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Finderfunke

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 07.10.2025
Zwei sind eine Bande
Schaudinn, Jasmin

Zwei sind eine Bande


ausgezeichnet

Zwei sind unzertrennlich

Kofi und Lille kennen sich schon ihr Leben lang – wortwörtlich. Kofi versuchte Lilles Kinderwagen zu schieben und dass, obwohl er kaum an die Griffe kam. Von da an war es mit Lille und Kofi wie mit zwei Magneten, die zusammengeflutscht sind. So wuchsen die beiden zusammen auf und in eine Straßengemeinschaft hinein, wo man sich kennt und die typischen Nachbarschaftsprobleme anstehen. Doch gerade als die beiden die geniale Idee haben, eine Bande zu gründen, kommt Unruhe in die Nachbarschaft. Die Ursache ist ein Baum, der weg soll und ein Parkplatz, den es noch nicht gibt. Die Kinder hingegen haben weit wichtigere Spielprojekte vor. Denn „für Erwachsene sind ganz andere Sachen wichtig als für Kinder“ und „oft denken Erwachsene, dass Kindersachen nicht wirklich so richtig wichtig sind.“ Dabei zeigen die Kinder den Erwachsenen hier, dass sie den Bogen raus haben. Und so dürfen die Erwachsenen erkennen, dass es häufig sie sind, die sich wegen Nichtigkeiten streiten, wo Lösungen zu finden viel sinnvoller wäre.

Jasmin Schaudinn ist hier ein Buch gelungen, das selbst Erwachsener in das "Kindsein" zurückversetzen kann. Die Geschichte und die Motivation der Figuren sind dabei so authentisch, als wäre diese direkt aus Kinderköpfen auf das Papier gedruckt worden. Daher ist die Geschichte für Kinder auch sehr gut nachvollziehbar. Die Handlung schafft es zudem den Leser einzufangen und ist zugleich wie aus der Lebenswirklichkeit gegriffen. Die Illustrationen von Martina Schachenhuber untermalen dabei das Straßenbandesetting gekonnt.

So zeigt eine Zweier-Bande, dass die Bedürfnisse eines jeden erfüllt werden können, wenn man nur will und offen für Lösungen ist. Eine herrliche Geschichte über einen angehenden Chef, seiner Bande-Freundin und die ewigen Stadttauben.

Bewertung vom 22.09.2025
Mäc Mief und das total verrückte Baumstammwerfen
Becker, Carola

Mäc Mief und das total verrückte Baumstammwerfen


ausgezeichnet

Ein Detektiv-Schaf zwischen fliegenden Gummistiefeln

Mäc Mief liegt auf der Wiese und lässt sich von der Sonne die Wolle wärmen. Ein fast perfekter Tag, nur einer fehlt, sein Lieblingsmensch Finn. Doch etwas ist an diesem fast perfekten Tag merkwürdig. Die ganze Familie Olifant scheint von einem seltsamen Virus befallen zu sein. Tom, Finns Vater, wirft mit einer Heugabel gewaltige Heusäcke durch die Luft. Meggie, Finns Schwester, schleudert Gummistiefel, die Hütehund Bonnie eifrig zurückschleppt. Und Finns Mutter, Jenny, rennt die Hügel rauf und runter. Als dann noch Postbote Ross damit anfängt, Baumstämme zu schleudern, denkt Mäc Mief kurz darüber nach, zu den Eddingbörgs zu flüchten. Doch bald erfährt Mäc Mief, dass dies alles Vorbereitungen für die Highland Games sind, zu denen er und Bonnie als Glücksbringer mit sollen. Aber bereits am Eingang, ereignen sich seltsame Dinge. Tom und Ross haben beide ihre Brieftaschen vergessen. „Wie können Menschen nur so vergesslich sein? Sie haben doch alle so einen großen Kopf“, stöhnt Mäc Mief, dabei erinnert er sich doch, wie Tom vor der Abfahrt sein Portemonnaie eingesteckt hat. Dem gilt es auf die Spur zu gehen und schon bald ist klar, das riecht nach einem neuen Fall. So bringt Mäc Mief die Highland Games ordentlich auf trapp, denn wenn jemand seinen Lieblingsmensch übel mitspielt, kann Mäc Mief zum Superschaf werden. Und so erkennt Mäc Mief, dass man aus dem alten Eddingbörg wirklich nicht schlau wird.

Hier erlebt der Leser wahre Festspiele, bei denen Mäc Mief nicht nur zum Glücksbringer wird, sondern seinen Ruf als Meisterdetektiv alle Ehre macht und zusammen mit Bonnie eine Siegerehrung erhält, die seine ganze Schafsdisziplin erfordert.

Das Buch ist (wie alle Bücher der Reihe) super für Jungleser geeignet und wird durch die gelungenen Illustrationen von Ina Krabbe stimmungsvoll begleitet. - Ein tolle neue Detektivgeschichte der Mäc Mief-Reihe mit Staubsaugerbeutel-Muskeln, einem Heißhunger auf eine Ansteckblume, gut gefüllten Dudelsäcken und wie es zu den ersten Schaf-Highland Games kam.

Bewertung vom 27.05.2025
Vorsehung
Moriarty, Liane

Vorsehung


sehr gut

Schmetterlingseffekt, Hellseherei oder doch alles nur Wahrscheinlichkeitsrechnung

Der Freitagnachmittag Flug nach Sydney hat sich verspätet. 45 Minuten nach dem Start ist der Flug ruhig, die Stimmung stoisch und nur einen Hauch verärgert. In diesem Moment löst eine ältere Dame den Sicherheitsgurt und tritt hinaus auf den Gang. Was dann geschieht, finden einige witzig, andere zeichnen es auf und wieder andere sind entsetzte. Die Dame schreitet die Reihen ab und nennt den Leuten Todesursache und erwartetes Lebensalter. Verunsichert, verärgert, skeptisch ... alle Passagiere verlassen mit dieser Nachricht im Gepäck das Flugzeug und jeder nimmt die Prophezeiung auf seine eigene Art hin. Als es jedoch zu den ersten Todesfällen kommt, beginnt die Suche nach dem angemessen Verhalten und der Todesdame.

Die Geschichte entblättert sich fortan wie eine Zwiebel. Der Leser erfährt immer mehr aus dem Leben der Todesdame während die Lebensereignisse einiger Passagiere dem Leser ebenso häppchenweise präsentiert werden. Das Buch fliest dabei sanft dahin, wie das Leben selbst, welches trotz all dem einfach weiter geht. Am Ende schließt sich der Kreis aus Leben und Tod, wobei es wie immer auf die eigene Sichtweise ankommt.

Die Autorin spielt hier ihre Stärke der Figurenbeschreibung gekonnt aus (was einen häufigen Szenenwechsel ermöglicht) und führt den Leser durch ihre Interpretation des Butterfly-Effects. Ein wirklich abwechslungsreiches Buch zum Thema Wahrscheinlichkeit.

Bewertung vom 24.03.2025
Mäc Mief und die stinkbesonderen Unterhosen
Becker, Carola

Mäc Mief und die stinkbesonderen Unterhosen


ausgezeichnet

Mäc Mief der Schafs-Detektiv auf den Spuren der Unterhosenbande
Ein Mini-Krimi für Kinder

Mäc Mief blieb beinahe das schottische Gras im Hals stecken, als sein Lieblingsmensch Finn Olifants ihn um den Hals fällt und berichtet, dass jemand seine Unterhosen geklaut hat – sogar die Superschaf-Unterhose!
So traurig, will Mäc Mief seinen Menschen nicht sehen, immerhin hat er ihn gut erzogen, seit er ein Findelschaf war. Und so springt Mäc Mief in Sachen Unterhosenmission über den Zaun und begibt sich zum Tatort.
Dort findet er tatsächlich einige heiße Spuren. Wie gut, dass Bonnie die schnellste Hündin der Welt - und Mäc Miefs Freundin - ebenfalls auf der Farm wohnt und gleich ihre Hilfe anbietet. Schwuppdiwupp schnüffelt sich Bonnie durch die Spuren. – Wäre da nur nicht ihre Allergie gegen Minze und eine Unterhosenbande, die offenbar zurückgekehrt ist. Und diese Räuber treiben es weit bunter als gedacht.
Mäc Mief als Detektiv ist eine kleine Krimigeschichte für große Rätselhelden und angehende Superschafe. Ein kindgerechter Mini-Krimi mit liebevollen Illustrationen von Ina Krabbe in stimmiger Farbgebung, der einen mit auf die schottischen Wiesen nimmt. - Ein leichtes Kinderbuch mit Wortwitz und einem feinen Schafs-Spürsinn.