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Hightower667
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Bewertungen

Insgesamt 197 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2025
Robin the Hood - Wie klaut man eine Stadt?
Bertram, Rüdiger

Robin the Hood - Wie klaut man eine Stadt?


sehr gut

Spannendes Abenteuer mit viel Tempo und Witz

Wer kennt ihn nicht? Robin Hood. Die Legende aus dem Sherwood Forest. Der Mann, der die Reichen bestahl, um es den Armen und Bedürftigen zu geben.

Auch heute noch versucht Robin zu helfen. Natürlich nicht im Wald, sondern als Junge und Enkel in der mindestens 24. Generation nach dem Original. Gemäß der Familientradition: Erst nehmen, dann geben!

Immer an seiner Seite: Loretta! Aufpasserin und Mädchen für alles in der Zeit der Abwesenheit seiner Eltern, die den Spirit der Familie eher anders auslegen. Und natürlich gibt es noch Robin selber, der als Meisterdieb versucht spektakuläre Dinge zu entwenden. Zu einem guten Zweck natürlich. Als Nächstes möchte er einen seltenen Schmetterling in seinen Besitz bringen. Obwohl alle Ihm bekannten Menschen eine Falle wittern, möchte Robin den Job trotzdem durchziehen. Somit lernt er
Mary kennen, die von allen nur „die Hand“ genannt wird. Doch das ist nur der Beginn eines sehr viel größeren Abenteuers und einer Gefahr, die das Leben der Menschheit für immer verändern könnte.

Autor Rüdiger Bertram ist mit „Robin the Hood-Wie klaut man eine Stadt“ ein tolles Kinderbuch gelungen, welches auch jung gebliebene Erwachsene köstlich unterhält. Alleine schon die Vorstellung der einzelnen Charaktere ist ein Feuerwerk an Humor. Der Schreibstil ist flott, aber man kann ihm leicht folgen. Als Leser/in möchte man unbedingt wissen wie es weitergeht, so dass es schwer ist das Buch aus der Hand zu legen. Einflüsse von James Bond und Indiana Jones sind nicht zu übersehen und passen hervorragend zur Geschichte.

Das Cover fällt einem als Leser/in sofort ins Auge. Titel und Zeichnung sind zu gleichen Teilen dort aufgeteilt, was sehr gut passt und ein stimmiges Gesamtbild entstehen lässt. Dies ist dem Illustrator Horst Hellmeier zu verdanken, der das Buch und die Geschichte mit seinen teils überzogenen, comicartigen Illustrationen zusätzlich aufwertet. Wirklich gelungen und überhaupt nicht aufgesetzt.

Nach dem Lesen des Buches kann man sich vorstellen, dass Robin noch weitere Abenteuer erleben wird. Sehr zur Freude der Leser/innen natürlich.

Fazit: Der Auftakt ist gelungen. „Robin the Hood“ unterhält auf allen Ebenen und ist Lesespaß pur. Von vorne bis hinten. Negative Kritik ist hier nicht zu finden. Folgt Robin in seine Welt. Es lohnt sich!
Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.10.2025
Als mir der Westwind Geschichten erzählte - Magische Weihnachtsabenteuer zum Vorlesen
Nörr, Christoph;Nörr, Julia

Als mir der Westwind Geschichten erzählte - Magische Weihnachtsabenteuer zum Vorlesen


gut

Hochwertiges Kinderbuch

Die Tage werden kürzer, es wird langsam kälter und die dunkle Jahreszeit klopft an die Tür. Was gibt es da Schöneres als mit der Familie zusammen ein Buch mit Weihnachtsgeschichten an einem gemütlichen und warmen Ort zu lesen?

Das Kinderbuch „Als mir der Westwind Geschichten erzählte - Weihnachtsabenteuer zum Vorlesen“ von Christoph und Julia Nörr erzählt zehn zauberhafte und magische Geschichten, die sich vornehmlich an die jüngeren Leser/innen richtet. Da wäre zum Beispiel die Geschichte vom Igelkind Marie, das überhaupt keine Lust auf Winterschlaf hat, da es gerne mal den Winter erleben möchte. Oder die Geschichte von Pia, die der Eisfee Fjella eine Nacht lang unter die Arme greifen darf, um den Waldbewohnern zu helfen.

Alle zehn Geschichten stehen für sich, aber dadurch, dass sie alle in dem selben Wald spielen, kommen die verschiedenen Charaktere häufiger vor und man lernt sie besser kennen. Gerade für jüngere Mitleser/innen ist dies eine tolle Sache.

Eingebettet ist das Ganze in eine Art Rahmengeschichte über ein leeres, eigentlich schon vergessenes Buch, welches durch einen Sturz aus dem Regal, den Westwind trifft. Dieser flüstert ihm nach und nach seine Geschichten ins Buch und die Magie beginnt.

Zuerst fällt einem als Leser/in das total schöne Buchcover auf, das noch zusätzlich aufgewertet wird, da es auf der Frontseite eine Lücke gibt, durch die man direkt ins Buch hineinschaut. Toller Effekt. Die Zeichnungen von Anha Grote passen sehr gut zu der vorweihnachtlichen Stimmung des Buches. Ein paar Zeichnungen mehr hätten es aber doch gerne sein dürfen. Kinder mögen beim Vorlesen so ungern auf Blätter mit ausschließlich Text schauen. Dies soll aber bitte nicht als wirkliche Kritik verstanden werden. Die Geschichten sprechen für sich.

Der Schreibstil ist angenehm und leicht verständlich. Die Spannungskurve flach. Die Geschichten mit den Trollen mal ausgenommen. Es gibt immer nur „kleine“ Probleme, die aber zum Ende hin gelöst werden.

Das Buch ist hochwertig verarbeitet und wiegt richtig was. Das merkt man sofort.

Fazit: „Als mir der Westwind Geschichten erzählte“ ist ein klassisches Geschichtenbuch für die ganze Familie, welches hervorragend in die Vorweihnachtszeit passt. Ob zum Selber lesen für Kinder oder zum gemeinsamen Vorlesen im Bett. Die Kinder werden begeistert sein. Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.10.2025
Lotti und Otto (Band 4) - Die weihnachtliche Freundschaftsfamilie
Ulmen-Fernandes, Collien

Lotti und Otto (Band 4) - Die weihnachtliche Freundschaftsfamilie


sehr gut

Endlich geht es weiter

Die beiden Otterkinder Lotti und Otto sind wieder zurück. Wie auch in den vorangegangenen Abenteuern geht es wieder um die Kraft der Freundschaft. Und passend zur nun kommenden dunklen Jahreszeit spielt die Geschichte zu Weihnachten.

Doch worum geht es diesmal? Die besten Freunde Lotti und Otto freuen sich auf Weihnachten. Alle ihre Freunde und Familien bereiten sich auf ein wunderschönes Fest vor. Es herrscht reges Treiben bei allen.

Lottis Vater übt sich in Plätzchen backen mit eher mittelmäßigem Erfolg. Lottis Mutter spielt alleine Weihnachtslieder auf ihrer Gitarre. Während alle im Wald auf ein gemeinsames Familienweihnachten zusteuern, müssen die beiden Otterfreunde mit dem schlimmsten rechnen: Einem einsamen Fest! Doch soweit darf es nicht kommen. Ein Plan muss her!!!

„Lotti & Otto - Die weihnachtliche Freundschaftsfamilie“ von Autorin Collien Ulmen-Fernandes und Illustratorin Carola Sieverding ist wieder ein wundervolles Kinderbuch geworden. Dies fängt schon beim tollen Cover an, welches alleine schon durch seine Farbenpracht für die richtige Einstimmung in die Weihnachtszeit sorgt. Insgesamt sind die Zeichnungen einfach nur gelungen und laden zum immer wieder anschauen ein. Man entdeckt immer wieder Neues auf den Seiten. Zum Beispiel gibt es eine Mäusefamilie, die unabhängig von der Hauptgeschichte kleine Abenteuer erlebt. Einfach nur süß.

Textlich wird eine schöne und warmherzige Geschichte erzählt, die sich eindeutig an das jüngere Lesepublikum wendet. Der Text ist leicht verständlich. Erwachsene werden bestimmt anfangen zu lächeln, wenn sie von den Igel-Zwillingen Iggy und Pop lesen. Mag da jemand Punkmusik?

Fazit: Wer die Vorgänger schon toll fand, der wird auch an diesem Teil wieder Gefallen finden. Alle anderen sei gesagt: Wer mal wieder ein Kinderbuch mit Herz lesen möchte, der macht hier bestimmt nichts falsch. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.10.2025
Der Club der kalten Hände
Pernlochner-Kügler, Christine

Der Club der kalten Hände


sehr gut

Ehrlich, witzig und menschlich!

Der Tod ist immer noch ein großes Tabu in unserer Gesellschaft. Keiner redet gerne darüber, obwohl er allgegenwärtig ist. Zumindest bei den Erwachsenen. Wie geht man dann wohl als Kind mit dem Thema um?

Dies versucht das Kinderbuch „Der Club der kalten Hände“ zu ergründen und dem Tod den Schrecken zu nehmen.

Zur Geschichte: Lizzys Eltern sind Bestatter. Dies ist ihr lange Zeit nicht bewusst, aber irgendwann fragt sie sich dann doch was es mit all den Kisten im Kühlraum auf sich hat. Dort sieht sie dann ihren ersten toten Menschen. Von ihrer Begegnung erzählt sie ihrem besten Freund Mo und damit entwickelt sich die Geschichte weiter. Denn von nun an lernen wir nach und nach die Freunde von Lizzy kennen und deren bisherige Erfahrungen mit dem Tod. Ob Onkel, Vater oder Bruder. Hier wird aus verschiedenen Perspektiven über das Ableben und die damit verbundene Trauer erzählt. Immer in Würde, aber trotzdem auch mit einer Menge Humor. Lachen nimmt ja bekanntlich Angst.
Aufgrund ihrer Gemeinschaft können sie sich schweren Zeiten nun gemeinsam stellen und gründen einen Club.

„Der Club der kalten Hände“ von Christine Pernlochner-Kügler und Valerie Tiefenbacher
geht ein Thema an, dass in Deutschland eher stiefmütterlich oder gar nicht behandelt wird: Den Tod und der damit verbundene Abschied eines Menschen. Es werden viele spannende Fragen geklärt, zum Beispiel wie sich ein Toter anfühlt, oder ob man den Toten im Sarg noch frisieren darf. Aber auch Trauerarbeit nimmt eine zentrale Rolle im Buch ein, denn jeder Mensch trauert anders. Bestattungsformen anderer Glaubensgemeinschaften werden ebenfalls kurz erklärt.

Das Buch ist in zwei Abschnitte eingeteilt. Die erste Hälfte erzählt die Geschichte von Lizzy bis zur Gründung des Clubs und die zweite Hälfte ist „das Bandenbuch“, in das der Club das bereits Recherchierte niederschreibt. Tolle Sache.
Sozusagen ein kleiner Ratgeber für alle.

Die Illustrationen sind trotz des ernsten Themas knallbunt und unterstreichen das Gefühl, dass der Tod nun mal zum Leben dazugehört und man keine Angst vor ihm zu haben braucht. Trotz all der Trauer über den Verlust eines Menschen sollte man sein Leben feiern und sich positiv an ihn erinnern.

Fazit: Schon das tolle Cover zeigt an, dass es Zeit wird mal ein paar Fragen über den Tod zu stellen. Hier bekommt man auf kindgerechte und humorvolle Weise Antworten. Ein Buch für Kinder, die Fragen haben und Eltern, die bei Antworten etwas Unterstützung brauchen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.10.2025
Waschbär Willi Wunderquatsch - Die Erfindung der Trompetenwurst und weitere verrückte Abenteuer
Hennig, Markus

Waschbär Willi Wunderquatsch - Die Erfindung der Trompetenwurst und weitere verrückte Abenteuer


ausgezeichnet

Wunderbarer Kinder-Quatsch

Waschbär Willi Wunderquatsch lebt mit seinen Freunden im Park. Ganz gemütlich unter einer Parkbank in einem Stiefelkarton. Und er erlebt die unglaublichsten und verrücktesten Sachen. Sei es bei einem Seifenkistenrennen oder bei der Erfindung der legendären Trompetenwurst. Willi ist immer vorne mit dabei. Zusammen mit seiner besten Freundin, dem Eichhörnchen Alice, geht er durch dick und dünn.

Über die Geschichten in „Waschbär Willi Wunderquatsch“ muss man nicht viele Worte verlieren, man muss sie einfach lesen und sich verzaubern lassen von diesem Quatsch.

Autor Markus Henning, der in der Vergangenheit schon den Grimme-Preis für eine Spezial-Folge von „Switch reloaded“ bekam, sowie Chefautor des „ZDF Magazin Royale“ ist, versteht eine Menge vom Thema Humor und lässt diesen jetzt in ein Kinderbuch fließen.

Schon der Parkplan und die Einführung der Charaktere lässt die Vorfreude auf das Buch steigen. Und dann geht der Spaß erst so richtig los. Der Schreibstil ist dabei von hohem Tempo und voller abwechslungsreicher Ideen. Da muss man manchmal schon genau lesen, um der Geschichte folgen zu können. Dies liegt aber nicht an den schwierigen Inhalten, sondern an den ganzen herrlich, skurrilen Einfällen, die dem Leser/in hier minütlich präsentiert werden. Da bleibt kein Auge trocken. Erwachsene werden die ein oder andere Szene vielleicht ein wenig eklig finden, aber Kinder werden sie lieben.

Ebenfalls wunderbar sind übrigens die Zeichnungen von Illustratorin SaBine Büchner. Viele kennen sie bestimmt von den „Petronella Apfelmus“ Büchern, deren Charakteren sie mit ihren Zeichnungen ebenfalls ein Gesicht gab. Fans dieser Serie werden sich hier sofort vertraut fühlen.

Wenn man etwas bemängeln müsste, dann dass zum Ende des Buches zu viel Text und zu wenig Bilder zu finden sind. Für Leseanfänger oder Lesemuffel könnte das zu überladen und wortreich sein.

Das Cover hingegen ist sehr gelungen und erlaubt einen kleinen Einblick auf das was uns als Leser/in erwartet.

Fazit: Wenn Erwachsene so einen Quatsch für Kinder erfinden, dann bitte mehr davon. Willi und seine Freunde sind bereit die Kinderzimmer zu erobern. Gebt ihnen eine Chance! Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.10.2025
Ballett
Oidtmann, Rachel

Ballett


sehr gut

Ein toller Einblick in die faszinierende Welt des Balletts

Welches junge Mädchen oder auch Junge träumt nicht davon einmal zum Ballett zu gehen oder selber zu tanzen? Die prächtigen Kostüme, die berühmten Ballettmärchen oder auch die dazu gehörende wundervolle Musik live und aus nächster Nähe zu erleben?

In dem Kinderbuch „Ballett - Deine ersten Schritte in die Welt des Tanzes“ von der Autorin und ausgebildeten Tänzerin Rachel Oidtmann erfährt man alles Wissenswerte rund um diesen legendären Tanzstil. Von der Geschichte des Balletts über die fünf Grundpositionen bis hin zu zur richtigen Kleidung und vieles mehr. Nichts wird ausgelassen und somit ist für jeden Leser/in, der sich für Ballett interessiert etwas dabei. Die meisten Kapitel des knapp 50 Seiten umfassenden Buches bestehen aus zwei Seiten. Dies ist aber ausreichend, um die wichtigsten Informationen zu vermitteln.

Das Buch ist wie eine Einladung, eine Aufforderung, sich doch mal etwas intensiver mit der Welt des Balletts zu befassen. Zum Schluss soll sich der Leser/in dann auch eine eigene Geschichte, ein eigenes Ballett ausdenken. Da hat die Fantasie freien Lauf.

Schön ist ebenfalls, dass Ballett nicht als elitäre
Sache angesehen wird, die nur ein paar wenigen vergönnt ist. Hier sind alle Willkommen!

Der positive Gesamteindruck wird zudem noch verstärkt durch die wunderschönen Illustrationen von Ana Luísa Oliveira, der man bei ihren eleganten Figuren ihre Herkunft als Ballettlehrerin deutlich anmerkt.

Fazit: Alle Kinder, die Interesse am Ballett haben, sollten sich dieses Buch mal schnellstens besorgen. Das Buch richtet sich zwar primär an jüngere Kinder, aber auch ältere könnten beim Durchblättern Freude empfinden. Ein Buch, das man immer mal wieder rausholt. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.10.2025
Aliya und der Silberexpress 2
Rifaat, Laila

Aliya und der Silberexpress 2


gut

So muss Zeitreise sein!

„Die Schule der Zeitreisenden“ geht weiter! Laila Rifaat, schwedische Autorin mit ägyptischen Wurzeln, entführt die Leser/innen erneut in ein fantastisches Abenteuer rund um Aliya und ihre Freunde.

Nach den Vorkommnissen des ersten Bandes versucht Aliya wieder Normalität in ihr Leben einkehren zu lassen. Voller Vorfreude möchte sie auf die Schule der Zeitreisenden zurückkehren, um ihre Ausbildung als Schlosserin fortzusetzen. Durch den ungewissen Verbleib des bösen Magiers Dorian Darke aus Band 1 müssen die ursprünglichen Pläne aber geändert werden. Zu ihrem eigenen Schutz werden Aliya und ihre Freunde auf eine Fahrt im legendären Silberexpress geschickt. Dieser durch die Jahrtausende fahrende Zeitreise-Zug ist legendär und an sich schon ein Abenteuer. Doch schon kurz nach der Abfahrt passieren seltsame Dinge und Aliya sieht sich einer nie zuvor bekannten Gefahr ausgesetzt.

Puh! Mit „Aliya und der Silberexpress“ geht die Geschichte von Aliya rasant weiter. Die Idee, die Geschichte hauptsächlich in einem Zug spielen zu lassen, erweist sich als Glücksgriff und erinnert an Agatha Christies „Mord im Orient-Express“. Wie schon bei Christie versucht auch Aliya dem Täter auf die Spur zu kommen. Dass dies aber alles andere als leicht ist, erfährt sie sehr schnell am eigenen Leib.

Der Schreibstil ist flüssig und von eher hohem Tempo. Die vielen Anleihen an das alte Ägypten wissen zu gefallen und machen die
Geschichte noch geheimnisvoller. Zusammen mit der Vielzahl von mystischen Wesen und Magie ergibt sich ein bunter Stilmix, der über die ganze Buchlänge unterhält. Das Buch kann durchaus ohne Vorwissen gelesen werden, da zu Beginn Informationen des Vorgängers in Form von Rückblenden gegeben werden. Um den vollen Lesegenuss zu erfahren, sollte man den ersten Band aber gelesen haben.

Das Cover muss auf jeden Fall noch erwähnt werden, da es durch seine Farbgebung und den Glitzereffekt sofort ins Auge fällt. Insgesamt gesehen ist die Aufmachung des Buches sehr liebevoll gestaltet und ein zusätzlicher Leseanreiz!

Fazit: Auch das zweite Abenteuer von Aliya weiß zu überzeugen. Mit dem Zug durch die Zeit zu reisen ist sicherlich eine tolle und spannende Sache. Super, dass man als Leser/in dabei sein darf. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende und die Vorfreude auf den dritten Teil steigt! Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.10.2025
Die unendliche Klassenfahrt - Spuk auf Burg Hammelstein
Petrowitz, Michael

Die unendliche Klassenfahrt - Spuk auf Burg Hammelstein


sehr gut

Die Kinder sind begeistert

Klassenfahrten sind doch eigentlich immer eine feine Sache. Mal weg von zuhause und Neues entdecken. Abenteuer erleben. Wie wäre es dann wohl, wenn so eine Klassenfahrt nie enden würde?

So ergeht es nämlich der Klasse 4a der Bastian-Balthasar-Bux-Grundschule mit ihrem Klassenlehrer Herrn Vogelsang. Dieser hat nämlich bei einem Experiment versehentlich das Klassenzimmer der 4a in die Luft gejagt. Als Konsequenz hat die Schuldirektorin Frau Herzlich alle auf Klassenfahrt geschickt. Mit dem Bus von Herrn Vogelsang. Ziel war eigentlich das Meer, aber irgendwie ist die Klasse dann bei der Burg der Hammelsteins gelandet. Und hier erleben die, dass Geschichte ganz schön spassig sein kann. Geister inklusive.

„Die unendliche Klassenfahrt - Spuk auf Burg Hammelstein“ von Autor Michael Petrowitz ist ein tolles Kinderbuch geworden, welches aufgrund seiner leicht verständlichen Texte und der vielen bunten Zeichnungen selbst Lesemuffel begeistern sollte. Meine drei Kinder waren auf jeden Fall begeistert von diesem wirklich farbenfrohen Buch. Da hat Illustratorin Stefanie Klaßen wirklich tolle Arbeit geleistet und die Klassenfahrt super visualisiert. Da der Bus von Herrn Vogelsang eine nicht ganz unwichtige Rolle spielt, wird es bestimmt noch einige Fortsetzungen der Klassenfahrt geben. Auf dem hier vorliegenden Niveau kann das eine ganz spaßige Angelegenheit werden.

Bei vielen Büchern zählt ja nun mal der erste Eindruck mit zur Kaufentscheidung. Das Cover und das Artwork im Allgemeinen. Hier hat der Verlag Ravensburger ganze Arbeit geleitet. Das Cover sprudelt nur so vor Farben und auch der Glitzereffekt kommt super rüber. Es geht also auch anders.

Fazit: Bitte einsteigen! Die Klassenfahrt beginnt und wir sind gerne mit dabei! Spannung, Spaß und Gute Laune sind hier angesagt. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.09.2025
Dread Wood. Tödliches Nachsitzen
Killick, Jennifer

Dread Wood. Tödliches Nachsitzen


sehr gut

Coming-of-Age mit Gruselkick

Vier Schüler/innen müssen an einem Samstag in ihrer Schule nachsitzen. An sich nichts ungewöhnliches, aber diese vier hier gehen in dieselbe Klasse und mögen sich nicht besonders! Außer ihnen und einem Lehrer scheint niemand in den Gebäuden auf dem Grundstück zu sein. Doch dann hören sie einen markerschütternden Schrei und alles verändert sich. Der Lehrer läuft los um zu sehen was vorgefallen ist und verschwindet spurlos. Somit sind die Schüler/innen zunächst auf sich selber gestellt und müssen irgendwie mit der neuen Situation und untereinander klar kommen.

Da der Lehrer vor seinem Verschwinden den Hausmeister erwähnte, machen die Vier sich auf die Suche nach dem immer pfeifenden Mann und geraten so immer mehr in den Mittelpunkt des Grauens von Dreadwood High. Denn ganz so zufällig wie gedacht müssen Hallie, Angelo, Gustav und Naira nämlich nicht nachsitzen.

Schon das wunderschöne Cover von „Dreadwood - Tödliches Nachsitzen“ der Autorin Jennifer Killick erinnert an die 80er Jahre und an Steven Spielberg Produktionen wie „Die Goonies“ oder „Stand by me“. Da passt es auch, dass den Schülern zu Beginn der Geschichte die Mobiltelefone abgenommen werden.

Ähnlich wie bei den eben genannten Filmen geht es hier neben dem Unheimlichen und Gruseligen auch ums Erwachsen werden, um Reife. Denn alle nachsitzenden Protagonisten haben Dinge getan, die sie eigentlich bereuen und nicht hätten tun sollen. Da die Schüler/innen größtenteils auf sich allein gestellt sind, sind sie gezwungen miteinander zu reden und zu handeln. So erfahren sie natürlich auch Dinge über den Anderen und gebaute (Schutz)Mauern fangen an zu bröckeln.

Die Bedrohung, der die Kinder gegenüberstehen, ist ziemlich spannend und teilweise recht drastisch geschrieben. Leicht schreckhafte Leser/innen sollten das Buch vielleicht nicht alleine lesen oder nur während des Tages. Es ist nicht allzu brutal, aber das Kopfkino könnte den ein oder anderen ein wenig lähmen. Aber keine Angst, es gibt auch eine Menge zu Lachen. Der Humor kommt definitiv nicht zu kurz.

Fazit: „Dreadwood - Tödliches Nachsitzen“ ist ein fast schon klassischer Horrorroman für Jugendliche und Erwachsene, die in den 80er Jahren groß geworden sind. Die Geschichte ist vielleicht nicht die Originellste, aber sie macht einfach Spaß und unterhält bis zum Ende. Und wer weiß? Vielleicht wird es ja mal eine Fortsetzung geben! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.09.2025
Die Frau in den Fluten
White, Loreth Anne

Die Frau in den Fluten


sehr gut

Spannend bis zum Schluss

Beim ersten Blick auf das Cover zum Thriller „Die Frau in den Fluten“ von Autorin Loreth Anne White denkt man an einen solides, aber bestimmt nicht spektakulär spannendes Buch. Doch weit gefehlt. Denn das, was die Autorin hier präsentiert, ist zweifelsohne ein durch und durch packendes Buch.

Chloe ist auf den ersten Blick eine unscheinbare Frau von Anfang 40. Sie jobbt in einer Bar, führt Hunde aus und kümmert sich seit längerer Zeit zuhause um ihre kranke Mutter. Doch eine Sache macht Chloe mit großer Leidenschaft: sie beobachtet andere Menschen und merkt sich ihre Gewohnheiten. Diese Leidenschaft wird neu entflammt als das Ehepaar Spengler in die neue Prachtvilla nebenan zieht. Chloe ist ganz fasziniert von der Ehefrau Jemma, während sie ziemlich schnell eine Abscheu gegen ihren Mann, den Chirurgen hegt. Als Chloe dann noch sieht wie eine Schwimmerin, die Jemma sein könnte von einem Jetski überrollt wird, vermutet sie das Schlimmste. Von da gerät ihr Leben zunehmend aus dem Fugen, denn nichts scheint zu sein wie es wirklich ist. Je mehr der Leser erfährt, umso schwieriger ist es den einzelnen Personen im Buch zu vertrauen. Blindes Vertrauen kann zu einer tödlichen Gefahr werden.

Oh Mann. Hier gibt es echt fast keine Verschnaufpause. Die Autorin schafft es sehr geschickt mit ihren Perspektivwechseln zu verwirren. Mal wird die Geschichte aus der Sicht von Chloe, dann wieder von Jemma oder ihren Mann Adam erzählt. Nie ist man sich sicher, wer hier gerade die Wahrheit erzählt, da alle Protagonisten etwas zu verbergen haben. Die Spannung steigt dabei mit jeder gelesenen Seite.

Der Erzählstil ist von hohem Tempo und sehr abwechslungsreich. Besonders hervorzuheben ist hierbei die zwischen den Kapiteln eingestreute True-Crime-Show, die sechs Jahre nach den Ereignissen des Buches spielt. Hier werden Zeugen von damals in Interviews befragt. Ziemlich coole Idee.

Die Geschichte steuert zum Ende hin auf das Finale zu. Das ist wirklich sehr schön in Szene gesetzt, auch wenn die Glaubwürdigkeit ein wenig darunter gelitten hat. Das ist aber auch egal, wenn die Autorin so geschickt mit den Spannungsmomenten spielen kann.

Fazit: „Die Frau in den Fluten“ ist ein richtig gutes Buch geworden, welches bis zum Schluss mitreißend unterhält. Das große Plus ist, daß die Autorin den Leser immer wieder auf neue Fährten lenkt und somit verwirrt. Wer Lust auf einen etwas anderen Thriller hat, der wird hier seine wahre Freude haben. Klare Leseempfehlung!