Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Chrissysbooks

Bewertungen

Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2025
Die kleine Nähstube in der Normandie
Jahn, Melissa

Die kleine Nähstube in der Normandie


ausgezeichnet

Ein wunderschöner Roman, der mich von Anfang bis Ende begeistern konnte

Aurélie ist talentiert und übt ihre Arbeit mit Leidenschaft aus. Sie entwirft maßgeschneiderte Kleider, die perfekt auf ihre Kundinnen abgestimmt und für jeden Anlass geeignet sind. Aufgrund eines Unfall meidet sie den direkten Kontakt zu ihren Kunden und überlässt diesen ihrer Freundin Zoé. Als der Pariser Unternehmer Luc unerwartet ihre Nähstube betritt, gelingt es ihr, ihn mit ihrem Talent zu berühren. Die Anziehung zwischen den beiden nimmt mit der Zeit immer weiter zu.

Melissa Jahn hat mich mit ihrem Roman von der ersten Seite an begeistern können. Ihr Schreibstil ist fesselnd und sie webt wunderschöne Zitate in die Geschichte ein.
"Nur wer nach oben schaut, kann die Sterne vom Himmel holen" – dieses Zitat zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und gibt Aurélie den Mut, für ihre Träume zu kämpfen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Luc und Aurélie erzählt. Zusätzlich gibt es bewegende Rückblicke aus Aurélies Kindheit. Die liebevoll gestalteten Charaktere wachsen einem schnell ans Herz, besonders Zoé, eine wunderbare Freundin, die Aurélie mit bedingungsloser Unterstützung und Ermutigung zur Seite steht.

Doch nicht nur Aurélie musste eine schwierige Vergangenheit bewältigen – auch Luc trägt seine eigene Last. Besonders die komplizierte Beziehung zu seinem Vater hat in mir großes Mitgefühl geweckt.
Ich habe ich die Geschichte geliebt und das Buch nur ungern zur Seite gelegt. "Die kleine Nähstube in der Normandie" ist ein wunderbarer Roman, der zeigt, dass es sich lohnt, für seine Träume zu kämpfen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.02.2025
Kummersee
Schwarz, Iver Niklas

Kummersee


sehr gut

Ein gelungenes Debüt

Nach dem rätselhaften Tod ihres Bruders im Kummersee vor dreißig Jahren kehrt Lena als Polizistin in ihre Heimat zurück. Sie hat die Aufgabe ein Vermessungsteam zu schützen, das den See als potenzielles Endlager untersucht.
Doch die Arbeiten werden versucht zu sabotieren, und als erneut unerklärliche Morde geschehen, setzt Lena alles daran, die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Kummersee ist das Debütroman von Iver Niklas Schwarz. Bereits der Prolog fesselt mit spannenden Fragen, während der flüssige Schreibstil und die kurzen Kapitel den Lesefluss angenehm gestalten. Die düstere Atmosphäre des Dorfes, durch feindseligen Haltung der Bewohner und Lenas Mutter, verstärkt die Beklemmung.

Der Autor verknüpft geschickt Thriller-Elemente mit historischen Ereignissen sowie aktuellen Umweltthemen. Bis zum Schluss bleibt offen, ob es eine rationale Erklärung für die mysteriösen Geschehnisse gibt oder ob der Roman in den Mystery-Bereich abdriftet. Die Charaktere sind überzeugend und vielschichtig. Lenas Verhalten wirkt durch ihre traumatischen Erlebnisse authentisch und nachvollziehbar.

Die Spannung baut sich langsam auf, bevor sich die Ereignisse überschlagen. Allerdings wurden einige Passagen für meinen Geschmack zu ausführlich, was den Spannungsbogen gelegentlich abschwächte.
Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten, und ich empfehle dieses Thriller-Debüt gerne weiter.

Bewertung vom 31.01.2025
Das Geheimnis der Rosen / Die Glücksfrauen Bd.3
Claire, Anna

Das Geheimnis der Rosen / Die Glücksfrauen Bd.3


ausgezeichnet

Ein fesselnder Abschluss der Glücksfrauen -Trilogie

In dem mitreißenden Finale der Glücksfrauen Trilogie geht es in der Vergangenheit 1938 um Anni Graf. Ihr großer Traum ist es endlich ihren Verlobten zu heiraten, der für die Gestapo arbeitet.
Doch bald erkennt sie das wahre Gesicht ihres Verlobten. Ein schrecklicher Verrat öffnet ihr die Augen, und wie ihre Freundinnen Luise und Maria sieht sie keinen anderen Ausweg als die Flucht aus Deutschland.

Tansania, 2024: Aufgrund des Testaments von Junes Großmutter Luise reisen June und Sandra nach Afrika. Dort treffen sie auf Annis Enkelin Wendy, und gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach Antworten aus der Vergangenheit.

Ich war sofort wieder von der fesselnden Geschichte gefangen. Da die Bücher aufeinander aufbauen, empfehle ich, die Trilogie in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Die Autorin verknüpft geschickt zwei Zeitebenen. Annis Schicksal während des Zweiten Weltkriegs und die Gegenwart, in der Wendy, Sandra und June versuchen herauszufinden, welche Schuld Junes Großmutter Luise damals auf sich geladen hatte.

Die gekonnte Recherche der Autorin liefert spannende Einblicke sowohl in das Leben in Tansania als auch in die düstere Geschichte Deutschlands. Das Buch fesselte mich von der ersten bis zur letzten Seite. Besonders beeindruckt hat mich die atmosphärische Darstellung der Rosenfarm in Afrika. Zusätzlich fand ich die Haupt- und Nebenfiguren durchweg sympathisch.

Mit Anni habe ich besonders mitgefühlt – ihre grausamen Erlebnisse haben mich tief bewegt. Der Roman bietet eine gelungene Mischung aus Drama und Spannung dabei ist die Geschichte überzeugend konstruiert und wirkt auch sehr authentisch. Richtig gut gefallen hat mir die entstehende enge Freundschaft der Enkelinnen.

Ich habe alle drei Bände der Glücksfrauen-Reihe mit großer Begeisterung gelesen und finde es genial, wie die Schicksale von Anni, Luise und Marie miteinander verwoben wurden. Leider heißt es nun Abschied nehmen von dieser fesselden Trilogie. Auch von diesem Teil gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.01.2025
Middletide - Was die Gezeiten verbergen
Crouch, Sarah

Middletide - Was die Gezeiten verbergen


ausgezeichnet

Ein atmosphärischer dramatischer Roman

Elijah hatte vor Jahren nur ein Ziel: seinen Traum, ein berühmter Schriftsteller zu werden, zu verwirklichen. Dafür verließ er seine Heimat und seine Jugendliebe Nakita. Nach langer Zeit kehrt er jedoch in die malerische Küstenstadt Point Orchards am Pazifik zurück – eine Rückkehr, die ernüchternder kaum sein könnte. Der Tod seines Vaters und das heruntergekommene Elternhaus, das nun sein neuer Rückzugsort wird, fordern ihn stark. Als auch Nakita einen schweren Schicksalsschlag erleidet, finden die beiden langsam wieder zueinander. Doch ein schreckliches Ereignis droht ihre Liebe zu zerstören, und Elijah sieht sich gezwungen, um seine Unschuld zu kämpfen.

Sarah Crouch präsentiert in ihrem Debütroman "Middletide" eine packende Geschichte, die mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen hat. Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich, zugleich aber fesselnd und emotional. Die häufigen Rückblenden und unterschiedlichen Handlungsstränge machen die Geschichte komplex und verlangen etwas Konzentration.

Die Naturbeschreibungen schaffen eine stimmungsvolle Kulisse, die die Handlung perfekt untermalt, ohne jemals überladen zu wirken. Die abwechslungsreiche Erzählung über Heimkehr, Verluste, Liebe und einen Mordfall bietet eine tiefgründige und bewegende Story.

Die Charaktere sind stark ausgearbeitet und wirken authentisch, wodurch man als Leser mit ihnen mitfiebert. Besonders Elijahs Leben wird so lebendig und bewegend dargestellt, dass man ihn und seinen Weg hautnah miterlebt.
"Middletide" ist ein atmosphärischer, emotionaler und hintergründiger Roman, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Eine klare Leseempfehlung für alle, die tiefgehende Geschichten lieben.

Bewertung vom 14.01.2025
Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
Decker, Anika

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben


ausgezeichnet

Ein unterhaltsamer, tiefgründiger Roman mit Humor

Nina ist bald fünfzig, geschieden und Mutter von zwei Kindern. Während ihr Ex-Mann nun mit einer deutlich jüngeren Influencerin in ihrer ehemaligen gemeinsamen Villa lebt, hat sich Nina in eine bescheidene Anderthalb-Zimmer-Wohnung zurückgezogen. Doch sie schaut nicht zurück – sie ist erleichtert, dass die Ehe hinter ihr liegt.

An ihrer Seite steht ihre beste Freundin und Kollegin Zeynep, die ihr eine wichtige Stütze ist.

Als Nina sich in den zwanzig Jahre jüngeren David verliebt, sorgt dies für Aufsehen. Besonders in ihrer Familie hat jeder eine Meinung dazu, was ihr die Entscheidung zusätzlich erschwert, da ihre Liebe gesellschaftliche Normen infrage stellt.

Anika Decker schafft es mit ihrem Roman, auf unterhaltsame Weise zum Nachdenken anzuregen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht, und schon bald musste ich über die witzigen Kommentare und humorvollen Szenen schmunzeln. Dank des lockeren, flüssigen und leichten Schreibstils flogen die Seiten nur so dahin, obwohl es hin und wieder ein paar Längen gab.

Die Erzählung wird überwiegend aus Ninas Ich-Perspektive geschildert, doch auch andere Figuren wie ihre Schwester Lena, deren Mann Flori und David bekommen eigene Kapitel, die ihre Gedanken und Gefühle näher beleuchten und dem Leser tiefere Einblicke bieten. Die Charaktere wirken dabei durchweg authentisch, besonders die innige Freundschaft zwischen Nina und Zeynep sticht hervor.

Mit viel Feingefühl, Humor und Gesellschaftskritik verbindet Anika Decker zentrale Themen wie Familienkonflikte, Selbstfindung, die MeToo-Thematik sowie die Herausforderung, gesellschaftlichen Konventionen zu trotzen. Die Autorin versteht es, den Roman abwechslungsreich und humorvoll zu gestalten, ohne dabei an Tiefe zu verlieren.

Ein vielschichtiger, humorvoll geschriebener Roman, den ich wärmstens weiterempfehlen kann.

4,5/5⭐

Bewertung vom 02.01.2025
One Perfect Couple
Ware, Ruth

One Perfect Couple


ausgezeichnet

Ein mitreißender Thriller, der mich überzeugen konnte
Lyla Santiago lässt sich von ihrem Freund Nico überreden, an einer neuen Reality-Show auf einer abgelegenen Insel im Indischen Ozean teilzunehmen. Gemeinsam treten sie gegen vier andere Paare an. Doch ein plötzlicher Sturm führt zu einer Katastrophe. Die Teilnehmer sind von jeglicher Kommunikation und der Zivilisation abgeschnitten. Ein erbitterter Kampf um Nahrung und das Überleben beginnt.

"One Perfect Couple" ist der packende neue Thriller von Ruth Ware, der mich von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Die Idee der Reality-Show wirkt glaubwürdig, ebenso wie die unterschiedlichen Motivationen der Teilnehmer, daran teilzunehmen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Die Geschichte hat mich durchgehend gefesselt, auch wenn es zu Beginn etwas mehr Hochspannung hätte geben können. Trotzdem war das Buch kaum aus der Hand zu legen.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Lyla erzählt, was ihre Gefühle, Ängste und Verzweiflung besonders intensiv vermittelt. Dadurch kann der Leser sich gut in die ausweglose Situation der Inselbewohner hineinversetzen. Tagebucheinträge und verzweifelte Funksprüche lockern die Erzählung auf und verstärken die beklemmende Atmosphäre. Die unterschiedlichen Charaktere der Teilnehmer sorgen für starke Konflikte, die perfekt zur Handlung passen.

Das Ende hat mich überrascht und rundet den Thriller gelungen ab. Insgesamt hat mich der Roman bestens unterhalten. Ich empfehle diesen spannenden Thriller gerne weiter.

Bewertung vom 21.12.2024
The Killer Profile
Fields, Helen

The Killer Profile


ausgezeichnet

Ein spannender Thriller - nichts für schwache Nerven


Die Data - Spezialistin Midnight Jones arbeitet seit fünf Jahren bei der Necto Corporation, einem modernen Biotech - Unternehmen und analysiert dort psychosomatische Tests, um das Verhalten und die Denkkompetenzen von Bewerbern zu bewerten. Eines Tages stößt sie auf ein Profil, das die Merkmale eines potenziellen Killers aufweist, und kurz darauf erschüttern grausame Morde ihr Viertel. Weder die Polizei noch ihr Arbeitgeber schenken Midnights Verdacht Beachtung, dass der Täter der von ihr analysierte Bewerber sein könnte. Doch die Verbindung zwischen dem Profil und den Morden lässt ihr keine Ruhe, und sie beginnt, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen – dabei bringt sie sich selbst in tödliche Gefahr.

"The Killer Profile" ist mein erster Thriller der Autorin Helen Fields. Schon der Beginn zieht einen in den Bann und sorgt für Gänsehaut. Die Darstellung der grausamen, blutigen Morde ist nichts für schwache Nerven. Trotz der Brutalität ist der Schreibstil flüssig und angenehm zu lesen, und ich war sofort von der Handlung gefesselt. Die Hauptfigur Midnight ist mir sympathisch, besonders durch ihre liebevolle Fürsorge für ihre Zwillingsschwester und ihren Mut, sich durch das Unternehmen und deren Vorschriften nicht unterkriegen zu lassen. Allerdings erschienen mir manche ihrer Entscheidungen etwas unüberlegt, wobei die Konsequenzen teils vorhersehbar waren.

Zwischendurch gibt es Kapitel aus der Perspektive des Killers, die Einblicke in dessen Charakter und Psyche geben. Insgesamt habe ich diesen packenden, blutigen Thriller von Anfang bis Ende mit Begeisterung gelesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.12.2024
Die blaue Stunde
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


sehr gut

Ein atmosphärisch düstere Roman

Nach dem Tod der Künstlerin Vanessa Chapman erlangen ihre Werke zunehmend an Bekanntheit. Als jedoch der Verdacht aufkommt, dass in einer ihrer Skulpturen ein menschlicher Knochen eingearbeitet sein könnte, sorgt das für große Aufregung. Der Museumskurator James Becker begibt sich auf Spurensuche und reist zur abgelegenen Gezeiteninsel Eris Island, wo die berühmte Künstlerin viele Jahre lang lebte. Heute gibt es dort nur noch eine einzige Bewohnerin, die mehr als nur ein dunkles Geheimnis zu verbergen scheint.

„Die blaue Stunde“ ist ein atmosphärisch düsterer Roman, der sich durch einen leicht lesbaren Schreibstil auszeichnet. Dennoch braucht die Geschichte etwas Zeit, bis ich tiefer in die Geschichte eintauchen konnte. Zwischendurch gibt es durchaus auch einige Längen, die mich immer mal wieder im Lesefluss gestört haben.
Das traumhafte Setting fügt sich perfekt in die Geschichte ein. Die Handlung verläuft auf verschiedenen Zeitebenen und wechselt gelungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart sowie unterschiedlichen Perspektiven.
Es sind durchweg schwierige Charaktere, die einen insgesamt unsympathischen Eindruck hinterlassen, dennoch perfekt in diesen düsteren Roman passen.

Tagebucheinträge, Briefe und Zeitungsartikel lockern die Erzählung auf und gewähren immer mehr Einblicke in das Leben der verstorbenen Künstlerin. Themen wie Beziehungsprobleme, Eifersucht, Intrigen und düstere Geheimnisse verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe und Spannung.

Zum Ende hin zieht das Tempo deutlich an, was mir besonders gut gefallen hat. „Die blaue Stunde“ ist ein atmosphärischer düstere Roman, der mich nach einiger Zeit immer mehr in seinen Bann gezogen hat.

Bewertung vom 09.11.2024
Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2
Åslund, Sandra

Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2


sehr gut

Ein spannender Fall trotz einiger Längen

Die Kriminalinspektorin Maya Topelius plant, ihren Urlaub auf einer abgeschiedenen Schäreninsel zu verbringen. Dort möchte sie am Yogaretreat ihrer Freundin Emely teilnehmen. Doch aus der ersehnten Erholung wird nichts, denn beim Mittsommerfest kommt es zu einem Streit. Am nächsten Morgen wird ein Mann mit einer tödlichen Stichwunde gefunden, und Maya beginnt, verdeckt zu ermitteln. Nach einem weiteren Mord schlägt die anfänglich friedliche Stimmung unter den Inselbewohnern und Retreat-Teilnehmern in Misstrauen und Angst um.

Da mich der Auftakt der Reihe sehr begeistert hat, war ich gespannt auf Mayas neuen Fall. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, das Setting der Insel atmosphärisch und bildhaft beschrieben. Der Prolog fesselte mich direkt mit einem spannenden Einstieg. Leider gelingt es der Autorin diesmal nicht, die Spannung konstant hochzuhalten. Der Fokus rutscht durch das Thema Esoterik, Yoga und viele private Konflikte stellenweise zu stark vom Kriminalfall weg.

Dennoch hat mir Mayas Ermittlungsarbeit wieder gefallen. Der Fall selbst ist spannend und lässt viele Verdächtige in Frage kommen, was die Handlung interessant macht. „Still ist die Nacht“ bleibt zwar hinter dem ersten Band zurück, bietet jedoch mit Esoterik und Yoga eine eigene Atmosphäre. Der Cliffhanger am Ende deutet auf die Fortsetzung hin, und ich hoffe, dass der dritte Teil mich wieder ebenso fesseln kann wie der Auftakt der Reihe.

3,5/5⭐

Bewertung vom 26.10.2024
Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
Reilly, K. J.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen


ausgezeichnet

Ein ergreifendes Jugendbuch über Freundschaft und den Umgang mit Verlust eines geliebten Menschen

Asher Hunter verliert seine Mutter bei einem tragischen Autounfall. Um sich am betrunkenen Fahrer zu rächen, der durch eine juristische Lücke ohne Strafe davongekommen ist, schmiedet Asher einen Plan. In verschiedenen Trauergruppen findet er Gleichgesinnte, die wie er geliebte Menschen verloren haben. Zusammen starten sie einen außergewöhnlichen Roadtrip – ohne zu wissen, dass Asher insgeheim vorhat, den Tod seiner Mutter zu rächen.

"Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" ist ein berührender Jugendroman, der sich intensiv mit Trauer und deren Verarbeitung auseinandersetzt. K.J. Reilly gelingt es meisterhaft, dem Leser die Trauer und die innersten Gefühle der Figuren nahe zu bringen. Durch Ashers Ich-Perspektive wirken seine Gedanken, Emotionen, Wut, Schuldzuweisungen und Verzweiflung besonders authentisch. Die verschiedenen, einzigartigen Charaktere wachsen einem schnell ans Herz, und ihre Trauer ist spürbar – ein Roadtrip, der sie einander näher bringt und Vertrauen aufbaut, wirkt bewegend und fesselnd. Die Freundschaften, die inmitten der gemeinsamen Trauer entstehen, sind außergewöhnlich und berührend.

Trotz einiger Längen fesselt die besondere Geschichte bis zum Schluss. Sie bietet eine abwechslungsreiche Darstellung der Trauerverarbeitung, ist dramatisch, leicht romantisch und enthält sogar Momente zum Schmunzeln. Dieses Jugendbuch kann ich wärmstens auch Erwachsenen empfehlen.

4,5/5⭐