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ingri

Bewertungen

Insgesamt 10 Bewertungen
Bewertung vom 27.05.2025
Hello Baby
Eui-kyung, Kim

Hello Baby


sehr gut

Der Wunsch und die Last Kinder zu bekommen
Die Geburtenrate in Südkorea gehört zu den niedrigsten der Welt und viele Wissenschaftler versuchen der Ursache auf den Grund zu gehen. Die Autorin stellt in ihrem Buch nun im speziellen sechs Frauen vor, die sich in einer der begehrtesten Kinderwunschkliniken Südkoreas in Behandlung sind. Über den gemeinsame „Hello Baby“ Gruppenchat und persönliche Treffen tauschen sie sich aus und geben sich gegenseitig Halt.

Anhand der verschiedenen Lebenssituationen der sechs Frauen erfährt bzw. erahnt der Leser welche Strapazen eine IVF-Behandlung mit sich zieht und welch eine emotionale Achterbahnfahrt dies sein kann. Jede trägt ihr eigenes Päckchen und hat zeigt unterschiedliche Gründe für einen beschwerlichen Weg zum Wunschkind. Man erahnt, dass es gesellschaftlich wohl nie den richtigen Zeitpunkt für ein Kind gibt, es aber dann auch nicht wirklich erwünscht ist kein Kind zu haben.

Der Schreibstil ist einfach und die Kapitel zu den entsprechenden Frauen relativ kurz. Alle 25-30 Seiten wechselt man zu einer neuen Charakterin. Durch das dadurch erzeugte Tempo und die Vielzahl an Frauen wird man nur so durch ihre Lebensrealitäten geschleudert. Ich hätte mir schon etwas mehr Länge bei den jeweiligen Geschichten gewünscht, um die Person besser zu verstehen und mich mehr darauf einlassen zu können.

Insgesamt ein sehr berührendes Thema in einem lehrreicher Text, der einem allerdings doch eher roh begegnet.

Bewertung vom 26.05.2025
Astro-Tims Sternstunden
Ruster, Tim

Astro-Tims Sternstunden


sehr gut

Spannende Vorstellung der Zukunft

Astro-Tim zeigt uns in seinem Buch, wie er sich die Welt bzw. das Universum in 50, 100, 200, 400, 800 und 100 Jahren vorstellt. Natürlich ist das die Vorstellung einer einzelnen Person und eben Vorstellung, jedoch schafft es der Autor wirklich gut Fakten, Erklärungen und den derzeitigen Wissensstand einzubauen.
Das Buch lässt sich grundsätzlich leicht lesen und ist sehr humorvoll geschrieben. Die Kapitel sind immer gleich aufgebaut – ein Rückblick auf den entsprechenden Zeitrahmen in der Vergangenheit. Eine Beschreibung des Zeitpunktes in z.B. 400 Jahren und wie er sich darstellt. Oft wird hier das Stilmittel eines Interviews oder Tagebucheintrages einer in dieser Zeit lebenden Person verwendet, die durchwegs sehr humorvoll sind. Zwischenzeitlich wird in speziell gekennzeichneten Absätzen der Ist-Stand der Wissenschaft, oder die Theorie, auf die man sich bezieht, erklärt. Abschließend folgt eine Zusammenfassung.
Es sind durchwegs Illustrationen und Graphiken in den Text eingearbeitet. Jedoch hätte ich mir durchwegs noch mehr gewünscht erklärende Graphen gewünscht, schon alleine um besser einordnen zu können in welchem Bereich der Galaxie die Menschheit sich gerade schon befindet. Auch ein Glossar hätte ich angenehm gefunden.
Für mich ist das Buch schon rein auf Grund des Zeithorizontes Zukunft, das es beschreiben möchte, doch eher in die Science Fiktion Literatur anzusiedeln. Allerdings ist es auch mit Fakten und Erklärungen gespickt, wodurch man auch als Astronomie Neuling durchwegs etwas lernen kann.

Bewertung vom 22.05.2025
Commissario Gaetano und der lügende Fisch / Commissario Gaetano Bd.1
Nola, Fabio

Commissario Gaetano und der lügende Fisch / Commissario Gaetano Bd.1


sehr gut

Mord an San Gennaro

Das Cover zeigt gleich, wo das Unglück geschehen wird, im sehr turbulenten und eigenen Neapel. Gerade am Tag des Stadtheiligen St. Gennaro wird eine enthauptete Leiche gefunden. Zu allem Überfluss noch in einer doch eher bizarren Form.
Mit diesem Buch lernt man Neapel und die neapolitanische Seele etwas kennen. Auch etwas Neapolitanisch konnte ich wieder üben, dank des hilfreichen Anhangs. Man greift das Spannungsfeld von Nord und Süd in Italien auf und spinnt sogar die Geschichte etwas darum herum. Wer schon in Neapel oder auch generell in Italien war und vielleicht abseits der üblichen Touristenpfade unterwegs war erkennt wie treffend vieles geschildert wird: Der neapolitanische Aberglaube, die Wichtigkeit des Stadtheiligen und des Wunders und wie das Leben in der Stadt allgemein geschildert wird. Generell wird jedoch ein etwas düsteres Bild von Neapel gezeichnet.
Der Ermittler Commissario Gaetano erscheint über große Teile der Geschichte eher als Antiheld. Er trinkt regelmäßig und steht im Konflikt mit seiner doch tragischen Familiengeschichte. Er liebt und hasst Neapel und seine Bewohner oft gleichfalls. Er ist aufbrausend und cholerisch.
Die Ermittlungen selbst zeigen doch viel Ähnlichkeit mit der Realität. Es gibt Sackgassen und Ermittlungsfehler.
Allgemein liest sich der Text meiner Meinung nach sehr leicht, auch weil das Buch passend in Ermittlungstage geteilt ist. In manchen Teilen ist die Schilderung wohl doch etwas zu sehr auf die Beschreibung der Atmosphäre in Neapel ausgelegt und auch wohl die mehrfache Erklärung der Geschichte des St. Gennaro hätte es wohl nicht gebraucht.
Wer einen NICHT Cozy Crime sucht und vielleicht auch etwas Neapel kennen lernen möchte, kann ich dieses Buch ans Herz legen. Speziell auch wenn man einen Ermittler mit Ecken und Kanten sucht.

Bewertung vom 22.05.2025
Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen
Ogawa, Ito

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen


ausgezeichnet

atmosphärischer Roman über die Japanische Kultur und die Schönheit der Kalligraphie

Die junge Hatoko auch Poppo-chan genannt, übernimmt nach dem Tod ihrer Großmutter deren Schreibwarenladen. Doch gemäß einer alten Familientradition ist sie auch weiter als öffentliche Schreiberin tätig.
Im Roman wird nun der Alltag der Protagonistin im Laufe eines Kalenderjahres erzählt. Man lernt die liebevoll gestalteten Personen in ihrer Umgebung kennen und belgeitet Poppochan auf einer Reise in ihre eigene Vergangenheit und ihre Beziehung zu ihrer Vorgängerin, ihrer Großmutter.
Das Buch gibt Einblick in japanische Traditionen allgemein und zeigt im speziellen welch eine Kunstform die Kalligrafie ist. Nämlich nicht nur allein Worte zu Papier zu bringen, sondern auch welchen Einfluss Papier, Tinte, Gestaltung und Handschrift haben kann.
Besonders hervorheben möchte ich die schöne Gestaltung des Buches. Es ist schlicht und doch außergewöhnlich und spiegelt schon den Inhalt wieder, die Liebe zu Schreibwaren und Schrift. Im Gesamten Buch begleiten den Leser Schriftzeichen und die verfassten Briefe, wodurch die Geschichte in meinen Augen sehr atmosphärisch wird.
Es ist einfach der Erzählung zu folgen, trotz japanischer Begriffe. Generell ist die Geschichte eher von atmosphärischen Beschreibungen gekennzeichnet als von großen, rasanten Spannungsbögen.
Ich würde das Buch Liebhabern der japanischen Kultur bzw. der Schreibwaren allgemein ans Herz legen und natürlich auch jedem der sich gerne in einer atmosphärischen, ruhigen Geschichte wiederfinden möchte.

Bewertung vom 22.05.2025
True Crime in Nature
Graßmann, Farina

True Crime in Nature


ausgezeichnet

Unterhaltsames Sachbuch
Das Cover und der Titel verraten es schon, die Geschichte spielt auf einer weißen Sandstrandinsel. Protagonistin Lola flüchtet von ihrem bisherigen Leben als Hotelmanagerin in Hongkong auf die Luxusinsel Keeper Island, wo sie als Assistentin ihres alten Freundes Moxham arbeiten soll. Schon bald nach der Ankunft findet Lola eine Leiche im Meer treiben, ihren Freund Moxham, der sie gewarnt hat, dass hier alle Verräter sind. Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch Lola vermutet, dass mehr dahintersteckt und beginnt der Geschichte auf den Grund zu gehen.

Ich muss zugeben, dass mich einerseits das Cover und andererseits das Setting auf einer Luxusinsel gereizt haben dieses Buch zu lesen. Für mich eine fremde Welt. Ein bisschen weiß ich, wie es in der Luxusgastronomie zugeht, somit kann ich die Anspruchshaltung der Gäste und das Verwünschen ebendieser durch das Personal verstehen. Besonders an dieser Geschichte war jedoch wie schnell Grenzen hier u.a. zwischen Gast und Personal verschwimmen. Bei manchen Charakteren hätte ich mir jedoch ein etwas besser gezeichnetes, markanteres Profil gewünscht. Man verwechselt manche Nebendarsteller dann schon leicht.

Der Schreibstil der Autorin und die Einteilung der Kapitel ist angenehm. Man verfolgt den Arbeitsalltag auf einer Luxusinsel und die Ermittlungen von Lola. Ab und zu erklären Rückblenden, was in Hongkong geschah. Über die erste Hälfte läuft die Ermittlung durchwegs in ruhigen Bahnen doch eher wie ein klassischer Kriminalroman, erst gegen Ende nimmt die Geschichte dann doch merklich an Spannung, Wendungen und Geschwindigkeit zu. Ich mochte den Abschluss, der für mich dann doch etwas überraschend war.

Es wäre definitiv ein Buch, dass ich auf Urlaub mitnehmen würde. Vielleicht nur nicht wenn ich einen Milliardär auf seiner Privatinsel besuchen würde

Bewertung vom 22.05.2025
The Island - Auf der Flucht
Martin, Nicola

The Island - Auf der Flucht


ausgezeichnet

Mehr Schein als Sein?
Das Cover und der Titel verraten es schon, die Geschichte spielt auf einer weißen Sandstrandinsel. Protagonistin Lola flüchtet von ihrem bisherigen Leben als Hotelmanagerin in Hongkong auf die Luxusinsel Keeper Island, wo sie als Assistentin ihres alten Freundes Moxham arbeiten soll. Schon bald nach der Ankunft findet Lola eine Leiche im Meer treiben, ihren Freund Moxham, der sie gewarnt hat, dass hier alle Verräter sind. Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch Lola vermutet, dass mehr dahintersteckt und beginnt der Geschichte auf den Grund zu gehen.

Ich muss zugeben, dass mich einerseits das Cover und andererseits das Setting auf einer Luxusinsel gereizt haben dieses Buch zu lesen. Für mich eine fremde Welt. Ein bisschen weiß ich, wie es in der Luxusgastronomie zugeht, somit kann ich die Anspruchshaltung der Gäste und das Verwünschen ebendieser durch das Personal verstehen. Besonders an dieser Geschichte war jedoch wie schnell Grenzen hier u.a. zwischen Gast und Personal verschwimmen. Bei manchen Charakteren hätte ich mir jedoch ein etwas besser gezeichnetes, markanteres Profil gewünscht. Man verwechselt manche Nebendarsteller dann schon leicht.

Der Schreibstil der Autorin und die Einteilung der Kapitel ist angenehm. Man verfolgt den Arbeitsalltag auf einer Luxusinsel und die Ermittlungen von Lola. Ab und zu erklären Rückblenden, was in Hongkong geschah. Über die erste Hälfte läuft die Ermittlung durchwegs in ruhigen Bahnen doch eher wie ein klassischer Kriminalroman, erst gegen Ende nimmt die Geschichte dann doch merklich an Spannung, Wendungen und Geschwindigkeit zu. Ich mochte den Abschluss, der für mich dann doch etwas überraschend war.

Es wäre definitiv ein Buch, dass ich auf Urlaub mitnehmen würde. Vielleicht nur nicht wenn ich einen Milliardär auf seiner Privatinsel besuchen würde

Bewertung vom 06.05.2025
Ganz aus Splittern
Lake, Danae

Ganz aus Splittern


ausgezeichnet

Starkes Debüt über gesellschaftlich schwierige Themen

Die 16-jährigen Chrissy wächst bei ihrer tablettenabhänigen Mutter und dem gewalttätigen Stiefvater in einem Problemviertel auf. Sie ist intelligent und zielstrebig und möchte unbedingt Abitur machen. Glücklicherweise hat sie in einigen Freunden und Bekannten ihre eigene unterstützende Familie, denn ihren Vater kennt sie nicht. Eines Tages eröffnet sich die Möglichkeit an das renommierteste Gymnasium der Stadt zu wechseln, um dort das Abitur zu machen. Doch wie sehr darf und soll sie sich wirklich auf diese ganz andere Welt einlassen?

Der Schreibstil des Buches ist flüssig, einfühlsam und oft auch sehr leichtfüßig trotz der nicht allzu leichtfüßigen Themen, die behandelt werden. Die Autorin schafft es das das Gefühlsleben der Protagonistin gut einzufangen und präsentiert die inneren Konflikte sehr glaubwürdig. Die Charaktere sind authentisch und vielschichtig dargestellt, wodurch der Roman (leider) glaubwürdig bleibt. Viele Charaktere sind sehr liebevoll und einzigartig gestaltet, so dass ich sie wirklich vermissen werde.

Die Gestaltung des Buches (passend zum Titel) und der Titel „Ganz aus Splittern“ erklären sich im Zuge der Geschichte immer besser.

Der Roman ist trotz der Leichtigkeit des Schreibstils aber keine leichte Kost. Die im Buch enthaltene Triggerwarnung sollte man vor dem Lesen ernst nehmen. Leider sind die Themen wie häusliche Gewalt die behandelt werden gesellschaftlich relevant. Hoffnung gibt einem während der mitreisenden Geschichte, welch eine starke Frau Chrissy ist und dass sie Unterstüztung von zu beginn wahrscheinlich unerwarteter Stelle bekommt.

Von mir gibt es für diesen wundervollen Debütroman trotz der schwierigen Themen eine Leseempfehlung, jedoch eher für ältere Jugendliche bzw. junge Erwachsene.

Ich freue mich auf weiter Bücher der jungen Autorin.

Bewertung vom 06.05.2025
Verliebt in Stockholm
Lönnqvist, Anna

Verliebt in Stockholm


sehr gut

Kein typischer Liebesroman

Mira, eine Geigerin in einem Stockholmer Orchester führt eine Beziehung mit einem Starviolinisten. Dies ist jedoch nicht einfach, da der natürlich auch viel unterwegs ist. Zufällig trifft sie wieder auf ihren ersten Freund William, wodurch sie auch wieder in ihre Vergangenheit zurückversetzt wird. Erwartet habe ich mir ehrlich gesagt einen klassischen, leichten Liebesroman mit einer Dreiecksbeziehung.

Durch das luftig leicht gestaltete Cover und der Klappentext erwartete ich eine verzwickte Liebesgeschichte. Die Erzählung springt kapitelweise durch die Zeit-einmal Gegenwart und einmal die Musikerin vor vierzehn Jahren in der Schule, kurz vor ihrem Schulabschluss. Durch den Blick in die Vergangenheit, schafft es die Autorin sehr viel Tiefgang in die Geschichte zu bekommen. Man kann die Persönlichkeit und die Gefühlswelt der Protagonistin/en dadurch besser verstehen. Also doch mehr Tiefgang als erwartet.

Man bekommt einen Einblick was es heißt von Jugend an ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, dass viel Übung und Opfer braucht. Ich selbst bin nicht aus der Musikbranche, kann mir jedoch gut vorstellen, dass der Konkurrenzkampf wie er geschildert wird, der Wahrheit entspricht.
Insgesamt hätte ich mir etwas mehr Stockholmbezug gewünscht. Da davon bis auf ein paar Bezugspunkten meiner Meinung nach, gemessen am Titel leider zu wenig vorkommt.

Generell liest sich das Buch sehr leicht und die Rückblicke sind ein interessantes Element. Teilweise drucksen die Protagonisten in ihren Gesprächen jedoch zu viel herum, so dass Themen ewig in der Luft hängen und man lange braucht herauszufinden, was denn das Problem der Darsteller ist. Dies zeigt natürlich, dass es nicht so einfach ist sich mit manchen Themen auseinanderzusetzen, allerdings wird das Buch dadurch teilweise langatmig.

Allgemein also eher ein Buch über Alltags- und Liebesprobleme bzw. die Aufarbeitung der ersten Liebe.

Bewertung vom 06.05.2025
Devil's Kitchen
Fox, Candice

Devil's Kitchen


sehr gut

Die bösen Guten- ein etwas anderes Setting
Eine Einheit der New Yorker Feuerwehr verübt etliche Einbrüche während ihrer Einsätze. Andy Nearland, eine freiberufliche Ermittlerin, versucht Undercover der Sache auf den Grund zu gehen. Nur Ben, ein Feuerwehrmann der Crew und Tippgeber, weiß wer sie ist und hofft u.a. mit ihrer Hilfe seine verschwundene Freundin und ihren Sohn zu finden.

Besonders gereizt hat mich, dass die großen Helden- Feuerwehrmänner- auch eine dunkle Seite haben können. Die Idee während Bränden Überfälle zu begehen hat mich interessiert.

Die Charaktere sind gut entwickelt und mit ausreichend Hintergrundgeschichte ausgestattet, so dass man die Beweggründe in der Regel gut verstehen kann, und manche auch von Herzen verabscheuen kann. Man taucht in eine wirkliche Männerwelt ein, die man auch durchwegs als toxisch bezeichnen kann, u.a. wegen Umgangston, der fast schon Mobbinghafte Umgang mit Kollegen.

Besonders mochte ich die toughe Andy, die sich gut in der Männerwelt behaupten kann und sich nicht von ihren FBI-Bekannten unterbuttern lässt und Ben gut anleitet, wie die Ermittlung laufen soll. Der Charakter wird dadurch interessant, dass sie sich wirklich die Rolle lebt und ganz darin auf geht. Außerdem spielt sie jetzt nicht so nach den Regeln, wie dies ein offizieller FBI wohl machen würde.

Das Buch beginnt mit einem Vorausblick auf das Ende der Story und wird danach aus wechselnder Perspektive von den beiden Hauptcharakteren Andy und Ben erzählt. Durch Rückblenden werden die Geheimnisse der einzelnen Charaktere aufgearbeitet und man rätselt, wer eigentlich welches Geheimnis von jemand anderem kennt. Ich mochte den Schreibstil, der Ton ist durchwegs oft rau und ruppig, passend zur (toxischen) Männerwelt, in der man sich befindet. Etwas verwirrend war die wechselnde Verwendung von Namen, Spitznamen und Nachnamen. Die Geschichte hätte in meinen Augen doch gerne etwas mehr Tempo in manchen Bereichen haben können.

Bewertung vom 27.01.2025
Von Schafen und Wölfen
Zons, Achim

Von Schafen und Wölfen


ausgezeichnet

Mein erstes Buch von Achim Zons, allerdings wird es definitiv nicht mein letztes sein. Das Cover und der Klappentext überzeugten mich sofort.

Zur Story: Die Deutsche Allgemeine Zeitung bekommt brisante Informationen zum ehemaligen US-Präsidenten zugespielt – seine Krankenakte. Der Ex-Präsident leidet unter einem potenziell tödlichen Gendefekt und möchte nun allerdings zur Wiederwahl antreten. Die Zeitung befindet sich nun im Zwiespalt. Wie wird man mit dieser Information umgehen, was darf man veröffentlichen und wie gefährlich gestaltet sich das.

Die Geschichte wird in Form von Rückblicken aufgerollt. Der Schauplatz wechselt immer wieder und etliche handelnde Personen treiben die Geschichte voran. Dies sorgt für einiges an Spannung und erlaubt einem das eigene Rätseln, macht jedoch den Einstieg etwas unübersichtlich. Der Schreibstil ist jedoch sehr angenehm und man möchte die Geschichte für sich unbedingt sortieren und die Lösung finden.

Das Thema und das Setting dieses Politthrillers könnten wohl auch angesichts der aktuellen Weltlage nicht passender und brisanter sein. Die Namen sind fiktiv, jedoch zieht man im Geiste immer wieder Parallelen zur derzeitigen Situation. Man fragt sich unvermittelt, ob dies nicht auch jederzeit in der Realität passieren kann oder vielleicht gerade passiert. Im Vergleich zu anderen Thrillern mag vielleicht der "thrill" durch das Fehlen der unmittelbaren Gefahr vielleicht nicht so stark sein. Die Geschichte ist für mich dadurch aber realistischer als andere und die Spannung ergibt sich dadurch natürlich auch.

Ich kann diesen gut recherchierten Politthriller definitiv empfehlen.