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Benutzername: 
Cazymonkey
Wohnort: 
Niederösterreich

Bewertungen

Insgesamt 176 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2025
Die Auferstehung
Eschbach, Andreas

Die Auferstehung


sehr gut

Die Wiederkehr der 3???
Eine junge Amerikanerin taucht nach sieben Jahren, in denen sie als verschollen und tot galt, wieder aus dem Dschungel auf. Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews sind indes Erwachsen geworden, haben sich aus den Augen verloren und führen ihre eigenen Leben. Führt diese rätselhafte Auferstehung der Frau namens Tracy dazu, dass die 3 Fragezeichen wieder zueinander finden ?!

Als riesengroßer 3 Fragezeichen Fan in meiner Kindheit und Jugend, stand außer Frage, dass ich dieses Buch über die erwachsen gewordenen 3 Detektive auch lesen würde! Sie waren für mich der Start in das Krimi/Thriller Genre, das bis heute mein Liebstes geblieben ist.
Den Autor Andreas Eschbach kannte ich bisher nicht, jedoch gefiel mir sein Stil zu schreiben recht schnell und die Seiten flogen nur so dahin. Er hat zudem in meinen Augen einen sehr wichtigen Schritt getan, indem er Justus, Peter und Bob ihre wichtigsten Charakterzüge ließ und sie glaubhaft alterte.
Was eindeutig nicht nur den Charakteren im Buch nachschwingt, sondern eben wahrscheinlich auch dem älter gewordenen Lese-Publikum, ist eine riesengroße melancholische Nostalgie an andere Zeiten. Alleine die Tatsache, dass damals vor einigen Jahrzehnten eine Rechersche noch ganz anders aussah, als jetzt mit der großen Internetsuchmaschine, wird im Buch neben zahlreichen anderen Unterschieden thematisiert und lädt ein, an eine in Vergessenheit geratenende Vergangenheit zu denken. Auch wenn ich mir die 3 Fragezeichen als ein wenig jüngere Erwachsene von Mitte 30 bis 40 erwartete (meinem Alter entsprechend), macht es nur Sinn, dass sie im Buch schon über 50 Jahre sind, da die ursprünglichen Bücher ja schon aus 1968 stammen und ab 1979 die Hörspiele im deutschsprachigem Raum großen Anklang fanden. Die Geschichte hat den alten Handlungsabläufen der 3 Fragezeichen wirklich sehr viel gemein und für mich war ab einem gewissem Punkt ersichtlich, wohin die weitere Erzählung läuft. Jedoch tat das der Spannung, wie es dorthin kommt und vorallem wie Justus, Peter und Bob endgültig wieder aufeinander treffen und zusammen ermitteln, keinen Abbruch. In meinen Augen ist hier eine großartige Zusammenkunft meiner Lieblingsdetektive aus früheren Zeiten gelungen!

Fazit: Für Fans eine absolute Pflichtlektüre und ich kann sie nur empfehlen!

Bewertung vom 21.07.2025
Im Schatten von Giganten
Schreiber, Jasmin

Im Schatten von Giganten


sehr gut

Die Kleinsten ganz Groß

Der Kosmos Verlag hat nun mehr ein Versprechen Expertenwissen kompetent, verständlich und qualitativ hochwertig weiterzugeben. Dies gelingt ihm mit dem neuen Sachfotografie Buch der Autorin Jasmin Schreiber erneut!

Etwas das mich bei diesem Buch sofort bestach, war die wunderschöne, fast poetische Widmung an alle kleinen Tiere, die eigentlich nichts gemacht haben, aber trotzdem unter einem Schuh enden, weil sie einfach anders aussehen. Wie zu erwarten weißt dieses Buch, gefüllt mit Wissen über unsere Insektenwelt, wieder zahlreiche, einzigartige Fotografien von den kleineren Bewohnern unseres Planeten auf. Gegliedert in die unterschiedlichen Lebensbereiche der Insekten wie etwa unter Steinen, in der Blüte, in der Pfütze, im Baum, in speziellen Mikrohabitaten aka Kadaver und Dung und so weiter, bekommen wir Einblicke in die schattige Welt von Wirbelosen.
Mir gefiel besonders, dass die Autorin die Einleitung sehr persönlich gestaltet hat und ihre Geschichte- inklusive Tierkrankenhaus im Kinderzimmer-wie es überhaupt zu dem Buch kam sehr humorvoll sowie mit einer gewissen Leichtigkeit erzählt. Ihre Leidenschaft für diese Tiere ist jeder Erzählung, jeder Seite, jeder Geschichte über einen Käfer, Wurm, Made, Schmetterling oder Schnecke herauslesbar; es sind ihre Freunde (mit denen man auch Selfies macht). Sie lädt mit diesem Sachbuch ein, seine eigene Kamera zur Hand zu nehmen, sei es ein Gerät oder die Augen selbst, und einen genaueren Blick dahin zu werfen, wo andere bewusst wegsehen oder die schönen Kleinigkeiten übersehen. Mit wissenswerten Fakten liefert sie uns eine abenteuerliche Reise, die vielleicht auch den ein oder anderen Ekel zu überwinden und Schönheit in der Vielfalt der Insekten zu entdecken.

Fazit: Ein empfehlenswertes Buch mit tollen Aufnahmen und einem etwas anderen Blick auf das Leben in unserem Schatten!

Bewertung vom 21.07.2025
Die drei ??? Kids, Geheimnis um CubeMax
Claus, Calle

Die drei ??? Kids, Geheimnis um CubeMax


sehr gut

Nostalgische Momente

Ein neues Computerspiel names CubeMax lässt die Grenzen zwischen Realität und Spiel verschwimmen. Justus, Peter und Bob müssen in dem ersten Band einer Trilogie in die Welt des Spiels eindringen, um dessen Macher Noah wiederzufinden. Gleichzeitig setzt sein ehemaliger Freund und nun Erzfeind Dale alles daran sie aufzuhalten. Können sie die Geheimnisse der Spielewelt rechtzeitig lösen?

Die drei Fragezeichen haben mich in meiner Kindheit und Jugend stark begleitet und ich war ein Riesenfan der Bücher und Hörspiele. Daher wollte ich unbedingt einen Blick in das neue Format Kids werfen, welches mir bisher unbekannt war.

Der Schreibstil ist ideal für Kinder geeignet, die schon selbst lesen können oder auch beim Vorlesen besticht die Einfachheit der Sprache, die schnell auf Verständnis stößt.
Ich habe zwar noch nie Minecraft gespielt
Wirklich gut gelungen ist die Mischung aus reinem Text und Comicformat. Das motiviert Kinder zwischendurch stark um weiterzulesen und die "nur" Textpassagen hinter sich zu bringen.
Besonders gefreut hat mich, dass die typischen Charakterzüge der 3 Fragezeichen erhalten wurden, ebenso wie ihre humorvollen Konversationen miteinander.

Fazit: Ich hoffe meine Kinder mit diesen drei Detektiven in Buchform anstecken zu können, sodass sie Justus, Peter und auch lieben lernen! Ich denke das ist das ideale Einstiegsformat dafür!

Bewertung vom 17.07.2025
Inseltage mit Rosa
Krügel, Mareike

Inseltage mit Rosa


sehr gut

Berührende Geschichte (auch für Erwachsene)

Lila ist so gar nicht nach dem kurzen "Urlaub" mit ihrer Großmutter, kurz Mu, auf den Schäreninseln. Nach einem Sturm sitzen sie schließlich auch ganz fest und müssen warten bis Rettung kommt. Zusammen schaffen sie es sich jedoch eine gute Zeit mit besonderen Erinnerungen zu schaffen. Als Lila ihrer verstorben Freundin Rosa auch noch begegnet, beginnt für sie ein sehr realer Prozess des Loslassens...

Die Kurzbeschreibung spoilert ein klein wenig, da ich finde, dass man zu Beginn gar nicht herauslesen kann, ob Rosa nur einfach nicht mit ist oder eben gestorben ist. Gerade Kinder haben noch eine ganz eigene Welt in der sie leben, daher fand ich es eigentlich sehr schön, dass der Tod zunächst nicht explizit erwähnt wurde, sondern in Lilas Fantasie eine ganz eigene Reise stattfand.
Die Illustrationen sind in schwarz- weiß gehalten und erinnern an Bleistiftzeichnungen, man sollte sie sich aber nicht wie in vielen Kindervorlesebüchern erwarten, sondern sie sind dezent eingesetzt, um ab und zu die Geschichte malerisch zu unterstützen.
Die Kapitel sind gleichzeitig die Tage, die Linnea(eine ausgesprochen schöne Namenswahl) aka Lila mit ihrer Mu auf der Insel verbringt und haben eine eher fortgeschrittene Länge. Zusammen mit dem doch anspruchsvolleren Inhalt und Thema der Geschichte, ist das Alter 9/10 Jahre okay gewählt.
Den Handlungsort, die Inseln selbst kenne ich zwar nicht, aber jeder der schon mal im Norden war, weiß dieser versprüht ein eigenes Flair und im Buch kommt diese Atmosphäre sehr gut rüber.
Der Schreibstil ist wirklich außergewöhnlich und hat eine wunderschöne Wort- und Sprachwahl, wodurch sich das Buch durchaus für Erwachsene alleine profiliert.
Bei einigen Zeilen verspürte ich die tiefe Traurigkeit von Lila über den Verlust ihrer Freundin Rosa sehr stark.

"Manchmal schaute ich etwas an und wusste, dass es schön war, aber spürte es nicht. Nichts war schön ohne Rosa."
"Es wird Zeit für dich. Das Leben ruft nach dir."

Das Buch thematisiert mit einer ganz besonderen Art die Themen Verlust, Freundschaft, Umgang mit Trauer, Beziehungen zu entwachsenen Familienangehörigen und zeigt, dass mit Fantasie und Glaube an sich selbst einiges zu schaffen ist.
Einzig das Gedicht von Mu über die "Scheißbootkapitänin" gefiel mir gar nicht, ich mag keine vulgäre Sprache, auch wenn Kinder in dem Alter natürlich Bescheid wissen und es gereimt ist, möchte ich sowas mit einem Buch nicht fördern. Die Intention der Großmutter war natürlich Linnea zum Lachen zu bringen, aber leider kam es mir im Vergleich zum Rest ein wenig fehl am Platz vor.

Fazit: Ein wunderschönes Buch, das noch viel mehr bietet, als sich vielleicht erwarten lässt! Eine Leseempfehlung, nicht nur für Kinder!

Bewertung vom 15.07.2025
Gerächt sein sollst du
Tuokko, Kaisu

Gerächt sein sollst du


gut

Mord in Finnland

Der Jugendliche Jonas wird in Kristinestad tot im Meer treibend aufgefunden. Zunächst vermutet die Polizei einen Selbstmord, jedoch finden sich bald Hinweise auf Mord und so muss der Kommisar Mats in dem ruhigen Küstenort mit seinen Ermittlungen beginnen. Eevi, seine alte Jugendliebe, recherchiert unterdessen für die Zeitung in der sie arbeitet bezüglich des Todesfalls und schließlich können sie einander bei der Aufklärung unterstützen...

Das Cover erinnerte mich sehr an einen anderen Thriller, den ich ebenfalls vor kurzem gelesen hatte, beide gefallen mir auf Grund des vielen weiß nicht sonderlich, da sie nicht im Gedächtnis bleiben. Jedoch ist das Bild auf diesem Kriminalroman mit dem roten Häuschen und hübschen Landschaft am Ende hübscher und passt zum nordlichen Handlungsort, Finnland.

Aufgrund eines persönlichen Bezugs zu Finnland war ich sehr interessiert von der Autorin Kaisu Tuokko zu lesen und fand mich selbst mit den ungewöhnlichen Namen sowie Schreibweisen sehr gut zurecht. Es handelt sich um einen klassischen Krimi mit dem Polizisten Mats und der Journalistin Eevi als Hauptprotagonisten aus deren Sicht abwechselnd die Geschichte erzählt wird. Da beide eine gemeinsame Vergangenheit haben, findet sich ein .Die Erzählung verläuft zunächst eher langsam und gemächlich, spitzt sich im Laufe leicht zu, bringt aber keine extreme Spannung mit sich. Wahrscheinlich habe ich in letzter Zeit zuviele Thriller gelesen, um dann diesen Kriminalroman nicht zu langweilig zu finden. Er war alles in allem stimmig in Sachen Aufbau, Charakterbildung, Handlungsstränge, Erzählzeiten und Schreibstil, jedoch fesselte es mich nicht und überzeugte mich nur mittelmäßig.

Ich habe schon sehr lange kein Hörbuch mit mehreren SprecherInnen gehört, daher war es eine willkommene Abwechslung und zudem sehr leicht sich durch die verschiedenen Stimmen in der Erzählung zurecht zufinden. Ich fand, dass alle angenehme und verständlich ihren Part vorgelesen haben.

Fazit: Ein Krimi für all diejenigen, die es gerne klassisch und ohne große Aufregung mögen.

Bewertung vom 13.07.2025
Botanik des Wahnsinns
Engler, Leon

Botanik des Wahnsinns


sehr gut

Lieber verrückt als einer von euch
Zunächst ist es bei diesem Roman sicherlich das psychedelische Cover, das einen wortwörtlich sofort ins Auge sticht. Es verbindet den Titel und den Inhalt des Buchs sehr anschaulich und sorgt für Unruhe beim Betrachten.

Aus der Ich-Perspektive wird die gesamte Familiengeschichte erzählt, das Aufwachsen der Mutter, die Vergangenheit des Vaters, Einblicke in die Welt der Großmutter und der Entstehungs-/Schaffensweg des Erwachsenen Erzählers. Sowohl die Figur im Roman als auch der Autor Leon Engler haben einige Parallelen, zumindest in Ausbildung und Beruflicher Laufbahn (Theaterwissenschaften und Psychologie), sowie Lebensorte, wodurch wohl ein autobiografischer Aspekt vorhanden ist.
Ich finde gerade den Aufbau zu Beginn mit Rückblick auf die Familiengeschichte und ihre "Biografie des Wahnsinns" und den folgenden Eintritt des Erzählers in die Psychiatrie, aber als Psychologe, äußerst gelungen. In seiner anschließenden Arbeitszeit dort, wechselt er mehrmals die Stationen:
Ein grausamer Blick in die (wahrhaftige) Realität von Schizophrenen und ihre eigentliche Einsamkeit,
die tiefste Traurigkeit und die für sie anders vergehende Zeit der Depressiven und in der Entzugsabteilung das ständige Problem nicht abzustumpfen, dem Zynismus und der Verbitterung zu verfallen, aufgrund der unumgänglichen Rückfälle der Patienten.

Der Titel des Romans erschließt sich im Laufe der Handlung, da Pflanzen ständige Begleiter des Hauptprotagonisten sind und die ersten Einteilungen der psychischen Erkrankungen sollen nach dem gleichen Prinzip wie die, der Präzision der Botanik von Pflanzen erfolgt sein(Thomas Sydenham).
Der Schreibstil hat definitiv einen sehr zynischen, vielleicht sarkastischen Touch mit ein wenig Wiener "Schmäh" und Insidern, die man wahrscheinlich nur versteht, wenn man einige Zeit in Wien gelebt hat (z.B. die viele Nackte auf der Bühne des Burgtheater oder der Narrenturm).
In kursiver Schrift sind zahlreiche Zitate von verschiedenen Werken von etwa Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud oder Arthur Schopenhauer eingebaut, die am Ende des Buchs im "Notizbuch des Nachbarn" als Literaturnachweis aufgelistet sind.
Zudem stellen sich zahlreiche rhetorische Fragen, die zur Selbstreflexion anregen und das Mensch-sein an sich hinterfragen ("Was war ein richtiger Mann? Was ist ein richtiger Vater? War es das Nichts-tun, das sie so lähmte? Weil die Sucht ein Destillat einer unstillbaten Sehnsucht ist?").
Eine besondere Eigenheit ist der morbide Humor, bei dem das Sprichwort "zu lachen um nicht weinen zu müssen" wie die Faust aufs Auge passt, so beschreibt er z.B. Liebe auf den ersten Blick als Lobotomie. Aber es ist genau dies und die ausgewählte, schöne deutsche Sprache, die diesen Roman zu etwas sehr Besonderem machen.

Fazit: Empfehlenswert ist dieser Roman in meinen Augen vorallem, wenn man selbst aus dem Fach Psychologie kommt.

Bewertung vom 12.07.2025
Weißt du noch? Ein Bilderbuch vom Abschiednehmen
Engler, Michael

Weißt du noch? Ein Bilderbuch vom Abschiednehmen


sehr gut

Kindlicher Abschied

Eines Tages fragen sich die Waldbewohner Eichhörnchen, Igel und Haselmaus, wo denn der Eichelhäher geblieben ist. Sie haben ihn schon länger nicht gesehen und als der Specht sie darauf hinweist, dass er seine Federn verloren hat und nicht mehr unter ihnen ist, können sie das so einfach nicht glauben. Sie begeben sich auf die Suche nach ihm und erzählen sich währenddessen Erinnerungen an den Eichelhäher...

Das Buch kam bei uns aus aktuellem traurigem Anlass zum Einsatz, um unserem 4 Jährigen das Thema Tod, Abschiednehmen und Erinnern an geliebte Menschen leichter zu erklären. Zunächst kam die Botschaft Freundschaft und Zusammenhalt wunderbar rüber und er mochte die niedlichen Waldfreunde sehr. Es sind diese hier sehr gut gewählt, da fast jedes Kind diese Tiere auch in Realität kennt und einen Bezug zu ihnen aufbauen kann. Die Illustrationen passen farblich zur gewünschten Atmosphäre, die gerade transportiert werden soll z.B. helle, freundliche Farben bei den Erinnerungen an den Eichelhäher und eine dunkle, düstere Stimmung bei der Erkenntnis des Todes.
Es ist zudem die Möglichkeit gegeben den Kindern die eigenen (möglicherweise religiösen) Vorstellungen nach dem Sterben aussehen, da es im Buch sehr neutral gehalten ist und besonders um das Erinnern eines besonderen Freundes, mit dem man gemeinsame Momente gesammelt hat, geht. Mir gefiel auch die Rolle des Spechts, der ein wenig den Realisten und Übermittler der Botschaft darstellt. Der Schluss ist richtig schön positiv verpackt und das Buch zeigt nochmal, dass selbst aus dem Sterben wieder Neues und vorallem Freude gemeinsam entstehen kann.

Fazit: Ein wunderschönes Buch, um Kindern den Abschied und das Vermissen näher zu bringen!

Bewertung vom 06.07.2025
Arche Boa
Boese, Cornelia

Arche Boa


sehr gut

Klimawandel und Artenschutz kindgerecht
Es wird eingeladen sich für ein Ticket an Bord der Arche Boa zu bewerben. Zwölf Tiere erzählen im Finale, wieso sie ausgewählt werden sollen und sie vor dem Aussterben stehen. Doch wie soll das Publikum sich am Ende für einen einzigen entscheiden? Wär das überhaupt richtig? Gibt am Ende der 13. Überraschungsgast die ausschlaggebende Rede?!

Aufgrund des Covers hätte ich wohl hier nicht zum Buch gegriffen, da mir die Farbwahl nicht sehr gefällt, und was für ein tolles Buch hätte ich da verpasst!
Die Illustrationen entsprechen eigentlich schon meinem Geschmack und haben im Buch einen lustig, bunten, knalligen Stil passend zu den humorvollen Reimen. Dass sich hinter diesen wichtige Thematiken verstecken, die zum Denken anregen und in kindgerechter Form vermitteln sollen, wie es um unsere Erde, ihr Klima und ihre tierischen Bewohner steht, wird schnell klar.
Einige Zeilen machten auch meine Kinder und mich traurig, wieso muss der arme Eisbär Fieber haben, der Wal sich ins falsche Meer verirren, der Kröte über den Fuß gefahren werden oder der Hai im Goldfischglas leben. Tragische Schicksale, die nur im kleinsten Kreis, die Auswirkungen des Klimawandels in der Realität anreißen. Ich denke es ist wichtig, dass sich bereits Kinder in einem passendem Alter mit Literatur wie z.B. auch diesem fantastischen Buch, mit schwierigen Themen auseinandersetzen. Es wäre ihnen gegenüber falsch, eine heile Welt vorzutäuschen, wo ihnen doch zusteht, zeitig genug zu lernen was die Veränderung auf unserer Erde auch für sie bedeutet und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen einen Unterschied zu machen. Die Gratwanderung von Konfrontation und trotzdem nicht Überforderung oder Furchtmache gelingt in diesem Buch wirklich gut, da die Verpackung der Botschaft am Ende, dass doch jedes Tier und unser ganzer Planet schützenswert einfach stimmig ist. So sind es nicht nur im Buch die Kinder, die den Showgästen zur Seite stehen, sondern auch in Realität die Zukunft in der Hand haben!

Fazit: Ein wichtiges Thema kompakt, kindgerecht und verständlich verpackt, bekommt eine Empfehlung für Kinder ab 4-5Jahren.

Bewertung vom 06.07.2025
tiptoi® Bildergeschichten über den Umgang mit Gefühlen - Amélie Amie und die Sache mit der Vielfalt
Neudert, Cee

tiptoi® Bildergeschichten über den Umgang mit Gefühlen - Amélie Amie und die Sache mit der Vielfalt


sehr gut

Jeder Mensch ist anders
Dieses Tiptoi Buch vom Ravensburger Verlag ermutigt 4- 7 Jährige Kinder selbstständig mit dem Stift Empathie und einen Umgang mit Gefühlen an Hand von einer Geschichte und ihren Beispielen zu entdecken. Es kommt im praktischen Kleinformat, in Spiralbindung und eignet sich daher ideal auch für unterwegs.
In 8 Kapiteln (eines entspricht einer Doppelseite) kann man den Kinder Amelie, Lucky und ihrem neuen Freund/Nachbarn Ben bei ihrem fantasievollem Abenteuer in den Ferien, zur Entdeckung von Vielfalt in all ihren Ausprägungen, begleiten. Auf jeder Seite gibt es gewohnt viele Details, die mit dem Stift individuell entdeckt werden können oder man folgt der eigentlichen Geschichte und hört sich in der richtigen Reihenfolge die vorgesehenen Punkte an. Spielerisch lernen Amelie und ihre Freunde die äußerlichen Unterschiede ihrer Mitmenschen kennen, aber auch in Familienzusammenstellungen oder Religionen und lernen, dass das Zusammenleben besonders mit Akzeptanz und Respekt gegenüber einander am Wichtigsten ist!
Die Illustrationen waren zudem sehr erfrischend, modern, freundlich und farbenfroh anzusehen.
Als Abschluss bietet auch dieses Buch wieder ein Quiz, spart sonst aber an Sonderfunktionen auf den anderen Seiten, wie man vielleicht aus anderen Tiptoi Büchern gewohnt ist.

Fazit: Für alle Kinder, die gern in Geschichtenform über die Vielfältigkeit im Mensch sein lernen.

Bewertung vom 06.07.2025
Die Kraft der Götter
Englard, Sapir A.

Die Kraft der Götter


gut

Vampiristische Fortsetzung
Aileen fühlt nach dem Verkauf an das Atalon Bündnis von Ragnor Rayne verraten und spürt unendliche Wut. Doch was hat es mit den mysteriösen Kräften, die sie in sich spürt auf sich. Atalon selbst scheint ihr zunächst freundlich gesonnen, jedoch vermutet sie bald tiefe Abgründe hinter seiner Fassade. Wem kann sie trauen und was für Bedeutung hat sie in den Allianzen der Vampire ?!

Bei diesem handelt es sich um den zweiten Teil der Cloak of the Vampire- Reihe der Autorin Saphir A. Englard. Da ich bereits das erste Buch gelesen hatte und es als gut befand, wollte ich unbedingt Aileens Geschichte weiterverfolgen, noch dazu nachdem ein massiver Cliffhanger den anderen Roman endete. Dadurch würde ich auch empfehlen, in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da man ohne Vorwissen hier schlecht mitten im Geschehen einsteigt.
Eigentlich gefiel mir die Idee und Umsetzung der etwas anderen Art von Vampiren, da es tatsächlich nochmal etwas Neues war in der Welt der Bluttrinkenden "Monster", jedoch war es für mich in diesem Teil etwas über das Ziel hinaus geschossen. Aileens Vergangenheit, die immer wieder aufgegriffen wird, weil sie eine Rolle spielt bei ihren Kräften und dann doch nur vage Erklärungen liefert, Regeln, die für die Vampire immer schon gelten, im ersten Teil, aber noch nicht da waren oder die merkwürdigen Jins. Leider war mir das irgendwie alles zu viel, obwohl ich mich auf die Fortsetzung gefreut hatte und sehr gespannt war, wie Ragnor's und Aileens Geschichte weitergeht. Dafür fand ich es toll, was für eine Entwicklung Ragnor's Charakter in diesem Teil machte, dafür ein wenig Glaubwürdigkeit einbüßte, aber vielleicht kann die eine Frau, ja wirklich einen 1000 Jahre alten Vampir verändern. Der Schreibstil gefiel mir jedoch auch dieses Mal gut und gesamt gab es mehr Potential als die Autorin ausschöpfte.

Fazit: Der erste Teil hat mich mehr gepackt, leider kurzweilig verwirrend und sich widersprechend.