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Benutzername: 
Sabkle
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Wonderland

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2025
Die Magnolienkatzen
Morishita, Noriko

Die Magnolienkatzen


ausgezeichnet

"Auch wenn der Tag einmal kommen würde, an dem es hieße, Abschied zu nehmen, und sich vor lauter Tränen die Welt vor meinen Augen trüben würde; auch wenn ein kalter Wind durch das klaffende Loch in meinem Herzen wehen würde, das sich nie wieder schließen ließe... ich konnte nicht umhin, sie zu lieben."

Als Noriko und ihre Mutter eines Tages einen Wurf Kätzchen und die Katzenmama in ihrem Garten finden, sind sie gezwungen diese erst einmal bei sich aufzunehmen, da sich niemand in der Nachbarschaft oder im Tierheim um die Tiere kümmern kann oder will. Eigentlich sind sie "Hundemenschen" und haben mit Katzen nicht viel am Hut, doch je länger die beiden Frauen sich um die tapsigen Mitbewohner kümmern, desto mehr erfahren sie, was es heißt wirklich glücklich zu sein.

In diesem wunderschönen Buch der japanischen Autorin Noriko Morishita, wird einfühlsam, unaufgeregt und poetisch von dem Zusammenleben mit Katzen erzählt. Sich hingebungsvoll um die Vierbeiner zu kümmern, nach und nach ihre Eigenheiten, ihre unterschiedlichen Charakterzüge und Verhaltensweisen zu studieren, sich voll und ganz den Tierchen anzupassen und zu einer Einheit zu werden. Das ist wohl etwas, mit dem sich jeder Katzenbesitzer bestens identifizieren kann. Besonders spannend fand ich die Reaktionen aus dem Umfeld von Noriko auf die Katzen und wie schnell die Frauen sich an diese gewöhnt und sie in ihr Herz geschlossen haben. Es braucht wirklich nicht viel.
Ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich beim Lesen an meinen eigenen Kater gedacht habe und daher vieles noch einmal in einem anderen Licht betrachten konnte.
Ein Roman, den ich nicht nur Katzenliebhabern empfehlen würde, sondern auch allen denen, die es werden wollen.

"Von Lebewesen umgeben zu sein, die man ins Herz geschlossen hatte, schien uns Menschen auf ganz natürliche Weise ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Und sobald man von sich selbst aus lächelte, lachte das Leben zurück."

Bewertung vom 18.02.2025
Death in Brachstedt
Wagner, Tobias

Death in Brachstedt


sehr gut

"Das Leben ist eine Reihe von Katastrophen mit nur kleinen Breaks der Glückseligkeit"

"Death in Brachstedt" ist der Debütroman von Tobias Wagner, der dieses Jahr mit dem Peter-Härtling-Preis ausgezeichnet wurde.

Die Geschichte dreht sich um den 15-jährigen Leo, der mit seinem an Demenz erkrankten Vater lebt. Als dieser plötzlich verschwindet, nutzt Leo die Gelegenheit, um mit seinem besten Freund Henri einen Kurzfilm namens "Death in Brachstedt" zu drehen. Die Dreharbeiten im heruntergekommen Hotel seines Onkels bieten eine Flucht aus der Realität, während Leo die drohende Katastrophe ignoriert.

Der Roman kombiniert gekonnt Tragik und Humor und schafft es trotz ernster Themen eine gewisse Leichtigkeit zu bewahren. Im Mittelpunkt steht die Freundschaft zwischen Leo und Henri, die beide an den Geschehnissen wachsen und dadurch geprägt werden. Die Charaktere sind glaubwürdig, unkonventionell und liebenswert. Auch die vielen Exkurse in die Film- und Musikszene, lassen jedes Fanherz höher schlagen.

Insgesamt ist dieses Buch eine berührende und unterhaltsame Coming-of-Age Geschichte, die sowohl Jugendliche als auch Erwachsene anspricht. Themen wie Freundschaft, Verlust und der Übergang ins Erwachsenenalter werden authentisch und fesselnd dargestellt.

Bewertung vom 16.02.2025
Campion. Tödliches Erbe
Allingham, Margery

Campion. Tödliches Erbe


sehr gut

Margery Allingham gilt als eine der großen britischen Kriminalautorinnen der "Goldenen Ära" des Detektivromans, neben Koryphäen wie Agatha Christie. In "Campion - Tödliches Erbe" von 1931 zeigt sie uns eindrucksvoll ihr Können.

Die britische Adelsfamilie Gyrth ist seit Jahrhunderten Hüter eines unschätzbar wertvollen Kelchs. Als sich ein raffinierter Verbrecherring daran macht, das Artfefakt zu stehlen, wird Albert Campion zu Hilfe gerufen. Gemeinsam mit dem jungen Val Gyrth, dem Erben der Familie, reist Campion nach Suffolk, wo sich bald herausstellt, dass die Bedrohung größer ist als gedacht. Während mysteriöse Vorfälle die Familie heimsuchen, muss Campion all sein Geschick aufbieten, um den Kelch zu schützen.

Albert Campion zeigt sich hier als fähiger Ermittler. Er bleibt rätselhaft, scharfsinnig und charmant. Auch die Nebenfiguren, besonders der junge Val Gyrth und die exzentrischen Mitglieder der Gyrth-Familie sind lebendig und detailreich gezeichnet und sein treuer Diener Lugg sorgt für die richtige Mischung aus Humor und Leichtigkeit.

Alles in allem ist das Buch überaus spannend, atmospärisch und bestens geeignet für alle Fans von klassischen britischen Kriminalromanen mit originellen Charakteren und einem Hauch von Abenteuer.

Bewertung vom 03.02.2025
Seven Ways to Tell a Lie
Hadler, Colin

Seven Ways to Tell a Lie


ausgezeichnet

"Seven Ways to Tell a Lie" vom erst 23 Jahre jungen Österreicher Colin Hadler ist ein unglaublich fesselnder und spannender Thriller, der von jeder Altersklasse gelesen werden kann.

Wir folgen 7 Teenagern, die durch ein bestimmtes Ereignis miteinader verbunden sind. Nach und nach werden ihre dunkelsten Geheimnisse in verstörenden Deepfake Videos enthüllt, die sich wie ein Lauffeuer verbreiten. Doch wer weiß davon und was ist sein Motiv? Während die ehemaligen Freunde alles daran setzen dem Täter auf die Schliche zu kommen, stellt sich einem unweigerlich die Frage, wie man wohl selbst in diese Situation reagieren würde und ob es auch in unserem Leben Dinge gibt, die wir sogar vor unseren besten Freunden oder unserer Familie geheim halten.
Ebenso kann es durchaus als Kritik am Einsatz von künstlicher Intelligenz verstanden werden und der Leichtgläubigkeit und Sensationslust der Bevölkerung.
Jeder der Charaktere wird durch seine vermeintlichen Fehler erst menschlich und es fällt daher nicht schwer sie alle in ihrer eigenen Art und Weise ins Herz zu schließen.

Selten stoße ich auf Bücher, die es einem so unfassbar schwer machen es aus der Hand zu legen wie dieses. Ich habe es in nur 2 Tagen regelrecht verschlungen und hätte da nicht noch die liebe Arbeit gerufen, hätte ich es mühelos in einem Sitting geschafft. Klare Kaufempfehlung für jeden Thriller Fan.

Bewertung vom 08.11.2024
Hercule Poirots Weihnachten / Agatha Christie Classics Bd.3
Christie, Agatha;Bottier, Isabelle

Hercule Poirots Weihnachten / Agatha Christie Classics Bd.3


ausgezeichnet

Das betagte, reiche Familienoberhaupt Simeon Lee plant seine große Familie zu einem gemeinsamen Weihnachtsessen zu sich nach Hause einzuladen. Nacheinander treffen alle dort ein, doch statt eines freudigen Wiedersehens gibt es unter den einzelnen Mitgliedern Zwietracht und Streit. Als dann auch noch der Vater grausam ermordet wird, ist das Desaster komplett. Zum Glück sind Inspektor Sugden und Hercule Poirot zur Stelle, um den Fall zu lösen und den Mörder zu finden.

Wie für Agatha Christie typisch, ist auch dieser Graphic Novel gefällt mit Spannung und tiefgründigen, interessanten Charaktern. Die Zeichnungen sind wunderschön gestaltet, sodass man der Handlung ohne Probleme folgen und sogar selbst mitraten kann. Am meisten haben mich die verschiedenen Plot-Twist überzeugt und ich bin mir sicher, dass jeder (True) Crime Fan und Hobbydetektiv Gefallen an diesem Buch finden wird.