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KittysKiste

Bewertungen

Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 11.06.2025
The Tearsmith
Doom, Erin

The Tearsmith


ausgezeichnet

Nachdem ich den Film gesehen habe und diesen nur eher mittelmäßig gefunden hatte , hatte ich nicht mehr allzu viele Erwartungen an das Buch. Umso überraschter war ich letztendlich, wie großartig und märchenhaft die Geschichte tatsächlich ist.

Schon allein der wahnsinnig poetische und tiefgründige Schreibstil konnte mich absolut überzeugen und hat genau richtig zur ebenso tiefgründigen, durch die Legende des Tränenmachers irgendwie magisch angehauchten Liebesgeschichte von Nica und Rigel gepasst. Dabei handelt es sich um eine etwas andere Enemies to Lovers Geschichte, mit ganz viel emotionalem Hintergrund, mit zutiefst verletzten und missbrauchten Protagonisten, die ihren Platz im Leben erst noch finden müssen. Dennoch sind beide komplett unterschiedlich, haben verschiedene Sichtweisen auf das Leben, auf die Liebe und gehen ebenso unterschiedlich mit ihrem jeweiligen Schicksal um. Hierbei spielen Themen wie Misshandlung, Einsamkeit und Krankheit eine große Rolle, ebenso die innere Zerrissenheit, die diese bewirken, wodurch sich eine explosive und gleichzeitig sehr widersprüchliche Beziehung zwischen Nica und Rigel entwickelt, die einfach nur wahnsinnig tief geht, mitzureißen weiß und jede meiner Fasern tief berührt hat.

Genauso ging es mir mit den Charakteren. Auch diese haben mich tief berührt. Nica, der Nachtfalter, ist ein Mädchen, welches vor Liebe übersprudelt, ein sehr sanftes Wesen besitzt und sehr viel Verständnis, obwohl sie Grausames erleben musste. Rigel, welcher nach einem Stern benannt wurde, hingegen ist wieder ganz anders. Er ist nach außen hin der freundliche Junge von nebenan, den man einfach lieben muss. Zu Nica hingegen ist er extrem unfreundlich und stößt sie immer wieder von sich weg. Außerdem ist er sehr verschlossen und eher ein Einzelgänger. Das alles hat aber einen emotionalen und erschütternden Grund, der sich dem Leser und auch Nica erst nach und nach offenbart. Zudem gibt es noch Nicas und Rigels Adoptiveltern, welche man einfach nur lieben muss und Adeline, die eine Art Verbindungsstück zwischen Nica und Rigel darstellt. Auch sie ist eine wunderbare Person, die ich immer mehr in mein Herz geschlossen habe.

Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich dieses Buch einfach nur verschlungen habe und dass mich die Geschichte sicher nicht so schnell wieder loslassen wird. Ich habe einfach alles daran geliebt, jeder der über siebenhundert Seiten. Ich habe mit geliebt, gelitten und gebangt und am Ende das Finale bekommen, welches einfach nur perfekt für die beiden Liebenden war.

Bewertung vom 07.06.2025
Die unendliche Geschichte
Ende, Michael

Die unendliche Geschichte


gut

Als Film gehörte diese Geschichte bereits zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen und ich kann nicht sagen, wie oft ich diesen schon angesehen habe. Als Buch konnte sie mich dann leider nicht ganz so sehr begeistern, auch, wenn die Buchausgabe, welche ich habe, schon ein Schmuckstück im Regal ist.

Ungefähr die erste Hälfte des Buches konnte mich auch absolut überzeugen. Ob es nun daran liegt, dass diese auch im Film viel Spielraum bekommt, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall erweckte diese die richtigen, nostalgischen Gefühle und war, obwohl ich die Handlung schon kannte, sehr spannend. Doch dann kam Bastian nach Phantásien und plötzlich zog sich die Handlung ziemlich in die Länge, während er mir, beeinflusst durch die Macht des Aurýn, immer unsympathischer wurde. Ebenso fand ich die vielen sehr ausgefallener die Kreativität und Fantasie in dieser Geschichte wirklich begeistert hat. Und auch das Ende fand ich wieder richtig schön.

Was die Charaktere angeht, so steht natürlich Bastian im Mittelpunkt, aber er war, wie man sich bereits denken kann, bei weitem nicht mein Lieblingscharakter. Trotzdem fand ich seine Entwicklung am Schluss super. Meine Lieblinge waren aber Atréju und Fuchur, denn die beiden sind für mich noch immer die wahren Hauptcharaktere dieser Geschichte, sehr mutig und liebenswert.

Alles in allem fand ich das Buch okay, allerdings gefällt mir der Film dann doch besser. Andererseits könnte es vielleicht auch anders aussehen, hätte ich das Buch zuerst gelesen und dann den Film gesehen. Vielleicht bin ich aber auch zu alt dafür. Ich weiß es nicht.

Bewertung vom 05.06.2025
Phobia
Dorn, Wulf

Phobia


ausgezeichnet

Ab und zu lese ich schon mal gern einen Thriller und oft können sie mich auch ganz gut unterhalten. So ging es mir auch mit diesem hier, denn er war nicht nur sehr flüssig und packend geschrieben, sondern auch absolut nicht vorhersehbar.

Zwar hatte ich immer mal wieder Theorien, was es mit dem „neuen“ Stephen auf sich hat, aber am Ende war dann doch alles anders. Immer wieder gab es spannende Wendungen und es traten neue Charaktere auf, die alles noch einmal auf den Kopf gestellt haben. Vor allem aber hat mir gefallen, dass auch die Perspektiven immer wieder gewechselt haben und dadurch noch extra Spannung aufgebaut wurde, denn die recht kurzen und prägnanten Kapitel haben oftmals mit einem kleineren oder größeren Cliffhanger geendet. So musste ich einfach weiterlesen, um zu erfahren, was als nächstes passiert. Mit der Auflösung des ganzen Falls hätte ich auch absolut nicht gerechnet, fand sie aber echt passend und logisch.

Mit den Charakteren war ich ebenso extrem zufrieden. Ich konnte Sarah wirklich gut verstehen und mochte, wie sehr sie sich entwickelt. Und auch Mark mochte ich sehr gern, wobei in diesem Buch wohl jeder seine Probleme hat und dadurch sehr menschlich wirkt. Vor allem aber hat mich der „neue“ Stephen beeindruckt, weil er so vielschichtig ist. Einerseits habe ich ihn und seine Art verabscheut, andererseits machen seine Gründe dann doch irgendwie sein Handeln zumindest zum Teil nachvollziehbar.

Alles in allem fand ich diesen Thriller echt super. Wahnsinnig spannend und mitreißend. Und auch, wenn ich noch keine anderen Bücher von Wulf Dorn gelesen habe, so schieße ich nicht aus, dass ich das noch nachholen werde.

Bewertung vom 03.06.2025
Was wir verloren glaubten / Problems Bd.2
Cherry, Brittainy

Was wir verloren glaubten / Problems Bd.2


sehr gut

Der zweite Band dieser Reihe war wieder etwas emotionaler, mit ein paar Szenen, die doch mehr oder weniger auf die Tränendrüse drücken können und doch gab es auch wieder echt witzige Stellen.

Avery und Nathan sind dabei ein interessantes Paar, zwischen denen es eigentlich die ganze Zeit schon ziemlich prickelt. Dennoch kann Avery Nathan anfangs überhaupt nicht ausstehen. Nicht nur, dass er ihr ihren Platz als Trainerin des Highschool Baseball Teams streitig macht, hat er sie vor Jahren auch noch seiner Kariere wegen verlassen. Dass sie ihm gegenüber dementsprechend nicht allzu gut zu sprechen ist, war absolut nachvollziehbar, brachte aber auch einige unterhaltsame Szenen mit sich. Als dann ihr Leben wieder einmal in Scherben zu liegen droht, ist genau er ihre Rettung und es kommt, wie es kommen soll. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich auch das absolut verstehen konnte, denn Nathan ist einfach nur ein wahnsinnig liebenswerter Typ. Aber nicht nur die Liebesgeschichte zwischen Avery und ihm nimmt hier viel Platz ein, sondern auch ihr eingeknicktes Selbstwertgefühl und damit verbundene Depressionen. Dieses Thema ist die Autorin wirklich sehr sensibel angegangen, konnte mich aber nicht so ganz überzeugen. Ebenfalls fand ich gegen Ende den Twist etwas zu gewollt.

Ansonsten fand ich auch Avery etwas anstrengend, konnte sie teilweise jedoch dennoch ganz gut verstehen. Wer immer stark sein muss, bricht nun einmal irgendwann zusammen und ihr mangelndes Vertrauen ist bis zu einem Punkt auch verständlich. Mein Highlight am ganzen Buch war allerdings Nathan, weil er einfach perfekt ist und alles richtig macht. Dennoch wird sein Charakter manchmal nicht richtig von Avery gewürdigt. Und auch Averys Dad ist wieder großartig, ein absoluter Held.

Alles in allem fand ich diesen zweiten Band der Reihe wieder super. Teils emotional, teils witzig, aber auf jeden Fall unterhaltsam, eben ein typischer Cherry.

Bewertung vom 01.06.2025
Was wir im Stillen fühlten / Problems Bd.1
Cherry, Brittainy

Was wir im Stillen fühlten / Problems Bd.1


sehr gut

Ich muss schon sagen, im Gegensatz zu Brittainy C. Cherrys sonstigen, doch eher sehr emotionalen und tragischen Romanen, ist dieser hier schon beinahe gediegen, denn statt auf Drama setzt die Autorin eher auf den Unterhaltungsfaktor. Dennoch fehlt es natürlich nicht an wenigstens ein bisschen Alltagsdrama, wenn es auch oftmals eher flapsig zwischen den beiden Protagonisten zugeht.

Dabei handelt es sich hier um eine typische Enemies to Lovers Romance in einem gemütlichen, aber teilweise auch etwas überspitzten Kleinstadt Setting, mit einem grummeligen Alex, der schon als Kind immer wieder allein gelassen wurde und jetzt auch noch seine einzige wichtige Bezugsperson verloren hat, sowie einer sonnigen, immer freundlichen Yara, die sich nicht so richtig durchsetzen kann und deshalb immer wieder ausgenutzt wird. Von der ersten Seite an merkt man den beiden allerdings an, dass da zwischen ihnen die Funken fliegen und doch kann Alex Yara anfangs noch überhaupt nicht leiden. Warum allerdings, wird irgendwie nie klar und ich glaube, auch er selbst weiß das bis zum Ende nicht wirklich. Trotzdem geschieht natürlich, was geschehen muss und die beiden verlieben sich ineinander, wobei ich der Autorin hoch anrechne, dass die Probleme in diesem Roman mal zusammen in Angriff genommen werden, statt sich, aus falsch verstandener Rücksichtnahme, erst einmal zu trennen. Und Probleme gibt es wieder ein paar. Zum Beispiel hat Alex einige Probleme in Honey Creek anzukommen und sein neues Restaurant wird immer wieder Ziel von Vandalismus. Währenddessen muss sich Yara mit ihrem Ex-Mann auseinandersetzen, der, um es nett auszudrücken, ein richtiger Vollidiot ist. Bis hierhin gab es an der Geschichte für mich auch nichts zu meckern, doch dann gab es so einen kleinen Verkupplungsversuch, den ich zwar einerseits echt süß fand, aber gleichzeitig auch etwas seltsam. Insgesamt hat mir die Geschichte aber wirklich gut gefallen und ich wurde echt super unterhalten.

Genauso fand ich die Charaktere toll. Beide Protagonisten haben natürlich ihr Päckchen zu tragen und sind nicht perfekt, aber gerade diese Unzulänglichkeiten machen sie erst menschlich. So ist Alex ein echter Griesgram, der zu seinen Mitmenschen super unfreundlich ist. Dennoch hat er einen sehr liebevollen und loyalen Kern. Yara hingegen ist das absolute Gegenteil, aufgeschlossen, freundlich und sie sieht in allem nur das Gute. Allerdings wird ihr das auch fast zum Verhängnis und ich hätte sie schon ab und zu gern einmal geschüttelt, weil sie sich einfach zu viel gefallen lässt. Ansonsten gibt es noch Yaras Vater, den ich unbedingt erwähnen muss, weil er einfach ein großartiger Mensch ist, verständnisvoll und liebevoll, nicht nur seinen Töchtern gegenüber. Cole hingegen war der perfekte Antagonist und einfach nur zum Würgen.

Alles in allem mochte ich dieses Buch der Autorin echt gern, wahrscheinlich auch, weil es einmal mit einer etwas lockeren Story daher kam. Das Kleinstadt Setting fand ich großartig, die Charaktere teilweise ein bisschen überspitzt, aber dennoch lebendig und der Schreibstil ist sowieso toll. Ich kann es jedenfalls durchaus weiterempfehlen und werde auch die weiteren Bände lesen oder hören.

Bewertung vom 30.05.2025
To Shatter the Night / Die verfluchten Lande Bd.2
Quinn, Katherine

To Shatter the Night / Die verfluchten Lande Bd.2


weniger gut

Den ersten Band dieser Dilogie fand ich noch richtig gut, umso mehr tut es mir leid, dass mich dieser zweite Teil so gar nicht begeistern konnte. Zwar bin ich mir sicher, dass er vielen Lesern gefallen wird, doch ich fand ihn leider größtenteils sehr langweilig und zum Teil fand ich auch das Setting sehr verwirrend.

Am Anfang war ich noch guter Hoffnung, doch von Seite zu Seite zog sich die Geschichte immer mehr, bis es dann zum Tempel des Mondgottes ging, den ich mir, sobald es unter die Erde ging, so gar nicht mehr bildlich vorstellen konnte. Irgendwie liegt er unterirdisch, gleichzeitig befinden sich die Charaktere unter freiem Himmel und dann gibt es wieder irgendwelche Gänge und Fallen. Dabei geschah zwar ziemlich viel, aber dann auch wieder nichts, was mich hätte fesseln können. Vielmehr hatte ich das Gefühl, dass sich die Reise bis zum Ziel ewig zog. Dementsprechend kam ich mit dem Lesen auch einfach nicht voran und war öfters kurz davor, das Buch abzubrechen, hätte ich nicht wissen wollen, wie die Geschichte letzten Endes ausgeht. Genauso ging es mir mit der Liebesgeschichte, die mich nicht wirklich emotional berührt hat. Doch dann gab es tatsächlich gegen Ende noch einen kleinen Lichtblick, denn damit, was es mit bestimmten Figuren auf sich hat, hätte ich echt nicht gerechnet. Die kurze Spannung, die dadurch erzeugt wurde, konnte aber dennoch nicht ganz gehalten werden. Das Ende selbst fand ich ganz okay, aber vom Hocker hat es mich nicht gerissen.

Das Einzige, was ich an diesem Buch gemocht habe, waren die Charaktere insgesamt und zum Teil die Beziehungen zueinander. Vor allem, wie sich die Beziehung zwischen Jude und seiner Mutter entwickelt, fand ich echt schön. Genauso mochte ich Kiaras Mut und Unerschütterlichkeit, ebenso Judes Wandlung zu einem etwas aufgeschlosseneren, jungen Mann. Jake sowie Liam mochte ich ebenfalls und auch Finn und Dimitri sind mir ans Herz gewachsen.

Alles in allem habe ich dieses Buch nur zu Ende gelesen, weil ich wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht, wer hinter dem Mondgott steckt und ob es für Kiara und Jude ein Happy End gibt. Die Antworten darauf habe ich auch bekommen. Der Weg dahin war allerdings leider sehr mühsam und konnte mich einfach nicht mitreißen. Dennoch hoffe ich, dass das Buch anderen Lesern besser gefällt als mir.

Bewertung vom 28.05.2025
Repeat This Love
Scott, Kylie

Repeat This Love


ausgezeichnet

Nach der Stage Dive Reihe von Kylie Scott war ich ein riesiger Fan dieser Autorin, doch leider hat das mit der Dive Bar Trilogie etwas abgenommen. Dennoch gibt es dann doch hin und wieder ein wirklich gutes Buch aus ihrer Feder, wie dieses hier. Und auch, wenn es nicht unbedingt ein Highlight war, so hat es mich dennoch wahnsinnig gut unterhalten, hatte einen gewissen Witz, interessante Charaktere und sogar einen recht spannenden Thrilleranteil.

Dabei ist die Geschichte zwar nicht wahnsinnig tiefgründig und auch das Drama ist nicht super neu, ebenso fand ich manche Dinge nicht ganz realistisch, aber dennoch mochte ich den Second Chance Aspekt, dass Cem sich selbst erst einmal wieder komplett neu kennenlernen muss und auch die Chemie zwischen ihr und Ed. Ebenso war ich gespannt darauf, wer wohl hinter dem Überfall auf Clem steckt und ihr schon fast nach dem Leben trachtet. Am Ende war die Auflösung auch hier zwar recht naheliegend, sicher war ich mir vorher allerdings dennoch nicht. Auch mochte ich diesen kleinen Aspekt, dass Clem anfängt, in einem Buchladen zu arbeiten und ihre Freundschaft mit ihrer Chefin.

Was die Charaktere angeht, so bekommt man hier typisch Grumpy und Sunshine, wobei Clem sich durch ihren Gedächtnisverlust zu einem aufgeschlossenen, ständig plappernden Menschen verändert hat. Früher soll sie ziemlich verschlossen gewesen sein, während sie nachher etwas hibbelig wirkt, aber super sympathisch ist. Grumpy Ed hingegen ist super beschützend, ein richtiger Good Boy, Künstler und Tätowierer. Ich konnte nichts Schlechtes an ihm finden, wenn er nun auch nicht mein persönlicher Book Boyfriend wird.

Alles in allem bekommt man mit dieser Geschichte pure Unterhaltung, eine süße Liebesgeschichte mit nicht wenig Spice und ebenfalls etwas Spannung. Ich fand sie jedenfalls richtig gut, wenn auch nicht perfekt, werde aber auch weiterhin Bücher dieser Autorin lesen oder hören.

Bewertung vom 26.05.2025
Girl in Pieces
Glasgow, Kathleen

Girl in Pieces


ausgezeichnet

Was für ein krasses und authentisches Buch! Selten habe ich eines gelesen, beziehungsweise gehört, welches sich so sehr mit psychischen Erkrankungen beschäftigt, wie dieses und dazu noch auf eine eindrückliche und realistische Art.

Charlottes Geschichte spiegelt so gut wider, wie es Menschen mit Borderline, Depressionen und so weiter ergeht, wobei natürlich keine Geschichte wie die andere ist. Jeder geht anders mit seiner Erkrankung um und doch gibt es auch viele Symptome, die vermehrt auftreten. Dabei ist Charlotte nur ein Beispiel für viele. Sie steht für das schlechte Gesundheitssystem, welches psychisch Erkrankte noch viel zu oft im Regen stehen lässt, für die innere Zerrissenheit, für falsche Hoffnungen und der Suche nach Liebe und Anerkennung, auch, wenn diese in eine toxische Beziehung führt. Ebenso steht sie für den Drang zur Selbstzerstörung und den täglichen Kampf für ein normales, geregeltes Leben. Für gesunde Menschen mag Charlottes Verhalten dabei vielleicht etwas unrealistisch und unverständlich wirken, doch genau so funktionieren eben Menschen, mal mehr, mal weniger, die psychische Probleme haben. Dazu kommt, dass die Protagonistin in ihren jungen Jahren bereits einiges erlebt hat und auch im Laufe der Handlung noch einiges durchmachen muss.

Überhaupt konnte ich mich hier super gut in Charlotte hineinfühlen. Sie wurde wahnsinnig lebendig geschrieben, mit all ihren Unzulänglichkeiten, aber auch versteckten Stärken. Gleichzeitig merkt man, dass sie sich ihren Problemen nicht ergeben will und kämpft, wobei sie oftmals auch über ihren Schatten springen muss und sich dadurch weiterentwickelt. Allerdings braucht sie dafür auch einiges an Unterstützung, die ausgerechnet von Menschen kommt, von denen man es vielleicht nicht unbedingt denken würde.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich ohne jegliche Erwartungen an dieses Buch herangegangen bin und umso positiver davon überrascht wurde. Charlottes Geschichte hat mich nämlich wahnsinnig berührt und ich wollte gar nicht mehr aufhören, das Hörbuch zu hören, zumal dieses auch noch großartig vertont wurde.

Bewertung vom 22.05.2025
To Kill A Shadow / Die verfluchten Lande Bd.1
Quinn, Katherine

To Kill A Shadow / Die verfluchten Lande Bd.1


sehr gut

Ich muss zugeben, ich bin ein Coveropfer und genau deshalb ist auch dieses Buch bei mir eingezogen, denn dieses ist einfach wunderschön und hat ebenfalls einen interessanten Klappentext. Zum Glück hat mir die Geschichte dann auch wirklich gut gefallen und mich super unterhalten.

Von Anfang an konnte mich die Handlung nämlich durchaus in ihren Bann ziehen, was auch an der echt starken und besonderen Protagonistin liegt, die ich einfach super gern begleiten wollte. Außerdem trifft sie relativ schnell auf Jude und dieses Treffen war echt interessant und bereits relativ prickelnd, obwohl gar nicht allzu viel geschieht. Und auch im Laufe der Geschichte blieb es auf eine recht interessante Weise spannend zwischen den beiden, weil sie einfach eine tolle Chemie haben, sich ziemlich oft gegenseitig auf die Nerven gehen, aber dennoch zwischen ihnen die Funken sprühen. Auf Sexszenen wurde hier allerdings verzichtet, sodass das Buch auch für jüngere Jugendliche gut geeignet ist. Ansonsten hat mir auch die restliche Geschichte rund um den Fluch gefallen, die Auszüge aus Briefen und Geschichten am Anfang eines jedes Kapitels fand ich durchaus informativ und dass es immer wieder neue Gefahren gab, denen sich Kiara und ihre Freunde stellen mussten, hielt die Geschichte insgesamt wirklich spannend. Gleichzeitig waren die Wendungen und Enthüllungen gegen Ende des Buches super gut gemacht und machen auf jeden Fall gespannt darauf, wie es im zweiten Band weitergeht.

Wie bereits angedeutet, hat mich aber vor allem Kiara begeistert und sie war mein absolutes Highlight in diesem Buch, denn sie ist einfach nur hart im Nehmen und lässt sich von niemandem etwas bieten, nicht einmal von Jude. Dabei liegt ihr immer mal wieder ein tougher Spruch auf den Lippen. Dagegen ist Jude eher der grumpy Typ, welcher aber nach und nach immer mehr auftaut. Beide sind jedenfalls sehr interessante Charaktere, die auch ihre Schwächen haben und nicht immer nur stark sind. Dafür ergänzen sie sich aber gut. Die Nebencharaktere fand ich auch in Ordnung, aber sie spielen, bis auf einen, keine allzu große Rolle und sind relativ austauschbar.

Alles in allem fand ich diesen ersten Band der Dilogie echt super, flüssig und bildlich geschrieben, vor allem aber so mitreißend, dass ich mir gleich den zweiten Band bestellt habe, damit ich sofort weiterlesen kann. Ebenfalls kann ich das Hörbuch dazu empfehlen, da dieses echt gut vertont wurde.

Bewertung vom 20.05.2025
Der unsichtbare Freund
Chbosky, Stephen

Der unsichtbare Freund


sehr gut

Als ich die Gesamtbewertung zu diesem Buch gesehen habe, war ich zugegebenermaßen schon etwas zwiegespalten, letztendlich habe ich es aber dennoch gelesen und oh man, was für eine krasse Geschichte habe ich da eigentlich gelesen? Ich bin auf jeden Fall noch immer ziemlich verwirrt und gleichzeitig beeindruckt, denn das hier war auf spezielle Weise etwas Neues für mich.

Im Grunde geht es hier um den Kampf zwischen Gut und Böse, aber gleichzeitig auch um viel mehr. Denn da ist eine liebende Mutter auf der Flucht und ein kleiner Junge, der erst verschwindet und dann plötzlich unerklärliche Fähigkeiten entwickelt, während auch die Stadt ringsherum sich verändert, die Menschen scheinbar krank werden, immer ängstlicher und aggressiver. Dabei beginnt die Geschichte noch relativ ruhig und gelassen, spitzt sich aber immer mehr zu, bis die Gefahr förmlich aus den Seiten trieft. Zudem ist die Geschichte aber auch noch sehr komplex, mit ineinander verschachtelten Nebenhandlungen, wie die, in der von Christopher ein Skelett gefunden wird oder in der ein scheinbar unbescholtenes Mädchen plötzlich schwanger ist. Das alles wird auch noch aus ganz verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass man am Ende ein riesiges Gesamtbild bekommt. Es geht außerdem um die Liebe zwischen Mutter und Sohn, um Freundschaft und gegenseitiges Vertrauen. Vor allem aber steht dieser vorher schon genannte Kampf zwischen Gut und Böse im Vordergrund, wobei man nie so ganz weiß, was es mit verschiedenen, teil sehr mysteriösen Elementen in der Geschichte auf sich hat, wer gut ist und wer eigentlich böse.

Dazu kommt, dass das Buch gerade am Anfang super spannend ist, aber nicht auf eine reißerische Art, sondern eher, weil man so verwirrt wird und nicht so richtig weiß, worauf die ganze Geschichte eigentlich hinaus will. Zudem gab es recht kurze Kapitel, welche oftmals mit einem kleinen Cliffhanger endeten. So musste ich einfach immer weiter lesen. Nur gegen Ende hin gab es hier und da leider ein paar Längen und manchmal war ich auch etwas mehr verwirrt, als nötigt. Im Großen und Ganzen aber war die Geschichte super packend und mitreißend, mit sehr vielschichtigen Charakteren, vor allem einem kleinen, super liebenswerten und mutigen Protagonisten. Ich kann mir aber auch vorstellen, warum das Buch teilweise doch etwas schlechter bewertet wurde, denn man muss den ganzen Aufbau der Geschichte und die Komplexität wirklich lieben, außerdem sie Skurrilität hier und da.

Alles in allem war dieses Buch für mich bis etwa über die Hälfte ein riesiges Highlight und auch mit den Längen gegen Ende fand ich es noch immer richtig gut. Ich kann es also durchaus empfehlen, da es einfach großartig ist, irgendwie anders und sich trotz der über neunhundert Seiten relativ schnell weglesen lässt.