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MartinaP

Bewertungen

Insgesamt 48 Bewertungen
Bewertung vom 12.12.2025
Die Kryptografin (eBook, ePUB)
Aden, Hanna

Die Kryptografin (eBook, ePUB)


sehr gut

Inhalt:

München in den frühen 1950er Jahren: Die junge Margot ist stolz, als eine der wenigen Frauen einen Studienplatz für Mathematik an der LMU bekommen zu haben. Bei einer Vorlesung fällt sie durch außergewöhnlich kluge Fragen auf und erregt damit die Aufmerksamkeit eines Gasthörers, der für die Operation Gehlen, den Vorläufer des Bundesnachrichtendienstes, arbeitet. Aufgrund ihrer Begabung bietet er Margot eine Stelle in der Decodierungsabteilung an, welche sie voller Aufregung annimmt. Doch die Freude über die neue Aufgabe weicht bald Ernüchterung, denn in dieser für Margot vollkommen neuen Welt haben immer noch die Männer von früher das Sagen und es fällt ihr schwer, sich zu behaupten. Ihre Hoffnungen auf eine bessere Zukunft scheinen vergebens und sie steht kurz davor, zu kündigen. Einzig ihre Freundin Sue bestärkt sie darin, ihren Weg zu gehen. Sie träumt von einem besseren Leben und davon, eines Tages als Journalistin für die Rechte der Frau zu kämpfen.
Gemeinsam besuchen die beiden jungen Frauen Diskussionsabende im Amerika-Haus, wo Margot auf den einfühlsamen und politisch aktiven Willi trifft. Doch ihre Aufgabe beim Geheimdienst macht es Margot nicht leicht, Privates und Berufliches zu trennen …

Für mich war es der erste Roman von Hanna Aden und so bin ich auch zum ersten Mal mit Margot und ihrer Familie in Berührung gekommen. Obwohl das Buch bereits Vorgänger hat, in denen es um Margots Schwester Lena geht, ist es auch einzeln gut zu lesen. Zunächst habe ich etwas gebraucht, bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt habe, obwohl ich nicht mal sagen kann, woran es gelegen hat. Dann aber war ich gefangen in der Geschichte.

Margot und Sue, zwei so unterschiedliche Frauen, die sich miteinander anfreunden und gemeinsam die Nachkriegszeit erleben. Man erfährt viel über die Einstellung der Gesellschaft Frauen gegenüber, ebenso über die Arbeit des BND und über Margots spezielle Fähigkeiten, die sie dort einbringen kann. Das Buch ist also nicht nur ein spannender Gesellschaftsroman sondern gleichzeitig ein Stück weit historisch.

Zum Ende hin bleiben viele Handlungsstränge offen. Im Hinblick auf die geplante Fortsetzung ist das aber vollkommen normal. Nachdem die Figur der Margot im Roman eine gewaltige Wandlung vollzieht, die mir an einigen Stellen etwas zu schnell ging und dadurch etwas unglaubhaft auf mich gewirkt hat, bin ich gespannt, wie es mit ihr und Sue weitergehen wird.

Fazit: Klare Kaufempfehlung und fünf Sterne für diesen informativen und gleichzeitig unterhaltsamen Roman.

Bewertung vom 08.12.2025
Die Welt in unseren Händen
Walton, Emily

Die Welt in unseren Händen


ausgezeichnet

Inhalt:

Als die junge Emma ihre Großmutter June in Oxford besucht, ahnt sie zunächst nicht, dass dies ihr letzter Besuch bei ihr sein wird. Und auch nicht, was ihr bevorsteht, als sie ein Gedichtbändchen mit der Widmung eines gewissen Ken aus dem Jahr 1944 entdeckt. Nach und nach enthüllt sich eine abenteuerliche Lebensgeschichte, die Emma nie vermutet hätte. Als June kaum so alt ist wie sie jetzt, stellt sie sich in den Dienst der Royal Air Force. Die Kriegswirren führen sie von London bis in die Wüste Ägyptens. Als sie in Kairo dem südafrikanischen Kameramann Ken gegenübersteht, hat sie zum ersten Mal das Gefühl, eine innere Heimat zu finden. Doch kann sie sich diesen Gefühlen hingeben, während die Welt im Argen liegt und ihre beste Freundin Dotty in London um ihr Leben ringt? Während Emma in die Jugend ihrer Großmutter eintaucht, beginnt sie ihre eigene Zukunft mit anderen Augen zu sehen.

Für mich war das Buch eine unglaublich positive Überraschung. Grundsätzlich lese ich Bücher die in und um die Zeit des ersten und zweiten Weltkrieges spielen sehr gerne. Vor allem, wenn es Familiensagas sind oder das Schicksal der Frauen in der damaligen Zeit beleuchtet wird. Bei diesem Buch kommt dazu, dass die Autorin hier die Geschichte ihrer Großmutter einfließen lässt und somit für den Leser einen persönlichen Bezug herstellt. Junes Schicksal und die Abenteuer, die sie erlebt, werden spannend und beeindruckend beschrieben. Dabei verwendet die Autorin einen Schreibstil der dazu führt, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Man fiebert mit June mit und mehr als einmal habe ich mich beim Lesen gefragt, ob ich ihren Mut und ihren starken Willen gehabt hätte. Ich fürchte eher nein..

Am Ende wird nicht alles gut - aber das ist im Leben leider immer wieder der Fall. Und es hat sich bereits im Prolog abgezeichnet, dass die Geschichte für June und Ken kein glückliches Ende bereit hält. Trotzdem hat mich die Geschichte bis zur letzten Seite gefesselt.

Ergänzt wird das Buch durch zwei private Fotos von der Großmutter der Autorin, die ja den Ausschlag für den Roman gegeben hat. Im Nachwort können wir hier auch nochmal mehr darüber erfahren.

Fazit:

Ich bin total begeistert und empfehle das Buch ohne Einschränkung weiter.

Bewertung vom 05.12.2025
Der Dunkelläufer
Grabeck, Tobias

Der Dunkelläufer


ausgezeichnet

Inhalt:

Eine Serie brutaler Morde erschüttert die friedliche Idylle eines malerischen Hafenstädtchens. Während sich die Angst durch die Gassen frisst, tauchen immer wieder geheimnisvolle Zettel mit rätselhaften Botschaften auf.
Der prominente Radiomoderator Eric Solberg, die Stimme der Stadt, gerät in den Sog der Ermittlungen und wird zur Schlüsselfigur in einem nervenaufreibenden Spiel um Leben und Tod, in dem dunkle Schatten der Vergangenheit hervorbrechen.
Doch ein letztes grausames Geheimnis bleibt im Nebel verborgen - und es ist schwärzer als die Nacht über dem Meer.

Wow - was für ein tolles Debüt von Tobias Grabeck. Ein Psychothriller vom Feinsten mit unerwarteten Wendungen und einem tiefen Blick in die menschlichen Abgründe. Dabei kommt der Thriller ohne grausame, blutige Szenen aus. Tobias Grabeck setzt eher auf Tiefenpsychologie und lässt den Leser ein ums andre Mal ratlos zurück: ist wirklich alles so wie es scheint? Oder verbirgt sich hinter der Maske des Opfers doch mehr? Aber was genau? Das Ende bringt nochmals einige unerwartete Wendungen mit sich und die Frage: wie sehr dürfen wir auf das Vertrauen, was wir bei anderen wahrnehmen?

Für mich war "Der Dunkelläufer" ein sehr kurzweiliges Lesevergnügen - einmal im Sog, möchte man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Entsprechend schnell war ich damit durch. Atemlos habe ich Seite für Seite gelesen, geschockt, rätselnd und am Ende dann doch überrascht. Ich hoffe, noch mehr von diesem Autor lesen zu dürfen und kann für dieses Buch fünf Sterne und eine klare Kaufempfehlung geben.

Bewertung vom 03.12.2025
Die MörderMitzi und der eiskalte Tod
Archan, Isabella

Die MörderMitzi und der eiskalte Tod


ausgezeichnet

Inhalt:

Eigentlich wollte Mitzi nur ein bisschen zu sich kommen, doch ein Schneesturm schneidet die Hütte ihrer Retreat-Gruppe im Dachsteingebirge von der Außenwelt ab. Als sie dann auch noch eine Leiche unter einem Schneemann findet, wird klar: Einer der acht Teilnehmer ist ein Mörder. Während sich Misstrauen unter den Eingeschlossenen breitmacht, entdeckt Mitzi erschreckende Verbindungen zwischen den Anwesenden – und befindet sich selbst bald in tödlicher Gefahr.

Obwohl es wohl bereits Band 7 um Mitzi ist, war es für mich der erste Band der Reihe. Es wird aber definitiv nicht der letzte Band gewesen sein. Isabella Archan schafft es schon nach wenigen Seiten, den Leser in den eiskalten Bann der verschneiten Hütte zu ziehen. Eigentlich ist das ja immer mein Weihnachtstraum: eine romantische Hütte verschneit in den Bergen. Auf die Gesellschaft der andern Menschen im Roman könnte ich dann aber doch verzichten....wer findet schon gerne eine Leiche unter einem Schneemann? Noch dazu, wenn schnell klar wird, dass der Mörder wohl mit in der eingeschneiten Hütte sein muss? Die Hauptprotagonistin Mitzi ist wirklich nicht zu beneiden gewesen.

Fazit:

Wer cosy Crime liebt, wird auch diesen Winterkrimi lieben. Das Buch lädt zum Miträtseln bis zum Schluss ein, da der Spannungsbogen durchgehend aufrecht gehalten wird. Zeitweise hatte ich wohl so ziemlich jede Person auf dem Schirm als MöderIn, nur um dann ständig meine Meinung wieder zu ändern. Die Wendung am Schluss war für mich kaum vorhersehbar und solche Krimis liebe ich . Deshalb vergebe ich hier gerne fünf Sterne.

Bewertung vom 01.12.2025
Das Schneeflockenmädchen
Andeck, Mara

Das Schneeflockenmädchen


sehr gut

Inhalt:

Rothenburg ob der Tauber, Dezember 1925. Marie zieht als Märchenerzählerin mit einem Pferdewagen von Weihnachtsmarkt zu Weihnachtsmarkt. Sie besitzt nur wenig, doch sie gibt viel: Den Bauersleuten, die ihr Kost und Logis gewähren, und den Kindern in den Dörfern schenkt sie mit ihren Geschichten Mut und Hoffnung. Ist das Zauberei? Haben die uralten Märchen heilende Kräfte? Der junge Zuckerwatteverkäufer Carl will mehr über Marie herausfinden. Er folgt ihr durch die tief verschneite Winterlandschaft – und verliert schon bald sein Herz an sie ...

Das Buch besticht zunächst durch sein wunderschönes Cover, welches einem das Gefühl vermittelt, in einer Zauberwelt zu blicken. Ähnlich ist auch die Geschichte von Marie, die auf ihrer Reise über die fränkischen Weihnachtsmärkte Carl kennenlernt und mit ihm gemeinsam ein wunderbares Duo bildet. Beide sind Menschen mit einem Herz aus Gold, die gerade in der Vorweihnachtszeit Freude in die Herzen anderer bringen. Dabei haben beide eine Familiengeschichte, die es in sich hat. Bei Carl kommen dazu noch die Erlebnisse aus dem ersten Weltkrieg. Maries Geschichten sind herzerwärmend und wie viele Märchen manchmal sehr traurig - aber immer mit einem Kern, über den wir nachdenken sollten.

Am Ende wird dann alles gut, so wie man es sich von einem Weihnachtsmärchen auch erhofft und so hinterlässt das Buch ein wohliges Gefühl. Besser kann man sich auf die Weihnachtszeit nicht einstimmen. Die Tatsache, dass die Autorin im Nachwort Bezug nimmt auf wahre Begebenheiten erklärt, warum das Buch so authentisch wirkt, obwohl es eigentlich eher ein Märchen sein soll.

Bewertung vom 01.12.2025
Wie das Schicksal spielt / Der Dorfladen Bd.3
Jacobs, Anne

Wie das Schicksal spielt / Der Dorfladen Bd.3


ausgezeichnet

Inhalt:

Dingelbach am Fuße des Taunus, 1927. Unruhige Zeiten stehen den drei Schwestern vom Dorfladen bevor. Während Frieda, die mittlere Tochter, in ihrem ersten Theaterengagement Höhen und Tiefen durchlebt, ist Ida, die jüngste, glücklich verliebt in ihren Florian und setzt damit das angestrebte Abitur aufs Spiel. Florians Nähe zur KPD erweist sich jedoch für sie beide als Desaster – Ida kehrt zurück nach Dingelbach. Hier erwartet die dritte Schwester, die brave Herta, ein uneheliches Kind, was für viel Aufruhr im Dorf sorgt. Werden die drei dennoch ihr Glück finden?

Obwohl ich großer Fan von Anne Jacobs bin und die "Tuchvilla"-Reihe und "Das Gutshaus" komplett im Bücherschrank stehen habe, ist mir diesmal komplett durchgerutscht, dass es mittlerweile die "Dorfladen"-Reihe gibt. Und so bin ich zu Band 3 gekommen wie die Jungfrau zum Kinde. Obwohl ich Band 1 und 2 noch nicht gelesen habe (wird unverzüglich nachgeholt) bin ich ohne große Probleme in Band 3 reingekommen. Wie immer ist der Schreibstil der Autorin flüssig und bildhaft, so dass man das Buch kaum mehr weglegen kann. Einzig die vielen Namen der Dorfbewohner haben mich anfangs etwas überfordert, aber um das Leben in Dingelbach darzustellen benötigt man natürlich einige Ortsbewohner. Und irgendwann im Laufe des Buches waren sie mir dann auch alle vertraut.

Die drei Schwestern haben sehr unterschiedliche Charaktere und natürliche unterschiedliche Lebensschicksale. Nicht immer konnte ich mir über das Verhalten der ein oder anderen Schwester ein Kopfschütteln verkneifen. Aber so ist es im echten Leben ja auch, man versteht nicht immer die Handlungen und Gedanken der Mitmenschen. Friedas, Hertas und Idas Weg mitzugehen hat mir aber enorm viel Spaß gemacht und es kam immer wieder zu überraschenden Wendungen.

Am Ende sind einige Fragen offen geblieben und so gehe ich davon aus, dass die Reihe noch nicht beendet ist und wir uns auf Band 4 freuen dürfen. Bis dahin hab ich dann auch Band 1 und 2 nachgeholt :-D.

Bewertung vom 27.11.2025
Entscheidung aus Liebe / Der Eispalast Bd.3
Rosenthal, Rena

Entscheidung aus Liebe / Der Eispalast Bd.3


ausgezeichnet

Inhalt:

Wien, Anfang 20. Jahrhundert: Julianna kehrt nach schmerzlich langer Abwesenheit zurück in ihre Heimatstadt, in der das Eiskunstlaufen ihr Leben für immer verändert hat. Doch als sie Leo, die Liebe ihres Lebens, endlich wieder in die Arme schließt, ist das Wiedersehen getrübt, denn der Eispalast, den er ihr zuliebe baut, bringt nicht den geplanten Erfolg. Schon bald geraten Julianna und Leo an ihre Grenzen, denn die Eislaufbahn aus Kunsteis war nicht nur ein lang gehegter Traum, sondern sollte auch die einzige Einnahmequelle sein. Als zusätzlich eine Intrige ihre Welt erschüttert, wird ihre Liebe auf die größte Zerreißprobe ihres Lebens gestellt . . .

Für mich war es der erste Band der Reihe und ich habe mir sofort Band 1 und 2 bestellt, so sehr hat mich das Buch gefesselt. Die Handlung ist aus der Sicht verschiedener Personen dargestellt, was das Lesen abwechslungsreich macht. Das Flair des winterlichen Wiens kommt in jeder Zeile durch und man fühlt sich binnen kurzer Zeit dorthin versetzt. Die Autorin greift geschickt die Themen der damaligen Zeit auf: die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, der Kampf der Frauen um Gleichberechtigung, die Streiks der Arbeiterbewegung........Dabei schafft sie es, die Themen so mit den Protagonisten zu verbinden, dass eine realistische Geschichte entsteht, die sich so oder so ähnlich abgespielt haben könnte. Frauen, die sich in unstandesgemäße Männer verlieben. Arbeiterinnen, die Angst vor einem Streik haben weil sie dann ihr Einkommen verlieren könnten. Eine Eislaufbahn vor deren Kunsteis die Menschen Angst haben aus Unwissenheit. Eine schwangere junge Frau aus bester Gesellschaft, die außer einer Intrige keinen Ausweg aus ihrer Situation findet.

Am Ende wird alles gut und die Irrungen und Wirrungen lösen sich auf. Zurück bleibt ein wunderbares Gefühl, in eine andere Zeit geblickt zu haben und mit den Menschen damals Freud und Leid geteilt zu haben.

Fazit:

Klare Kaufempfehlung und fünf Sterne. Und wer Band 1 und 2 nicht kennt, sollte das so wie ich dringend nachholen.

Bewertung vom 24.11.2025
Glückssehnsucht
Hinze, Andrea

Glückssehnsucht


sehr gut

Inhalt:

Kann ein Unfall der Beginn wahrer Liebe sein?! Thomas glaubt, alles zu haben - doch das Leben in der brandenburgischen Uckermark stellt ihn vor eine unerwartete Frage: Was bedeutet echtes Glück? Zwischen chaotischer Buchhaltung, herzlichen Begegnungen und einem schicksalhaften Unfall entdeckt er eine Welt, die mit wenig zufrieden ist - und darin unendlich reich wirkt. Plötzlich stehen nicht mehr Geld und Erfolg im Mittelpunkt, sondern Nähe, Gemeinschaft und Liebe. Als Sarah in sein Leben tritt, wird aus Zweifeln Hoffnung. Aus Unsicherheit entsteht Mut. Und aus einem Wendepunkt eine zweite Chance auf echtes Glück. Eine warmherzige Geschichte über Neuanfänge, Liebe und die Kraft, das eigene Leben neu zu gestalten. Wird Thomas den Mut finden, dem Herzen zu folgen?

Das Cover:

Das Buch besticht zunächst einmal durch sein wunderschönes Cover. Die Vögel, Blumen, Blätter.......laden zum Entdecken und zum Verweilen mit den Augen ein. Allein der Anblick des Buches weckt positive Gefühle. Das Buch ist also mehr als ein Roman, man kann es gleich als Dekostück in der Wohnung integrieren. Einfach wunderschön.



Die Handlung:

Die Handlung wird oben im Inhalt bereits beschrieben. Die Autorin versteht es, ihre Liebe zu den Schauplätzen im Buch durchblicken zu lassen. So hat man aufgrund der bildhaften Beschreibung des Gnadenhofes, des Dorfes und der Umgebung schnell das Gefühl, selbst mitten in der Handlung zu sein. Mit dem Hauptprotagnonisten Thomas hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten. Sein Verhalten gegenüber Sarah fand ich in beruflicher Hinsicht völlig unprofessionell und unangemessen. Andrerseits muss man ihm zu Gute halten, dass er sich wohl schnell in Sarah verliebt hat.......und wer von uns handelt denn immer rational, wenn Gefühle eine Rolle spielen? Also....Schwamm drüber und eintauchen in die Geschichte. Die Frage, die sich sowohl Thomas als auch Sarah unabhängig voneinander stellen ist für jeden von uns entscheidend: Bin ich mit meinem Leben, so wie es jetzt ist, glücklich? Oder nur vermeintlich glücklich? Im Buch finden die Beiden am Ende die Antwort auf die Frage. Im echten Leben regt es die Lesenden dazu an, sich diese Frage selbst zu stellen und darüber nachzudenken. Am Ende wird alles gut - genau das hatte ich mir von dem Roman auch erhofft und somit sind meine Erwartungen erfüllt worden.

Fazit:

Eine unterhaltsame Lektüre die von mir eine klare Kaufempfehlung bekommt. Dass im Buch ein paar Druckfehler enthalten sind hat meinen Lesegenuss nicht negativ beeinflusst. Was zählt ist die Story - und die ist nicht nur gut geschrieben sondern bereichernd für jeden, der sich darauf einlässt.

Bewertung vom 21.11.2025
Schneezauber in Norwegen / Winter-Liebe Bd.2
Liebig, Anna

Schneezauber in Norwegen / Winter-Liebe Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:

Nina ist glücklich. Sie mag ihr Leben, ihren Beruf und vor allem liebt sie ihren Opa! Und der ist gerade ganz aus dem Häuschen, denn er hat eine Doku über die größte Lebkuchenstadt der Welt, die jedes Jahr in der Stadt Bergen aufgebaut wird, gesehen. Und da will er jetzt mit Nina unbedingt hin, denn die Mutter des Architekten ist seine alte Liebe Ingrid. So sitzt Nina alsbald im Flugzeug nach Norwegen, wo ihr Opa nicht nur ein großes Geheimnis über Ingrid erfährt, sondern Nina sich zwischen Lebkuchengewürz und Knetmaschine auch auf einen Flirt mit einem netten Norweger einlässt …

Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite eine Wohltat. Der flüssige Schreibstil der Autorin macht das Lesen zum puren Vergnügen. Besonders gefallen haben mir die bildhaften Beschreibungen vom verschneiten Bergen, der Lebkuchenstadt, der Häuser.... Innerhalb weniger Seiten hatte ich das Gefühl, völlig in der Geschichte drinnen zu sein und das Geschehen quasi live zu verfolgen.

Auch die Protagonisten sind alle sehr sympathisch und gut beschrieben. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Ninas schwulen Freund und Mitbewohner Alex, der verzweifelt sein Liebesglück sucht und doch wieder nicht so recht findet. Seinen Humor und seine Herzlichkeit mochte ich ganz besonders. Aber auch die anderen Darsteller wie Opa Uwe, Ingrid, Erik, Magnus und natürlich Nina kommen einen rasch vor wie gute alte Bekannte. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, an einigen Stellen gibt es Irrungen und Wirrungen, aber er ist vorhersehbar, dass am Ende alles gut wird. Dazwischen gibt es viele romantische und weihnachtliche Szenen, die einem wirklich das Herz erwärmen. Alles also genau so wie man es von einem Weihnachtsroman erwartet. Dass am Ende Neuanfänge gewagt werden und alte Wunden heilen können zeigt außerdem, dass keine Situation im Leben ausweglos ist und es niemals zu späte für eine zweite Chance ist.

Fazit: Der perfekte Roman für die kuschelige Advents- und Weihnachtszeit. Ich konnte beim Lesen super abschalten und war gefühlt sofort mit Nina und den andren im zauberhaften Bergen. Wer bei dieser Geschichte keine Weihnachtsgefühle bekommt, ist selbst schuld. Klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

Bewertung vom 18.11.2025
Die Welt in Meran - Walzerblut
Reinhardt, Angela Marina

Die Welt in Meran - Walzerblut


ausgezeichnet

Die Autorin hat mit "Walzerblut" einen beeindruckenden Auftakt ihrer neuen Reihe geschaffen. Der flüssige Schreibstil und die bildhaften Beschreibungen führen dazu, dass man schnell das Gefühl hat, mitten im Vorfrühling 1872 in Meran zu sein. In den Kuranlagen, den Laubengängen, dem vornehmen Hotel Passerhof, auf den Faschingsbällen...........und in den Elendsvierteln, den Spinnereien, wo selbst kleine Mädchen für kaum Geld hart arbeiten müssen.

Hier ist der Autorin wirklich ein großer Wurf gelungen: der Roman zeigt in beeindruckender Weise die zwei unterschiedlichen Welten "Reich" und "Arm" auf und stellt diese gegenüber. Dies geschieht auf unterhaltsame Weise, da wir verschiedene Protagonisten aus beiden Welten kennenlernen, deren Schicksal miteinander verknüpft ist. Ob die junge Helen, die zusammen mit ihrer Tante als Kurgast und zum Ausschau nach einem geeigneten Ehemann in Meran weilt, ob der Erbgraf Max und dessen Freund Jean, den düstere Dämonen aus der Vergangenheit quälen, ob das Dienstmädchen Anna Gruber oder das Waisenmädchen Rosa........sie alle sind wunderbar beschrieben und rasch schließt man sie ins Herz. Ihr Wege kreuzen sich, Schicksale verbinden sich. Dabei ist das Ganze so beschrieben, dass man das Buch kaum mehr aus der Hand legen mag.

Am Ende bleiben einige Fragen insbesondere im Bezug auf Helen, Max und Jean sowie dessen Verbindung zu Anna offen. Und so brennt man darauf, möglichst bald eine Fortsetzung lesen zu dürfen.