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KittysKiste

Bewertungen

Insgesamt 171 Bewertungen
Bewertung vom 19.12.2025
Der Nachtwandler
Fitzek, Sebastian

Der Nachtwandler


ausgezeichnet

Dieses war nun mein inzwischen viertes Buch von Sebastian Fitzek und ich muss sagen, ich spiele mit dem Gedanken, noch viel mehr Bücher von ihm zu lesen, denn bisher hat mich noch keiner seiner Psychothriller enttäuscht. Auch dieser hier war wieder großartig, mit einem im Großen und Ganzen unerwarteten Ende.

Die Geschichte selbst fand ich dabei vielleicht nicht immer super realistisch, aber echt kreativ, mit einigen Überraschungen sowohl für den Protagonisten als auch für den Leser. Zwar hatte ich hier und da ein paar Vermutungen, was wohl die Auflösung des ganzen Rätsels rund um Leon und all die mysteriösen Dinge, die ihm geschehen, sein könnte, am Ende lag dann aber doch noch viel mehr dahinter und das war teilweise wirklich krass. Vor allem die vielen Irrungen und Wirrungen fand ich echt gelungen und haben mich oft auf eine falsche Spur gelenkt. Ansonsten war die Geschichte super spannend und mitreißend, sodass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte, die Atmosphäre war ziemlich düster und extrem mysteriös. Auch das Setting des recht noblen, wenn auch alten Mehrfamilienhauses fand ich großartig, wobei die Geschichte sich wie eine Art Kammerspiel auf relativ kleinem Raum anfühlte und damit auch eine gewisse bedrückende Stimmung mit sich brachte.

Richtig toll, sehr realistisch und greifbar fand ich auch die Charaktere geschrieben, nicht zu überkandidelt und dennoch mit dem gewissen Etwas. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich Leon, der sich nach gewissen, verstörenden Ereignissen nicht mehr selbst trauen kann, aber dennoch den Mut aufbringt, dem ganzen auf die Spur zu gehen. Er ist aber trotzdem ein ganz normaler Mann, kein Held, unsicher, aber auf seine Art liebenswert. Auch recht interessant fand ich seine etwas schrullige Nachbarin Ivana Helsing und seine Frau Natalie hatte, obwohl sie keine allzu große Rolle spielte, einige Überraschungen zu bieten. Alle anderen Charaktere waren zwar wichtig für die Geschichte, traten aber nicht allzu sehr in den Mittelpunkt.

Alles in allem hat es der Autor mit diesem Psychothriller geschafft, mich wieder einmal grandios zu unterhalten und das so gut wie ohne Blut und nennenswerte Tote. Das muss man in diesem Genre erst einmal schaffen. Von daher kann ich dieses Buch, auch, wenn es schon etwas älter ist, durchaus weiterempfehlen.

Bewertung vom 17.12.2025
Duel with the Vampire Lord / Married into Magic Bd.3
Kova, Elise

Duel with the Vampire Lord / Married into Magic Bd.3


gut

Nachdem der zweite Band dieser Reihe wirklich toll war, muss ich leider sagen, dass dieser hier wieder etwas nachgelassen hat, aber dennoch noch immer ein kleines bisschen besser als Band eins. Die Geschichte begann wirklich super und der Schreibstil war auch wieder recht bildlich, aber das konnte nicht verhindert, dass sie mich zwischendrin ab und zu verloren hat.

Insgesamt hat mir gefallen, dass die Vampire hier mal etwas anders sind, als in anderen Geschichten, vor allem ganz anders als die Menschen im Dorf Jägerweiler sie hinstellen. Vielmehr sind sie von einem schlimmen Fluch betroffen, der sie nach und nach zu Monstern macht. Allerdings gerät Floriane zwischen die Fronten, was für mich nur enttäuschenderweise nicht so richtig zum Tragen kam. Auch war es zwischendrin immer mal wieder etwas zu verwirrend und ich hatte teilweise auch Probleme, die Charaktere auseinanderzuhalten. Dafür fand ich auch hier die Liebesgeschichte wieder super und teilweise auch echt spicy, die Chemie zwischen Floriane und Ruvan total prickelnd. Auch das Ende mochte ich sehr und dieses hat mich zufrieden zurückgelassen.

Was die Charaktere angeht, so mochte ich sowohl Floriane als auch Ruvan wirklich sehr, aber wie schon erwähnt, konnte ich mit den meisten Nebencharakteren nicht allzu viel anfangen. Floriane aber, die für mich etwas burschikos wirkte, fand ich echt super geschrieben. Vor allem, dass sie als Schmiedemaid sehr angesehen ist, fand ich echt interessant. Zudem ist sie eine echt starke Protagonistin. Auch Ruvan ist großartig geschrieben, vielschichtig und ganz anders als erwartet.

Alles in allem war dieser Band wieder eher nur okay, aber durchaus unterhaltsam. Die Geschichte hätte ruhig etwas kürzer sein können und dafür spannender. Die Charaktere fand ich ebenfalls in Ordnung, aber bis auf die Hauptcharaktere etwas blass. Dafür war das Setting wieder richtig gut. Mal schauen, wie mir Band vier gefallen wird.

Bewertung vom 14.12.2025
Revenge / Dark Elite Bd.1
Hausburg, Julia

Revenge / Dark Elite Bd.1


sehr gut

Also ich muss echt sagen, dieses Buch hat mir doch tatsächlich richtig gut gefallen. Der Schreibstil ist eigentlich schön flüssig und bildlich, was nur durch das Gendern bestimmter Begriffe gestört wurde und die Geschichte selbst hatte etwas an sich, was mich einerseits gut unterhalten hat, aber auch in gewisser Weise spannend war.

Das Universitäts-Setting einerseits fand ich dabei richtig toll und noch schöner, dass die Geschichte in der Schweiz spielt. Auf der anderen Seite kam auch dementsprechend die richtige Atmosphäre auf und ich habe diesen Uni-Alltag der Protagonisten richtig mitgefühlt. Außerdem gab es die ganze Zeit eine diffuse Spannung, da die Studentenverbindung scheinbar Dreck am Stecken hat, schließlich scheint sie etwas mit dem Tod von Gabriels Schwester zu tun zu haben und dann stirbt ein Mitglied gleich am Anfang des Buches auch noch bei einem Autounfall. Dazu kommt der Kampf zwischen Elora und Gabriel um den Platz bei Fortuna, der sie einerseits zu Konkurrenten macht, andererseits aber auch immer näher zusammenbringt. Beide haben diesbezüglich ihre durchaus nachvollziehbaren Gründe, weshalb ich ich auf keine Seite stellen konnte und trotzdem mit beiden mitgefiebert habe. Ebenso mochte ich, wie sich die beiden nach und nach immer näher kommen, wenn auch recht langsam, aber dann gibt es schon ein paar sinnlichere Szenen, die gut geschrieben sind. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Auflösung am Ende dann doch recht ernüchternd war, bis es zum doch recht vorhersehbaren Cliffhanger im Finale kam.

Die Charaktere fand ich hier auch gut geschrieben, wobei diese nicht unbedingt wahnsinnig besonders waren, aber dennoch realistisch und nachvollziehbar. Elora ist in normalen Verhältnissen aufgewachsen und will jetzt die Unabhängigkeit von ihrem reichen Stiefvater, Gabriel dagegen kommt aus einer wohlhabenden Familie, was man ihm aber nicht anmerkt, und will unbedingt den Tod seiner Schwester aufklären. Leider begeht er dabei auch einige Fehler, die ich ihm vielleicht nicht so schnell vergeben hätte wie Elora. Außerdem gibt es noch Gabriels beste Freundin und gleichzeitig Eloras Stiefschwester Lucia, die ihr eher skeptisch gesinnt ist, als auch ihre Mitbewohnerin Simona, die ich wirklich erfrischend fand.

Alles in allem hat mir der Auftakt zu dieser Trilogie schon einmal echt gut gefallen. Ich wurde toll unterhalten und fand die Geschichte von Elora und Gabriel durchaus packend. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf Band zwei.

Bewertung vom 12.12.2025
Dance with the Fae Prince / Married into Magic Bd.2
Kova, Elise

Dance with the Fae Prince / Married into Magic Bd.2


sehr gut

Zum Glück habe ich nach dem eher mittelmäßigen ersten Band dieser Reihe nicht aufgegeben, denn dieser zweite, ein gelungenes Retelling von Aschenputtel, konnte mich dann doch überzeugen, auch, wenn die Geschichte teilweise schon etwas vorhersehbar war.

Dennoch wurde ich von diesem Roman super unterhalten, denn dieser kann mit einem wunderschönen, magischen und bildlich beschriebenen Setting sowie interessanten Themen aufwarten und hatte trotz der Vorhersehbarkeit hier und da noch immer genug Spannung, um mitreißend zu sein. Zudem waren die verschiedenen Konflikte gut verständlich und die Kampfszenen nicht zu überbordend. Überhaupt muss ich sagen, dass ich die Geschichte hier, die verschiedenen Themen, und alles drumherum viel besser verstanden habe und mich deshalb auch besser auf die Geschichte einlassen konnte. Außerdem fand ich die Liebesgeschichte hier noch intensiver und es gab auch um einiges mehr Spice, aber alles sehr niveauvoll und sinnlich geschrieben. Dazu kommt, dass die Beziehung zwischen Katria und Davien von Anfang an sehr respektvoll ist und obwohl sie sich langsam entwickelt, von vornherein mit einem gewissen, unterschwelligen Prickeln daher kam.

Auch die Charaktere fand ich hier noch überzeugender und besser geschrieben, denn auch Katria ist an sich eine starke Frau, hat aber ganz andere Voraussetzungen als Luella aus Band eins. So entwickelt sich ihre Stärke auch erst im Laufe der Geschichte auf ihr Höchstmaß. Davien dagegen wirkt anfangs noch etwas abweisend, ist aber nicht einfach nur der strenge Prinz der Fae, sondern echt ein netter Kerl mit verschiedenen Facetten. Ansonsten fand ich auch die Nebencharaktere echt super, vor allem Ralph, der immer wieder für etwas Action sorgt.

Alles in allem war dieser Band der Reihe echt toll, sehr unterhaltsam und hat mich wirklich mitgerissen. Ich mochte die Welt der Fae echt sehr und auch die Charaktere haben es mir durchaus angetan. Nun bin ich auf jeden Fall gespannt auf Band drei.

Bewertung vom 09.12.2025
Deal with the Elf King / Married into Magic Bd.1
Kova, Elise

Deal with the Elf King / Married into Magic Bd.1


gut

Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem Buch halten soll. Irgendwie fühlen sich Fantasy Romane in letzter Zeit fast immer ähnlich verwirrend für mich an. Vielleicht liegt das aber auch nur an mir.

Den Anfang fand ich hier noch wirklich gut und vor allem fand ich super, dass Luella dem Elfenkönig von vornherein die Stirn bietet und sich nichts gefallen lässt. Ebenfalls fand ich alles rund um die beiden, die sich langsam entwickelnde Liebesbeziehung, die liebevollen Begegnungen aber auch die Streitereien, echt unterhaltsam und süß. Dafür hatte ich Probleme mit dem Magiesystem und auch die ganze Sache, die Konflikte mit den Fae habe ich nicht so richtig verstanden. Das Ende fand ich dafür aber wieder echt romantisch und schön.

Die Charaktere fand ich in Ordnung, wobei ich Luella echt großartig geschrieben fand, einerseits selbstbewusst und selbstständig, andererseits aber manchmal auch etwas unsicher und in manchen Sachen vielleicht noch etwas naiv. Eldas ist leider etwas flach geschrieben und der typische, grummelige König mit dem dann doch weichen Herzen. Dann gibt es noch dessen Bruder Harrow sowie dessen freundschaftliche Generalin Rinni, die beide um einiges interessanter sind als er selbst. Außerdem ist da noch Hook, die wohl tollste Nebenfigur von allen, gefährlich wirkend, aber super süß und für mich das Highlight im ganzen Buch.

Alles in allem fand ich diesen Roman okay, nicht mehr und nicht weniger. Dennoch bin ich gespannt auf den zweiten Band und vielleicht verstehe ich auch irgendwann, worum es hier eigentlich wirklich geht.

Bewertung vom 07.12.2025
Das Mädchen auf den Klippen
Riley, Lucinda

Das Mädchen auf den Klippen


ausgezeichnet

Ich weiß echt nicht, warum ich bisher noch nicht viel mehr Bücher von Lucinda Riley gelesen habe, denn auch dieses hier konnte mich wieder begeistern, und zwar so richtig. Dieses spielt nämlich wieder in verschiedenen Zeitebenen, wobei es um Geheimnisse rund um zwei Familien geht, die letztendlich miteinander verwoben sind, alles super interessant und spannend geschrieben, aber auch mit vielen Emotionen.

Der Roman beginnt dabei mit einer Art Brief von Aurora, die kurz vor ihrem Lebensende steht und es wird schon bald klar, dass die Geschichte ihrer Familie mehr oder weniger noch einmal aus ihren Augen erzählt wird, die ganzen Geheimnisse, die Dramen und die Liebe. Sie erzählt von Grania, die Aurora eines Tages in Irland trifft und sich dieser annimmt, von Missverständnissen und Verlust, aber auch über Familie im Allgemeinen. Außerdem dreht es sich hier viel um die Liebe zum Ballett. Diese Themen hat die Autorin großartig miteinander verbunden, hat immer wieder Spannung aufgebaut und einige Wendungen eingebaut. Die ganzen Familienverhältnisse sind dabei zwar ziemlich verzwickt, aber dazu gibt es einen Stammbaum, den ich sehr praktisch fand. Ebenfalls mochte ich die vielen verschiedenen Aspekte der Geschichte, vor allem auch die Handlung, die sich rund um Mary, Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, dreht, deren Geschichte sich der von Grania ähnelt, aber für mich noch intensiver war. Allerdings muss ich auch sagen, dass der Brief Auroras vom Anfang erst mit dem letzten Brief am Ende des Buches, richtig Sinn ergibt und das auf wirklich tragische Weise, dass er der Geschichte noch einmal einen dramatischen Dreh gibt, der alle übrigen Fragen noch aufklärt. Dennoch fand ich das Ende insgesamt wirklich schön.

Auch die Charaktere, von denen es einige gibt, mochte ich hier sehr. Aurora steht für mich dabei im Mittelpunkt, da sich, zumindest in der Gegenwart, eigentlich alles um sie herum abspielt. Diese ist einfach ein super liebenswerter Wirbelwind, für ihr Alter extrem weise und dennoch ein typisches Kind von acht Jahren. Allerdings ist sie auch extrem einsam, hat schon einen großen Verlust miterlebt und wird auch im Laufe der Geschichte noch einiges erleben. Genauso muss Grania einen großen Verlust verkraften und gleichzeitig wirkt sich ihre Flucht nach Irland auf ihre Beziehung aus. Sie und ihre Eltern, gerade ihre Mutter Kathleen, mochte ich ebenfalls sehr und sowohl Mary als auch Anna waren sehr interessante Figuren. Aber es gab in diesem Buch sowieso zahlreiche sympathische Charaktere, die allesamt vielschichtig waren und lebendig geschrieben, hier und da aber auch solche, die nicht so nett waren.

Alles in allem bekommt man hier eine recht komplexe und emotionale Familiengeschichte, mit einigen Wendungen, die ich so nicht erwartet habe und einem Ende, welches mich wirklich fertig gemacht hat. Man bekommt zudem mit Irland ein super schönes Setting und viele tolle, lebendig geschriebene Charaktere. Ich habe es jedenfalls geliebt und kann es nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 05.12.2025
Nocticadia
Lake, Keri

Nocticadia


sehr gut

Nachdem ich so viel Gutes über diesen Roman gehört hatte, musste ich ihn einfach lesen, beziehungsweise hören und muss sagen, dass er wirklich perfekt gewesen wäre, hätte es nicht eins zwei Dinge gegeben, die ich echt nervig fand.

Schon allein, dass dieser Roman durch gegendert wurde, fand ich wahnsinnig schade, denn es machte das Lesen, beziehungsweise Hören, teilweise wirklich anstrengend und stört meiner Meinung nach den Lesefluss. Ansonsten fand ich den Schreibstil aber großartig, wirklich bildlich und eindringlich, was das Gendern für mich nur noch schlimmer macht.

Ansonsten muss ich sagen, fand ich die Geschichte tatsächlich großartig, hätte aber nicht gebraucht, dass mir die Protagonistin immer wieder mitteilt, wie feministisch sie doch ist. Manchmal zeigen Taten eben mehr als Worte und von diesen Taten gibt es wirklich einige, egal ob gut oder schlecht. So geht es hier vor allem um Lilas Suche nach den Ursachen der Krankheit ihrer Mutter. Mit Professor Bramwell gerät sie dabei genau an den Richtigen, denn er erforscht genau diese Krankheit, nicht immer mit ganz legalen Mitteln. Zudem hat diese Forschung sogar noch mehr mit Lilas Familie zu tun, als sie tatsächlich ahnt. Überhaupt war dieser Aspekt schon ziemlich spannend und es gab einige unvorhersehbaren Wendungen, er war teilweise echt grausam und düster, andererseits aber auch echt interessant.

Und dann gibt es noch die Beziehung zwischen Lilia und Devryck Bramwell, die sich zwar sehr langsam entwickelte und nicht ganz ohne das typische Hin und Her auskam, aber mit der Zeit dennoch immer intensiver wurde und es zu einigen spicy Szenen kam. Überhaupt konnte ich Bramwells Zögern echt gut verstehen, schließlich ist diese Beziehung alles andere als erlaubt. Nicht nur, ist er ihr Professor und auch noch um einiges älter, sondern auch noch ein Stück weit eine Gefahr für sie, da es einige Dinge rund um ihn herum gibt, die sich im Hintergrund abspielen, die Lilia schaden könnten. Dennoch prickelt es die ganze Zeit schon zwischen den beiden und die Atmosphäre insgesamt fand ich richtig toll. Ebenso ist das Setting super, echt düster, aber auch auf raue Art irgendwie schön.

Die Charaktere mochte ich ebenfalls wirklich gern, denn sie sind vielschichtig und lebendig beschrieben. Lilia ist eine starke, junge Frau, selbstbewusst und unbeirrbar. Dennoch hat sie ihre Schwächen. Bramwell ist ein recht mysteriöser Typ mit verschiedenen Facetten, der vieles richtig macht, aber dennoch kein guter Mensch ist. Trotzdem konnte ich zumindest verstehen, warum er handelt, wie er handelt. Interessant fand ich an ihm zudem seine Krankheit, die ihn auch mal schwach aussehen lässt. Ansonsten gibt es noch einige mehr oder weniger wichtige, aber nicht weniger interessante Nebencharaktere, die allesamt ihre Daseinsberechtigung haben.

Alles in allem muss ich sagen, ist dieser Dark Romance Roman für mich mal etwas anderes, düster, moralisch sehr grau, aber auch echt spicy und vor allem super spannend und mitreißend. Ich konnte ihn jedenfalls kaum aus der Hand legen und mochte auch das Hörbuch, bis auf das Gendern, wirklich gern, da es richtig gut vertont wurde.

Bewertung vom 02.12.2025
Bewahren Sie Ruhe
Meloy, Maile

Bewahren Sie Ruhe


sehr gut

Ich muss sagen, ich kann nicht so recht verstehen, warum dieses Buch doch ziemlich viele eher negative bis mittelmäßige Bewertungen bekommen hat, denn ich fand es, wenn auch nicht perfekt, dennoch durchaus gut und auf jeden Fall unterhaltsam. Teilweise war es sogar relativ tiefgründig, was man aber eventuell nur versteht, wenn man selbst Kinder hat.

Vor allem fand ich richtig toll, dass man einen guten Einblick in alle wichtigen Charaktere und auch deren bisheriges Leben bekommt, denn die Kapitel wechseln immer wieder zwischen den verschiedenen Perspektiven hin und her und es gibt immer wieder einen Blick in die Vergangenheit der jeweiligen Figur, um die es gerade geht. Daher weiß man als Leser auch immer, was gerade mit den Kindern geschieht, was zwar ein bisschen von der Spannung nimmt, welche die Eltern erleben, aber dennoch blieb die ganze Geschichte zumindest für mich spannend genug. Schon allein dadurch, dass man nicht so richtig weiß, was als Nächstes kommt, und es gab wirklich einige Wendungen, blieb es wirklich packend. Ebenfalls fand ich gut, dass sich die Geschichte mal mit Themen wie Mutterschaft beschäftigt, mit Verantwortung und mit den typischen Ängsten, die hier natürlich durch das Verschwinden der Kinder auf die Spitze getrieben wird. Aber auch um Kinder auf der Flucht geht es nebenbei. Dabei handelt es sich bei diesem Roman, anders, als ich gedacht hatte, nicht um einen Thriller, sondern um einen typischen Gegenwartsroman, auch, wenn es ein paar Aspekte gibt, die wirklich nicht leicht zu verdauen und krass waren. Diesbezüglich muss ich auch darauf hinweisen, dass es in diesem Buch eine Szene mit einer Vergewaltigung an einem Kind gibt und auch Mord wird thematisiert. Wer damit nicht umgehen kann, sollte dieses Buch wirklich nicht lesen.

Was die Charaktere angeht, so gibt es hier gleich drei Familien mit je zwei Kindern und noch einige Nebenfiguren, die mehr oder weniger wichtig sind. Dennoch konnte ich nur am Anfang noch die Kinder nicht immer gleich zuordnen, was aber mit der Zeit besser wurde. Mit den anderen Charakteren hatte ich gar keine Probleme. Ansonsten sind die Figuren größtenteils typische, gut situierte Amerikaner, die hier mit der traurigen, tragischen Realität konfrontiert werden. Ans Herz gewachsen sind sie mir dabei zwar nicht, aber ich fand sie dennoch gut geschrieben. Genauso muss ich sagen, sind die Kinder echt gut gezeichnet, alle mit eigenen Besonderheiten, nicht immer wahnsinnig sympathisch, aber dennoch lebendig. Am meisten ist mir aber die kleine Noemi ans Herz gewachsen, die eigentlich eher zufällig in die ganze Sache mit hineingezogen wird.

Alles in allem fand ich dieses Buch wirklich gut und flüssig geschrieben, die Geschichte durchaus spannend und unterhaltsam, manchmal mit dem Finger auf dem wunden Punkt der Gesellschaft, teilweise sogar echt böse, aber trotzdem auch irgendwie nicht realistisch genug, um sich damit selbst zu geißeln. Hier finde ich diesen letzten Punkt sogar richtig passend und deshalb kann ich es auch durchaus weiterempfehlen.

Bewertung vom 29.11.2025
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


weniger gut

Also, eigentlich mochte ich die Bücher von Matt Haig bisher echt gern. Vor allem „Ich und die Menschen“ fand ich einfach nur großartig. Aber dieses Buch hier war absolut nicht mein Fall, die Geschichte viel zu abgedreht, wirr und esoterisch angehaucht.

Eigentlich hatte ich mit einer lebensbejahenden Geschichte gerechnet, vielleicht sogar mit ein paar Lebensweisheiten, aber das, was man hier tatsächlich geboten bekommt, ist in meinen Augen nichts, was ich ernst nehmen kann. So geht es um eine mysteriöse, außerirdische Präsenz unter Wasser, besondere Fähigkeiten und dann gibt es noch den Kampf für die Umwelt, gegen den Kapitalismus und einen komischen Typen, der keine Rücksicht auf Land und Leben nimmt. Außerdem geht es darum, sich selbst vergeben zu können, denn Grace leidet extrem unter Selbstvorwürfen, wobei dieser Aspekt der Geschichte zumindest noch etwas emotional war.

Erzählt wird die Geschichte dabei in Form einer E-Mail von Grace an ihren ehemaligen Schüler Maurice. Der Schreibstil ist super und gespickt mit viel Humor, so wie ich es bereits vom Autor gewohnt bin. Die Charaktere waren okay, aber nichts Besonderes. Grace ist vierundsiebzig, mit den typischen Wehwehchen, die dieses Alter mit sich bringen, verändert sich aber im Laufe der Geschichte auf ziemlich verrückte Weise. Dann gibt es noch den für sein Alter recht flippigen Alberto und seine Tochter Martha, die Grace zur Seite stehen. Christina, Grace Freundin. lernt man allerdings nur nebenbei kennen.

Alles in allem kann ich verstehen, dass der Autor mit diesem Buch auf verschiedene Themen aufmerksam machen möchte, allerdings mochte ich die Art und Weise nicht. Ich konnte leider mit der Geschichte nicht wirklich etwas anfangen und im Großen und Ganzen auch nicht unbedingt mit den Charakteren. Dafür war aber zumindest der Schreibstil einmal mehr großartig.

Bewertung vom 28.11.2025
Die Nacht der Bärin
Mohn, Kira

Die Nacht der Bärin


ausgezeichnet

Ich muss wirklich sagen, dass ich selten ein so gutes Buch über häusliche Gewalt gelesen habe, wie dieses hier, denn in „Die Nacht der Bärin“ wird recht anschaulich und realistisch die Geschichte von einer Familie erzählt, durch welche sich dieses Thema über die Generationen hindurchzieht.

So lernt man einerseits Jule kennen, die zum ersten Mal mit der physischen Wut ihres Freundes konfrontiert wird und kurzerhand zu ihren Eltern flüchtet. Allerdings kommen mit der Nachricht über den Tod ihrer Großmutter langsam Dinge ans Licht, die ihren Blick auf ihre eigene Mutter noch einmal verändern. Gleichzeitig lernt man die beiden Schwestern Anna und Maja kennen, die eine sehr starke Bindung zueinander haben und die es immer wieder in den Wald zieht, bis Anna einen Jungen kennenlernt. Diese beiden werden ebenfalls mit häuslicher Gewalt konfrontiert, worunter auch die ältere Anna zu leiden hat. Vor allem aber die Mutter der beiden Mädchen wird immer wieder geschlagen, was von Maja, aus deren Sicht dieser Part der Geschichte erzählt wird, nicht unbemerkt bleibt. Beide Erzählstränge fand ich dabei von der Autorin absolut nachvollziehbar und bildlich geschrieben, allerdings ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Dennoch ging mir die Geschichte mit ihrer Härte insgesamt doch sehr ans Herz. Zudem hatte sie einige Überraschungen zu bieten und das auf nicht einmal dreihundert Seiten.

Ebenfalls fand ich die Charaktere super überzeugend geschrieben, wobei für mich nicht einmal unbedingt Jule im Mittelpunkt stand, da es Figuren gab, die um einiges tiefgründiger beschrieben wurden. So fand ich vor allem Anna super interessant. Sie ist eine Teenagerin, die viel Verantwortung für ihre kleine Schwester übernimmt, gleichzeitig aber auch versucht, sich nicht vom eigenen Vater unterkriegen zu lassen. Und dann ist da noch Maja, die viel mitbekommt, aber noch ein Stück weit zu unbedarft ist, um das Böse richtig einzuordnen und so sieht sie in Annas neuem Freund eine Bedrohung, was irgendwie ein Spiegel der eigentlichen Gefahr ist.

Alles in allem kann ich an diesem Buch nichts auszusetzen finden. Es ist nämlich wirklich super geschrieben, bildlich und realitätsnah. Zudem geht es sehr sachlich und gleichsam eingängig mit dem Thema häusliche Gewalt um, ohne zu sehr in andere Themen abzuschweifen. Und die Charaktere sind ebenfalls lebendig und nachvollziehbar geschrieben.