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doppelgaenger

Bewertungen

Insgesamt 11 Bewertungen
12
Bewertung vom 14.07.2025
Two Lives
Herz, Laura

Two Lives


sehr gut

Mutig
In ‚Two Lives‘ beschreibt Laura Herz ihr Leben - einmal vor und einmal nach der Trennung von ihrem Verlobten/dem Umbruch. Mutig beschreibt sie, wie sie die Reise zu ihrer Trennung und danach erlebt. Ich konnte das Buch, welches sich sehr leicht lesen lässt, in einem Tag durchlesen.
Während des Lesens habe ich mich jedoch mehrfach gefragt, ob die Männer, die die Autorin gedated hat, wohl davon wissen, dass sie erwähnt werden; und auch, ob ihr Exfreund eingewilligt hat.
Ich finde es sehr mutig, dass sie ihre Geschichte aufgeschrieben hat und dies zeigt, dass Depressionen und Lebenswege abseits der gesellschaftlichen ‚Norm‘ noch mehr Normalisierung brauchen. Man muss das Buch mit dem Wissen lesen, dass es sich um eine sehr individuelle und persönliche Geschichte handelt. Wenn nämlich im Single-Dasein der Autorin ein Tipp war, sich selbst eben das Dinner zu kochen, Dinge für sich selbst zu machen, etc., dann sind das leider keine neuen Erkenntnisse, sondern nur die altbekannte Leier.
Insgesamt ein mutiges Buch, das abseits der Insta-Glitzerwelt mal das wahre Leben zeigt.

Bewertung vom 27.06.2025
Die feindliche Zeugin
Wilson, Alexandra

Die feindliche Zeugin


gut

Tolle Idee, Spannung erst am Ende

Der Titel ‚die feindliche Zeugin‘ verspricht tatsächlich mehr Justizthriller, als er am Ende ist. Emmett, ein Schwarzer Jugendlicher, wird des Mordes an einem Weißen verdächtigt. Die junge Anwältin Rosa vertritt ihn vor Gericht. Und dies ist im Buch auch die Haupthandlung. Man erfährt viel über das britische Rechtssystem, allerdings bleiben alle Charaktere sehr oberflächlich beschrieben. Man fühlt sich keinem von ihnen nahe und es dauerte lange, bis ich in die Geschichte reingekommen bin. Dabei nehmen nebensächliche Handlungen (kaputte Strumpfhosen, ihre Affäre, …) auch einigen Raum ein und Rosa scheint auch nicht sehr überzeugend. Dabei kann ich mir jedoch gut vorstellen, dass die Geschichte näher an der Wahrheit dran ist, als dass sie fiktiv ist.
Im letzten Drittel nimmt die Geschichte an Fahrt auf und es wird dann doch spannend.
Eine bedeutende Geschichte, die jedoch für mich kein Justizthriller ist.

Bewertung vom 25.05.2025
Wilde Berge des Balkan
Schlosser, Antonia;Kestler, Katharina;Bartelmus, Lisa

Wilde Berge des Balkan


sehr gut

Leichter Reisebericht
In ihrem Reisebericht über die Wilden Berge des Balkan schreiben die Autorinnen, die den Podcast ‚Bergfreundinnen‘ aufnehmen, über ihre Reise in die ‚Wildnis‘.
Leicht lesbar und in sehr persönlichem Stil kann man von ihren Abenteuern lesen. Meine anfängliche Befürchtung, dass sich der Schreibstil zu stark verändert, hat sich nicht bewahrheitet. Ich war eher sogar verwirrt, als ich dachte, dass immer noch dieselbe Person schreibt, es aber nicht so war. In der Mitte des Buches finden sich einige farbliche Fotos, die dafür sorgen, dass man sich alles besser vorstellen kann. Die Erzählungen sind gespickt von persönlichen Anekdoten, ein bisschen Wissen über die uns doch so ferne Balkanregion, und dem Bericht über die Wanderung.
Eine sehr leichte Lektüre, die definitiv das Fernweh weckt - denn hey, 28 km sind doch gar nicht so viel, oder?

Bewertung vom 28.04.2025
Frust lass nach!
Grote, Maren

Frust lass nach!


ausgezeichnet

Must Have für Hundehaltende
Maren Grote schreibt in ihrem Buch über Frust und Frustrationstoleranz. Das Buch ist in viele kleine Kapitel gegliedert, die meistens eine Frage sind, z.B. Was ist Frust, wann wird‘s gelernt, nutzt sich Frustrationstoleranz ab? Das führt die Leserschaft durch das Buch und beantwortet so Stück für Stück Fragen, die sich Hundehaltende zum Thema stellen. Auf jeder Seite sind viele Bilder, die Übungen, Situationen und Ausdrücke zeigen. Ich hätte mir gewünscht, dass der Text im Blocksatz geschrieben wird, aber nach einer Weile gewöhnt man sich daran.
Es findet sich auch ein Test zum Frusttyp sowie Übungen, die man mit dem eigenen Hund durchführen kann (ja, natürlich ist der Alltag das beste Training, wir müssen nur unsere Augen öffnen!).
Maren Grote schafft es, das Thema auch für Laien verständlich aufzuarbeiten und macht die Notwendigkeit für mehr Frustrationstoleranz bei Hunden deutlich. Ich habe dieses Buch als Handwerkszeug verstanden, das das Thema Frust theoretisch und praktisch aufarbeitet - mit dem Hinweis, genau auf den eigenen Hund zu schauen und immer wohlwollend zu handeln.
Ein sehr leicht lesbares Werk, das das Thema umfassend und anschaulich aufbereitet.

Bewertung vom 13.04.2025
Devil's Kitchen
Fox, Candice

Devil's Kitchen


ausgezeichnet

Schnell, spannend, überraschend
Der neue Thriller von Candice Fox um die freiberufliche Ermittlerin Andy Nearland, die sich undercover bei einer Feuerwehr einschleust, ist rasant. Die Einheit der Männer begeht bei den Bränden, die sie (legen und) löschen, Raubzüge, und die Partnerin von Ben, einem Feuerwehrmann der Crew ‚Engine 9‘, ist verschwunden. Andy schleicht sich in die Einheit und muss sich gegen die derben Männer behaupten.
Der Thriller ist rasant und Zeit für Hintergrundgeschichten bleibt kaum; so wird aber mächtig Spannung erzeugt, die mich das Buch in 2 Tagen hat lesen lassen. Im späteren Teil erfährt man dann aber doch etwas über Andys Leben, genauso wie über das von Ben, der ebenfalls eine Hauptfigur ist. Der Thriller wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden erzählt, sodass man Sympathien für beide entwickelt.
Die Sprache ist derbe und die Charaktere kantig, ganz wie man es von der Autorin kennt. Durch die schnelle Erzählung entwickeln sich die Charaktere allerdings recht wenig. Das Ende kommt überraschend und war zu keiner Zeit vorhersehbar. Die Autorin lässt sich hier offen, ob es vielleicht einen zweiten Teil gibt. Ich bleibe auf jeden Fall gespannt!

Bewertung vom 08.04.2025
Die Magie der Konsequenz
Böhm-Reithmeier, Inga

Die Magie der Konsequenz


weniger gut

„Die Magie der Konsequenz“ beginnt mit dem Versprechen, dass es bloß eine kleine Prise der sogenannten magischen Konsequenz braucht, um alle Probleme mit meinem Hund aus der Welt zu schaffen und das Zusammenleben zu erleichtern.

Zunächst geht es recht langatmig darum, was Konsequenz und Inkonsequenz sind, was für mich schon bekannt war. Ebenso setze ich bereits um, dass ein Kommando solange ausgeführt werden soll, bis ein Auflöse-Signal folgt (woher soll der Hund sonst wissen, wie lange er es ausführen soll.) Einige Dinge konnte ich dann aber doch mitnehmen, bspw. dass etwas nur wirklich gut funktioniert, wenn es auf der Wichtigkeitsskala von 1-10 auch 10 erreicht. Auch, dass es eine Passung von Kommando und Körpersprache geben muss, ist eine sinnvolle Erwähnung, die zum Reflektieren anregt.

An anderer Stelle fehlen dann wieder Zusammenhänge. So solle eine Übung abwechslungsreich gestaltet sein und variiert werden - ja, aber doch erst, wenn es generalisiert ist und geübt wurde! Dieser Aspekt kommt erst viel später.
Das Buch gliedert sich in mehrere Teile mit Unterkapiteln, deren Anordnung mir nicht komplett logisch erscheint. So dauerte es beim Lesen auch manchmal länger, bis mir Zusammenhänge klar werden (z.B. was jetzt die Ausführungen zu Pferdemenschen, Ethogrammen und der Bezug zu Hunden sein soll). Im Buch gibt es 3 Mal Bildseiten, die auch Trainingsschritte visualisieren sollen. Die Ausführungen sind gespickt von Anekdoten aus dem Leben und Training der Autorin, die ich nicht immer passend und lehrreich finde.

Insgesamt eine sinnvolle Idee, deren Grundgedanke (Konsequenz!) zum Reflektieren des eigenen Handelns anregt. Allerdings wird mein Hund nicht freundlicher zu Menschen, bloß weil es mir wichtig ist und ich konsequent bin.
Entsprechend ist das Buch nur zu empfehlen, wenn man schon Grundwissen hat. Es sollte keinesfalls als Trainingsanleitung gesehen werden (was ich mir definitiv als Disclaimer im Buch gewünscht hätte).

Bewertung vom 24.03.2025
Der Ruf des schwimmenden Gartens
Haigh, Tara

Der Ruf des schwimmenden Gartens


gut

Kurzweilige Unterhaltung
Der Ruf des schwimmenden Gartens beginnt mit einer relativ ausgedehnten Schiffsreise nach Madeira, nachdem Sofie ein hoher Posten in einem neuen Krankenhaus auf Madeira versprochen wurde. Das Krankenhaus ist jedoch noch nicht fertig und so muss sie sich zunächst in die Abhängigkeit von Richard, der Sofie zunächst noch sehr charmant erscheint, begeben. Doch der Schein trügt in vielerlei Hinsicht und sie wird zur ‚Schachfigur‘ in diversen Machenschaften.
So blumig wie die Insel Madeira beschrieben wird, so ausführlich werden auch die einzelnen Tage ausgeführt. Insgesamt ist die erzählte Zeit sehr lang, es werden unglaublich viele Details erzählt. So hat man zwar auch das Gefühl, wirklich dabei zu sein, an mancher Stelle hätte ich mir jedoch ein bisschen mehr Schnelligkeit erwartet. An sich liest sich der Roman wie viele der typischen Liebes/Auswanderer-Romane mit ein bisschen Intrigen und Rätseln und wirkliche Überraschungen gab es keine. Lediglich das bereits erwähnte Leseerlebnis, dass durch die Ausführlichkeit entsteht, war eine angenehme Wendung.
Seichte Unterhaltung ist hier garantiert.

Bewertung vom 24.03.2025
Kummersee
Schwarz, Iver Niklas

Kummersee


weniger gut

Langatmig
Kummersee bestach zu Beginn durch wirklich fesselnde Tragik, als Lenas Bruder Tom im verbotenen Kummersee ertrinkt. An einen Unfall glaubt Lena damals nicht und trägt diesen Schrecken lange mit sich. Als Personenschützerin kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück. Der Kummersee soll als Endlagerstätte für Atommüll geprüft werden. Dann verspricht der Klappentext, dass das Böse noch immer unter der Wasseroberfläche lauert.
Allein dies war Grund für mich, weiterzulesen. Das Buch ist mit über 500 Seiten recht dick und die Spannung beginnt erst ab circa der Hälfte. Die erzählte Zeit ist unglaublich langsam und detailreich. Man erfährt über Lenas Familiengeschichte, die Erfahrungen des Dorfes als Grenzdorf und viele Nichtigkeiten.
Nach der Dramatik im Mittelteil wird es wieder eher zäh, gegen Ende wird Fahrt aufgenommen.
Ich hätte weniger Drumherum, mehr Spannung von diesem Thrillerdebüt erwartet. Für die ganzen realen Details gebe ich noch einen zweiten Stern. Wer Umweltthriller und DDR-Geschichten mag, findet vielleicht mehr Gefallen an diesem Buch.

Bewertung vom 24.03.2025
Unbedingt lesen, wenn ...
Smith, Julie

Unbedingt lesen, wenn ...


sehr gut

Ratgeber und Arbeitsbuch
In ihrem Ratgeber/Sachbuch beschreibt die Autorin Dr. Julie Smith einige Alltagssituationen, in denen sich viele von uns einfach wieder finden können. Gegliedert nach Situationen, in denen nur wir selbst oder aber wir in Interaktion mit anderen betroffen sind, werden 26 Fragen aufgeschlüsselt. Dabei beginnt jedes Kapitel mit einem ‚Brief‘, welcher die Situation beschreibt, gefolgt von einem Toolkit, welches Reflexionsfragen stellt oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen gibt, wie man in den entsprechenden Situationen reagieren kann. Abschließend folgt eine Zusammenfassung.
Zentrale Aspekte sind definitiv, dass man achtsamer mit sich selbst sein sollte und sich auch bewusst sein sollte, dass Veränderung Zeit braucht (denn die Probleme kamen ja auch nicht über Nacht).
Das Buch lässt sich sehr einfach lesen, ist clean und übersichtlich ohne viel Schnickschnack. Dennoch sicherlich kein easy Ratgeber, sondern ein Buch, welches dazu anregt, sich mit sich selbst zu beschäftigen.

Bewertung vom 24.03.2025
True Crime in Nature
Graßmann, Farina

True Crime in Nature


sehr gut

Für True Crime-Fans
True Crime ist ja zur Zeit in Mode - was läge da näher, als sich auch mal in der Tierwelt umzusehen, die ja bekanntlich voller ‚Verbrechen‘ steckt. Die vielen, recht kurzen Kapitel sorgen dafür, dass sich das Buch leicht lesen lässt. Dennoch erfährt man hier selbst als Naturkennerin viel Neues über allerlei Summendes und Brummendes, beispielsweise über Kuckuckshummeln und Wiesenknopf-Ameisenbläulinge, aber auch wenn z.B. lateinische Namen gebraucht werden. Viele der beschriebenen Ereignisse im Tierreich waren für mich völlig neu, da ich diese nichtmal für möglich gehalten und somit entsprechend nicht gekannt habe.
Die Kapitel sind gespickt von (übertriebenen) comicartigen Illustrationen, die das ganze etwas auflockern und dem Buch noch mehr von seinem leicht makaberen Touch verleihen.
Alles in allem ein amüsantes und interessantes Buch, wenn man sich zumindest ein wenig für die Tierwelt begeistern kann.

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