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Benutzername: 
smartie11
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In Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 922 Bewertungen
Bewertung vom 08.09.2025
Alle nennen mich Nein-Sam - Ein ahnungsloser Mops beißt sich durch
Daywalt, Drew

Alle nennen mich Nein-Sam - Ein ahnungsloser Mops beißt sich durch


ausgezeichnet

Humorvolles aus dem Leben eines missverstandenen Mopses

„Miau war futsch. Frau Kuschel-Puschel verschwunden. Vor allem aber hatte Justin ein gebrochenes Herz. Und ich war an allem schuld.“ (S. 187)

Meine Meinung:
Dies ist das Tagebuch eines kleinen, unerschrockenen Mopses, den sein erster Nacktaffe „Nein-Sam“ getauft hat (obwohl er eigentlich Knurro-Wuff-Wuff heißt, aber was wissen die Nacktaffen schon?). Über Umwege (ein deprimierendes Gefängnis) zieht Nein-Sam dann bei einer neuen Familie ein, und obwohl sich Nein-Sam wirklich alle Mühe gibt, scheinen die Nacktaffen ihn immer wieder misszuverstehen…

Der kleine und (fast) furchtlose Nein-Sam wächst einem beim Lesen schon auf den ersten Seiten ans Herz. Aus seinen Augen erleben wir die Welt aus einem ganz anderen Blickwinkel und es ist kaum verwunderlich, dass die Kommunikation und das Verständnis zwischen Nein-Sam und den Nacktaffen doch sehr gestört ist. Hinter der wunderbaren Fassade seines neuen Zuhauses mit weißem Trinkbrunnen (in einem Extra-Zimmer!), K*ackteppich und Kausessel, lauern doch so viele Gefahren und ernstzunehmende Gegner, von der hartnäckigen Zauberin mit Donnerzepter, über eine hinterlistige Medusa bis hin zu einem mysteriösen Geisterwolf und Zombie-Piraten, die schatztruhenplündernd durch das Wohngebiet ziehen.

Doch zum Glück hat Nein-Sam mit Miau einen coolen Side-Kick (der in seinem magischem Sandofen auch noch die wunderbasten Leckerli-Plätzchen produzieren kann!). Und dann gibt es auch noch die beiden Nacktaffen Drago und Grisha, die ja soooooo nett sind!

Über rund 220 Seiten begleiten wir auf diese Weise das unglaublich humorvolle, manchmal aber auch zum Nachdenken anregende Abenteuer von Nein-Sam, wie er sich mühsam die schräge Welt der Nacktaffen erschließt und dabei so manch brenzlige Situation meistern muss. Das zu lesen macht einfach unglaublich viel Spaß und sorgt immer wieder für Grinser, Lacher und viel Gekicher. Auch dank der vielen großartigen Illustrationen.

Für mich nicht nur ein großartiges Kinderbuch, sondern auch eine tolle Lektüre für alle, bei denen zum ersten Mal ein Hund einzieht! 😉

FAZIT:
Eine wunderbar humorvolle Geschichte voller Missverständnisse mit einem kleinen Helden, der ganz groß herauskommt!

Bewertung vom 29.08.2025
Finale
Kalpenstein, Friedrich

Finale


ausgezeichnet

Ein würdiges Finale für Hans & Herbert!


Sechs Jahre nach den „Inselhippies“ beschert uns Kult-Autor Friedrich Kalpenstein das „Finale“ seiner Herbert-Reihe. Nach den denkwürdigen und turbulenten Ereignissen auf Ibiza, hat sich bei Hans das Leben eingegrooved und scheint nun in geordneten Familienahnen zu laufen. Doch vollkommen unerwartet taucht eine neue, große Herausforderung am sehr nahen Horizont für Münchens besten Burger-Bruzzler auf…

Was habe ich sie genossen, die sieben Vorgänger! Wie oft habe ich beim Lesen Tränen gelacht über Hans´ und Herberts Eskapaden. Entsprechend groß war meine Freude, als ich endlich das lang ersehnte „Finale“ in den Händen gehalten habe. Und ich wurde nicht enttäuscht!

Auch wenn es nun etwas ruhiger und beschaulicher um H&H geworden ist, so bringt doch auch dieser Band wieder reichlich Humor mit, allen voran natürlich durch die wunderbaren Dialoge zwischen H&H und ihren beiden besseren Hälften. Aber auch diverse zotige Anekdoten sind natürlich wieder mit dabei - vom spontanen Hamster-Tod unterm Sofakissen bis hin zur tieffliegenden Geburtstagstorte oder der schockierenden und gleichfalls überraschenden Fremdgeh-Beichte von Hans, bei dem ich mir nun nach sieben Bänden felsenfest sicher bin, dass „Hansdampf“ nach unserem Hans benannt worden ist. Und was die Storyline angeht: Natürlich hat der Autor auch dieses mal die ein oder andere Überraschung für seine Protagonisten und uns im Gepäck!

Jede einzelne Seite habe ich beim Lesen genossen und bin viel zu schnell durch die Lektüre geflogen - ich konnte mich halt nicht zusammenreißen. Ein wirklich wunderbares Wiederlesen mit H&H! Und ein kleines bisschen habe ich ja auch noch die Hoffnung, dass es eines Tages auch noch einen Roman nach dem Finale geben wird… 😉

FAZIT:
Ganz wunderbar - wie immer! Vielen Dank für diese Fortsetzung!

Bewertung vom 21.08.2025
Cosmix
Schafer, Laurent

Cosmix


ausgezeichnet

Das Spiel des Lebens - Eine anspruchsvolle wissenschaftliche Zeitreise, sehr unterhaltsam präsentiert

„Energetisch gesehen besteht der Unterschied zwischen uns und einer Blume in einem einzigen Atom: Eisen in unserem Blut statt Magnesium im Chlorophyll. (..) Um Haaresbreite - etwa mit Magnesium anstelle von Eisen - wären wir Zierpflanzen geworden.“ (S. 100)

Meine Meinung:
Auch wenn dieses Buch unter „Graphic Novel“ läuft und auch eine Geschichte erzählt (die von den Wissenschaftlern Luce & Hilbert, die eine wissenschaftliche Fernsehshow präsentieren) ist dies inhaltlich doch eher ein Sachbuch, das sich die Darstellungskraft von Bildern sehr gut und geschickt zu Nutze macht.

Autor Laurent Schafer, der sich rund drei Jahre mit diesem Projekt beschäftigt hat, fängt hier bei den Ursprüngen des Universums an und führt uns dabei über die Entstehung des Lebens bis hin zu einem nicht-lokalen Quantenuniversum. Das ist sehr viel Wissenschaft, sehr viel Theorie und viele abstrakt erscheinende Gedankengänge. Man sollte also schon ein gewisses Interesse an Naturwissenschaften, eine kleine Portion Neugier und eine ungeteilte Aufmerksamkeit mitbringen, um dieses Buch zu verstehen und auch zu genießen.

Wenn es einen zum Beispiel neugierig macht, dass Laurent Schafer uns hier unseren ältesten Vorfahren „Luca“ vorstellt, uns die Theorie des Multiversums als zweites Argument gegen den Zufall näherbringt und erstaunliche wissenschaftliche Phänomene, für die wir auch heute noch keine ausreichende Erklärung haben, vorstellt (wie etwa die „Regel 30“), dann wird einen dieses Buch begeistern - so wie es mich begeistert hat!

Natürlich sind nicht alle wissenschaftlichen Erkenntnisse auf den ersten Blick einfach zu verstehen, aber die Form der „Graphic Novel“ nutzt hierzu die Kraft der Bilder und Illustrationen wirklich großartig aus und stellt auch komplexe Zusammenhänge mit grafischen Modellen und Beispielen nachvollziehbar dar. Und selbst wenn man nicht alles beim ersten Lesen vollständig durchdringt, ist das auch kein Beinbruch. Dann liest man die Stelle einfach noch mal in Ruhe nach oder liest einfach weiter, denn man kann, aber man muss hier nicht zwingend alles wirklich verstehen. Sehr schön ist dabei auch, dass lustige kleine Details in der Rahmenstory (wie etwa den Pasta-Running-Gag oder auch den hyperaktiven Käfer Fred) das Leseerlebnis zwischendurch immer wieder auflockern und für „wissenschaftsfreie“ Unterhaltung sorgen.

FAZIT:
Wer sich neugierig auf diese spannende wissenschaftliche Reise einlässt, wird es nicht bereuen!

Bewertung vom 13.08.2025
Dunkle Sühne / North Falls Bd.1
Slaughter, Karin

Dunkle Sühne / North Falls Bd.1


ausgezeichnet

Broken Angels - ein sehr gelungener Start für die neue Reihe!

„Emmys Hand fuhr zum Mund, aber sie brachte keinen Ton heraus. Ihr Herz pumpte kein Blut mehr. Das Clifton-Eiswasser in ihren Adern war eingefroren. Sie war wie gelähmt vor Entsetzen.“ (S. 490)

Meine Meinung:
North Falls, ein ruhiger kleiner Ort im US-amerikanischen Bundesstaat Georgia: Keine tausend Einwohner, eher wohlhabende Verhältnisse, jeder kennt jeden und die meisten Einwohner scheinen irgendwie miteinander verwandt oder verschwägert zu sein. Doch die fragile beschauliche Kulisse fällt jäh in sich zusammen, als am Abend des Nationalfeiertags zwei Teenager spurlos verschwinden…

Zugegeben, ich brauchte etwas Zeit, um in diesem Buch, in dieser Story so richtig anzukommen. Nach einem spannenden Prolog nehmen die Charaktereinführung und dann -entwicklung sehr breiten Raum in der Geschichte ein. Sehr genau, ja fast schon akribisch, zeichnet die Autorin ein Portrait von North Falls und seinen Einwohnern. Auch wenn ich ihre oftmals großartig bildlichen Beschreibungen sehr mag, wie z.B. „Haarschnitt wie Ned-Flanders von den Simpsons“ oder auch ihr „Granny-Smith-Gesicht“, so habe ich im ersten Drittel doch das Tempo im Voranschreiten des Plots etwas vermisst. Nach rund 200 Seiten kam dann aber die erste faustdicke Überraschung, als die Geschichte plötzlich zwölf Jahre in die Zukunft gesprungen ist. Dies war dann der Startschuss, ab dem die Geschichte deutlich an Fahr aufgenommen hat und im Verlauf derer uns Karin Slaughter immer wieder mit neuen unvorhergesehenen Wendungen überrascht, sei es in der Storyline selbst oder z.B. durch die späte Einführung einer weiteren Protagonistin, die frisches Blut und neuen Schwung in die Geschichte bringt und damit eine tolle Bereicherung des „Ensembles“ ist. Manche dieser Wendungen haben mich zu wirklich zutiefst überrascht, andere regelrecht schockiert – und das ganz bis zum Schluss!

Alles in allem eine meisterhaft konstruierte und detailverliebt erzählte Geschichte, bei der sich der etwas längere Anlauf nach Hintern heraus absolut lohnt. Hier spielt die Autorin ihr ganzes Können und ihre jahrzehntelange Erfahrung aus und legt damit erfolgreich den Grundstein zu einer neuen Reihe, auf deren Folgebände ich mich freue!

FAZIT:
Karin Slaughter beweist einmal mehr, dass sie zu den absoluten internationalen Top-Thriller-Autorinnen gehört.

Bewertung vom 05.08.2025
Die Auferstehung
Eschbach, Andreas

Die Auferstehung


sehr gut

Die Auferstehung der drei Kult-Detektive - ein vielversprechender Start!

„Das war alles ziemlich aussichtslos, fand Justus. Überhaupt war das hier kein richtiger Fall, wenn man es recht bedachte. Es ging nicht, wie früher, um Spukschlösser, flüsternde Mumien, verfluchte Edelsteine oder verborgene Schätze.“ (S. 144)

Meine Meinung:
Es gibt nicht Vieles, was ich nachhaltig so sehr mit meiner Kindheit in den 80er Jahren verbinde wie die Abenteuer der „Drei ???“, egal ob als Buch oder auf Kompaktkassette (ja, später dann auch auf CD). Entsprechend gespannt war ich auf dieses Buch, zumal Andreas Eschbach zu meinen Lieblingsautoren gehört.

Passender Weise sind Justus, Peter und Bob in dieser Geschichte mitgealtert und nun Anfang 50. Die größte Überraschung war aber, dass es die „Drei ???“ nicht mehr gibt und sich die drei Freunde von damals auseinandergelebt haben und jeder seiner eigenen Wege gegangen ist. Und genauso wie ich selbst mit dieser Situation beim Lesen gehadert habe, hadern auch Peter, Bob und vor allem Justus damit. Entsprechend nimmt die aktuelle Vorstellung der drei im ersten Drittel des Buches sehr breiten Raum ein, während der Fall dieses Buches doch sehr deutlich in den Hintergrund rückt. Mir persönlich war es in diesem ersten Abschnitt etwas zu viel Gehader und Bedauern, insbesondere bei Justus, der irgendwie noch immer nicht richtig im Erwachsenenleben angekommen zu sein scheint.

Vergleichsweise spät nimmt dann der eigentliche Fall etwas Fahrt auf, aber auch hier war ich zunächst etwas enttäuscht. Ich bin von Andreas Eschbach sehr komplexe, raffiniert gewobene und außergewöhnliche Geschichten gewohnt, vom genialen „Jesus Video“ über den prophetischen „Herr aller Dinge“ bis hin zum sehr spannenden „Todesengel“. Die Grundidee dieses Falls hier hatte ich allerdings schon ein paar Mal in diversen Serien (z.B. „White Collar“) oder Filmen gesehen. Erst als der Autor dann noch einen mystischen Touch mit hineingebracht hat (was ja sehr gut zu den „alten“ Fällen der Drei ??? passt), konnte mich der Fall dann doch in seinen Bann ziehen.

Das zweite Drittel des Buches fand dann auch eine bessere Balance zwischen Charakterentwicklung und Storytelling und im finalen Drittel kam dann auch die (von mir lang erwartete) Spannung nicht zu kurz, so dass sich doch noch ein echtes Abenteuer mit Gefahren, Überraschungen und einem authentischen „Drei ???“-Feeling ergeben hat. Auf den letzten Seiten beschert uns Andreas Eschbach sogar noch ein extrem überraschendes Widersehen!

Es hat lange gebraucht, um die Drei ??? wieder zusammen zu bringen und mich in der Geschichte ankommen zu lassen. Doch nun, wo dies „geschafft“ ist, würde ich mich über weitere Bände sehr freuen, in denen dann sicherlich die Fälle wieder in den Vordergrund gerückt werden.

FAZIT:
Ein würdiger Start mit leichten Anlaufschwierigkeiten aber einem aussichtsreichen Versprechen auf weiter neue Fälle!

Bewertung vom 11.07.2025
Idefix und die Unbeugsamen 08
Goscinny, René;Uderzo, Albert;d'Andréa, Lison

Idefix und die Unbeugsamen 08


ausgezeichnet

Drei tolle Kurzabenteuer mit Idefix und seinen Unbeugsamen


Meine Meinung:
Dies ist der achte Band des Asterix-Spin-Offs, der wieder drei tolle Kurzabenteuer von Idefix und seinen Freunden enthält.

Ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt, wie gut es den Textern und vor allem den Zeichnern gelingt, auch ohne die großartigen Goscinny & Uderzo echtes „Asterix-Feeling“ in dieser Comic-Reihe zu erschaffen. Das in diesem Band zum ersten Mal F. Mancuso die Zeichnungen geliefert hat, lässt sich nicht erkennen – so „dicht“ sind Optik und Stil an den Vorgängerbänden der Reihe. Und auch zu den alten „Original“-Asterix-Bänden findet man hier keinen störenden Stilbruch, auch wenn die Farbgestaltung insgesamt etwas farbenfroher ist als früher – ein tolles, stimmiges und zeitgemäßes Artwork!

Und auch die drei Geschichten, die dieser Band erzählt, passen wieder perfekt in das „Asterix-Universum“: Pfiffige Helden, trottelige Römer, rasante Verfolgungsjagden und staubaufwirbelnde Raufereien – natürlich stets mit einem guten Ausgang für Idefix und seine Unbeugsamen! So muss das einfach sein. Es geht diesmal um einen (wenig) betörenden Trank, einen fiesen Plan rund um eine Liebschaft und einen Laib Brot – ja genau, einen Laib Brot: selbst daraus basteln die Texter ein unterhaltsames Kurz-Abenteuer. Prima gemacht!

FAZIT:
Ich freue mich sehr, dass sich zu der klassischen Asterix-Reihe dieses schöne Spin-Off um den (nicht mehr) heimlichen Helden Idefix etabliert hat! Danke!

Bewertung vom 04.07.2025
KUNTH Kleine Orte, großer Zauber
KUNTH Verlag;Rößler, Isabel;Schultze, Birte

KUNTH Kleine Orte, großer Zauber


ausgezeichnet

Jede Menge Sehnsuchtsorte und wunderbare Fernweh zwischen zwei Buchdeckeln

„Manchmal sind es nicht die großen Metropolen, die uns in ihren Bann ziehen, sondern die kleinen, versteckten Orte, die ihren ganz eigenen Charme versprühen.“ (S. 9)

Meine Meinung:
Das schön gestaltete Cover verspricht uns vollmundig „die schönsten Dörfer und Kleinstädte Europas“ - ein Versprechen, das mich sehr neugierig gemacht hat.

Nach dem Aufklappen begrüßen uns schon auf den ersten Doppelseiten malerische Bilder aus Griechenland, England, Italien, Norwegen und Frankreich und schon ist das Eis bei mir bereits gebrochen. Auf der Doppelseite 12/13 finden sich dann das Inhaltsverzeichnis und eine Übersichtskarte, auf der alle 60 vorgestellten Orte markiert sind, vom südlichsten Punkt Marsaxlokk auf Malta bis hoch in den Norden zum isländischen Vik i Mýrdal.

Es gibt in diesem Buch wirklich unglaublich viel zu entdecken, und obwohl hier auch etwas bekanntere Orte mit dabei sind, wie etwa Colmar (F), Visby (S), Worpswede (D) oder auch das Kleinwalsertal (A), finden sich noch viel mehr zauberhafte Orte und Gegenden, die mir zuvor noch kein Begriff gewesen sind. Egal ob z.B. Savolinna in Finnland, Slunj Rastoke in Kroatien, Jezersko in Slowenien oder auch Civita di Bagnoregio in Italien. Es gibt hier einfach so viel Neues zu entdecken und zu bestaunen. Die kurze, ansprechende Vorstellung jedes einzelnen Ziels nimmt zwischen zwei und zehn Seiten ein und ist stets mit imposanten Bildern versehen. Besonders gut gefallen mir auch die Tipps unter der Überschrift „Wenn man schon da ist…“. Hier gibt es dann noch ein paar Extra-Empfehlungen zu Orten und Sehenswürdigkeiten in der Nähe, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wie etwa die beeindruckenden Dachsteinhöhlen oder auch der Palácio Nacional de Pena.

Natürlich könnte man zu jedem einzelnen Ort dieses Buches einen eigenen Reiseführer schreiben und die Informationen, die man in diesem Buch über die einzelnen Ziele erhält, sind prägnant, aber natürlich auch knapp. Es ist aber auch gar nicht die Idee dieses Reisebuches, alle Orte ausführlich vorzustellen, sondern viel mehr, Ideen zu geben und Lust darauf zu machen, mal etwas Neues zu entdecken und Orte in den persönlichen Fokus zu rücken, die einem sonst vielleicht entgangen wären. Und genau das macht dieses Buch ganz perfekt!

FAZIT:
Ein toller Bildband und perfekter Ideengeber für kürzere oder auch längere Auszeiten an den schönsten Stellen Europas

Bewertung vom 30.06.2025
Der Trailer / Donkerbloem Bd.1
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


ausgezeichnet

Ein packender, sehr atmosphärischer Thriller

„Er konnte nur auf ein Wunder hoffen, den Kopf heben und in den Himmel schauen, in dem es keine Hoffnung mehr gab, keinen Mond und keine Sterne.“ (S. 379)

Meine Meinung:
Ein schockierender Start, der uns 15 Jahre in die Vergangenheit schickt, uns das Blut in den Adern gefrieren und mit drängenden Fragezeichen in den Augen zurücklässt. Bereits nach den ersten sechs (!) Seiten Text hat mich Linus Geschke erfolgreich an seine Story gefesselt: ein klassischer Cold Case, dessen Rätsel es zu ergründen gilt. Dieser Mission nimmt sich die frisch suspendierte toughe Kommissarin Frieda Stahnke an, nicht ahnend, dass sie damit schlafende Hunde weckt.

Einer davon ist der Mittvierziger Wout, der in Köln eine etwas heruntergekommene Bar betreibt und der mehr als ein dunkles Geheimnis mit sich herumschleppt. Auf den ersten Blick ist Wout schmierig, chauvinistisch und einfach nur unsympathisch. Und ja, auf den zweiten Blick auch („Er war kein guter Mensch, das wusste er. Die Frage war nur, ob er ein wirklich schlechter war.“, S. 87). Dennoch schafft es Linus Geschke, ihn zu seinem zweiten Protagonisten aufzubauen, ihn uns im Verlauf der Geschichte näher zu bringen und - tatsächlich - doch etwas wie Sympathie für diesen polterigen Ewig-Gestrigen zu wecken. Ihm zur Seite stehen mit dem wenig erfolgreichen Boxer Tayfun und der immer wieder überraschenden Kathinka gleich zwei großartige Side-Kicks, die sich über die 400 Seiten zu meinen eigentlichen Lieblingen entwickelt haben. Gerade diese vier außergewöhnlichen Protagonisten machen für mich die absolute Stärke dieses fesselnden Thrillers aus. Ich mag einfach Figuren, die aus den Reihen der „herkömmlichen Ermittler“ ordentlich ausscheren und manche Dinge auch mal ganz anders machen.

Die zweite Stärke dieses Thrillers ist natürlich die fesselnde und gekonnt konstruierte und erzählte Storyline, die erst kurz vor Schluss mit einer (für mich) unvorhersehbaren, faustdicken Überraschung einen großartigen Plottwist hinlegt. Solche Überraschungen liebe ich einfach und sie sind die Würze, die aus einem soliden Thriller einen echten Hit machen.

Einzig und allein mit dem Handlungsstrang um einen Hamburger Immobilien-Mogul konnte ich (noch?) nicht allzu viel anfangen. Aber ich vermute mal, dass der Autor hier die Wurzeln für die kommenden beiden Bände gelegt hat, auf die ich mich schon jetzt freue!

FAZIT:
Menschliche Abgründe, außergewöhnliche Protagonisten und eine Story mit genialem Plottwist - ein

Bewertung vom 16.06.2025
Nightmore - Das gruseligste Internat der Welt (Band 1)
Walder, Vanessa

Nightmore - Das gruseligste Internat der Welt (Band 1)


ausgezeichnet

Ein großartiger und spannender Lesespaß für Erstlesende

Meine Meinung:
Wow – von der ersten Seite an sind wir mittendrin in der Geschichte, lernen den jungen Neu-Werwolf Fynn kennen und begleiten ihn bei seinem mitternächtlichen Ausbruchsversuch aus dem Gänsehaut-Internat Nightmore. Schon nach den ersten paar Seiten fesselt Vanessa Walder ihre Leserinnen und Leser an ihre neue Story und lässt sie nicht mehr los - DAS nenne ich mal einen rasanten und spannenden Start!

Auf 100 Seiten gibt es hier eine temporeiche Geschichte voller Überraschungen, wohligem Grusel (natürlich altersgenau dosiert!) und ganz viel Humor zu erlesen. Dabei begleiten wir Fynn nicht nur auf einer herausfordernden Mission der schreckschraubigen Schulleiterin Nocturnia Nox, sondern auch auf seiner ganz besonderen Reise zu sich selbst. Das gefällt mir persönlich wirklich gut, denn die meisten Leseanfänger befinden sich ja nun mal selbst noch in einer neuen Lebensphase, dem Kindergarten gedanklich kaum entwachsen und im (Grund-)Schulsystem vielleicht noch nicht ganz angekommen. Somit gibt es hier jede Menge Identifikationspotenzial für die Kiddies, zumal Fynn mit der unerschrockenen Sinista Satania Dämonia einen großartigen „Side-Kick“ mit riesengroßem Potenzial spendiert bekommen hat.

Wer die bisherigen Bücher von Vanessa Walder kennt, wird auch in diesem Buch all das wiederfinden, was ihre Bücher stets so besonders machen. Auch hier gibt es großartig bildliche Beschreibungen für manchmal schwer in Worte zu fassende Gefühle („Als würde ein Rabe an seinem Herzen ziehen“) und angepasst an die junge Zielgruppe so manche Beschreibung, die einem vor Lachen die Tränen in die Augen treibt („Als müsste sie [die Stimme] zu einem Drachen gehören, der Zigarren raucht, Scherben frisst, mit Schnaps gurgelt – und dann rülpst“).

Wie man wohl gemerkt hat, bin ich und sind wir große Fans von Vanessa Walders wunderbaren Büchern. Bei diesem Buch gesellt sich zu ihrer kreativen Geschichte ein echt cooles Artwork von Philip Ach, dass die Atmosphäre der Story perfekt in Bildern einfängt und das Umblättern jeder einzelnen Seite zu einem kleinen Abenteuer für sich macht. Darüber hinaus ist das ganze Buch von vorne bis hinten durchdacht und ganz liebevoll gestaltet worden, von der Karte auf der vorderen Umschlag-Innenseite bis hin zur Charaktervorstellung und dem coolen Nightmore-Aufnahmeantrag auf den hinteren Umschlaginnenseiten.

FAZIT:
Ein Buch, das von Seite eins an zu fesseln weiß und riesig viel Spaß macht – DAS perfekte Buch für Erstlesende!

Bewertung vom 13.06.2025
Der Weg - Jeder Schritt könnte dein letzter sein
Russ, Rebecca

Der Weg - Jeder Schritt könnte dein letzter sein


sehr gut

spannende Lektüre mit Überraschungsmomenten

„Regen und Nebel erschweren mir die Sicht. In dem dunstigen Schleier verschwimmen die bleichen Birken um mich herum zu geisterhaften Skulpturen. Manchmal glaube ich, eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrzunehmen, ein Schatten, der im Nebel verschwindet.“ (S. 7)

Meine Meinung:
Nach einem kurzen, packenden Prolog, der uns einen Ausblick darauf gibt, was uns erwartet, gönnt uns Rebecca Russ keine 35 Seiten, bevor sie ihre beiden Protagonistinnen in die schwedische Wildnis schickt und uns auf eine sehr spannende Lesereise mitnimmt.

Schon von Beginn an lauert in dieser Geschichte eine kaum zu fassende, unterschwellige Bedrohung und die Idylle der rauen schwedischen Wildnis zeigt rasend schnell ihr unbarmherziges und lebensfeindliches Gesicht. Entsprechend rasant schnellt die Spannung in die Höhe und man teilt beim Lesen Julias Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Verlorensein. Die größte Unsicherheit ergibt sich dabei über lange Strecken des Buches aus der alles bestimmenden Frage, was eigentlich geschehen ist und wie es so weit kommen konnte. Geschickt verwebt die Autorin dabei einen zweiten Erzählstrang in ihre Geschichte, der sich mit den Geschehnissen in der Wildnis im steten Muster abwechselt. Anfangs fragte ich mich noch, warum sie diesem Handlungsstrang so breiten Raum gibt – doch diese Frage wird sie später beantworten.

Dieser Thriller geht wirklich unter die Haut, bietet absolut fesselnde Leseunterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite und überrascht dabei mit mehr als einem dramatischen Plottwist.

Einen Stern Abzug vergebe ich, da in dieser Geschichte auch ein paar Zufälle eine Rolle spielen – etwas, das ich persönlich nicht ganz so sehr mag, auch wenn es im echten Leben natürlich auch immer schicksalsentscheidende Zufälle gibt. Außerdem hatte ich mir von der Geschichte noch ein bisschen mehr „Wildnis“ erwartet. Die Beschreibung von Julias Herausforderungen in den abgeschiedenen schwedischen Wäldern hätte für mich gerne noch ein bisschen mehr Raum einnehmen dürfen.

Alles in allem aber ein packendes Leseerlebnis

FAZIT:
One versus Wild - ein packendes Leseerlebnis mit dramatischen Plottwists.