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drachenzahn

Bewertungen

Insgesamt 130 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2025
Flapp lernt fliegen
Fraser, Lu

Flapp lernt fliegen


ausgezeichnet

Wenn Freundschaft Flügel verleiht

Dieses bezaubernde Bilderbuch vermittelt Kindern ab drei, vier Jahren, wie wichtig es ist, an sich selbst zu glauben. Mit Mut, Willensstärke und der Unterstützung guter Freunde kann man (fast) alles erreichen.

Im Mittelpunkt steht Flapp, der so gern fliegen würde. Doch durch seine Selbstzweifel steht er sich selbst so im Weg, dass letztlich alle seine Versuche scheitern. Zum Glück hat er eine kleine, glitzernde Motte zum Freund. Auch wenn Flapp nicht an sich glaubt, ermutigt sie ihn immer wieder aufs Neue und steht hinter ihm. Als eines Nachts ein starker Sturm aufzieht und die Motte in Gefahr bringt, muss Flapp plötzlich über sich hinauswachsen.

Die Geschichte überzeugt nicht nur durch ihre wertvolle Botschaft, sondern auch durch die sprachliche Gestaltung. In der Regel mag ich keine Verse, da die Sätze dadurch oft überkünstelt klingen. Hier aber wirken die Reime sehr natürlich und werden auch nicht mit aller Macht erzwungen. Zudem sind die Illustrationen sehr stimmungsvoll, kindgerecht und anschaulich.

Ich kann dieses rundum gelungene Bilderbuch über Selbstvertrauen, Freundschaft und innere Stärke nur empfehlen. Die Geschichte ist charmant erzählt, liebevoll illustriert und absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 21.09.2025
Leos wilde Abenteuer - Mond-Fieber
Völlinger, Andreas

Leos wilde Abenteuer - Mond-Fieber


ausgezeichnet

Ein gelungenes Abenteuer im All

Da wir die beiden Vorgänger, insbesondere Käfer-Chaos, sehr mochten, war klar, dass wir unbedingt auch die Fortsetzung lesen wollten. Das Buch „Mond-Fieber“ ist eine spannende und witzige Reise ins Weltall, die mir und meinem Kind sehr gut gefallen hat.

Tante Agnethas verrückte Erfindungen versprechen stets aufregende Unterhaltung und auch ihre neueste enttäuscht nicht. Meine Tochter fand die Idee, ins Weltall zu reisen, überaus spannend und war erstaunt über all die Informationen, die sie über den Mond und die Schwerelosigkeit erfahren hat. Sie blieb trotz der Länge die ganze Zeit aufmerksam und wollte das Buch am nächsten Tag gleich noch einmal lesen.

Insbesondere der Humor und die wirklich liebenswerten Charaktere machen den Charme dieser großartigen Reihe aus. Es gab viele Momente, bei der wir herzlich lachen mussten. So sorgten zu Beispiel die Beschreibungen über die Hürden der Schwerelosigkeit oder die Gedächtnislücken des drolligen Roboters Albert für allgemeine Erheiterung. Es war auch schön, alte Bekannte wie Klemens oder Katinka wiederzusehen. Der Mond wird Kindern anschaulich nahegebracht und quasi nebenbei jede Menge Wissen vermittelt.

Die farbigen, kindgerechten Illustrationen passen perfekt zum Ton der Geschichte. Sie sind humorvoll, anschaulich und man findet sie auf jeder Doppelseite, sodass es auch kleineren Kindern leichtfällt, bei der Sache zu bleiben. Das Buch eignet sich aber nicht nur zum Vorlesen, sondern ist mit der größeren Fibelschrift und der einfachen Sprache auch sehr gut für Erstleser geeignet. Die Kapitel sind nicht sehr lang, weshalb Leseanfänger an geeigneten Stellen pausieren können und nicht überfordert werden.

Insgesamt kann ich dieses Buch sowie die ganze Reihe allen empfehlen, die sich für kurzweilige, spannende Abenteuerbücher mit liebenswerten Charakteren und witzigen Einfällen begeistern können.

Bewertung vom 21.09.2025
Der magische Kater Schnurrifluff (Bd. 1)
Müller, Nina

Der magische Kater Schnurrifluff (Bd. 1)


ausgezeichnet

Ein Kater sucht sein Zuhause

Diese fluffige Wohlfühl-Geschichte rund um den kleinen tollpatschigen Kater mit den magischen Fähigkeiten ist so goldig, dass Kinder ab fünf Jahren ab der ersten Seite mit ihm mitfiebern und lachen. Zusammen mit dem kleinen Kätzchen lernen sie, wie wichtig es ist, an sich selbst zu glauben und dass Veränderungen nicht immer etwas Schlechtes bedeuten müssen.

Der Kater Schnurrifluff landet eines Tages unverhofft in dem seltsamen Örtchen Woderpfefferwächst. Er weiß weder, wie er dorthin gelangt ist, noch, wie er von dort wieder wegkommt. Doch dann trifft er den frechen Vogel Papperlapapp und die hilfsbereite Schnecke Snelli. Zusammen zaubern sie aus der tristen Haltstelle, an der er und all die anderen von einer Rakete ausgesetzt wurden, zu einem richtigen Zuhause. Doch Schnurrifluff lässt nicht locker und möchte unbedingt zu seiner Hexe Zwiederwurz zurückkehren. Doch warum hat diese ihn überhaupt dorthin verwünscht, wo der Pfeffer wächst?

Nina Müller hat eine wirklich berührende und herzerwärmende Geschichte geschrieben, die mit ihrem Witz und ihrer Spannung sicher nicht nur Kindern, sondern auch den vorlesenden Erwachsenen gefällt. Der kleine Kater entwickelt während des Buches nicht nur seine magischen Fähigkeiten, er wird auch immer selbstbewusster und steht für sich und seine Freunde ein. Zudem befindet sich auf jeder Doppelseite mindestens eine kleine Illustration, manche erstrecken sich auch über die ganze Seite. Die Bilder wurden in farbenfrohen Pastelltönen gehalten und passen perfekt zum Inhalt.

„Schnurrifluff und das Wegwünsch-Gewusel“ ist eine zauberhafte, humorvolle und liebevoll illustrierte Geschichte über Freundschaft und Selbstvertrauen. Sie schenkt kleinen (und großen) Lesern nicht nur viele Schmunzelmomente, sondern auch eine schöne Botschaft. Manchmal führt uns das Leben dorthin, wo wir eigentlich nicht hinwollen – und genau dort wartet das größte Abenteuer.

Bewertung vom 10.09.2025
Cosmix
Schafer, Laurent

Cosmix


ausgezeichnet

Anspruchsvoll und ambitioniert

Das Cover täuscht ein wenig. Man erhält hier keineswegs eine seichte Kinderlektüre. Stattdessen setzt sich das Buch ernsthaft mit stark wissenschaftlichen Physikthemen auseinander, die hier aber kreativ in einem Comic verpackt wurden. Die Idee finde ich überaus reizvoll, teilweise amüsant und interessant, jedoch auch definitiv anspruchsvoll. Die einzelnen Kapitel lassen sich nicht einfach simpel runterlesen. Man muss sich konzentrieren, um wirklich alles zu verstehen. Und ich als Laie muss gestehen, dass ich tatsächlich nicht jedem Aspekt vollständig folgen konnte.

Die bildlichen Darstellungen finde ich überaus gelungen und sehr anschaulich. Die Charaktere wirken sympathisch und die Themen sind überaus faszinierend. Insgesamt war mir dieser Comic aber viel zu textlastig. Ich glaube, es wäre mir fast lieber gewesen, ich hätte die wissenschaftlichen Inhalte in einer „normalen“ Textform mit verschiedenen Illustrationen zur Ergänzung lesen können. Die Pseudo-Gespräche hingegen empfand ich an einigen Stellen als anstrengend. Natürlich wird aber das für manche auch gerade der Reiz an diesem Buch sein: Wissenschaft in Comicform.

Das Buch versucht, dem Ursprung unseres Seins auf die Spur zu kommen. Wie kam es zum Urknall? Wie entstanden Sterne und wir selbst? Die Vorstellung, dass wir als Sternenstaub teil dieses riesigen und faszinierenden Universums sind, zieht sich durch das ganze Buch. Einige Thesen des Buches hallen noch lange nach und regen zum Nachdenken an.

Insgesamt mochte ich das Buch und würde es allen empfehlen, die sich für naturwissenschaftliche Themen begeistern lassen und auch offen sind für andere Möglichkeiten der Wissensvermittlung. Allerdings sollte man schon darauf gefasst sein, dass dieser Comic keineswegs auf populärwissenschaftliche Weise den Stoff weitergibt, sondern streckenweise sehr wissenschaftlich formuliert ist.

Bewertung vom 10.09.2025
3 Streuner und der sprechende Berg
Fröhlich, Anja

3 Streuner und der sprechende Berg


ausgezeichnet

Witziges Tierabenteuer

Ehrlich gesagt, habe ich erst beim Lesen festgestellt, dass es sich hier um eine Fortsetzung handelt. Jedoch hatte ich keine Probleme ins Geschehen zu finden. Die Ausgangssituation wurde gut erklärt, sodass man sich auch als Neuling sanft in die Geschichte hineingeführt fühlt. Und der Band war zudem so unterhaltsam, dass ich bereits darüber nachdenke, mir noch den Vorgänger zu holen.

Es handelt sich bei diesem Buch um eine überaus amüsante und kurzweilige Geschichte über drei Streuner und eine abenteuerlustige Schildkröte. In Joys Schule findet eine Wohlfühlwoche statt und King Kerl darf bzw. muss gezwungenermaßen mit. Doch warum sollte er ganz alleine auf Entdeckungsreise gehen und Spaß haben? Kurzerhand schummeln sich sowohl seine Freunde Big Ben und Flirty als auch die Landschildkröte Schildegard mit auf das Schulgelände. Und was hat es mit diesem Pepe und seinem Papageien auf sich?

Die Charaktere sind allesamt liebenswert und vielschichtig geschildert. Es gibt keinen Bösewicht und die Geschichte braucht auch keinen. Insbesondere die drei Pudeldamen, die gegen das Bravsein rebellieren, sorgen für Schwung. Aber auch deren Frauchen bekommt später im Buch noch deutlich mehr Tiefe, ebenso auch Pepe. Man könnte vielleicht zusammenfassen: In jedem steckt mehr, als es auf dem ersten Blick erscheint.

Ich kann diesen harmlosen Spaß für alle Kinder ab 8 Jahren zum Selberlesen empfehlen. Ich finde, er eignet sich aber auch für Schulanfänger zum Vorlesen. Wirklich empfehlenswert!

Bewertung vom 10.09.2025
KI und du
Knodel, Diana;Lesch, Hannah

KI und du


ausgezeichnet

Perfekter Einstieg für Kinder

Das Phänomen der Künstlichen Intelligenz scheint sich nicht mehr aufhalten zu lassen. Sowohl auf Arbeit, in der Schule als auch in unseren Alltag nimmt sie immer stärker Raum ein. Insofern bietet dieses Buch einen gelungenen Einstieg in die Materie. Es zeigt die Möglichkeiten von KI auf, warnt aber auch vor (möglichen) Gefahren. Zwar könnte das Thema meiner Meinung fast noch etwas kritischer hinterfragt werden, aber Kinder ab zehn Jahren können hier ihre eigenen Erfahrungen von der Funktion und Wirkung einer KI machen.

In mehren Kapiteln wird nach und nach erklärt, was eine KI ist, wo sie uns begegnet, wie sie sich entwickelt hat und funktioniert. Aber auch Themen wie „Was darf KI“, „Mit KI sprechen“ oder „Gibt es künstliche Kreativität“ werden angesprochen. Die Ideen rund um KI werden in kindgerechter und verständlicher Sprache erklärt und in Videos und verschiedenen Übungen anschaulich gemacht. Über QR-Codes gelangt man zu Interviews, näheren Erläuterungen und verschiedenen KI-Spielen.

So gibt es etwa das Spiel „Quick, draw!“, bei dem man etwas zeichnet und die KI muss erkennen, was es darstellen soll. Bei einer anderen Version geht es darum, aus vier Bildern die KI-Kreation herauszufinden. Bei einem anderen bringt man der KI bei, was ein Fisch und was Müll ist. Diese Spiele sind nicht nur unterhaltsam, sondern vermitteln gleichzeitig, wie eine KI arbeitet.

Ich zumindest war begeistert von dem Buch und würde sehr gerne das ein oder andere davon mit meiner Klasse lesen und ausprobieren. Der Text gibt zudem einige Impulse, die zum Nachdenken und Philosophieren einladen. Durchaus empfehlenswert!

Bewertung vom 02.08.2025
Mika Mysteries - Der Ruf des Nachtraben
Rundberg, Johan

Mika Mysteries - Der Ruf des Nachtraben


ausgezeichnet

Düster und tiefsinnig

Das Buch „Der Ruf des Nachtraben“ sowie seine Folgebände haben mich tief beeindruckt. Auf wenigen Seiten schafft es der Autor Johan Rundberg eine atmosphärisch dichte, kluge und spannende Krimigeschichte zu schreiben.

Mikas Leben im 19. Jahrhundert und ihre Suche nach ihrem Platz in der Welt ist mitfühlend und fesselnd geschrieben. Sie ist ein zwölfjähriges Mädchen, das im Waisenhaus lebt, und die ganze Härte von Armut, Hunger und harter Arbeit kennengelernt hat. Allerdings besitzt sie eine rasche Beobachtungs- und Auffassungsgabe, was auch dem Kommissar Valdemar Hoff nicht entgeht. In alter Sherlock Holmes-Manier steht sie ihm bei seiner Suche nach Mördern und Dieben zur Seite.

Mikas eigene Herkunft und auch der mysteriöse „Dunkle Engel“ bilden die Hintergrundgeschichte, die auch in den nächsten beiden Bänden fortgesetzt wird. Jeder Band ist jedoch in sich abgeschlossen. Die Kriminalfälle – hier geht es um einen Serienmörder, der angeblich vor einigen Jahren hingerichtet wurde – sind dabei stets durchdacht, beachten die historische Zeit und ziehen immer wieder lieb gewonnene Charaktere wie die etwas verrückte Thekla, die Waisenhausleitung Amelia, Mikas buckliger Freund Rufus und so weiter mit ein. Besonders die väterliche Beziehung zu Valdemar wird sehr tiefgreifend sowie emotional geschildert und langsam über die drei Bände aufgebaut.

Ich kann diese Reihe wirklich allen empfehlen, die sich für düstere Krimigeschichten interessieren. Tatsächlich finde ich das Alter von zehn Jahren etwas zu gering angesetzt, da einige Themen durchaus für so junge Kinder verstörend sein könnten. Ich denke, Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren gehören eher zur Zielgruppe. Mich jedenfalls hat die Reihe sehr beeindruckt und ich warte gespannt, wie es weitergeht. Aktuell sind vier Bände auf Schwedisch erschienen.

Bewertung vom 02.08.2025
Aristide Ledoux - Meisterdieb wider Willen
Reifenberg, Frank Maria

Aristide Ledoux - Meisterdieb wider Willen


gut

Haarsträubende Story im coolen Gewand

Die Idee des Buches hat mir auf Anhieb gefallen: Diese geniale Kombination von traditioneller Krimigeschichte und Comic. Eine wirklich tolle Mischung, die auch Lesemuffel bei der Stange hält, da die bläulich gehaltenen Bildsequenzen wie eine wohltuende Pause wirken. Auch die Ausgangshandlung fand ich spannend.

Der Meisterdetektiv Aristide verliert bei einem missglückten Anschlag auf seine Person das Gedächtnis. Aber wie schützt man sich, wenn man nicht einmal weiß, wer man selbst ist oder dass jemand einem nach dem Leben trachtet. Die beiden anderen Hauptcharaktere mochte ich sogar noch mehr. Die toughe Leontine weiß sich zu behaupten und widersetzt sich den für Frauen vorgegebenen Beschränkungen der damaligen Zeit des 19. Jahrhunderts. Während sie und Aristide der gehobenen Klasse zuzuordnen sind, gehört ihr Freund Julien der unteren Schicht an.

Die ersten beiden Drittel der Geschichte sind wirklich interessant und kurzweilig erzählt. Die Protagonisten spielen gut zusammen, insbesondere die selbstbewusste Leontine macht großen Spaß. Allerdings sind mir beim Lesen einige Begriffe aufgefallen, die zwar sprachlich zu der damaligen Zeit passen, für Kinder ab 11 Jahren aber eine Herausforderung darstellen könnten. Ich denke, die wenigsten wissen was Guillotine, Droschke, Livree, Joppe, Harlekin, Landauer usw. bedeutet. Zudem kommen noch einige französische Namen wie Droibeaux hinzu.

Mein Hauptproblem mit dem Buch ist jedoch die völlig an den Haaren herbeigezogene Hintergrundgeschichte. Diese ist so abstrus, dass es regelrecht lächerlich ist. Leider ruiniert das für mich die gesamte Story. Es ergibt einfach keinen Sinn. Das Handeln der Figuren, die angebliche Vorgeschichte sind albern, unrealistisch und unglaubwürdig. Zumal die Geschichte offen endet. Ob es einen weiteren Band geben wird, ist mir bislang nicht bekannt.

Insgesamt mochte ich die optische Aufbereitung des Buches. Der Wechsel zwischen Lesetext und Comic sowie die bläuliche Gestaltung der Bilder war sehr modern, witzig und ansprechend. Die Auflösung der Handlung hat den Band jedoch für mich vollständig ruiniert. Zumal einige Jugendliche sicherlich Schwierigkeiten mit den altmodischen Begriffen haben könnten. Schade!

Bewertung vom 02.08.2025
Die Bestimmung der Mondsteinkinder
Harel, Maike

Die Bestimmung der Mondsteinkinder


sehr gut

Nicht jeder Mondstein glänzt

Dieser Fantasyroman ab zehn Jahren beginnt sehr stark. Man kann sich sehr gut mit der Hauptperson Meelo identifizieren und begleitet ihn allzu gern auf seiner Reise zur Königslese. Die Hauptidee ist wirklich interessant, die Flügelpferde begeistern sowieso und auch die kindlichen Charaktere Meelo, Ria und Bea wurden glaubwürdig sowie interessant dargestellt. Allerdings wirken die Erwachsenen hingegen überzogen und teilweise kindisch. Selbst zunächst spannende Charaktere wie der Sommersprossenkrieger verkommen am Ende zu einer Karikatur.

Überhaupt ist der Plot eher naiv. Kinder werden sich daran wahrscheinlich nicht stören, aber einige Sachen waren schon sehr an den Haaren herbeigezogen und die aufgeworfenen Probleme wurden mir zu leicht gelöst. Insbesondere das letzte Drittel zog sich, da alles sehr vorhersehbar war und alle (wirklich so ziemlich alle) intensiv an einem Rettungsplan arbeiteten. Hindernisse gab es weitestgehend keine.

Aber ich schaue mit dem Blick eines Erwachsenen auf das Buch. Kinder werden sicher einige Logiklöcher und politische Schwächen übersehen. Die Botschaft als solche ist tatsächlich positiv hervorzuheben: Man selbst entscheidet, für was man bestimmt ist und was man mit seinem Leben anfangen möchte. Aufgrund dieser Message und den mutigen Kindern, die den Ungerechtigkeiten trotzen und ihren eigenen Weg gehen, kann ich das Buch dennoch empfehlen.

Bewertung vom 02.08.2025
Wieso? Weshalb? Warum? Meine Vorlesegeschichten, Band 3 - Wer ist hier im Einsatz?
Friese, Inka

Wieso? Weshalb? Warum? Meine Vorlesegeschichten, Band 3 - Wer ist hier im Einsatz?


ausgezeichnet

Meine Tochter war begeistert

Wir haben bereits die beiden Vorgängerbände, aber keines traf auf so großen Zuspruch wie dieses. An sich interessiert sich unser Kind sehr für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst, hier aber wurde die entsprechenden Themen so aufgegriffen, dass sie sich auch als Mädchen angesprochen fühlte. Ich schätze an der „Wieso? Weshalb? Warum?“-Reihe sowieso sehr, dass sie sich bewusst von Rollenklischees distanziert, ohne aber das selbst zum Thema zu machen. Es wird als nichts Außergewöhnliches beschrieben, dass eine Frau bei der Feuerwehr ist oder als Rettungsschwimmer Leben rettet. Ein Kind hat zudem zwei Mamas. Das wird jedoch nie näher besprochen. Es ist halt so.

Der Detektivclub „Rabbits“ besteht aus den vier Kindern Lenny, den Geschwistern Kojo und Abena sowie dem Mädchen Toni. Wie bereits in den Vorgängerbänden drehen sich alle Geschichten um diese vier Kinder, die mal mehr oder weniger prominent vertreten sind. Man lernt auf diese Weise die einzelnen Charaktere sehr gut kennen und kann quasi eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Auch Nebencharaktere wie Frau Heine oder die Eselsbrücke für 112 bleiben im Gedächtnis.

Die Geschichten sind zudem lehrreich und amüsant zugleich. So erfahren die Kinder mehr über Hornissen, die Froschwanderungen, Baderegeln, erste Hilfe, die Arbeit von verschiedenen Rettungsdiensten und so weiter. Es gibt nur wenige Stories, die wir bislang nur einmal gelesen haben. Meine Tochter und ich können das Buch allen Kindern ab 4 Jahren empfehlen, die an ihrer Umwelt im Allgemeinen und an Rettungseinsätzen im Speziellen interessiert sind, und gerne wissen wollen, wie alles zusammenhängt. Toll!