Der Gedanken-Code

gut

Für mich bleibt dieses Buch an der Oberfläche. So, als würde in einem Buch über Wetter der Donner beschrieben und der Blitz, doch der kausale Zusammenhang bliebe außen vor.
Es fehlt mir an Organisation. Der Autor springt in jedem Kapitel von einer Schilderung des Ortes, an dem er gerade schreibt oder nachdenkt, zu peer-reviewed Veröffentlichungen der letzten Jahre, bei denen er in vielen Fällen mit den ForscherInnen über ihre Fragestellungen und Methoden gesprochen hat, und dann zu historischen Rückblicken auf die Investitionen der Industrie in KI - hier verfügt der Autor über Kontakte, die ihm eine tiefergehende Rekonstruktion der KI-Ökonomie erlauben. Eine Verknüpfung seiner für mich unverbundenen Aspekte fehlt mir.
Interessant ist für mich seine Beschäftigung mit den Schwierigkeiten von HandynutzerInnen, ihre Bildschirmzeit am Handy zu senken. Die Diskussion, ob es da einen freien Willen gibt oder ob Gehirnchemie diesen Willen in seiner Freiheit einschränkt, führt der Autor auf der Ebene seiner Erfahrungen und auf der Ebene der Diskussionen in der Wissenschaft. Auch hier würde ich mir eine systematischere Bestrachtung des Faktors KI bei der Gewohnheit, 60x und mehr pro Tag das Handy zu scannen, wünschen.