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Bewertungen
Insgesamt 18 Bewertungen| Bewertung vom 06.10.2025 | ||
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Verdorbenes Herz / Till the End of the Moon Bd.1 „Till the End of the Moon” von Teng Luo Wei Zhi ist ein fesselnder Auftakt voller Magie, Schicksal und tragischer Liebe. Die Geschichte folgt Li Susu, die 500 Jahre in die Vergangenheit reist, um Tantai Jin davon abzuhalten, zum Dämonengott zu werden. Dabei verfängt sie sich selbst in einem Netz aus Emotionen, Schuld und Mitgefühl. Bereits nach wenigen Seiten entsteht eine dichte, beinah melancholische Atmosphäre, die den Leser nicht mehr loslässt. Besonders eindrücklich ist der innere Konflikt zwischen Pflicht und Herz, zwischen Gut und Böse, der sich durch das gesamte Buch zieht. Die Figuren wirken vielschichtig: Tantai Jin ist kein klassischer Bösewicht, sondern jemand, den man gleichzeitig fürchten und verstehen möchte, während Li Susu zwischen Stärke und Verletzlichkeit schwankt. Zwar greift die Geschichte manchmal auf vertraute Romantasy-Muster zurück und einige Passagen ziehen sich etwas, doch der emotionale Kern und die bildhafte Sprache machen das mehr als wett. Insgesamt ist „Till the End of the Moon” ein intensiver, atmosphärischer Start, der tief berührt und Lust auf die Fortsetzung macht. |
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| Bewertung vom 06.10.2025 | ||
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„Beste Zeiten“ von Jenny Mustard ist ein angenehm leichtes Buch, das dennoch zum Nachdenken anregt. Der Schreibstil ist locker und direkt, fast so, als würde man sich mit einer guten Freundin unterhalten. Besonders schön sind die stillen Momente, in denen es um Alltägliches, kleine Freuden und Zweifel geht. Das fühlt sich ehrlich und nahbar an. Auch die Figuren wirken mit all ihren Unsicherheiten und Träumen echt, sodass man sich leicht in sie hineinversetzen kann. Einige Wendungen sind vorhersehbar und einige Szenen hätten kürzer sein können, was beim Lesen jedoch kaum stört. Insgesamt ist „Beste Zeiten“ ein warmes, unaufgeregtes Buch, das gute Laune macht und einen trotzdem zum Nachdenken anregt. Perfekt für gemütliche Lesestunden. Wer die anderen Bücher von der Autorin mochte, wird auch mit Beste Zeiten warm werden. |
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| Bewertung vom 22.09.2025 | ||
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„Der Absturz“ von Édouard Louis ist kein Buch, das man leicht wegliest und genau das macht es so stark. Louis erzählt die Geschichte seines Bruders, ein Leben geprägt von Alkoholismus, Verzweiflung und der ständigen Reibung zwischen Träumen und Realität. Dabei wird schnell klar, dass es hier nicht nur um eine tragische Familiengeschichte geht, sondern auch um das größere Bild von Herkunft, Arbeitermilieu und sozialen Zwängen. |
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| Bewertung vom 25.08.2025 | ||
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Als ich mit „The Nightblood Prince” von Molly X. Chang angefangen habe, war ich sofort drin. Die Welt, die sich nach chinesischer Mythologie anfühlt, mit Vampiren und düsteren Prophezeiungen, hat mich total gekriegt. Fei, die Hauptfigur, mochte ich sofort, weil sie nicht einfach die „Auserwählte“ ist, sondern weil sie zweifelt, wütend ist, sich wehrt und trotzdem verletzlich bleibt. |
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| Bewertung vom 12.08.2025 | ||
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Es gibt Bücher, die liest man, und es gibt Bücher, die in einem weiteratmen, lange nachdem man die letzte Seite umgeblättert hat. „Die Ausweichschule” von Kaleb Erdmann gehört zur zweiten Sorte. |
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| Bewertung vom 11.08.2025 | ||
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„Onigiri“ von Yuko Kuhn ist wie eine kleine, unscheinbare Schachtel, die sich erst nach und nach öffnet und dann einen erstaunlich tiefen Blick ermöglicht. Die Geschichte begleitet Aki, die mit ihrer an Demenz erkrankten Mutter Keiko nach Japan reist – zurück in die Heimat, bevor die Erinnerungen ganz verschwinden. Was zunächst wie eine Reisegeschichte klingt, entpuppt sich als feine, leise Erzählung über Familie, Identität und die Bruchstücke unserer Vergangenheit. Kuhn schreibt in einem unaufgeregten, beinahe minimalistischen Stil, der viel Raum für Stimmungen und leise Zwischentöne lässt. Die Rückblenden und Perspektivwechsel wirken anfangs etwas sprunghaft, doch gerade diese Brüche spiegeln Keikos fragmentierte Erinnerung und die innere Zerrissenheit der Figuren wider. Besonders schön ist, wie Alltagsgesten, etwa das gemeinsame Essen, plötzlich eine tiefe emotionale Bedeutung erhalten. Beim Lesen spürt man, dass es hier nicht um große Dramen geht, sondern um das Festhalten kleiner, kostbarer Momente. „Onigiri“ ist ein Buch für Menschen, die literarische Geschichten mögen, die nicht laut werden müssen, um lange nachzuhallen. |
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| Bewertung vom 28.07.2025 | ||
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„Das Geschenk des Meeres“ ist einer dieser Romane, die man eigentlich nur kurz anlesen will und dann, zack, ist man drei Kapitel später immer noch mittendrin. Die Geschichte spielt an der malerischen Küste Cornwalls und die Atmosphäre ist schon allein ein Geschenk: raue Klippen, salzige Luft und ein geheimnisvolles Haus mit einer langen Geschichte. |
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| Bewertung vom 10.06.2025 | ||
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„Himmlischer Frieden“ ist eines dieser Bücher, die sich kaum in eine Schublade stecken lassen – und genau das macht es so spannend. Lai Wen schreibt mit einer Mischung aus Klarheit und Tiefe, die einen sofort in den Bann zieht. Es geht um persönliche Erinnerung, politische Repression und das, was zwischen den Zeilen einer offiziellen Geschichte verschwindet. |
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| Bewertung vom 10.06.2025 | ||
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Mit „Der Kaiser der Freude“ beweist Ocean Vuong einmal mehr, dass er ein Meister der Sprache ist. Poetisch, feinfühlig und voller Intensität erschafft er eine literarische Atmosphäre, die von der ersten Seite an fesselt. Die Sprache ist wunderschön – teils zart, teils schonungslos – und verleiht dem Roman eine schwebende Qualität, die weit über das hinausgeht, was viele zeitgenössische Romane leisten. |
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| Bewertung vom 22.04.2025 | ||
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Jiaming Tangs Debütroman Cinema Love erzählt einfühlsam die Geschichte homosexueller chinesischer Männer, deren Leben sich um ein altes Kino in Mawei dreht - ein geheimer Zufluchtsort in einer repressiven Gesellschaft. Im Mittelpunkt stehen Old Second und Bao Mei, deren Leben von familiärer Ablehnung, gesellschaftlichen Erwartungen und unausgesprochenen Gefühlen geprägt ist. |
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