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drachenzahn

Bewertungen

Insgesamt 117 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2025
Ein Hai im Badesee / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.8
Stronk, Cally

Ein Hai im Badesee / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.8


ausgezeichnet

Der Lesespaß geht weiter

Der achte Band der witzigen Rätselreihe ist wieder ein gelungener Spaß für Freunde der Zwillinge und der diebischen Verwandlungskünstler Topf und Deckel. Allerdings befindet sich inzwischen deutlich mehr Text auf den einzelnen Seiten und der Bildanteil ist deutlich zurückgegangen im Vergleich zu den Vorgängerbüchern. Vielleicht weil man davon ausgeht, dass die Leser mitgewachsen sind und nun mehr Futter bekommen können.

Ansonsten ist die Geschichte natürlich sehr empfehlenswert. Man muss auch nicht die Vorgänger kennen, um diesen Band genießen zu können. Die Kinder reisen mit ihren Eltern und den Tieren Brötchen, Pfötchen und Sokrates an einen Badesee. Doch was ist das? Ein Hai im Badesee?! Wie kann das sein? Tatsächlich taucht die viel erwähnte Tante Gundula erstmals persönlich im Buch auf.

Die Geschichte ist wie gewohnt in einem humorvollen und kindgerechten Ton geschrieben. Die große Fibelschrift ist perfekt für Erstleser geeignet. Zudem unterstützen die farbigen Abbildungen das Verständnis. Allerdings würde ich es aufgrund des höheren Textanteils eher schon für geübtere Leser empfehlen. Insgesamt handelt es sich um eine tolle Ergänzung der Reihe.

Bewertung vom 26.04.2025
Was ist arm und was ist reich?
Scharmacher-Schreiber, Kristina

Was ist arm und was ist reich?


ausgezeichnet

Unsere Welt verstehen

Die meisten Kinder haben keine wirkliche Vorstellung davon, was es bedeutet, arm oder reich zu sein. Vor allem fehlt ihnen Vergleichsmöglichkeiten und auch Vergleichspunkte. Zählt denn nur der Kontostand oder sind vielleicht andere Werte mindestens ebenso bedeutsam.

Dieses Buch nähert sich in verschiedenen Kapiteln und Fragestellungen diesem wichtigen Thema, etwa „Absolut arm?“, „Wie war das früher?“, „Warum hat man wenig Geld?“, „Viel Arbeit = viel Geld?“, „“Was ist Hunger?“, „Was tut die Weltpolitik?“ … und viele mehr. Dabei werden politische, faktische und philosophische Betrachtungen weltweit mit einbezogen.

Kleine witzige Comics lockern das sachliche Thema dabei auf und bieten zahlreiche Beispiele, in denen sich der Leser wiederfinden kann bzw. eine andere Perspektive erhält. Das Buch ist zudem so geschrieben, dass es nie belehrend oder anmaßend herüberkommt. Man erhält vielmehr kindgerechte Erklärungen aus verschiedenen Blickwinkeln, mit denen man sich selbst eine Meinung bilden kann.

Ich finde dieses Sachbuch tatsächlich sehr wichtig und kann es jedem empfehlen, der Antworten auf schwierige Fragen sucht. Das Buch eignet sich ab dem Grundschulalter und bietet jede Menge Gesprächsanlässe für zu Hause oder auch in der Schule.

Bewertung vom 26.04.2025
Anis
Foxwood, Rowan

Anis


ausgezeichnet

Märchenhaft und tiefgründig

Die Geschichte um das Mädchen Anis vereint kunstvoll Motive aus Volksmärchen verschiedenster Kulturen. Figuren wie die geheimnisvolle Hexe erinnern an Baba Yaga, während andere Wesen beinahe einem Ghibli-Film entsprungen scheinen. Besonders „Prinzessin Mononoke“ kam mit beim Lesen in den Sinn. Trotz dieser vertrauten Elemente entsteht eine ganz eigene, faszinierende Erzählung, die vor allem die Gegensätze von Tradition und technischem Fortschritt ins Zentrum rückt.

Anis lebt seit ihrer Kindheit in einem Flickwerkhaus im sagenumwobenen Weißwald. Als sogenannte Herzseherin kann sie Dinge wahrnehmen, die anderen verborgen bleiben, darunter auch Naturgeister wie ihren treuen Begleiter, den Geisterhund Wolf. Doch als ihr Vormund ihr droht, alles zu nehmen, was ihr am Herzen liegt, macht sie sich auf den Weg in die Hauptstadt. Dort hofft sie, ihren Bruder zu finden und den König um Hilfe zu bitten. Auf ihrer Reise begegnet sie nicht nur wundersamen Kreaturen, sondern wird auch von einem düsteren Tintenwesen und dem habgierigen Herrn Biedermann verfolgt.

Dieses Buch ist ein echtes Kleinod. Es entführt die Lesenden in eine zauberhafte Welt voller Magie und Poesie, in der man schnell versinkt. Besonders die Darstellung der Naturwesen ist vielschichtig, oft anrührend und immer mit großer Fantasie gestaltet. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob ein Leben im Einklang mit der Natur auch in einer sich wandelnden, technisierten Welt möglich ist. Die Autorin erzählt mit viel Herz, Wärme und einer tiefen Verbundenheit zur Natur.

Ich empfehle dieses Buch allen, die fantasievolle Geschichten mit Tiefe lieben und gerne in andere Welten abtauchen. Es vereint Folklore mit aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit und das Verhältnis zwischen Mensch und Natur auf kluge und gefühlvolle Weise. Es ist ein stilles, aber kraftvolles Märchen für Jung und Alt, das zum Träumen, Nachdenken und Staunen einlädt.

Bewertung vom 26.04.2025
Phantasma - Spiel um dein Leben, fürchte die Liebe
Smith, Kaylie

Phantasma - Spiel um dein Leben, fürchte die Liebe


ausgezeichnet

Gothic Games mit Herzklopfen

Phantasma ist eine ungewöhnliche, aber spannende Mischung aus „Hunger Games“, Gruselgeschichte und Romantik. Das Buch konnte mich schnell in seinen Bann ziehen und überzeugte überwiegend. Lediglich die Liebesgeschichte wirkte am Ende etwas platt und vorhersehbar. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Es gibt jedoch einen Nachfolgeband Enchantra, in dem es aber vordergründig um Genevieve geht.

Nachdem Ophelias Mutter unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, musst Ophelia das magische Erbe der Familie Grimm übernehmen. Doch als wäre das alles nicht schon schlimm genug, droht die Bank, ihnen das Haus wegzunehmen. Kurz darauf verschwindet ihre Schwester Genevieve. Ihre Spur führt Ophelia zu den tödlichen Spielen des Hauses Phantasma. Um sie zu retten, stürzt sie sich ebenfalls in dieses waghalsige Turnier und geht einen fragwürdigen Deal mit dem charismatischen und unberechenbaren Phantom Blackwell ein.

Die Spiele sind teilweise recht originell und überraschend. Das Leben im Haus Phantasma wird zudem sehr atmosphärisch geschildert, sodass man schnell in diese Gothic-Umgebung eintauchen kann. Die Beziehung Ophelias zu ihrer Schwester wirkt sehr echt, mit Ecken und Kanten. Lediglich das Ende der Geschichte war mir dann doch etwas zu kitschig, einfach und offensichtlich gewesen. Es fehlt der Biss und der Überraschungseffekt. Genial fand ich hingegen die Schattenstimme, die in Ophelias Kopf herumspukt, und die ihr immer wieder mit schrecklichen Ereignissen droht, wenn sie nicht augenblicklich irgendeine Zwangshandlung ausführt, wie zum Beispiel dreimal an eine Tür zu klopfen oder ähnliches.

Phantasma ist trotz des kitschigen Endes ein atmosphärisches Leseerlebnis mit viel Spannung, knisternder Romantik und ein paar kreativen Einfällen. Ein wunderbarer Tipp für alle, die romantische Mystery-Geschichten mit düsterem Flair lieben.

Bewertung vom 26.04.2025
Von einem Mädchen, das das Schreiben liebte. Jane Austen
Hopkinson, Deborah

Von einem Mädchen, das das Schreiben liebte. Jane Austen


ausgezeichnet

Jane für Klein & Groß

Jane Austen war eine mutige, kreative und bewundernswerte Persönlichkeit ihrer Zeit. Mit Scharfsinn, Selbstbewusstsein und viel Talent hat sie sich als Frau in einer männerdominierten Welt behauptet und sich einen festen Platz in der Literaturgeschichte erobert. Auch mehr als 250 Jahre nach ihrer Geburt begeistern ihr feiner Humor, ihre messerscharfe Gesellschaftskritik und ihre lebensnahen Figuren.

Diese liebevoll gestaltete Bildbiografie erzählt Janes Leben in kompakten, aber eindrucksvollen Worten und Bildern. Besonders ihre Leidenschaft für Geschichten steht im Mittelpunkt. Die sanften Zeichnungen in zarten Pastelltönen fangen die Atmosphäre der viktorianischen Zeit wunderbar ein und ergänzen die kurzen Textpassagen sehr stimmungsvoll.

Am Ende erhält man auf einer Doppelseite eine ausführliche Zeittafel mit allen wichtigen Ereignissen. Im Anschluss werden ihre Werke mit Veröffentlichungsjahr, Zitaten und einer kurzen Beschreibung vorgestellt. Es gibt sogar eine Quellenverzeichnis am Schluss.

Obwohl das Buch offiziell für Kinder ab 4 Jahren empfohlen wird, bin ich mir nicht sicher, ob es diese Zielgruppe wirklich erreicht. Zumindest meine eigene Tochter, sonst eine begeisterte Leseratte, konnte ich bisher nicht so recht für das Werk gewinnen. Die Thematik ist für kleinere Kinder vermutlich zu ruhig und zu wenig abenteuerlich. Es ist ein Buch der leisen Töne. Es zeigt aber auch den Kleinen bereits, dass man an seinen Träumen und Wünschen festhalten muss, damit diese in Erfüllung gehen können.

Mir persönlich hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Es ist eine wertschätzende Einführung in das Leben einer außergewöhnlichen Frau, deren Charme sowohl Kinder als auch Erwachsene gleichermaßen von sich überzeigen kann. Nicht nur für eingefleischte Jane-Austen-Fans eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 01.04.2025
Storm Dragons - Gewitter am Ende der Welt
Kagawa, Julie

Storm Dragons - Gewitter am Ende der Welt


ausgezeichnet

Im Sturm erobert

Endlich wieder ein toller Fantasyroman mit Drachen, ausgefeilten Charakteren und einem faszinierenden Worldbuilding, der nicht nur Jugendliche anspricht, sondern auch mich als Erwachsenen begeistert hat. Das Buch macht großen Spaß und man wird ab der ersten Seite in diese spannende und originelle Welt hineingezogen.

Der Planet, auf dem diese Geschichte spielt, ist in sich zerbrochen. Ganze Erdteile schweben wie Inseln in der Luft und man kann sie nur über Luftschiffe oder auf dem Rücken eines Drachen erreichen. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht des Waisenjungen Remy erzählt, der durch kleine Diebstähle geradeso über die Runden kommt und dem in einer Gewitternacht ein Drachenbaby zufliegt, sowie der magiebegabten Prinzessin Gem. Letztere erfährt von einer Bedrohung, die das ganze Königreich vernichten könnte. Obwohl die zwei Handlungsstränge zunächst getrennt verlaufen, sind sie doch stark miteinander verbunden.

Beide Hauptcharaktere waren mir auf Anhieb sympathisch. Ich finde es auch sehr schön, dass sie in völlig unterschiedlichen Milieus aufgewachsen sind. Besonders aber der kleine Drache Sturmblitz hat mein Herz wortwörtlich im Sturm erobert. Der Autorin Julie Kagawa gelingt es, eine in sich schlüssige Welt zu kreieren, ohne den Leser mit Informationen zuzuschütten, und glaubwürdige Figuren zum Leben zu erwecken. Die Geschichte ist durchweg kurzweilig und fesselnd. Mir fiel es tatsächlich schwer, das Buch aus den Händen zu legen.

Ich freue mich bereits sehr auf die Fortsetzung. Insofern ist dieser Roman ein echtes Highlight für alle Fantasy-Liebhaber. Mit einer einzigartigen Welt, starken Charakteren und einer mitreißenden Handlung bietet das Buch genau die richtige Mischung aus Spannung, Magie und Abenteuer. Besonders die Drachen verleihen der Geschichte einen besonderen Zauber, der einen nicht mehr loslässt. Wer epische Fantasy mit Herz und Tiefgang mag, sollte sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen!

Bewertung vom 01.04.2025
Kleine und große Wunder der Meere
Dawnay, Gabby

Kleine und große Wunder der Meere


sehr gut

Wunderschön illustriert, sprachlich naja

Dieses Buch besticht durch seine hochwertige Gestaltung und die wunderschönen Illustrationen, die meine fast vierjährige Tochter sofort in ihren Bann gezogen haben. Begeistert wollte sie alle Geschichten hintereinander lesen. Allerdings fehlte bislang das Interesse, eine davon ein zweites Mal anzuhören.

Das Buch enthält neun kurze Vorlesegeschichten in Gedichtform, jedoch ohne Reime. Jedes Kapitel widmet sich einem anderen Meeresbewohner, sodass man Spannendes über die besondere Beziehung zwischen Clownfisch und Anemone oder die beeindruckenden Zähne der Haie erfährt. Auch Buckelwale, Quallen, Aale, Kraken, Pinguine, Seepferdchen und Meeresschildkröten haben ihren Platz in diesem Band. Nach jeder Geschichte folgt ein kurzer Sachtext, der die vermittelten Informationen noch einmal kindgerecht zusammenfasst. Sprachlich hätte der Text jedoch stärker an die junge Zielgruppe angepasst werden können.

Beim Vorlesen empfand ich einige Passagen als recht holprig. Manche Begriffe wie Symbiose, Symphonien oder zylindrisch musste ich direkt umformulieren, da sie für ein vierjähriges Kind schwer verständlich sind. Zudem waren einige Sätze zu poetisch und abstrakt (z.B. bei „Er sucht seinen Weg zwischen Oberfläche und Meeresgrund, und seine Melodien sind wie die Karte einer Landschaft aus Klang.“) Solche Formulierungen erforderten häufig zusätzliche Erklärungen, um den Inhalt greifbarer zu machen.

Die farbigen Illustrationen sind hingegen ein echtes Highlight. Sie laden zum Entdecken ein und helfen, einige der im Text erwähnten Fakten besser nachvollziehen zu können. Insgesamt ist das Buch ein liebevoll gestaltetes Werk, das Groß und Klein begeistert und faszinierende Einblicke in die Unterwasserwelt bietet. Wünschenswert wäre jedoch eine kindgerechtere Sprache, damit auch jüngere Zuhörer die Geschichten besser erfassen können.

Bewertung vom 01.04.2025
Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2


ausgezeichnet

Spannende Fortsetzung mit Charme und Witz

Wer den ersten Band mochte, wird auch an der Fortsetzung seine Freude haben. Das Abenteuer ist ebenso humorvoll, schlagfertig und überraschend wie sein Vorgänger. Besonders spannend ist die tiefere Einführung in das magische Konzept der Flüsterer. Während erste Geheimnisse über die Vergangenheit der Zwillinge gelüftet werden, tauchen gleichzeitig neue Rätsel auf.

Als eines der wichtigsten Insignien des Königshauses – das Drachenzepter – gestohlen wird, setzt der König die besten Spurensucher des Landes auf den Fall an. So kehren Elos von Bergen und seine Kinder in ihre ehemalige Heimatstadt zurück. Doch was zunächst nach einem einfachen politischen Schachzug aussieht, entpuppt sich schnell als gefährliche Intrige. Als einer der Spurensucher plötzlich von seinem Balkon stürzt, nehmen die Ereignisse eine dramatische Wendung.

Die Geschichte bleibt durchgehend spannend und unterhaltsam. Die wortgewandten Schlagabtausche der Zwillinge wirken meiner Meinung nach diesmal etwas weniger kindisch. Außerdem kehren ein paar liebgewonnene Charaktere aus dem ersten Band zurück. Allen voran die herrlich exzentrische Minna sorgt für viele humorvolle Momente. Auch die Krimihandlung ist fesselnd und voller unerwarteter Wendungen. Die zahlreichen Schwarz-Weiß-Illustrationen verleihen dem Buch zudem einen charmant rustikalen Stil.

Mir zumindest hat dieser Band sehr gefallen. Da das Mysterium von der Herkunft der Zwillinge bislang nur an der Oberfläche bearbeitet wurde, hoffe ich auf viele weitere Bücher aus dieser Reihe, die sowohl Jugendliche als auch Erwachsene anspricht.

Bewertung vom 01.04.2025
Bei den Wikingern / Muffin und Tört! Bd.1
Stower, Adam

Bei den Wikingern / Muffin und Tört! Bd.1


ausgezeichnet

Katzenklappe ins Abenteuer

„Muffin und Tört“ sind die absolut liebenswerten Helden dieser witzigen Abenteuergeschichte. Das Buch ist perfekt für Lesemuffel und Erstleser geeignet, da auf den einzelnen Seiten tatsächlich recht wenig Text steht. Aber ich finde nicht, dass es auf eine bestimmte Altersgruppe beschränkt ist. Sowohl ich als auch meine vierjährige Tochter haben uns köstlich über den Humor, die Kreativität und die originellen Charaktere amüsiert.

Muffin ist ein verfressener Kater, der am liebsten den ganzen Tag faul herumlungern und schlafen würde. An seiner Seite befindet sich Tört, ein verzaubertes Törtchen, das wie ein Kaninchen aussieht und wild in der Gegend herumspringt. Seitdem der Zauberer Tatterich aus Versehen die Katzenklappe verhexte, führt diese immer wieder in fremde Welten und Abenteuer. In dieser Geschichte verschlägt es die beiden in die Welt der Wikinger. Sie erhalten den Auftrag, den Mensch Eierich zu suchen und die Trolle zu verjagen. Widerwillig begeben sich Muffin und Tört auf diese Mission.

Das Buch wirkt wie eine Graphic Novel bzw. eine Bildergeschichte. Die Schwarz-Weiß-Illustrationen sind sehr groß und umspannen meist eine bis zwei Seiten. Es gibt zudem einige Sprechblasen, die den Comiccharakter noch verstärken. Durch die Geschichte führt jedoch mehr oder weniger klassische Erzähltexte. Insgesamt ist der Textanteil ist insgesamt jedoch eher gering, sodass gerade auch Leseanfänger von der Menge nicht abgeschreckt werden.

Insgesamt ist „Muffin und Tört“ eine wunderbare Mischung aus Humor, Abenteuer und Fantasie, die sowohl Kinder als auch junggebliebene Erwachsene begeistert. Die liebevoll gestalteten Charaktere, der kreative Erzählstil und die charmanten Illustrationen machen das Buch zu einem echten Lesevergnügen. Diese Geschichte sorgt garantiert für jede Menge Spaß und lässt einen gespannt auf das nächste Abenteuer der beiden ungleichen Helden warten!

Bewertung vom 01.04.2025
Ein Fall für den fantastischen Flusenwutz / Andersgasse 7 Bd.1
Schreiber, Christiane

Ein Fall für den fantastischen Flusenwutz / Andersgasse 7 Bd.1


gut

Fragwürdige Moral

Zu Beginn hat mich das Buch vollkommen begeistert. Die Geschichte strotzt vor kreativen, fantasievollen und originellen Ideen. Die witzigen Zeichnungen und die charmanten Charaktere haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Doch ab der Mitte nahm die Erzählung eine Wendung, die mich zunehmend frustrierte. Und das Ende hat mich schließlich richtig geärgert.

Dabei hatte die Geschichte alle Zutaten für ein großartiges Leseerlebnis. Besonders gefallen haben mir die skurrilen Bewohner der Andersgasse, deren Geheimnisse nur oberflächlich angerissen wurden und viel Potenzial für weitere Bücher bieten. Da wären etwa die geheimnisvolle Hexe Esmeralda, der unsichtbare Herr Müller oder der alte Seemann Matties, der einige abenteuerliche Gegenstände und Geschichten von seinen Reisen mitgebracht hat. Auch die neue Frau Klein, die Verkäuferin im Gemischtwarenladen und die rätselhafte Dame von gegenüber versprechen spannende Geschichten. Wobei die Menge an Ideen manche Kinder vielleicht überfordert. Erst ab der Mitte des Buches kristallisiert sich ein klares Thema heraus.

Karl lebt in diesem Haus bei seiner Tante Zissi, die sich selbst für normal hält, aber mit ihren Eigenheiten perfekt in die Andersgasse passt. Um den unheimlichen Dingen auf den Grund zu gehen, ermitteln er und seine beste Freundin Elsa als Detektive unter dem Decknamen Adlerauge und Riechnase. Man erfährt aber im Laufe des Buches recht wenig über die einzelnen Nachbarn, aber sie wirken überaus magisch und geheimnisvoll. Ein paar Aspekte – wie der Geist im Keller oder der unsichtbare Klabautermann – könnten aber auf Jüngere gruselig wirken.

Während mich der Anfang des Buches überzeugt hat, begann ich mich ab der Mitte sehr über das Verhalten von der Hauptperson Karl zu ärgern. Die Allwachspflanze wird gleich zu Beginn als hochgradig gefährliche Pflanze beschrieben. Und das nicht nur von einer Person. Dennoch ignoriert Karl sämtliche Warnungen und testet die Wirkung der Pflanzen mit purer Absicht aus. Dieser erzählerische Kniff mag spannend sein, er macht Karl als Protagonisten jedoch leider wenig sympathisch. Zumal sein vorgeschobener Grund eher dürftig ist. Zudem hat er auch keine Skrupel, seine Freunde zu bestehlen, zu belügen und wiederholt zu hintergehen.

Besonders ärgern mich aber die Konsequenzen, die er aus seinem Handeln zieht. Das Buch endet tatsächlich mit einer weiteren rücksichtlosen, egoistischen Tat und bricht dann einfach ab. Ich nehme an, dass das Thema in einem nächsten Band wieder aufgegriffen wird, da dieses Ende alles andere als befriedigend ist. Karl hat sich weder entschuldigt noch gezeigt, dass er sein Verhalten wirklich reflektiert hat. Als Einzelband funktioniert diese Geschichte auf jeden Fall nicht.

Trotz des vielversprechenden Beginns und der fantasievollen Welt hinterlässt das Buch letztlich einen faden Beigeschmack. Die wunderbaren Charaktere und kreativen Ideen hätten das Potenzial für eine großartige Geschichte geboten, doch das fragwürdige Verhalten der Hauptfigur und der abrupte, unbefriedigende Abschluss trüben den Lesespaß erheblich. Die Fortsetzung könnte eventuell einiges wieder gutmachen. Doch solange unklar bleibt, ob und wann diese erscheint, bleibt die Enttäuschung bestehen.