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LuckyAnne

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2025
Das Dream Hotel
Lalami, Laila

Das Dream Hotel


ausgezeichnet

Schockierender Science Fiction Roman

Was wäre, wenn selbst unsere Träume überwacht würden? Wenn das, was wir nachts denken und fühlen, zu einer Datei wird – analysiert, bewertet und gegen uns verwendet? Genau diese beklemmende Frage stellt Laila Lalami in ihrem neuen Roman Das Dream Hotel, einer intelligenten und gleichzeitig emotionalen Dystopie, die einem lange im Kopf bleibt.

Die Geschichte folgt Sara Hussein, einer erfolgreichen Managerin, Ehefrau und Mutter von Zwillingen. Nach einer Geschäftsreise wird sie am Flughafen festgehalten – ohne Erklärung, ohne offensichtlichen Grund. Erst später erfährt sie, dass ihre „Traumdaten“ ein „erhöhtes Risiko“ zeigen: Ein Algorithmus hat berechnet, dass sie möglicherweise ihrem Ehemann gefährlich werden könnte. Ihre Strafe? 21 Tage Beobachtung im sogenannten Dream Hotel – einer Einrichtung, in der Menschen aufgrund ihrer Träume inhaftiert werden.

Was sich nach Science Fiction anhört, wirkt beim Lesen erschreckend real. Das „Dream Hotel“ ist kein futuristischer Albtraum, sondern eine sterile, digitalisierte Einrichtung, in der alles durch Zahlen, Sensoren und Algorithmen bestimmt wird. Jede Nacht werden Saras Träume ausgewertet, jede Emotion analysiert. Das Ziel: Risiken minimieren, Gefahren verhindern – koste es, was es wolle.

Lalami zeichnet dieses System mit leiser Präzision. Sie verzichtet auf große Effekte oder Action, sondern lässt das Grauen durch die Routine entstehen: die standardisierte Sprache der Beamten, die automatischen Entscheidungen, die scheinbar sachlichen Formulierungen. Genau darin liegt die Stärke des Buches – in dieser kühlen, bürokratischen Logik, die Menschen auf Daten reduziert.

Im Mittelpunkt steht dabei immer Sara. Sie ist keine klassische Heldin, sondern eine Frau, die sich plötzlich in einem kafkaesken Albtraum wiederfindet. Ihre Angst, ihr Unglaube und später ihre Entschlossenheit machen sie unglaublich greifbar. Man spürt beim Lesen ihre Verzweiflung – dieses Gefühl, in einem System gefangen zu sein, das sich nicht erklären lässt und dem man nicht entkommen kann.

Thematisch trifft Lalami damit ins Herz unserer Zeit. Sie stellt Fragen, die längst keine Fiktion mehr sind: Wie freiwillig geben wir unsere Daten wirklich preis? Wie viel Vertrauen setzen wir in Algorithmen, die über Jobs, Kredite oder sogar Beziehungen entscheiden? Und was passiert, wenn ein solches System zu bestimmen beginnt, wer als „Risiko“ gilt?

Besonders spannend ist, dass Lalami auch die gesellschaftliche Dimension nicht ausblendet. Das System im Roman ist angeblich neutral – und doch trifft es nicht alle gleich. Frauen, Migrant:innen, Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen werden häufiger kontrolliert und härter bestraft. Damit verweist die Autorin auf reale Machtstrukturen und Diskriminierungen, die sich unter dem Deckmantel von „Objektivität“ verstecken.

Stilistisch überzeugt Das Dream Hotel mit einer klaren, fast nüchternen Sprache. Lalami schreibt präzise, ohne Pathos, und genau das macht die Geschichte so eindringlich. Die beklemmende Atmosphäre entsteht weniger durch das, was geschieht, als durch das, was unausgesprochen bleibt – die Unsicherheit, das Gefühl, dass hinter jeder höflichen Ansprache eine Drohung lauert.

Wenn man überhaupt einen Kritikpunkt nennen möchte, dann vielleicht, dass das Ende etwas abrupt kommt. Manche Nebenfiguren bleiben eher skizzenhaft, und wer auf eine spektakuläre Auflösung hofft, wird sie nicht bekommen. Doch gerade diese Offenheit passt zum Buch: Es will keine abgeschlossene Geschichte erzählen, sondern ein Bewusstsein schaffen.

Am Ende bleibt Sara verändert zurück – verletzt, aber entschlossen, sich nicht brechen zu lassen. Und als Leser:in bleibt man mit der beunruhigenden Erkenntnis, dass die im Roman geschilderte Zukunft gar nicht so fern ist.

Fazit:
Das Dream Hotel ist ein kluges, beunruhigendes und hochaktuelles Buch über Überwachung, Macht und die Illusion von Sicherheit. Lalami zeigt, wie leicht Freiheit verloren gehen kann – nicht durch Gewalt, sondern durch Gewöhnung. Eine Dystopie, die sich anfühlt wie die Gegenwart, nur einen Schritt weitergedacht.

Bewertung vom 09.11.2025
Flammenrad / Gänsehaut in Hovenäset Bd.1
Ohlsson, Kristina

Flammenrad / Gänsehaut in Hovenäset Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Kinder-Thriller auch für Erwachsene

Mit "Flammenrad" startet Kristina Ohlsson eine neue Mystery-Reihe für junge Leser:innen, die perfekt zwischen Spannung, Grusel und Alltagsrealismus balanciert.

Die zwölfjährige Heidi zieht mit ihrem Vater und dessen schwangeren Freundin in das alte Familienhaus im kleinen Küstenort Hovenäset. Doch die neue Idylle trügt. Beim Renovieren taucht ein alter Kinderschuh unter dem Boden auf, nachts hört Heidi merkwürdige Geräusche, und ein Fremder bringt ein geheimnisvolles Riesenrad ins Dorf. Nach und nach häufen sich unheimliche Ereignisse, die auf ein dunkles Geheimnis in der Vergangenheit des Hauses hindeuten.

Ohlsson, die bereits mit ihren Kriminalromanen für Erwachsene bekannt wurde, beweist hier erneut ihr Gespür für Atmosphäre und Spannung. Sie schreibt klar und bildhaft, sodass man das salzige Meeresrauschen, das Knarren der Dielen und das Flackern des Sturms fast spüren kann. Besonders gelungen ist, wie sie die kindliche Perspektive nutzt: Heidi ist neugierig, mutig, manchmal auch ängstlich – genau wie Leser:innen in ihrem Alter. Dadurch bleibt die Geschichte glaubwürdig und packend.

Der Grusel in Flammenrad ist nie plump oder brutal, sondern schleicht sich leise an. Es sind eher die kleinen Momente – ein Schatten, ein unerklärliches Geräusch, ein kalter Luftzug –, die Gänsehaut verursachen. Gleichzeitig streut Ohlsson Themen wie Freundschaft, Mut und familiäre Veränderungen ein. Das gibt der Geschichte emotionale Tiefe, ohne die Spannung zu bremsen.

Was mir besonders gefallen hat, ist die Balance: Flammenrad ist spannend genug, um auch ältere Leser:innen zu fesseln, bleibt aber kindgerecht. Nur gegen Ende hätte ich mir etwas mehr Auflösung gewünscht – einige Fragen bleiben offen, was allerdings Lust auf den nächsten Band macht.

Insgesamt ist Flammenrad ein stimmungsvoller Reihenauftakt, der skandinavischen Grusel mit einer warmen, menschlichen Note verbindet. Ideal für alle, die Geschichten mögen, bei denen man sich ein bisschen fürchten darf – aber am Ende mit einem guten Gefühl zurückbleibt.

Fazit:
Ein atmosphärischer, spannend erzählter Mystery-Roman für Kinder ab 11 Jahren – mit genau der richtigen Portion Gänsehaut.

Bewertung vom 24.09.2025
1000 und ich. Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.
Goldewijk, Yorick

1000 und ich. Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.


ausgezeichnet

Die Freiheit ist ein hohes Gut.
Das Buch „1000 und ich. Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.“ von Yorick Goldewijk ist ein ungewöhnlicher dystopischer Jugendroman. Die Geschichte folgt dem Mädchen 8, das in einer streng kontrollierten Welt lebt, in der Gefühle, Individualität und Selbstbestimmung verboten sind. Erst durch die Begegnung mit einem anderen Mädchen beginnt sie, an Regeln zu zweifeln und nach Freiheit zu suchen.

Der Stil ist bewusst schlicht und repetitiv, was die beklemmende Atmosphäre der Welt widerspiegelt. Das erzeugt eine eindringliche Stimmung, kann aber auch ermüdend wirken. Besonders stark ist das Buch in seinen Themen: Identität, Freiheit und der Mut, anders zu sein. Die Handlung bleibt dagegen manchmal vage und fordert Geduld sowie Interpretationsbereitschaft.
Die Kapitellänge ist tatsächlich relativ kurz gehalten u d regt daher aber auch zum Weiterlesen an.

Insgesamt ist es ein kurzes, aber intensives Buch, das eher zum Nachdenken als zum schnellen Mitfiebern einlädt. Empfehlenswert für Leser:innen ab etwa 14 Jahren, die sich gern mit philosophischen Fragen auseinandersetzen.

Bewertung vom 09.09.2025
Death at Morning House
Johnson, Maureen

Death at Morning House


ausgezeichnet

Spannendes Jugendbuch.

„Death at Morning House“ von Maureen Johnson ist ein spannender Jugendthriller, der von Anfang an eine geheimnisvolle Atmosphäre schafft. Im Zentrum steht ein altes Haus voller Lügen, Familiendramen und düsterer Geheimnisse, die schließlich in einem rätselhaften Todesfall münden. Die Autorin verbindet den klassischen „Whodunit“-Stil mit einer modernen Erzählweise, die durch viele Cliffhanger und kleine Hinweise zum Miträtseln einlädt.
Die Charaktere sind vielschichtig angelegt – jede Figur hat ihre eigene Geschichte und wirkt potenziell verdächtig. Gleichzeitig lockern humorvolle Momente die düstere Stimmung immer wieder auf. Maureen Johnson gelingt es, eine unheimliche, aber zugleich fesselnde Welt zu erschaffen, die Lesende bis zur letzten Seite in den Bann zieht.
Insgesamt ist „Death at Morning House“ ein atmosphärischer Krimi, der vor allem Fans von geheimnisvollen Familiengeschichten und spannenden Detektivrätseln begeistern wird. Das Buch erhält von mir eine klare Kaufempfehlung.

Bewertung vom 09.09.2025
Das glückliche Leben
Foenkinos, David

Das glückliche Leben


ausgezeichnet

Extrem inspirierend!

Der Roman „Das glückliche Leben“ von David Foenkinos ist ein wunderschönes Buch, welches die Seele tief berührt, extrem zum Nachdenken anregt und noch eine ganze Weile in den Gedanken nachklingt. Es ist für mich das erste Buch solch einer Art und es hat mich tatsächlich tief berührt.
Persönlich stecke ich selbst gerade auch in einer kleinen Sinn-Krise und da war dieses Buch tatsächlich sogar etwas hilfreich. Denn im Buch kommt es zu einer tiefgreifenden und einschneidenden Erfahrung, welche das ganze Leben in Frage stellt und auf den Kopf dreht.
Es wird der Weg zu einem Neubeginn beschrieben, den man in jedem Alter vollziehen kann. Es wird stark verdeutlicht, dass es nie zu spät für Veränderungen bzw. sogar für einen kompletten Neubeginn ist.
Dieses Buch tat mir gut und es war sehr inspirierend zu lesen auch wenn ich leider ggf. nicht alles umsetzen werde, bekommt es aber eine klare Kaufempfehlung von mir.

Bewertung vom 04.08.2025
Sunbirds
Slocombe, Penelope

Sunbirds


ausgezeichnet

Ein Roman, der zum Nachdenken anregt.

Der Roman „Sunbirds“ von Penelope Slocombe hat mich ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen.
Die einzelnen Abschnitte im Buch machen das Lesen zu einer echten Entspannung und trotz allem verliert man nie den roten Faden und fühlt sich wie mittendrin in der Geschichte.
Ich finde, dass ein sehr „poetischer“ Schreibstil vorherrscht und wiederum dadurch das Himalayagebiet, in welchem die Geschichte spielt, wunderbar bildlich dargestellt wird.
Das Cover ist durch die Gestaltung mit seinen warmen Farben sehr einladen und liebevoll gestaltet, obwohl der Auftakt des Buches einen „verlorenen“ Sohn umschreibt und dies doch eher eine traurige Seite des Buches hervorruft. Allerdings gab es für mich ein sehr überraschendendes und doch durchaus positives Ende.
Ich finde, dass es sich um einen gelungenen Debüt-Roman mit einer etwas anderen Geschichte als sonst üblich handelt und daher bekommt dieses Buch von mir eine Kaufempfehlung.

Bewertung vom 29.03.2025
Don't Let Her Stay
Sanders, Nicola

Don't Let Her Stay


ausgezeichnet

Fesselnder Nervenkitzel

Der Thriller „DON’T LET HER STAY – Wenn das Böse Einzug hält“ von Nicola Sanders ist mein erstes Buch von dieser Autorin. Die Gestaltung des Covers und auch der Titel sind super gewählt für diese Geschichte.
Diesmal ist es nicht die böse Stiefmutter die hier im Haus ihr Unwesen treibt, sondern das Stiefkind scheint etwas im Schilde zu führen. Doch scheint es nur so oder ist es wirklich so böse, wie es sich teilweise verhält?
Es bleibt tatsächlich spannend bis zum Schluss durch immer wieder neue und nicht erwartete Wendungen und Handlungen, welche man selbst nicht erwartet hätte. Der Schreibstil ist extrem flüssig und alles ist sehr anschaulich beschrieben, was das Buch zu einem echten Pageturner macht und es einem schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen.
Ein durch und durch gelungener Thriller mit einer etwas anderen Geschichte als sonst üblich und daher bekommt dieses Buch von mir also eine eindeutige Kaufempfehlung.

Bewertung vom 26.01.2025
Blumen im Schuh
Spratte, Annette

Blumen im Schuh


sehr gut

Ein bisschen zu viel Kirche.

Der Roman „Blumen im Schuh“ von Annette Spratte ist in meinen Augen ein typischer Liebesroman und hält alle vorgeschriebenen Klischees ein.
Die Handlung hat mich an sich interessiert und die Länge der einzelnen Kapitel ist auch angemessen allerdings war in meinen Augen das Buch zu sehr „kirchlich“ unterlegt und das hat mir leider weniger gefallen. Schon auf den ersten Seiten dreht es sich sehr viel um beten, Gottesdienst usw. und das schreckte mich leider etwas ab.
Das Cover allerdings sagt mir sehr zu und ist für diesen Roman sehr gut gewählt und auch einige Passagen im Buch sind tatsächlich extrem lesenswert. Das Buch enthält einige emotionale Höhepunkte, regt den Leser zum Nachdenken an und gibt Hoffnung auf ein wunderschönes Happy End.
Der Leser darf sich teilweise sogar auf ein unerwartetes Ende freuen, was nicht ganz vorhersehbar zu sein scheint.
An sich ist das Buch jedoch lesenswert und bekommt von mir auch eine Kaufempfehlung.

Bewertung vom 26.01.2025
Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2
Motte, Anders de la

Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2


sehr gut

Der Kriminalroman „Eisiges Glas“ von Anders de la Motte hat mich tatsächlich sehr überzeugt und ich habe mir auch gleich den ersten Teil gekauft.
„Eisiges Glas“ ist nämlich schon der zweite Teil von Leonore Askers besonderen Fällen.
Allerdings kann ich sagen, dass man definitiv auch den zweiten Teil vor dem Ersten lesen kann. Es fehlen dann vielleicht ein paar Hintergrundinformationen aber man kann die Zusammenhänge trotzdem verstehen.
Die einzelnen Kapitel haben eine sehr gute Leselänge und das es immer wieder aus anderen Perspektiven erzählt wird, macht die Geschichte umso interessanter.
Das Buch beginnt ohne eine lange Einleitung und man wird als Leser sofort vom Geschehen mitgerissen.
Zur Mitte hin, fand ich es dann leider etwas langatmig, dafür hat mich dann umso mehr das Ende überzeugt und ich bin bereit für den dritten Teil.
Von mir bekommt das Buch eine Kaufempfehlung.

Bewertung vom 10.11.2024
La Louisiane
Malye, Julia

La Louisiane


ausgezeichnet

Emotional ergreifend und historisch wichtig.
Der aktuelle und historische Roman „La Louisiane“ von Julia Malye befasst sich mit Geschehnissen aus dem 18. Jahrhundert. Wer sich für die französische und amerikanische Geschichte ein wenig interessiert, erhält hier einen wundervollen Roman.
Das Cover ist vielleicht nicht ganz passend gewählt aber man wird mit einem spannenden und schicksalhaften Buch belohnt, dessen über 500 Seiten sich lohnen zu lesen.
Der Roman berichtet vom Schicksal dreier Frauen und dies immer abwechselnd aus der jeweiligen Sicht. Diese Frauen überwinden sehr schwere Schicksale aber bleiben dabei immer stark und verfolgen ihre eigenen Ziele.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge und das Buch lässt sich sehr gut lesen, da der Schreibstil schön flüssig ist.
Dieses Buch bekommt von mir eine absolute Kaufempfehlung und auch hier bin ich der Meinung, dass es eine Pflichtlektüre sein könnte.