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Mareike91

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 14.12.2025
Safe Space
Bestgen, Sarah

Safe Space


sehr gut

Inhalt:

Die forensische Psychologin Anna Salomon tritt ihre erste Stelle in der JVA Weyer an. Sie gilt als beste ihres Jahrgangs. Doch eigentlich ist sie auf einer ganz eigenen Mission: sie will das Verschwinden ihrer Schwester Sina von vor sechs Jahren aufklären. Dazu muss sie unbedingt Sonny aufspüren, der laut Sinas Tagebüchern in Weyer einsitzen soll. Doch schon sehr bald nach ihrem Start erhält Anna anonyme Dohnachrichten. Jemand scheint verhindern zu wollen, dass Anna das Geheimnis um Sinas Verschwinden ans Licht bringt - und schreckt dabei vor nichts zurück.

Meine Meinung:

"Safe Space" war mein erstes Buch der Autorin Sarah Bestgen. Ihr Schreibstil lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen und so ist man als Leser schon nach wenigen Seiten vollkommen eingetaucht in die Geschichte. Gut gefallen haben mir die zwei verschiedenen Zeitebenen, auf denen das Buch spielt. Einerseits begleitet der Leser Anna in der Gegenwart bei ihren Nachforschungen. Der Einblick in die Arbeit in der JVA ist spannend und zugleich wirft das Verschwinden von Sina eine Menge Fragen auf. Darüber hinaus erfährt der Leser durch andere Charaktere, aber auch durch Sinas Tagebucheinträge nach und nach, was vor 6 Jahren wirklich passiert ist, was ich als sehr spannend empfand.

Die Protagonistin Anna Salomon hat mir an und für sich gut gefallen. Sie ist aber psychsch völlig instabil und schafft es daher aufgrund der Belastung durch die damaligen, bis heute unaufgekärten Ereignisse eigentlich kaum, ihrem Job nachzugehen, da sie beinahe zwanghaft ihren Nachforschungen nachgeht. Die Drohungen und darauf folgenden Ereignisse helfen da natürlich nicht, im Gegenteil. Auch die anderen Charaktere des Buches sind keine absoluten Sympathieträger und so weiß man auch als Leser bald nicht mehr, wem man überhaupt noch trauen kann.

Die Idee des Plots hat mir gut gefallen. Er ist spannend und gerade in der zweiten Hälfte gibt es so einige Wendungen, die dafür sorgen, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Das Ende hat mir gut gefallen. Auch wenn ich mit meinem schon von Anfang an gehegten Verdacht richtig lag, konnte es mich dennoch in Teilen überraschen. Zudem wird es noch einmal richtig brenzlig, sodass die Spannung ihren absoluten Höhepunkt erreicht. Dennoch bleiben im Nachhinein für mich ein paar Ungereimtheiten bwz Punkte, die nicht so ganz realistisch erscheinen.

Fazit:

Spannender Thriller im JVA-Umfeld. Insbesondere zum Ende hin wendungsreich und absolut fesselnd, auch wenn einem im Nachhinein nicht alles so ganz realistisch erscheint.

Bewertung vom 14.12.2025
Entführung im Himmelreich / Mord auf Achse Bd.2
Winkelmann, Andreas

Entführung im Himmelreich / Mord auf Achse Bd.2


sehr gut

Inhalt:
Morgens auf dem Campingplatz Himmelreich am Schwielowsee. Der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus möchte sich wie gewohnt seine vorbestellten Brötchen am Bäckerwagen abholen - doch dieser taucht nicht auf. Kurze Zeit später entdeckt Kupernikus den Wagen abgestellt in einem Waldweg, vom Bäcker fehlt jedoch weiterhin jede Spur. Kupernikus, seines Zeichens Hobbydetektiv, macht sich - ganz zum Ärger des hiesigen Kommissars Fass - gemeinsam mit seiner neuen Freundin Annabelle Schäfer auf die Suche nach dem Bäcker. Gibt es da einen Zusammenhang zu dem Überfall auf dem Campingplatz, der sich just am Morgen des Verschwindens ereignet hat?

Meine Meinung:
"Entführung im Himmelreich" ist der zweite auf dem am Schwielowsee in Mecklenburg gelegenen Campingplatz Himmelreich spielende Band dieser Krimireihe. Manch einem mag der Campingplatz bereits aus einer Dokuserie aus dem Fernsehen bekannt sein. In dieser Reihe bietet er die atmosphärische Kulisse für die Handlung verschiedener Kriminalfälle.

Der Protagonist der Reihe, der ehemalige Schauspieler und Hobbydetektiv Björn Kupernikus, der nach wie vor auf dem Campingplatz Himmelreich gastiert, war mir bereits im vorherigen Band der Reihe sympathisch. Ich mag seinen trockenen, manchmal etwas platten Humor, die einem als Leser während des Lesens das eine oder andere Mal zum Schmunzeln bringt. Ebenso wie Annabelle Schäfer, die im Dorf unweit des Campingplatz wohnt und Kupernikus bei seinen Nachforschungen tatkräftig unterstützt. Die beiden geben ein eigenwilliges Paar ab und auch wenn sie manchmal wie Feuer und Wasser sind ergänzen sie sich sehr gut.

Der Schreibstil des Autors lässt sich angenehm lesen. Die Handlung ist trotz ein paar zwischenzeitlicher Längen spannend und unterhaltsam. Es macht Spaß. Kupernikus und Annabelle bei ihren Nachforschungen zu begleiten, geraten sie dabei doch regelmäßig in so manche skurrile oder unvorteilhafte Situationen. Am Ende gelingt es ihnen dann aber doch, den Fall restlos aufzuklären. Die schlussendliche Auflösung ist vielleicht nicht sonderlich spektakulär oder überraschend, aber stimmig und passend.

Fazit:
Ein humorvoller Krimi, dessen zwischenzeitlichen Längen durch das skurrile, eigenwillige Ensemble und eine Menge Witz und Charme wett gemacht wird.

Bewertung vom 22.09.2025
Gerächt sein sollst du / Die Morde von Kristinestad Bd.1
Tuokko, Kaisu

Gerächt sein sollst du / Die Morde von Kristinestad Bd.1


sehr gut

Inhalt:
Kristinestad. Bei den Kanuunakallio-Klippen wird die Leiche des 17-jährigen Jonas gefunden. Mats Bergholm, der sich zu der Zeit gerade im Sommerhaus in seiner alten Heimat befindet, übernimmt gemeinsam mit der hiesigen Polizei die Ermittlungen. Während Jonas Tod die Bewohner Kristinestads erschüttert, stellt sich nicht nur heraus, dass Jonas ermordet wurde, sondern auch dass er kurz vor seinem Tod etwas ungeheuerliches getan haben soll. Journalistin Eevi Manner, Mats Jugendliebe, berichtet als hiesige Journalistin von dem Mordfall. Um die Tat aufzuklären, schließen Mats und Eevi sich zusammen.

Meine Meinung:
"Gerächt sein sollst du" ist der erste Teil der finnischen Krimireihe um Ermittler Mats Bergholm und Journalistin Eevi Manner. Der bildhafte und atmosphärische Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm lesen und Dank der recht kurzen Kapitel ist das Buch sehr kurzweilig. An die finnischen Namen musste ich mich zwar zu Beginn erst einmal ein wenig gewöhnen, doch dann habe ich schnell in die Geschichte hineingefunden und mich sehr gut unterhalten gefühlt.

Die beiden Protagonisten haben mir gut gefallen. Ich fand es spannend, dass die eine gemeinsame Vergangenheit haben, die sie verbindet, aber ihnen auch manchmal im Weg steht. Das Privatleben der beiden spielt entsprechend eine vergleichsweise große Rolle im Buch. Für meinen Geschmack war es ein wenig viel, vorallem Eevis Kinderwunsch ist beinahe dauerhaft präsent.

Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Es gibt so einige Wendungen, die zum Teil auch ein anderes bzw neues Licht auf das Opfer werfen, zudem weiß man lange nicht woran man als Leser wirklich ist. Erst nach und nach fügen sich immer mehr Puzzleteile zusammen. Gegen Ende nimmt die Handlung nochmal deutlich an Fahrt, was mir gut gefallen hat. Die finale, tragische Auflösung ist stimmig und ein gelungener Abschluss des Buches.

Fazit:
Spannender Auftakt einer neuen, vielversprechenden Krimireihe aus Finnland. Trotz kleinerer Kritikpunkte konnte mich das Buch von Anfang bis Ende gut unterhalten, daher bin ich schon gespannt auf den nächsten Band der Reihe.

Bewertung vom 31.08.2025
Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:
Durch Zufall entdecken zwei Jugendliche in einer alten, verfallenen Klinik eine Leiche. Sie wurde in die Wand des Gebäudes eingemauert. Schon bald stellt sich heraus, dass es sich dabei um eine der beiden Jugendlichen handelt, die vor Jahren über Nacht aus der Klinik verschwanden. Gelingt es den Ermittlern nun endlich, diesen Cold Case aufzuklären?

Meine Meinung:
Nachdem mir "Schwarzvogel", der Auftakt zur Reihe um die in ihre Heimstadt zurückkehrende Ermittlerin Fredrika Storm, bereits sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf diesen zweiten Band. Die Handlung schließt sich an die des Vorgängers an, die Kriminalfälle sind aber von einander unabhängig. Trotzdem empfiehlt es sich, die Bücher chronologisch zu lesen, um nicht gespoilert zu werden.

Die Protagonistin Fredrika Storm ist mir sehr sympathisch. Nach einem Fehler während eines Einsatzes, an dem sie noch immer zu knabbern hat, ist sie in ihre Heimat zurückgekehrt und arbeitet nun bei der hiesigen Polizei. Sie ist eine fähige Ermittlern, die sich in den Fällen verbeißt und nicht locker lässt, aber auch zu riskanten Alleingängen neigt - ganz zum Leidwesen ihres Kollegen Henry, der mir ebenso sympathisch ist wie Fredrika.

Der Plot ist fesselnd und spannend. Vorallem das Setting mit der alten, verfallenen Klinik und deren Geschichte hat mir sehr gefallen. Atmosphärisch und gruselig zugleich. Lange Zeit bleibt völlig im Dunklen, was damals in der Nacht, als die beiden Patienten spurlos verschwanden, tatsächlich geschah. Ebenso wie der Zusammenhang zu den Ereignissen, die der Fund der Leiche nach sich zieht. Es macht Spaß, Fredrika und Henry bei den Ermittlungen zu begleiten und eigene Theorien zu entwickeln. Die schlussendliche Auflösung ist gleichermaßen tragisch und schockierend.

Neben den Ermittlungen spielt auch das Privatleben der beiden Ermittler, insbesondere Fredrikas, eine große Rolle. Die Beziehung zu ihrer Familie ist angespannt und die Suche nach ihrer Mutter, die während Fredrikas Kindheit spurlos verschwand, beschäftigt sie sehr. Mir persönlich gefällt es sehr, dass die Charaktere dadurch mehr Tiefe bekommen.

Fazit:
Spannender Krimi, der vorallem mit einem atmosphärischen Setting und einer tragischen Auflösung überzeugt. Ein gelungener zweiter Band der Reihe, der Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 13.07.2025
Blindspiel
Seeck, Max

Blindspiel


ausgezeichnet

Inhalt:
Hätte Alexander Ewans geahnt, welche Folgen es für ihn haben würde, hätte er wohl kaum das Fenster eines teuren Autos eingeschlagen und die Aktentasche vom Rücksitz gestohlen. Denn in der Tasche befinden sich Notizen eines Serienkillers, der kurze Zeit später von Evans Wohnungstür steht. Kurze Zeit später wird Ewans tot in seiner Wohnung gefunden.

Er ist nicht das einzige Opfer. Beinahe zeitgleich wird eine tote Frau gefunden. Sie ist am gesamten Körper weiß bemalt und in ihrem Rachen steckt eine Schachfigur. Die Kripo Helsinki, die die Ermittlungen übernehmen, ist sich sicher, dass es weitere Opfer geben wird, und bitten den Profiler Milo um Unterstützung.

Meine Meinung:
"Blindspiel" ist der Auftakt einer neuen Thrillerreihe des finnischen Autors Max Seeck. Im Zentrum steht Milo, ein intelligenter und sehr fähiger Profiler. Leider hat er aber auch einige private Probleme. Für meinen Geschmack hätte es die in der Form nicht unbedingt gebraucht, ich fand es vorallem zu Beginn eher verwirrend und too much. Und auch wenn ich Milo an und für sich sympathisch fand, konnte ich doch die eine oder andere Reaktion oder Aktion von ihm nicht wirklich nachvollziehen oder gutheißen.

Der Schreibstil des Autors ist gewohnt angenehm zu lesen. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und die schnellen Wechsel sorgen sowohl für Abwechslung als auch für Spannung. Selbstverständlich begleitet der Leser Milo, aber beispielsweise auch Minka von der Kripo Helsinki, die mit Milo zusammenarbeitet, oder aber das eine oder andere Opfer, sodass der Leser den Ermittlern gegenüber teilweise einen Wissensvorsprung hat.

Der Plot des Buches ist spannend und fesselnd. Der Modus Operandi des Täters ist speziell und die Inszenierung der Opfer wirft viele Fragen auf. Der Bezug zum Schach hat mir gut gefallen. Lange Zeit scheint der Täter den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein. Nach und nach zeichnet sich aber auch ab, dass die Morde mit einem Ereignis in der Vergangenheit in Verbindung stehen. Ich fand es sehr spannend, mehr darüber zu erfahren und auch wenn man sich einen Teil mit der Zeit herleiten oder zusammenreimen konnte vermag die schlussendliche Auflösung zu überraschen. Den Ausgang des Falls hätte ich mir zwar anders gewünscht, insgesamt konnte mich das Buch insbesondere in der zweite Hälfte aber überzeugen und ich bin schon gespannt auf den nächsten Band der Reihe.

Fazit:
Thriller mit außergewöhnlichem Plot samt überraschender Auflösung. Ein überzeugender Reihenauftakt, auch wenn ich mir den Ausgang anders gewünscht hätte.

Bewertung vom 13.07.2025
Notizen zu einer Hinrichtung (eBook, ePUB)
Kukafka, Danya

Notizen zu einer Hinrichtung (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der wegen Mordes verurteilte Ansel Packer wartet im Todestrackt auf seine Hinrichtung. Ihm bleiben nur noch wenige Stunden. Dies ist seine Geschichte. Und die Geschichte der Frauen, die sein Leben geprägt haben.

Dieses Buch ist einfach anders. Das zeigt sich nicht nur im Schreibstil der Autorin sondern auch in der Art und Weise, wie dem Leser Ansels Geschichte erzählt wird. In der Gegenwart begleitet der Leser Ansel in seinen letzten Stunden vor der Hinrichtung. Vergangenheit jedoch wird abwechselnd aus Sicht der Frauen erzählt, die darin eine Rolle spielen.

Anfangs brauchte ich ein wenig, um in die Geschichte hineinzufinden, dann aber konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Denn der Plot ist spannend und fessend. Dabei geht es weniger darum, den Täter zu finden, denn dieser ist dem Leser von Beginn an bekannt und bereits verurteilt. Vielmehr geht es darum, das Geschehene zu erfahren. Die Hintergründe zu den Taten. Wer Ansel zum Opfer gefallen ist. Wie sich seine Taten auch auf die Angehörigen der Opfer und die Menschen in seinem Umfeld auswirken. Und wie Ansel schließlich des Mordes überführt werden konnte.

Fazit:
Ein Buch, das sicher noch länger nachhallt. Beklemmend, berührend, faszinierend anders.

Bewertung vom 11.07.2025
Salute - Die letzte Fahrt
Kalpenstein, Friedrich

Salute - Die letzte Fahrt


ausgezeichnet

Inhalt:
Bei einer morgendlichen Runde am Gardasee entdeckt ein Hundebesitzer einen im Wasser treibenden Mann. Gemeinsam mit Cafébetreiber Paul Zeitler zieht er ihn ans Ufer, doch für den Mann, bei dem es sich um Bootsbauer Vincenzo Morelli handelt, kommt jede Hilfe zu spät. Commissario Lanzas übernimmt die Ermittlungen und ist sich sicher, dass es sich um Mord handelt, denn der Tote hatte zu Lebzeiten so einige Probleme. Zu Lanzas Missfallen mischt sich Paul Zeitler, ehemaliger Kommissar, auch dieses Mal in die Ermittlungen ein.

Meine Meinung:
"Salute - Die letzte Fahrt" ist der zweite Band dieser in Bardolino angesiedelten Krimireihe. Die Kriminalfälle sind in sich abgeschlossen, sodass das Buch problemlos ohne Vorwissen gelesen werden kann. Allerdings entwickeln sich die Beziehungen der Charaktere, insbesondere von Lanza und Zeitler, sodass es sich empfiehlt, die Bücher chronologisch zu lesen.

Das Setting des Buches ist auch dieses Mal wieder Bardolino, wo Zeitler mit viel Liebe und Hingabe ein kleines Café führt. Der kleine Ort am Gardasee bietet eine wunderschöne Kulisse für dieses Buch. Die Beschreibungen sind bildhaft und die zum Großteil liebenswerten Bewohner der kleinen Örtchens tun ihr übriges, dass man sich als Leser direkt wohl fühlt. Auch mit Commissario Lanza werde ich ebenso wie Zeitler langsam warm, er ist ein engagierter Ermittler und gar nicht so grießgrämig,wie es im ersten Band dem Anschein hatte.

Der Plot an sich ist spannend und wendungsreich. Aber auch der Humor kommt nicht zu viel und so gibt es so einige Szenen, die den Leser zum Schmunzeln bringen. So begleitet man Zeitler und Lanza nicht nur gerne bei ihren jeweiligen Nachforschungen, sondern Zeitler auch bei seinem Alltag im Café. Die schlussendliche Auflösung ist ebenso stimmig wie der gesamte Plot.

Fazit:
Unterhaltsamer Krimi mit sympathischen Charakteren und einer gelungenen Mischung aus Spannung und einem Hauch Urlaubfeeling. Ich freu mich schon auf Band 3!

Bewertung vom 08.07.2025
Salute - Der letzte Espresso
Kalpenstein, Friedrich

Salute - Der letzte Espresso


ausgezeichnet

Inhalt:
Der ehemalige Münchener Hauptkommissar Paul Zeitler hat sich einen Wunsch erfüllt und führt ein kleines Café in Bardolino am Gardasee. Als einer seiner Gäste tot auf der Toilette aufgefunden wird und er unter Verdacht gerät, stellt er kurzerhand eigene Nachforschungen an. Sehr zum Leidwesen Commissario Lanzas, der mit den offiziellen Ermittlungen betraut ist und Zeitler nicht so recht traut.

Meine Meinung:
"Salute - Der letzte Espresso" ist der Auftakt der neuen Krimireihe des bayrischen Autors Friedrich Kalpenstein, in dessen Zentrum der ehemalige Polizist und nunmehr Cafébetreiber Paul Zeitler steht. Zeitler ist ein sympathischer Protagonist. Er hat sich mit dem Café einen Traum erfüllt, gleichwohl scheint in München vor seinem Weggang etwas vorgefallen zu sein. Obwohl er kaum Italienisch spricht, hat er mit seiner humorvollen und charmanten Art bereits einen festen Platz in der Gemeinschaft Bardolinos gefunden. Zu dieser gehören so einige liebenswerte, teils etwas klischeehaftete Charaktere, die mir ebenfalls sehe gefallen haben.

Der Schreibstil des Autors ist sehr humorvoll und nicht zuletzt dadurch unglaublich angenehm zu lesen. Ein Highlight des Buches ist das Setting. Der kleine Ort Bardolino am Gardasee bietet eine perfekte Kulisse. Die Beschreibungen von Bardolino und seiner Bewohner sind sehr authentisch und bildhaft und so kommt trotz der Krimihandlung durchaus ein wenig Urlaubsfeeling auf.

Gleichwohl steht der Mord im Café natürlich im Zentrum des Buches. Der Plot ist spannend, der Autor führt Lanzer und auch den Leser gekonnt auf die eine oder andere falsche Fährte. Die schlussendliche Auflösung kommt vielleicht nicht total überraschend, ist aber stimmig, und der finale Showdown bildet einen gelungenen Abschluss dieses ersten Bandes.

Fazit:
Kurzweiliger Krimi mit viel Charme, Humor und Spannung. Definitiv ein gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht!

Bewertung vom 07.07.2025
Das Geheimnis der Silvesternacht (eBook, ePUB)
Blake, Nicholas

Das Geheimnis der Silvesternacht (eBook, ePUB)


sehr gut

Inhalt:
Kurz nach Weihnachten in einem Herrenhaus im beschaulichen Südwesten Englands: Professor Alfred Wragby und seine Familie wollen dort ein paar entspannte Tage verbringen. Doch dann kommt alles ganz anders: Lucy, die 8-jährige Tochter des Professors, wird von russischen Agenten entführt, um ihn zu erpressen, seine gerade gemachte wissenschaftliche Entdeckung zu verraten. Privatdetektiv Nigel Strangeways, der sich auf Geheiß der britischen Regierung ebenfalls vor Ort befindet, macht sich auf die Suche nach der vermissten Lucy. Kann er das Mädchen finden bevor der Professor seine geheime Forschung offenbart?

Meine Meinung:
Das Cover des Buches ist wunderschön und hat mich auf Anhieb angesprochen. Aber auch inhaltlich konnte das Buch mit unterhalten. Es lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen. Die Charaktere sind wie es sich für einen britischen Krimi gehört zum Teil etwas skurril und eigenwillig, aber vielschichtig und authentisch dargestellt. Besonders Lucy mochte ich sehr, auch wenn sie mir für eine Achtjährige fast schon zu weit entwickelt war.

Das atmosphärische Setting des Buches hat mir gut gefallen. Ländliche Idylle im südwestlichen England, alles ist verschneit und der Nachhall der Weihnachtstage ist noch zu spüren. Im absoluten Kontrast dazu schlagen plötzlich russische Agenten zu und entführen ein kleines Mädchen. Für es sich für einen Agententhriller gehört, wird es insbesondere zum Ende hin auch durchaus turbulent. Aber auch die für einen britischen Krimi üblichen logischen Schlussfolgerungen und Überlegungen kommen nicht zu kurz. Eine interessante und gelungene Mischung.

Fazit:
Britischer Krimi mit teils skurrilen Charakteren, beschaulichem Setting und einem spannenden Kriminalfall.

Bewertung vom 01.07.2025
Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2
Piontek, Sia

Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:
Während einer Jagd wird einer der Teilnehmer tot aufgefunden. Er wurde augenscheinlich mit sieben Stichen ermordet. Carla Seidel, ehemalige Hamburger Mordermittlerin und nun bei der Polizei Dannenberg im Wendland, und ihre Kollegen übernehmen die Ermittlungen und finden schnell heraus, dass der Tote nicht überall beliebt war..

Auch Carlas Tochter Lana ist indirekt in den Fall involviert. Denn der Junge, mit dem sie aktuell anbandelt, ist der Sohn des Organisators der Jagd. Und Lana und er waren in der Nacht vor der Jagd gemeinsam im Wald. Seit dem verhält sich Fabian irgendwie seltsam... Weiß er vielleicht mehr über den Mord?

Meine Meinung:
"Der Wolf im dunklen Wald" ist der zweite Teil um Polizistin Carla Seidel und ihre hochsensible Tochter Lana. Da mich der erste Band bereits begeistern konnte, habe ich mich sehr über diese Fortsetzung gefreut.
Der Schreibstil ist wie schon beim Vorgänger sehr angenehm zu lesen und so taucht man als Leser schnell in die Geschichte ein. Das Setting der Reihe gefällt mir ebenfalls gut, denn das Wendland ist mir bislang eher fremd.

Die Handlung des Buches wird hauptsächlich aus Sicht der Ermittlerin Carla Seidel erzählt. Carla ist einerseits eine taffe und intelligente Ermittlerin, weshalb es Spaß macht sie bei ihren Nachforschungen zu begleiten. Privat hat sie aber einige Päckchen zu tragen, ist aus privaten Gründen von Hamburg in die Provinz gewechselt und hat nach wie vor einen starken Hang zum Alkohol.
Auch Carlas hochsensible Tochter Lana kommt zu Wort. Sie ist tut sich manchmal schwer mit sozialen Interaktionen und das Verhältnis zu ihrer Mutter ist teils sehr angespannt. Entsprechend spielt auch die private Situation der beides eine große Rolle im Buch. Ich mag beide sehr, weswegen ich - insbesondere in den eher brenzligen Situationen - mit ihnen mitgefühlt und -gebangt habe, allerdings fand ich für meinen Geschmack den Anteil privater Verwicklungen dieses Mal sehr hoch bzw an der Grenze zu "zu viel".

Der Krimiplot an sich ist spannend und wendungsreich und konnte mich dadurch von Anfang bis Ende fesseln. Im Laufe der Ermittlungen bringen Clara und ihre Kollegen immer mehr über den Toten in Erfahrung, beinahe jede ihrer Spuren scheint aber mal schneller mal langsamer in einer Sackgasse zu enden. Nicht nur die Ermittler sondern auch der Leser tappen entsprechend lange im Dunkeln. Die schlussendliche Auflösung samt Show-Down haben mir sehr gut gefallen und bilden einen gelungenen Abschluss des Buches.

Fazit:
Spannender und wendungsreicher Krimi mit sympathischem Mutter-Tochter-Gespann, deren Privatleben neben den Ermittlungen eine große Rolle spielt.

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