Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Mops
Wohnort: 
Chemnitz

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2025
Heimat
Lühmann, Hannah

Heimat


gut

Das Ende lässt mich ratlos zurück

Die Tradwife-Bewegung schwappt langsam auch nach Deutschland und ich bin immer wieder schockiert, wie Frauen jahrelange Gleichberechtigungskämpfe über Bord werfen. Daher war ich auch dieses Buch wirklich sehr gespannt, da es das Thema aufgreift.

Und die Autorin spiegelt das Thema wirklich gut wieder. Das Besinnen auf das Hausfrauendasein, das Aufgehen in der Kindererziehung, der Religion und dem Kochen, die Ablehnung von Kita und Impfen und das alles am besten Social-Media-tauglich gleichzeitig. Die Erzählungen haben viele Gefühle in mir geweckt, vor allem natürlich eher Unverständnis und Wut, aber ein gutes Buch muss Gefühle wecken. Von daher war das für mich kein negativer Punkt.

Aber leider blieb das Buch zu oft zu oberflächlich. Außer den beiden Hauptprotas Karolin und Jana blieben alle Figuren komplett blass. Und auch bei den beiden verstand ich oft nicht, warum sie so handeln wie sie handeln. Bspw. war mir Janas Entwicklung von einer aufgeklärten Frau zur konservativen Seite viel zu schnell. Da fehlten mir die Zwischenschritte, warum sie so fasziniert von Karolin und ihrem Leben war. Und warum nimmt Jana es einfach hin, dass ihr Mann sie verlässt, aber gleichzeitig trotzdem bei ihr wohnen bleibt.

Zudem teasert die Autorin immer wieder Dinge an, die dann nicht weiterverfolgt werden. Was ist mit Karos ältestem Sohn? Woher kommen ihre blauen Flecken? Worüber hat Janas Mann mit seinen Schülern gesprochen? Das bleibt alles unklar. Am unklarsten ist aber tatsächlich das Ende, was mich ratlos zurückgelassen hat. Was passiert da? Hat Karo ihren Mann verlassen und Jana nimmt ihre Rolle ein? Wird Jana zur Tradwive? Lässt sie ihre Kinder zurück? Fragen über Fragen, die ich nicht beantwortet bekomme. Ich hatte das Gefühl, als wurde das Buch zwischendrin einfach abgebrochen. Das war schon sehr frustrierend.

Mein Fazit: Das Buch ist schon sehr lesenswert, aber ich glaube man braucht einen Austausch mit anderen Lesenden dazu. Sonst beendet man es mit einen frustrierenden Gefühl.

Bewertung vom 26.08.2025
Shattered Vows (eBook, ePUB)
Rayne, Piper

Shattered Vows (eBook, ePUB)


gut

Rapunzel auf Hardcore

Nach Band 1 - was ich weggesuchtet hatte - war ich sehr auf Band 2 gespannt. Der Teaser am Ende von Band 1 war ja vielversprechend. Und naja, das Buch war nicht schlecht, aber kam irgendwie nicht an den ersten Band heran. Piper Rayne hat wie immer einen lockeren, aber auch spannenden Schreibstil drauf und ich konnte das Buch schnell weglesen. Das Rapunzel-Setting kam immer wieder durch, wodurch man auch so einen gewissen roten Faden hatte. Und Kol und Rapsody sind interessante, vielschichtige Charaktere.

Aber: Irgendwie war Rapsodys Entwicklung nicht ganz passend. Von der überbehüteten Jungfrau zur Swingerin in null komma nichts? Das war einfach nicht realistisch. Ja, der Spice war gut, aber es hat halt nicht so richtig zur Figur gepasst.

Und während die Geschichte um Asher, seinen Bruder, eher im Dark Romance für mich angesiedelt war, war das hier eher eine klassische Lovestory mit einem kleinen Ausflug in das Kink-Universum.

Nichtsdestotrotz zieht mich das Universum rings um Midnight Manor auch weiterhin in seinen Bann und ich will nun natürlich auch Neros und Sids Story lesen.

Mein Fazit: Ich hab mich gut unterhalten, aber es war nicht so herausragend wie der Vorgänger.

Bewertung vom 24.08.2025
Gym
Keßler, Verena

Gym


gut

Wenn der Wille zu exzessiv wird

"Gym" von Verene Keßler. Was soll ich dazu sagen? Ich weiß es nicht! Festhalten kann ich für mich, dass Keßler wieder eine sehr spannende Charakterstudie hier vorgelegt hat. Im Mittelpunkt steht die unbenannte mittelalte Protagonistin, die sich bei einem Fitnesstudio bewirbt und auf Nachfrage nach ihrer unsportlichen Figur mit einer Lüge, dass sie vor kurzem entbunden hat, antwortet. Ab dann begleitet man sie in ihrem Arbeitsalltag, wo sie immer exzessiver in den Sportwahn reindriftet, und bekommt durch Rückblenden einen Einblick in ihre Vergangenheit, die nicht ohne ist.

Keßlers Schreibstil hatte wieder keine Längen, so dass man das Buch schnell und gut weglesen konnte. Nur bin ich aus dem Buch halt nicht schlau geworden. Die Protagonistin ist mit ihrem Verhalten und ihren Lügen, ihrem Machtstreben wahrlich keine Symphatieträgerin. Ihr "Ess"verhalten am Ende war auch sehr eklig beschrieben. Und mir war halt nicht klar, ist es eine Kritik am Machtstreben, am Lügen, am Fitnesswahn? Mir hat irgendwie ein klares Ziel im Buch gefehlt. Und auch das Ende bleibt nebulös. Wer ist die andere Frau in der Klinik, die sie dann obsessiv wieder verfolgt? Für mich bleiben nach dem lesen sehr viele Fragen offen.

Mein Fazit: Das Buch ist schon interessant, aber irgendwie fehlt mir ein roter Faden.

Bewertung vom 19.08.2025
Losing Logan / Preston Brothers Bd.2 (eBook, ePUB)
Mclean, Jay

Losing Logan / Preston Brothers Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Wer nach dem Buch kein Mitleid mit Logan hat, hat einfach kein Herz

Nach Beendigung dieses Buches, musste ich erstmal tief durchatmen. Das Buch hat mich total zerstört. Und dabei fing es am Anfang noch harmlos an. Da war ich sogar "genervt", weil beide Protas sofort zusammen kamen und alles schön erschien. Das hatte ich (vor allem nach Band 1) nicht so erwartet und es war mir auch alles zu einfach. Vor allem, weil man ja wusste, dass Logan ein schwieriger Charakter war.

Aber dann packte die Autorin einen Sturm des Hässlichen, der Traumata aus, den ich so nicht kommen sah. Ja, teilweise hatte ich eine Ahnung, aber die ich auch wieder verworfen hatte. Und daher saß ich dann einfach vor dem Buch und musste mitweinen. Um den jungen und alten Logan, um Red und um beide gemeinsam. Und das Ende mit der Comicgeschichte von Logans kleinem Bruder war auch wieder was, wo man sofort heulen wollte. Einfach weil es so schön war.

Eines muss ich klar sagen. Die Cover dieser Reihe sind irgendwie falsch gewählt. Denn die Reihe um die Preston-Brothers sind keineswegs Easy-Peasy-Liebesromane. Im Gegenteil: Sie sind zerstörerisch, zermalmen einem das Herz und setzen es dann wieder zusammen. Die Triggerwarnungen haben hier ihre Berechtigung. Aber es war auf alle Fälle schön, die ganze Preston-Familie wieder zu sehen und auch da gibt es einige Überraschungen.

Mein Fazit: Lest dieses Buch, legt euch aber eine Packung Taschentücher mit bereit.

Bewertung vom 17.08.2025
Say You'll Remember Me
Jimenez, Abby

Say You'll Remember Me


ausgezeichnet

Das Buch hat so viele Gefühle bei mir ausgelöst.

Dieses Buch war eine Achterbahn der Gefühle mich. Es war alles dabei: lachen, weinen, wütend sein, Frust... Abby Jimenez hat mich mit diesem Buch wirklich gepackt.

Ich habe gelacht zu den Social-Media-Posts über Senf von Samantha oder als ihr Bauch Musik gemacht hat. Ich habe geweint, als die Oma gestorben ist. Ich war wütend auf Xaviers Eltern und ich war jedesmal frustriert, wenn Samantha und Xavier sich wieder trennen mussten. Ich habe wirklich mitgefiebert, wie die Autorin den Twist hinbekommen wollte, dass beide endlich für immer zusammen sind (Spoiler: es klappt am Ende zum Glück).

Und das war glaube ich auch der positive Hauptpunkt an dem Buch: Die Autorin hat es hinbekommen, dass man an dem Buch bleiben wollte. Am liebsten hätte ich es in einem Rutsch gelesen, aber aufgrund der Tragik zwischen beiden Protas war es mir manchmal zu viel und ich musste es weglegen. Nur um kurze Zeit später wieder es in die Hand zu nehmen.

Und sie hat aus meiner Sicht auch wunderbar das Thema Demenz und die Sorgen pflegender Angehöriger wiedergegeben. Sie hat es auf keinen Fall beschönigt, sondern in all seinem Elend und Schwierigkeiten dargestellt. Authentisch eben.

Mein Fazit: Es ist also absolut kein Feel-Good-Buch, sondern es packt einen ans Herz und lässt dich ganz viel fühlen. Und so muss ein gutes Buch sein.

Bewertung vom 13.08.2025
Selma, du machst das falsch!
Malina, Tini

Selma, du machst das falsch!


sehr gut

Bleib, wie du bist, Selma!

Als Allererstes ein großes Lob für die Illustrationen. Selma ist ja so niedlich; alleine die rote Baskenmütze... Und wie die kunstvollen Spinnennetze dargestellt wurden, war einfach nur grandios. Vor allem das Regentropfennetz hat mir gefallen.

Aber auch die Geschichte ist toll. Sie erzählt von Selma, die, trotz Kritik der anderen Spinnen, ihre Spinnennetze anders, eher kunstvoll webt. Weil sie die Schönheit des Universums einfangen möchte. Eine echte Künstlerin halt. Und irgendwann will sie hoch hinaus, zaudert, aber geht dann doch ihren eigenen Weg und schafft am Ende etwas ganz großes.

Apropos Ende: Da habe ich mal wieder gemerkt, dass Kinder manchmal pfiffiger sind als Erwachsene. Mein Sohn hat sofort erkannt, dass das letzte Spinnennetz Selma selbst darstellt. Mir war das nicht aufgefallen. Allgemein fand ich das was Selma am Ende passiert total überraschend, aber eben auch gelungen so als Abschluss. Aber ich will nicht spoilern.

Ich finde auch, dass das Buch ein wenig bzgl. Kunstverständnis rüberbringt. Indem halt Selma solche kunstvollen Netze spinnt. Auch wenn mein Sohn der gleichen Meinung wie die anderen Spinnen war, dass ein Netz doch so nicht aussieht. Vielleicht ist er noch nicht reif für die Erkenntnis. :)

Mein Fazit: Ein fantasievolles Kinderbuch über Kunst und Selbstverwirklichung.

Bewertung vom 10.08.2025
Der Lehrerinnendrucker
Seltmann, Christian

Der Lehrerinnendrucker


weniger gut

Das Ende ist für mich problematisch

Die Klassenlehrerin ist weg und es kommt keine neue. Was wäre, wenn man sich eine nach Maß ausdrucken kann? Was nach einem witzigen Kinderbuch klingt, war für mich nach dem lesen eher ein Reinfall.

Ja, der Plot klingt gut und der Schreibstil ist gut an junge Leser:innen angepasst. Aber das war für mich auch das einzig positive am Buch. Das größte Manko für mich war das Ende des Buches. Was soll das uns suggerieren? Das Kinder verarschen ok ist? Ja, man könnte es als Lehrstunde begreifen, aber das war für mich so umgesetzt, dass eher traumatisch für die Kinder war. Für mich null in Ordnung, weil es ja auch etwas den Kindern, die das Buch lesen, vermittelt.

Zudem war das Buch an einigen Stellen mit leerem Inhalt gefüllt, was nichts für die Story beigetragen hat. Dafür wurde an anderer Stelle der Plot so vorangetrieben, so dass für mich was gefehlt hat. Als Beispiel will ich hier die Debatte zwischen Carl und Fritz mit dem Papa nennen, warum man jetzt den Biodrucker für die neue Lehrerin nutzen möchte. Da wäre es doch schön gewesen, wenn die Leser:innen hätten erfahren können, wie man Argumente austauscht und für sich gewinnt.

Dass das Buch zwischendurch mit ein paar Illustrationen aufgelockert wurde, war schön, hat es aber auch nicht mehr rausgerissen.

Mein Fazit: Eine wirklich gute und wtzige Plot-Idee, aber für mich schlecht umgesetzt.

Bewertung vom 06.08.2025
Das Geschenk
Schoeters, Gaea

Das Geschenk


ausgezeichnet

Rasanter Politthriller, der zum nachdenken anregt

Gehört der Elefant zu Deutschland? Jeder, der hier lebt, würde sofort sagen: Nein! Aber was passiert, wenn plötzlich 20.000 dieser Tiere hier wären und man sie nicht mehr so einfach losbekommt.

Dieses Szenario lässt Schoeters in ihrem neuen Buch aufleben und erzählt die Geschichte auf der politischen Ebene, vor allem aus der Sicht des Bundeskanzlers. Und ich muss sagen, ich war auf vielfältigste Weise von dem Buch angetan

1. Die Story ist klar absurd, aber so spannend erzählt, dass man unbedingt wissen will, wie es weitergeht und welche Lösungen zu welchem Problemen erörtert werden.

2. Man kumuliert Wissen, vor allem über Elefanten, aber eben auch über Politikagieren, über Geopolitik und anderes.

3. Das Buch regt zum nachdenken an: über Geopolitik, Geschichte, Ökologie, und vieles mehr. Auch nach Beendigung des Buches muss ich über verschiedene Stellen noch nachdenken und reflektieren, ob ich bestimmte Anordnungen zum Umgang mit den Elefanten gut finde.

4. Die Protagonisten waren schon sehr authentisch, vor allem natürlich der Bundeskanzler. Und die Parallelen zu lebenden Personen waren sicher absichtlich sehr deutlich, haben für mich aber etwas Witz in die Sache gebracht.

Mein Fazit: Ein großartiges Buch, was jede:r mal lesen sollte. (Und kann, bei nur knapp 150 Seiten)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.08.2025
King
Tilly, S.J.

King


ausgezeichnet

Wann kann ich die anderen Bände lesen?

Wer auf Dark Romance oder Mafia Romance steht, ist hier genau richtig. Es gibt gute Bösewichte, schlechte Bösewichte und eine Lovestory, die für Außenstehende einfach nur bizarr ist. Ich hab das Buch wirklich von der ersten Seite an verschlungen und hab nun bösen Schlafmangel, weil ich es auch nachts um 1 Uhr nur ungern aus der Hand gelegt habe. Das lag vor allem an dem temporeichen Schreibstil der Autorin, so dass nie Langeweile beim lesen aufkam. Aber vor allem die beiden Protas haben mir es angetan. Ihre Dialoge, ihr Verhalten zueinander, der Spice zwischen beiden - es war einfach nur süß beiden zuzusehen, wie sie sich einander angenährt haben. Natürlich wäre Kings Verhalten in real life einfach nur verachtenswert, aber Fiktion darf (fast) alles.

Nur ein Strang wurde nicht so richtig aufgelöst: Wer war die ominöse Person im Garten ohne Taschenlampe? Ich denke in den Folgebänden wird es aufgelöst, welche in nun unbedingt auch lesen muss. Ich tippe auf Hans, aber mal schauen. Und Band 1 werde ich mir auch noch holen. Nero war ein zu guter Sidekick, dass ich seine Geschichte auch lesen will.

Mein Fazit: Für mich ein Pageturner, der mich alles um mich rum vergessen ließ.

Bewertung vom 28.07.2025
Bemühungspflicht
Weihs, Sandra

Bemühungspflicht


sehr gut

Wenn die Armut einen nicht loslässt

Was passiert mit Menschen, die in die Armut rutschen bzw. in Armut leben? Diese Frage erzählt die Autorin hier wie ich finde sehr gut auf den Punkt gebracht. Aus verschiedenen Blickwinkeln wird aus dem Leben von Manfred Gruber erzählt. Sowohl er selbst, als auch Nachbarn, Bekannte und Sozialarbeiter:innen erzählen etwas über ihn und wie es zu der Eskalation kommen konnte, die am Ende stattfindet.

Was mich wirklich bewegt hat, wie tiefgründig und authentisch das alles erzählt wurde. Der Frust von Manfred über das System, warum er eigentlich nicht mehr arbeiten will/kann, welche Hürden ihm in den Weg gelegt werden - das alles wird neutral rübergebracht ohne den Protagonisten als Bösen oder Guten darzustellen. Dazu kann sich jede:r Leser:in selbst ein Bild machen. Was aber sehr deutlich wird, wie hart das System ist gegenüber Menschen die in Armut leben oder gerade rutschen. Von letzterem gab es nur einen Abschnitt, über eine Sachbearbeiterin im Sozialamt, die aufgrund einer Trennung gerade selber Anträge zur Unterstützung machen muss, aber das war halt nochmal ein guter, weiterer Blickwinkel zu dem Thema.

Das Ende war für mich dann sehr überraschend. Ich hatte mit etwas anderem gerechnet, aber umso mehr hat mir das Buch gefallen, weil es doch nicht so vorhersehbar war.

Einziger Kritikpunkt: Manche Stellen waren sehr ausgeschmückt, was es in die Länge gezogen hat. Aber da dass Buch insgesamt nicht so viele Seiten hat, ist das zu vernachlässigen.

Mein Fazit: Ein tolles Buch, was eigentlich jeder in Politik und Behörden lesen sollte. Weil es emphatisch macht gegenüber den Menschen, die in unseren System entweder übersehen oder negativ betrachtet werden.