Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
rosetheline

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 27.11.2025
Organisch
Enders, Giulia

Organisch


ausgezeichnet

Spannender Körper

Im Jahr 2014 erschien „Darm mit Charme“, ein Buch, das in über 40 Sprachen übersetzt wurde und Giulia Enders damit in kürzester Zeit bekannt machte. Nun, 11 Jahre später ist ihr langersehntes zweites Buch „Organisch“ erschienen.

Ging es bei „Darm mit Charme“, wie der Titel schon sagt, um den Darm, geht es bei „Organisch" um unseren Körper als Ganzes.
Aufgeteilt ist das Buch in fünf Themengebiete: Die Lunge, das Immunsystem, die Haut, die Muskeln und das Gehirn.
Als Leser*in bekommt man dabei spannende Einblicke in unseren Körper als Ganzes. Neben wissenschaftlichen Ausdrücken gibt es aber vor allem viele Bespiele und Anekdoten, die das Buch leicht und gut verständlich und dadurch lebhaft machen.

Enders schafft es in ihrem Buch, wie schon in ihrem ersten Buch, Themen interessant zu machen, die auf den ersten Blick vielleicht eher uninteressant erscheinen, in Wahrheit aber einfach nur erstaunlich sind.

Die Illustrationen im Buch kommen, wie auch schon im ersten Buch, von Enders‘ Schwester Jill. Neben einigen Farbseiten sind im Buch viele Illustrationen in schwarzweiß gehalten. Beide fügen sich dabei wunderbar in den geschriebenen Text ein und ergänzen das Buch perfekt.

Zusammenfassend kann ich das Buch jedem/jeder empfehlen. Zwar hat mir "Darm mit Charme" etwas mehr gefallen, dennoch ist "Organisch" ein wirklich interessantes und zugängliches Buch und ein perfekter Einstieg für alle, die keine oder nur wenige Sachbücher lesen. Empfehlenswert ist außerdem auch das Hörbuch, das von Enders selbst eingesprochen wurde und das Ganze noch lebhafter macht. Alles in Allem daher 4,5 Sterne.

Bewertung vom 16.11.2025
Lázár
Biedermann, Nelio

Lázár


gut

Zerfall einer ungarischen Adelsfamilie

Schon vor der Veröffentlichung wurde "Lázár" von Nelio Biedermann in hohen Tönen gelobt. Danach kamen mehrere Nominierungen für Buchpreise und sogar die Auszeichnung "Lieblingsbuch der Unabhängigen". Umso gespannter war ich auf den Roman, der vom Genre und der Thematik genau meinen Interessen entspricht.

In "Lázár" geht es um die Adelsfamilie "von Lázár", genauer Sándor und Mária von Lázár, die nach der Tochter Ilona den Sohn Lajos bekommen, der jedoch mit wasserblauen Augen und einer gläsernen Haut zur Welt kommt und seiner Familie nicht ähnlich sieht. Als Leser*in begleitet man die Familie ab diesem Zeitpunkt und über drei Generationen hinweg. Beginnend mit dem 20. Jahrhundert bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.
Dabei erlebt die Familie von Lázár neben familiären Problemen vor allem auch den Untergang ihrer Stellung in der Gesellschaft bis zur Enteignung und der Flucht in die Schweiz.

Biedermanns Sprache fühlt sich sehr erwachsen, verschachtelt und teilweise poetisch an. Dabei kann man als Leser*in wirklich vergessen, dass der Autor gerade einmal 22 Jahre alt ist.
Inhaltlich bietet der Roman viel Einblick in das Leben des Adels im 20. Jahrhunderts mit seinen Höhen und Tiefen. Leider waren die Charaktere für mich aber zu flach und in gewisser Weise nicht genug herausgearbeitet. Gewisse Gefühle wurden schon gezeigt, doch ich hatte das Gefühl, dass man noch viel viel mehr hätte herausholen können.
Hinzu kam, dass ich relativ lange gebraucht habe, um das Buch fertig zu lesen und mir ein gewisser Sog gefehlt hat. Auch das Pacing zum Ende des Buches entsprach nicht mehr ganz dem Pacing am Anfang des Buches.

Alles in Allem war es für mich kein schlechtes Buch. Es hatte sowohl gute als auch schlechte Aspekte. Trotzdem hat es einen gewissen Stellenwert und ich kann mir vorstellen weitere Bücher von Biedermann zu lesen.

Bewertung vom 16.11.2025
Perla und der Pirat 2
Allende, Isabel

Perla und der Pirat 2


gut

Fortsetzung der Perla Reihe

Vor ungefähr einem Jahr kam im deutschsprachigen Raum der erste Band der Perla Reihe "Perla der Superhund" raus. Mit "Perla und der Pirat" wird eine neue Geschichte erzählt. Mit dabei ist wieder einmal Familie Rico und ihr Sohn Nico.

Ein neuer Jugendlicher zieht in Perlas Gegend und wird ziemlich schnell "der Pirat" genannt, da mehrere seiner Kleidungsstücke einen Totenkopf zieren. Doch natürlich ist er kein Pirat, sondern spielt in einer Rockband, die "Piraten" heißt. Schnell freunden sich Nico, Perla und der Pirat an und dürfen sogar bei den Proben dabei sein. Doch Nicos Eltern sind dem Piraten ein bisschen skeptisch gegenüber und wollen nicht, dass seine größere Schwester mit ihm in Kontakt tritt.
Eines Tages wird Nico nicht rechtzeitig von der Schule abgeholt und beschließt darauf, selbst nach Hause zu laufen ohne ein Einverständnis. Schnell wird bemerkt, dass Nico fehlt und alle versuchen nach ihm zu suchen. Auch Perla versucht zu Hause Bescheid zu geben und der Pirat hilft ihm daraufhin. Sie schaffen es Nico wiederzufinden und seine Eltern sind dem Piraten gegenüber nun aufgeschlossen.

Ging es in dem ersten Band vor allem um das Kennenlernen von Perla, nimmt einen dieser Band auf ein kleines Abenteuer mit.
Wieder einmal ist das Buch wundervoll illustriert und gestaltet, was das Buch sehr aufwertet.
Die Geschichte hat mir ganz gut gefallen, auch wenn ich etwas anderes erwartet hätte. Ich denke, dass es sicherlich noch weitere Perla Bücher geben wird und bin auf jeden Fall gespannt darauf.

Ein schönes Buch für Kinder, die Hunde lieben.

Bewertung vom 02.11.2025
Ich hab dich ganz genauso lieb
Knightley, Keira

Ich hab dich ganz genauso lieb


gut

Kinderbuch für Erwachsene

In Keira Knightleys Kinderbuch "Ich hab dich ganz genauso lieb" übersetzt von Sophia Lindsey geht es um die namenlose Protagonistin, die nun eine kleine Schwester namens Lily hat und das Gefühl bekommt, nicht mehr gleichwertig von ihrer Mutter geliebt zu werden. Nun schläft ihre Schwester immer neben ihrer Mutter, bekommt Lieder vorgesungen, die sie ihr damals vorgesungen hat - sie bekommt schlichtweg mehr Aufmerksamkeit. So empfindet sie es zumindest. Und die Protagonistin fängt an ihre Schwester "langweilig" zu finden und sie nicht zu mögen.
Doch eines Tages wird ihre Schwester von Vogel, einer Taube, entführt und die namenlose Protagonistin muss überlegen, ob sie Lily zurückholen möchte oder nicht.

Die Geschichte des Buches gleicht einer Märchenerzählung. Manche Tiere können sprechen, einige sind freundlich, andere böse und es gibt einen weiten und schwierigen Weg, den die namenlose Protagonistin auf sich nehmen muss.

Die Illustrationen sind teilweise sehr schön. Vor allem die Tier- und Botanikelemente haben mir sehr gut gefallen. Generell ist die Gestaltung der Seiten besonders. Durch die Farbgebung und die Art der detaillierteren Illustrationen wirkt das Buch allerdings nicht unbedingt wie ein Kinderbuch, vor allem nicht für das ausgeschriebene Alter.

Auch inhaltlich wirkt das Buch nicht komplett ausgereift. Im Mittelpunkt steht die namenlose Protagonistin, die sich nur für ihre Schwester interessiert, sobald diese verschwunden ist. Und auch die gleichwertige Liebe der Mutter kommt hier nicht wirklich zur Geltung.

Ich denke, dass Knightley hier eher ein "Kinderbuch" für Erwachsene geschrieben hat und die Sicht der Erwachsenen das Buch dominiert. Wirklich konstruktiv in seiner Thematik ist es leider nicht.

Ich habe das Buch zwar gern gelesen und fand es anders als andere Kinderbücher, doch mit dem Gedanken daran an wen es gerichtet ist oder welchen Mehrwert es geben soll, kann ich es nicht uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 02.11.2025
Jetzt mal ehrlich?!: Meine Gefühle, mein Körper, meine Regeln! Ein wirksames Aufklärungsbuch für Kinder zur Prävention von sexuellem Missbrauch
Müller, Carsten;Bohle, Steffi

Jetzt mal ehrlich?!: Meine Gefühle, mein Körper, meine Regeln! Ein wirksames Aufklärungsbuch für Kinder zur Prävention von sexuellem Missbrauch


ausgezeichnet

Sehr wichtiges Thema

Normalerweise beschäftigen sich Kinderbücher oft mit schönen, angenehmen Themen, die Kindern ein gutes Gefühl mitgeben. Und in gewisser Weise ist das bei diesem Buch auch der Fall, wenn auch etwas anders.
In diesem Kinderbuch geht es ganz explizit um Gefühle (ohne Bewertung), um Selbstbestimmung, um das Grenzensetzen und in diesem Hinblick vor allem um den eigenen Körper. Auf den ersten Seiten wird beschrieben wie einzigartig wir Menschen alle sind, sowohl innerlich als auch äußerlich und dass wir alle andere Gefühle und Bedürfnisse haben. Es wird recht schnell erklärt, dass vor allem Geschlechtsteile von Erwachsenen nur umschrieben werden und dass es für Kinder aber wichtig ist, dass sie diese ohne Scham benennen können. Denn Wissen ist Macht.

Weiter geht es mit dem Thema Gewalt, das in jeglicher Form benannt wird und vom "kleineren" Rahmen, wie dem Wegreißen oder Kaputtmachen von Spielzeug, über Schreien bis hin zu körperlichen Übergriffen (das kann auch schon ein Abschiedskuss sein) geht. Dabei wird genau gezeigt, wie Kinder ihre Grenzen kommunizieren sollen und dürfen.

In regelmäßigen Abschnitten gibt es kleine Informationen für Eltern, wie sie mit den Kindern die Themen besprechen könnten und wie sie sich verhalten sollten, wenn das Kind weitere Fragen stellt.

Das Buch enthält neben den vielen Informationen außerdem viele Illustrationen, die die Sachverhalte bildlich darstellen. Dabei ist die Auswahl der Menschen sehr divers, was mir gut gefällt.

Gut gefallen hat mir, das die Autor*innen die Thematik an der Wurzel packen und das Thema (sexualisierte) Gewalt von ihrer kleinsten bis zur größten Form erläutert wird. Natürlich auf eine kindgerechte Art und Weise.
Das empfohlene Alter "ab 5 Jahren" sehe ich zum Teil erfüllt. Gewisse Abschnitte sind sehr leicht verständlich geschrieben, wobei andere meiner Meinung nach für etwas ältere Kinder gedacht sind.

Alles in allem ist es aber ein sehr wichtiges Buch, dass eine schwierige Thematik für Kinder und ihre Eltern auf eine gute Weise zugänglich macht und viel mehr Aufmerksamkeit verdient.

Bewertung vom 02.11.2025
Die Knef
Stetter, Moritz

Die Knef


sehr gut

Bergab? Bergauf!

Hildegard Knef - den Namen hat glaube ich schon jeder einmal gehört. Vor allem ihr bekanntestes Lied "Für mich soll's rote Rosen regnen" hat denke ich jeder schonmal gehört. Für mich hörte da aber schon das Wissen auf.
Umso interessanter fand ich es daher etwas über eine Person zu erfahren, die zu ihrerzeit eine der faszinierendsten Persönlichkeiten war.

Dabei nimmt einen diese Graphic Novel, oder eher Graphic Biography mit in das Leben der "Hilde Neff", von Geburt an. Wie sie zur Schauspielerei, dem Singen und dem Schreiben kam, welche Persönlichkeiten (Marlene Dietrich, Romy Schneider, Marilyn Monroe etc.) ihr begegnet sind, ihre Liebschaften und Ehen, ihr Leben in der Nazizeit, ihre Reise in die USA und ihr Durchbruch, aber auch ihr "Absturz". Dabei werden auch immer wieder Songzitate mit in den Text gebracht, Briefe und auch die eigenen Worte von Knef, die sich zum Beispiel in ihrer Autobiografie finden.

Das Buch ist mit sehr viel Liebe gestaltet worden. Neben den schönen Illustrationen, finden sich eine Art Personenregister am Anfang des Buches, wo alle wichtigen Personen mit Bild und einem kleinen Text beschrieben werden sowie ein Zeitstrahl, der Hildegard Knefs Leben mit seinen Höhen und Tiefen nochmal verbildlicht. Die Farbgebung wurde meiner Meinung nach ebenso passend getroffen.

Alles in Allem ist dieses Werk eine tolle Graphic Biography, die Hildegard Knefs Leben zeigt. Man merkt, dass der Autor und Illustrator Moritz Stetter viel Zeit und Liebe in die Recherche und Umsetzung des Buches gesteckt hat. Jedem/Jeder der/die gerne Biografien und/oder Memoiren liest, aber auch etwas für's Auge haben möchte, kann ich dieses Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 02.11.2025
Monstergott
Schmitt, Caroline

Monstergott


sehr gut

Leben in der christlichen Freikirche

In Caroline Schmitts "Monstergott" geht es um Esther und Ben, einem Geschwisterpaar, das mit seinen Eltern im Kreis einer christlichen Freikirche aufgewachsen ist. Die christlichen Werte und Traditionen ziehen sich dabei durch ihr ganzes Leben. Neben den üblichen Tätigkeiten in der Gemeinde wie Freizeiten und Messen, dem Leben in sexueller Abstinenz und dem Umgehen von Sünden, finden aber auch Themen wie das christliche Bild von Mann und Frau einen großen Stellenwert im Buch. So arbeitet Ben beispielsweise als Fluglotse, während Esther früh geraten wurde sich weniger um ihre Bildung zu kümmern, als vielmehr darauf später einmal Hausfrau zu werden und christlich weibliche Werte wie Fürsorge in ihrem Beruf zu berücksichtigen und somit Krankenpflegerin zu werden. Während Esther mit dem Bild der christlichen Frau in Bezug auf sich immer mehr ins Hadern gerät, plagt Ben vor allem sein Liebesleben, das nicht konform mit seinem Glauben ist.
All das findet unter dem Deckmantel der ach so perfekten, vermeintlich modernen, christlichen Freikirche statt, einem Ort, der eine Art zu Hause für die beiden ist. Doch nach und nach bröckelt die Fassade.

Caroline Schmitt hat es geschafft das Bild von modernen, christlichen Freikirchen aufzuzeigen. Wer sich mit diesem Thema schon einmal befasst hat, findet sehr viel Bekanntes wieder.
Die wechselnde Perspektive der beiden Protagonist*innen hat mir dabei gut gefallen, da hier jede*r, vor allem auch geschlechtsspezifisch, mit seinen eigenen Problemen zwischen eigenen Werten und christlichen Werten zu kämpfen hat. Die Charaktere waren für mich außerdem glaubwürdig.
Das Ende kam für mich etwas abrupt und die Reaktion der Eltern von Esther und Ben konnte ich nicht ganz nachvollziehen, da ich glaube, dass alte, verwurzelte Denkmuster nur schwer oder sehr langsam gebrochen werden können.

Zusammenfassend finde ich, dass Caroline Schmitt ein gutes und wichtiges Buch geschrieben hat, dass ich gerne gelesen habe und ich werde es definitiv weiterempfehlen.

Bewertung vom 19.10.2025
Ins hohe Gras
Noah, Trevor

Ins hohe Gras


sehr gut

Süße Geschichte mit einer Message

Trevor Noah ist mir vor allem durch sein Memoir "Born a Crime" (dt. "Farbenblind") ein Name. Doch auch im US-amerikanischen Fernsehen hat er sich als Comedian und TV Moderator einen Namen gemacht.

Mit "Ins hohe Gras" hat Noah nun eine Geschichte für Erwachsene und Kinder geschrieben.
Hierbei geht es um einen Jungen (Noahs Erfahrungen nachempfunden), der mit seinem Teddy auf eine kleine Reise außerhalb des Hauses geht. Der Junge ist seiner Mutter immer aufmüpfig gegenüber und findet sein Zimmer unordentlich einfach besser als aufgeräumt, obwohl seine Mutter es sich so wünscht. Und generell gibt es viele Punkte, bei denen sie sich streiten. Das bekommt man als Leser*in aber nur durch Erzählungen zwischen dem Jungen und Teddy mit.
Im hohen Gras treffen die beiden auf zwei Schnecken, die zu einem Apfel kriechen wollen. Doch jede der beiden Schnecken sieht einen anderen Weg als den besseren an. Schlussendlich entscheiden sie sich den jeweils anderen Weg auszutesten. Eine der beiden Schnecken kommt zuerst an. Und obwohl der eine Weg schneller und die eine Schnecke recht hatte, hat der anderen Schnecke der längere Weg ebenso gut gefallen. Im Endeffekt kommen beide an ihr Ziel und können zusammen den Apfel genießen. Der Junge begreift, dass wir als Menschen auch mal die Perspektive der anderen verstehen und annehmen sollten und Kompromisse uns auch zu einer Lösung bringen.

Neben der Geschichte finden sich zudem sehr viele Aquarelle im Buch, die sehr passend von Sabina Hahn illustriert worden sind.
Das Buch ist außerdem sehr hochwertig gestaltet worden, sowohl mit Goldelementen auf dem Cover als auch am Buchrücken, der wiederum in Leinen gefasst ist.

Obwohl es sich hierbei nicht direkt um ein Kinderbuch handelt (das betont Noah in der Einleitung), beinhaltet das Buch viele dieser Elemente. Und ich denke auch, dass dieses Buch durchaus auch für Kinder gemacht ist.
Die Geschichte ist leicht verständlich geschrieben und soll mit ihrer Message zum Nachdenken und Handeln anregen.

Alles in Allem ist es ein schönes Buch, dass sehr schön im Regal aussieht und ein schönes Geschenk ist. Umgehauen hat mich die Geschichte trotzdem nicht und es gibt in diesem Bereich bestimmt bessere Bücher. Daher vergebe ich 3,5 Sterne.

Bewertung vom 18.10.2025
Öffnet sich der Himmel
Hewitt, Seán

Öffnet sich der Himmel


gut

Die erste große (unerwiderte) Liebe

James, ein fast erwachsener Teenager, lebt mit seinen Eltern und seinem Bruder Eddie in der Thornmere, in der nordenglischen Provinz. Ein eher schüchterner Junge, hat James vor Kurzem sein Coming Out gehabt und wird dadurch zu einem Außenseiter in der Schule. Da seine Eltern nicht wohlhabend sind und sich das Schulessen für James nicht leisten können, verdonnert sein Vater ihn schließlich einen Job als Milchjunge anzunehmen. Auf seinen täglichen Milchrunden lernt er Luke kennen, einen Jungen, der ein Jahr älter ist als er und von seinen getrennten Eltern auf's Land nach Thornmere geschickt wurde. James und Luke bauen eine Freundschaft auf, verbindet sie doch, dass sie beide Außenseiter sind. Doch für James ist Luke viel viel mehr als nur ein Freund.

Seán Hewitt hat einen Roman geschaffen, der mir sprachlich sehr gut gefallen hat. Er ist poetisch, metaphorisch und gefühlvoll.
Die Geschichte ist ein echter Coming-of-Age Roman und hat mich in einigen Punkten auch an "Call Me By Your Name" erinnert (welches ich aber besser fand).
Inhaltlich gab es für mich einige Schwachstellen, die vor allem in nicht ganz ausgefeilten und zu Ende erzählten Handlungen lagen. Daneben blieben Luke und Eddie (James Bruder, der unter "Anfällen" leidet) als Charaktere für mich zu blass.

Alles in Allem ist es für mich ein Roman, der mir zwar gefallen, aber nicht umgehauen hat. Ich empfehle ihn jeder/jedem, die/der Coming-of-Age Romane mag und gerne zum Thema "Liebe als Obsession" liest.

Bewertung vom 18.10.2025
Zwischen zwei Leben
Rytisalo, Minna

Zwischen zwei Leben


schlecht

Leider nichts für mich

Jenni Mäki ist eine Frau mittleren Alters, die sich von ihrem Ehemann Jussi und ihrer unglücklichen Ehe trennt. Als Jenny Hill will sie ein neues Leben anfangen. Doch schnell merkt sie, wie schwer das ist und welche Tücken auflauern, vor allem für eine Frau, die älter wird. Themen wie Selbstfindung, Frausein und Feminismus spielen daher eine wichtige Rolle.
Die Erzählung ist dabei in zwei Ebenen aufgeteilt. Auf der einen Seite begleitet man als Leser*in Jenny, wie sie ihr Leben rückblickend betrachtet und auf der anderen Seite gibt es die Ajattaras, Gestalten der finnischen Mythologie, die im Namen bekannter Märchenfiguren, wie z.B. Rapunzel, Schneewittchen oder Gretel, sprechen und Jennys Leben in gewisser Weise mitkommentieren.

Die Prämisse des Buches hat mir total gut gefallen und somit war ich umso gespannter, was im Roman passieren würde. Leider habe ich jedoch gemerkt, dass mir das Buch nicht zusagt. Hierbei denke ich, dass es an mir selbst liegt und die Geschichte nicht meinem Geschmack entspricht, da die Bewertungen ansonsten ziemlich gut sind.
Ich hatte vor allem Probleme mit den Nebenhandlungen, die mir nur als Mittel zum Zweck schienen und sehr belanglos waren. Auch konnte ich keine Verbindung zur Protagonistin aufbauen. Auch das ständige Wiederholen des vollen Namens (Jenny Hill) in fast jedem Satz, ging mir einfach nur auf die Nerven. Obwohl die Themen des Buches wichtig sind und ich gerne mehr darüber lesen würde, war "Zwischen zwei Leben" leider nicht das richtige Buch für mich.