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_Le4_

Bewertungen

Insgesamt 148 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2025
Wo wir uns treffen
Hope, Anna

Wo wir uns treffen


gut

Im Buch geht es um Philip Brooke und den großen Schatten, den er auf seine Verbliebenen wirft. Die Familienmitglieder der Familie Brooke haben sich alle auf dem Familienanwesen eingefunden, um den ehemaligen Hausherren zu beerdigen. Sie alle haben Philip und das Anwesen Zeit ihres Lebens unterschiedlich wahrgenommen. Was der Großteil von ihnen noch nicht weiß, ist, dass ein Überraschungsgast auftauchen wird, der eine erschütternde Wahrheit mit sich bringt.

Das Buch beschäftigt sich mit Rassismus und Klassismus und wie diese Dinge noch immer beeinflussen, wer was hat und wer was machen kann.
Grundsätzlich haben mir die Themen des Buches gut gefallen, da wir sehen, was in dieser Gesellschaftsschicht üblich ist und wie privilegiert ihre Ansichten zum Teil sind. Das Problem war, dass es sich sehr auf die Nase gebunden angefühlt hat. Es hat nicht die Feinfühligkeiten dieser Probleme beschrieben, sodass wir es sehen konnten und uns einfühlen konnten. Stattdessen war die Message einfach: Klassismus ist schlecht.
Was mir gefallen hat, war, dass die Charaktere ganz unterschiedliche Blickwinkel auf Philip und das Haus, in dem sie wohnten, hatten. So fand eine das Anwesen scheußlich und ein anderer empfand es als Höhepunkt menschlicher Architektur.
Die Charaktere waren alle sehr unterschiedliche Menschen mit sehr unterschiedlichen Problemen. Das fand ich auch ganz gut geschrieben. Was mich genervt hat, ist, dass das Buch bestimmte Charaktere scheinbar bevorzugt hat, die ich persönlich furchtbar fand.

Das Buch fand ich anfangs sehr spannend und irgendwann dann leider nur noch nervig.

Bewertung vom 16.04.2025
Beeren pflücken
Peters, Amanda

Beeren pflücken


sehr gut

Im Buch geht es um Norma, die sich mit Albträumen herumschlägt, seit sie klein ist. Es gibt keine Fotos von ihr, auf denen sie jünger als fünf ist, ihre Haut wird dunkler im Sommer als die aller anderen Familienmitglieder und außerdem hat sie das Gefühl, eine andere Mutter und einen Bruder zu haben.
Im Buch geht es auch um Joe. Im August des Jahres 1962 verschwindet seine kleine Schwester Ruthie. Seine Familie gibt nie wirklich auf zu suchen und Joe, der in sich selbst den Schuldigen sieht, wird immer und immer wütender und verbaut sich damit das Leben.

Das Buch behandelt in zwei Handlungssträngen das Leben von Norma und das Leben von Joe. Wir können parallel sehen, wie sich Joes Leben entwickelt und wie Norma immer wieder Unstimmigkeiten in den Geschichten ihrer Familie findet.
Es war sehr schockierend, das Buch zu lesen. Man ist Teil dieser furchtbaren Sache, die einfach einer Familie angetan wird. Die Art und Weise, wie der Schock und die Wut aus Joes Sicht mit den Ungereimtheiten, die Norma aufdeckt, verbunden wird, sorgt dafür, dass man auch selbst beim Lesen diese furchtbare hilflose Wut empfindet.
Das Buch ist sehr berührend und behandelt die Ungerechtigkeiten, die den Ureinwohnern Amerikas angetan wurden. Dabei ist die Schreibweise, wie dieses Schicksal dafür ausgewählt wurde, sehr gut gemacht. Denn auch wenn Norma nicht tatsächlich existiert hat, gab es unzählige Kinder, deren Vergangenheit ebenso ausgelöscht wurde.

Das Buch ist berührend, in der Art und Weise, wie es sich mit dem Rassismus auseinandersetzt, dem die Ureinwohner Amerikas ausgesetzt waren und sind, und ist sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 26.03.2025
Das Zeitalter des magischen Zerdenkens. Notizen zur modernen Irrationalität
Montell, Amanda

Das Zeitalter des magischen Zerdenkens. Notizen zur modernen Irrationalität


sehr gut

Die Autorin nutzt das Buch, um der lesenden Person verschiedenste psychische Phänomene nahe zu bringen. Es geht vor allem darum, inwieweit das evolutionär bedingt ist, was uns in unserer digitalen Welt aber meistens nicht sehr viel weiterbringt, sondern eher behindert.

Das Buch behandelt viele verschiedene psychologische Phänomene, die auch sehr gut nachgewiesen werden. Ich fand es sehr spannend, dass man sich in einigen wiederfinden konnte und man diese Informationen benutzen kann, vielleicht etwas sensibler mit dem Internet zu agieren.
Ich habe ein wenig mit dem Schreibstil gehadert. Er ist nicht sehr ernst, sondern humorvoll übertrieben. Dabei sorgt das zum einen dafür, dass sich das Buch gut liest, zum anderen hätte ich mir einen etwas seriösere Herangehensweise gewünscht. Das Buch ist auch sehr viel autobiografischer, als ich jemals gedacht hätte. Dadurch erscheint das Buch sehr viel anekdotischer, als ich es mir gewünscht hätte.

Trotz des Schreibstil, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob er dem Buch dient oder eher schadet, enthält das Buch viele sehr spannende Fakten, bei denen man sich selbst vielleicht einmal zu oft wiederfindet. Ich werde mir auf jeden Fall andere Bücher der Autorin anschauen.

Bewertung vom 26.03.2025
Tuberkulose
Green, John

Tuberkulose


ausgezeichnet

“Nichts ist so privilegiert wie die Annahme, die Geschichte wäre Vergangenheit.” (S. 14)
Ebenso wie der Autor hatte ich angenommen, dass Tuberkulose oder auch Schwindsucht eine Sache der Vergangenheit ist. Dass es eine furchtbare Krankheit in der Geschichte der Menschheit ist, die wir zu unser aller Erleichterung heilen können und die der Vergangenheit angehören. In diesem Buch lernen wir, dass diese Annahme leider naiv ist und wieder einmal die schlechtesten Seiten der Menschheit außer Acht lässt: Klassismus, Rassismus, Kolonialismus.

Genau darauf konzentriert sich das Buch folglich. Es zeigt den Klassismus und Rassismus in unserer Welt auf, der historisch bedingt besteht, aber auch noch heute seine hässlichen Seiten zeigt. Dafür angeln wir uns an der Geschichte Henrys entlang, der in Sierra Leone lebt, Tuberkulose hat und in einem Krankenhaus um sein Überleben kämpfen muss. Es zeigt dabei den Blick auf eine westliche Gesellschaft, die in anderen Ländern zum Teil nicht hilft, weil es sich ja nicht lohnt. Das Buch ist sehr aufrüttelnd und erschütternd.
Der geschichtliche Teil am Anfang des Buches liest sich wahnsinnig absurd, weil die Sicht auf Tuberkulose geprägt war von Aberglauben und Vorurteilen. Und wenn man denkt, na immerhin wissen wir heute, dass es eine bakterielle Infektion ist und wie man sie heilt, zeigt der Autor, was für schreckliche Vorurteile auch heutzutage noch bestehen.
Tatsächlich endet das Buch dann aber so ermutigend, dass ich wirklich große Hoffnung habe, dass dank größerer Aufklärung und der wertvollen Arbeit aller AktivistInnen und ÄrztInnen das Problem angegangen werden kann.

Das Buch zeigt ein wirklich wichtiges und in Europa bisher medial wenig behandeltes Thema, das wir unbedingt angehen müssen. Wie das Buch aufgebaut ist, spricht dabei von einer großen Kunstfertigkeit und ich kann es wirklich nur empfehlen.

Bewertung vom 16.03.2025
Nachtlügen
Surborg, Lisanne

Nachtlügen


ausgezeichnet

Isra ist ein Nachtmahr. Nachts schleicht sie sich in die Häuser anderer, um deren Träume zu stehlen und ihnen Alpträume zu schenken. Tagsüber arbeitet sie im Variete und muss sich mit den Wünschen der Gäste rumschlagen. Seit sie durch einen ihrer Alpträume einen Menschen getötet hat, gerät ihr Leben immer mehr außer Kontrolle. Doch dann trifft sie Marek und gemeinsam mit ihm finden sie mehr und mehr heraus über das Monster, das sich in allen von Isras Alpträumen aufhält. Und plötzlich muss sie sich fragen, wem sie in ihrem Leben trauen kann.

Ich fand das Thema Nachtmahre sehr interessant. Es ist eine eher ungewöhnliche Fantasykreatur, über die es nicht besonders viele Bücher gibt. Ich fand es sehr gut umgesetzt. Das Worldbuilding ist gut durchdacht. Wir erhalten zwischen den Kapiteln Einblicke in die Welt. Wir sehen Transkriptionen von Podcasts, Zeitungsausschnitte und Buchausschnitte von berühmten Nachtmahren. Dabei fand ich es vor allem spannend, wenn es um die wissenschaftliche Forschung ging, weswegen die Nachtalbe Albträume abgeben müssen und Träume brauchen.
Die Story ist wahnsinnig spannend und wartet auf mit einigen spannenden Twists. Das Thema Träume war ganz fantastisch. Ich fand es besonders gut, dass es politische Spannungen im Buch gab und tatsächlich auch moralische Bedenken bezüglich des Traumerntens von unterschiedlichen Seiten angeschaut wurden.

Das Buch setzt ein noch unbeschriebenes Thema ausgezeichnet um. Wer zwischen den ganzen Fae und Vampiren mal ein neues Thema braucht, wird an diesem Buch definitiv Freude haben.

Bewertung vom 13.03.2025
A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1
Jensen, Danielle L.

A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1


gut

In Skarland herrschen die Götter. Sie beeinflussen die Geschicke der Menschen. Die einzigen Menschen, deren Leben nicht vorgeschrieben sind, sind diejenigen, die einen Tropfen Blut der Götter in ihrem Körper haben. Sie haben besondere Fähigkeiten, je nachdem, welcher Gott ihnen einen Tropfen gespendet hat. Freya ist eine dieser Menschen. Sie muss ihre Fähigkeiten jedoch verstecken, da es eine Vorhersage über sie gibt, nach der sie diejenige ist, die dem König zum Aufstieg verhelfen wird und die zersplitterten Völker eint. Als sie entdeckt wird, wird sie gezwungen, den momentanen Häuptling von Skarland zu heiraten. Leider hat dieser einen überaus hübschen Sohn, von dem sich Freya zu ihrem Horror mehr und mehr angezogen fühlt.

Das Buch ist nicht herausragend, aber es war unterhaltsam. Die nordische Mythologie darin hat mir gut gefallen. Die Art und Weise wie die Götter dargestellt wurden mochte ich gerne. Sie sind immens mächtig und doch sind sie wütend, jähzornig, hinterhältig, hilfsbereit.
Die beiden Hauptcharaktere haben sich sofort zueinander hingezogen gefühlt, was ich persönlich nicht mag. Sie waren sofort sehr horny. Ich mag es lieber, wenn sich Beziehungen langsam aufbauen. Abseits dessen fand ich ihre Beziehung in Ordnung. Sie haben sich aufgezogen, man hat aber auch gemerkt, wie viel sie einander bedeuten. Ihr Rumgeplänkel war an manchen Stellen etwas unangebracht, aber vielleicht ist es auch nur meine persönliche Ansicht, nicht in einer Gruppe unter Lebensgefahr zu fummeln. Jedem das Seine. Grundsätzlich hat mir gefallen, dass sie ihre Beziehung geheim halten mussten, weil das Spannung reingebracht hat, die beiden waren nur auch ausgesprochen schlecht darin.
Letztendlich fand ich das Buch unterhaltsam, aber es war nicht herausragend. Ich habe mich darüber gefreut, mal wieder ein Buch zu lesen, in dem die nordische Mythologie nicht nur als Urban Fantasy vorkommt.

Wen der Klappentext anspricht und jetzt nicht gerade nach der innovativsten neuen Fantasy Story sucht, ist hier gut bedient.

Bewertung vom 13.03.2025
Lyneham
Westerboer, Nils

Lyneham


sehr gut

Das Weltall ist auf die Erde gekommen. Das letzte Überbleibsel der Menschheit ist nach Perm aufgebrochen. Ein Mond am anderen Ende des Sonnensystems. Ihre einzige Chance ist, dort noch einmal eine Zivilisation aufzubauen. Doch das Ökosystem auf Perm ist seltsam und unfreundlich. Zumindest menschenunfreundlich. Es gibt jede Menge andere Kreaturen.
Die Familie Meadows ist unter den Überlebenden und nachdem sie auf Perm angekommen sind, warten sie sehnsüchtigst auf ihre Ehefrau und Mutter, die mit einem späteren Schiff ankommen sollte. Doch es häufen sich Hinweise, dass irgendetwas auf Perm nicht stimmt und die ursprünglichen Pläne über den Haufen geworfen wurden.

Dieses Buch war ausgezeichnet durchdacht. Die Scifi hat sich wirklich hochwissenschaftlich angefühlt und ich war fasziniert, was für ein ausgiebiges neues Ökosystem der Autor sich hier ausgedacht hat. Es war wirklich hochspannend, zu sehen, wie sich die Geschichte entwickelt und dabei gab es immer wieder Eröffnungen, die ich zwar nicht als Plottwists bezeichnen würde, aber deren Informationen so befriedigend in die Geschichte gepasst haben, dass es wirklich eine Freude war.
Es behandelt unter anderem auch die Klimakrise und wie das ein Auslöser dafür ist, diesen neuen Mond zu besiedeln. Dabei beschäftigt es sich auch damit, wie die Menschen das Klima und die Umwelt Perms verändern. Ich finde es dabei echt spannend, was sich der Autor gedacht hat, bei dieser vollkommen neuen Evolution und wie der Mensch da nun reinpasst oder halt nicht.
Das Buch war auf dem besten Weg eines meiner Jahreshighlights zu werden. Leider war das Ende nicht so befriedigend, wie ich es vom Rest des Buches gewohnt war. Wahrscheinlich ist es auch etwas schwierig, nach so einem hochkomplexen und gelungenen Worldbuilding einen angemessenen Abschluss zu finden. Trotzdem lässt es mich mit einem leicht bitteren Geschmack zurück.

Das Buch ist wirklich zu empfehlen für jeden, der komplexe und tief durchdachte Scifi mag.

Bewertung vom 05.03.2025
True Crime in Nature
Graßmann, Farina

True Crime in Nature


ausgezeichnet

Das Buch behandelt kriminelle Machenschaften. Hinterhältige Gauner, die die Bauten Anderer besetzen, dunkle Gesellen, die ausgeklügelte Fallen stellen und garstige Ganoven, die Mord begehen. Es geht um einige der spannendsten Überlebensstrategien im Tierreich.

Die Themenwahl dieses Sachbuchs finde ich super interessant. Es behandelt Überlebensstrategien, die aus unserer menschlichen Sicht als kriminell bezeichnet werden könnten. Dabei geht es um parasitäre Lebensweisen, Tiere, die Fallen bauen, oder ihre Partner nach dem Geschlechtsverkehr verspeisen. Das Buch ist eine wahnsinnig interessante und kuriose Mischung an Informationen, das mich fasziniert und manchmal ein bisschen angeekelt zurückgelassen hat.
Die Art und Weise, wie es geschrieben ist, ist sehr humorvoll und unterstützt wird dieser Ton durch die witzigen, überzeichneten Grafiken. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass es mehr Bilder der Tiere gäbe, um die es geht, weil es schwierig war, sich bestimmte Tricks vorzustellen, ohne zu sehen, wie die Tiere dazu aussehen.
Der Schreibstil war anfangs hektisch, was mich erst ein bisschen irritiert hat, aber insgesamt dann kein Problem mehr war.

Das Buch hat sich ein wahnsinnig interessantes Thema aus der großen Welt der Tiere rausgesucht und ich kann es wirklich nur ausdrücklich empfehlen.

Bewertung vom 03.03.2025
Der Gott des Waldes
Moore, Liz

Der Gott des Waldes


sehr gut

Barbara Van Laar ist verschwunden. Sie ist die Tochter der einflussreichen Bankiersfamilie, die das Sommercamp, in dem sie ihren Sommer verbrachte, besitzt. Ausgerechnet unter Louises Aufsicht ist es passiert, die den Job dringend braucht, um ihren Bruder und ihre Mutter zu unterhalten. Aber das ist noch nicht das Schlimmste. Barbaras Bruder Bear ist vor 14 Jahren verschwunden und noch immer nicht wieder aufgetaucht. Eine verzweifelte Suche nach Barbara beginnt, bei der auch Hinweise auf Bears Verbleiben aufgedeckt werden.

Das Buch wird als literarischer Thriller bezeichnet und ich glaube, dass das eine gute Wahl ist. Das bedeutet aber auch, dass Menschen, die hauptsächlich Thriller mögen, an diesem Buch vermutlich nicht so viel Freude haben werden, wie an normalen Thrillern. Ich persönlich fand das Buch gelungen. Die Beschreibungen der Gegend sind lebhaft. Die Einblicke in die Perspektiven der Charaktere sind gut nachvollziehbar.
Mir hat gefallen, welchen Blick das Buch auf Feminismus und Klassismus geworfen hat. Durch die Hauptcharaktere, die hauptsächlich weiblich sind, bekommt man einen guten Einblick auf die Grenzen, aber auch die neuen Chancen, die sich zu der Zeit boten. Der Klassismus ist in den meisten Teilen gut umgesetzt, so wird klar, dass einige Leute sich von bestimmten Sachen frei kaufen können und Einfluss durch ihr Geld wirken können. Zum anderen gab es Stellen, an denen ich Armut zu romantisiert fand. So stand mehrmals im Raum, dass Armut ja kreativ mache und diesen ganzen Reichen dadurch etwas fehle, was ich etwas fehlgeleitet fand, vor allem im Kontrast zu den vielen differenzierten Blicken auf Armut und deren Tücken.
Ich fand die Auflösung des Rätsels sehr befriedigend.

Das Buch wird zurecht hervorgehoben, es ist sehr lesenswert.

Bewertung vom 23.02.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


sehr gut

Die Welt ist untergegangen. Die letzte Bastion der Menschheit liegt auf einer kleinen utopischen Insel. Dort arbeiten alle Überlebenden und einige WissenschaftlerInnen zusammen. Alle Personen der Insel haben eine KI im Kopf, die sich mit ihnen unterhält und ihnen Informationen übermittelt. Eines Abends wird eine Wissenschaftlerin ermordet. Das Problem: Alle Erinnerungen der Bewohner an die Nacht wurden gelöscht. Noch schlimmer, die tödliche Nebelwand, die die Insel umgibt, kommt seit dem Mord immer näher. Es bleibt also nur sehr wenig Zeit, in der sich Emory, eine Freundin der Wissenschaftlerin, auf die Suche nach dem Schuldigen macht.

Dieser Roman ist eine super spannende Mischung aus Scifi und Mystery, dabei hat mich der Scifi Aspekt besonders interessiert. Ich finde, dass der Aufbau sehr einzigartig und interessant ist. Die Ich-Perspektive ist aus der Sicht der künstlichen Intelligenz, die im Kopf jedes Einwohners der Insel ist. Zusätzlich dazu ist die Sicht der KI aber unzuverlässig. Sie teilt ihre Informationen nicht, da die Wissenschaftlerin, die gestorben ist, die einzige war, die ihr Befehle erteilen konnte. Auch der Aspekt, dass sich die Betroffenen nicht erinnern, macht die Situation wirklich spannend. Die potenziell Verdächtigen sind sich nicht sicher, ob sie es getan haben oder nicht. Außerdem kommt eine super spannende Perspektive rein, dadurch dass die Charaktere eigentlich in Frieden zum Wohl aller zusammenleben. Daher ist unsere Ermittlerin auch ziemlich arglos.
Die Scifi Aspekte fand ich sehr gelungen. Mir hat gefallen, was sich im Laufe des Buches noch herausgestellt hat. Ich war echt gefesselt davon, was wir noch erfahren.
An dieser Stelle muss ich leider meinen einzigen Kritikpunkt hervorheben. Das Mysterium fand ich jetzt nicht herausragend und übermäßig spannend. Aber da mich sowieso mehr der Scifi Aspekt gereizt hat, als der Krimi Aspekt, war es voll okay für mich.

Im Buch setzt der Autor eine sehr interessante Kombination aus Genren zusammen, die ich sehr gelungen finde. Das Buch konnte mich fesseln und ich persönlich kann es wirklich nur empfehlen.