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Gerlisch
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 435 Bewertungen
Bewertung vom 13.04.2025
Allein gegen die Lüge
Finlay, Alex

Allein gegen die Lüge


sehr gut

Was ist wirklich passiert?
Als Matt Pine in Mexiko fast seine gesamte Familie verliert, glaubt er nicht an einen rätselhaften Unfall. Als auch er in Gefahr gerät, stellt er sich die Frage, ob es Zusammenhänge zu dem Mord gibt, für den sein großer Bruder Danny seit sieben Jahren im Gefängnis sitzt.
Eine Story die gleich von Anfang an in die Vollen geht und den Leser zu fesseln vermag. Deklariert wurde das Buch als wahrer Ausnahme-Thriller. Dem könnte ich durchaus zustimmen, wenn der Plot in der Mitte nicht stark nachgelassen hätte, hier zogen sich einige Handlungen zu sehr in die Länge. Trotzdem hat mir die Geschichte mit den wechselnden Perspektiven gut gefallen.
Die Figuren waren wirklich alle gut gezeichnet, das Schicksal von Matt und seiner Familie ging mir sehr nah. Bei der FBI Agentin Sarah Keller hat mir gut gefallen, wie sie einfühlend auf Matt eingegangen ist und sich sehr für den Fall engagiert hat.
Wendungsreich und mit Rückblenden in die Vergangenheit, schaffte es der Autor, mich mit einem flüssigen Schreibstil an die Story zu fesseln. Bis zum Schluss gibt es viel Stoff für Spekulationen, bis das Rätsel aufgelöst wird und eine tragische Geschichte ans Licht kommt.

Bewertung vom 09.04.2025
»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


sehr gut

Ein Ermittlerduo mit Herz
Tommi leidet an chronischem Geldmangel und lebt im Wohnmobil seines Vaters. Der hat Tommi nicht nur seine Hymer B550 überlassen, sondern auch seine Putzfrau. Als die beiden eines Abends unterwegs sind, entdecken sie ein einsames Mädchen am Waldrand. Sie ahnen noch nicht, wie sich die Suche nach der Mutter sich zu einem gefährlichen Abenteuer entwickeln wird.
Mit kurzweiligem Erzählstil lässt der Autor uns an der Spurensuche dieses ungleichen Ermittlerduos teilhaben. Der schräge Humor sorgt für manchen Schmunzler beim Lesen, obwohl das Buch doch ein ernstes Thema beinhaltet.
Die Zeichnung der Charaktere ist ganz gut gelungen, auch wenn die Hauptprotagonisten meiner Meinung überzeichnet wirken.
Tommi, als ideenloser Möchtegern-Schriftsteller, der auf mich immer etwas verpeilt wirkt, ermittelt mit Svetlana. Sie hat in jeder Lebenslage ein ukrainisches Sprichwort parat und unterhält den Leser mit ihrer fehlerhaften Grammatik, dafür hat sie aber das Herz am rechten Fleck.
Ich kann ja verstehen, dass am Anfang einer Serie die Figuren vorgestellt und eingängig beschrieben werden sollten, dies hatte aber hier den Nachteil, dass das Ganze stellenweise zäh wirkte.
Ein unterhaltsamer Auftakt einer humorvollen Krimi-Reihe und wenn der Autor noch mehr Spannung in seine Handlungen bringt, könnte es eine vielversprechende Reihe werden.

Bewertung vom 07.04.2025
Die blaue Stunde
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


weniger gut

Psychologisch und düster
In einem gefeierten Kunstwerk der bereits verstorbenen Künstlerin Vanessa Chapman wurde ein menschlicher Knochen entdeckt. Der Skandal schlägt hohe Wellen und James Becker, der Kurator des Museums, macht sich auf den Weg zu der einsamen Insel Eris Island. Grace, die Freundin der Verstorbenen und einzige Bewohnerin der Insel, scheint so einige Geheimnisse zu verbergen.
Ich war sehr gespannt auf das neue Werk der Autorin und der Klappentext klang nach einer fesselnden Story. Doch leider konnte diese mich nicht überzeugen. Paula Hawkins gelang es zwar durch ihre Landschaftsbeschreibungen eine düstere Atmosphäre zu schaffen, aber Spannung kam bei mir zu keiner Zeit auf.
Die Figuren sind alle interessant und wurden bildlich gut dargestellt, auch wenn sie nicht wirkliche Symphatieträger sind. Aufgebaut ist die Story mit unterschiedlichen Erzähltechniken. Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich ab mit Zeitungsberichten und Tagebuchausschnitten. An sich sollte dies für Abwechslung und Spannungsaufbau sorgen, nur leider fehlte mir beim Schreibstil das gewisse Etwas und so zogen sich einige Passagen sehr.
Wer gerne einen Kunstroman mit psychologischem Hintergrund liest, wird dieses Buch vielleicht mögen, mein Fall war es auf jeden Fall nicht.

Bewertung vom 31.03.2025
Nachtflut
Westerkamp, Stina

Nachtflut


sehr gut

Am Rand der Hölle
Eine Sturmflut bedroht den kleinen Ort direkt an der Ostseeküste. Elisa verpasst die Evakuierung und als auch noch ein Baum ihr Auto zerstört, sitzt sie fest. Überraschenderweise sind ihre Nachbarn auch geblieben und so versucht sie bei ihnen Hilfe zu bekommen, doch sie verhalten sich komisch und scheinen etwas zu verbergen. Als der Deich bricht und das Wasser immer höher steigt, befinden sie sich in höchster Gefahr.
Der Handlungsablauf ist ohne unnötige Ausschweifungen oder Längen. Die Story baut sich kontinuierlich auf und durch mehrere Perspektiven ist das Ganze abwechslungsreich gestaltet. Außerdem erfahren wir durch Tagebucheinträge von einer toxischen Beziehung, deren Hintergründe sich erst ziemlich zum Schluss offenbaren.
Leider haben mir die psychischen Probleme der Protagonistin Elisa etwas zu viel Raum eingenommen.
Stina Westerkamp hat in ihrem Thriller eine beklemmende Atmosphäre geschaffen. Starke Orkanböen, sintflutartiger Regen, ein gebrochener Deich und die stetig steigende Überflutung lassen den Leser die Kraft der Ostsee spüren.
Mit fortschreitender Story werden immer mehr perfide Geheimnisse aufgedeckt und ein unerwarteter Plot-Twist treibt die Spannung nochmal in die Höhe. Keine Frage, der Schreibstil ist fesselnd, aber irgendetwas fehlte, sodass die Handlungen ein bisschen flach blieben.

Bewertung vom 27.03.2025
Der Nachtgänger / Kommissar Linna Bd.10
Kepler, Lars

Der Nachtgänger / Kommissar Linna Bd.10


ausgezeichnet

Meisterhaft
Wie auch in den Vorgänger-Bänden versteht das Autorenpaar meisterhaft Spannung aufzubauen und mich mit den Handlungen in ihren Bann zu ziehen.
Worum geht es in Joona Linnas 10. Fall?
In einem Wohnwagen wird eine zerstückelte Leiche gefunden und mitten in diesem Horrorschauplatz schläft ein junger Mann auf einem abgehackten Arm. Hugo leidet unter Parasomnie und kann sich an nichts erinnern. Weitere brutale Morde geschehen und irgendwie ist Hugo immer nah dran.
Der teuflische Plot beinhaltet sehr viele Handlungsstränge die Verwirrung stiften könnten, hier sollte man sehr aufmerksam lesen. Dies fällt aber sicherlich leicht, denn die hohe Dynamik und der eindringliche Schreibstil lassen den Leser nicht wieder los.
Joona empfand ich diesmal nicht so präsent wie sonst, vielleicht lag es auch daran, dass er diesmal Saga nicht an seiner Seite hatte. Dafür stand Hugo mehr im Mittelpunkt der Geschichte. Seine Probleme und die damit einhergehenden Gefühle sind für den Leser greifbar dargestellt.
Wie man es von Lars Kepler kennt, führen einige vielversprechende Spuren letztendlich ins Leere und ein geschickter Twist zum Ende der Story, lassen den Leser in menschliche Abgründe blicken.
Ein Thriller, der mit einer fesselnden, nervenzerreißenden und düsteren Story punktet. Einfach meisterhaft.

Bewertung vom 26.03.2025
The Twenty
Holland, Sam

The Twenty


ausgezeichnet

Nervenaufreibend
Außerhalb von London werden auf einem Brachland fünf ausgeblutete Leichen zwischen lauter Müll gefunden. DCI Adam Bishop bemerkt, dass die Opfer durchnummeriert wurden. Der grausame Killer scheint von zwanzig herunter zu zählen. Bishop steht vor einem Rätsel bis Dr. Romilly Cole entscheidende Hinweise gibt. Das Ganze deutet auf eine dreißig Jahre zurückliegende Mordserie hin.
Schon die ersten Sätze dieses nervenaufreibenden Thrillers zogen mich in ihren Bann. Die Story entfaltete sich zu einem hypnotischen Sog. Der Plot überzeugte mit gut aufgebauten Szenen, lebendigen Figuren und viel Blut. Mit vielen überraschenden Wendungen jagt uns die Autorin durch die fesselnde Handlung.
Die Hauptprotagonisten sind interessante Charaktere. DCI Adam Bishop mit Ecken und Kanten und einer Spritzenphobie wird von seinem Freund und Partner DS Jamie Hoxton unterstützt.
Mit Kapiteln die den Titel "Damals" tragen, bekommt der Leser Sicht auf den Täter, aber erst sehr spät stellt sich heraus um was es hier geht. Ein Twist bei dem sich mir die Nackenhaare aufgestellt haben.
"The twenty" ist absolute Spitzenklasse, hoffentlich gibt es noch mehr spannende Thriller aus der Feder dieser Autorin.

Bewertung vom 24.03.2025
Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2
Piontek, Sia

Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2


gut

Mörderisches Wendland
In ihrem zweiten Fall ermittelt Carla Seidel in einem Mordfall im Dragener Forst. Bei einer Gesellschaftsjagd wird ein Teilnehmer grausam getötet aufgefunden. Der Täter hat sein Opfer brutal mit mehreren Messerstichen geradezu hingerichtet. Es bleibt nicht bei dem einen Mord.
Die Autorin hat einen fesselnden Schreibstil und hat in ihrem zweiten Carla-Seidel-Krimi eine düstere geheimnisvolle Atmosphäre geschaffen. Ein komplexer Fall, bei dem das Motiv lange Zeit im Dunkeln bleibt und das ganze Können der Ermittler gefragt ist.
Die Hauptprotagonistin Carla ist eine spannende Figur. Im Beruf eine starke und kompetente Ermittlerin, doch im privaten Bereich sehr verletzlich. Durch ihre schwere Vergangenheit, flüchtet sie sich manchmal ins alkoholumnebelte Vergessen. Dadurch ist das Verhältnis zu ihrer Tochter Lana, die als Reflektorin sehr in sich gekehrt und sensibel ist, sehr angespannt. Um die Hintergründe etwas besser zu verstehen, empfehle ich den ersten Teil vorab zu lesen.
Ich mag es bei Krimis, wenn die Ermittlungen und das Private der Protagonisten in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, dies ist in diesem Fall auf jeden Fall gut gelungen. Leider fehlte mir bei der Handlung das gewisse Etwas, gefühlt passierte ab dem letzten Drittel nicht mehr viel, dadurch hat mich die Geschichte im Endeffekt verloren.
Zum Schluss kommt es noch zu einem interessanten Showdown und alle offenen Fragen wurden stimmig gelöst, trotzdem kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben.

Bewertung vom 21.03.2025
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


ausgezeichnet

Gänsehaut-Thriller
Es ist klirrend kalt als die Studentin Laura Gehler kurz vor Mitternacht mit ihrem Trekkingrad im Wald unterwegs ist. Plötzlich wird sie von einem SUV vom Weg abgedrängt. Als sie wieder zu sich kommt, befindet sie sich in einem Käfig aus Plexiglas. Sie wird sterben, wenn sie nicht das Rätsel des Käfigs lösen kann.
Was für ein perfides Spiel hat sich der Autor in seinem Psychothriller ausgedacht. In einem leicht poetischen Schreibstil wird der Leser gleich von der ersten Seite an die ausgefeilte Story gefesselt.
Peck ist es gelungen, seinen Figuren Leben einzuhauchen. Die Charaktere sind vielschichtig und teilweise mit schwerem psychischem "Gepäck" unterwegs. Aus verschiedenen Perspektiven taucht der Leser ein in eine eiskalte Atmosphäre, in der die Spannung nach und nach aufgebaut wird.
Ich wurde mit falschen Fährten, einigen Geheimnissen und einer verblüffenden, atemberaubenden Wendung bestens unterhalten. Ein Thriller mit Gänsehaut-Momenten von einem Autor, den ich mir auf jeden Fall merken werde.

Bewertung vom 16.03.2025
Note to myself: Liebe ist keine Option
Mohn, Kira

Note to myself: Liebe ist keine Option


sehr gut

Leichte süße RomCom
Alice erwischt ihren Partner Bennett mit ihrer Freundin Mindy in ihrem Bett. Sie wirft nicht nur die beiden raus, sondern kurzerhand auch ihre Matratze aus dem Fenster. Diese landet direkt auf Lennons Kopf. Als Wiedergutmachung treffen sich die beiden auf einen Drink. Alice hat erstmal die Nase voll von Beziehungen und möchte nur eine Freundschaft, doch Lennon gibt nicht auf und versucht immer wieder ihr Herz zu gewinnen.
Auf humorvolle Weise wird die Geschichte aus Sicht von Alice erzählt. Gleich von Anfang an hat mich Kira Mohn mit den witzigen Dialogen und Situationen gecatcht.
Alice ist sehr einfühlsam und ein sympathischer Charakter. Ihre 10-Dinge-Listen, die mich immer zum Schmunzeln gebracht haben, sind ein Highlight dieses Buches.
Alle anderen Figuren tragen auch herrlich zur Unterhaltung bei, hätten sicherlich gern ein bisschen mehr Tiefe vertragen können, aber da der Fokus auf Alice mit ihren Emotionen und Reflexionen lag, war das für mich so ok.
Die Entwicklung der Freundschaft zwischen Alice und Lennon hat mich sehr berührt, obwohl sie versucht ihn auf Abstand zu halten, ertappt sie sich immer wieder, wie sie ihn in ihr Herz lässt. Lennon ist wirklich ein absoluter Gut-Mensch, gefühl- und verständnisvoll, seine Ideen Alice zu gewinnen, haben mich sehr berührt.
Zum Ende hin haben mich zwar ein paar Dinge gestört, eine unerwartete Wendung die aber nicht nötig war um das Ganze zu einem Wohlfühlbuch zu machen.

Bewertung vom 09.03.2025
Fake Dates and Fireworks
Groh, Kyra

Fake Dates and Fireworks


ausgezeichnet

Sehr unterhaltsam
Seit 10 Jahren verbringt Becca Silvester mit Nils und landet jedes Mal mit ihm im Bett. Doch dieses Jahr soll ihr Treffen in einem Alpenchalet etwas Besonderes sein, denn sie will ihm endlich ihre Liebe gestehen. Allerdings reist Nils mit seiner Verlobten an und Becca ist wie vor den Kopf gestoßen. Zusätzlich taucht auch noch der unausstehliche Onkel eines ihrer Kita-Kinder auf, das Chaos scheint perfekt.
Diese Story voller Humor und Romantik hat mich von der ersten Seite an sehr gut unterhalten. Eine fantastische Figurendarstellung hat mich oft zum Lachen gebracht, aber die emotionalen Szenen haben der Geschichte auch Tiefe gegeben.
Ernste Themen wie toxische Freundschaft und die Suche nach der wahren Liebe wurden berührend in diese spritzig RomCom eingearbeitet.
Die Entwicklung der Gefühle zwischen Becca und Raphael habe ich geliebt, ihre funkensprühenden Auseinandersetzungen, die nach und nach zu knisternden Momenten wurden, sind herrlich beschrieben.
Die Mischung zwischen witzigen Dialogen und Wohlfühl-Vibes macht dieses Buch zu einer perfekten Lektüre für alle die romantische Komödien lieben. Mir hat das Lesen sehr viel Spaß bereitet.