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Bewertungen
Insgesamt 9 BewertungenBewertung vom 04.07.2025 | ||
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Tamar Noorts Roman „Der Schlaf der anderen“ ist eine feinfühlige, leise Geschichte über zwei Frauen, die sich in einer ungewöhnlichen Umgebung begegnen: einem Schlaflabor. Janis, die dort als Nachtwache arbeitet, lebt fernab vom normalen Tagesrhythmus und scheint sich in einer Art Zwischenwelt zu bewegen. Irgendwo zwischen Wachen und Schlafen, zwischen Beobachten und Leben. Erst durch die Begegnung mit der Patientin Sina beginnt sie zu hinterfragen, was sie bisher versäumt hat. Zwischen den beiden entsteht eine fragile Nähe, die durch Janis' Bedürfnis, Sina zu schützen, zunächst zart aufblüht, dann aber durch einen folgenschweren Fehler ins Wanken gerät. |
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Bewertung vom 26.05.2025 | ||
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Christopher Kloebles Roman Durch das Raue zu den Sternen erzählt die Geschichte der 13 jährigen Arkadia Fink, ein hochbegabtes, eigenwilliges Mädchen, das sich mit unbeirrbarem Willen in eine Welt drängt, die sie nicht zulassen will: die Welt eines renommierten Knabenchors. Angetrieben von der Hoffnung, dass ihre verschwundene Mutter zurückkehrt, wenn sie es auf die große Bühne schafft, kämpft Arkadia gegen gesellschaftliche Normen, persönliche Verluste und strukturelle Grenzen. Was auf den ersten Blick wie ein klassischer Entwicklungsroman wirkt, will mehr sein, atmosphärisch dicht, tragikomisch und mit der Kraft der Musik durchdrungen. |
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Bewertung vom 21.05.2025 | ||
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„Meine Mutter hatte ständig etwas an mir auszusetzen, mein Vater war wie immer distanziert, mein Bruder bestenfalls drollig und schlimmstenfalls eine Nervensäge, und meine Großmutter ein Ehrfurcht gebietender Fels in der Brandung, so stark und verwittert wie eh und je. Ich hatte das Gefühl, jeder dieser Menschen liebte mich auf seine Weise. Doch keiner von ihnen schien sich besonders für mich zu interessieren.“ |
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Bewertung vom 21.05.2025 | ||
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*Intermezzo* erzählt die feinfühlige und vielschichtige Geschichte zweier Brüder, Ivan und Peter, in der Zeit nach dem Tod ihres Vaters. Der 22-jährige Ivan, ein begabter Schachspieler, dessen Karriere durch die Krebserkrankung des Vaters ins Stocken geraten ist, lernt bei einer Schachausstellung die 36-jährige Margaret kennen – eine verheiratete Kunstdirektorin, mit der er vorsichtig eine Beziehung beginnt. |
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Bewertung vom 22.04.2025 | ||
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Tan Twan Engs „Das Haus der Türen“ präsentiert sich als eleganter, sprachlich fein gearbeiteter Roman, der viel will – aber für mich letztlich mehr dekorativen als erzählerischen Wert hat. |
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Bewertung vom 16.04.2025 | ||
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Garrett Carr entführt uns in Der Junge aus dem Meer in das raue, mystisch aufgeladene Irland der frühen 1970er Jahre. Die Geschichte beginnt mit einem beinahe märchenhaften Ereignis: Ein kleiner Junge wird an der Küste Donegals angespült – wortwörtlich ein Findelkind, dem das Schicksal einen neuen Anfang schenken will. Der Fischer Ambrose Bonnar, ein Mann von großer körperlicher wie seelischer Präsenz, nimmt das Kind ohne Zögern in seine Familie auf. Gemeinsam mit seiner Frau Christine, seinem Sohn Declan, seiner Schwägerin und dem alternden Großvater wächst Brendan, wie das Kind fortan genannt wird, inmitten der spröden Herzlichkeit des kleinen Fischerdorfes auf. |
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Bewertung vom 23.03.2025 | ||
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Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken „Wir alle wandeln auf dieser Welt herum, unwissend, weshalb irgendwas existiert, wie lange es existieren wird und ob dieses Irgendwas, das unser Alles ist, reiner Willkür oder einem Plan entspringt.“ |
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Bewertung vom 21.03.2025 | ||
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„Aber jeder, der sich an sie erinnerte, sah eine Frau mit weißen Haaren und Lachfältchen um die Augen, in ihrer Lieblingskittelschürze mit den Kornblumen über dem Dunkelblau, die immer fadenscheiniger wurde. Und es blieb die olfaktorische Erinnerung an den Geruch zwischen Achselhöhle und Ärmelsaum des Kittels. Weiblich. Würzig.“ |
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Bewertung vom 10.03.2025 | ||
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Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten ins Buch reinzukommen. Zunächst hatte ich auch etwas Bedenken, dass es keine Gespräche/Beziehungen/ Parallelen zwischen weiblichen Protagonistinnen geben wird. Doch das hat sich schnell gelegt und es wurde sogar sehr ernsthaft Kritik an Partnerschaftsgewalt verübt - was ich als sehr positiv wahrgenommen habe. (Vielleicht waren noch Anlaufstellen für Betroffene als Hilfsmöglichkeit zum Ende des Buches nicht verkehrt.) |
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