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Benutzername: 
sansol
Wohnort: 
Solingen

Bewertungen

Insgesamt 103 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2025
Das Ministerium der Zeit
Bradley, Kaliane

Das Ministerium der Zeit


ausgezeichnet

Zeitreisende - fünf Personen vergangener Epochen die in ihrer Realität kurz vor dem Tod standen befinden sich auf einmal in unserer aktuellen Gegenwart. Ein Kulturschock par excellence. Jeder bekommt einen als "Brücke" bezeichneten Begleiter, einen Mitarbeiter des Ministerium der Zeit, damit die Eingliederung besser funktioniert. Eingliederung in welcher Form, wie und warum?
Leider bleibt vieles vage. Wie heißt eigentlich die Protagonistin die dem 1847 gestorbenen Arktisforscher Commander Graham Gore zur Seite steht? Übrigens ist Gore eine historische Person der Geschichte und manches ist durchaus amüsant geschrieben.
Irritiert haben mich einige Formulierungen (z.B. Meine Knie rebellieren wie zwei eingesperrte Frösche), hier liegt vermutlich der Ursprung in einer nicht gut angepassten Übersetzung.
Die Idee (Zeitreise, reale Person, Love Story) finde ich super und eigentlich genau mein Geschmack doch leider konnten mich weder die Story noch die Charaktere überzeugen. Die Erwartungen aufgrund von Klappentext und Leseprobe lagen meilenweit zum tatsächlichen Buch auseinander. Ganz ehrlich, ich habe zwischendurch online über die Franklin Expedition gelesen und empfand dies oft viel interessanter - ich war erleichtert als ich das Buch endlich geschafft hatte.

Bewertung vom 28.04.2025
Im Wind der Freiheit
Kinkel, Tanja

Im Wind der Freiheit


ausgezeichnet

Deutschland, im Jahre 1848 und zwei Protagonistinnen die unterschiedlicher nicht leben können.
Die reale Louise Otto, bürgerlich wohlhabend aufgewachsen und den für Frauen damals starren Vorschriften unterworfen. Trotzdem wird sie eine erfolgreiche (aber nicht immer ernst genommene) Schriftstellerin die sich sozialkritisch engagiert.
Dagegen die unter einfachsten Verhältnissen aufgewachsene Susanne die in der Kindheit bereits traumatische Erfahrungen machen und körperlich schwerst arbeiten musste. Als sie sich für eine verunfallte Freundin einsetzt wird sie entlassen und kann sich und ihre Mutter nur Mithilfe von Prostitution über Wasser halten.
Beider Leben kreuzen sich mehrfach und die historischen Ereignisse werden anschaulich und gut recherchiert dargestellt.
Susanne blieb mir unsympathisch, ihre Liebesgeschichte fand ich eigentlich eher unnötig.
Auch wenn ich (Jahrgang 1969) eine sehr gute und engagierte Geschichtslehrerin hatte so war mir dieser Teil der deutschen Geschichte in solchen Details nicht vermittelt worden. Das Buch hat also durchaus auch einen lehrreichen Sachbuch-Charakter.
Wer andere Bücher von Tanja Kinkel kennt weiß ihre gründliche Recherche und den Schreibstil zu schätzen, so auch hier.
Was mir persönlich fehlte (jammern auf hohem Niveau) war eine abschließende Übersicht, welche Charaktere auf realen Personen beruhen. Ein Nachwort über die Zeit, Louise und warum gerade sie ausgewählt wurde hätte mich genauso sehr interessiert wie darüber hinausgehende Informationen z.B. eine Zeittafel.

Bewertung vom 26.04.2025
Die Garnett Girls
Moore, Georgina

Die Garnett Girls


weniger gut

Die Garnett Girl oder wir trinken uns das Leben schön. Zumindest versuchen es Margo und ihre drei erwachsenen Töchter. Nachdem Richard Margo mit den drei kleinen Mädchen verlassen hat hat sich eine enge (teilweise toxische) Bindung zwischen ihnen gebildet.
Rachel ist erfolgreiche Anwältin (in was eigentlich) und scheint zwischen London und dem dringend renovierungsbedürftigen Herrenhaus auf der Isle of Wright zu pendeln. Imogen ist Schriftstellerin die aber noch nicht zu sich selbst gefunden hat. Sasha ist aus vagen beruflichen Gründen auf der ganzen Welt unterwegs und hat das angespannteste Verhältnis zur Mutter. Alle drei haben Partner aber keine wirklich partnerschaftlichen Beziehungen. Tja und Margo - bestimmt über alles und jeden, kann das eigene Altern trotzdem nicht aufhalten.
Hat mich das Buch gepackt? Leider nicht. Alles bleibt vage, keine Figur ist sympathisch und vieles so vorhersehbar. Der alkoholkranke Richard war kein abschreckendes Beispiel.
Die Autorin hat viele Themen angerissen aber sich leider nicht auf ein paar beschränkt denen sie sich intensiver hätte widmen können. Und das "große Geheimnis"? Langatmig und wenig packend.
Ich hatte ein ganz anderes Buch erwartet, eine spannende Familiengeschichte, Konflikte und mehr Dynamik. Das passende Cover und der Klappentext haben (zumindest mir) etwas anderes vermittelt.

Bewertung vom 22.04.2025
Die Gerüche der Kathedrale
Wauters, Wendy

Die Gerüche der Kathedrale


ausgezeichnet

Seit vielen Jahren interessiere ich mich für Geschichte (nicht nur aber auch für das Mittelalter) daher war dies genau das richtige Buch.
Wendy Wauters schafft es, die Atmosphäre in Antwerpen lebendig werden zu lassen ohne das eine extra Story den Leser durch das Buch trägt. Ja, man kann dieses Buch eigentlich als ein Sachbuch bezeichnen denn viele Fakten über das uns zeitlich recht nahe und in vieler Hinsicht doch so fremde Mittelalter und das damalige Leben werden hier vermittelt. Eine übersichtliche Zeittafel, viele Bilder und ein umfangreiches Register mit Quellenangaben runden die gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag ab.
Mir als historisch interessierter Leserin hat das gut recherchierte, informative Buch inklusive der Aufmachung sehr gut gefallen. Man merkt, dass die Autorin Kunsthistorikerin und gefragte Vortragsrednerin ist - beide Fähigkeiten sind hier gut verknüpft.

Bewertung vom 10.04.2025
Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2


ausgezeichnet

Das Zepter des Königs ist kurz vor der wichtigsten Zeremonie verschwunden. Silas, königlicher Spurensucher und langjähriger Freund von Enos hat es nicht gefunden. Daher ruft der König etliche weitere Spurensucher zu sich. Auch Enos reist mit seinen Kindern in die Hauptstadt. Merkwürdige Vorkomnisse, ein Todesfall, Erpressung, üble Machenschaften der Magier und alte Freundschaften beleben den Aufenthalt. Außerdem geraten die Spurenfinder in tödliche Gefahr.
Eine rundum gelungene Geschichte - äußerst unterhaltsam und nett geschrieben. Die Protagonisten haben alle ihre liebenswerten oft kauzigen Eigenschaften die nicht zu kurz kommen. Die gelungenen Illustrationen von Bernd Kissel ergänzen den Text hervorragend.
Eine absolute Leseempfehlung, allerdings mit dem Hinweis unbedingt Band 1 vorher zu lesen!

Bewertung vom 16.03.2025
Die Magnolienkatzen
Morishita, Noriko

Die Magnolienkatzen


ausgezeichnet

Schriftstellerin Noriko lebt mit ihrer verwitweten Mutter in Tokyo. Eines Tages findet sie unter den Resten eines vom Vater gepflanzten Magnolienbaums eine Katze mit ihren Jungen. Eigentlich ist Noriko kein Fan von Katzen aber da sich niemand findet der sich um die Tiere kümmert übernimmt sie erst widerwillig dann mit immer mehr Anteilnahme die Aufzucht und Vermittlung der Katzen.

Der Schreibstil ist sehr locker und die Geschichte gut zu lesen, oft ist die Sprache ein wenig poetisch. Allerdings plätschert die Story oft ein wenig vor sich hin, die Handlung ist schon sehr gemächlich – dies klingt negativer als es gemeint ist.

Ich habe in der Buchhandlung gehört wie das Buch als „für Katzenliebhaber“ empfohlen wurde. Dies sehe ich weniger. Als Fan und Besitzer mehrerer Katzen war mir so vieles klar und vertraut dass ich es fast schon als langweilig einordnen würde (was Katzen so fressen, wie sie spielen und sonstige Bedürfnisse). Daher denke ich zukünftige Katzenbesitzer werden sich hier eher angesprochen fühlen.

Die menschliche Seite der Geschichte, die dezente Veränderung von Noriko, das Verhältnis zu ihrer Mutter und weiteren Verwandten bzw. Freunden wird zwar beschrieben nimmt meiner Meinung nach aber ein zu geringen Anteil ein. Ganz im Gegensatz dazu werden die Katzen äußerst detailliert beschrieben.

Das Cover und die Illustrationen haben mir sehr gut gefallen, von der Handlung her hatte ich ein wenig mehr erwartet.

Bewertung vom 06.03.2025
Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5


ausgezeichnet

Ein absoluter Page-Turner - mal wieder. Im Darkroom einer Schwulenbar liegt ein Toter, gestorben an einer Überdosis k.o. Tropfen. Sein letzter Kontakt Jan Staiger gerät unter Mordverdacht und für Kriminalhauptkommissar Berger ist die Sache klar, mit dementsprechende4 Härte geht er vor. Rechtsanwalt Rocco Eberhardt hält als Strafverteidiger dagegen, auch wenn er lange darüber im Unklaren ist was genau ihn an dem Fall stört. Natürlich trägt auch die Rechtsmedizin in dieser Angelegenheit einen wichtigen Anteil bei der Aufklärung des Falls.
Der Aufbau mit vielen Wendungen ist sehr durchdacht, mir gefällt der Schreibstil und der Einblick in die Abläufe der Rechtsmedizin, Polizei und im Gericht. Die Polizei dein Freund und Helfer - oder nicht?
Der Cliffhanger auf der letzten Seite - gemein, sehr gemein. Wann ist der Erscheinungstermin des nächsten Bandes?

Bewertung vom 03.03.2025
»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Volker Klüpfel kann’s auch solo – Tommi und Svetlana würde ich nicht unbedingt als Ermittler Duo bezeichnen und auch der Fall dient eigentlich eher der Rahmenhandlung. Dies aber sehr durchdacht und mit ein paar Wendungen doch ein Krimi ist das Buch in meinen Augen eher nicht, dafür angenehme Unterhaltung.

Tommi sieht sich als angehenden Schriftsteller der gerade nur auf Seite 15 seines Thrillers festhängt. Er lebt und arbeitet im alten Wohnmobil seines Vaters. Dieser wiederum hat sich munter und bei der Damenwelt sehr aktiv in einem Seniorenwohnheim eingemietet. Dann gibt es noch Svetlana, ukrainische Putzfrau, belesen, mysteriös und voller in klischeehaft gebrochenem Deutsch vorgetragenen Weisheiten.

Trotz aller Reibereien haben Tommi und Svetlana das Herz am rechten Fleck als sie ein Mädchen alleine im Wald finden. Die Kleine spricht nicht und da die Polizei nicht weiterkommt beginnen die beiden auf eigene Faust nach der Mutter zu suchen.

Ich fand die Protagonisten sympathisch und unterhaltsam, selbst die Nebencharaktere wie Tommis Vater und Laura haben mir gut gefallen. Insgesamt war dies eher ein Cosy-Crime und durchaus unterhaltsam und wenn der Kluftinger mal eine Pause bekommt ist dies nach den letzten Bänden auch nicht so verkehrt.

Bewertung vom 02.03.2025
Transformers Earthspark: Der offizielle Guide

Transformers Earthspark: Der offizielle Guide


ausgezeichnet

Ein Transformers Guide der auf 112 Fans glücklich macht. In diesem offiziellen Guide berichtet die Familie Malto wie sie zusammen mit den Transformers leben. Dies wird durch längere Texte aus den jeweiligen Perspektiven interessant dargestellt - ja, es gibt zu jeder Person eine eigene Schriftart aber die hätte meiner Meinung nach optisch deutlich unterschiedlicher sein dürfen. Das ganze wird durch viele äußerst farbenfroh gestaltete Seiten mit Bildern wie direkt aus der Serie abgerundet.
Ich persönlich hätte einige Fakten in Infoboxen zentriert, mein neunjähriges Lesekind (und Fan) war allerdings über die Texte und Bildgestaltung begeistert.
Aufgrund der ausführlichen Texte ist eine bereits vorhandene Lesekompetenz sicher von Vorteil aber kein Muss.
Von uns beiden eine ganz klare Leseempfehlung - für Fans und solche die es werden möchten.

Bewertung vom 15.02.2025
Luzie in den Wolken
Lucas, Charlotte

Luzie in den Wolken


weniger gut

Ein hübsches, passendes Cover, eine sehr nette Idee und eine ansprechende Leseprobe. Dann aber (für mich) lesetechnisch ein ziemlicher Krampf.
Keiner der Charaktere konnte mich überzeugen. Gabriel/Ben als der Schriftsteller mit Schreibblockade der erst nervtötend ewig jammert und dann ein Lügenkonstrukt ungeahnter Größe aufbaut. Miriam, Luzies verwitwete Mutter deren Lädchen schlecht läuft und die unfassbar weltfremd erscheint. Dann die kleine Luzie die sich einen neuen Papa wünscht aber als Siebenjährige die Story natürlich auch nicht retten kann. Weitere Personen erscheinen recht klischeehaft. Niemand zweifelt an Bens Tätigkeit und das nachforschen ist der Rede nicht wert.
Schade, denn die Idee ist gut und der Schreibstil sehr angenehm. Kurze Kapitel aus wechselnder Perspektive haben mir gefallen.
Das Gejammer der Erwachsenen nahm sehr viel Raum ein bis die Geschichte endlich Fahrt aufnimmt. Im Gegensatz dazu wird das Ende auf rund 50 Seiten abgewickelt.
Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.