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Top-Rezensenten Übersicht

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Julia V.

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 02.06.2025
Kokoro
Kempton, Beth

Kokoro


sehr gut

Persönlicher Reisebericht
Da mich die japanische Kultur schon lange fasziniert und ich selbst auch schon in Japan war, hat mich das Buch interessiert. Auch das Cover gefällt mir sehr gut, da das Covermotiv stilistisch an traditionelle japanische Malerei erinnert. Schon bei den ersten Sätzen merkt man, dass die Autorin eine genaue Kennerin der japanischen Kultur ist (kein Wunder, sie ist Japanologin). Auch der sehr persönliche Ansatz hat mir gefallen und mich in den Text hineingezogen. Allerdings hat mich die Mischung aus Autobiografischem, Reisebericht und Ratgeber dann doch nicht vollends überzeugt. Ich bin noch nicht ganz sicher, was ich von diesem Buch halten soll, und habe es erstmal zur Seite gelegt. Vier Sterne gebe ich dennoch, weil die Autorin toll schreibt und ich das Gefühl habe, dass ich dem Buch eines Tages, wenn ich mich mehr darauf einlassen kann, vielleicht etwas abgewinnen kann.

Bewertung vom 08.05.2025
Dein ADHS-Wohlfühl-Guide
Vogel, Laura

Dein ADHS-Wohlfühl-Guide


ausgezeichnet

Wunderschön aufgemachter Ratgeber
Bisher gefällt mir dieser Ratgeber sehr gut. Er stammt von einer Autorin, die weiß, wovon sie spricht, und zwar nicht nur als Selbstbetroffene. Es ist ein prall gefüllter Werkzeugkoffer mit Psychoedukation, Aufklärung, Tools und ganz viel Ermutigung. Die Texte sind in klarem, einfachen Stil geschrieben, das heißt nicht überladen mit Detailinformationen und in handliche Häppchen unterteilt (auf der Rückseite als "ADHS-ler:innen-freundliche Textportionen" bezeichnet).
Besonders gut gefällt mir auch die Aufmachung des Buches, die begleitenden Illustrationen, die sowohl witzig als auch schön sind, und die mit marmorierten Papier hinterlegten Seiten.
Ein abschließendes Fazit kann ich zu dem Buch noch nicht geben, da ich noch nicht ganz durch damit bin. Es liegt ja in der Natur eines Ratgebers, dass es keinen Sinn ergibt, ihn möglichst schnell zu lesen, sondern sich vielmehr Zeit nimmt, die Tipps und Tools auszuprobieren. Auf jeden Fall hat er mir schon einige Einsichten und Aha-Erlebnisse beschert.

Bewertung vom 18.03.2024
Leute von früher
Höller, Kristin

Leute von früher


ausgezeichnet

Besonderer Nordseeroman
Das optisch zweigeteilte Cover stach mir ins Auge, es wirkt wie bemalte Leinwand, wie ein japanischer Wandschirm. Gefällt mir sehr gut in Kombination mit der gelben Leuchtschrift.
Die Autorin Kristin Höller kannte ich vorher nicht, aber nach der Lektüre muss ich sagen, dass ich von ihrem Schreibstil beeindruckt bin, zumal sie noch recht jung ist. Ich werde sie definitiv im Auge behalten!
Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Die Protagonistin ist aufregend "sperrig" und etwas mysteriös. Auch der Schreibstil gefällt mir, unaufgeregt und doch oft zugespitzt formuliert, auf den Punkt. Außerdem fand ich das Setting der Geschichte sehr reizvoll, sie spielt in einem besonderen Milieu, dem von Saisonarbeitern, und auch der Schauplatz, die Nordseeinsel, ist sehr atmosphärisch geschildert.
Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.03.2024
Noto
Sack, Adriano

Noto


sehr gut

Interessante Milieus
Das farbenfrohe, expressionistische Gemälde auf dem Cover hat sofort meine Neugier geweckt.
Die Geschichte beginnt langsam, mit einer Fähr-Überfahrt mit Hund nach Sizilien, wohin der Protagonist die Asche seines verstorbenen Lebensgefährten bringt. Nach und nach wird ihre gemeinsame Zeit aufgerollt.
Der Roman verwebt vieles miteinander, schwule Liebesgeschichte, Reisebericht, Verlust und Trauer, verschiedene Milieus, wie das hippe Leben der beiden in Berlin, sowie auf Sizilien unter anderen vermögenden deutschen Aussiedlern, was ich besonders spannend fand.
Den Autor Adriano Sack kannte ich vorher nicht. Seine Erzählweise hat mir größtenteils gefallen, auch wenn die geschilderten Episoden teilweise etwas beliebig aneinandergereiht wirken. Der verstorbene Lebensgefährte des Protagonisten trägt den gleichen Vornamen wie er, ein verwunderliches Detail.

Bewertung vom 12.02.2024
Hallo, du Schöne
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


sehr gut

Neapolitanische Saga meets Ein wenig Leben in Chicago
Von juliav
An diesem Buch ist mir zuerst das Cover ins Auge gefallen, das gemalte Portrait einer jungen Frau, der direkte Blick, mit dem sie einen ansieht, hat mich sofort angesprochen. Ich finde es wunderschön, so farbenfroh und expressiv!
Ann Napolitano kannte ich bisher nicht, aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Vollends angetan hat es mir dann aber die Leseprobe. Ein bisschen hat mich das an "Ein wenig Leben" erinnert, und vielleicht auch ein wenig an Elena Ferrantes Neapolitanische Saga.
Das Buch liest sich leicht, und ich habe es in einem Rutsch verschlungen. Ich konnte mit den beiden Hauptfiguren dieser Liebesgeschichte gut mitfühlen. Ein wenig hat mich am Schreibstil gestört, dass mir etwas zu viel "erklärt" wurde. In meinen Augen hätte die Autorin nicht alles so ausformulieren müssen; der Leser oder die Leserin kapiert es auch so, oder liest vielleicht auch selbst ganz gern zwischen den Zeilen.

Bewertung vom 12.02.2024
Leuchtfeuer
Shapiro, Dani

Leuchtfeuer


sehr gut

Großes Kino
An diesem Buch ist mir zuallererst das Cover aufgefallen, das ein echter Blickfang ist: Blüten in leuchtenden Farben, pastos mit einem Spachtel aufgetragen, springen einem förmlich vom Umschlag entgegen. Es war dieses Cover (und dass der Roman in einem Vorort von New York spielt), das mich den Klappentext und dann die Leseprobe hat lesen lassen, denn die Autorin Dani Shapiro kannte ich bisher nicht. Sie ist aber anscheinend in den USA bereits Bestsellerautorin, und das merkt man dem Buch und ihrer gekonnt inszenierten Dramaturgie auch an.
Der Roman springt direkt in die Geschichte hinein: drei Teenager, betrunken auf einer Autofahrt, ein unaufmerksamer Moment mit weitreichenden Folgen. Hochspannung!
Dann ein Zeitsprung von 25 Jahren. Welche Folgen dieser schreckliche Unfall für alle Beteiligten hatte und hat, wird sich im Verlauf des Romans zeigen. Ich jedenfalls habe es sehr gern gelesen.

Bewertung vom 12.02.2024
Das Philosophenschiff
Köhlmeier, Michael

Das Philosophenschiff


ausgezeichnet

What if? Interessantes Gedankenspiel
Das Cover, das einen Auschnitt eines alten Gemäldes zeigt, finde ich ganz okay, wenn auch relativ nichtssagend.
Von Michael Köhlmeier hatte ich gehört (vorallem im Zusammenhang mit seinen Nacherzählungen griechischer Sagen), aber noch nichts gelesen. Allerdings hat der Klappentext mich neugierig gemacht auf diese doch etwas fantastische Geschichte, und einmal mit der Leseprobe begonnen war ich schnell "gehookt".
Michael Köhlmeier schreibt in meinen Augen exzellent; sein Schreibstil ist absolut geschliffen, kommt dabei aber leichtfüßig daher, auch humorvoll.
Über die Geschichte dieses schmalen Bandes lässt sich nicht viel sagen, ohne schon zuviel zu verraten. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt; eine Freundin dagegen, der ich das Buch zu lesen gegeben habe, hat sich gestört an der "Verdrehung der geschichtlichen Fakten".

Bewertung vom 12.12.2023
Die sieben Monde des Maali Almeida
Karunatilaka, Shehan

Die sieben Monde des Maali Almeida


ausgezeichnet

Ausgezeichnet
Zuallererst ist mir an diesem Buch das Cover ins Auge gefallen, das ich einfach umwerfend finde: eine gemalte Götter- oder Dämonenmaske, die gleich auf den Schauplatz des Romans verweist, Sri Lanka. Und diese Farben!
„Die sieben Monde des Maali Almeida“ ist ein ungewöhnlicher Roman. Das geht los beim Protagonisten, dem Kriegsfotografen Maali Almeida, und weiter beim Schauplatz, einer Art Zwischenwelt zwischen der Welt der Lebenden und dem Jenseits, in der die Seelen nach ihrem Tod landen.
Der Roman sprüht nur so vor Einfällen und ist toll geschrieben, bildgewaltig und humorvoll. Nicht immer ist er leicht zu lesen, vor allem wenn man wie ich bisher nicht allzu viel wusste über die leidvolle Geschichte Sri Lankas. Immerhin lässt sich diese Lücke nun auf höchst unterhaltsame Weise schließen.
Shehan Karunatilaka ist ein Autor, den ich bisher noch nicht kannte, den ich aber definitiv im Auge behalten werde!

Bewertung vom 22.10.2023
Eigentum
Haas, Wolf

Eigentum


ausgezeichnet

Hochkomisch und unverwechselbar im Erzählton
Das Cover, gestaltet wie ein brauner Pappkarton mit rotem Stempel, gefällt mir gut in seiner Schlichtheit.
Ich hatte von Wolf Haas zuvor nur einen seiner Brenner-Krimis gelesen, „Auferstehung der Toten“. Dieses Buch ist etwas völlig anderes; es hat mich sofort in Bann geschlagen. Der Erzähler begleitet seine betagte und demente Mutter beim Sterben, und das tut er in dem einzigartigen Erzählton, der unverwechselbar und das Markenzeichen von Wolf Haas ist, durchsetzt von Mundart und hochkomisch, trotz des ernsten Themas. Das macht die Lektüre zu einem großen Vergnügen! Ich habe das Buch (oder Büchlein, es hat im Ganzen nur 160 Seiten) in einem Rutsch durchgelesen, ohne abzusetzen.
Klare Leseempfehlung für alle, die Wolf Haas sowieso schon lieben, und auch für die, die ihn noch nicht kennen und/oder keine Krimi-Fans sind!

Bewertung vom 22.10.2023
Lichtspiel
Kehlmann, Daniel

Lichtspiel


sehr gut

Verwirrspiel
Das Cover gefällt mir sehr gut: schwarz mit weißen Lettern; von der Gestaltung und der Typografie her erinnert es an die Zwischentitel alter Stummfilme und die frühen Tonfilme, um die es hier geht.
Die Geschichte hat mich etwas ratlos zurückgelassen. Ich bin ein großer Fan von Daniel Kehlmann; ich finde, er erzählt meisterhaft. Daher habe ich mir von seinem neuen Roman viel versprochen. Doch bei diesem Buch hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass hier irgendwie zu routiniert erzählt wird: gekonnt, ja, aber irgendetwas hat gefehlt, der Funke ist nicht übergesprungen.
Ich habe das Buch beiseite gelegt, ohne es zu Ende zu lesen. Deshalb möchte ich nichts über die Handlung im Ganzen schreiben; vier Sterne gibt es von mir als "Vorschusslorbeeren". Ich werde die Lektüre sicher eines Tages nachholen. Aber vorher „rufen“ andere Bücher dringlicher.