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elliXbooklove

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 20.04.2025
Courting - Be mine through all time
Kingsley, Felicia

Courting - Be mine through all time


ausgezeichnet

Murder Mystery - Regency Edition

Da ich Zeitreise-Geschichten über alles liebe, musste ich auch diese unbedingt auch lesen, obwohl ich noch nicht viel darüber gehört hatte. Beziehungsweise habe ich sie letztendlich als Hörbuch gehört, was ich übrigens auch nur empfehlen kann. Es ist super gesprochen!
So oder so, dieses Buch hat mich von Beginn an in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Ich wollte immer weiter hören, weil sowohl die Lovestory als auch der Suspense-Teil durchgängig spannend waren. Auch das Verhältnis dieser beiden Elemente zueinander fand ich perfekt ausbalanciert. Zudem war der Schreibstil wirklich genial und hat genau meinen Humor getroffen. Im Ernst, ich war sehr erstaunt zu lesen, dass die Geschichte im Original auf italienisch geschrieben wurde. Wer auch immer hier die Übersetzung angefertigt hat, hat einen unglaublichen Job gemacht! Aber natürlich ist auch viel davon auf die Autorin zurückzuführen. Also unbekannterweise: Chapeau!
Übrigens: würden wir in der gleichen Welt leben, wäre ich zu gerne mit Rebecca befreundet. Ich habe mich sehr in ihren, und natürlich auch in Reedlens Charakter verliebt. Aber auch die anderen Figuren wurden so authentisch dargestellt, dass ich wirklich das Gefühl hatte, gemeinsam mit Rebecca ihre Abenteuer im Regency-London zu bestreiten!

Für mich ein - wenn auch unerwartetes - Jahreshighlight!

Bewertung vom 12.04.2025
Sepia und die Verschwörung von Flohall / Sepia Bd.2
Bell, Theresa

Sepia und die Verschwörung von Flohall / Sepia Bd.2


sehr gut

Ein Herz für die Tintenstadt.

Seit ihrer Ankunft in Flohall ist nun ein Jahr vergangen und bald steht Sepias erste Lehrlingsprüfung an. Doch es geschehen zunehmend merkwürdige Dinge in der Stadt und Sepia beschleicht das Gefühl, dass etwas Dunkles im Gange ist. Das zeigen ihr auch ihre besondere Tintenmagie und die Tintenwesen, mit denen sie kommunizieren kann. Gemeinsam mit ihren Freunden Niki und Sanzio begibt sie sich daher auf die Suche nach der Ursache der Diebstähle und des Bebens, das die Stadt immerzu erfasst. Alchemie scheint dabei eine Rolle zu spielen.

Wie schon das Cover des ersten Bandes besticht auch dieses wieder mit sehr edlen goldenen Verzierungen und einer tollen Darstellung der Protagonistin im Zentrum. Das lässt es sehr hochwertig erscheinen und spricht nicht nur Kinder, sondern auch erwachsene Lesebegeisterte wie mich optisch an. Wo ich bei anderen Büchern Farbschnitte mag, kommt dieses hier in meinen Augen auch sehr gut ohne aus. Dafür hat es ein Lesebändchen.
Im Gegensatz zum ersten Teil der Reihe hat es dieses Mal eine Weile gedauert, bis mich die Geschichte in ihren Bann ziehen konnte. Es gab zwar vereinzelt aufregende Ereignisse, die aber sehr zusammenhanglos daherkamen und auch den cozy Vibe der Stadt habe ich zu Beginn der Handlung vermisst. Dieser kam im späteren Verlauf aber wieder auf und auch die Spannung nahm zu, sodass ich ungefähr ab der Hälfte des Buches auch wieder Spaß am Lesen hatte und unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Obwohl ich manche Entwicklungen vorhergesehen habe, trifft es doch nicht auf alle zu und so hat auch mich noch die ein oder andere Enthüllung am Ende überraschen können. Auch auf emotionaler Ebene haben mich die letzten Seiten abholen können, sodass ich mich nun doch freue, im kommenden Jahr noch einmal nach Flohall zurückkehren zu dürfen. Sepia als Charakter war für mich allerdings auch schwerer zu greifen als in Band 1. Teilweise war sie sehr sehr mutig und abenteuerlustig, dann aber wieder auch unwahrscheinlich naiv und impulsiv. Daher konnte ich ihr Handeln nicht immer nachvollziehen. Aber auch hier muss ich wieder betonen: ich gehöre nicht in die Zielgruppe und Kinder mögen das ganz anders wahrnehmen. Dafür dass es eine Geschichte für Kinder und Teenager ist, fand ich sie zuweilen aber doch ganz schön gruselig. Positiv daran finde ich, dass so vermutlich eine recht große Bandbreite an Lesenden angesprochen werden kann. Und da ich die Idee mit der Tintenstadt nach wie vor einzigartig finde, sollte man definitiv mal einen Ausflug nach Flohall wagen! ;)

Fazit: Fast noch spannender als Band 1 der Trilogie, allerdings dauert es etwas, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Die Tintenmagie ist und bleibt aber etwas Besonderes, von dem ich sonst noch nirgendwo gelesen habe.

Bewertung vom 11.03.2025
The Serpent and the Wolf
Robinson, Rebecca

The Serpent and the Wolf


sehr gut

Wo Schlange und Wolf sich gute Nacht sagen. Oder sich doch die Hand reichen?

Vaasalisa ist die Königstochter Asterias und wird wider Willen mit einem Vormann eines verfeindeten Königreichs verheiratet. Daher versucht sie, ihren Ehemann noch in der Hochzeitsnacht zu ermorden und anschließend zu fliehen. Die Sache gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht, denn Reid stellt sich als sehr charmant heraus und bietet ihr zudem seine Hilfe an. Als Erbin einer besonderen Art von Magie weiß sie bisher noch nicht mit dieser umzugehen. Obwohl sie dafür ihre Freiheit opfern muss, lässt sie sich auf den Handel mit Reid ein, um endlich Kontrolle über ihre Fähigkeiten zu erlangen. Doch das scheint alles halb so schlimm, denn zum ersten Mal in ihrem Leben beginnt sie, sich an einem Ort zu Hause zu fühlen.

Das Cover sieht wunderschön ästhetisch und zugleich düster aus, was zu dem passt, was der Titel vermittelt. Der Farbschnitt ergänzt es außerdem perfekt, weshalb ich ein wenig traurig darüber bin, kein Exemplar mit Farbschnitt erwischt zu haben. Letztendlich ist aber natürlich vor allem der Inhalt entscheidend. Nach dem sehr rasanten Start mit dem versuchten Mordanschlag geht die Geschichte etwas gediegener weiter und hat im weiteren Verlauf immer wieder tolle Wohlfühlmomente, die mich doch überrascht haben. Allerdings absolut positiv. Besonders mochte ich die Szenen in den Bibliotheken. Da habe ich glatt Lust bekommen, auch dort lernen zu dürfen. Zugleich gab es, wie erwartet, aber auch zahlreiche Kampfszenen. Diese waren mir persönlich stellenweise zu brutal. Allerdings muss man in einer Geschichte, die von verfeindeten Königreichen handelt, natürlich damit rechnen und vermutlich lassen solche brutalen Schilderungen die Situation erst authentisch wirken. Für mich war es dennoch zu viel des Guten und ich habe mich auch geekelt. Gleiches gilt für eine der erotischen Szenen. Da solche Aspekte immer Geschmackssache sind, mögen das für andere Leser:innen keine Kritikpunkte sein. Mein Leseerlebnis haben sie dennoch beeinträchtigt. Leider, muss ich sagen, denn davon abgesehen haben mir sowohl die Storyline und der Spannungsaufbau als auch die Charaktere sehr gut gefallen. Auch die Hexen-Thematik, die ich gar nicht erwartet hätte, war genau meins. Wenn es nach mir ginge, hätte man diese Szenen sogar noch ausweiten können. Ich hätte beispielsweise gerne mehr darüber erfahren, wie genau Vaasa lernt, ihre Magie unter Kontrolle zu bringen. Das wurde immer nur sehr grob umschrieben. Auf diese Weise hätte man vielleicht auch Amalie noch besser kennengelernt, die mir neben Vaasa und Reid wirklich ans Herz gewachsen ist. Obwohl viele Aspekte der Geschichte mir total zugesagt haben, kann ich aus den genannten Gründen leider „nur“ 4 Sterne vergeben. Highlight-Potenzial habe ich zwischendurch definitiv gesehen.

Fazit: Eine spannende und stellenweise sehr brutale High Fantasy, mit liebenswerten wie grausamen Charakteren. Alles, was viele sich bei einer guten Romantasy wünschen, mir persönlich war es etwas zu blutig und explizit.

Bewertung vom 21.02.2025
Campion. Tödliches Erbe
Allingham, Margery

Campion. Tödliches Erbe


sehr gut

Ein Relikt auf Abwegen

Der Detektiv Albert Campion erfährt, dass der legendäre Kelch der Familie Gyrth gestohlen werden soll. Er weiht den Erben der Gyrths, Percival, in die Umstände ein und bietet ihm seine Hilfe an. Schon zu Beginn wird deutlich, wie heikel die Angelegenheit für alle Beteiligten ist. Doch Albert Campion wäre nicht er, wenn er sich dem Fall nicht trotz aller Widrigkeiten annehmen würde.

Das Cover besticht in meinen Augen mit seiner schlichten Eleganz, die perfekt zum britischen, ländlichen Setting der Geschichte passt. Jedoch hätte ich, zumal es eine Neuauflage eines älteren Werkes ist, mir ein Hardcover gewünscht, damit es noch mehr wie eine Schmuckausgabe anmutet.
Zunächst einmal musste ich mich an den Schreibstil gewöhnen, der deutlich werden lässt, dass die Geschichte bereits vor einigen Jahrzehnten verfasst wurde. Das spiegelt sich auch im Bild der weiblichen Figuren wider - trotz einer Autorin. Damals waren die Umstände aber schlichtweg noch andere. Für mich war es demzufolge ein kleiner Exkurs in eine frühere Welt der Literatur, mit der ich mich ansonsten wenig auseinandersetze. Als solchen habe ich das Leseerlebnis daher betrachtet, wie eine kurze Zeitreise.
Ich mochte den Witz und die verschiedenen Eigenheiten der Figuren, da sie der Handlung selbst in gewaltreicheren Szenen einen humoristischen Anstrich verliehen haben. Insbesondere Campion fand ich als Charakter spannend, da er bis zum Ende nicht ganz hinter seine Fassade hat blicken lassen, was ihn trotz seiner normalen äußerlichen Erscheinung mysteriös hat wirken lassen. Dennoch hat er Stück für Stück mehr über sich preisgegeben und war mir sympathisch. Zudem hat mich sehr Furchtlosigkeit und scheinbare Gelassenheit sehr beeindruckt. Alles in allem ist er sehr prädestiniert für seinen Beruf und ich kann mir gut vorstellen, ihn noch auf weiteren Abenteuern zu begleiten. Die anderen Figuren, selbst Percival, standen deutlich im Hintergrund der Geschichte. Bei so vielen verschiedenen Figuren, wie es in Kriminalromanen häufig der Fall ist, kann ich aber gut verstehen, dass man den Fokus nicht auf die Beschreibung aller Beteiligten setzen kann. Dennoch hätte ich beispielsweise auch den Professor gerne noch besser kennengelernt.
Spannend und mit unvorhersehbaren Wendungen gespickt war die Geschichte zwar, aber für meinen Geschmack hätten es noch mehr Tempo und rasantere Wendungen sein können.

Fazit: Ein solider englischer Kriminalroman aus früheren Tagen, mit einem charmanten Detektiv in der Hauptrolle und speziellem Humor. Kann man lesen, muss man aber auch nicht.

Bewertung vom 04.02.2025
What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


sehr gut

Zwischen Vertrauensfragen, Nilkrokodilen und Kleopatra.

{4,5 Sterne}
Inez Olivera wohnt bei ihrer Tante und ihren beiden Cousinen in Buenos Aires, während ihre Eltern die meiste Zeit des Jahres in Ägypten verbringen. Sie träumt schon ihr ganzes Leben lang davon, dass ihre Eltern sie mit auf ihre Abenteuer nehmen. Als sie in einem Brief ihres Onkels vom Tod ihrer Eltern erfährt, begibt sie sich alleine auf die Reise nach Ägypten, um mehr über die Umstände in Erfahrung zu bringen. Mit dabei hat sie einen Ring, der im letzten Paket lag, das sie von ihrem Vater erhalten hatte. Ihr Instinkt, diesen mitzunehmen, erweist sich als nützlich, als eine Magie darin entflammt, die ihr erste Hinweise auf uralte Geheimnisse liefert. Diesen auf der Spur trifft sie auf den Engländer Whit, der für ihren Onkel zu arbeiten scheint. Doch kann sie ihm vertrauen?

Das Cover sowie der Farbschnitt sind wunderschön und absolut passend zum ägyptischen Setting der Geschichte gestaltet, ebenso wie die goldenen Veredelungen darauf. Auch die gelegentlichen Illustrationen im Buch gefallen mir sehr gut und fügen sich perfekt in die Geschichte ein - warum, das möchte ich noch nicht verraten. Ich hätte mir aber sogar noch mehr davon gewünscht, um sich die Schauplätze noch besser vorstellen zu können. Was nicht bedeutet, dass die Beschreibungen nicht detailliert genug sind. Der Schreibstil hat mir insgesamt gut gefallen. Nur an wenigen Stellen hatte ich das Gefühl, dass in der Übersetzung nicht die treffenden Worte gefunden worden sind, was den Lesefluss ein wenig gestört hat. Das hat sich aber nicht durch das ganze Buch gezogen, weshalb ich darüber hinwegsehen kann. Was ich allerdings ein wenig schade fand, war, wie spät die Protagonistin gewisse Zusammenhänge erst verstanden hat, obwohl sie schon viel früher offensichtlich waren. Das war störend und hat die Geschichte länger gezogen, als sie hätte sein müssen. Andere Geschehnisse und Wendungen kamen aber auch für mich unerwartet und waren sehr clever platziert. Überhaupt passiert in dieser Geschichte sehr viel, vor allem im späteren Verlauf. Und alles wirkt sehr gut recherchiert und ausgearbeitet, was bei einer derart vielschichtigen Handlung immens wichtig ist. Auch emotional wurde ich mitgenommen, durch die Höhen und Tiefen von Inez’ Reise. Eine Reise, die zum Glück noch nicht zu Ende ist und eine Menge offener Fragen nach dem ersten Band zurücklässt. Ich freue mich schon jetzt sehr auf Band 2 und bin sehr gespannt, wem sie dann ihr Vertrauen schenkt - und ob zurecht oder fälschlicherweise. Und auch, inwiefern Magie dann eine Rolle spielen wird. Diese kam mir bisher noch etwas zu kurz.

Fazit: Ein spannendes historisches Familien- und Liebesdrama im Ägypten des 19. Jahrhunderts, mit einem Funken Magie und jeder Menge Abenteuer. Etwas blutig wird es auch, vor allem aber für unsere Leser:innenherzen. Also seid gewarnt, bevor ihr euch mit Inez’ ungestümer Art einlasst! ;)

Bewertung vom 22.09.2024
A Study in Drowning
Reid, Ava

A Study in Drowning


ausgezeichnet

„Der einzige Feind ist das Meer.“

Effy hat Glück im Unglück. Obwohl sie eine Frau ist, darf sie an der Universität in Llyr studieren. Allerdings ist der Architektekturstudiengang nichts, für das sie wirklich brennt. Ihre Leidenschaft gilt der Literatur und sie würde einiges dafür geben, dieser in einem Studium nachgehen zu können. Doch als sie die einmalige Chance bekommt, das Anwesen ihres verstorbenen Lieblingsautors neu zu entwerfen, kann sie dieser Möglichkeit nicht widerstehen. Also begibt sie sich nach Hiraeth Manor, welches sich bei ihrer Ankunft allerdings anders präsentiert als erwartet. Zugleich scheinen sie in dieser ursprünglichen Gegend die Sagen über den Elfenkönig stärker zu verfolgen. Gemeinsam mit Preston, einem Literaturstudenten, stößt sie schließlich auf ein düsteres Geheimnis, das alles verändern könnte.

Alles an der Gestaltung dieses Buches ist einfach nur märchenhaft. Oder doch eher meer-chenhaft?! In jedem Fall liebe ich die Farbgestaltung von Cover und Buchschnitt genauso wie auch die Wahl der Motive und die goldene Veredelung der Schrift. Zudem hat der Umschlag einen angenehmen Soft-Touch, was das Buch für mich nicht nur hochwertig erscheinen lässt, sondern auch für ein noch angenehmeres Lesegefühl sorgt. Meinem Gefühl nach ist der Buchrücken dadurch auch stabiler als bei manch anderem Buch.
Nach diesem durchwegs positiven ersten Einruck habe ich natürlich sehr gehofft, dass der Inhalt da mithalten kann. Und ehrlicherweise war ich mir dessen nach den ersten Seiten noch nicht sicher. Allerdings habe ich bei High Fantasy generell anfangs Schwierigkeiten, mich ganz auf die Welt einlassen zu können, die im Buch kreiert wird. Und hier wurde man gleich zu Beginn mit vielen fiktiven Begriffen konfrontiert. Dagegen waren mir manche Beschreibungen - wie zum Beispiel den Zustand der WG betreffend - fast zu realistisch, dass ich mich stellenweise wirklich geekelt habe. Was aber wiederum für einen gut-beschreibenden Schreibstil spricht, der mir im weiteren Verlauf der Geschichte immer besser gefallen hat. Gegen Ende war ich regelrecht verblüfft davon, wie ähnlich die Sätze zu dem waren, wie ich sie selbst verfasst hätte. Auch meine anfängliche Distanz zum Setting der Geschichte war spätestens überwunden, als die Protagonistin Hiraeth Manor erreicht hatte. Was vermutlich daran liegt, dass dieser Schauplatz und die Geschehnisse dort sehr viele fantastische Elemente aufwiesen - im Gegensatz zur Universität und der Stadt, deren Beschreibungen trotz ihrer sehr ausgedacht-klingenden Bezeichnungen recht nah an einer Vergangenheit in unserer Welt lagen. Besonders berührend und fesselnd zugleich fand ich die Liebesgeschichte. Und auch die Ausarbeitung der feministischen Themen wie auch der Literatur-Thematik haben mir wahnsinnig gut gefallen. Und dieses Buch für mich zu einem einzigartigen Werk gemacht, vor dem ich einfach nur meinen Hut ziehen möchte. Auch die komplexe Handlung, die stets atmosphärisch und spannungsgeladen daherkam, hat mich schlichtweg begeistert. Absolute Empfehlung meinerseits - aber schaut euch bitte vorher die Triggerwarnungen an, denn diese sind hier wirklich ernstzunehmen. Die Protagonistin begleiten diverse Traumata, die unbeschönigt erzählt werden.

Fazit: Ein beeindruckendes Geflecht aus High-Fantasy, Literatur, tiefgründigen Themen und mitreißenden Emotionen. Wie eine Flutwelle, die einen überrollt und mit sich trägt. Im positivsten Sinne.

Bewertung vom 10.09.2024
Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1
Flint, Alexandra

Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1


ausgezeichnet

Magie hinter verschlossenen Türen.

Paris verbirgt tief unter sich ein Geheimnis, dessen Bewahrung von größter Bedeutung für die gesamte Menschheit ist. Denn die Weltenbibliothek Mondia hält das Gefüge der Welt zusammen und sorgt dafür, dass alles stets im Gleichgewicht ist. Ihre Beschützer, die Ripari, sind für das Herzstück der Mondia verantwortlich. Nur sie haben die Fähigkeit, das Uhrwerk am Laufen zu halten. Diese Gabe hat Remy geerbt und ahnt nichts davon, bis Kasimir in ihr Leben tritt. Gerade erst in diesen neuen Teil ihres Lebens gestolpert, muss sie sich gleich als Ripari beweisen. Denn die Mondia hat ihre Tore geschlossen und sorgt bereits für erste Katastrophen in der Welt. Gemeinsam mit Kasimir muss sie versuchen, die Mondia wieder zu öffnen. Leichter gesagt als getan, zumal ihre Feinde ganz eigene Pläne schmieden.

Das Cover wie auch die Gestaltung unter dem Schutzumschlag haben mir nicht wirklich zugesagt, weshalb mich diesmal allein der Anfang der Geschichte dazu bewegt hat, dem Buch eine Chance zu geben. Und auch von den Ereignissen in den ersten Kapiteln ausgehend war ich mir noch nicht absolut sicher, ob mir die Geschichte gefallen würde.
Aber was soll ich sagen…ich war und bin mehr als froh, dass ich mich dafür entschieden haben. Nach langer Zeit hat mich ein Buch mal wieder so richtig berührt. Mir ein Wohlfühlgefühl gegeben, ohne an Spannung und abrupten Wendungen einzubüßen. Eine Urban Fantasy Welt kreiert und diese atmosphärisch wirken lassen, ohne sich in der Beschreibung dieser zu verlieren. Stattdessen gefüllt mit viel Handlung an wechselnden Orten. Es waren sogar meine Lieblingsstädte als Schauplätze dabei. Manche Autor:innen wissen wohl einfach, wie man mein Herz gewinnt, hihi. Auch gut fand ich, wie dezent die Liebesgeschichte eingearbeitet wurde. Sie hat sich nicht in den Vordergrund gedrängt und war dennoch so präsent, dass sie mich emotional bewegt hat. Ohne viel Spice, was manchen Leser:innen vielleicht fehlen könnte, für mich aber in diesem Rahmen genau richtig war.
Nicht nur in den romantischen Szenen ist mir warm ums Herz geworden, sondern insbesondere auch in den Gesprächen zwischen Remy und ihrer Familie. Das Thema Adoption wurde dabei mit sehr viel Feingefühl behandelt. Für mich haben sich alle Szenen mit ihren Eltern und/oder ihrer Schwester nur schön und warm angefühlt.
Überhaupt hat dieses Buch einen starken cozy Vibe und passt somit perfekt zur kommenden Jahreszeit. Daher meine Empfehlung: macht es euch gemütlich und taucht ein in diese wunderbare Geschichte, die Alexandra da geschaffen hat.

Fazit: Eine Urban Fantasy par excellence mit romantischem Touch. Mitreißend und einfühlsam zugleich. Mit so unfassbar liebenswerten Charakteren, dass sie euer Herz im Sturm erobern werden.

Bewertung vom 06.05.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


sehr gut

Hier werden Tee, Blut und Geheimnisse serviert.

White Roaring ist das Zuhause von Arthie Casimir. An der Grenze zwischen nobler Stadt und Arbeiterviertel steht das Spindrift. Tagsüber ein luxuriöses Teehaus, in dem die Reichsten der Stadt verkehren, verwandelt es sich nachts in ein Bluthaus für Vampire. Der Respekt, den ganz White Roaring vor Arthie hat, schützt das Teehaus und seine Geheimnisse. Bis zu jenem Tag, an dem es plötzlich bedroht wird. Doch Rettung naht, als ein Fremder ihr ein Angebot macht. Sie soll ein Buch aus dem Besitz der mächtigsten Vampire stehlen und im Gegenzug ihr geliebtes Teehaus behalten dürfen.
Weil sie keine Alternative hat, stimmt sie zu und stellt sich gemeinsam mit ihrem engsten Vertrauten Jin eine Crew für diesen scheinbar unmöglichen Raubzug zusammen. Doch wem kann sie wirklich vertrauen?

Der Buchumschlag könnte nicht passender zum Inhalt gestaltet sein. Aber die wahre Schönheit dieses Buchs verbirgt sich darunter. Auf schwarzem Untergrund sind mit silberner Folie der Titel, ein paar Worte zum Buch sowie diverse kleine Symbole, die thematisch zur Geschichte passen, eingeprägt. Das macht dieses Buch schon rein äußerlich zu einem echten Schmuckstück für jedes Bücherregal.
Aber auch die Geschichte selbst klang verlockend. Und das, obwohl ich in der Vergangenheit weder besonders Fan von High Fantasy, noch von Vampiren in Büchern war. Doch Arthie und Co. haben mir gezeigt, dass ich zukünftig wieder offener für beides werden sollte.
Alles in allem ist die Geschichte nämlich rasant, spannend, und voller überraschender Wendungen. Außerdem habe ich die Charaktere mit der Zeit total liebgewonnen. Bei Arthie selbst hat es ein wenig länger gedauert, weil sie mit ihrer unverfrorenen, gleichgültigen Art doch stellenweise Entsetzen in mir hervorgerufen hat. Aber schlussendlich hat auch sie sich in mein Herz geschlichen.
Leider gab es aber auch kleinere Dinge, die mich gestört haben. Ich wusste zwar, dass die Geschichte mit einer Blutphobie zu lesen ein Wagnis ist, dachte aber, ich könnte es als kleine Herausforderung sehen und würde damit schon umgehen können. Und ja, vielleicht war es auch mein Fehler, und ich habe mich selbst etwas überschätzt. Schließlich ist „Blut“ sogar Teil des Titels. In jedem Fall wird sehr häufig davon und darüber gesprochen, es beschrieben, und so weiter. Dazu kommen aber noch zahlreiche Kampfszenen. Und damit wurde es mir tatsächlich ein bisschen zu blutig und gruselig. Bei einem Buch, das auch ein nobles Teehaus verspricht, hätte man so manches vielleicht etwas harmloser formulieren können. Oder wäre es dann eine Verharmlosung von Gewalt? Schwieriges Thema und daher auch schwierig für mich zu bewerten.
Was für mich aber der schwerwiegendste Grund ist, weshalb ich diesem Buch trotz des riesigen Potenzials und grandiosen Worldbuildings keine 5 Sterne geben kann, sind die teils ziemlich komplexen Formulierungen. Ich habe einige Sätze mehrfach lesen müssen, um sie wirklich zu verstehen. Auch wurden gerade gegen Ende häufig die Perspektiven gewechselt und dabei für mein Gefühl ein paar Handlungselemente weggelassen. So blieben einige Zusammenhänge für mich sehr kryptisch, sodass ich verwirrt verblieben bin. Und auch unschlüssig, ob ich trotz der teils guten Passagen überhaupt Band 2 lesen möchte.

Fazit: Eine spannende Welt, in der Armut und Reichtum sowie Menschen und Vampire aufeinandertreffen. Aufgrund umständlicher Formulierungen und Handlungslücken aber kein so tolles Leseerlebnis wie erhofft.

Bewertung vom 23.03.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


ausgezeichnet

Wenn der eigene Mordfall zum Lebensinhalt wird.

Mit siebzehn Jahren besuchte Frances Adams mit ihren Freundinnen eine Wahrsagerin auf einem Jahrmarkt. Anstatt ihr eine große Liebe oder etwas ähnlich Schönes vorherzusagen, prophezeit sie Frances, dass sie eines Tages ermordet werden würde. Zudem gibt sie ihr kryptische Informationen an die Hand, die zu ihrem späteren Mörder führen sollen. Von diesem Tag an hat sie es sich zur Lebensaufgabe gemacht, ihren eigenen Mordfall zu lösen. Niemand nimmt sie in dieser Sache ernst - bis sie sechzig Jahre später tatsächlich ermordet aufgefunden wird.
Neben einem von ihr angelegten Archiv mit allerlei Hinweisen auf potenziell Verdächtige, hat sie auch ein Testament hinterlassen. Dieses sieht vor, dass derjenige ihr gesamtes Vermögen erbt, der ihren Mörder stellt. Ins Rennen gehen ihre Großnichte Annie und ihr Stiefneffe Saxon. Wem von beiden es wohl zuerst gelingen wird, den Fall zu lösen?

Ich habe das Buch gehört und nicht gelesen, bewerte es aber wie immer universell, also ohne auf Fremdleistungen der Sprecher einzugehen.
Ich habe das Genre Cosy Crime erst kürzlich für mich entdeckt und daher noch wenig Vergleichsmaterial, weshalb meine Beurteilung mehr von meinem persönlichen Eindruck ausgeht, als dass ich sie an sachlichen und Krimi-spezifischen Kritikpunkten festmachen könnte.
Und mein Eindruck ist durchweg positiv! Anfangs habe ich zugegebenermaßen ein wenig gebraucht, um in die Geschichte reinzufinden, aber rückblickend betrachtet war die ausführliche Einführung auf alle Fälle sinnvoll.
Was mir besonders gut gefallen und meines Erachtens zum Spannungserhalt beigetragen hat, war der regelmäßige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Und dazu waren beide Erzählstränge in sich wirklich spannend. Man hat Stück für Stück immer mehr über die zahlreichen Charaktere erfahren und konnte selbst ein wenig mit-kombinieren, wer warum und auf welche Weise verdächtig ist. Das hat wirklich Spaß gemacht.
Spaß ist ein gutes Stichwort, denn der Schreibstil war angenehm locker mit einer Prise Humor an den richtigen Stellen. Die Erzählung im Präsens hat dazu geführt, dass man sich wie ein stiller Beobachter vorkam, was in diesem Fall sehr passend war.
Beeindruckt hat mich, dass sich die Autorin weder bei den ineinander verschlungenen Erzählungen noch bei den vielen unterschiedlichen Charakteren verzettelt hat. Wenn ich selbst nichts übersehen habe, hat sich am Ende alles aufgeklärt. Zwischenzeitlich hatte ich abef durchaus Schwierigkeiten, alle Namen und verwandtschaftlichen Verbindungen richtig zuzuordnen. Das wäre so das Einzige, das ich kritisieren würde. Andererseits hat diese inhaltliche Komplexität die Geschichte vermutlich erst genial gemacht. Auf diese Weise gab es schließlich eine ganze Menge Verdächtige und erst ganz zum Schluss war klar, wer Frances ermordet hat.
Apropos zum Schluss: ich möchte unbedingt noch loswerden, wie gut mir das britische Kleinstadt-Setting gefallen hat!
Und noch etwas: genau wie Annie habe ich Schwierigkeiten mit Blut, Krankenhäusern und Co, was der Hauptgrund dafür ist, dass ich mich bisher nur selten an Krimis getraut habe. In diesem Fall konnte ich mich dadurch aber umso mehr mit der Protagonistin identifizieren. Und allen, denen es ähnlich geht, kann ich sagen, dass die Themen nicht im Fokus lagen und sensibel behandelt wurden.

Fazit: Very british, humorvoll und ernst zugleich, mit vielen spannenden Charakteren und einem komplexen Mordfall. Große Empfehlung für Cosy Crime Fans!

Bewertung vom 11.03.2024
Hunting Souls Bd.1
Köpke, Tina

Hunting Souls Bd.1


sehr gut

Wo sich Jäger und Untote Gute Nacht sagen …

Katrina ist 18 Jahre alt und geht zur Highschool. Soweit, so normal. Doch ihre Familie gehört zu den Übernatürlichen. Ihre Eltern sind Vampire, ihrer Schwester ist eine Hexe, ihr Bruder ein Werwolf. Und sie selbst ist seit etwa einem Jahr eine Untote. Ihr Leben in New Arcadia ist friedlich und ungestört. Bis eine Familie in die benachbarte, leerstehende Villa zieht und so ziemlich alles auf den Kopf stellt. Denn die Familie gehört der Gemeinschaft der Jäger an, den größten Feinden aller Übernatürlichen. Doch entgegen ihrer Befürchtungen bittet die Familie um den charmanten Tate Katrinas Familie um Hilfe in einer ernsten Angelegenheit. Als wären das nicht schon genügend Umstände, werden die beiden auch noch Opfer eines Seelenfluchs, der sie aneinander bindet. Wortwörtlich. Von nun an müssen sie, ob gewollt oder nicht, jede Sekunde ihrer Zeit miteinander verbringen. Und plötzlich rührt sich etwas in Katrinas eigentlich untotem Herzen.

Da ich das Buch gehört und nicht gelesen habe, spielte das Cover für mich keine allzu große Rolle. Dennoch muss ich sagen, dass mich die Gestaltung sehr anspricht. Trotz der makaberen Symbole wirkt das Design durch die goldenen Verschnörkelungen sehr edel. Auch der Farbschnitt ist wirklich hübsch anzusehen und der Druck wirkt qualitativ so hochwertig, wie ich es zuvor noch nie gesehen habe. Es könnte also sehr gut sein, dass bald ein Exemplar in meinem Bücherregal einziehen darf.
Nun aber zu den inneren Werten. Was mich besonders begeistern konnte, ist der Schreibstil der Autorin. Humoristisch durch und durch. Das stand im starken Kontrast zu dem eher düsteren Setting und dem allgegenwärtigen Thema Tod. Aber gerade das hat die Geschichte für mich so besonders und unvergleichlich gemacht. Ich musste regelmäßig schmunzeln und hatte auch keine Probleme mit sonst vielleicht ekelerregenden Szenen, da diese sehr dezent und nur umrissen dargestellt wurden.
Schade fand ich, dass es nicht besonders viele aussagekräftige Höhepunkte in der Handlung außerhalb der Lovestory gab. Was recht zu Beginn angeteasert wurde, wird im Laufe der Geschichte zwar nochmals erwähnt, aber nie wirklich weiter verfolgt. Am Ende des Buches blieben für meinen Geschmack noch zu viele Fragen offen. Mir ist klar, dass noch mindestens ein weiterer Band folgen wird, aber dennoch hätte die Geschichte bis dato etwas mehr Spannung vertragen können. Was nicht heißt, dass es die gar nicht gab, oder die Geschichte langatmig war. Der Schreibstil und die Interaktionen zwischen den Protagonisten haben die Handlungslücken mehr als gut gefüllt. Daher steht für mich außer Frage, dass ich den nächsten Teil hören oder lesen werde.
Katrina als Protagonistin fand ich sehr erfrischend, wenn auch aufgrund ihrer gleichgültigen Art manchmal anstrengend. Gerade das hat sie aber herausstechen lassen und ihre langsame, aber doch stetige Charakterentwicklung zurück in Richtung Menschlichkeit super interessant gemacht. Und Tate, humorvoll, charismatisch und unerschrocken, war der perfekte Gegenpart.
Auch Carolyn, Katrinas Schwester, habe ich sehr ins Herz geschlossen. Ich freue mich schon darauf, noch mehr über sie zu erfahren.

Fazit: Die humorvollste und zugleich einzigartigste Romantasy-Geschichte, die ich je gelesen habe. Was vor allem an den besonderen Charakteren sowie dem Schreibstil der Autorin liegt. Die Handlung hätte ereignisreicher sein können, aber ich hoffe, das macht der zweite Band wieder wett.