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Sachsen

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Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 18.04.2025
Der Duft des Wals
Ruban, Paul

Der Duft des Wals


sehr gut

Der Duft des Wals von Paul Ruban ist eine herrlich schräge und zugleich feinfühlige Geschichte, die mich positiv überrascht hat. Der Roman erzählt von Judith und Hugo, die versuchen, ihre angeschlagene Ehe in einem luxuriösen Resort in Mexiko zu retten – doch dann wird ein toter Wal an den Strand gespült und bringt die perfekte Urlaubskulisse ins Wanken.

Paul Ruban gelingt es meisterhaft, die absurde Situation mit großem Humor, aber auch mit einer feinen Melancholie zu schildern. Der langsam verfaulende Wal wird zum Sinnbild für alles, was im Leben der Figuren schief läuft. Der Autor zeichnet Judiths und Hugos Krise mit viel Zärtlichkeit, ohne in Kitsch oder Klischees zu verfallen.

Das Cover ist wunderschön gestaltet und passt perfekt zur leicht surrealen Stimmung des Buches. Stilistisch ist der Roman erfrischend klar und gleichzeitig literarisch anspruchsvoll erzählt – eine gelungene Balance, die nicht viele Autoren so mühelos schaffen.

Fazit: Der Duft des Wals ist eine kluge, warmherzige und sehr unterhaltsame Geschichte über das Scheitern und die Hoffnung auf Neuanfang – unbedingt lesenswert.

Bewertung vom 09.04.2025
Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3
Raabe, Marc

Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Packender Thriller mit Gänsehaut-Garantie - Marc Raabe in Bestform

"Die Nacht" von Marc Raabe ist ein absolut fesselnder Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite komplett begeistert hat. Der Autor, geboren 1968 in Köln und längst kein Unbekannter mehr im Genre, beweist hier erneut, dass er das Handwerk des Spannungsaufbaus meisterhaft beherrscht.

Die Geschichte beginnt scheinbar harmlos, doch schon bald entwickelt sich ein düsterer und vielschichtiger Fall, der sich über mehrere Zeitebenen spannt. Ein verschwundener Junge, ein brutaler Mord an einem Richter und ein Ermittler mit Ecken und Kanten – Art Mayer ist nicht nur glaubwürdig, sondern auch sympathisch in seiner rauen Art. Besonders gelungen ist auch die Figur der Nele Tschaikowski, die als kluge und eigenständige Ermittlerin wunderbar mit Mayer harmoniert.

Marc Raabe gelingt es, mit präzisem Timing und überraschenden Wendungen einen Thriller zu schreiben, der den Leser immer wieder in neue Richtungen stößt. Die Atmosphäre ist beklemmend und dicht, und die Szenen in der verlassenen Wohnwagensiedlung gehören zu den eindrucksvollsten Momenten des Buches.

Hinter der packenden Handlung steckt zudem ein starker emotionaler Kern: das Schicksal der kleinen Milla sorgt für mitreißende Momente und verleiht der Geschichte Tiefe.

Ein Thriller, der alles richtig macht – spannende Handlung, starke Charaktere und eine düstere, unheimlich dichte Atmosphäre.

Bewertung vom 24.03.2025
Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2
Piontek, Sia

Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2


sehr gut

Jagd, Rache und tödliche Geheimnisse
Sia Piontek liefert mit "Der Wolf im dunklen Wald" einen packenden Kriminalroman, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Die düstere Atmosphäre des Wendlands, die mysteriösen Todesfälle und die komplexen Figuren machen diesen Thriller zu einem echten Pageturner.

Die Geschichte beginnt mit einer Gesellschaftsjagd, nach der einer der Teilnehmer grausam ermordet wird. Die Ermittlerin Carla Seidel vermutet ein Rachemotiv, doch während sie fieberhaft nach dem Täter sucht, gerät ihre eigene Tochter Lana in eine gefährliche Situation. Die Verknüpfung von Kriminalfall und persönlichem Drama sorgt für zusätzliche Spannung.

Die Autorin schafft es, die Handlung mit vielen unerwarteten Wendungen und einer intensiven Dynamik aufzuladen. Besonders gelungen ist die atmosphärische Darstellung der Landschaft, die die düstere Stimmung perfekt einfängt. Auch die Charaktere sind vielschichtig und realistisch gezeichnet.

Ein spannender Krimi mit einem fesselnden Fall, glaubwürdigen Figuren und einer düsteren Atmosphäre. Die Handlung bleibt bis zum Schluss unvorhersehbar – eine klare Leseempfehlung für Krimifans!

Bewertung vom 28.02.2025
Das Lieben danach
Bracht, Helene

Das Lieben danach


gut

Helene Bracht setzt sich in diesem Buch mit tiefgehenden und oft tabuisierten Themen wie Missbrauch auseinander. Besonders eindrucksvoll sind die Kapitel, in denen sie sehr persönlich und emotional schreibt – diese Passagen haben mich berührt und zum Nachdenken angeregt. Andere Abschnitte hingegen wirkten auf mich distanziert und zu theoretisch, wodurch die emotionale Verbindung zum Text stellenweise verloren ging.

Das Cover in sanften Rosatönen mit einer verblühenden Blüte spiegelt die Thematik des Buches auf eindrucksvolle Weise wider. Es vermittelt bereits vor dem Lesen eine Ahnung von Vergänglichkeit, Veränderung und innerer Auseinandersetzung.

Ein mutiges Buch mit wichtigen Denkanstößen, das jedoch in seiner Erzählweise nicht immer durchgehend fesselt. Es ist teilweise Roman und teilweise Sachbuch.

Bewertung vom 06.02.2025
»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


sehr gut

Ein Krimi mit Charme und Humor

Mit „Wenn Ende gut, dann alles“ gelingt Volker Klüpfel ein unterhaltsamer Auftakt zu einer neuen Krimireihe, die mit viel Witz, Herz und unkonventionellen Ermittlern punktet. Das ungewöhnliche Duo – die lebenserfahrene, russische Bücherliebhaberin Svetlana und der chaotische Möchtegern-Bestsellerautor Tommi – stolpert mehr zufällig als geplant in einen rätselhaften Fall. Als sie ein kleines Mädchen am Waldrand finden, wird aus einer gut gemeinten Rettungsaktion bald eine gefährliche Spurensuche.

Die Geschichte lebt von der humorvoller Erzählweise und den charmant-skurrilen Charakteren. Svetlanas markante Sprachweise und ihre unerschütterliche Direktheit sorgen für viele unterhaltsame Momente, während Tommis liebenswert planloses Verhalten das Duo perfekt ergänzt. Die Balance zwischen Humor und Krimi ist gelungen – Spannung und Rätselraten kommen neben den humorvollen Passagen nicht zu kurz.

Fazit: Ein humorvoller Kriminalroman mit liebenswerten Figuren, einer spannenden Geschichte und einer Prise skurrilem Charme. Klüpfel beweist, dass er auch ohne seinen langjährigen Co-Autor einen mitreißenden Krimi schreiben kann. Eine klare Leseempfehlung für Fans von humorvollen Ermittlerduos!

Bewertung vom 24.01.2025
Die Schanze
Menz, Lars

Die Schanze


ausgezeichnet

Lars Menz gelingt mit Die Schanze ein fesselnder Thriller, der die düsteren Abgründe einer kleinen Dorfgemeinschaft im Alpenland beleuchtet. Das Cover ist ein echter Hingucker: die Schanze in Vogelperspektive, mit stimmigen Schwarz-Weiß-Kontrasten und grünen Highlights, die den grünen Farbschnitt perfekt ergänzen. Es weckt sofort das Gefühl von Höhe und Gefahr und spiegelt die Spannung des Romans treffend wider.

Die Handlung packt von der ersten Seite an. Der grausame Mord, bei dem ein Mann von einer Schanze gestoßen wird, zieht den Leser in eine Welt aus Schuld, Misstrauen und Geheimnissen. Die Hauptfigur Ellen Roth ist komplex und glaubwürdig. Ihre Rückkehr in das Dorf ihrer Kindheit, das von einem düsteren Verbrechen aus der Vergangenheit überschattet wird, ist eindringlich geschildert. Die Frage, ob sie selbst eine Verbindung zum Mord hat, sorgt für einen ständigen Nervenkitzel.

Der Autor schafft es meisterhaft, die Enge und Spannung einer abgeschotteten Dorfgemeinschaft zu transportieren. Jeder Charakter ist mit Bedacht gezeichnet, und die Beziehungen zwischen den Dorfbewohnern sind geprägt von einem Geflecht aus Lügen, Schuld und alten Geheimnissen. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist fließend und verstärkt die bedrückende Atmosphäre des Romans.

Besonders beeindruckend ist die Intensität, mit der die Emotionen der Figuren und die Konfrontation mit der Vergangenheit geschildert wird. Der Spannungsbogen wird bis zum letzten Kapitel aufrechterhalten, und die Auflösung ist schockierend und plausibel zugleich.

Die Schanze ist ein hervorragend konstruierter Thriller, der durch seine vielschichtigen Charaktere, die beklemmende Dorfatmosphäre und den raffinierten Plot überzeugt. Lars Menz versteht es, seine Leser in Atem zu halten und gleichzeitig die Frage nach Schuld und Vergebung in den Mittelpunkt zu stellen. Ein absolutes Muss für Thriller-Fans, die psychologische Tiefe und unvorhersehbare Wendungen schätzen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2025
Wackelkontakt
Haas, Wolf

Wackelkontakt


ausgezeichnet

Ein elektrisierender Roman

"Wackelkontakt" von Wolf Haas ist ein Roman, der sowohl durch seinen kreativen Erzählstil als auch durch die ausgefeilte Konstruktion der Handlung beeindruckt. Der scheinbar banale Ausgangspunkt – Franz Escher, der auf einen Elektriker wartet, während er ein Buch über den Mafia-Kronzeugen Elio Russo liest – entfaltet sich zu einem wendungsreichen, meisterhaft verflochtenen Erzählexperiment.

Besonders faszinierend ist die Art, wie die beiden Lebensgeschichten von Escher und Russo miteinander verwoben werden. Die Figuren agieren wie in einem literarischen Tanz, der die Grenzen von Realität und Fiktion geschickt verwischt. Die narrative Spirale, in der beide Protagonisten auf fast absurde Weise miteinander verbunden sind, sorgt für ein spannendes und zugleich intellektuell herausforderndes Leseerlebnis.

Wolf Haas versteht es meisterhaft, mit Sprache und Struktur zu spielen. Die Wechsel zwischen den Perspektiven sind präzise und fließend, während subtile Andeutungen und wiederkehrende Motive die Leserinnen und Leser immer tiefer in das komplexe Geflecht der Geschichte hineinziehen. Die skurrilen Details – wie der Wackelkontakt in der Steckdose oder die Paranoia des Kronzeugen – wirken nicht nur als humorvolle Einsprengsel, sondern tragen auch zur dichten Atmosphäre des Romans bei.

Das Cover, das die kreative und ungewöhnliche Natur der Geschichte widerspiegelt, ist ein weiteres Highlight und passt perfekt zum Inhalt. Der Roman besticht durch seine originelle Erzählweise und die ungewöhnlichen Verknüpfungen zwischen den Figuren und Ereignissen.

"Wackelkontakt" ist ein beeindruckendes literarisches Werk, das durch seinen Witz, seine Spannung und seine sprachliche Brillanz überzeugt. Wolf Haas liefert einen Roman, der gleichermaßen unterhaltsam wie anspruchsvoll ist und Leserinnen und Leser mit einem Finale überrascht, das den Titel des Buches in einem neuen Licht erscheinen lässt. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.12.2024
Für immer
Lunde, Maja

Für immer


ausgezeichnet

Zwischen Ewigkeit und Endlichkeit

Maja Lunde gelingt es mit "Für immer" einen zutiefst berührenden und zugleich nachdenklich stimmenden Roman zu schaffen, der sich mit den essenziellen Fragen des Lebens, der Zeit und unserer Beziehung zur Natur auseinandersetzt.

Der plötzliche Stillstand von Geburt und Tod ist ein faszinierender Ausgangspunkt, der die Lebensgeschichten der Protagonisten kunstvoll miteinander verbindet: Margo, die Rentnerin, die zwischen Abenteuerlust und Rücksichtnahme auf ihren Ehemann hin- und hergerissen ist; Jenny, die Fotografin, die trotz der scheinbar perfekten Familienidylle von einem Gefühl des Verlusts begleitet wird; und Eva, die Krankenschwester, deren Alltag plötzlich mit ungekannten Sorgen der Schwangeren gefüllt ist. Maja, Lunde verwebt diese Figuren geschickt zu einem Netz von Beziehungen und zeigt auf subtile Weise, wie stark menschliche Schicksale ineinander verwoben sein können, ohne dass die Beteiligten dies selbst bemerken.

Besonders beeindruckend ist, wie die Autorin es schafft, philosophische Tiefe mit einer sanften, warmherzigen Erzählweise zu kombinieren. Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch, und ihre individuellen Herausforderungen und Sehnsüchte spiegeln universelle menschliche Themen wider. Gleichzeitig vermittelt der Roman eine besondere Wertschätzung für die Natur, die unbeirrt ihrem eigenen Rhythmus folgt, während die Menschen aus dem Lauf der Zeit gefallen sind.

Einzig die zahlreichen Themen und Perspektiven könnten für manche Leser stellenweise etwas überwältigend wirken, doch gerade diese Vielfalt verleiht dem Roman seine Komplexität und Stärke.

"Für immer" ist ein tiefgründiger und feinfühliger Roman, der mit seinen lebendigen Figuren und der kunstvollen Verflechtung ihrer Geschichten überzeugt. Er lädt dazu ein, über das Leben, die Zeit und die eigene Endlichkeit nachzudenken – und lässt einen die Verbindung zur Natur neu wertschätzen. Für Leser*innen, die sich nach einer bewegenden und inspirierenden Geschichte sehnen, ist dieses Buch eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 09.11.2024
Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2
Åslund, Sandra

Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2


ausgezeichnet

In Sandra Åslunds Schweden-Krimi "Stille ist die Nacht" wird der Leser auf eine abgelegene Schäreninsel entführt, die auf den ersten Blick Ruhe und Erholung verspricht – doch hinter der friedlichen Fassade lauern tödliche Gefahren. Die erfahrene Kriminalinspektorin Maya Topelius, die sich auf einem Yoga-Retreat eigentlich entspannen möchte, wird unvermittelt in einen düsteren Fall hineingezogen, als ein Mann am Morgen nach einem Streit tot im Schilf gefunden wird.

Mit diesem Setting gelingt es Åslund, eine wunderbar dichte und spannungsgeladene Atmosphäre zu schaffen. Die Abgeschiedenheit der Insel und die bedrohliche Enge, die durch die Abriegelung entsteht, verstärken das Gefühl, dass niemand dem Täter entkommen kann. Die unheimliche Stille der weißen Nächte, in denen das Licht niemals ganz verschwindet, trägt dabei ihren Teil zur Spannung bei und verleiht der Handlung eine beinahe surreale Note.

Kriminalinspektorin Maya Topelius ist eine starke, komplexe Protagonistin, die verdeckt ermittelt und dabei geschickt Spuren legt und Verdächtige in die Enge treibt. Die Beziehungen und Spannungen zwischen den Inselbewohnern und den Gästen des Retreats sind lebhaft und realistisch geschildert, was die Handlung besonders spannend und unvorhersehbar macht. Als ein zweiter Mord geschieht, verschärft sich die Situation, und Maya erkennt, dass die Lösung des Falls ihre eigenen Grenzen auf die Probe stellt.

Åslund versteht es, die Spannung kontinuierlich zu steigern und dem Leser durch die gut platzierten Wendungen und Entdeckungen bis zur letzten Seite fesselnde Unterhaltung zu bieten. Der Showdown, in dem Maya einer erschütternden Wahrheit auf die Spur kommt, bringt die Geschichte zu einem packenden und unvergesslichen Ende.

„Stille ist die Nacht“ ist ein atmosphärischer Schweden-Krimi, der mit einer dichten, fesselnden Handlung und einem packenden Setting überzeugt. Sandra Åslund lässt die idyllische Schäreninsel zur Bühne eines nervenaufreibenden Thrillers werden und erschafft ein Spiel aus Verdächtigungen und Enthüllungen, das keinen Leser kalt lässt. Ein Muss für alle Fans skandinavischer Spannungsliteratur.

Bewertung vom 14.10.2024
In Zeiten des Todes
D'Andrea, Luca

In Zeiten des Todes


gut

Kälte, Korruption und Serienmorde

Luca D'Andrea entführt seine Leser in "In Zeiten des Todes" in das winterliche Bozen der 1990er Jahre und webt einen atmosphärischen Thriller, in dem ein Serienmörder unbemerkt sein Unwesen treibt. Der junge Commissario Luther Krupp steht im Zentrum der Ermittlungen, nachdem die Leiche einer Prostituierten gefunden wird. Zusammen mit der mutigen Streifenpolizistin Arianna Lici stößt er auf eine erschütternde Reihe ungelöster Mordfälle, während ein junger Reporter die gleichen Fährten verfolgt.

Die Geschichte punktet mit Spannung und zahlreichen Wendungen, die den Leser immer wieder auf neue Fährten locken. Besonders gelungen ist, dass D'Andrea nicht nur die Polizeiarbeit in den Vordergrund stellt, sondern auch die Perspektive des Reporters, was der Story zusätzliche Tiefe verleiht. Diese Parallelhandlung bringt frischen Wind in das Genre und verleiht dem Plot eine gewisse Vielschichtigkeit.

Allerdings hat der Thriller auch einige Schwächen. Die Vielzahl an Charakteren, viele davon mit Spitznamen, machte es teilweise schwer, der Geschichte immer zu folgen und die Figuren auseinanderzuhalten. Hinzu kommen langatmige Passagen, in denen unwichtige Beschreibungen und Nebenhandlungen die Spannung zeitweise ausbremsen. Diese hätten straffer gestaltet werden können, um den Fokus auf die Kernermittlungen zu behalten.

Was die Figuren angeht, bleibt es schwierig, eine emotionale Verbindung zu ihnen aufzubauen. Obwohl der Plot spannend ist, wirken viele Charaktere eher unsympathisch oder distanziert, sodass es schwerfällt, sich wirklich für ihr Schicksal zu interessieren. Diese fehlende Tiefe der Charaktere nimmt dem Thriller etwas von seiner emotionalen Wucht, die eine starke Bindung zu den Figuren hätte schaffen können.

Fazit: "In Zeiten des Todes" ist ein spannender Thriller mit einer atmosphärischen Kulisse und vielen Wendungen, der jedoch durch seine zahlreichen Charaktere und langatmigen Nebenhandlungen an Klarheit verliert. Für Fans von komplexen Ermittlungen und Krimis mit verschiedenen Perspektiven bietet das Buch jedoch unterhaltsame Lesestunden. Trotz einiger Schwächen lohnt sich ein Blick für Thriller-Liebhaber, die sich von der winterlichen Kälte der Alpen packen lassen wollen.