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Kristina_AL

Bewertungen

Insgesamt 119 Bewertungen
Bewertung vom 20.12.2025
Wolfskälte
McCluskey, Laura

Wolfskälte


ausgezeichnet

Mit „Wolfskälte“ entführt Laura McCluskey ihre Leser auf eine abgelegene, raue schottische Insel. Als dort ein junger Mann tot am Leuchtturm aufgefunden wird, bleibt zunächst unklar, ob es sich um einen Unfall, Mord oder Selbstmord handelt. Zur Klärung des Falls werden zwei Polizisten aus Glasgow auf die Insel geschickt und stoßen dort auf eine eingeschworene Gemeinschaft, die ebenso verschlossen und verschroben ist wie ihre Heimat.
Viele Inselbewohner begegnen den Ermittlern mit Misstrauen, was die Nachforschungen erheblich erschwert.
Besonders gelungen ist die Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren. Die junge, ehrgeizige Georgina Lennox und ihr älterer Kollege Richard Stewart bilden ein spannendes Ermittlerduo. Immer wieder handelt George impulsiv, hält sich nicht an Absprachen und bringt sich damit oft in brenzlige Situationen. Ihrem Partner Richard gelingt es immer seltener, Verständnis für ihr Verhalten aufzubringen.

Was diesen Krimi jedoch besonders auszeichnet, ist seine außergewöhnliche Atmosphäre. Von der ersten bis zur letzten Seite fühlt man sich dem Wind, der Kälte und der Einsamkeit der Insel ausgesetzt. Selbst wenn zwischendurch die Sonne aufblitzt, wirkt alles rau, karg und düster.
Die Spannung baut sich langsam, aber stetig auf. Man spürt richtig, wie die Bedrohung von Kapitel zu Kapitel näher kommt.

„Wolfskälte“ ist ein atmosphärischer, eindringlicher Krimi, der mich sehr begeistert hat. Ich hoffe wirklich, dass dieser Roman nicht der einzige Fall für Georgina Lennox und Richard Stewart bleibt.

Bewertung vom 16.12.2025
LONELY PLANET Bildband Mach deine Reise

LONELY PLANET Bildband Mach deine Reise


ausgezeichnet

Am liebsten würde ich sofort aufbrechen!

Das war ganz ehrlich mein erstes Gefühl, nachdem ich dieses großartige Reisebuch beendet hatte.

30 reiselustige Frauen berichten in „Mach deine Reise“ von ihren Solo Trips rund um die Welt; mit Kind, mit dem Rad, ins ewige Eis oder in die Stadt der Liebe. Ich bin mir sicher, jeder findet hier etwas, was seinem Geschmack entspricht.

Was ich wirklich faszinierend fand war, dass man einfach aus jedem Reisebericht etwas mitnimmt. Tiefseetauchen im Yapgraben? Niemals würde ich mir sowas zutrauen. Dann doch lieber ein Solotrip nach Sizilien. Doch zu lesen wie Ashley Harrell die Begegnung mit dem Ozean beschreibt, wie er sie herausfordert und erkennen lässt, was alles möglich ist, fand ich unglaublich bereichernd.



Abgerundet wird das ganze mit hilfreichen und motivierenden Tipps der Autorinnen.

Es müssen nicht immer unglaubliche Abenteuerreisen sein, auch wenn es dafür viele faszinierende Beispiele in diesem Buch gibt. Wer sich so etwas vielleicht noch nicht zutraut, startet möglicherweise einfach mit einem Nachmittag allein. Einfach mal etwas tun, was man schon lange machen wollte, sei es alleine ins Museum gehen oder auch einfach mal alleine in einem Restaurant essen.

Momente mit sich alleine zu genießen, dafür wirbt dieses Buch.

Bewertung vom 04.12.2025
Eden
Ólafsdóttir, Auður Ava

Eden


gut

„Eden“ war mein erstes Buch einer isländischen Autorin, und ich mochte die Grundidee sehr: eine Sprachwissenschaftlerin aus Reykjavik , die in der Stille des ländlichen Islands ein neues Leben beginnt.

Audur Ava Olafsdottirs Werk ist ein ruhiges, atmosphärisches Buch, das durch seine besondere Sprache und die kurzen Kapitel eine äußerst beruhigende Wirkung entfaltet. Besonders gelungen fand ich die Passagen, in denen Albas Alltag geschildert wird; das Pflanzen von Bäumen, die leicht skurrilen, aber so liebevollen Gespräche mit ihrem Vater und der feine Humor, der immer wieder zwischen den Zeilen aufblitzt, vor allem, wenn der Vater von seinem Freund Hlynur spricht.

Trotz der schönen Idee konnte ich jedoch nicht vollständig in das Buch eintauchen. Alba wird meiner Ansicht nach sehr stark vom Dorfleben vereinnahmt, stellenweise wirkt es geradezu übergriffig. Bei all dem bleiben dem Leser Albas Emotionen weitgehend verschlossen. Während ihre linguistischen Gedankengänge ausführlich dargestellt werden, erfährt man sehr wenig über ihr Innenleben. Hier hätte ich mir einfach mehr Einblick in Albas Gefühls- und Gedankenwelt gewünscht. Auch die sprunghaften, teils zusammenhanglosen Sätze, die immer wieder eingestreut werden, konnten mich nicht immer erreichen. Als Stilmittel eingesetzt um Albas manchmal etwas verworrene Gedankengänge widerzuspiegeln sicherlich gelungen, doch mir war das tatsächlich einen Hauch zuviel.



Fazit

„Eden“ ist sicher ein besonderes Buch zu dem ich allerdings leider keinen richtigen Zugang gefunden habe.

Bewertung vom 04.12.2025
Das Ende der Welt / Der Silberbaum Bd.2
Ebert, Sabine

Das Ende der Welt / Der Silberbaum Bd.2


ausgezeichnet

„Der Silberbaum – Das Ende der Welt“, der zweite Band von Sabine Eberts Silberbaum-Trilogie, hat mich von der ersten Seite an gefesselt und das, obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe.

Der Einstieg ist mir trotz der vielen Namen erstaunlich leichtgefallen. Dazu beigetragen haben das ausführliche Personenregister und die historischen Karten, die sofort eine gewisse Orientierung bieten. Besonders hervorheben möchte ich jedoch die Erzählweise der Autorin, denn sie schafft es bereits in den ersten Kapiteln, eine gewisse Nähe zu einzelnen Personen aufzubauen und so wird Seite für Seite immer klarer, wie alles zusammenhängt.

Der Roman spielt im Jahr 1241, als Markgraf Heinrich von Meißen und sein Volk dem drohenden Angriff der Tataren gegenüberstehen. Die Autorin zeichnet eindrucksvoll die Belastung durch die drohende Gefahr, doch auch als diese abgewendet scheint, kommen die Bewohner nicht zur Ruhe. Freud und Leid folgen dicht aufeinander und lassen einen beim Lesen kaum los. Immer wieder geht es um Verrat, Macht und Tod, aber auch um Mut, Loyalität und Menschlichkeit.

Ich konnte mich sehr gut in das Schicksal der Figuren einfühlen. Die weiblichen Charaktere fand ich sehr stark, aber auch gerade Heinrich von Meißen hat mich mit seiner Loyalität und seinen klugen Entscheidungen sehr beeindruckt.

Sehr dankbar war ich auch für das ausführliche Nachwort, das mir geholfen hat, die Ereignisse noch einmal richtig einzuordnen und neugierig auf weitere Recherchen gemacht hat.



Insgesamt ist „ Der Silberbaum - Das Ende der Welt“ ein spannender, lehrreicher und bewegender historischer Roman.

Er hat mich sowohl durch seine sorgfältige Recherche als auch durch seine packende Erzählweise absolut überzeugt.

Bewertung vom 22.11.2025
In den Scherben das Licht
Korn, Carmen

In den Scherben das Licht


weniger gut

Als langjährige Leserin von Carmen Korns Romanen habe ich mich sehr auf „In den Scherben das Licht“ gefreut.
Bisher hat mich wirklich jedes ihrer Bücher überzeugen können. Umso bedauerlicher ist es für mich, dass mich ihr neuer Roman diesmal nicht wirklich erreichen konnte.

Im Keller der ehemaligen Schauspielerin Friede treffen die jungen Leute Gert und Gisela aufeinander und versuchen, den Alltag im Hungerwinter 1946 zu meistern. Im stark zerstörten Hamburg ist das ein wahrer Kraftakt, doch zusammen schaffen sie es, sich den Herausforderungen zu stellen.

Der Roman beginnt mit dem Kennenlernen der drei Hauptfiguren und es fällt leicht, in die Handlung hineinzukommen.
Dann häufen sich allerdings die Perspektivwechsel, was meinen Lesefluss ziemlich gestört hat, da ich mich immer wieder kurz neu orientieren musste.
Hinzu kommt, dass mir der Zugang zu den Charakteren überraschend schwerfiel. Normalerweise gelingt es Carmen Korn mühelos, ihren Figuren Leben einzuhauchen. In diesem Buch jedoch empfand ich die Schreibweise stellenweise als zu trocken und distanziert, sodass ich keine wirkliche Bindung zu den Protagonisten entwickeln konnte.

„In den Scherben, das Licht“ reicht meiner Meinung nach nicht an die Stärke ihrer bisherigen Romane heran, allerdings bin ich davon überzeugt, dass es Leser gibt, die einen besseren Zugang zum Buch finden.

Bewertung vom 16.09.2025
Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Mads Madsen ist Trauerredner aus Leidenschaft und lebt zusammen mit seinem etwas verschrobenen Vater in einer norddeutschen Kleinstadt. Als er einen Brief seines erst kürzlich verstorbenen Jugendfreundes Patrick erhält, der ihn bittet, seine Trauerrede zu schreiben, erwacht in Mads der Ermittlergeist. Seit Jahren hatte er keinen Kontakt zu Patrick, warum sollte er ihm plötzlich eine geheime Botschaft schicken? Mads vermutet, dass mehr hinter dem Tod seines ehemaligen Freundes steckt und begibt sich zusammen mit seiner Malteserhündin auf Spurensuche.

Dieser Kriminalroman ist der Auftakt einer Reihe des Autors Andreas Izquierdo, der mich schon mit vielen anderen Werken begeistern konnte.
Schon das Cover und der Klappentext hatten einen Krimi zum Schmunzeln angedeutet, gespickt mit teils sehr besonderen Persönlichkeiten.
Und tatsächlich war ich wirklich hingerissen von der Mischung aus Humor, Spannung und ernsteren Tönen. Mal steht das Krimielement im Vordergrund, dann wird es wieder richtig witzig und zwischendurch, vor allem wenn der Blick ein wenig in die Vergangenheit geht, wird die Stimmung auch mal ernster.
Mir hat hier einfach alles gut gefallen und ich verabschiede mich nur ungern von den vielen liebenswerten Charakteren, allen voran Mads und Fritjof.
Zum Glück steht schon fest, dass es einen zweiten Teil geben wird, worauf ich mich jetzt schon freue.

Bewertung vom 13.09.2025
Das Lied des Vogelhändlers
Dorweiler, Ralf H.

Das Lied des Vogelhändlers


ausgezeichnet

Der neue historische Roman des Autors Ralf H. Dorweiler spielt im Hochmittelalter, genauer gesagt im Jahr 1190. Die junge Franziska ist eine von vielen Menschen, die den dritten Kreuzzug unter der Führung Kaiser Barbarossas begleiten. Als sie dem Markgrafen von Baden das Leben rettet, verändert dies ihr Leben auf schicksalhafte Weise. Zehn Jahre später reist sie zur Burg Hachberg, wo die Söhne des Markgrafen ein Fest ausrichten und lernt dort den Vogelhändler Wigbert kennen.



Was Ralf H. Dorweilers Romane auszeichnet ist, dass man kaum Zeit braucht, um im Buch anzukommen. Man ist einfach von Seite eins an mittendrin und fühlt sich bis zur letzten Seite bestens unterhalten.

Die Geschichte um Franziska von Hellenau und den Vogelhändler Wigbert findet zunächst auf unterschiedlichen Zeitebenen in zwei Erzählsträngen statt. Diese werden dann im weiteren Verlauf geschickt miteinander verbunden.

Das Schicksal der tatkräftigen Franziska hat mich besonders angesprochen.

Nach dem Tod ihres Onkels ist sie ganz auf sich allein gestellt und das mitten im riesigen Tross des dritten Kreuzzuges fern von der Heimat. Doch sie gibt nicht auf, geht dem Bader zur Hand und erwirbt dadurch wertvolle Fertigkeiten, die ihre Zukunft sichern.

In diesem Erzählstrang erfährt man viel über die Widrigkeiten, denen die Menschen während des dritten Kreuzzuges ausgesetzt sind, was mir wirklich gut gefallen hat.



Auf der anderen Ebene spielt der Vogelhändler Wigbert die Hauptrolle. Durch Zufall trifft er auf den Minnesänger Walther von der Vogelweide und gemeinsam, doch mit zunächst unterschiedlichen Absichten, reisen sie zum großen Turnier auf Burg Hachberg. Hier geht es um Machtkämpfe, Verrat und Mord.

Das Vogelthema wird immer wieder sehr kreativ aufgegriffen, sei es als Kapitelüberschrift oder als kleine Anekdote zwischendurch.



Fazit

„Das Lied des Vogelhändlers“ ist wieder einmal ein facettenreicher, spannender und einfach wunderbar zu lesender Roman des Autors Ralf H. Dorweiler.

Bewertung vom 19.02.2025
Coast Road
Murrin, Alan

Coast Road


sehr gut

In seinem Debütroman macht Alan Murrin auf die Situation der Frauen in Irland aufmerksam, wo Scheidung noch bis Mitte der 1990er Jahre verboten war.

Colette Crowley ist den für viele unfassbaren Weg der Trennung gegangen, doch kehrt nach dem Scheitern ihrer neuen Beziehung nun in die kleine Stadt Ardglas zurück. Um näher bei ihren Kindern zu sein, die sie damals bei ihrem Mann zurücklassen musste, zieht sie in ein kleines Cottage und versucht sich mit Schreibkursen über Wasser zu halten. Von vielen argwöhnisch betrachtet, ist es hauptsächlich die Frau eines lokalen Politikers, Izzy Keaveney, mit der sich Colette etwas anfreundet.



Was diesen Roman ausmacht sind eindeutig die Frauenfiguren, die sehr verschieden sind, aber alle mit mehr oder weniger großen Problemen in ihrer Ehe zu kämpfen haben.

Izzy fehlt die Beachtung ihres Mannes, Dolores zudem noch Wertschätzung und Respekt. Ganz wunderbar versteht es der Autor, die Figuren zum Leben zu erwecken, ihr Leben und ihre Beziehungen zu beleuchten.

Ausgerechnet Colette allerdings, die es geschafft hat auszubrechen und jetzt verzweifelt versucht, Kontakt zu ihren Kindern aufzunehmen, ist mir leider bis zum Schluss relativ fremd geblieben . Ihr Verhalten konnte ich oft nicht nachvollziehen, weshalb sich wohl mein Mitleid auch in Grenzen hielt.

Der Roman ist sehr schön zu lesen, auch die Atmosphäre dieses Städtchens, wo jeder jeden irgendwie beobachtet, kam sehr gut rüber. Zum Schluss kommt dann sogar noch Spannung auf, womit ich gar nicht gerechnet hatte.

Und obwohl das Thema Scheidung, das im Klappentext so hervorgehoben wird, nicht in dem Ausmaß im Vordergrund steht, wie ich gedacht hatte, setzt sich „Coast Road“ auf eindrucksvolle Weise mit dem Frausein im Irland der neunziger Jahre auseinander.

Bewertung vom 19.02.2025
In einem Zug
Glattauer, Daniel

In einem Zug


sehr gut

Daniel Glattauers neuer Roman ist ein Kammerspiel mit zwei Protagonisten in einem Zug von Wien nach München. Hier begegnen sich Eduard Brünhofer und Catrin Meyr und wie es so ist, wenn man sich schräg gegenübersitzt und nicht durch Kopfhörer auf den Ohren signalisiert, dass man seine Ruhe haben möchte, entwickelt sich ein Gespräch zwischen den beiden.

Eduard ist Liebesromanautor und auf dem Weg zu einem unangenehmenen Gespräch mit seinem Verlag, da sein neues Werk eigentlich längst fertig sein müsste.

Catrin Meyr, Physiotherapeutin und Psychotherapeutin, ist eine schrecklich anstrengende, nervige Person, deren Fragen Eduard oft zu intim sind, trotzdem beantwortet er sie, zum Teil sogar sehr schlagfertig.



Es passiert zwar nicht wirklich viel, der Fokus liegt ganz auf diesem Gespräch, und trotzdem kommt keinerlei Langeweile auf. Da mir dialoglastige Romane gefallen, wenn sie gut konstruiert sind, hat mich diese Zugfahrt gut unterhalten.



Einige Dialoge haben auch durchaus Witz und Tiefe, andere plätschern eher etwas belanglos dahin. Immer wieder fragt man sich, wohin das Ganze wohl führen wird bzw. welche Aussage dahinter steckt.



Das Ende überrascht dann zwar, fällt aber ganz anders aus, als ich erwartet hatte.



Fazit

Kurzweilige Lektüre, die gut unterhält, mit weniger Tiefe als erwartet.

Bewertung vom 18.02.2025
Nacht der Ruinen
Rademacher, Cay

Nacht der Ruinen


sehr gut

Im März 1945 kehrt Joe Salmon als Soldat der Amerikaner in seine Heimatstadt Köln zurück, die er mit seiner Familie aufgrund ihres jüdischen Glaubens vor Jahren verlassen hatte.

Hier soll er nun den Lynchmord an einem gefallenen amerikanischen Piloten aufklären.

Joes Auftrag führt ihn kreuz und quer durch die völlig zerstörte Stadt, wo kaum noch ein Stein auf dem anderen steht. Bitterste Armut und schlechte Versorgung bestimmen den Alltag der meisten übrig gebliebenen Einwohner. Diese erschütternde Atmosphäre hat Cay Rademacher exzellent eingefangen.

Fast wie in einem Film begleitet man Joe, seinen Fahrer und den britischen Journalisten George Orwell durch staubige Straßen, die eigentlich keine mehr sind, vorbei an Ruinen und Trümmerfeldern.

Orwell ist nur eine der historischen Persönlichkeiten, die der Autor auf sehr glaubwürdige Weise in die Handlung mit einbaut. Auch Konrad Adenauer und die Schriftstellerin Irmgard Keun finden immer wieder Erwähnung.

Die Auflösung des Kriminalfalls zieht sich durch den gesamten Roman und macht doch nur einen Teil des Geschehens aus. Denn Joe nutzt seinen Auftrag, um eigene Ermittlungen anzustellen. Als er Köln damals verließ, musste er zwei sehr gute Freunde dort zurücklassen; Jakub, der ebenfalls Jude ist und Hilda, in die er immer schon heimlich verliebt war. Um etwas über das Schicksal der beiden zu erfahren und gleichzeitig seinen Fall zu lösen, begibt sich Joe teilweise auf gefährliches Terrain und deckt die dunkelsten Seiten des Naziregimes auf.



„Die Nacht der Ruinen“ ist ein sehr gut recherchierter und beeindruckend atmosphärischer Roman, der nicht nur gut unterhält, sondern auch zum vertieften Nachlesen animiert.