Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 596 Bewertungen
Bewertung vom 05.12.2025
Tod zur Teestunde
Horowitz, Anthony

Tod zur Teestunde


sehr gut

Ein Buch im Buch

Dies ist bereits der 3. Band der Reihe um die Lektorin Susan Ryeland. Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, hat mir für das Verständnis kein Wissen gefehlt. Allerdings fand ich den Anfang etwas zäh. Fans der Reihe werden hier eventuell darüber wegsehen können, weil sie einfach das Wiedersehen mit den vertrauten Figuren genießen.

Susan Ryeland ist gerade wieder von Kreta nach London gezogen und dort freiberuflich für einen kleinen Verlag tätig, Eliot Crace soll die erfolgreiche Serie mit dem Detektiv Atticus Pünd nach dem Tod des Autors weiterführen und Susan ihn dabei unterstützen. Schon nach den ersten Manuskriptseiten wird Susan klar, dass Eliot die Handlung seines Buches nicht frei erfunden hat, sondern verklausuliert über seine eigene Familie schreibt - inklusive Mord an seiner Großmutter, der vor zwanzig Jahren als natürlicher Tod abgetan wurde. Als Eliot bei einem Unfall mit Fahrerflucht (oder Mord?) ums Leben kommt, ist dummerweise sein Buch noch nicht zu Ende geschrieben und somit der Täter noch nicht entlarvt. Susan macht sich auf die Suche nach der Wahrheit und gerät dabei sogar selbst unter Mordverdacht.

Wie erwähnt, fand ich den Anfang etwas zäh. Hier wurden einige Personen eingeführt und dann bekam ich etliche Seiten von Eliots Manuskript zu lesen, das ich zunächst nicht wirklich spannend fand. Erst als die Verknüpfung des Manuskripts mit der Wirklichkeit zutage trat, konnte mich der Roman mehr fesseln. Der gemütliche Schreibstil, der stark an die alten klassischen Krimis zum Beispiel von Agatha Christie erinnert, hat mir sehr gut gefallen. Es muss ja nicht immer atemberaubend und blutrünstig sein. Das Gesamtkonzept hat hier gut gepasst. Die zweite Hälfte des Buches wurde dann auch noch richtig spannend, sodass ich sie in einem Rutsch bis zum Ende lesen wollte. Die Auflösung empfand ich als raffiniert und zum Teil auch überraschend.

Die Reihe:
1. Die Morde von Pye Hall
2. Der Tote aus Zimmer 12
3. Tod zur Teestunde

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.12.2025
Tierschutzhund Lieblingshund
Löckenhoff, Ursula;Sombecki, Simone

Tierschutzhund Lieblingshund


sehr gut

Hilfreicher Ratgeber für die Adoption eines Tierschutzhundes

Hätte ich diesen Ratgeber gelesen, bevor ich einen Hund aus dem Auslandstierschutz adoptierte, hätte ich einige Fehler vermeiden können.

Ursula Löckenhoff und Simone Sombecki engagieren sich offensichtlich mit viel Herzblut im Tierschutz und geben ihr Wissen in diesem Buch weiter. Dabei streifen sie so ziemlich alle Themen, die für zukünftige Adoptanten relevant sein können, zum Beispiel, woran man einen seriösen Tierschutzverein erkennt und wie eine Adoption üblicherweise vonstatten geht. Auch gesundheitliche Aspekte, die im Prinzip für alle Hunde gelten, aber vermehrt Tierschutzhunden betreffen (Stichwort Mittelmeerkrankheiten, Parasiten, Kastration), werden angerissen. Es wird kurz auf verschiedene Rassen bzw. Gruppen von Hunden wie Herdenschutzhunde eingegangen.

Anhand eines Fragebogens kann jeder Interessierte sich selbst überprüfen, ob ein Hund und wenn ja, ob ein bestimmter Hund zu ihm passt.

Sogar Erziehungstipps geben die Autorinnen, von denen aber vor allem Hundehalter*innen mit eher unkomplizierten Hunden profitieren. Mit Aussagen, dass der Hund zum Beispiel keinen Besuch verbellen sollte, ist mir nicht geholfen. Das ist mir schon selbst klar, dass ich das nicht möchte. Wie ich den Hund aber dazu bringe, wird leider nicht konkret gesagt. Die in diesem Buch viel gepriesene Hausleine hätte in unserem Fall nicht geholfen. ;-)

Für Hunde-Anfänger bietet dieses Buch einen recht umfassenden Einblick in das Thema Tierschutzhund, kann aber natürlich nicht wirklich alle Fragen beantworten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2025
Eines jungen Mannes Reise in die Nacht / Inspektor Gunnar Barbarotti Bd.9
Nesser, Håkan

Eines jungen Mannes Reise in die Nacht / Inspektor Gunnar Barbarotti Bd.9


sehr gut

Großartiger Schreibstil

Auch Band 9 der Reihe um den schwedischen Kommissar Gunnar Barbarotti und seine Lebensgefährtin und Kollegin Eva Backman hat mir gut gefallen. Vorkenntnisse sind nicht vonnöten. Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen; das vergangene Privat- und Berufsleben der Protagonist*innen spielt über die hier noch einmal erwähnten Details hinaus keine Rolle.

Kurz vor den Sommerferien wird der Mathematik- und Sportlehrer Allan Fremling in seiner Wohnung erschossen. Eine Ungeheuerlichkeit in dem ansonsten so ruhigen Wohnviertel Kvarnbo! Die Polizei tappt vollkommen im Dunkeln - die Leserschaft aber weiß früh Bescheid, wer den unsympathischen Lehrer kaltblütig ermordet hat. Als dann noch ein weiterer Mann erschossen aufgefunden wird, geht das polizeiliche Rätselraten munter weiter.

Neben der Unaufgeregtheit der Erzählung, die das Ganze sehr realistisch erscheinen lässt, gefielen mir vor allem die Dialoge zwischen Gunnar Barbarotti und Eva Backman. Die beiden sind wie ein altes Ehepaar, das sich in- und auswendig kennt. Sie beenden die Sätze der/des jeweils anderen und wissen eigentlich immer Bescheid, was der/die andere denkt. Sehr sympathisch!

Auch wenn einiges an Spannung dadurch verloren geht, dass man den Täter schon früh kennt, macht das Lesen trotzdem Spaß. Immerhin geht es noch darum, wann und wie die Polizei dem Täter auf die Spur kommt und wie viele Leichen es bis dahin eventuell noch geben wird. Wir haben hier also einen Kriminalroman ganz ohne falsche Fährten, der trotzdem zu fesseln weiß und dank des tollen Schreibstils und der tiefgründigen Figuren für ein paar schöne Stunden voller Lesevergnügen sorgt.

Die Reihe:
1. Mensch ohne Hund
2. Eine ganz andere Geschichte
3. Das zweite Leben des Herrn Roos
4. Die Einsamen
5. Am Abend des Mordes
6. Barbarotti und der schwermütige Busfahrer
7. Schach unter dem Vulkan
8. Ein Brief aus München
9. Eines jungen Mannes Reise in die Nacht

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.11.2025
Ring the Bells
McDonnell, C. K.

Ring the Bells


ausgezeichnet

Wieder ein herrliches Lesevergnügen

Inhalt:
Fieberhaft arbeiten die Mitglieder der Redaktion der Stranger Times an der Weihnachtsausgabe und es sieht so aus, als könnte die Zeitung endlich mal pünktlich in den Druck gehen und die Redaktionsmitglieder Grace zuliebe eine kleine Weihnachtsfeier abhalten. Doch dann kommt es natürlich ganz anders. Der Abend ist gelaufen, und dank einer unfreiwilligen Beschwörung gerät das Weihnachtsfest und sogar die ganze Menschheit in Gefahr.

Meine Meinung:
Schon der Prolog ist klasse gemacht. Einerseits werden hier noch einmal grob die wichtigsten Ereignisse und Personen aus den vorherigen Bänden erwähnt, andererseits wird eine erwartungsvolle Atmosphäre geschaffen, die mich geradezu auf die kommende Handlung hin fiebern ließ. Sicherlich macht das Lesen mehr Spaß, wenn man die Vorgängerbände kennt, denn es tummeln sich hier so viele verschiedene Personen und Gruppierungen, dass man sonst leicht den Überblick verlieren und viele Details gar nicht einordnen kann.

Caimh McDonnell lässt auch im fünften Band seiner fantastischen Reihe um die Wochenzeitung für Übersinnliches „The Stranger Times“ in Manchester jede Menge skurrile Ereignisse und witzige Dialoge auf die Leserschaft los - ein richtiges Feuerwerk, das von Anfang bis Ende gute Laune macht, trotz einiger eingestreuter ernster Elemente.

Neben dem altbekannten Personal werden neue Charaktere eingeführt, zum Beispiel der vierzehnjährige Clint, der sich als Redaktionsschreck erweist, auch wenn Grace in ihm den guten Jungen sehen will. Oder der alte Gott Zalas, der sich eine Anhängerschaft sucht. Manny bekommt dieses Mal seine eigene Geschichte, die ich sehr berührend fand. Und an Banecroft lernen wir eine ganz neue Seite kennen.

Die Stimmung ist leicht weihnachtlich, aber keine Angst, auch Weihnachtshasser kommen auf ihre Kosten. ;-)

Mit seiner kunterbunten, vielfältigen Handlung und dem genialen Humor, der genau auf meiner Linie liegt, empfand ich „Ring The Bells“ als einen der besten Bände dieser Reihe. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.

Die Reihe:
1. The Stranger Times
2. This Charming Man
3. Love Will Tear Us Apart
4. Relight My Fire
5. Ring The Bells

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.11.2025
Luft / Die Elemente Bd.4
Boyne, John

Luft / Die Elemente Bd.4


ausgezeichnet

Ein rundes Finale

„Luft“ ist der vierte von vier zusammengehörigen Kurzromanen aus der Feder des großen irischen Schriftstellers John Boyne. Ich würde sagen, die ersten drei können auch unabhängig von den anderen gelesen werden. Für den vierten sollte man besser Vorkenntnisse haben, denn hier werden die Handlungen der Vorgängerbände mit einem zeitlichen Abstand fortgesetzt, diesmal mit Aaron Umber in der Hauptrolle.

Das Buch beginnt eher ruhig, was aber nicht schlecht ist. Mit mysteriösen Andeutungen macht der Autor mich neugierig. Aaron ist zusammen mit seinem Teenager-Sohn Emmet auf einer Reise, von Australien, wo sie leben, nach irgendwo. Wohin genau sie wollen und warum, erfahren wir erst später. Vater und Sohn sind stundenlang auf engem Raum zusammen; das ist in dem Alter nicht einfach, zumal Aaron eine wunde Vergangenheit hat, von der Emmet nichts weiß.

Sehr einfühlsam beschreibt John Boyne die schwierige Annäherung zwischen Vater und Sohn, die Notwendigkeit der Aufarbeitung der Vergangenheit, damit die Zukunft kommen kann.

Das Buch erschien im Oktober 2025 im Piper Verlag. Übersetzt wurde es von Maria Hummitzsch.

Die Elemente:
1. Wasser
2. Erde
3. Feuer
4. Luft

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.11.2025
Der unsichtbare Elefant
Edelmann, Max A.

Der unsichtbare Elefant


sehr gut

Vielversprechendes Debüt
Inhalt:
Thomas Siebemorgen ist Anwalt in einer renommierten Düsseldorfer Kanzlei. Eines Abends steigt er im 18. Stock über die Brüstung zum Innenhof. Er will springen. Seine Kollegin María Polonio sieht ihn und kann ihn von seinem Suizidgedanken abbringen. Doch Thomas stürzt trotzdem in die Tiefe.

In den nächsten Tagen versucht María herauszufinden, was in Thomas vorging. Auch Simon Nyakuri, der kanzleiintern mit der Klärung beauftragt wurde, und Viktor Kemper vom Kriseninterventionsteam machen sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Meine Meinung:
Selten hat mich eine Story gleich zu Anfang so sehr in ihren Bann gezogen wie „Der unsichtbare Elefant.“ Das Mysterium um Thomas Siebenmorgens Unfallsuizid hat mir genauso wenig Ruhe gelassen wie María, Viktor und Simon. Jeder der drei geht auf eine andere Weise an die Nachforschungen, teilweise überschneiden sie sich aber auch. Wir lernen immer mehr Menschen kennen, die mit Thomas zu tun und einen Einfluss auf ihn hatten. Auch wenn nicht alles hundertprozentig rosig war in Thomas’ Leben, erklärt doch nichts davon einen Suizid. Der Weg zur tieferen Wahrheit ist weit.

Max A. Edelmann erleichtert ihn den Lesenden durch einen fesselnden Schreibstil, eine gelungene Atmosphäre sowie plastische, tiefgründig ausgearbeitete Figuren. Perspektivwechsel zwischen María, Viktor und Simon und kurze Kapitel, die meist mit einem kleinen Cliffhanger enden, sorgen dafür, dass man immer weiter lesen möchte.

Der Autor versteht es, Erwartungen zu schüren. Leider werden meine Erwartungen am Ende nicht ganz erfüllt. Hier verzettelt sich die Geschichte ein wenig anstatt auf den Punkt zu kommen. Andere Lesende können dies natürlich anders empfinden. Ich werde mir den Namen Max A. Edelmann aber auf jeden Fall merken und hoffe, bald mehr von ihm zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.11.2025
Mein Unglück beginnt damit, dass der Stromkreis als Rechteck abgebildet wird
Stanisic, Sasa

Mein Unglück beginnt damit, dass der Stromkreis als Rechteck abgebildet wird


ausgezeichnet

Gehaltene und ungehaltene Reden

Sehr zu Recht wurde der deutsch-bosnische Schriftsteller Saša Stanišić schon mit vielen Preisen ausgezeichnet. In diesem Büchlein sind nun einige seiner Dankesreden sowie Reden zu anderen Anlässen und auch noch gar nicht gehaltene versammelt. Jede einzelne davon sollte man sich genüsslich auf der Zunge zergehen lassen. Nicht weil sie so lieblichen Inhalts sind, sondern weil Saša Stanišić einfach genial mit der Sprache spielt. Der Inhalt dagegen ist oft sehr ernst. Hier geht es um den Krieg in Ex-Jugoslawien, um Missstände in unserer Gesellschaft, um Menschen in Not, aber auch um Mut und Hoffnung.

Mit einem unglaublich leichten Schreibstil und pointiertem Witz wechselt der Autor zwischen Fakten und Fiktion, zwischen Erinnerungen und philosophischen Überlegungen. Stanišić nimmt dabei jeden Einzelnen von uns in die Pflicht, die Welt ein bisschen besser zu machen. Packen wir’s an!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.11.2025
Feuer / Die Elemente Bd.3
Boyne, John

Feuer / Die Elemente Bd.3


ausgezeichnet

Beeindruckend und bedrückend

Freya, die wir bereits in „Erde“ kennen gelernt haben, ist in diesem dritten Band der Elemente-Tetralogie die Hauptfigur. Als Leser*in ist man ganz nah an diesem Charakter dran und das verlangt einem schon einiges ab. Freya wurde als Kind zum Opfer, und als Erwachsene richtet sie ihr ganzes Leben auf Rache aus. Wie sie das macht, ist harter Tobak und hat mich wirklich geschockt.

Erzählt wird in zwei Zeitebenen, die sich immer wieder abwechseln: Freya als Zwölfjährige und Freya heute mit sechsunddreißig Jahren. Dabei kommen nach und nach immer mehr Details ans Tageslicht, die sich schließlich zu einem vollständigen Bild zusammensetzen. Der Autor schafft es dabei mit seiner sensiblen Schreibweise, in mir ein Verständnis zu entfachen für Dinge, die eigentlich unverständlich sind.

„Feuer“ ist der dritte von vier Kurzromanen aus der Feder des großen irischen Schriftstellers John Boyne, die locker zusammenhängen, aber problemlos unabhängig voneinander gelesen werden können. Das Buch erschien im Oktober 2025 im Piper Verlag. Übersetzt wurde es von Maria Hummitzsch.

Die Elemente:
1. Wasser
2. Erde
3. Feuer
4. Luft

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2025
Erde / Die Elemente Bd.2
Boyne, John

Erde / Die Elemente Bd.2


ausgezeichnet

Fesselnder Kurzroman

„Erde“ ist der zweite von vier Kurzromanen aus der Feder des großen irischen Schriftstellers John Boyne, die locker zusammenhängen, aber problemlos unabhängig voneinander gelesen werden können. Das Buch erschien im Oktober 2025 im Piper Verlag. Übersetzt wurde es von Nicolai von Schweder-Schreiner.

Der junge Profifußballspieler Evan Keogh steht zusammen mit seinem Freund Robbie in einem Vergewaltigungsprozess vor Gericht. Die beiden beteuern hartnäckig ihre Unschuld, müssen sich aber mit dem Shitstorm in den sozialen Medien und der vorläufigen Suspendierung ihres Vereins auseinandersetzen.

Wir begleiten Evan durch die Prozesstage, wobei die Erzählung immer wieder durch Rückblenden zu Evans Vergangenheit unterbrochen wird. So erfährt man langsam, wie Evan zu dem wurde, der er nun ist: ein junger Mann, der sich ein Leben lang nach Liebe gesehnt hat, aber immer nur zurückgewiesen oder ausgenutzt wurde, vor allem ausgerechnet von den Menschen, die ihm am Herzen lagen.

Obwohl Evan nicht wirklich sympathisch erscheint, kann man seine Handlungsweisen gut nachvollziehen. Hier hat der Autor wirklich gute Arbeit geleistet. Mich hat Evans Geschichte tief berührt. Der versöhnliche Schluss hat mir besonders gut gefallen.

Die Elemente:
1. Wasser
2. Erde
3. Feuer
4. Luft

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2025
Knochenkälte / David Hunter Bd.7
Beckett, Simon

Knochenkälte / David Hunter Bd.7


gut

Hat mich sehr enttäuscht

„Knochenkälte“ ist Band 7 der Reihe um den forensischen Anthropologen Dr. David Hunter, kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Eher würde ich allerdings zu den ersten Bänden der Reihe raten, die ich wirklich geliebt habe, da ich vor allem die forensischen Aspekte sehr interessant finde, die im aktuellen Band doch etwas zu kurz kommen.

Hunter verschlägt es dieses Mal in das Dorf Edendale in den Cumbrian Mountains, wo er nur landet, weil er sich granatenmäßig verfahren hat. Natürlich wird das Dorf dann von der Umwelt abgeschnitten und es werden diverse Leichen entdeckt. Leider kein allzu neues Setting, sondern eins, das ich schon zig Mal gelesen habe, und zwar weit besser ausgeführt. Der Autor beweist hier eine enorme Vorstellungskraft und erzählt eine dermaßen unwahrscheinliche (aber doch mögliche) Geschichte. Ich halte einen Sechser im Lotto für wahrscheinlicher als diese enorme Anhäufung von Zufällen.

Auch mit den Figuren konnte Simon Beckett mich nicht überzeugen. Hunter selbst strauchelt ohne Plan durch die Handlung, seine forensischen Kenntnisse sind kaum gefragt. Auch die übrigen Personen brachten mich nicht zum Mitfiebern, weil sie einfach zu unsympathisch und plakativ gezeichnet sind.

Warum vergebe ich dann doch noch 3 Sterne? Ganz einfach: Simon Beckett hat eigentlich fast alles richtig gemacht. Der Schreibstil ist gut lesbar, mir sind keine Logikfehler aufgefallen, die Geschichte ist leidlich spannend und am Schluss sind alle Fragen geklärt. Nur mir persönlich hat es halt inhaltlich nicht gefallen.

Empfehlen mag ich dieses Werk daher nicht. Wie ich mich kenne, werde ich einem nächsten Band aber trotzdem noch mal eine Chance geben. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Die Reihe:
1. Die Chemie des Todes
2. Kalte Asche
3. Leichenblässe
4. Verwesung
5. Totenfang
6. Die ewigen Toten
7. Knochenkälte

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.