck hatte, die Figuren dadurch besser kennenzulernen, oder zu verstehen. Es blieb alles sehr oberflächlich, aber wie eine Art Karikatur.

Der Krimi-Anteil selbst läuft sehr schleppend. Ja, es gibt zu Beginn einen Mord. Dann kommt ein ziemlich langer Teil mit wenig bis gar nichts und dann ein im Vergleich geradezu rasanter Showdown. Das ist in meinen Augen aber deutlich zu wenig und ich muss gestehen, dass ich so nach den ersten Kapiteln tatsächlich auch eine recht lange Lesepause eingelegt habe, weil ich mich einfach gelangweilt habe.

Das tut mir total leid, weil ich die Bücher von Andreas Winkelmann eigentlich wirklich, wirklich gerne lese und regelmäßig verschlinge. Allerdings bleibt Mord im Himmelreich deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück. Es vereint definitiv alles, was man mit cozy crime verbindet (schrullige Charaktere, Humor, ein wenig Unbeholfenheit bei allen Figuren, etc.), aber das wirkte auf mich nur im Ansatz witzig und danach eher abschreckend.

Mich konnte Mord im Himmelreich von Andreas Winkelmann leider nicht überzeugen und es ist leider auch kein Krimi, den ich an euch empfehlen kann.

Bewertung vom 24.01.2025
Fake Roomie
Omah, Anya

Fake Roomie


ausgezeichnet

Fake Roomie von Anya Omah ist in dieser Version eine Neuauflage. Also eventuell kennt ihr die Geschichte schon. Aber der neue Look steht dem Buch unglaublich gut, wenn ihr mich fragt.

Die Bücher der Autorin sind für mich immer ein Highlight, weshalb ich mich auch auf Fake Roomie riesig gefreut habe. Denn ich hatte gar nicht in Betracht gezogen, dass mir die Geschichte eventuell nicht gefallen könnte. Ich kann euch bereits spoilern: Ich wurde definitiv nicht enttäuscht!

Die Autorin hat Fake Dating, eine tiefe Freundschaft, ganz viel Humor und eine gute Prise Spice gemischt und uns eine wunderbare Geschichte geschenkt. Denn es gibt auch so einige Tiefen in Fake Roomie, die teilweise beim Lesen sehr schmerzen, aber durch all die leuchtenden Momente gleicht sich das gut wieder aus.

Ich war begeistert davon, welche Entwicklung die Figuren vollziehen. Mit welcher Energie und welchem Tatendrang sie sich daranmachen, auch die schmerzhaften Kapitel ihres Lebens zu beleuchten.

Cameron ist ja mal wohl ein absoluter Green-Flag-Boyfriend! Wir sollten alle mindestens einen Cameron in unserem Leben haben. Ich hab mich definitiv verliebt.

Ich kann euch den Liebesroman Fake Roomie von Anya Omah nur wärmstens ans Herz legen. Ein wunderbarer Standalone, der wahrscheinlich viel schneller ausgelesen ist, als ihr euch das wünschen würdet. Ich für meinen Teil hätte auf jeden Fall gerne noch ein paar Seiten drangehängt, weil ich mich in dem Buch so wohl gefühlt habe.

Bewertung vom 21.01.2025
Fake Dates and Fireworks
Groh, Kyra

Fake Dates and Fireworks


ausgezeichnet

Kyra Groh ist eine dieser Autorinnen, die ich kaufen und lesen kann, ohne mich genauer mit dem Buch beschäftigt zu haben. Fake Dates and Fireworks stand daher schon seit Monaten auf der Wunschliste und da es dann kurz vor Ende des Jahres erschienen ist, habe ich es direkt zwischen den Jahren auch gelesen. Und was soll ich sagen: Diese RomCom ist wirklich perfekt für die Zeit rund um den Jahreswechsel!

Die Geschichte wird durch zwei verschiedene Perspektiven und zwei verschiedene Zeitebenen erzählt. Dadurch hatte ich beim Lesen das Gefühl, immer direkt dabei zu sein und wirklich nichts zu verpassen.

Die eine Zeitebene erzählt, wie Becca und Nils sich kennenlernten und wie ihr Arrangement entstanden ist. Die zweite Zeitebene spielt in der Gegenwart, wo Becca Nils eigentlich ihre Gefühle gestehen möchte, aber dann alles anders kommt.

Fake Dates and Fireworks von Kyra Groh ist sehr humorvoll. Schon während der ersten Seiten habe ich die ersten Male geschmunzelt und im weiteren Verlauf nicht selten laut gelacht. Die Autorin hat so eine herrliche Schreibstimme, ein bisschen sarkastisch, viel Situationskomik und sich selbst nicht so ernst nehmen. Es macht einfach Spaß beim Lesen! Was aber auch nicht zu ernst kommt, sind die ernsteren Zwischentöne. Kyra Groh überreicht uns beim Lesen eine wichtige Botschaft mit diesem Buch und ich habe hier Gedanken gelesen, die mir in der Vergangenheit auch schon das ein, oder andere Mal durch den Kopf gegeistert sind.

Dazu muss ich sagen, dass Raphael wirklich eine absolute Green Flag ist. Ich habe mich, vielleicht nicht gleich zu Beginn, aber dann im Laufe der Geschichte, richtig, richtig doll in ihn verknallt. Er macht so viel richtig, er ist so behutsam und einfühlsam und begegnet Becca auf Augenhöhe. Und ja, das ist erwähnenswert, denn nicht mit allen Männern in ihrem Leben hatte die Protagonistin bisher auf diese Art und Weise das Vergnügen.

Ich möchte gar nicht noch mehr schreiben, denn sonst spoilere ich bald das ganze Buch. Aber es war beim Lesen für mich auch ein Stück weit heilsam. Gemeinsam mit der Protagonistin habe ich innerhalb der Kürze der Zeit so viele Gefühle durchlebt, ich wäre gerne noch länger an ihrer Seite geblieben.

Fake Dates and Fireworks von Kyra Groh ist wirklich die absolut perfekte RomCom. Humorvoll, aber nicht oberflächlich, gefühlvoll, aber nicht kopflos. Ich habe mich beim Lesen sehr geborgen gefühlt und kann euch das Buch wirklich nur wärmstens ans Herz legen.

Bewertung vom 18.11.2024
Everything Under the Sun
Schmölzl, Lydia

Everything Under the Sun


ausgezeichnet

Everything under the Sun war mein erstes Buch von Lydia Schmölzl, was mich vor allem aufgrund der polyamoren Liebesgeschichte angesprochen hat.

Kat ist eine Frau, die grundsätzlich weiß, was sie will. Andererseits schottet sie sich aber auch sehr stark nach außen hin ab und sieht nicht, was für ein großartiger Mensch sie ist. Rafael und Jonas sehen die Zwischentöne, sind aber auch zwei komplett unterschiedliche Charaktere, die Kat auf ganz unterschiedliche Art und Weise sehen und verstehen. Das macht es für sie nicht leicht, sich für alle Möglichkeiten der Liebe zu öffnen, da natürlich vor allem unsere Gesellschaft ein ganz bestimmtes Bild von „Der Liebe“ hat.

Die Liebesgeschichte und insbesondere natürlich auch die Polyamorie sind absolut slow burn. Alle drei brauchen eine Weile, um sich für den Gedanken zu begeistern und zu erwärmen, dass man die Liebe nicht nur einem Menschen schenken kann und dass Liebe nicht kleiner wird, wenn man sie öfter teilt. Einerseits lässt sich so die Entwicklung und die Zerrissenheit beim Lesen von Everything under the Sun sehr authentisch verfolgen, andererseits hätte ich mir mehr von der Liebe gewünscht. Also ich hätte Kat, Jonas und Rafael gerne länger in der Beziehung erlebt. Im Umgang miteinander.

Lydia Schmölzl hat einen wunderschönen, berührenden Schreibstil, der mich total mitgerissen hat. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen und möchte definitiv und unbedingt weitere Bücher von ihr lesen.

Ich kann euch Everything under the Sun von Lydia Schmölzl nur wärmstens ans Herz legen, wenn ihr gerne besondere Liebesgeschichten lest!

Bewertung vom 11.11.2024
When you look at me
Moran, Kelly

When you look at me


sehr gut

Es ist gefühlt ewig her, dass ich ein Buch von Kelly Moran gelesen habe und When you look at me lag viel zu lange auf meinem SuB. Ich glaube aber, das lag daran, dass mir Wildflower Summer zuletzt nicht so richtig gefallen hat und dann irgendwie die Luft raus war.

Ich kann euch aber gleich sagen, dass ich When you look at me verschlungen habe! Innerhalb von zwei Tagen habe ich die Geschichte inhaliert und mich vor allem in die Figurengestaltung verliebt.

Xavier ist nach außen hin kalt und unnahbar, allerdings kämpft er mit einigen Ängsten und Unsicherheiten. Peyton hilft ihm, diese zu erkennen und zu überwinden, oder zumindest, mit ihnen umzugehen.

Peyton ist eine Frau, die immer erst an andere denkt und zuletzt an sich selbst. Wenn überhaupt. Sie hat so einige Schicksalsschläge zu bewältigen, hat darüber hinaus aber nie ihre Lebensfreude verloren.

Beide Charaktere mögen komplett unterschiedlich sein, aber all ihre Eigenschaften, Stärken und Schwächen fügen sich ineinander wie Puzzleteile. Sie gleichen sich aus, erden sich, fordern sich heraus. Es ist ein schönes und sehr leidenschaftliches Zusammenspiel.

Die Spannung zwischen Xavier und Peyton ist wirklich explosiv. Es dauert eine Weile, bis sie ihrem gegenseitigen Verlangen nachgeben und Kelly Moran versteht es, ihre Leser*innen völlig ausgehungert auf den ersten Kuss hoffen zu lassen. Die ersten Berührungen zu genießen. Es ist wirklich ein Spiel mit dem Feuer.

Die spicy Szenen sind sehr explizit, sehr ausschweifend und leidenschaftlich. Einige wenige Worte hätte ich in der Übersetzung so nicht gewählt, da es irgendwie plump klingt, aber insgesamt angenehm zu lesen. Grundsätzlich fielen mir auch außerhalb der spicy Szenen Sätze, oder Begriffe auf, die ich in der Übersetzung unglücklich gewählt fand. Aber ich kenne das Original nicht, daher weiß ich nicht, wie man es eventuell fließender hätte beschreiben können.

Zum Ende hin ist das Drama aus meiner Sicht ein wenig unnötig gewesen und wird insgesamt auch sehr schnell abgehandelt. Wo vorher Kommunikation so ein großes und wichtiges Ding zwischen Xavier und Peyton war, funktioniert das auf den letzten 50 Seiten plötzlich nicht mehr? Etwas schade, aber ok.

Insgesamt ist When you look at me von Kelly Moran eine locker-unterhaltende Geschichte voller Spannung und Leidenschaft, die ich euch trotz kleiner Kritikpunkte gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 04.11.2024
Dear Heart I Hate You / Easton High Bd.2
Greenwood, Eliah

Dear Heart I Hate You / Easton High Bd.2


weniger gut

Nachdem ich schon Dear Love I Hate You von Eliah Greenwood gelesen habe, griff ich auch zum zweiten Band Dear Heart I Hate You. Ich wusste ja in etwa, was mich erwarten würde.

Leider wurden meine Erwartungen noch untertroffen…

Eigentlich kann man dieses Buch mit wenigen Worten zusammenfassen: Die Geschichte ist extrem toxisch. Und das habe ich schon beim ersten Band gesagt. Band 2 toppt das aber noch mal stark!

Finn ist ein arrogantes A*schl*ch, wie es im Buche steht. Er müsste den Bad Boy eigentlich erfunden haben, wenn es ihn nicht schon unzählige Male gegeben hätte. Für mich hat der Schmerz, den Dia durch ihn erleiden musste, teilweise fast schon körperlich wehgetan. Er lässt sie wirklich richtig leiden und das ist für mich keine Form mehr von „was sich liebt, das neckt sich“. Das ist einfach nur noch ungesund und sie sollte schnellstmöglich die Beine in die Hand nehmen.

Früher gab es sehr viele Bücher von der Sorte, dass der Typ eine furchtbar schreckliche Vergangenheit hat und deshalb wird ihm umgehend alles verziehen, was er seinen Mitmenschen böses antut. Und die Frau ist natürlich das Unschuldslamm mit dem riesengroßen Herzen, was kein Wässerchen trüben kann und den bösen Bad Boy auch wieder auf Spur bringt. Zwar gibt Dia durchaus Konter, aber ich habe wirklich nicht verstanden, was sie an Finn findet. Es ist so ein bisschen „Stockholm-Syndrom“. Sie verliebt sich in den Täter und rechtfertigt das mit allen Mitteln.

Ja, die Geschichte lässt sich sehr leicht weglesen. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil und beispielsweise den Hund der Geschichte mochte ich sehr gerne.

Aber eine Menge se*uelle Anziehung zwischen zwei Menschen rechtfertigt für mich nicht diese Form der Verletzung, wie sie in dieser Geschichte stattgefunden hat.

Etwas irritiert hat mich dann auch der Cliffhanger am Ende von Dear Heart I Hate You. Immerhin hat Eliah Greenwood doch eigentlich eine Trilogie geschrieben und entweder, alle Bände sind in sich abgeschlossen, oder alle Bände haben irgendwie ein offenes Ende. Nun müsste man also theoretisch noch Band 3 lesen, um die wahrscheinlich unendlich emotionale Versöhnung von Dia und Finn mitzuerleben. Aber, ich bin ehrlich, das spare ich mir. Das ist leider nicht meins.

Also wenn ihr auf so richtig toxische Paare steht, auf viel Spice, dann könnte euch Dear Heart I Hate you von Eliah Greenwood wahrscheinlich gefallen. Meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen.