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_Le4_

Bewertungen

Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 01.06.2025
Atmosphere
Reid, Taylor Jenkins

Atmosphere


sehr gut

Im Buch geht es um die ersten Weltall Missionen, bei denen Frauen mitfliegen durften. Unsere Hauptcharakterin ist Joan Goodwin, die eine der ersten Frauen auf einer eben jener ist. Wir sehen ihren Weg zur Astronautin und auch wie sie mit der neuesten Mission umgeht, die verspricht, zu einer Tragödie zu werden.

“Die sieben Ehemänner der Evelyn Hugo” ist eines meiner liebsten Bücher überhaupt. Es war so emotional, bewegend und beeindruckend zu lesen, dass es wirklich mein Herz erobert hat. Auch andere Bücher von Taylor Jenkins Reid habe ich gelesen. Auch wenn sie mir nicht so nah gegangen sind, war doch jedes einzelne ein wunderbares Stück Literatur.
Daher habe ich mich ausgesprochen auf dieses Buch gefreut. Vor allem der Fakt, dass es mal wieder queer wird, hat mich begeistert. Außerdem war das Thema genau mein Fall. Die Weltall Missionen fand ich schon immer faszinierend.
Das Buch beginnt mit Beschreibungen einer Mission im Jahre 1984, die wider Erwarten katastrophale Ausmaße annimmt. Das fand ich sehr gut gewählt, da man beim Lesen von der ersten Minute an total gefesselt ist. Die Beschreibungen dieser Mission werden unterbrochen mit der Geschichte, wie sich Joan auf ihre Stelle bewirbt, Astronautin wird und ihre TeamkollegInnen kennenlernt. In der Mitte des Buches wird dann wieder kurz mit einer Erzählung aus dem Jahre 1984 unterbrochen, die eine viel stärkere Wirkung hat, dadurch dass wir die TeamkollegInnen von Joan inzwischen kennenlernen durften. Danach geht es weiter mit der Geschichte zu ihrer Ausbildung und Beziehungsbildung bis zur Gegenwart, wo wir die Auflösung der katastrophalen Situation sehen.
Diesen Aufbau fand ich sehr gelungen, da er dafür sorgt, dass alle Informationen, die wir im Laufe des Buches erhalten, viel intensivere Gefühle auslösen.
Mir hat gefallen, wie explizit sich das Buch mit Diskriminierung von Frauen und Queerfeindlichkeit zum einen in der Zeitperiode aber auch vor allem bei der NASA auseinandersetzt. Der Subplot, wie Joan ihre Nichte großzieht und versucht, mit dem Charakter ihrer Schwester klarzukommen, war sehr gelungen.
Leider fand ich das Buch insgesamt irgendwie blasser und weniger ergreifend als andere Werke der Autorin. Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, aber ich hatte das Gefühl, dass die hohe Emotionalität, die ich von ihren anderen Büchern gewohnt bin, hier zum Teil etwas zu kurz kam.

Das Buch ist trotz meiner kleinen Kritik ein sehr gelungenes Werk, das absolut lesenswert ist.

Bewertung vom 17.05.2025
No Hard Feelings
Novak, Genevieve

No Hard Feelings


sehr gut

Penny hat Probleme. Probleme im Job, Probleme mit ihrem Freund und Probleme mit ihrem Körper. Bei allen anderen scheint einfach alles in Ordnung zu sein. Ihre Freunde haben tolle Beziehungen und tolle Jobs oder zumindest einfach keine Probleme mit sich. Aber Penny nimmt sich fest vor, dass alles besser wird. In ihrem Job, bei dem sie nicht leidenschaftlich dabei ist, wird sie bestimmt eine Beförderung kriegen und ihr Freund, der sie eigentlich ausschließlich zum Sex einlädt, wird ihr auch bald zu Füßen liegen. Das weiß sie genau. Also bestimmt.

Das Buch zeigt einen sehr faszinierenden und meiner Erfahrung nach sehr realistischen Blick auf psychische Krankheiten. Man sieht Pennys Ängste, Gedankenspiralen und Selbstzweifel ganz genau. Auch wenn ich persönlich nicht ganz so selbstzerstörerisch bin, fand ich es sehr nachvollziehbar. Das Buch setzt sich sehr ehrlich und ungeschönt mit dem Thema auseinander. Was zwischendurch auch teilweise frustrierend ist, da Penny gefühlt immer wieder die gleichen Fehler macht. Letztendlich können wir aber ihre Therapieerfolge sehen, was sehr befriedigend ist. Dabei finde ich es auch schön, wie realitätsnah das Ganze ist. Penny wird nämlich nicht durch die Liebe erlöst und sie hat auch nicht eine plötzliche Eingebung, weswegen ihr ihr Leben plötzlich ganz leicht von der Hand geht. Stattdessen sieht man, dass es ein langer Prozess ist mit Rückschlägen, der sich aber langfristig einfach lohnt.

Das Buch ist sehr empfehlenswert für Leute, die psychische Ängste haben und sich einfach mal gesehen fühlen wollen und sonst natürlich auch für alle, die das vielleicht nicht so kennen, aber gerne etwas mehr nachvollziehen würden.

Bewertung vom 17.05.2025
Faebound
El-Arifi, Saara

Faebound


gut

Yeeran ist die jüngste Colonel ihres Stammes. Leider ist sie dies auch nur kürzeste Zeit, da sie sich einen tödlichen Fehler erlaubt. Aus diesem Grund wird sie verbannt. Ihre Schwester Lettle und ihr Kommandant folgen ihren Spuren. In ihrer Suche nach Vergebung werden die drei von Fae entführt und in ihr verstecktes Land verschleppt. Während Yeeran noch immer nach Vergebung strebt, versucht Lettle ihre Seherfähigkeiten wieder aufleben zu lassen. Umso mehr sie die Fae kennenlernen, umso mehr verschieben sich jedoch ihre Prioritäten und schon bald wissen sie nicht mehr, wo ihre Loyalitäten liegen.

Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, in das Buch zu finden. Ich fand die Geschichte und die Beschreibungen eher blass und hatte nicht so wirklich vor Augen, wie die Welt aussieht. Das hat sich gebessert, nachdem unsere Hauptcharaktere in die Stadt der Fae entführt wurden, wo die Geschichte dann endlich etwas lebendiger geworden ist. Es gab einige interessante Plottwists, die der Geschichte immer wieder eine neue Dynamik gegeben haben. Leider waren die Charaktere auch weiterhin eher blass. Nur Lettle war nicht so farblos, aber das lag leider eher daran, dass ich sie anstrengend fand.
Das größere Worldbuilding für die ganze Welt war vielversprechend, hat sich aber in diesem Teil irgendwie noch recht unfertig und nicht ganz rund angefühlt.

Letztendlich habe ich es nicht bereut, das Buch gelesen zu haben, aber ich habe es auch nicht überaus genossen. Den zweiten Teil werde ich wahrscheinlich trotzdem irgendwann mal lesen, weil ich gerne wissen möchte, wie sich bestimmte Dinge auflösen.

Bewertung vom 17.05.2025
Das Echo der Sommer
Labba, Elin Anna

Das Echo der Sommer


sehr gut

Der See hat einst das Dorf verschluckt. Und heute tut er dies wieder. Der See war einst Rávdnás Freund, doch seit die Firma einen Damm gebaut hat, verschluckt er immer und immer wieder Rávdnás Zuhause. Sie versucht ihrer Tochter Iŋgá und ihrer Schwester Ánne, ein echtes Zuhause zu schaffen, das nicht wieder verschlungen wird. Leider stellen sich die Firma und die Behörden ihnen in den Weg. Ein lebenslanger Kampf beginnt.

Die Geschichte der Samen interessiert mich seit einiger Zeit, da ich es faszinierend finde, dass sie das einzige einheimische Volk Europas sind. Und genau wie die meisten einheimischen Völker, werden die Samen leider diskriminiert.
Dieses Buch beschäftigt sich damit. Es ist die fiktionalisierte Geschichte über die reale Stauung mehrerer Seen in Schweden. In unserem Buch ist es ein bestimmter See, der so angestaut wird, dass er die Dörfer der Samen flutet. Dabei können wir sehen, wie ihre Meinung außer Acht gelassen wird, wie ihrem Leben einfach wenig Bedeutung zugemessen wird und wie sie mehr oder weniger über den Tisch gezogen werden. Einfach nur weil sie nicht die dominante Bevölkerungsgruppe in ihrem Land sind. Ihnen wird vorgeschrieben, wie sie ihr Leben leben sollen, weil irgendwelche fälschlichen Annahmen über ihre Charaktere gemacht werden. Dabei können wir eine breite Palette der Auseinandersetzung mit ihrer Realität sehen. Wir sehen Leute, die sich in den Widerstand begeben, aber auch Leute, die sich klein machen und erschöpft und resigniert sind.
Die Beschreibungen im Buch sind dabei so aufwühlend und herzzerreißend, dass man sich wirklich fragt, wie nur irgend jemand so über andere Menschen denken kann.

Das Buch ist wirklich sehr emotional geschrieben und zeigt in seiner Spanne über fast ein ganzes Menschenleben sehr viele Ungerechtigkeiten auf, die die Samen über sich ergehen lassen mussten und die auch leider heutzutage noch geschehen.

Bewertung vom 17.05.2025
Urlaub vom Patriarchat
Oertel, Friederike

Urlaub vom Patriarchat


ausgezeichnet

Die Autorin dieses Buches braucht Urlaub. Urlaub vom Patriarchat, wie sie selbst sagt. Und wo kann man das besser als in einem der wenigen Matriarchate der Welt? Daher fliegt sie nach Juchitan, einer Stadt in Mexiko, die als Stadt der Frauen bezeichnet wird. Ob die Stadt wirklich ein Matriarchat ist und inwieweit sie sich vom Patriarchat unterscheidet, ist das Thema dieses Buches.

Ich habe inzwischen schon einige feministische Bücher gelesen und bin immer wieder auf der Suche nach einigen, die nicht nur generell über Feminismus sind, sondern einen konkreteren Fokus haben.
Und dieses Buch verspricht genau das. Es hält außerdem, was es verspricht. Das Buch beschäftigt sich vor allem mit dem Matriarchat in Juchitan und macht dabei aber immer wieder kleinere Ausflüge und erklärt uns, welche anderen Matriarchate es gibt, Studien zur Korrelation zwischen Frauenrechten und regressiven Idealen und wie Sprache die Wahrnehmung von Geschlechterverhältnissen beeinflusst.
Das Thema war unheimlich interessant. Es ist spannend zu sehen, was die Autorin über Juchitan herausgefunden hat. Die Dichotomie der Tatsache, dass Frauen “das Sagen” haben und trotzdem tief patriarchale Ideale in ihrer Kultur existieren.

Das Buch ist wirklich lesenswert für jeden, den das Thema interessiert. Alle die feministische Literatur suchen, die nicht immer dasselbe ist, finden hier ein großartiges Buch.

Bewertung vom 16.04.2025
Wo wir uns treffen
Hope, Anna

Wo wir uns treffen


gut

Im Buch geht es um Philip Brooke und den großen Schatten, den er auf seine Verbliebenen wirft. Die Familienmitglieder der Familie Brooke haben sich alle auf dem Familienanwesen eingefunden, um den ehemaligen Hausherren zu beerdigen. Sie alle haben Philip und das Anwesen Zeit ihres Lebens unterschiedlich wahrgenommen. Was der Großteil von ihnen noch nicht weiß, ist, dass ein Überraschungsgast auftauchen wird, der eine erschütternde Wahrheit mit sich bringt.

Das Buch beschäftigt sich mit Rassismus und Klassismus und wie diese Dinge noch immer beeinflussen, wer was hat und wer was machen kann.
Grundsätzlich haben mir die Themen des Buches gut gefallen, da wir sehen, was in dieser Gesellschaftsschicht üblich ist und wie privilegiert ihre Ansichten zum Teil sind. Das Problem war, dass es sich sehr auf die Nase gebunden angefühlt hat. Es hat nicht die Feinfühligkeiten dieser Probleme beschrieben, sodass wir es sehen konnten und uns einfühlen konnten. Stattdessen war die Message einfach: Klassismus ist schlecht.
Was mir gefallen hat, war, dass die Charaktere ganz unterschiedliche Blickwinkel auf Philip und das Haus, in dem sie wohnten, hatten. So fand eine das Anwesen scheußlich und ein anderer empfand es als Höhepunkt menschlicher Architektur.
Die Charaktere waren alle sehr unterschiedliche Menschen mit sehr unterschiedlichen Problemen. Das fand ich auch ganz gut geschrieben. Was mich genervt hat, ist, dass das Buch bestimmte Charaktere scheinbar bevorzugt hat, die ich persönlich furchtbar fand.

Das Buch fand ich anfangs sehr spannend und irgendwann dann leider nur noch nervig.

Bewertung vom 16.04.2025
Beeren pflücken
Peters, Amanda

Beeren pflücken


sehr gut

Im Buch geht es um Norma, die sich mit Albträumen herumschlägt, seit sie klein ist. Es gibt keine Fotos von ihr, auf denen sie jünger als fünf ist, ihre Haut wird dunkler im Sommer als die aller anderen Familienmitglieder und außerdem hat sie das Gefühl, eine andere Mutter und einen Bruder zu haben.
Im Buch geht es auch um Joe. Im August des Jahres 1962 verschwindet seine kleine Schwester Ruthie. Seine Familie gibt nie wirklich auf zu suchen und Joe, der in sich selbst den Schuldigen sieht, wird immer und immer wütender und verbaut sich damit das Leben.

Das Buch behandelt in zwei Handlungssträngen das Leben von Norma und das Leben von Joe. Wir können parallel sehen, wie sich Joes Leben entwickelt und wie Norma immer wieder Unstimmigkeiten in den Geschichten ihrer Familie findet.
Es war sehr schockierend, das Buch zu lesen. Man ist Teil dieser furchtbaren Sache, die einfach einer Familie angetan wird. Die Art und Weise, wie der Schock und die Wut aus Joes Sicht mit den Ungereimtheiten, die Norma aufdeckt, verbunden wird, sorgt dafür, dass man auch selbst beim Lesen diese furchtbare hilflose Wut empfindet.
Das Buch ist sehr berührend und behandelt die Ungerechtigkeiten, die den Ureinwohnern Amerikas angetan wurden. Dabei ist die Schreibweise, wie dieses Schicksal dafür ausgewählt wurde, sehr gut gemacht. Denn auch wenn Norma nicht tatsächlich existiert hat, gab es unzählige Kinder, deren Vergangenheit ebenso ausgelöscht wurde.

Das Buch ist berührend, in der Art und Weise, wie es sich mit dem Rassismus auseinandersetzt, dem die Ureinwohner Amerikas ausgesetzt waren und sind, und ist sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 26.03.2025
Das Zeitalter des magischen Zerdenkens. Notizen zur modernen Irrationalität
Montell, Amanda

Das Zeitalter des magischen Zerdenkens. Notizen zur modernen Irrationalität


sehr gut

Die Autorin nutzt das Buch, um der lesenden Person verschiedenste psychische Phänomene nahe zu bringen. Es geht vor allem darum, inwieweit das evolutionär bedingt ist, was uns in unserer digitalen Welt aber meistens nicht sehr viel weiterbringt, sondern eher behindert.

Das Buch behandelt viele verschiedene psychologische Phänomene, die auch sehr gut nachgewiesen werden. Ich fand es sehr spannend, dass man sich in einigen wiederfinden konnte und man diese Informationen benutzen kann, vielleicht etwas sensibler mit dem Internet zu agieren.
Ich habe ein wenig mit dem Schreibstil gehadert. Er ist nicht sehr ernst, sondern humorvoll übertrieben. Dabei sorgt das zum einen dafür, dass sich das Buch gut liest, zum anderen hätte ich mir einen etwas seriösere Herangehensweise gewünscht. Das Buch ist auch sehr viel autobiografischer, als ich jemals gedacht hätte. Dadurch erscheint das Buch sehr viel anekdotischer, als ich es mir gewünscht hätte.

Trotz des Schreibstil, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob er dem Buch dient oder eher schadet, enthält das Buch viele sehr spannende Fakten, bei denen man sich selbst vielleicht einmal zu oft wiederfindet. Ich werde mir auf jeden Fall andere Bücher der Autorin anschauen.

Bewertung vom 26.03.2025
Tuberkulose
Green, John

Tuberkulose


ausgezeichnet

“Nichts ist so privilegiert wie die Annahme, die Geschichte wäre Vergangenheit.” (S. 14)
Ebenso wie der Autor hatte ich angenommen, dass Tuberkulose oder auch Schwindsucht eine Sache der Vergangenheit ist. Dass es eine furchtbare Krankheit in der Geschichte der Menschheit ist, die wir zu unser aller Erleichterung heilen können und die der Vergangenheit angehören. In diesem Buch lernen wir, dass diese Annahme leider naiv ist und wieder einmal die schlechtesten Seiten der Menschheit außer Acht lässt: Klassismus, Rassismus, Kolonialismus.

Genau darauf konzentriert sich das Buch folglich. Es zeigt den Klassismus und Rassismus in unserer Welt auf, der historisch bedingt besteht, aber auch noch heute seine hässlichen Seiten zeigt. Dafür angeln wir uns an der Geschichte Henrys entlang, der in Sierra Leone lebt, Tuberkulose hat und in einem Krankenhaus um sein Überleben kämpfen muss. Es zeigt dabei den Blick auf eine westliche Gesellschaft, die in anderen Ländern zum Teil nicht hilft, weil es sich ja nicht lohnt. Das Buch ist sehr aufrüttelnd und erschütternd.
Der geschichtliche Teil am Anfang des Buches liest sich wahnsinnig absurd, weil die Sicht auf Tuberkulose geprägt war von Aberglauben und Vorurteilen. Und wenn man denkt, na immerhin wissen wir heute, dass es eine bakterielle Infektion ist und wie man sie heilt, zeigt der Autor, was für schreckliche Vorurteile auch heutzutage noch bestehen.
Tatsächlich endet das Buch dann aber so ermutigend, dass ich wirklich große Hoffnung habe, dass dank größerer Aufklärung und der wertvollen Arbeit aller AktivistInnen und ÄrztInnen das Problem angegangen werden kann.

Das Buch zeigt ein wirklich wichtiges und in Europa bisher medial wenig behandeltes Thema, das wir unbedingt angehen müssen. Wie das Buch aufgebaut ist, spricht dabei von einer großen Kunstfertigkeit und ich kann es wirklich nur empfehlen.

Bewertung vom 16.03.2025
Nachtlügen
Surborg, Lisanne

Nachtlügen


ausgezeichnet

Isra ist ein Nachtmahr. Nachts schleicht sie sich in die Häuser anderer, um deren Träume zu stehlen und ihnen Alpträume zu schenken. Tagsüber arbeitet sie im Variete und muss sich mit den Wünschen der Gäste rumschlagen. Seit sie durch einen ihrer Alpträume einen Menschen getötet hat, gerät ihr Leben immer mehr außer Kontrolle. Doch dann trifft sie Marek und gemeinsam mit ihm finden sie mehr und mehr heraus über das Monster, das sich in allen von Isras Alpträumen aufhält. Und plötzlich muss sie sich fragen, wem sie in ihrem Leben trauen kann.

Ich fand das Thema Nachtmahre sehr interessant. Es ist eine eher ungewöhnliche Fantasykreatur, über die es nicht besonders viele Bücher gibt. Ich fand es sehr gut umgesetzt. Das Worldbuilding ist gut durchdacht. Wir erhalten zwischen den Kapiteln Einblicke in die Welt. Wir sehen Transkriptionen von Podcasts, Zeitungsausschnitte und Buchausschnitte von berühmten Nachtmahren. Dabei fand ich es vor allem spannend, wenn es um die wissenschaftliche Forschung ging, weswegen die Nachtalbe Albträume abgeben müssen und Träume brauchen.
Die Story ist wahnsinnig spannend und wartet auf mit einigen spannenden Twists. Das Thema Träume war ganz fantastisch. Ich fand es besonders gut, dass es politische Spannungen im Buch gab und tatsächlich auch moralische Bedenken bezüglich des Traumerntens von unterschiedlichen Seiten angeschaut wurden.

Das Buch setzt ein noch unbeschriebenes Thema ausgezeichnet um. Wer zwischen den ganzen Fae und Vampiren mal ein neues Thema braucht, wird an diesem Buch definitiv Freude haben.