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Benutzername: 
Aarany
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Berlin
Über mich: 
Passionierte Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 115 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2025
The Night is Defying / Nytefall Bd.2 (eBook, ePUB)
Peñaranda, Chloe C.

The Night is Defying / Nytefall Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Alles für die Liebe

Cover & Klappentext
Passend zu Band eins wurde das Cover zum zweiten Teil gestaltet. Es unterscheidet sich etwas in der Farbgebung und den Details. Allerdings muss ich sagen, dass mir das erste Cover besser gefallen hat.

Für mich war der Klappentext weniger relevant, da ich Band eins gelesen habe und gespannt war, wie es weitergeht. Aber unabhängig davon macht er neugierig auf mehr.


Meinung
Astraea läuft die Zeit davon, um ihr Gedächtnis wiederzuerlangen und damit nicht die Vergangenheit zu wiederholen, beziehungsweise die Welt ins Chaos zu stürzen. Ihre neu entdeckten Kräfte sind da keine Hilfe, geschweige denn, dass sie ihre Freiheit bewahren will.
Nyte hingegen muss die Vampire unter Kontrolle bringen und unternimmt alles, um seine Liebe zu Astraea zu retten, auch wenn das Schicksal dagegen spricht. Doch was tut man nicht alles für die Liebe.

Aus der Sicht von Nyte und Astraea wird man durch die Geschichte geführt, wobei nicht nur die Gegenwart in den Fokus gerückt wird, sondern auch die Vergangenheit.
Zugegebenermaßen hatte ich paar Schwierigkeiten, in die Story zu finden, weil ich mich an ein paar wichtige Details nicht mehr erinnern konnte. Es ist schließlich einiges in Band eins passiert. Mit der Zeit wurde es deutlich besser, was nicht zuletzt an dem außergewöhnlichen Schreibstil lag, der wieder durch ein tolles Word-Building und wunderschöne Formulierungen überzeugt.

Im zweiten Teil werden einige Antworten auf Fragen gefunden, die in Band eins noch offen blieben, aber bei Weitem nicht alles. Außerdem werden neue Fragen aufgeworfen.
Doch auch hier gibt es Passagen, die sich in die Länge zogen, unterbrochen von spannenden Szenen.
Das Tempo variiert, könnte aber meines Erachtens nach etwas mehr beschleunigt werden.

Die Weiterentwicklung der Protagonisten ist recht gut gelungen. Astraea muss sich allerdings noch finden, auch wenn die Umstände Seiten zutage förderten, die ihr nicht immer helfen. Aber sie versucht, aus ihren Fehlern zu lernen.

Der Autorin ist es in diesem Band gelungen, die Emotionen zu verstärken. Neben der Spannung wird die Tragik sehr deutlich.

Nyte, im Prinzip der klassische Gegenpart, offenbart sich mehr. Seine Vergangenheit hat ihn zu dem gemacht, der er heute ist. Man bringt mehr Verständnis auf, was sich nach und nach entwickelte. Das ist toll gelungen.

Doch neben den Hauptprotagonisten gibt es diverse Nebencharaktere, die auch in Band zwei wichtige Rollen einnehmen. Man erfährt weitere Hintergründe, was dem Buch mehr Tiefe verleiht.

Insgesamt stellt dieser Teil, obwohl dieser regulär oftmals schwächer ist, eine Steigerung zu Band eins dar. Vielleicht liegt es daran, dass der Leser erkennt, wie vielschichtig und durchdacht die Geschichte tatsächlich ist. Oder vielleicht an der Weiterentwicklung der Charaktere. Vielleicht ist es auch ein Zusammenspiel diverser Faktoren. Ich für meinen Teil kann Band drei nicht erwarten.


Fazit
Die Fortsetzung braucht sich hinter dem ersten Band keineswegs verstecken. Ganz im Gegenteil. Obwohl das Tempo für mich hauptsächlich gemächlich ist, konnte die Handlung mich in ihren Bann ziehen. Daher vergebe ich vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.06.2025
Loverboy - Niemand liebt dich so wie ich (eBook, ePUB)
Wesseling, Antonia

Loverboy - Niemand liebt dich so wie ich (eBook, ePUB)


sehr gut

Kaputte Seelen


Cover & Klappentext
Obwohl das Cover vielleicht nicht ideal zur Geschichte passen mag, gefällt es mir ungemein gut. Hier wird eher auf Emotionen gesetzt, die es auslöst. Auf jeden Fall ein Eyecatcher.
Der Klappentext klingt interessant, trifft es aber nur grob, jetzt, da ich das Buch gelesen habe.


Meinung
Vorab sollten Zartbesaitete die ausgiebige Triggerwarnung lesen, auch wenn sie dadurch gespoilert werden. Das Buch ist keine seichte Kost.

Vivian, eher zurückhaltend, geprägt von Unsicherheiten, kann ihr Glück nicht fassen, als sie den gut aussehenden Pascal kennenlernt. Sie verbringen jede freie Sekunde miteinander. Lola, Vivians Mitbewohnerin und Freundin, freut sich für sie, bis sich Vivian nach und nach immer mehr verändert. Als Vivian schließlich verschwindet und von der Polizei keinerlei Hilfe zu erwarten ist, macht sich Lola mit Vivians Halbbruder Elias, der auftauchte, weil er seine Halbschwester nicht erreichen konnte, auf die Suche nach ihr. Währenddessen kommen sich Lola und Elias immer näher, wobei sie zu ahnen beginnen, an wen Vivian geraten ist.

Aus der Sicht von überwiegend Lola und Elias wird man durch die Geschichte geführt. Es gibt auch einige Kapitel, denen Vivian ihre Stimme verleiht, aber nur zu Beginn, abgesehen von ihren Tagebucheinträgen.
Der Einstieg ist meines Erachtens nach etwas holprig, besonders da sich einige Sätze finden, die etwas unglücklich formuliert sind, sodass ich aus dem Geschehen gerissen wurde. Zum Glück beschränkte sich dies nur auf den Anfang. Dazu sei gesagt, dass die Story sich aufbaut. Als würde man an einem Seil nach und nach in die Handlung gezogen werden.
Ist man erst einmal drin, kann man das Buch kaum noch aus den Händen legen, auch bedingt durch das Tempo, was sich steigert.

Das Setting ist in Berlin angesiedelt, was ich recht erfrischend fand. Ich fühlte mich gleich zu Hause, auch wenn es nur wenige genaue Standorte gab. Das stört jedoch nicht weiter.

Der Schreibstil ist überwiegend angenehm und flüssig. Komplizierte Satzkonstruktionen sucht man hier vergeblich, aber das hätte auch nicht zum Inhalt gepasst. Dominiert von jungen Protagonisten ist hier eher ein lockerer Schreibstil gefragt, was ganz gut gelungen ist, wobei ich glaube, dass da noch mehr herauszuholen wäre.

Mit der Idee hat die Autorin ein wichtiges Thema angesprochen. Anscheinend hat sie diesbezüglich eigene Erfahrungen gemacht.
Normalerweise bin ich, was bestimmte Themen angeht, ziemlich hartgesotten, aber hier musste ich das ein oder andere Mal schlucken. Das lag nicht zuletzt an den eindringlichen Beschreibungen. Nein, es wird nicht immer ins Detail gegangen, das heißt aber nicht, dass die eigene Vorstellungskraft nicht einspringt, bedingt durch die Wortwahl.

Die Hauptprotagonisten Lola und Elias sind große Sympathieträger. Sie sind locker, lebenslustig, trotz negativer Erlebnisse. Sie harmonieren toll miteinander. Und obwohl es um Vivian geht, konnte ich nicht allzu viel mit ihr anfangen, weshalb ihre wenigen Sichtweisen durchaus ausreichen.

Die Geschichte ist im Großen und Ganzen stimmig, aber für mich haben darin zu viele Charaktere auf die ein oder andere Art schlechte Erfahrungen gemacht. Dazu kam die doch sehr abrupte Rettungsaktion. Das wirkte etwas konstruiert. Doch wegen des gewichtigen Themas kann man das verschmerzen, denn es geht um die Kernaussage.


Fazit
Wen dieses Thema nicht triggert, der sollte sich definitiv mit diesem Buch auseinandersetzen. Hier geht es nicht um seichte Unterhaltung, sondern um Aufklärung, um ein Aufrütteln.
So stark und schön die Liebe auch sein mag, sie ist es nicht wert, sich selbst zu verkaufen, auf welche Art und Weise auch immer.
Von mir gibt es dreieinhalb von fünf Sternen, die ich auf vier aufrunde, und eine bedingte Leseempfehlung wegen der Thematik.

Bewertung vom 02.06.2025
Guardian 1. Seelenwächter / Zhen Hun Bd.1 (eBook, ePUB)
Priest

Guardian 1. Seelenwächter / Zhen Hun Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Der Geisterschreck und der Professor

Cover & Klappentext
Das Cover ist umwerfend und passt auch gut zur Story. Entsprechende Bilder finden sich auch im Buch.

Der Klappentext spricht für sich und hat mich sofort begeistert, was natürlich eine hohe Erwartungshaltung schürt.


Meinung
Zhao Yunlan, Leiter der Abteilung für Übernatürliches, trifft bei einem Fall auf den Professor Shen Wei und fühlt sich sofort zu ihm hingezogen. Doch dieser hält ihn auf Abstand. Während der Untersuchung laufen sich beide regelmäßig über den Weg, was das Interesse von Zhao Yunlan noch steigert. Er muss herausfinden, was es mit dem Professor auf sich hat, wenn er den Fall lösen will.

Mithilfe der übergeordneten Erzählweise sieht man sich mit mehreren Charakteren konfrontiert. Der Fokus liegt aber auf Zhao Yunlan und Shen Weí.
Ein kleines Team inklusive einem Neuzugang untersteht Zhao Yunlan. Auf den ersten Blick wirkt Yunlan wie ein offenes Buch, aber gleichzeitig kann man ihn nur schwer einschätzen. Er ist ein vielschichtiger Charakter, der trotz seiner manchmal ruppigen Art alles für seine Untergebenen tut. Er ist fair, lässt sich von seinen Emotionen leiten und besitzt einen scharfen Verstand, sodass er große Zusammenhänge recht schnell erkennt, wird jedoch von seinen eigenen Mitarbeitern ab und zu unterschätzt.
Shen Wei ist zurückhaltend, geradezu schüchtern, allerdings bemerkt man recht schnell, dass mehr in ihm steckt, als er zeigt. Er ist fürsorglich, freundlich und geheimnisvoll.

Ich hatte etwas Schwierigkeiten, in den Roman zu finden. Das lag zum einen an dem gemächlichen Tempo und zum anderen an den kleinteiligen Schritten, die alle erklärt wurden. Zudem haben mich die sehr häufig genutzten Vergleiche manchmal irritiert, weil sie meiner Meinung nach nicht recht passen wollten. Dennoch hat mich die Handlung schnell begeistert. Auch die Stimmung war einnehmend.
Das Buch würde ich hauptsächlich als düster beschreiben, was mir immer sehr zusagt. Doch gerade Yunlan nimmt dem Roman aufgrund seiner Art die damit einhergehende Schwere und lockert ihn etwas auf. Das ist fantastisch gelungen.

Die Autorin nutzt Erklärungen am Ende des Buches, damit der Leser mit der Thematik besser vertraut wird, allerdings hatte ich hin und wieder das Gefühl, dass es, zumindest für mich, nicht ganz gereicht hat.

Der Schreibstil hat mich nicht so richtig überzeugt. Lange Sätze, viele Vergleiche und ein gemächliches Tempo, was sich durch die ganze Story zieht, haben es mir teilweise erschwert, immer dranzubleiben. Einige Passagen musste ich wiederholt lesen, um sie zu verstehen, unter anderem weil nicht sofort ersichtlich war, worauf sie sich beziehen.
Außerdem war die Wortwahl gelegentlich ungünstig, sodass bedrückende Szenen unfreiwillig komisch wirkten. Doch damit kommen die hervorgerufenen Emotionen nicht intensiv zum Tragen. Allerdings kann ich nicht sagen, ob es an der Übersetzung liegt. So oder so schmälerte es für mich das Lesevergnügen.
Dabei ist das Potenzial vorhanden, besonders für die Handlung, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Es gibt spannende Szenen und Plot-Twists, aber auf mich war die Wirkung reduziert.

Insgesamt brilliert die Story durch ihre Protagonisten, die man erstaunlich gut kennenlernt. Die Zuneigung zwischen Yunlan und Shen Wei wurde deutlich dargestellt. Besonders schön hat mir gefallen, wie langsam sie sich aufbaut. Aus lockerem Interesse wurden nach und nach ernste Gefühle, ohne dass sie sich näherkamen. Auch der übernatürliche Fall ist nicht einfach nur oberflächlich abgehandelt worden. Es steckt deutlich mehr dahinter, als anfangs zu vermuten war. Umso gespannter bin ich, wie es in Band zwei weitergeht, nicht nur zwischen dem Geisterschreck und dem Professor, sondern auch mit dem Fall, und nicht zuletzt mit dem Neuzugang, bei dem ich nicht weiß, ob ich ihn bemitleiden oder schütteln will.


Fazit
Ein interessantes Werk, was durch seine Handlung und die Charaktere überzeugt. Hier mischt sich chinesische Mythologie, kombiniert mit einer Vielzahl von Religionen, zu einer durchaus spannenden Geschichte, die ihre Momente hat.

Ich vergebe drei von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.05.2025
Dreams Lie Beneath (eBook, ePUB)
Ross, Rebecca

Dreams Lie Beneath (eBook, ePUB)


sehr gut

Albträume

Cover & Klappentext
Ich mag das Cover, für mich definitiv ein Eyecatcher. Es ist zwar in dunklen Tönen gehalten, wirkt aber nicht düster, was super zu der Story passt, auch wenn es um Albträume geht.
Der Klappentext wiederum hat mich neugierig gemacht. Und da ich andere Bücher der Autorin bereits kenne, konnte ich hier nicht widerstehen.


Meinung
Das Reich Azenor leidet seit vielen Jahren unter einem Fluch. In jeder Neumondnacht erwachen die Albträume der Bewohner zum Leben. Die Hüter Clementine und ihr Vater schützen ihre Stadt vor ihnen, bis zwei fremde Magier ihnen das Gebiet in einem Wettkampf streitig machen. In nur einer Nacht verliert Clementine ihre Tätigkeit und ihr Zuhause. Sie sinnt auf Rache, besonders Phelan gegenüber, der zusammen mit seinem Bruder für ihren Verlust verantwortlich ist und den sie vermeintlich hasst, aber auch anziehend findet. Doch als die Lage sich zuspitzt, müssen beide zusammenarbeiten.

Aus der Sicht von Clementine wird man durch das Geschehen geführt. Ich wurde schnell warm mit der Hauptprotagonistin. Obwohl sie noch in der Lehre als Hüterin ist, hat ihr Vater sie schon gut unterrichtet. Sie lebt und liebt ihren Beruf, den im Grunde nur Magiebegabte ausüben können. In dem kleinen Städtchen nahe dem Herzogtum, was niemand mehr betreten kann und wo der Fluch seinen Ursprung hat, wird sie gemocht. Ich habe sie als mutig, durchsetzungsfähig, risikofreudig, hilfsbereit und wissbegierig wahrgenommen.

Der Einstieg fiel mir leicht, was nicht zuletzt dem flüssigen Schreibstil geschuldet war. Allerdings dauerte es etwas, bis ich komplett in die Handlung eintauchen konnte. Die Autorin hatte in dieser Geschichte einen Hang zu langwierigen Erklärungen, sodass das Tempo etwas gedrosselt wirkte und ich aktiv dranbleiben musste. Im Verlauf wurde es deutlich besser und ich konnte mich der Spannung nicht mehr entziehen.

Mich hat die Idee und ihre Umsetzung beeindruckt.
Man wird in die Zeit zurückversetzt, es spielt also nicht in der heutigen Zeit, was aber auch ideal passt. Größere Städte sind in Gebiete aufgeteilt, in denen Hüter ihrer Tätigkeit nachgehen. Sie schreiben die Albträume der Leute auf, damit sie wissen, womit sie an Neumond, wenn diese zum Leben erwachen, zu rechnen haben. Ihre Aufgabe ist es, die Albträume zu vernichten. Gleichzeitig gibt es aber jene Hüter, die unbedingt den Neumondfluch brechen und damit das leere Herzogtum an sich reißen wollen. Doch nicht alle sind darauf aus, wie zum Beispiel Clementine. Sie hat nicht den Wunsch, Herzogin zu werden. Ihr hauptsächliches Ziel ist tatsächlich Rache an Phelan zu nehmen. Nur lernt sie ihn dadurch recht gut kennen und hat teilweise Mühe, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Dabei ist es unabdingbar, dass er nicht ihr Herz berührt.

Phelan habe ich von Anfang an keineswegs als negativ wahrgenommen. Aus seiner Familie scheint er derjenige zu sein, der am sympathischsten wirkt. Die Annäherung von Clementine und Phelan wurde wunderschön beschrieben, durchsetzt von Emotionen, und baut sich langsam auf. Gleichzeitig zieht das Tempo an, was einen tollen Kontrast darstellt. Bis es zum großen Finale kommt. Der Weg dahin ist recht geradlinig, aber mit vielen Stolpersteinen versehen. Spätestens ab dem Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Ein überzeugender Roman mit kleinem Gruselfaktor, kombiniert mit zarter Liebe, Lügen und falschem Spiel, garniert mit einer Portion Magie.


Fazit
Insgesamt hat mir Dreams Lie Beneath gut gefallen, obwohl ich andere Bücher der Autorin als stärker empfand. Neben einigen langatmigen Szenen und zeitweise gemächlichem Tempo finden sich auch Passagen, in denen ich mir mehr Emotionen gewünscht hätte. Das Potenzial wäre da gewesen. Trotzdem unterhält die Story und sorgt mit einigen überraschenden Wendungen für ein Lesevergnügen.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.05.2025
The Wrong Bride / The Windsors Bd.1 (eBook, ePUB)
Maura, Catharina

The Wrong Bride / The Windsors Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein Moment der Ehrlichkeit


Cover & Klappentext
Ein wunderschönes Cover, was toll passt, wenn man auf die Details achtet. Definitiv ein Blickfang.
Wirklich neugierig gemacht hat mich aber der Klappentext, der viel Herzschmerz verspricht, jedoch auch ein Happy End vermuten lässt.


Meinung
Raven steht zeit ihres Lebens im Schatten ihrer älteren Schwester Hannah und muss ertragen, dass diese mit Ares verlobt wird. Jenen Mann, den sie schon seit gefühlten Ewigkeiten liebt und der dank der strengen Heiratspolitik der Windsors eine Du Pont heiraten soll, damit beide Unternehmen fusionieren. Als Hannah sich jedoch kurz vor der Hochzeit von Ares trennt, ist Raven gezwungen, für sie einzuspringen und einen Mann zu ehelichen, der keinerlei Gefühle für sie hegt. Sosehr sie sich damit schwertut, bietet sich hier auch eine Chance, Ares für sich zu gewinnen.

Aus der Sicht von Raven und Ares wird man durch das Geschehen geführt.
Der Einstieg war kein Problem, da ich mich sofort mit Raven verbunden fühlte. Anfangs war es Mitleid, da sie immer zurücksteckt. Dabei ist sie in ihrem Metier selbst sehr erfolgreich. Als Model wird sie von namhaften Kunden gebucht und auch ihre eigene Modekollektion ist heiß begehrt. Trotzdem wird ihre ältere Schwester Hannah, die als Schauspielerin Karriere macht, von allen bevorzugt. Nicht zuletzt von Ares.
Obwohl Raven so zurückhaltend und immer freundlich bleibt, zeigt sie nach der Hochzeit auch andere Seiten, die sie aber keineswegs unsympathisch machen. Sie lernt, sich durchzusetzen. Und wie heißt es so schön? In der Liebe und im Spiel ist alles erlaubt.
Natürlich überschreitet sie keine Grenzen, dafür ist sie nicht der Typ, aber sie macht deutlich, was sie will. Das hat mich ein wenig versöhnt, denn manchmal muss man sich einfach durchsetzen, und als Leser wünscht man Raven einfach ihr Glück.

Kommen wir zu Ares. Auf den ersten Blick ist er erstaunlich zugänglich. Familienwerte stehen bei ihm hoch im Kurs und die Ehe ist ihm heilig. Es macht ihm auch nichts aus, dass eine Hochzeit mit Hannah arrangiert wurde, schließlich liebt er sie. Mit Raven hingegen verbindet ihn eine langjährige Freundschaft.
Als er schließlich mit Raven verheiratet wird, versucht er, das Beste daraus zu machen. Allerdings schien er mir manchmal nicht sehr klar mit seinen Aussagen Hannah gegenüber. Meines Erachtens nach hätte er deutlicher werden können. Auf mich wirkte es anfangs, als würde er sich eine Hintertür offen halten wollen.
Trotzdem wird er sympathisch wahrgenommen, denn im Grunde ist er ein guter Kerl.

Der Aufbau der Story ist klassisch. Bei Liebesromanen ist das oftmals immer gleich. Auch diese Geschichte hebt sich davon nicht ab, aber sie überzeugt durch ihre Charaktere. Auch die Verbindung zwischen Raven und Ares hat mir sehr gefallen. Sie nähern sich nach und nach an. Allerdings wurde ich in Kapitel 30 rausgerissen, weil es hier den Anschein machte, als hätte es einen Zeitsprung gegeben. Das hat mir zutiefst verwirrt. Erst im weiteren Verlauf des Kapitels wurde es wieder klarer.
Gerade zu diesem Zeitpunkt kam es zu einer Schlüsselszene, die wichtig für die Handlung war. Da sollte es nicht zu solchen Momenten kommen.

Der Schreibstil ist durchweg angenehm und flüssig zu lesen. Er trägt perfekt die Geschichte und wirkt sich nicht negativ auf den Erzählstil aus. Das spiegelt sich auch im Tempo wider. Der Autorin ist es gelungen, für mich die perfekte Geschwindigkeit zu nutzen und auch in den Szenen anzupassen.

In Liebesgeschichten findet sich häufig ein Happy End, was selbstredend angesagt ist, wenn die Protagonisten den Großteil leiden mussten. Ein paar Klischees finden sich auch, aber das stört nicht weiter, denn es geht um Liebe. Um das langsame Herantasten. Wobei man als Leser hofft, dass die lieb gewonnenen Charaktere endlich glücklich werden.
Das bringt diese Geschichte alles mit, weshalb sie schön unterhält und ein wenig zum Träumen anregt. Auch die Emotionen kommen hier nicht zu kurz. Gerade Raven berührt. Für sie wünscht man sich einfach nur wahres Glück. Dass sie jemanden findet, für den sie genug ist. Etwas, was sich jeder im Leben ersehnt.


Fazit
Eine emotionsgeladene Liebesgeschichte mit überzeugenden Charakteren und wunderschönen Momenten. Daher vergebe ich vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.05.2025
Four Ruined Realms / The Broken Blades Bd.2 (eBook, ePUB)
Corland, Mai

Four Ruined Realms / The Broken Blades Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Vielversprechende Fortsetzung

Cover & Klappentext
Auf den ersten Blick ist das Cover von Band zwei identisch zu Band eins gehalten, wenn man von der Farbgebung absieht. Wer aber auf die Details achtet, erkennt die Unterschiede. Die Farbe steht für Licht und Wärme, aber so positiv habe ich das Buch gar nicht wahrgenommen. Ja, es gibt Hoffnung, aber auch Düsternis.
Der Klappentext wiederum war für mich weniger ausschlaggebend, da ich vom ersten Teil schon begeistert war und unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.


Meinung
Nach ihrem Scheitern steht den Attentätern eine neue Mission bevor, die beinahe unmöglich zu bewältigen scheint.

Wie schon zuvor geht es mit mehreren Sichtweisen weiter. Das hat sich in Band eins erstaunlich gut bewährt, weil die Autorin die damit einhergehenden Risiken, was die Tiefe der Protagonisten betrifft, geschickt umgehen konnte. Allerdings hatte ich einige Schwierigkeiten, mich anfangs zurechtzufinden. Buch eins war einfach schon eine Weile her, weshalb ich einiges vergessen hatte. Aber es dauerte gar nicht lange, bis durch geschickte Formulierungen die Details zurückkamen.

Die Story brilliert durch die unterschiedlichen Protagonisten, die alle ihre Eigenheiten mitbringen. Man denkt, man könne sie endlich einschätzen, aber man irrt sich. Man weiß einfach nicht, wem man wirklich trauen kann. Fabelhaft umgesetzt.
Natürlich erhält man hier ein paar mehr Informationen, aber bei Weitem nicht genug.

Da Band zwei oftmals eine Art Zwischenteil ist, hatte ich keine hohe Erwartungshaltung. Wie habe ich mich doch getäuscht. Der Autorin ist es gelungen, die Spannung weiterhin oben zu halten.
Das Tempo variiert, wobei es vornehmlich eine Stärke mitbringt, die einen mitreißt.

Der Schreibstil gefällt mir ausnehmend gut. Ein geschicktes Word-Building, ausgewogene Satzlängen und eine schöne Wortwahl sorgen für eine überzeugende Fortsetzung, die mich schnell wieder in ihren Bann gezogen hat.
Allerdings hätte ich mir ein paar tiefere Emotionen gewünscht. Damit meine ich keine intensiven Romanzen, die nach wie vor nicht im Vordergrund stehen, sondern einen guten Ausgleich zwischen den überraschenden Plot-Twists und der magenverkrampfenden Spannung. Diese Art von Gegensatz hat mir einfach noch gefehlt, zwischen den anderen. Wie Licht und Schatten, Hoffnung und Dunkelheit.
Des Weiteren hätten der Geschichte zwischen der Geschwindigkeit ein paar rekapitulierende Momente gutgetan.

Insgesamt braucht sich der zweite Teil nicht hinter dem ersten zu verstecken. Er ist weiterhin actionreich und vielschichtig, wobei manche Szenen gefühlt als eine Art Lückenfüller fungierten. Dennoch wurde ich toll unterhalten.


Fazit
Eine grandiose Fortsetzung, die für jene, die den ersten Band kennen, ein Muss sein sollte. Es geht temporeich weiter. Die Protagonisten und ihre Interaktionen sind ein wahres Highlight.

Von mir gibt es erneut vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.05.2025
Summer in the City (eBook, ePUB)
Aster, Alex

Summer in the City (eBook, ePUB)


sehr gut

Von verlorenen und wiedergewonnenen Teilen


Cover & Klappentext
Ehrlich gesagt ist das Cover gar nicht meins, weder von der Farbgebung noch von den Details. Die Skyline von New York ist nicht gut zu erkennen. Für mich war der Name der Autorin ausschlaggebend, mir den Klappentext durchzulesen. Jedoch habe ich auch hier mit mir gehadert. Nicht, weil der Inhalt schlecht wäre, sondern ziemlich vorhersehbar klang. Da ich aber schon Bücher der Autorin kenne, wollte ich dem Buch eine Chance geben.


Meinung
Drehbuchautorin Elle leidet seit Monaten an einer Schreibblockade, also beschließt sie, den Sommer in New York zu verbringen, wo der Film spielen soll.
Ihre Planung gerät durcheinander, als sie feststellt, dass ausgerechnet der Tech-Milliardär Parker Warren ihr Nachbar ist und ihr vorschlägt, über den Sommer seine Fake-Freundin zu spielen. Während er für ihre Inspiration sorgt, lenkt sie durch ihre Anwesenheit die Presse von seinem nächsten Coup ab. Eine Win-win-Situation, oder?

Das ist nicht mein erstes Buch der Autorin, die hier wieder mit ihrem Können brilliert. Ihr Schreibstil trifft genau meinen Geschmack, sogar ihr Hang zu Schachtelsätzen. Weil die in einem guten Verhältnis stehen, lässt sich der Roman sehr angenehm lesen, absolut flüssig und geschmeidig. Das Word-Building ist locker und spritzig, passend zur Hauptprotagonistin Elle, die dieser Geschichte ihre Stimme leiht. Sie ist zynisch, sarkastisch, selbstkritisch, chaotisch, mit einem Hang zur Misanthropie. Was soll ich sagen? Ich fühlte mich sofort mit ihr verbunden.
Ihre Art sorgt für einen fantastisch leichten Einstieg ins Geschehen. Obwohl sie ein starker Charakter ist, stellt sie Parker deswegen nicht in den Schatten. Die beiden bestehen auf den ersten Blick aus Gegensätzen, beweisen aber im Verlauf, dass sie einiges gemeinsam haben. Ich habe es geliebt.

Da es sich hier um eine Romanze handelt, besteht immer die Gefahr, dass vieles vorhersehbar ist. Das lässt sich auch hier nicht leugnen, wenn man das große Ganze betrachtet. Aber es gibt ein paar Nebenhandlungen, die für ein paar kleine Twists sorgen.

Das Setting ist jetzt nicht herausragend, allein weil unfassbar viele Romane existieren, die in New York spielen. Aber mir ist noch keiner untergekommen, der die Stadt so dargestellt hat. So voller Liebe, so detailverliebt, bildgewaltig, aber auch kritisch. Das hat mir sehr gefallen.

Der Aufbau ist gut gelungen. Allerdings gab es ein paar Ungenauigkeiten, die mein Lesevergnügen etwas schmälerten. Dazu kommt, dass Elle, so gut sie anfangs auch punktete, irgendwann etwas anstrengend wurde, bis der Prozess der Entwicklung einsetzte.
Apropos Entwicklung. Beide Hauptprotagonisten gleichen sich nach und nach aneinander an. Es war beeindruckend, wie die Autorin in kleinen Schritten und durchaus gefühlsbetont vorgegangen ist.
Doch es gibt auch einen Wermutstropfen, und zwar das Ende. Während der Verlauf der Story ein angenehmes Tempo aufwies, das durchaus situationsbedingt variierte, beschleunigte es sich zum Ende viel zu sehr. Für mich fühlte es sich an, als würde ich in vollem Tempo gegen eine Mauer prallen. Deswegen bevorzuge ich Epiloge, in denen man noch mal die Geschwindigkeit rausnehmen kann und der Leser die Gelegenheit bekommt, sich von den lieb gewonnenen Charakteren zu verabschieden.

Nichtsdestotrotz weist die Story wunderschöne Szenen auf. Die Annäherung von Elle und Parker ist einfach zauberhaft beschrieben. Zudem handelt es sich hier nicht nur um kurzweilige Unterhaltung mit einem oberflächlichen Touch, wie man vielleicht annehmen könnte, sondern bietet viel mehr.
Dieses Buch zeigt, dass wir alle zu Vorurteilen neigen. Dass der erste Eindruck manchmal täuscht, und es sich lohnt, sich aus seinem Schneckenhaus zu wagen, um der Welt, dem Leben, eine Chance zu geben.



Fazit
Eine besondere Geschichte, die das Herz berührt, ohne kitschig zu wirken, und tiefgründiger ist als vermutet. Von mir gibt es vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.05.2025
To Tempt a God / Götterlicht-Saga Bd.1 (eBook, ePUB)
Benning, Anna

To Tempt a God / Götterlicht-Saga Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Ursprung aller Göttlichkeit

Cover & Klappentext
Auf den ersten Blick hat mir das Cover nicht so richtig zugesagt. Die Farbzusammensetzung sowie das dargestellte Model waren beide nicht mein Fall. Erst ein zweiter Blick hat mich überzeugt.
Der Klappentext hat mich sofort in seinen Bann gezogen, und da die Autorin keine Unbekannte ist, konnte ich unmöglich widerstehen. Wobei ich aber zugeben muss, dass ich mit einer hohen Erwartungshaltung an die Story gegangen bin.


Meinung
Und was soll ich sagen, sie wurde komplett erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen.

In Silver City herrschen die Götter, die Menschen werden geduldet und dienen der Belustigung. Es gilt so unsichtbar wie möglich zu bleiben, um nicht als Valet erwählt zu werden, was nichts anderes als den Tod bedeutet, wenn man den Göttern nicht entsprechend dient oder sie unterhält.
Aurora wird an den Hof der Götter gerufen und von Colden, dem Sohn des Herrschers, erworben. Nur verabscheut er die Erniedrigung der Menschen. Aurora ist zwar an ihn gebunden, hat aber einige Freiheiten.
Während sie sich langsam näherkommen, bahnt sich ein Krieg an, der nicht nur die Götter betrifft, und in dem Aurora und Colden die wichtigste Rolle spielen.

Überwiegend leiht Aurora der Geschichte ihre Stimme, mal abgesehen von den kursiven Rückblenden, die nicht immer ihre Sicht darstellen. Meines Erachtens nach war das ein kluger Schachzug, weil man sich damit komplett auf sie konzentrieren kann und damit die Möglichkeit bekam, sich mit ihr zu identifizieren. Ihr Wesen und ihre Art erleichtern es dem Leser auch. Sie ist definitiv ein Sympathieträger. Durchsetzungsfähig, fürsorglich, loyal. Sie gibt nicht auf und kämpft für ihre Lieben.

Der Einstieg gelingt spielend leicht, was nicht zuletzt an dem angenehmen Schreibstil liegt. Die Autorin weiß, mit Worten umzugehen und sie gezielt einzusetzen, um die entsprechenden Emotionen hervorzurufen. Dabei drängt sich der Schreibstil nicht in den Vordergrund, sondern stützt lediglich die Handlung.
Gleichzeitig wird man dank des Tempos geradezu mitgezogen. Als würde einen jemand an die Hand nehmen und mitten ins Geschehen reißen. Doch es ging mir nicht zu schnell. Man kann sich gut mit der Geschwindigkeit arrangieren, die auch noch je nach Szene variiert. Somit wurde das Buch zu einem wahren Pageturner.

Die Idee hat mir sehr gefallen, genau wie ihre Umsetzung. Die Autorin hat versucht, schwierige Themen miteinander zu verbinden, was ihr einwandfrei gelungen ist.
Bei dem Cover denke ich ein wenig an die griechische Mythologie, und tatsächlich finden sich ein paar Vibes in der Story, aber letztendlich ist es ganz anders. Mich erinnern auch einige Punkte an Buffy und die Tribute von Panem, obwohl es sich damit keineswegs vergleichen lässt. Dieses Buch ist wie ein Phönix, der sich aus der Asche alter Geschichten erhoben hat, wobei dabei ein komplett neues Werk entstanden ist.

Neben Aurora nimmt nicht zuletzt Colden eine wichtige Rolle ein. Seine Göttlichkeit erkennt man nicht sofort, und auch im Verlauf habe ich mich immer wieder gefragt, welche Kräfte die Götter besitzen. Gleichzeitig macht es ihn aber auch nahbarer und man nimmt ihn gleichgestellt wahr.
Die Annäherung zwischen Aurora und Colden wurde allmählich aufgebaut, immer unterbrochen von den Unsicherheiten, die beide mitbringen, da Aurora sein Valet ist. Wegen dieses Status wird sie immer an ihn gebunden und niemals frei sein. Das schränkt natürlich auch ihren Willen ein.

Die Details der Story wurden hervorragend ausgearbeitet. Seit dem Erscheinen die Götter ist die Erde nicht mehr so, wie sie mal war. Im Großen und Ganzen existiert nur noch Silver City, in der die Menschen auf Ebenen leben. Je tiefer, desto dunkler und kurzlebiger das Dasein. Ein falscher Schritt und man wird im schlimmsten Fall von den Sentinels, eine Art Wächter, vernichtet. Trotzdem gibt es Widerstand unter der Menschheit.

Im Verlauf finden sich immer wieder unvorhergesehene Wendungen, die mich regelmäßig eiskalt erwischten. Somit wurde das Buch für mich zu einem Highlight, an dem es in meinen Augen nichts zu kritisieren gibt. Und das ist eigentlich unmöglich, da ich normalerweise immer irgendetwas zu bemängeln habe.


Fazit
Der erste Teil der Götterlicht Trilogie ist ein Meisterwerk. Man wird auf ein Abenteuer mitgenommen, was einen nicht so schnell loslässt.
Der Kampf über die eigene Selbstbestimmung, kombiniert mit zarter Liebe, gewürzt mit einer Portion Göttlichkeit, wurde zu einer überzeugenden Geschichte. Von mir gibt es ganz klar fünf von fünf Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung. Band zwei kann nicht früh genug erscheinen.

Bewertung vom 27.05.2025
Shark Heart (eBook, ePUB)
Habeck, Emily

Shark Heart (eBook, ePUB)


sehr gut

Metamorphose


Cover & Klappentext
Dem Cover haftet etwas Leichtes an, obwohl das Buch zum überwiegenden Teil von Melancholie geprägt ist. Trotzdem passt es, weil es eben auch Hoffnung spendet.

Der Klappentext hat mich auf eine seltsame Art angesprochen. Er klingt skurril, sogar bizarr, doch gleichzeitig konnte ich nicht widerstehen.


Meinung
Wren und Louis sind frisch verheiratet, doch ihr Glück wird auf eine harte Probe gestellt, als Louis eine merkwürdige Diagnose erhält. Sein Körper mutiert zu einem Weißen Hai, wobei er einen Teil seiner Erinnerungen an sein Menschsein und sein Bewusstsein behält, abwechselnd durchbrochen von den Trieben des Raubfisches.
Während Wren ihrem Mann dabei hilft, die Veränderungen durchzumachen, müssen sich beide eingestehen, dass ihre Zeit ein Ablaufdatum besitzt.

Dieses Buch ist in drei Abschnitte unterteilt, die zu unterschiedlichen Zeiten spielen und dabei auch die Entwicklung beider Hauptprotagonisten näher beleuchten. Dazu leihen nicht nur Wren und Louis der Geschichte ihre Stimme, sondern auch Angela, Wrens Mutter.

Es mag seltsam anmuten, wenn man von tierischen Mutationen liest, aber der Autorin ist es gelungen, es als völlig normal darzustellen, sodass es eine Art Selbstverständlichkeit einnahm. Und obwohl diese Tatsache, dass Louis sich so maßgeblich verändert, überlagernd wirken müsste, ist dem nicht so. Die Liebe zwischen Wren und Louis ist stets präsent. Wobei es hier nicht um die himmelschreiende, leidenschaftliche, überbordende Liebe geht, sondern um die friedliche, entspannte, sichere Form. Trotzdem fehlt es der Geschichte keineswegs an Emotionen. Das ein oder andere Tränchen konnte ich nicht verhindern. Genau genommen habe ich den gesamten Epilog vor Rührung durchgeweint.

Der Schreibstil ist recht einfach gehalten. Schnörkellos. Pur. Echt. Und genau das macht die Story zu etwas Besonderen. Hier muss nicht wiederholt werden, wie tragisch das Ganze im Grunde ist, obwohl darin auch ein Neuanfang liegt, nein, es wird ohne große Worte vermittelt.

Wren und Louis mögen auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Charaktere sein, dennoch haben sie viele Gemeinsamkeiten. Während Wren von Rationalität und Logik beherrscht wird, ist Louis eher der Chaot, der Träumer. Während Wren an Perfektionismus glaubt, wehrt sich Louis dagegen. Doch trotzdem oder genau deshalb passen sie so toll zusammen. Natürlich habe ich mich schnell mit Louis verbunden gefühlt, weil er einfach der Lockere von beiden ist, aber Wren nimmt letztendlich einen großen Teil ein. Man lernt sie zu verstehen. Warum sie ist, wie sie ist. Wie sie so geworden ist. Die Erlebnisse prägen nun mal. Deswegen ist ihre innere Entwicklung so beeindruckend. Ihre Sicht der Dinge ändert sich.

Louis hatte immer den großen Traum, ein erfolgreicher Schauspieler zu sein, daher verwundert es weniger, dass die Geschichte Theaterstückelemente enthält. Das ist anfangs zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber ein interessantes Stilmittel.
Das Einzige, was mich etwas störte, war das häufig Sprunghafte. Von Heute zu Damals, von Wren zu Louis, und wieder zurück. An manchen Stellen hätte ich mir längere Passagen gewünscht, um es noch intensiver zu fühlen.

Auszug aus „Shark Heart“ von Emily Habeck, Louis’ Sicht
Ihre salzigen Tränen vermischten sich mit dem Meerwasser, und plötzlich begriff Louis die Metapher ihrer Liebesgeschichte: Er war ein ziellos in der Luft umhertanzender Drache, der eine Leine zur Erde suchte, doch stattdessen hatte er Wren gefunden, einen wunderbaren, starken Wind, der seine Himmelserkundung unterstützte.

Und genau daran sieht man, wie tiefgründig dieses Werk ist, was vermutlich die überraschendste Erkenntnis für mich beim Lesen war.


Fazit
Vermutlich fühlen sich einige vom Klappentext abgeschreckt, aber ich kann nur sagen, gebt dem Buch eine Chance. Es überrascht und erstaunt, nimmt einen mit auf den tiefsten Grund des Meeres und hebt einen in die Lüfte. Mit einer unnachahmlichen Leichtigkeit geht die Autorin der Frage nach, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.

Von mir gibt es vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.05.2025
The West Wind - Reich aus Licht und Dornen (The Four Winds 2) (eBook, ePUB)
Warwick, Alexandria

The West Wind - Reich aus Licht und Dornen (The Four Winds 2) (eBook, ePUB)


gut

Von Vergebung, Loyalität und Güte

Cover & Klappentext
Das Cover ist wunderschön und passend zu Zephyr, dem Westwind und Frühlingsbringer, gestaltet worden. Es passt zu Band eins, weil es gleich aufgebaut ist, nur die Farbgebung und Details sind anders. Mir gefällt es sehr.
Nachdem ich Band eins gelesen habe, konnte ich hier nicht widerstehen, da Zephyr einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat.

Meinung
Brielle hat ihr Leben ihrem Glauben gewidmet. In der Abtei in Thornbrook führt sie ein sittsames, keusches, religiöses Leben, bis sie einen schwer verletzten Fremden im Wald entdeckt, dem sie spontan hilft. Dieser Mann, der niemand Geringeres als Zephyr, der Westwind, ist, führt sie nach Untererden, dem Reich der verschlagenen Feen. Dort kann sie nur Zephyr vertrauen, ausgerechnet jenem, der für seine Hinterlist und Verlogenheit bekannt ist. Doch Brielle glaubt an das Gute im Menschen. Nur gilt das auch für einen Gott?

Brielle leiht, abgesehen vom Epilog, der Story ihre Stimme und führt durch das Geschehen. Dadurch bekommt der Leser die Gelegenheit, ihre Art und Weise zu verstehen, was vielleicht nicht jedem gelingt, da sie, seit sie elf Jahre ist, in der Abtei einem streng religiösen Leben nachgeht. Dementsprechend haftet ihr eine gewisse Naivität und Weltfremdheit an.
Ich muss zugeben, dass ich anfänglich meine Schwierigkeiten mit ihr hatte, denn ich fand nichts, womit ich mich mit ihr identifizieren konnte. Das wurde aber im Verlauf deutlich besser.

Der Einstieg war recht gemächlich. Damit man Brielle versteht, musste ein Teil für Beschreibungen ihres täglichen Daseins aufgewendet werden, was sich in meinen Augen etwas gezogen hat. Allerdings war es notwendig, um später auch die Handlungen Brielles nachvollziehen zu können und auch ihre weitere Entwicklung zu erkennen.

Mit dem Auftauchen von Zephyr, der mir aus Band eins deutlich im Gedächtnis geblieben ist, weil er dort so was Lebendiges und Wildes ausstrahlte, erhoffte ich mir etwas mehr Tempo. Ja, zum Teil wurde es angezogen, aber bei Weitem nicht genug, um mich richtig zu fesseln. Erst viel später nahm die Story richtig an Fahrt auf, sodass ich dranbleiben musste.

Der Schreibstil ist gewohnt angenehm und flüssig. Aber die vielen Erklärungen verleihen der Geschichte eine gewisse Langatmigkeit. Es wirkt gerade zu Beginn alles so gedämpft. Ja, ich hatte Mitleid mit Brielle, die aufgrund ihrer Statur unter bösartigen Kommentaren ihrer Glaubensschwestern litt, aber so richtig berührt hat es mich nicht. Doch so zurückhaltend die Story auch anfängt, sie steigert sich im Verlauf. Das betrifft nicht nur die Emotionen, sondern auch das Tempo, die Entwicklung der Protagonisten und die gesamte Handlung. Und das macht den Zauber aus. Das, was mich am meisten begeistert hat, war Brielles Entwicklung. Sie ist stark, und zwar nicht nur körperlich, aber behält ihr sanftes und gütiges Wesen bei. Normalerweise könnte man davon ausgehen, gerade wenn man Band eins gelesen hat, dass Zephyr ihr locker die Show stehlen könnte, doch dem ist nicht so. So dominant er in The North Wind erschien, hier zeigt er nur einen Schatten seiner alten Stärke. Inwieweit das gewollt ist, kann ich nicht beurteilen, aber es nimmt ihm einen Großteil seiner Strahlkraft. Dafür erfährt man seinen Hintergrund und versteht ihn besser.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten, muss allerdings sagen, dass mir Band eins besser gefallen hat.
Im Folgeteil ist Notos dran, der hier einen kleinen Gastauftritt hatte. Auf ihn bin ich gespannt, da man so gut wie nichts von ihm erfahren hat. Er blieb sehr nebulös.


Fazit
Obwohl Zephyr sich hier nicht so gut behaupten konnte, hat der Band durchaus seine Momente. Besonders die Szenen in Untererden sowie die Entwicklung Brielles überzeugen. Die Anemoi sind definitiv lesenswert.

Ich vergebe wie schon in Teil eins drei von fünf Sternen.