Tote Seelen singen nicht / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.11

ausgezeichnet

Der elfte Fall des Sonderdezernats Q zeigt eindrucksvoll, dass die Reihe auch nach so vielen Bänden nichts von ihrer Spannung und Faszination verloren hat. Carl Mørck hat sich aus dem Dienst zurückgezogen und versucht, sein Buch über den ersten Cold-Case-Fall zu promoten. Doch ganz ohne Ermittlungen geht es nicht, und so bleibt er, wenn auch nur als Berater, seinen Kollegen treu.

Rose und Assad müssen sich zunächst offiziell allein behaupten. Ihre vertraute Dynamik wird durch die neue Kollegin kräftig durcheinandergewirbelt. Helena Henry, aus Lyon, sorgt als neue Leiterin des Dezernats für frischen Wind, wobei Rose alles andere als begeistert ist. Dass Helena selbst ein dunkles Geheimnis mitbringt, macht sie zu einer besonders interessanten Figur und sorgt für zusätzliche Spannung. Charmant sind die humorvollen Momente, wenn nicht nur Assad mit dänischen Sprichwörtern ringt und sie durcheinanderbringt 😊.

Der Fall selbst ist klassisch und spannend erzählt. Es geht um Rache und alte Rechnungen. Die Mordserie wirkt dabei fast bodenständig, ohne übertriebene Schockeffekte oder inszenierte Grausamkeiten, was der Geschichte eine gewisse Authentizität verleiht. Die Täterperspektive ist zwar vorhanden, hätte aber nicht ganz so ausführlich sein müssen.

Jussi Adler-Olsens unverkennbarer Stil ist auch in diesem Band ein Volltreffer. Trotz der Unterstützung durch Co-Autoren wirkt der Ton vertraut und authentisch, sodass man sofort wieder in die Welt des Sonderdezernats eintaucht. Insgesamt ist dieser Band für mich ein gelungener, spannender und würdiger Nachfolger, der besser funktioniert als sein Vorgänger und die Reihe mit neuen Figuren sowie klassischer Erzählweise bereichert. Eine absolute Leseempfehlung.

Feuerlilie. Asche spendet Leben / Bücher der Macht Bd.2

sehr gut

Spoilerfreier Leseendruck zu Band 2

Ich bin ehrlich: Ich hatte mit einem Zweiteiler gerechnet. Aber es geht wohl weiter 😊 und nach dem Ende muss es das auch.

Die Welt rund um Seelenbücher, Buchbinder und dem geheimnisvollen Wettkampf bleibt außergewöhnlich. Liza Grimm baut weiter auf dem starken Fundament aus Band 1 auf, ohne sich zu wiederholen. Stattdessen wird alles komplexer: mehr Intrigen, mehr emotionale Brüche, mehr „Wer spielt hier eigentlich welches Spiel?“.

Nara und Katso entwickeln sich weiter, nicht unbedingt laut, sondern in feinen Nuancen. Ihre Verbindung bleibt spannend, die Dynamik gefällt mir auch weiterhin.

Was ich außerdem toll finde: Liza Grimm bleibt sich treu. Sie verrät nie zu viel, lässt uns mitdenken, mitfühlen, mitzittern. Der Spannungsbogen hält, auch wenn die Geschichte sich ausdehnt. Und ihr Stil? Immer noch poetisch, atmosphärisch und die geheimnisvolle "Fußnotenstimme" finde ich nach wie vor mega kreativ und cool. Das Buch wird lebendig dadurch.

Ich bin froh, dass es weitergeht. Diese Welt hat noch einiges zu erzählen und ich bin definitiv dabei. Von mir eine klare Leseempfehlung für Fans der Elementarmagie.

Die Pforten von Lopahr: Tore und Wächter

ausgezeichnet

Als Rachel nach Bali reist, ahnt sie nicht, dass ein simpler Hinweis "Vorsicht vor den Affen" der Auftakt zu einem turbulenten Abenteuer ist. Ehe sie sich versieht, wird sie in eine fremde Welt katapultiert, in der nichts so ist, wie es scheint. Der Weg zurück? Weit mehr als nur eine Heimreise. Er wird zur epischen Odyssee voller Rätsel, Gefahren und überraschender Begleiter. Warum ausgerechnet ihr Onkel, Cousin Cayl und andere Vertraute mit von der Partie sind? Das müsst ihr selbst herausfinden!

Gemeinsam stellt sich die bunt zusammengewürfelte Truppe einer Reise, die sie durch magische Prüfungen, gefährliche Begegnungen und emotionale Wirbelstürme führt. Besonders Rachel gerät ins Wanken, als ihre Gefühle für Cayl unerwartet an Tiefe gewinnen. Zwischen Hoffnung, Herzklopfen und Heimkehr entfaltet sich eine Geschichte, die nicht nur Welten, sondern auch Herzen verändert und deren Ende noch lange nicht geschrieben ist. Denn auf uns warten noch 5 weitere Bände und ich hab da so eine Ahnung, dass sich das Blatt noch einige Male wenden wird.

„Die Pforten von Lopahr“ entführt uns dank Cornelias bildgewaltigem Stil in ein Universum, das vor Fantasie nur so sprüht. Ihr Worldbuilding ist außergewöhnlich, atmosphärisch und voller Überraschungen: Zauberreime, kuriose Kreaturen und originelle Flüche sorgen dafür, dass hinter jeder Seite ein neues Wunder wartet. Die Charaktere sind mit Liebe ausgearbeitet und bekommen genug Raum für ihre Eigenarten und Geheimnisse. Das macht die Geschichte so richtig unvorhergesehbar und ich liebe es total.

Ein fesselndes, einzigartiges Leseerlebnis. Magisch, mitreißend und absolut unvergleichlich.

Die Legende der Yokai - Tanz des Wassers

ausgezeichnet

Das Autorenduo Frost/Nevermore bleibt seinem Stil treu: bildgewaltig, vielschichtig und zutiefst berührend. Doch wer glaubt, nach Spiel des Feuers bereits alle Facetten dieser Welt zu kennen, wird hier eines Besseren belehrt.

Denn Band 2 verlangt mehr. Mehr Aufmerksamkeit, mehr Hingabe und belohnt mit einer Geschichte, die sich nicht scheut, neue Wege zu gehen.
Die Handlung ist dichter, die Konflikte komplexer, und einige Wendungen treffen so unerwartet, dass man kurz innehalten muss. Keine Spoiler, aber: Man sieht sie nicht kommen. Und das ist gut so.

Die Charaktere, bereits in Band 1 mit Tiefe und Nuancen gezeichnet, erhalten hier Raum zur Entfaltung. Sie wachsen, stolpern, kämpfen und berühren. Die Welt bleibt atemberaubend, spirituell durchdrungen und voller leiser Magie und Anregungen. Und sie verlangt Hingabe, denn halbherzig funktioniert hier nicht. Wer sich öffnet, wird mit einer Geschichte belohnt, die nicht nur erzählt, sondern bewegt. Eine Absolute Fantasybuch - Empfehlung.

Spiegel der Lügen (MP3-Download)

ausgezeichnet

Für mich sind Vampire einfach zeitlos – sie kommen nie aus der Mode. Deshalb habe ich mich besonders gefreut, diese Geschichte nun auch als Hörbuch zu hören, denn schon das Buch hatte mir richtig gut gefallen.

Und was soll ich sagen? Ricarda hat mit ihrer Stimme echte Magie entfacht. Sie hat Chloe so lebendig werden lassen, dass ich völlig in der Geschichte versunken bin. Ihre Interpretation verleiht der Story zusätzliche Tiefe – das hat mich wirklich begeistert.

Kurz zum Inhalt:
Nach dem Tod ihrer Großmutter entdeckt Chloe auf dem Dachboden einen geheimnisvollen Spiegel – doch auf der anderen Seite wartet nicht ihr Spiegelbild, sondern Nikita: ein Vampir aus einer anderen Welt, der sie sofort in seinen Bann zieht. Zwischen den beiden entsteht eine zarte, gefühlvolle Verbindung. Doch es gibt einen Fluch, einen gefährlichen Bruder namens Armand – und ehe Chloe sich versieht, steht sie selbst auf der anderen Seite des Spiegels. Von da an nimmt die Geschichte ihren spannenden Lauf … aber hört am besten selbst rein!

Die düstere Atmosphäre, die spannungsgeladene Dynamik zwischen Chloe und Nikita und die teils witzigen Dialoge zu Beginn kommen im Hörbuch besonders gut zur Geltung.

Insgesamt ein fesselndes Hörerlebnis mit genau der richtigen Mischung aus Emotion, Spannung und Atmosphäre.

Für alle, die romantische Vampirgeschichten mit melancholischem Einschlag und emotionaler Tiefe lieben, ist dieses Hörbuch definitiv eine Empfehlung. Für mich war es ein intensives und eindrucksvolles Erlebnis.

Heiress Takes All / Heiress Bd.1 (eBook, ePUB)

gut

Mein Eindruck:
Die Idee hat definitiv Charme. Eine verwöhnte Ex-Prinzessin auf Rachefeldzug klingt nach Unterhaltung – und liefert auch. Die Story ist flott, die Vibes zwischen Heist, Highschool und Hochglanz gut ausbalanciert. Olivia als Anführerin funktioniert, die Nebencharaktere passen ins Bild.

Was mir gefehlt hat: der letzte Punch. Ich habe mich gut unterhalten, aber nicht komplett mitreißen lassen. Vielleicht liegt’s am Alter (Zielgruppe eher Gen Z), vielleicht an kleineren Längen. Trotzdem konnte ich den emotionalen Kern – den Verlust von Status, Sicherheit und Identität – gut nachvollziehen.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Mix aus Glamour, Intrigen und einem smarten Plot. Wer auf selbstbewusste Girls mit Plan und ein bisschen Chaos steht, wird hier fündig. Ich bin zwar nicht voll in der Zielgruppe, aber trotzdem neugierig auf Band 2.

⭐️⭐️⭐️⭐️ (3,5 gerundet auf 4 Sterne)

To Tempt a God / Götterlicht-Saga Bd.1

sehr gut

Als die Götter auf die Erde kamen, nahmen sie den Menschen zwei Dinge – das Licht und ihre Freiheit.
Ein düsterer Einstieg, der direkt zeigt, wohin die Reise geht: In eine erbarmungslose Welt, regiert von machtgierigen Göttern. Keine klassische Fantasy, sondern eine klare Dystopie mit bedrückender Atmosphäre. Die Idee hinter der Welt fand ich durchaus interessant – kreativ, stellenweise beklemmend. Die Götter als überhebliche, gelangweilte Wesen, die mit Menschen spielen wie mit Schachfiguren, wurden für mich nachvollziehbar und konsequent dargestellt.

Die Beziehung zwischen Aurora und Colden blieb für mich eher blass. Das „Enemies to Lovers“-Label trifft es aus meiner Sicht nicht wirklich – zu schnell, zu reibungslos, zu wenig Konflikt. Die Intensität der Gefühle kam bei mir nicht richtig an, hier hätte ich mir deutlich mehr Tiefe gewünscht.

Die Handlung selbst war zwar nicht unvorhersehbar, aber trotzdem unterhaltsam. Ich habe mich nicht gelangweilt – auch wenn ich nicht mit angehaltenem Atem gelesen habe. Ganz anders am Ende! Der Cliffhanger war richtig stark und macht definitiv Lust auf den zweiten Band.

Der Schreibstil von Anna Benning hat mir sehr gut gefallen. Mit durchdachten Formulierungen und einem flüssigen Erzählfluss trägt sie einen mühelos durch die Geschichte. Besonders das Worldbuilding ist ihr gelungen: Die Mischung aus göttlicher Magie, Unterdrückung und Endzeitstimmung ist atmosphärisch dicht und voller interessanter Ideen.

Insgesamt war es für mich kein Highlight, aber ein gutes Buch, das ich weiterempfehlen kann – besonders an Leser:innen, die düstere, durchdachte Dystopien mit mythologischen Einschlägen mögen. Wichtig: Die Triggerwarnungen sollte man ernst nehmen. Manche Themen sind nicht ohne – und wer hier nur leichte Fantasy erwartet, könnte enttäuscht werden.

My Devil's Desire - Er gehört der Unterwelt. Ich ihm. Eine Fake-Dating Enemies to Lovers Dark Romance

sehr gut

My Devil’s Desire vereint düstere Leidenschaft mit Tiefgang und bringt frischen Wind in die Dark Romance – nicht zuletzt durch ein eher ungewöhnliches Trope: Fake Dating. Was man sonst eher aus leichteren Liebesromanen kennt, bekommt hier eine dunkle Note, die erstaunlich gut funktioniert und der Geschichte einen überraschend charmanten Kontrast verleiht.

Die Beziehung zwischen J.T. – eiskalter Nachtclubbesitzer mit teuflischer Aura – und Aurelia – Tochter des Staatsanwalts mit Doppelleben – lebt von Spannung, Machtkämpfen und einer explosiven Anziehung, der man sich kaum entziehen kann. Die Dynamik ist voller Knistermomente, die für mich nachvollziehbar und überzeugend waren.

Der Schreibstil ist atmosphärisch, flüssig und bringt die düsteren Settings gut zur Geltung. Besonders hervorzuheben: Trotz aller Härte bleibt immer ein Funken Hoffnung auf Erlösung – ein Balanceakt, den die Autorin gekonnt meistert.

Ich kann dieses Buch allen Genrefans wärmstens empfehlen.