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DithmarscherDeern
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Sörup

Bewertungen

Insgesamt 76 Bewertungen
Bewertung vom 17.01.2025
Ein neuer Anfang / Palais Heiligendamm Bd.1
Grünig, Michaela

Ein neuer Anfang / Palais Heiligendamm Bd.1


ausgezeichnet

Mein erstes Highlight in 2025 ist der erste Teil der "Palais Heiligendamm" Trilogie "Ein neuer Anfang", der bereits 2020 erschienen ist. Autorin Michaela Grünig schreibt über die Hoteliersfamilie Kuhlmann, die sich in Doberan eine neue Existenz aufbauen will. Von den fünf Kindern arbeitet nur Paul mit im Unternehmen, obwohl er sich lieber der Musik widmen würde. Elisabeth würde zu gerne im Hotel arbeiten, was ihr jedoch von den Eltern untersagt wird. Im Jahr 1912 gehört dich das nicht für eine höhere Tochter. Als die Familie alles zu verlieren droht, kommt Hilfe vom Emporkömmling Julius Fslkenhayn. Wird er das noble Haus retten können?

Ich liebe diese Art von historischen Familiensagas einfach! Die Autorin hat einen schönen, klaren Schreibstil. Alles ist gut verständlich und hat mich schnell in die Geschichte finden lassen. Die Protagonisten konnte ich mir alle gut vorstellen. Am besten hat mir dabei das Stubenmädchen Minna gefallen! Ein Personenverzeichnis gibt es übrigens direkt am Anfang.
Der Roman gibt uns einen wunderbaren Einblick in die ausgehende Kaiserzeit. Der Standesdünkel war noch enorm, aber ein Umbruchkündigt sich bereits an. Auch damals hat es schon queere Menschen gegeben, die aber ungleich gefährlicher gelebt haben, was hier im Buch auch angesprochen wird. Einen kleinen Einblick bekommen wir auch in die Zeit vom ersten Weltkrieg, also in unsere eigene Geschichte. Die Story des Palais Heiligendamm und um die Familie Kuhlmann ist sehr spannend und endet (leider!) mit einem Cliffhanger. Wie gut, dass ich Band zwei schon zuhause liegen habe!

Bewertung vom 17.01.2025
Pauline & Emma - Auch Filmheldinnen müssen Mist schaufeln
Rose, Melody

Pauline & Emma - Auch Filmheldinnen müssen Mist schaufeln


ausgezeichnet

Zum Abschluss des Jahres habe ich noch ein ganz tolles Jugendbuch (13 - 18 Jahre) aus dem Novel Arc Verlag gelesen.
"Pauline & Emma - auch Filmheldinnen müssen Mist schaufeln". Autorin Melody Rose hat die Geschichte der 16 jährigen Pauline aus Berlin geschrieben. Es ist kurz vor Weihnachten und die Jugendliche wird von ihren Eltern, die ständig beruflich unterwegs sind, zu wildfremden Leuten in die Berge geschickt, um dort ihre Ferien zu verbringen. Zuerst hat sie überhaupt keine Lust auf die Zeit auf dem Bergbauernhof, aber als sie dann die Familie richtig kennenlernt und auch das erste Mal in ihrem Leben erlebt, was Familie wirklich bedeutet, würde sie am liebsten für immer dort bleiben. Mit der gleichaltrigen Emma verbringt sie sehr viel Zeit und sie verliebt sich das erste Mal. Kann man in dem Alter schon eine Fernbeziehung führen, oder wendet sich doch noch alles zum Guten?
Auch wenn die Protagonistinnen Jugendliche sind, kann man das Buch als Erwachsene auch wunderbar lesen! Es werden so viele spannende Themen angerissen! Z.B. Paulines Gefühl, dass sie gar keine richtige Familie hat und das die Eltern alles nur mit Geld regeln wollen, sich aber nie wirklich mit ihrer Tochter auseinandersetzen. Pauline fühlt sich ungeliebt und abgeschoben. Bei Emmas Familie, die aus drei zusammenlebenden Generationen besteht, lernt sie, was es heißt füreinander da zu sein, sich gegenseitig zu helfen und auch miteinander Spaß zu haben. Sie macht sich ernsthafte Gedanken über die Zukunft und ihren Berufswunsch. Sehr interessant ist natürlich auch, wie sie mit ihrem ersten Verliebtsein (gleichgeschlechtlich) umgeht und dass es für Emma im ersten Moment schwer ist, dazu zu stehen. Sie wohnt eben auf dem Dorf. Die junge Liebe hat schon einige Höhen und Tiefen!

Eine gut lesbare Story, durch die man fliegt, weil sie einfach toll geschrieben wurde!

Bewertung vom 17.01.2025
Eichhörnchenbrüder
Steenken, Stefanie

Eichhörnchenbrüder


ausgezeichnet

Mit "Eichhörnchen-Brüder" von
Autorin Stefanie Steenken und Illustratorin Isabella Flore, ist das erste von inzwischen zwei Büchern um den kleinen Eichhörnchen Jungen Anto erschienen. Ich denke, man könnte die Geschichte als Fabel bezeichnen, denn die Protagonisten sind Tiere, die vermenschlicht wurden.
Erzählt wird von Anto, seiner Familie, seinem Tagesablauf und Leben und vor allem von seiner Freundschaft zu Mika, einem gleichaltrigen Eichhörnchen Jungen. Gemeinsam gehen sie durch Dick und Dünn und sind wie Brüder. Eines Tages stirbt Mika und Anto droht vor Trauer seinen eigenen Lebenswillen zu verlieren.
Auf eine sehr einfühlsame und ganz entzückende Weise erklärt die Autorin hier, wie man mit Trauer umgehen kann und dass es nicht schlimm ist, selbst wieder am Leben teilzunehmen. Es ist kein Verrat an der Freundschaft, bloß, weil man selbst auch mal wieder Freude empfindet!
Mir persönlich hat die Geschichte sehr gut gefallen! Dadurch, dass die Protagonisten Tiere sind und nicht Menschen, ist der Tod irgendwie nicht mehr ganz so grausam …
Der Text ist auch kindgerecht geschrieben, ohne babyhaft zu klingen. Altersangabe ist für 4 bis 7. Ob man ein 4 jähriges Kind schon mit dem Tod konfrontieren möchte weiß ich nicht, allerdings werden im Buch keine Bilder vom Unfall oder vom toten Freund Mika gezeigt. Und zum Leben gehört der Tod ja auch dazu … also entscheidet selbst! Von mir gibt es auf jeden Fall eine absolute Empfehlung!

Bewertung vom 28.12.2024
UNZERBRECHLICH
Jong, Silvia Maria de

UNZERBRECHLICH


ausgezeichnet

"Unzerbrechlich" von Silvia Maria de Jong hat absolut das Zeug zum Jahreshighlight! Aber wenn man mit dem Buch beginnt, sollte man das nicht unbedingt vor dem Schlafengehen machen, denn der Anfang hat es in sich!

Die junge Deutsche Ava und der Franzose Rémy lernen sich auf einem Konzert in Paris kennen. Sie spüren direkt, dass sie etwas besonderes verbindet. Aber dann beginnt ein Alptraum für die Beiden, denn sie sind mitten in dem Anschlag auf das Theater Bataclan. Mit seinem besonnenen Verhalten rettet Rémy sich und Ava. Nachher klammern sie sich wie Ertrinkende aneinander und verlieren sich trotzdem aus den Augen. Drei Jahre sucht Rémy nach ihr, aber da sie sich gegenseitig nur mit Phantasienamen angesprochen haben, hat er keine Chance. Der Zufall kommt ihm zu Hilfe. Rémy nimmt die traumatisierte Ava mit auf seinen Pferdezuchtbetrieb. Mit sehr viel Liebe und Einfühlungsvermögen verhilft er ihr zu einem halbwegs normalen Leben. Eigentlich könnte jetzt alles gut werden, aber der nächste Schicksalsschlag wartet schon!

Die Autorin schreibt so authentisch, dass ich mich wirklich so gefühlt habe, als wäre ich beim Attentat dabei, oder zumindest so, als wäre sie selbst Augenzeugin! Die Charaktere sind so glaubhaft und die ganz besondere Verbindung der Beiden und Rémys Gabe zu Heilen sind für den Leser greifbar. Mini Kritikpunkt: manche Stellen finde ich etwas zu langatmig.

Das sehr reduzierte Cover (der Eiffelturm auf blauem Grund) sieht klasse aus. Am Anfang jedes Kapitels ist jedes Mal der Eiffelturm abgebildet.

Ein ganz toller Roman, der mich zutiefst berührt hat! Ich bin gespannt darauf mehr von Frau de Jong zu lesen!

Bewertung vom 10.12.2024
The Grain of Guilt - Klinikum St. Nikolaus
Mella, Toni

The Grain of Guilt - Klinikum St. Nikolaus


ausgezeichnet

"THE GRAIN of GUILT - Klinikum St.Nikolaus" ist ein Roman aus dem NOVEL ARC Verlag von Toni Mella. Es geht um Marie Bender, die als junge Assistenzärztin von Hamburg an ein Klinikum nach München kommt. Dort hofft sie, endlich dem weitreichenden Dunstkreis ihres Vaters, einem bekannten Medizinprofessor, zu entkommen. Sie möchte einfach nur Marie sein und nicht "die Tochter von …". Aber auch in München spürt sie sofort, dass auch dort ihr Vater allgegenwärtig ist. Besonders ihr Kollege Lionel Colbert tritt Marie direkt mit offener Abneigung gegenüber, als er hört, wessen Tochter sie ist. Nur für ihre Mitbewohnerinnen ist Maries Herkunft kein Thema.
Im Klappentext steht, dass es sich um eine Enemies to Lovers Story handelt. Ja, ist es auch, da Marie und Lionel schnell Gefühle füreinander entwickeln, aber ich finde, dass im Vordergrund doch auch eher die Sachen stehen, die z.B. den Titel begründen. "Das Korn der Schuld". Den Titel finde ich übrigens super passend! Warum möchte Marie nicht mehr im Schatten ihres Vaters stehen? Warum hatte sie eine verkorkste Kindheit? Warum ist Lionel Arzt geworden, obwohl seine wahre Leidenschaft das Kochen ist und was für ein Problem hat er mit Professor Bender?
Ich habe schnell in die Geschichte, deren Kapitel abwechselnd aus der Sicht von Marie und Lionel geschrieben sind, hineingefunden. Man merkt deutlich, dass die Autorin, die selbst Ärztin ist, weiß, worüber sie schreibt. Die Protagonistin Marie war mir direkt sehr sympathisch, mit Lionel konnte ich mich nicht so anfreunden.
Das Cover und der Farbschnitt sind hammermäßig! Ich fühlte mich durch das Buch gut unterhalten, finde aber, dass es eher in die Kategorie Drama fällt, da es auch um schwierige Themen wie Krankheiten, Suizidversuche, Stalking etc. geht.

Bewertung vom 24.11.2024
Das Versprechen der Liebe / Die Hofreiterin Bd.2
Stadler, Franziska

Das Versprechen der Liebe / Die Hofreiterin Bd.2


ausgezeichnet

Franziska Stadler (Pseudonym von Martina Sahler) hat mit "Das Versprechen der Liebe" den 2. Teil der Reihe "Die Hofreiterin" herausgebracht. Das schöne Cover ähnelt dem des 1. Teils sehr, man weiß also direkt, dass die Bücher zusammen gehören. Ich denke, man sollte "Der Traum von Freiheit" zuerst gelesen haben, um alles wirklich zu begreifen und das Buch auch genießen zu können.

Die Protagonistin Irma ist nach wie vor Elevin der Spanischen Hofreitschule in Wien. Da seit Kaiserin Sissis Tod die üblichen Zuwendungen drastisch gekürzt wurden, bemüht Irma sich darum, diese auch bei der Bevölkerung beliebt zu machen und Vorführungen zu organisieren. Einen engagierten Mitstreiter findet sie in dem Zeitungsredakteur Michael Brunner. Er verliebt sich in die junge Reiterin. Irma jedoch hat ihre große Liebe bereits gefunden. Doch Stephan Gowalka ist ein Ehrenmann und würde seine kranke Frau niemals verlassen. Soll Irma Michaels Werben nachgeben? Er wäre ihr vermutlich ein guter Ehemann …

Ich habe wieder sehr gut in die Geschichte hineingefunden und mich gefreut zu erfahren, wie es mit Irma weitergeht. Zuerst dachte ich, dass ein zweiter Teil nie an den ersten würde heranreichen können, aber die Autorin hat wieder so eine schöne und spannende Geschichte geschrieben! In einem neuen Erzählstrang geht es jetzt auch um die kranke, betrogene Ehefrau von Stephan. Sehr gut herausgearbeitet ist der Zwiespalt in dem Irma sich befindet … Herz oder Kopf? Auch das Verhalten von Irma und Stephan zum Ende hin, als beide frei sind, aber es dem anderen gegenüber nicht sagen, finde ich sehr gut begründet und damit realistisch.

Die Geschichte einer starken Frau mit einem riesen großen Herz für Pferde, die unbeirrt ihren Weg geht ist sehr zu empfehlen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2024
Penguin JUNIOR - Einfach selbst lesen: Das Turbo-Zahnfee-Abenteuer (Lesestufe 1)
Heger, Ann-Katrin

Penguin JUNIOR - Einfach selbst lesen: Das Turbo-Zahnfee-Abenteuer (Lesestufe 1)


sehr gut

Bei Penguin Junior gibt es das Buch "Das Turbo-Zahnfee-Abenteuer" für Kinder in der 1.Lesestufe. Ann-Katrin Heger und Cathy Ionescu (Illustratorin) erzählen das phantastische Abenteuer der kleinen Zahnfee Denta, die den Auftrag bekommt, Juri zu besuchen, der einen Zahn verloren hat. Während ihres Besuches verliert auch sie selbst einen Zahn und darf sich auch etwas wünschen. Gemeinsam erleben sie auf einer fliegenden Zahnbürste wilde Abenteuer. Es geht z.B. auf den Rummel und in die Waschstraße.
Am Buchanfang steht ein Einführungstext, den die Kinder sich vorlesen lassen sollen (mit einzelnen farbigen Worten zum selbst lesen). Danach kommt Text für die Kinder zum alleine lesen. Das sind recht kurze, einfache Sätze (bis zu 5 Wörter). Ich denke, dass das für Erstleser angemessen ist. Die Idee der Geschichte gefällt mir und die Illustrationen sind auch super schön und farbenfroh! Am Ende des Buches gibt es eine Doppelseite mit Fragen zum Text. Hat man diese richtig beantwortet, ergibt sich ein passendes Lösungswort. Ein Quiz zum Textverständnis sozusagen.
Was mir gar nicht gefällt, sind "Geräusche" wie brööööt, quietsch, knurr, knacks etc, die, wie in einem Comik, im Text stehen. Vielleicht kommt das daher, dass ich keine Comics mag ... daher einen kleinen Punktabzug.

Bewertung vom 29.09.2024
Das Wunder der Tannenbäume
Romes, Claudia

Das Wunder der Tannenbäume


ausgezeichnet

Woher stammt eigentlich der Brauch, zu Weihnachten Tannenbäume in die Stube zu stellen? Dazu hat Autorin Claudia Romes sich Gedanken gemacht und die fiktive Geschichte "Das Wunder der Tannenbäume" geschrieben. In einer sehr bildhaften Sprache erzählt sie die Geschichte von Anneliese, die am Anfang des 19.Jahrhunderts mit ihrer Familie in ärmlichen Verhältnissen im Schwarzwald lebt. Nachdem ihr Vater bei einem Unfall ums Leben gekommen und die Mutter einer Krankheit zum Opfer gefallen ist, muss die junge Frau sehen, wie sie sich und ihren kleinen Bruder versorgen kann. Auf dem Markt in Freiburg hat sie kaum Erfolg mit dem Verkauf von Brennholz. Wie gut, dass ihr kleiner Bruder die Chance bekommt, kostenlos eine Klosterschule zu besuchen. Als Anneliese kurz vorm Aufgeben ist, schmückt sie sich ein kleines Bäumchen, was ihr Hoffnung geben soll. Auf dem Markt hat sie dann großen Erfolg damit und endlich geht es bergauf. Es geht sogar an den Hof nach Baden, wo sie für die Deko der Weihnachtsfeier verantwortlich sein soll. Aber kann Anneliese sich tatsächlich in diesen Kreisen behaupten, oder zwingen die höfischen Intrigen sie in die Knie?
Gleich mal vorweg … der Roman hat mir unglaublich gut gefallen! Zugegeben, das Thema Tannenbaum passt sehr gut in die Weihnachtszeit, aber trotzdem würde ich behaupten, dass es kein reines #weihnachtsbuch ist! Man kann es zu jeder Jahreszeit lesen. Die Protagonistin ist sehr sympathisch, man leidet förmlich mit ihr und würde ihr gerne helfen. Alle Charaktere sind gut ausgearbeitet und ich kann mir alle sehr gut bildlich vorstellen. Wie schlimm muss es zu jener Zeit gewesen sein, wenn man einen Schicksalsschlag erlitten und kein soziales Systhem einen aufgefangen hat! Sehr schön herausgearbeitet war auch Annelieses Liebe zur Natur, die man immer deutlich gespürt hat. Traumhaft finde ich das Cover! Es wirkt sehr realistisch ohne kitschig zu sein und hat auch Weihnachtsglitzer.
Ich kann diesen historischen Roman nur empfehlen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2024
Freunderlwirtschaft
Hartlieb, Petra

Freunderlwirtschaft


ausgezeichnet

Im Glauben mit "Freunderlwirtschaft" von Autorin Petra Hartlieb einen Kriminalroman zu lesen, musste ich schnell feststellen, dass es sich (trotz Mord) eher um einen Polit-Thriller dreht. Das Team um Hauptkommissarin Alma Oberkofler in Wien soll den Tod des jungen Ministers Max Langwieser aufklären. Da dessen Verlobte Jessica verschwunden und anscheinend abgetaucht ist, liegt die Vermutung nahe, dass sie auch für seinen Tod verantwortlich ist. Im Laufe der Ermittlungen wird immer mehr deutlich, dass der saubere Max genauso wie andere Regierungsmitglieder und auch der Bundeskanzler doch nicht ganz so sauber und integer war. Ein weiterer Toter taucht auf. Mit Hilfe einer engagierten Journalistin, ihres Teams und letztendlich auch der Verlobten Jessica deckt Alma Oberkofler ein Netz von Vetternwirtschaft auf, das auch den Tod dieser beider Männer zur Folge hatte.

Der Schreib- und Erzählstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Das Buch ist von Anfang bis Ende spannend, ohne dass es blutrünstig ist. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen! Die Protagonistin Alma Oberkofler ist mir sehr sympathisch, zumal vorweg erzählt wird, warum sie eigentlich im Polizeidienst gelandet ist. Auch ihr Privatleben mit der Liebe zu einem Finnen und der Freundschaft zur Nachbarin gefallen mir gut. Super finde ich auch Jessica, die Verlobte. Ihre Flucht und was sie zur Aufklärung beiträgt, sind gut durchdacht Ich finde, dass die Story absolut schlüssig und authentisch ist. Wenn man das so liest, fragt man sich, welcher Politiker eigentlich noch "sauber" ist. Diese Geschichte könnte genau so in jedem Land tatsächlich passieren! Schade nur, dass ich als Deutsche lesende nicht so viel von der Österreichischen Politik kenne und dadurch sicher einiges, was zwischen den Zeilen steht, nicht durchschauen kann! Da denke ich z.B. an die Farbe des Covers. Türkis ist die Farbe der ÖVP, was irgendwann im Text erwähnt wird. Bemerkenswert finde ich (am Rande erwähnt), dass es sprachlich, obwohl Deutsche und Österreicher beide Deutsch sprechen, doch einige Unterschiede gibt. Manches hat mich verwundert, aber bei der Lektüre nicht gestört. Das doch sehr reduzierte Cover (stilisierte Berge auf Türkis) gefällt mir genauso, wie die angenehm kurzen Kapitel, die auch eine Überschrift tragen.

Ich kann den Krimi uneingeschränkt weiter empfehlen!

Bewertung vom 03.08.2024
Ich kann auch anders!
Bendixen, Britta

Ich kann auch anders!


ausgezeichnet

Den Meisten ist Britta Bendixen wohl eher als Krimi-Autorin bekannt, aber, wie der Titel "Ich kann auch anders - alles außer Krimi" schon sagt, will sie sich darauf nicht festlegen lassen. Es ist eine Sammlung von dreiundzwanzig Kurzgeschichten unterschiedlichster Couleur. Eingeteilt in sechs Themengebiete, sind jeweils 3 bzw 4 Geschichten dazu zu lesen. Es gibt Geschichten, die in und um Flensburg, der Heimat der Autorin, spielen, Geschichten aus anderen Zeiten, aus anderen Ländern, über die Liebe, über die Flucht aus der DDR und über das allgemeine Drama des Lebens. Jede Geschichte hat einen Namen und wird vorher in ein, zwei Sätzen vorgestellt.

Ich kannte bisher noch keines der Bücher der Autorin, aber ich muss sagen, dass mir ihr Schreibstil sehr gut gefällt Er ist super zu lesen und zu verstehen. Die Protagonisten sind alle überaus authentisch - jeden einzelnen von ihnen könnte man im wahren Leben finden! Die Geschichten sind außerdem allesamt spannend und so vielfältig vom Inhalt her, so dass beim Leser jede Menge verschiedener Gefühle ausgelöst werden.

Ich habe die Lektüre genossen, obwohl ich bisher noch nie Kurzgeschichten gelesen hatte. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen für alle Leser, die gerne etwas kurzes für Zwischendurch suchen. Bei mir werden es wohl weiterhin Romane bleiben, denn da ist man nur einmal traurig, wenn man am Ende angekommen ist. Bei diesen Kurzgeschichten war ich 23 Mal traurig, als ich das Wort ENDE lesen musste!

Zu guter Letzt ein paar Worte zum Cover: ich finde es ist ein sehr persönliches Cover geworden. Ein Foto von Frau Bendixen und der Titel, wie auf einem Notizblatt selbst notiert, dazu die Zeichen (Masken, Schloss, Herz) die darauf hindeuten, worum es u.A. geht. Die Farben Türkis und Grau gehören sowieso zu meinen Favoriten!

Alles in allem TOPP!