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Benutzername: 
Verena

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2025
Wenn wir lächeln
Unterlehberg, Mascha

Wenn wir lächeln


ausgezeichnet

Die Wut junger Freundinnen über männliche Übergriffe

Das Buch hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Es geht um sexualisierte Gewalt gegen Frauen und eine Freundschaft zwischen zwei Mädchen, die sich wehren wollen. Der Schreibstil ist sehr interessant und liest sich teilweise wie ein Rap-Text. Die Kapitel sind kurz, fragmentiert und von Zeitsprüngen geprägt. Dies spiegelt für mich gut die große Unsicherheit der beiden Freundinnen wider. Die Autorin schafft es, eine Vielzahl von Emotionen zu transportieren und die Charaktere auf eine Weise darzustellen, die sie lebendig und nachvollziehbar macht. Jeder Satz wirkt durchdacht und trägt zur Gesamtstimmung bei. Das Thema ist enorm relevant in der heutigen Zeit. Vollkommen unerwartet konnte ich mich in einigen Passagen wiederfinden, sodass sich das Gelesene teilweise fast schon zu real angefühlt hat. So wird es vermutlich den meisten Frauen beim Lesen gehen. Ein kleiner Wermutstropfen für mich war das Ende, von dem ich mir etwas mehr Klarheit gewünscht hätte. Mit ist jedoch bewusst, dass zu dieser Geschichte kein anderes Ende gepasst hätte, nichts anderes hätte die Wut und Verzweiflung so verdeutlicht.

Insgesamt ist "Wenn wir lächeln" von Mascha Unterlehberg ein absolut gelungenes Debüt. Ein eindringliches und fesselndes Werk, das sich mit dem sensiblen Thema sexualisierter Gewalt gegen Frauen auseinandersetzt. Das Buch regt zum Nachdenken an und bleibt im Gedächtnis – eine klare Leseempfehlung für alle, die sich mit relevanten gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen möchten.

Bewertung vom 30.01.2025
Das Leben ist ungerecht
Höller, Miriam

Das Leben ist ungerecht


ausgezeichnet

Inspirierender Umgang mit Schicksalsschlägen

"Das Leben ist ungerecht" von Miriam Höller ist ein beeindruckendes und berührendes Buch. Direkt beim ersten Satz hatte ich Gänsehaut: "Bist du bereit für die Herausforderungen des Lebens? Ich möchte dich ermutigen, dir diese Frage gemeinsam mit mir zu stellen – denn das Leben stellt sie dir nicht."

Die Autorin schafft es, ihre persönlichen Erfahrungen und Herausforderungen so authentisch zu schildern. Ganz besonders die Erfahrungen kurz nach dem Tod ihres Partners haben mich sehr berührt. Ihre Fähigkeit, die schwierigsten Themen mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Ehrlichkeit zu behandeln, ist bewundernswert. Sie inspiriert dazu, das Leben in all seinen Facetten anzunehmen, sich selbst zu vertrauen und nicht aufzugeben, egal wie ungerecht es manchmal erscheinen mag. Auch der Schreibstil hat mich positiv überrascht, für mich genau das richtige Maß an Sachlichkeit und Emotion. Lediglich an ein paar Stellen könnten für mich die Erkenntnisse und Ratschläge ein wenig knapper formuliert sein.

Insgesamt kann ich dieses Buch jedem ans Herz legen, der nach Inspiration und Mut sucht. Miriam Höller hat mit diesem Werk etwas Wundervolles geschaffen, das lange nachklingt. Denn wie die Autorin selbst schreibt: „Besondere Begegnungen und wertvolle Worte brauchen oft Jahre, bis sie wirklich in uns wirken“.

Bewertung vom 27.01.2025
Seven Ways to Tell a Lie
Hadler, Colin

Seven Ways to Tell a Lie


sehr gut

Fesselnder und origineller Jugendthriller

„Seven Ways to Tell a Lie“ von Colin Hadler ist ein packender Roman, der die Komplexität von Wahrheit und Lüge in Zeiten von KI und Social Media zeigt. Die Geschichte entfaltet sich um das zentrale Thema von Geheimnissen, das die Freundesgruppe umgibt. Dem Autor gelingt es, die Protagonisten vielschichtig und authentisch zu gestalten, wodurch die inneren Konflikte und Handlungen meist nachvollziehbar werden. Die Erzählweise ist wirklich fesselnd und die Spannung wird bis zum Ende hochgehalten! Ab der zweiten Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr weglegen.
Dennoch gibt es einige kleine Schwächen. An manchen Stellen fühlt sich die Handlung für mich minimal zu weit hergeholt an, und es fehlen gelegentlich tiefere Erklärungen zu den Beweggründen der Charaktere. Dies führt dazu, dass einige Wendepunkte nicht ganz so stark wirken, wie sie vielleicht beabsichtigt waren. Ein schönes Detail fand ich zudem die indigene Herkunft des Hauptcharakters, wobei die Auseinandersetzung mit Rassismus in einer Kleinstadt, in der die weiße, reiche Oberschicht dominiert, etwas untergegangen ist.

Insgesamt ist „Seven Ways to Tell a Lie“ ein unterhaltsames Buch, das die Leser dazu anregt, über Wahrheit und die Macht von Deepfakes nachzudenken. Ein lesenswerter Roman, der durch seinen fantastischen Schreibstil viel Spannung bietet! Meines Erachtens ist der Roman besonders für Jugendliche und junge Erwachsene geeignet, die mit dem Umgang von Medien aufgewachsen sind.