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Chrissysbooks

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 26.07.2025
Gerächt sein sollst du
Tuokko, Kaisu

Gerächt sein sollst du


ausgezeichnet

Ein gelungener, fesselnder Auftakt der finnischen Krimireihe

An der Schärenküste Finnlands, in der Gemeinde Kristinestad, wird die Leiche eines siebzehnjährigen Jungen gefunden, ein Schock für das ganze Dorf. Die Journalistin Eevi Manner und ihre frühere Jugendliebe, Kriminalkommissar Mats Bergholm versuchen den Fall zu lösen.

Der Auftakt dieser Krimireihe hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der lockere, angenehm zu lesende Schreibstil der Autorin und die kurzen Kapitel, die den Lesefluss begünstigen, haben mich sofort begeistert. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Eevi und Mats erzählt.

Der Krimi liest sich spannend und flüssig. Ich habe mitgerätselt, was wirklich hinter dem Tod des Jungen steckt. Auch wenn manche Wendungen vorhersehbar waren, hat mich das nicht gestört. Besonders im letzten Drittel des Buches nimmt die Handlung merklich an Tempo zu. Der Fall wirkt realistisch, die Ermittler sind sympathisch und werden mit ihren privaten Sorgen und Herausforderungen sehr authentisch dargestellt.

Ein atmosphärischer Kriminalroman, der in einem idyllischen finnischen Küstenort spielt mit einer fesselnden, bewegenden und durchaus schockierenden Story.
Ich freue mich jetzt schon sehr darauf, in einem Jahr nach Kristinestad zurückzukehren.

Bewertung vom 26.07.2025
Der Krabbenfischer
Wood, Benjamin

Der Krabbenfischer


sehr gut

Ein ausdrucksvoll geschriebener Roman über das harte Leben eines Krabbenfischers

Thomas Fletts Leben in Longferry ist geprägt von harter Arbeit. Zusammen mit seiner Mutter lebt er in einfachen, ärmlichen Verhältnissen. Jeden Morgen fährt er mit Pferd und Kutsche hinaus ans Meer, um durch den Fang von Krabben etwas Geld zu verdienen. Seine Welt ist hart und eintönig, doch er träumt von Joan, der Schwester seines besten Freundes, und von der Musik, die er liebt. Das Gitarrespielen ist seine Zuflucht.
Eines Tages taucht ein Regisseur bei ihm zu Hause auf und bittet Thomas, ihm bei seinem neuen Film zu helfen. Plötzlich scheint ein anderes Leben möglich, abwechslungsreicher und auch finanziell besser.

Der Roman ist in drei große Abschnitte gegliedert, ganz ohne weitere Kapitelunterteilungen. Die Geschichte wird aus Thomas Perspektive erzählt, was es dem Leser ermöglicht, seine Gedanken, Ängste und Sehnsüchte unmittelbar mitzuerleben.
Die Sprache ist bildhaft und eindringlich und macht das raue, trostlose Leben, das Thomas führt, spürbar. Das Meer, die Kälte und der Nebel, ich habe sie förmlich gefühlt.
Thomas ist ein stiller, zurückhaltender junger Mann. Er erfüllt die Erwartungen seiner Familie, als Krabbenfischer in die Fußstapfen seines Großvaters zu treten.
Obwohl die Handlung ruhig bleibt und ohne große Dramatik auskommt, hat mich der Roman in den Bann gezogen. Es ist ein feinfühlig, ausdrucksvoll geschriebener Roman über Träume, Mut und die Hoffnung auf Veränderung.

Gerne empfehle ich dieses besondere Buch weiter.

Bewertung vom 10.07.2025
Himmelerdenblau
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


ausgezeichnet

Ein Thriller der bewegt, fesselt und mit unerwarteten Wendungen überrascht

Vor etwa 20 Jahren verschwand das Mädchen Julia Novak spurlos. Heute sprechen Liv und Phil in ihrem True-Crime-Podcast über diesen Fall und spekulieren über den möglichen Ablauf des Verschwindens. Gemeinsam beginnen sie, Nachforschungen anzustellen. Julias Vater Theo gibt die Suche nach seiner Tochter nicht auf, doch aufgrund seiner Demenzerkrankung fällt es ihm immer schwerer, den Überblick zu behalten. Im Fokus steht auch wieder Julias Ex-Freund Daniel, der damals schon verdächtigt wurde, etwas mit ihrem Verschwinden zu tun zu haben.

Das lange Warten auf den neuen Thriller von Romy Hausmann hat sich definitiv gelohnt. Er ist nicht nur spannend, sondern bewegt auch tief. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Die Autorin versteht es meisterhaft, Spannung aufzubauen und mit unvorhersehbaren Wendungen zu überraschen. Besonders die Perspektiven sind interessant und genial gewählt. Der Charakter Theo wirkt sehr authentisch und ergreifend, man merkt, wie sehr sich die Autorin mit der Krankheit Demenz auseinandergesetzt hat. Es bewegt zu sehen, wie er immer wieder in eine andere Welt abdriftet und selbst spürt, was die Krankheit mit ihm macht. Die Zeit nach der Suche nach seiner Tochter läuft ihm davon.

Zusätzlich wird die Geschichte aus Livs Sicht erzählt, der Podcasterin, die sich immer tiefer in den Fall vertieft und dabei auch mit eigenen Problemen kämpft. Dann gibt es noch Daniels Perspektive, denn durch den Podcast holt die Vergangenheit auch Daniel wieder ein, der weiterhin seine Unschuld beteuert.

Es ist wieder eine besondere Geschichte mit einzigartigen Charakteren, durchgehend unterschwelliger Spannung, die sich im Verlauf immer mehr steigert. Einfach großartig. Ein Thriller, der bewegt, fesselt und mit unerwarteten Wendungen überrascht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.07.2025
The One I Stood Beside / Plain Daisy Ranch Bd.2
Rayne, Piper

The One I Stood Beside / Plain Daisy Ranch Bd.2


gut

Sadie und Jude sind seit ihrer Kindheit eng miteinander befreundet. Als Sadies Vater plötzlich stirbt und die Familienfarm zwangsversteigert werden soll, zögert Jude keine Sekunde, ihr beizustehen. Um Sadie die Aufnahme eines Kredits zu ermöglichen, macht er ihr kurzerhand einen Heiratsantrag. Was Jude dabei nicht ahnt, dass Sadie schon lange tiefere Gefühle für ihn. Doch sie hat Angst, diese zu gestehen, aus Sorge, ihre Freundschaft zu gefährden.

Dies ist der zweite Band der "Plain Daisy Ranch"-Reihe, dem ich auch ohne Kenntnis des ersten Teils gut folgen konnte. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Es ist eine leichte, unterhaltsame Geschichte, wenn auch in weiten Teilen vorhersehbar. Genau richtig für zwischendurch.

Der Schreibstil des Autorenduos Piper Rayne ist angenehm, flüssig und mit etwas Humor. Für meinen Geschmack geriet die Handlung allerdings zu häufig in den erotischen Bereich. Sadie und Jude sind sympathische Hauptfiguren, doch ihre Unfähigkeit, offen über Gefühle zu sprechen, sorgt für vermeidbare Dramen. Besonders gefallen haben mir Judes Brüder, deren Neckereien für einige amüsante Momente sorgten.

Die Leseprobe hatte im Vorfeld mein Interesse geweckt, daher hatte ich etwas mehr von der Handlung erwartet. Zwar fand ich die Geschichte nicht schlecht, aber sie konnte mich auch nicht so sehr fesseln, dass ich unbedingt weitere Bände der Reihe lesen möchte.

Bewertung vom 15.06.2025
Reset
Grandl, Peter

Reset


ausgezeichnet

Ein spannender Thriller über Künstliche Intelligenz, der zum Nachdenken angeregt

Im Oktober 2024 in München soll ein angeblich von Terroristen entführtes Passierflugzeug abgeschossen werden. Die US-Streitkräfte rufen die höchste Sicherheitsstufe aus. Weltweit häufen sich Berichte über bedrohliche Deepfakes und digitalen Netzwerke kollabieren überall, was zu großem Chaos führt. Eine bisher nie dagewesene Welle von Cyber-Kriminalität und Cyber-Terrorismus beherrscht die Welt. Spezialisten kommen zusammen und versuchen mit allen Mitteln das Chaos einzudämmen.

„Reset“ ist ein äußerst spannender und erschreckender Thriller, der einem wirklich Angst macht. Das Szenario, in dem Künstliche Intelligenz die Welt in solch ein Chaos stürzt, ist beängstigend. Peter Grandl versteht es meisterhaft, den Leser zu fesseln. Von Anfang an ist die Spannung extrem hoch, und ich habe mit den Protagonisten sowie den verschiedenen schrecklichen Szenarien mitgefiebert. Es erfordert etwas Konzentration, da die Handlung viele Figuren und Schauplätze auf der ganzen Welt umfasst, doch die Spannung bleibt durchgehend erhalten. Zu Beginn des Buches gibt es ein Personenregister mit den wichtigsten Figuren. Die Orte sowie Vornamen sind vor den Kapiteln angegeben, sodass man sich gut orientieren kann.

Trotz der fast 500 Seiten gelingt es dem Autor, die Spannung aufrechtzuerhalten. Es werden einige Fachbegriffe verwendet trotzdem konnte ich der Geschichte gut folgen. Mir fiel es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. "Reset" ist ein gut recherchierter Thriller über die Gefahren digitaler Kommunikation, Künstliche Intelligenz, Amateurfunk und digitale Kriegsführung.

Ein erschreckend, aktueller und spannender Thriller über Cyber-Terrorismus, der einen nachdenklich macht.
Gerne empfehle ich diesen spannenden Thriller weiter.

Bewertung vom 24.05.2025
Vor hundert Sommern
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern


sehr gut

Ein Generationenroman mit einer fesselnden Geschichte aus der Vergangenheit

Lena hat in ihrem Leben immer wieder mit Herausforderungen zu kämpfen – aktuell vor allem im Studium und bei der Suche nach einer festen Beziehung. Als sie gemeinsam mit ihrer Mutter Anja die Wohnung ihrer Großmutter aufräumt, stößt sie auf den Nachlass ihrer Urgroßtante Clara. Neugierig beginnt sie mit Nachforschungen und stößt dabei auf bewegende und teils erschütternde Schicksale.

Der neue Generationenroman von Katharina Fuchs erzählt eindrucksvoll die Lebensgeschichte von Urgroßtante Clara. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, die Handlung wechselt durchgehend zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Lena, ihrer Mutter Anja sowie aus Claras Sicht, beginnend im Berlin der 1920er Jahre bis zum Zweiten Weltkrieg.
Besonders die Rückblicke haben mich begeistert. Sie sind spannend, emotional und zeichnen das harte Leben von Clara auf eindrucksvoller Weise. Auch die historischen Figuren wirkten auf mich authentischer und greifbarer als die Protagonistinnen der Gegenwart. In der heutigen Zeitebene wurden zudem für meinen Geschmack zu viele aktuelle Themen angesprochen, die mich nicht durchgehend fesseln konnten.
Nichtsdestotrotz nimmt die Spannung zum Ende hin deutlich zu, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Charaktere sind vielschichtig gezeichnet, mit Stärken und Schwächen, was sehr authentisch wirkt. Insgesamt habe ich den Roman mit großem Interesse gelesen und kann ihn wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 19.05.2025
The summer we kissed
Des Lauriers, Eva

The summer we kissed


gut

Zu viele Missverständnisse

Der gesamte Abschlussjahrgang trifft sich zum Zelten am Strand zum sogenannten Senior Sunrise. Wie immer werden anonyme Briefe an sich selbst geschrieben, die niemand zu Gesicht bekommen soll. Doch durch ein Missgeschick weht der Wind einige brisante Geständnisse davon, was zu einigen Konflikten führt.
Es ist das erste Treffen nach einiger Zeit zwischen Nathalie und Ethan, die eine enge, langjährige Freundschaft verbindet. Nach einem leidenschaftlichen Kuss versuchten beide auf Abstand zu gehen, da sich für sie dadurch alles verändert hat.

Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine Friends-to-Lovers-Romance, ein Jugendbuch über die Liebe und geheime Träume. Die Autorin schreibt flüssig und angenehm. Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Nathalie und Ethan in der Ich-Perspektive was ihre Gedanken und Gefühle sehr gut widerspiegelt.
Mit der Zeit wurden mir jedoch die Missverständnisse, das nicht miteinander Reden und das ständige Spekulieren darüber, was der andere getan haben könnte, etwas zu anstrengend. Die Angst vor der Wahrheit und die Scheu, offen über Gefühle zu sprechen, verschlimmern die Situation nur noch.
Mir wurde die Geschichte dadurch etwas zu langatmig und als noch Eifersucht zum Thema wurde, wirkte alles auf mich etwas unrealistisch. Mit der Zeit war ich etwas genervt vom Verhalten der Protagonisten.
Die verstreuten Briefe und die Angst, dass geheime Gefühle öffentlich werden könnten, haben den Roman interessanter gemacht und mir gut gefallen. Sie zeigten, wie viele Ängste, Probleme und Sorgen junge Menschen haben. Es entstehen viele Konflikte und Streitigkeiten, aber auch tiefgehende, berührende Gespräche.
Leider ist bei mir der Funke dieses Romans nicht ganz übergesprungen, obwohl ich zwischendurch gerne Young Adult Romane lese.

Ein Buch, das von der ersten großen Liebe handelt und von vielen Missverständnissen sowie Kommunikationsproblemen geprägt ist.

Bewertung vom 17.05.2025
Muschelglück und Meeresrauschen
Zenk, Leonie

Muschelglück und Meeresrauschen


ausgezeichnet

Ein Wohlfühlroman für eine Auszeit am Meer

Seitdem Samuel Christin verlassen hat, ist ihr Leben nicht mehr so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie versinkt in Selbstmitleid. Als ihre Großmutter Rosi ihre Unterstützung braucht, fährt Christin sofort nach St. Peter Ording. Der Muschelladen der Großmutter steht kurz vor dem Aus, und Christin fragt sich, ob sie helfen kann, den Laden zu retten. Doch dann holt Rosi auch noch Samuel hinter Christins Rücken nach St. Peter Ording, was das Gefühlschaos perfekt macht.

„Muschelglück und Meeresrauschen“ ist ein wunderschöner Nordseeroman für zwischendurch. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Er vermittelt ein echtes Urlaubsfeeling, sodass ich am liebsten sofort an die Nordsee gefahren wäre. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Christin. Die Autorin schreibt in einem bildhaften Stil, sodass ich mir alles genau vorstellen konnte. Besonders schön sind die Charakterbeschreibungen. Die Einheimischen wirken authentisch und liebenswert. Ich habe Rosi, mit ihrer liebevollen Art und ihrem Muschelladen sofort ins Herz geschlossen. Die Hilfsbereitschaft der Protagonisten ist dabei toll beschrieben.

Ich bin nur so durch diesen Wohlfühlroman geflogen und habe mich wunderbar unterhalten gefühlt. Es ist ein schöner Roman über Liebe, das Leben, Träume, Familie, Hilfsbereitschaft und die Nordsee.

4,5/5⭐

Bewertung vom 17.05.2025
Just for the Summer
Jimenez, Abby

Just for the Summer


sehr gut

Ein abwechslungsreicher Liebesroman

Justin hätte gerne eine feste Beziehung aber irgendwie läuft dies nicht nach seinen Plänen.
Durch einen Reddit Post lernt er Emma kennen, die ähnliche Probleme hat und deshalb Justin eine Nachricht schickt. Die Chemie zwischen den beiden stimmt sofort. Da beide anscheinend unter dem gleichen Dating Fluch leiden, beginnen sie sich gegenseitig zu daten.

„Just for the Summer – Sie wollen sich verlieben, nur nicht ineinander“ ist der dritte Teil einer Reihe. Jeder Roman kann jedoch unabhängig voneinander gelesen werden. Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da mich beide vorherigen Geschichten begeistert haben.
Zu Beginn fiel es mir allerdings etwas schwer, in die Geschichte hineinzukommen. Vielleicht erschien mir der Anfang auch einfach etwas zu unrealistisch. Mit der Zeit hat mich der Roman jedoch immer mehr gefesselt. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Justin und Emma in der Ich-Form. Besonders gefallen haben mir Justins Vorbereitungen für die Dates, die mich oft schmunzeln ließen. Beide Hauptprotagonisten haben mir richtig gut gefallen. Ich hatte großes Mitgefühl für Emma, weil sie in ihrer Kindheit viel durchmachen musste. Auch Justin habe ich sofort ins Herz geschlossen. Ebenso begeistert haben mich einige Nebencharaktere sowie Emmas beste Freundin Maddy, die in jeder Situation für Emma da war. Sehr gelungen ist der Autorin die Liebesgeschichte zwischen Emma und Justin, man merkt die Anziehungskraft der beiden sofort.

Der Roman ist mehr als nur eine einfache Liebesgeschichte, er ist auch tiefgründig und beschreibt die toxische Beziehung von Emma zu ihrer Mutter.
Beide Hauptcharaktere, Justin sowie Emma, tragen ihr eigenes Päckchen mit sich und müssen lernen, ihr Leben trotz vieler Herausforderungen zu meistern.
Ein abwechslungsreicher Roman, tiefgründig und dramatisch, mit einer wunderbaren Liebesgeschichte.
Gerne empfehle ich dieses Buch weiter.

Bewertung vom 10.05.2025
Maikäferjahre
Höflich, Sarah

Maikäferjahre


ausgezeichnet

Ein tiefgründiger, dramatischer Roman

„Maikäferjahre“ von Sarah Höflich ist ein bewegender und fesselnder Familienroman.
Im Mittelpunkt stehen die Zwillinge Anni und Tristan, die eine tiefe geschwisterlichen Verbundenheit haben. Doch der Krieg reißt sie auseinander. 1945 flieht Anni gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter und dem halbjüdischen Geiger Adam aus dem brennenden Dresden. Tristan, Luftwaffenpilot, entkommt dem Tod nur knapp. Beide Geschwister wissen nicht, ob sie sich jemals wiedersehen werden.
In britischer Kriegsgefangenschaft verliebt sich Tristan in die Krankenschwester Rosalia, eine Liebe, die in einem Land ohne Akzeptanz und mit starken Vorurteilen auf viele Hindernisse trifft.

Sarah Höflich erzählt diese Geschichte in einem angenehm klaren, einfachen Schreibstil, der es dem Leser leicht macht, tief in die Handlung einzutauchen. Die Kapitel wechseln zwischen den Perspektiven von Anni und Tristan, deren Leben sich in verschiedenen Ländern auf dramatisch unterschiedliche Weise entwickeln. Beide müssen ums Überleben kämpfen und entkommen dem Tod mehrfach nur knapp.
Die Handlung ist gespickt mit spannenden, emotional aufgeladenen Momenten, in denen man mit den Figuren mitfiebert. Besonders beeindruckend ist die Vielschichtigkeit der Charaktere, einige sind einem sofort sympathisch und ans Herz gewachsen.
Die Autorin bringt vor einzelnen Kapiteln bedeutende historische Ereignisse ein, was mir sehr gefallen hat.
Der Roman thematisiert eindrucksvoll das Leid der Nachkriegszeit, erzählt von Hass, Vergebung, Hoffnung, Sehnsüchten und von der Kraft der Liebe.

Ein tiefgründiger, dramatischer und empfehlenswerter Roman.