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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nina
Wohnort: 
Sankt Augustin
Über mich: 
Ein Leben ohne Bücher kann ich mir nicht vorstellen!

Bewertungen

Insgesamt 10 Bewertungen
Bewertung vom 03.02.2025
Mord im Himmelreich (eBook, ePUB)
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich (eBook, ePUB)


sehr gut

Kupernikus ermittelt

Andreas Winkelmann ist bekannt für seine spannenden Thriller hat sich nun an ein neues Genre gewagt: Cosycrime oder besser gesagt, Campingcrime. Denn die ganze Geschichte spielt sich auf einem Campingplatz in der Nähe von Berlin ab. Da bekommt der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus die Rolle seines Lebens und ich als Leser jede Menge Schmunzelmomente. Denn Humor hat der liebe Andreas Winkelmann!

Kupernikus und seinen 30 Jahre alten Camper mag ich sofort und damit bin ich nicht alleine, denn die Künstlerin Annabelle ist auch ganz angetan von ihm. Sie lockt ihn sehr oft aus der Reserve und dann ermitteln beide in dem Mordfall, bei dem die ortsansässige Polizei nicht wirklich weiter kommt. Das Trio komplett macht Pinguin, die kleine Hündin, die Kupernikus rettet und dann auch bei sich behält.

Wie es sich für einen Cosy-Krimi gehört, geht es ganz gemächlich zu und Wortwitz und Spannung gehen einher. In der Tat ist es auch spannend, aber nicht so sehr, dass ich es kaum aushalten kann.

Mord im Himmelreich ist ein Wohlfühlbuch mit netten und auch ein paar bösen Menschen und es hat einfach Spaß gemacht, Annabelle und Björn bei ihren Annäherungsversuchen aber auch bei ihren Ermittlungen zu begleiten.
Etwas ungewöhnlich ist der Aufbau, denn die einzelnen Kapitel (insgesamt 4) sind noch mal in Szenen unterteilt. Am Ende gibt es dann noch 2 Rezepte und ein schönes Nachwort.

Mir hat es gefallen, ich wurde gut unterhalten mit einer komplexen Story und vielen lustigen und spannenden Momenten!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2025
Im Takt der Freiheit (eBook, ePUB)
Caspian, Hanna

Im Takt der Freiheit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mobilität im Kaiserreich

Schauplatz dieses gefühlvollen historischen Romans ist Berlin im Dreikaiserjahr 1888.Dort begegne ich Felicitas Louisburg, der Tochter eines der wenigen Eisenbahnkönige des Deutschen Reiches. Schon nach ein paar Seiten tat mir Felicitas einfach nur Leid. Auf Schritt und Tritt „verfolgt“ von ihrer Gouvernante führt sie ein recht langweiliges Leben. Aber sie hat einen rebellischen und wachsamen Geist und startet immer mal wieder Versuche, aus ihrer Einöde auszubrechen. Dazu gehört auch die Annäherung an Minna, der afrikanischen Zofe. Diese Komponente hat mir besonders gut gefallen.

Fahrräder waren zu dieser Zeit verpönt, zumal die damals üblichen Hochräder überaus gefährlich waren. Doch dann entwickelten die Briten das „Nieder-Sicherheitsrat“ – was für ein Name - und dieses praktische Fortbewegungsmittel setzte sich dann auch im Kaiserreich durch. Aber als Felicitas den begeisterten Fahrradfahrer Lorenz zufällig trifft, ist dieses Fahrrad noch eine Rarität. Felicitas erkennt aber sofort den Nutzen und überredet Lorenz, ihr das Fahrrad fahren beizubringen. Natürlich kommen dann auch Gefühle ins Spiel, denn Lorenz ist so anders und aufgeschlossener als der arrogante Adelige, den ihr Vater für Felicitas ausgesucht hat. Es dreht sich wie immer um Geld und Ansehen und es war sehr spannend, Felicitas auf ihrem Weg in die Freiheit zu begleiten.

Der Roman zeichnet sich durch einen sehr angenehmen Schreibstil und gute Recherche aus. Ich lerne viel über die damalige Zeit und musste so oft denken, wie froh ich bin, im Hier und Jetzt zu leben und so viele Freiheiten zu haben, von denen die Frauen damals nicht zu träumen gewagt haben. Hanna Caspian hat diese Zeit lebendig werden lassen und ich konnte meinem Partner viel über die Geschichten seines geliebten Zweirades erzählen.

Ein sehr unterhaltsamer und gut recherchierter historischer Roman, der viele interessante Themen aufgreift.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.01.2025
Der König
Nesbø, Jo

Der König


sehr gut

Es kann nur einen geben!

Ich war jahrelang ein großer Fan von Harry Hole. Der kaputte und dennoch liebeswerte Ermittler war in vielen Thrillern mein Held.

Nun führt mich Jo Nesbø schon zum zweiten Mal nach Os, wo sich die beiden ungleichen Brüder Roy und Carl die Macht teilen. Ich mag beide nicht sonderlich und sie sich gegenseitig auch nicht. Die Familienbande können nicht geleugnet werden und auch die geschäftlichen Bande schweißen sie zusammen. Sie trauen sich nicht über den Weg und das fand ich teilweise ermüdend.

Ich lese das alles aus der Sicht von Roy, zwischendurch bekommt er auch mein Mitgefühl, aber nicht dauerhaft. Als Natalie ins Spiel kommt, wird es interessanter und auch emotionaler.

Die ersten Seiten waren für mich sehr langatmig und obwohl es danach besser und vor allem spannender wurde, konnte mir „Der König“ nicht wirklich begeistern. Der Plot ist ausgeklügelt, die Sprache für einen Thriller sehr anspruchsvoll. Nesbø versteht es sehr gut, Spannung aufzubauen und zu halten.

Was mich dennoch gestört hat? Ich konnte keinen Draht finden, weder zu Carl noch zu Roy. Sie blieben mir beide fern und genau das Gefühl hatte ich beim Lesen: Ich betrachte alles aus der Ferne, es berührt mich nicht und ich bin „nicht Teil der Geschichte“ Manch einer wird denken, das muss ja auch nicht sein, aber genau das macht für mich ein gutes Buch aus.

Ich mochte es trotzdem auf seine Art, aber es hat mich nicht so begeistert wie ich gehofft hatte. Eben weil ich Jo Nesbø so sehr mag, hatte ich mehr erwartet!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.01.2025
Dem Sturm entgegen
Ahern, Cecelia

Dem Sturm entgegen


gut

Nicht so mystisch wie erwartet

Enyas Mutter ist gestorben, als sie 12 Jahre alt war. Ertrunken im Meer nachdem sie einen Herzinfarkt hatte. Da Enya bald das Alter erreicht, in dem ihre Mutter gegangen ist, glaubt sie, dass sie dieses Schicksal auch ereilen wird. So nach und nach zerbricht nicht nur ihre Ehe daran. Enya ist ein zutiefst unzufriedener und innerlich zerrissener Mensch und mir leider auch sehr unsympathisch. Viele ihrer Handlungen und auch Gedanken kann ich nicht nachvollziehen und es herrscht eine große Distanz zwischen mir und Enya.

So wurde das Lesen etwas mühsam, obwohl die Geschichte so viele Details hatte, die ich mochte. Als Enya ihrem bisherigen Leben entflieht und als Landärztin arbeitet, findet sie auch in der Abgeschiedenheit keine Ruhe. Selbst den Ragtree, den traditionellen irischen Wunschbaum, betrachtet sie zunächst als Feind bis ihr die Hintergründe klar sind.

Nach der Beschreibung und den ersten Seiten hatte ich ein mystisches und emotionales Buch erwartet. Die Mystik beschränkte sich aber lediglich auf die Artikel ihrer Mutter, die Enya immter wieder hervorholt. Ihre Mutter war eine sehr besondere und geheimnisvolle Persönlichkeit, was ich von Enya leider nicht sagen kann.

Die Aufmachung des Buches ist wunderschön, die Farben des Covers sind gut gewählt. Der Roman ist in acht Abschnitte unterteilt. Die Abschnitte sind den keltischen Jahreskreisfesten zugeordnet. Leider wird der Roman der schönen Aufmachung nicht gerecht. Die Figuren bleiben blass und selbst die Überraschung am Ende hat mich eher verwirrt als begeistert. Schade!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2025
Kalter Sturm (eBook, ePUB)
Nordby, Anne

Kalter Sturm (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dunkel, spannend und mystisch

Kalter Sturm – schon beim Titel fange ich an zu frösteln und ziemlich schnell merke ich, dass Anne Nørdby auch hier dem Crime Noir alle Ehre macht. Denn sie schickt Tom Skagen, den Ermittler der Sondereinheit Skanpol nach Island. Eine abgelegene Gegend in der Nähe von Seyðisfjörður ist Schauplatz von „Kalter Sturm“. Auf der einsamen Halbinsel gibt es nur 3 Schaffarmen und ein riesiges Lavafeld. Das Wetter ist schlecht, es ist dunkel und kalt. Ein Schneesturm ist im Anmarsch. Die perfekte Kulisse für einen erbarmungslosen Mord, bei dem die isländischen Ermittler und Tom Skagen lange im Dunkeln tappen.

Auf den Farmen halten sich nicht nur die Bewohner, sondern auch 2 Familien aus Deutschland auf, die in dem Sommerhalbjahr auf den Höfen helfen: „Urlaub gegen Hand“. Schnell wird klar, dass sie einer religiösen Sekte angehören, die ihre eigenen Regeln hat. Das macht den Ermittlern das Leben noch schwerer, denn auf Kooperation hoffen sie vergeblich.

Ich lerne einiges über das „dunkle Land“, den verbreiteten Aberglauben und das mystische Island. Trotz der Kälte ist es faszinierend und macht mich noch neugieriger, denn Anne Nørdby hat die besondere Stimmung gekonnt eingefangen. Gleichzeitig führt sie mich an der Nase herum. Die einzelnen Kapitel enden oft mit Cliffhangern, sie springt zwischen den einzelnen Personen und der Spannungsbogen ist konstant hoch. Am Ende gab es noch mal eine unerwartete Steigerung mit einem Ende, dass mich absolut überrascht hat. Ich war mir so sicher, dass ich wusste, wer den brutalen Mord begangen hatte, aber da war ich ganz schön auf dem Holzweg.

Ich habe das Buch mit einer Gänsehaut beendet und die war nicht nur der Spannung geschuldet sondern auch dem Zauber und der Mystik zwischen den Zeilen.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.12.2024
A Song to Drown Rivers (eBook, ePUB)
Liang, Ann

A Song to Drown Rivers (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dramatisch und sehr poetisch

Diese Liebesgeschichte, die in China angesiedelt ist, basiert auf der Legende von Xi Shi, die im antiken China (ca. 500 v. Chr.) ihr Königreich rettete. Denn China war in 2 rivalisierende Königreiche geteilt. Und da die gegnerischen Soldaten ihr die Schwester genommen haben, stimmte sie nach reiflicher Überlegung zu, sich als Spionin ausbilden zu lassen und alles zu lernen, was damals wichtig war, um einen König zu betören. Sie gilt als die schönste Frau Chinas und hatte leichtes Spiel, den gegnerischen König für sich zu gewinnen, zu beeinflussen und zu täuschen. Denn ihr Herz gehörte Fanli, der sie über Wochen sehr diszipliniert ausgebildet hat. Nicht nur zwischen den Zeilen hat es geknistert und ich bin beeindruckt, wie viel man ausdrücken kann ohne es auszusprechen oder aufzuschreiben.

Ich war von Anfang an fasziniert von der Poesie, die sich in jedem Satz wieder findet, vielen klugen Aussagen und der Geschichte, die in einer mir fremden Kultur und in einer längst vergangenen Zeit spielt. Es las sich wie ein Märchen und die Autorin hat es mir leicht gemacht, in diese fremde und von Traditionen geprägten Welt einzutauchen.

Die Autorin lässt Xishi in der Ich-Form erzählen und so war ich ganz nah in ihren Gedanken und Überlegungen. Sie war sehr zwiegespalten und auch das hat Ann Liang sehr anschaulich dargestellt. Deshalb war die Lesezeit für mich sehr emotional.

Ich musste mich einlassen auf die Geschichte und auch auf die Sprache. Das ist mir sehr schnell gelungen und so konnte ich „A Song to drown rivers“ mit allen Sinnen genießen! Und es ist so viel mehr als nur eine Liebesgeschichte!

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.12.2024
Henriette - Ärztin gegen alle Widerstände (eBook, ePUB)
Trinkaus, Sabine

Henriette - Ärztin gegen alle Widerstände (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

The woman dentist

Ich kenne bisher nur die Thriller von Sabine Trinkaus und die habe ich mit Begeisterung gelesen. Für ihr historisches Romandebüt hat sie sich eine interessante und mutige Frau ausgesucht: Henriette Hirschfeld-Tiburtius, die erste niedergelassene Zahnärztin in Deutschland.

Es beginnt mit der „alten“ Henriette, aber schon bald reise ich mit ihr in die Vergangenheit und ich begleite Henriette von Kindheit an auf ihrem beschwerlichen Weg. Nach der Enge in ihrem frommen Elternhaus wird sie in eine Ehe mit einem ungeliebten Mann, der sich als Alkoholiker mit schweren psychischen Problemen entpuppt, gedrängt. Es gab viele Szenen, wo ich sie so sehr für ihren Mut bewundert habe und immer, wenn ich dachte, schlimmer kann es jetzt aber nicht mehr werden …

Aber Henriette ist ihren Weg mit vielen Umwegen gegangen. Sie schließt wichtige Freundschaften, muss immer mal wieder Schicksalsschläge verkraften und heiratet dann die Liebe ihres Lebens. So wechseln sich traurige Momente immer wieder mit sehr schönen Momenten ab. So wie das Leben eben spielt. Viele berühmte Persönlichkeiten kreuzen ihren Weg und ich bin so froh, dass ich Henriette „kennen lernen“ konnte. Mit ihrer nordischen Sturheit erreicht sie so viel und lässt sich durch nichts unterkriegen. Sie geht zielgerichtet ihren Weg und steckt sich immer neue Ziele. Sie gibt ihr Wissen weiter und zeigt sich solidarisch mit allen, die einen ähnlichen Weg gehen möchten.
Sabine Trinkaus hat dieser faszinierenden Frau mit ihrem Roman ein würdiges Denkmal gesetzt. Durch die Zeitsprünge war es ein kurzweiliges Lesen und ich habe sehr die schöne „alte“ Sprache genossen. Schreibstil und Geschichte sind in diesem Roman absolut stimmig.

Ein toller historischer Roman über Henriette Hirschfeld-Tiburtius, dem ich viele begeisterte Leser wünsche. Ich habe nicht nur viel gelernt, sondern wurde auch perfekt unterhalten!

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.12.2024
Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2
Åslund, Sandra

Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2


sehr gut

Nicht ganz so spannend wie der erste Teil

Wie schon im spannenden ersten Teil nimmt auch hier die Hintergrundgeschichte sehr viel Raum ein. Die Ermittlerin Maja Topelius ist Teil eines „Freundinnen-Kleeblatts“ und nachdem im ersten Teil Sanna eine wesentliche Rolle spielte, ist es nun Emely, um die sich einiges dreht. Denn sie veranstaltet ein Yoga Retreat auf der abgelegenen Schäreninsel Svartlöga. Ein perfekter Ort zum Entspannen, aber auch für spannende Unterhaltung, denn zu allem Überfluss verhindert ein heftiger Sturm, dass jemand die Insel verlassen oder betreten kann.

Es geht mega spannend los, der Prolog hat es in sich und ich erschüttere unter der ersten Gänsehaut. Erst viel viel später begreife ich, was da passiert ist. Es lohnt sich, den Prolog am Ende des Buches noch einmal zu lesen!

Maya ist eine exzellente Ermittlerin, darf aber in diesem Fall nur verdeckt ermitteln, was der Spannung noch mal einen besonderen Reiz gibt. Ein bisschen nervig fand ich den Streit zwischen Maya und Emely, das nahm für mich einfach zu viel Raum ein und das ging zu Lasten der Spannung.

Aber dennoch habe ich die Ermittlungen genossen, das langsame Vorankommen, die Beantwortung der 7 W-Fragen und die gute Zusammenarbeit mit Pär.

„Still ist die Nacht“ ist ein solider Kriminalroman, der eingebettet ist in die private Geschichte von Maya und ihren Freundinnen. Oft ist es umgekehrt, da ist das Privatleben der Ermittler schmückendes Beiwerk, aber bei dieser Krimireihe steht es eindeutig im Vordergrund. Im ersten Teil „Im Herzen so kalt“ fand ich es faszinierend, aber dieses Mal hat es mich eher gelangweilt. Das liegt aber auch an dem Kriminalfall, der im ersten Teil eindeutig spannender war. Aber ich freue mich trotzdem jetzt schon auf den dritten Teil!

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.11.2024
Die Himmelsstürmer / Herrliche Zeiten Bd.1
Prange, Peter

Die Himmelsstürmer / Herrliche Zeiten Bd.1


sehr gut

Liebe und Freundschaft

Im Grandhotel Pupp in Karlsbad treffen sich 1871 drei junge Leute: die Londonerin Vicky, der Berliner Paul und der Pariser Auguste (Escoffier). Schnell fühlen sie sich in Freundschaft verbunden und ich werde sie über viele Jahre begleiten, ihre Höhen und Tiefen miterleben. Alle drei haben ihre Träume und ich war sehr gespannt, was sich davon dann tatsächlich verwirklichen lässt. Und das alles geschieht vor einer authentischen historischen Kulisse.
Peter Prange ist ein großartiger Erzähler. Er hat ganz schön viel zwischen zwei Buchdeckel gepackt. Sein Schreibstil ist sehr dicht, detailliert und auch sehr authentisch. Das heißt für mich aber, dass ich einige Ausdrücke tatsächlich nachschlagen musste, weil sie mir nicht geläufig waren. Anderseits ist natürlich sehr stimmig, wenn für ein historisches Buch auch historische Sprache verwendet wird!

Peter Prange lässt seine drei Helden abwechselnd zu Wort kommen und das in sehr kurzen Kapiteln. So muss ich als Leser immer wieder switchen. Auch die Schauplätze verändern sich stetig. Das macht das Lesen außerordentlich spannend, zumal Peter Prange die Kapitel oft mit einem Cliffhanger enden lässt.

Sehr schnell entwickelt sich Vicky zu meiner Lieblingsfigur. Ihr Schicksal hat mich am meisten bewegt. Aber auch die jungen Männer kommen mir sehr nah. Ich finde es sehr interessant, die geschichtlichen Ereignisse mit ihren Augen zu erleben.

Ich begleite Vicky, Paul und Auguste fast 30 Jahre, von 1871 bis zum Wechsel in das neue Jahrtausend. Das Buch ist der erste Teil einer Dilogie und in drei große Teile unterteilt. Am Ende des Buches finde ich eine Liste der handelnden Personen und neben dem weltberühmten Auguste Escoffier begegnen mir auch weitere historische Personen. Die Handlung ist fiktiv, aber genau so könnte sich vieles zugetragen haben. Ich bin schon sehr gespannt auf Teil 2!

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.11.2024
Tee auf Windsor Castle (eBook, ePUB)
Parker, Claire

Tee auf Windsor Castle (eBook, ePUB)


sehr gut

Zauberhafte und kluge Geschichte

Viele Bücher beginnen mit einem Zitat und manche mag ich besonders gerne so wie dieses hier: „Das Leben ist schön, nur wir machen es kompliziert.“ Das ist nur der Anfang von sehr vielen klugen und merkenswerten Sätzen, für die ich dieses Büchlein liebe.

Kate stammt aus dem East End in Glasgow, mag die Royals eigentlich nicht und nimmt nur ihrer Freundin Zaira zu Liebe an einer Führung durch Windsor Castle teil. Kate ist eine typische Glaswegian und ich mag sie trotz ihrer manchmal sehr groben Sprache sehr.

Die einzelnen Kapitel haben sehr passende und originelle Überschriften, die mich sehr auf das Folgende einstimmen. Kate ist einfach cool und „Zu den Vorteilen einer nicht ganz so vornehmen Abstammung gehört es, dann man früh lernt, sich unauffällig zu verdrücken“ und genau das macht Kate auch, um einem sehr dringenden Bedürfnis nachzugehen. Die geheimen Gänge führen sie dann in die besagte Küche und dann wird die Geschichte richtig rührend, als sie dort auf die alte Dame namens Betty trifft. Ich hatte natürlich sofort die Queen vor Augen. Kate und Betty könnten unterschiedlicher nicht sein, aber sie lernen viel voneinander und das ließ mich oft schmunzeln. Schon lange habe ich keine so durchgehend schöne Geschichte gelesen mit so vielen klugen Weisheiten.

Tee auf Windsor Castle wärmt das Herz, zaubert ganz oft ein Lächeln ins Gesicht und regt auch zum Nachdenken an!

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.