BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 9 BewertungenBewertung vom 15.02.2023 | ||
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Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3 Toller Abschluss |
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Bewertung vom 18.11.2022 | ||
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Toxisch |
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Bewertung vom 24.10.2022 | ||
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Gesellschaftskritik |
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Bewertung vom 24.10.2022 | ||
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Wege der Trauerbewältigung |
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Bewertung vom 29.08.2022 | ||
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Isabel Allende lässt in ihrem neuesten Roman die 100-jährige Violeta ihr Leben erzählen. Stilistisch erinnert es an Memoiren, die sie in einer Art Briefroman an ihren Enkel richtet. Ich fand viele Entwicklungen und Passagen sehr interessant, allerdings gab es auch immer wieder langatmige Abschnitte. Das lässt mich insgesamt etwas zwiegespalten zurück. Hin und wieder fand ich die dargestellten Personen etwas zu übertrieben stereotyp. Von einer "Meisterin" wie Allende hatte ich mir irgendwie mehr versprochen. |
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Bewertung vom 09.08.2022 | ||
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Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2 Tom Monderath deckt weitere Familiengeheimnisse auf, über die nie gesprochen wurden. Jedenfalls nicht mit ihm. In diesem zweiten Teil der Familiengeschichte steht sein Vater Konrad und dessen Vergangenheit im Vordergrund. Wie schon im 1. Teil "Stay away from Gretchen" wechseln die Zeitebenen zwischen der heutigen Gegenwart und der Vergangenheit beginnend zwischen den beiden Weltkriegen. Die Autorin beschreibt erneut die historischen Begebenheiten sehr anschaulich, findet aber andere Aspekte der Geschichte, was sicherlich nicht einfach ist, wenn man in ähnlichem Kontext schreibt. Eine bildhafte Zeitreise entsteht vor dem inneren Auge und die Geschehnisse haben mich wie schon im 1. Band sehr berührt. Es ist einfach unfassbar, welches Leid viele Menschen erdulden mussten, das macht einem die eigene privilegierte Situation überdeutlich bewusst. Die Entdeckung von Konrads Geheimnissen ist spannend beschrieben und hat mannigfaltige Auswirkungen für die Gegenwart, auch auf Toms Beziehung. Das Ende war für meinen Geschmack dann doch etwas sehr dick aufgetragen. Im 1. Teil fand ich es schon grenzwertig klischeehaft-happy ending, aber dieses Mal war es dann doch etwas zu sehr übers Ziel geschossen, sodass ich dafür einen Stern abziehe. Ich kann mir aber vorstellen, dass es durchaus Fans von solchen Auflösungen gibt, insofern ist das meine ganz eigene persönliche Wertung, die dem Rest des Romans keinen Abbruch tun soll. Ich würde das Buch trotzdem erneut lesen. |
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Bewertung vom 30.03.2022 | ||
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Der Roman wird auf drei Zeitebenen erzählt: Eleonoras Geschichte 1969, Rosalias Geschichte 1990 und die Gegenwart 2018. Eleonoras Geschichte schien mir dabei sehr vordergründig, wobei ich diese leider auch am langweiligsten fand. Die Beschreibung der Arbeiteraufstände habe ich als immer gleich und langatmig empfunden. Der Funke eines revolutionären Geistes ist leider nicht auf mich übergesprungen. Demgegenüber nehmen Rosalias und Melinas Geschichten weniger Raum ein. Diese beiden Frauen sind aber eigentlich interessanter. Der Stoff wiederum ist nicht neu: Kind kennt den Vater nicht, Mutter möchte nichts erzählen, es gibt einen Konflikt, irgendwann kommt es doch ans Licht...Hier gab es für mich keine neuen Ansatzpunkte. Der Konflikt wurde zwar als solcher ausformuliert und von beiden Seiten dargestellt, aber auch das war insgesamt eher langweilig zu lesen. Das Ende fand ich dann wiederum übertrieben schnulzig. Das Einzige, was mich bei der Lektüre gehalten hat, war das spürbar transportierte italienische Flair, bei dem man wirklich ins Träumen geraten kann. 0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 10.03.2022 | ||
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Abels Auferstehung / Paul Stainer Bd.2 Der 2. Fall für Paul Stainer und seinen jungen Kollegen Junghans verlangt dem noch trauernden Kommissar alle Konzentration und Sinnesschärfe ab. Das Milieu der Burschenschaften rückt in den Fokus und damit deren historische Nähe zu Gewalt, Radikalität und Nationalismus. Diesem können sich auch die beiden Ermittler nicht entziehen. Der Fall ist zunächst sehr kryptisch und verlangt viel ausdauernde Spurensuche, vor allem in Form von Befragungen, was ich an historischen Krimis generell interessant finde. Der Autor setzt die Entwicklung der Ermittlungen auch in diesem 2. Fall sehr gut um. Dabei bleibt es auch nicht aus, dass die Ermittler sich selbst in Gefahr begeben, insbesondere angesichts der noch andauernden Personalknappheit bei der Polizei und der weiter spürbar fehlenden Ordnung in der Gesellschaft, obwohl der Krieg zum Zeitpunkt der Geschichte seit zwei Jahren vorüber ist. Dieses hintergründige Gefühl für die damaligen Umstände vermittelt der Autor (erneut) mit seiner Fähigkeit, durch das Geschriebene eine authentische Atmosphäre zu schaffen. Sprachlich ist es sehr schön zu lesen ohne dabei in der Wortwahl zu trivial zu sein. Das Buch ist sehr spannend und bietet dazu die schon aus Band 1 gewohnte Situationskomik durch Schlagabtäusche zwischen Stainer und dem (oftmals naiven) Junghans. Letzterer hat im Vergleich zum 1. Fall eine merkliche Charakterentwicklung durchgemacht ohne seine Unerfahrenheiten vollständig zu verleugnen, was gut zu seinen Erlebnissen passt ohne die Figur komplett "umzukrempeln". Es wird spannend sein, inwiefern sich das im 3. Fall mit weiteren Veränderungen niederschlagen wird. |
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Bewertung vom 22.02.2022 | ||
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Fatma Aydemirs Roman "Dschinns" spielt im Jahr 1999. Sie schreibt über eine Familie, die aus der Türkei nach Deutschland gekommen ist. Zunächst war es nur der Vater Hüseyin, der als Gastarbeiter in einer Fabrik schuftete, bis er seine Ehefrau und die Kinder hinterher holen durfte. Alle, bis auf die älteste Tochter Sevda. Sie musste im Dorf ausharren und sich um die betagten Großeltern kümmern. Erst spät durfte sie schließlich auch nach Deutschland kommen. Ein Mädchen, das in der Türkei nicht zur Schule gegangen ist und nun nach Ankunft in Deutschland formell nicht mehr schulpflichtig ist. Für mich war sie die zentrale Figur des Romans. Interessant ist, dass ich diesbezüglich verschiedene Einschätzungen gelesen habe. Das liegt vermutlich daran, dass die Autorin allen Familienmitgliedern (beiden Eltern und den vier Kindern) jeweils ein eigenes Kapitel widmet und die Protagonisten dort ihre Sicht auf ihr Leben und ihre Lebenswirklichkeit geben, zusätzlich zu den Gedanken zur eigentlich aktuellen Situation des Buches, die sich rund um Hüseyins plötzliches Versterben abspielt. Ich empfand die Einblicke als sehr interessant. Ich stelle es mir sehr schwer vor, zwischen den Kulturen hin- und hergerissen zu sein, sich nirgendwo richtig zugehörig zu fühlen. Sich nicht deutsch zu fühlen, weil die Eltern es nicht tun. Sich nicht türkisch zu fühlen, weil man zwar die Sprache spricht, dies aber mit Akzent und das Land eigentlich nicht kennt. Sich nicht kurdisch zu fühlen, weil man erst kürzlich erfahren hat, dass das Bergdorf aus dem die Eltern stammen, als kurdisch gilt. Was ist man dann? Wo gehört man dann hin? Für die Identitätsbildung und das Selbstwertgefühl sind diese Dinge entscheidend. Ich finde es wichtig, diese Einblicke über solche Romane zu bekommen, wenn man solche Identitätskrisen nicht selbst durchmachen musste. Einige kritisieren, dass Deutschland "nicht gut" wegkomme in diesem Roman. Das empfinde ich nicht so. Die Kritik am Land ist wohldosiert, nicht übermächtig und in den Situationen adäquat. Der Fokus liegt vielmehr auf den identitären Krisen insbesondere der Kinder der Familie, die alle mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen haben. Die Autorin vermittelt damit ein facettenreiches Bild letztlich verschiedener Lebensverläufe, die dennoch zu einer Familie gehören und teilweise unterschiedlicher nicht sein könnten. 2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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