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gerd.stadermann@gmx.de
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12159 Berlin
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Iich habe eine Bewertung (Rezension) des Buches von Prof. Helmut Tributsch "Zeitpfeil als Spur der Energie" abgegeben. Man findet sie zwar, aber mit dem Hinweis unbekannter Autor. Nun, ich bin der Verfasser des Buches "Das Notwendige möglich machen - Die solare Forschungswende in Deutschland", in dem ich auch schon das Buchg von Helmut Tributsch zitiert habe. Mit ffreundlichen Grüßen Dr. Gerd Stadermann

Bewertungen

Bewertung vom 16.05.2021
Zeitpfeil als Spur der Energie
Tributsch, Helmut

Zeitpfeil als Spur der Energie


ausgezeichnet

Das Buch „Zeitpfeil als Spur der Energie“ von Helmut Tributsch ist ein revolutionäres und doch opti-mistisch stimmendes Buch. Die Welt wird von ihm neu gedeutet! Grund¬lage und Mecha¬nis¬mus ist Information, die die ge¬samte Natur grundlegend durchzieht. Sie ist die Verbin¬dung im Dualis¬mus von Wel¬¬le und Teilchen, aus der die Zeit entsteht: Eine geniale Idee, die Wirkung als Energie x Zeit be-schreibt, wobei Energie mit Information korrespondiert. Zeit entsteht also durch Be¬wegung oder Wirkung. Information ist identisch mit Gra¬vitation – ein waghalsiger aber letztlich überzeugen¬der Ge-danke. Seine The¬sen lassen sich falsifizieren, z. B. dadurch, dass man vielleicht ent¬deckt, dass Gravi-tation doch et¬was ganz anderes ist als Information. Oder da¬durch, dass man beweist, dass das Leben kein Produkt der Selbstorganisation ist. Es sind zwei Theorien, die verfolgt werden, die beide eigen-ständig sind und doch zusammen¬gehören.
Helmut Tributsch, Professor für physikalische Chemie, der an der Freien Universität Berlin lehrte und am Hahn-Meitner-Institut Berlin grundlegende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der solaren Ener¬gien durchführte, leitet seine Theorie über die Informations¬zeit aus seinen bionischen Experimenten ab. Seine Beobachtungen von anorganischen und organischen Selbstorga¬nisations¬systemen konnte er aber mit Hilfe der gängigen Quantenphy¬sik nicht inter¬pretieren. Nur wenn die Irreversibili¬tät von biochemischen Prozessen als eine grundlegende Eigenschaft der Natur erkannt wird und da¬mit als Eigen¬schaft einer Zeit¬orien¬tierung in allen Vorgängen, sind seine Beob¬ach¬tung¬en ver¬stehbar. Über¬zeu-gend ist vor allem, dass die Entdeckung der Information als Grundprinzip aller Naturvorgänge zu tausend neuen Fragen führt: Das ist Wissen¬schaft, die sich genau dadurch vor vielerlei Theorien aus-zeichnet. Das Studieren dieser nicht ganz einfachen Lektüre erfordert vom Leser nicht nur eine große Offenheit naturwissenschaft¬lichen Denkens, sondern auch eine geistige Auf¬nahmefähigkeit, die nicht alltäglich ist.
Mit seiner Erkenntnis des Geistes in der Natur stellt sich Tributsch in die Reihe großer Natur¬wissen-schaft¬ler und Vordenker wie Johann Wolfgang von Goethe und Alexander von Hum¬boldt, für die der Geist ein selbstverständlicher Bestandteil der Natur war. Klaus Michael Meyer-Abich, schrieb: „In der besonderen Ganz¬heitswis¬sen¬schaft, die Hum¬¬boldt ent¬wickelte, gehört nicht nur die Er¬de, der Kosmos und das organische Leben – ein¬schließlich des Men¬schen zur Wirklichkeit, sondern auch der Geist ist eine Sphäre der Natur. Meyer-Abich sieht darin die wahrhaft koper¬ni¬kanische Wende der Natur¬wissen-schaft. Tributsch hat zu dieser Wende hin einen wesentlichen Schritt unternommen, der in seiner Wirkung sicher erst in den kommenden Jahren erkannt werden wird.

Dr. Gerd Stadermann