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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
lisbethsalander
Wohnort: 
Zossen

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 10.02.2025
Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
Decker, Anika

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben


ausgezeichnet

Volltreffer

Der Name der Autorin dieses Buches, Anika Decker, sagte mir tatsächlich vor der Lektüre ihres neuen Buches rein gar nichts. Eine Lücke, die nun geschlossen ist, und "Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben" wird mit Sicherheit nicht das letzte sein, was ich aus ihrer Feder gelesen habe! Der Titel ist, wie ich finde, ein gelungener Marketing Schachzug des Verlages, man kann als Käufer in einer Buchhandlung tatsächlich nur schwer widerstehen! Protagonistin Nina, kurz vor der 50, ist kürzlich von ihrem langjährigen Ehemann verlassen worden und verliebt sich, nachdem sie eine neue Beziehung für sich quasi bereits fast ausgeschlossen hatte, in David, einen 20 Jahre jüngeren Mann. Mit dieser Altersdiskrepanz kommt sie selbst am allerwenigsten klar und überträgt ihre eigene Skepsis auf alle anderen. Die Autorin hinterfragt damit gesellschaftliche Klischees auf eine wie ich fand, sehr gelungene Art und Weise. Wir erfahren die Info nicht nur aus der Sicht der Hauptperson in der Ich-Form erzählt, sondern auch andere wichtige handelnde Menschen, wie zum Beispiel ihre jüngere Schwester Lena kommt zu Wort, aber auch Männer aus ihrem Leben. Das Ganze unterlegt mit einem subtilen Humor zwischen den Zeilen, ein bisschen Gesellschaftskritik, Lena möchte unbedingt vom Umfeld in Berlin-Zehlendorf, wo viele Reiche und Schöne wohnen, akzeptiert sein und verleugnet sich dafür selbst. Alles in der für mich speziellen Art der Autorin unterhaltsam und trotzdem mit Tiefgang umgesetzt. Deshalb die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.02.2025
Not your Darling
Blake, Katherine

Not your Darling


sehr gut

Gelungenes Sittenbild der Glamourwelt Hollywoods in den 50ern

Aus der jungen jungen Margret, die im England der 50er Jahre gen Hollywood aufbricht , wird schnell Loretta Darling,die Protagonistin dieses Romans. Katherine Blake erzählt in ihrem Buch "Not your Darling" die Geschichte dieser Frau, die ziemlich selbstbewusst ihren Traum, Maskenbildnerin zu werden und mit den ganz großen Schauspielern zu arbeiten, in die Tat umsetzt. Dass dies nicht immer einfach ist und ihr Steine in den Weg gelegt werden, versteht sich fast von selbst. Es wird spannende Leseunterhaltung geboten. In sehr ansprechendem lockeren Schreibstil wird man schnell in die Handlung hinein katapultiert, alle Charaktere sind extrem authentisch skizziert. Loretta verschafft sich Respekt in der größtenteils von Männern dominierten Welt. Allenfalls das Ende war mir vielleicht etwas abrupt geraten. Dafür fand ich jedoch das Cover überaus ansprechend gestaltet und zur Geschichte passend!

Bewertung vom 16.01.2025
Warum Hunde uns zu besseren Menschen machen
Kotrschal, Kurt

Warum Hunde uns zu besseren Menschen machen


ausgezeichnet

Sehr gelungenes Sachbuch

"Warum Hunde uns zu besseren Menschen machen" war tatsächlich mein erstes Buch von Prof. Kurt Kotrschal. Sowohl der Titel als solches als das mehr als ansprechend gestaltete Cover haben mich vom ersten Moment an mitgenommen. Die vielen Bilder im Inneren haben dann ihr Übriges getan, um mich vollends um den Finder zu wickeln. Seit über 30 Jahren habe ich selber immer mindestens einen Hund und habe diese Entscheidung zu keiner Stunde bereut. Die Hunde bereichern unser Leben, der Hund ist als Gefährte des Menschen nicht wegzudenken, und das ist schon seit vielen vielen 1000 Jahren so. In der heutigen Zeit fungiert unser treuer Begleiter auch in gesellschaftsrelevanten Bereichen, er wird als Therapiehund eingesetzt, als Begleithund für Menschen mit Handicap und als Spürhund gebraucht, eine Tatsache, die man natürlich weiß, aber es liest sich äußerst interessant und angenehm, die Thematik "Beziehung Hund-Mensch" wird hier auf sehr sehr angenehme Art und Weise beschrieben und mit schönen Buldern unterlegt, es war für uns hier tatsächlich überzeugend und berührend. Der Schreibstil ist locker und angenehm, der Autor kombiniert neuste wissenschaftliche Stufdien mit eigenen Erfahrungen, ich fühlte mich bei der gekonnten Struktur immer komplett mitgenommen. Dafür gibt es von mir eine volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.01.2025
Rosa Fröhlich - Der Tod wird kalt serviert
Mohn, Frieda

Rosa Fröhlich - Der Tod wird kalt serviert


ausgezeichnet

Überaus gelungener Lokalkrimi

Ja, ich hatte hohe Erwartungen an diesen neuen Krimi von Frieda Mohn! Und ja, diese Erwartungen wurden mehr als erfüllt! Allein schon das perfekt gestaltete Cover, das eine Berliner Kneipe zeigt, ist großartig gelungen und hat mich dieses Buch immer wieder sehr gerne zur Hand nehmen lassen! Im Mittelpunkt steht Rosa Fröhlich, ein Berliner Urgestein, die gemeinsam mit ihrem Vater ermittelt, der immerhin schon über 80 ist. Alle Charaktere sind mehr als authentisch skizziert, man meint sie tatsächlich alle persönlich zu kennen. Für mich als waschechte Berlinerin war es eine große Freude, auch die Berliner Mundart zu lesen, die ja leider oftmals verpönt ist. Auch das verwendete Lokalkolorit hat mich absolut überzeugt, der Schreibstil der Autorin ist extrem flüssig und angenehm, so dass man nur so durch die Seiten fliegt und die Lektüre nur schwer aus der Hand legen kann. Der Kriminalfall hat mich miträtseln lassen, er wurde absolut schlüssig gelöst, u. doch hatte ich das Ende nicht voraussehen können. Ab sofort warte ich auf mehr aus der Feder von Frieda Mohn, was hoffentlich nicht allzu lange dauert! An dieser Stelle gibt es erstmal eine absolute Leseempfehlung und natürlich fünf Sterne!

Bewertung vom 03.01.2025
Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
Reilly, K. J.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen


ausgezeichnet

Berührende und humorvolle, jedoch niemals kitschige Geschichte
An "Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" von K.J. Reilly hatte ich zugegebenermaßen gar nicht so hohe Erwartungen, da mir der Name der Autorin bisher gar nichts sagte. Um so mehr war ich überrascht, dass ich von der ersten Seite an sofort gepackt war und gleich in der Geschichte dran. Zum einen lag das natürlich am tollen, flüssigen Schreibstil, aber auch die einzelnen Charaktere sind so authentisch skizziert, dass man meint, jeden einzelnen bereits zu kennen. Die Situation des Protagonisten Asher, eines Jungen, der durch einen Unfall seine Mutter verloren hat, ist von der Autorin so empathisch und berührend, jedoch nie kitschig, sondern sogar mit einem stellenweise humorvollen Ton zwischen den Zeilen geschrieben, dass die Lektüre extrem leicht fällt, auch wenn das Thema eigentlich ein trauriges ist. Das Buch lässt sich nur schwer aus der Hand legen und bekommt deshalb von mir die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung! Das liebevoll gestaltete Cover, das mich ebenfalls sehr angesprochen hat, tat sein Übriges. Die Autorin werde ich auf jeden Fall im Auge behalten!

Bewertung vom 01.01.2025
Das Fräulein muss sterben
Grän, Christine;Waldenfels, Marianne von

Das Fräulein muss sterben


sehr gut

Gut recherchierter Krimi aus den 70ern in der alten Bundesrepublik

In ihrem historischen Krimi "Das Fräulein muss sterben" legen die Autorinnen Grän und Waldenfels ein gut recherchiertes Sittenbild der frühen 70er Jahre in der alten Bundesrepublik vor. Im politischen Bonn angesiedelt ereignet sich im Penthouse einer niederländischen Journalistin ein Todesfall, Mord oder Selbstmord? Clara Frings, eine Kommissarin bei der Kriminalpolizei ermittelt, wenn auch nicht an vorderster Front, denn derart aktive Frauen waren zu dieser Zeit alles andere als angesagt und üblich. Die Protagonistin hat mit allerlei Vorurteilen zu kämpfen, nicht nur an ihrem Arbeitsplatz, sondern auch in der eigenen Familie. Das Autorenduo Grän/Waldenfels hat einen spannenden abwechslungsreichen und hochinteressanten Einblick in die damalige Gesellschaft vorgelegt, es hat mir sehr gut gefallen, dass die politische Situation der damaligen Zeit rund um Kanzler Willy Brandt, Spion Guillaume und alles, was damit zusammenhing, einen großen Teil der Handlung im Hintergrund ausgemacht hat. Ich fühlte mich gut unterhalten, und vieles, was ich aus meiner Kindheit noch im Hinterkopf hatte, lebte wieder auf. Eine unbedingte Leseempfehlung für "Das Fräulein muss sterben"!

Bewertung vom 30.12.2024
Für immer
Lunde, Maja

Für immer


gut

Interessantes Gedankenexperiment, das mich jedoch nicht komplett abholen konnte

In ihrem neuen Buch "Für immer" stellt Maja Lunde ein utopisches Gedankenexperiment an: Angesichts einer Handvoll Einzelschicksalen erleben wir als Leser mit, wie plötzlich quasi die Zeit für die Menschen stehen bleibt, sie also nicht mehr älter werden; niemand wird geboren, aber auch niemand stirbt. Was wäre, wenn es uns so ginge? Was anfangen mit der "geschenkten Zeit"? Und ist so etwas überhaupt erstrebenswert? Die Autorin widmet sich damit existenziellen Fragen der Menschheit, die schon viele kluge Köpfe vor ihr bewegt haben, Tod und ewiges Leben. Ich hatte aufgrund der Tatsache, dass ich schon mehrere Bücher von Maja Lunde gelesen hatte, recht hohe Erwartungen an dieses Buch. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig, kapitelweise wechselnd aus der Sicht der unterschiedlichen Protagonisten erfahren wir Stück für Stück immer ein bisschen mehr aus dem (Er)leben und über das Umfeld der Personen. Auch wenn es eigentlich ein interessanter Plot ist, fehlte mir bei den Einzelschicksalen der Tiefgang, so richtig hat es mich zu keiner Zeit gepackt, muss ich gestehen. Keiner der Charaktere war mir in irgendeiner Form wirklich nah, mir fehlten eindeutig Emotionen. Für mich konnte die Autorin mit keinem der nachfolgenden Bücher, auch hier wieder nicht, an "Die Geschichte der Bienen" anschließen.

Bewertung vom 21.12.2024
Okaye Tage
Mustard, Jenny

Okaye Tage


gut

Zwiegespalten

Bei der Bewertung von "Okaye Tage" von Jenny Mustard bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten. Die Liebesgeschichte von Sam und Luc, einer schwedischen Studentin, die vorübergehend in London jobt und sich dort Hals über Kopf verliebt, obwohl sie weiß, dass die Zukunft der Beziehung aufgrund der unterschiedlichen Wohnorte in den Sternen steht. Einerseits war ich aufgrund vieler kleiner Details genervt von den Charakteren, ihrer Zerrissenheit, ihrer Unreife, ist man tatsächlich noch so kopflos, wenn man auf die 30 zugeht? Andererseits war ich auch wegen der Spannung produzierenden wechselnden Erzählperspektive nah an den Personen dran, bin eingetaucht in die Handlung und musste immer weiter hören, was nun passiert. Meine Skrupel fingen eigentlich schon beim Titel an. Ist es heutzutage tatsächlich grammatikalisch richtig, "okaye Tage" zu sagen? Unsere Sprache wird immer weiter verunstaltet, da ist die Rede von "Dramas", heißt es nicht Dramen? Oder geht heutzutage wirklich alles, u. keiner stört sich mehr an solchen Fehlern? Auch das Gendern hat meinen Fluss beim Hörbuch deutlich beeinträchtigt! Und nein, ich fühle mich als Frau nicht diskriminiert, wenn ausschließlich von Mitarbeitern oder Ingenieuren die Rede ist, und die weibliche Form unter den Tisch fällt! Oder ist das tatsächlich der Zeitgeist genau wie die Sojamilch und das ausschließlich vegetarische oder vegane Essen, das die Protagonisten konsumieren, man ernährt sich also gesund, lässt sich aber mit Alkohol voll laufen bis zur Besinnungslosigkeit, seltsame Gegensätze. Verhält sich so diese Generation, u. ich bin fast 30 Jahre älter u. somit nicht mehr die Zielgruppe? Kann sein, dann ist es wohl so! Sam und Luc sind zerrissen von Selbstzweifeln und halten es jeweils nicht für möglich, dass der andere sich genauso stark verliebt hat wie sie. Als Sam zurück nach Schweden geht, leiden beide, jeder für sich, werden sie sich wieder sehen? Daran lassen sie uns als Leser teilhaben, und das habe ich trotz zeitweiligem Kopfschütteln recht gern gehört und fühlte mich auch immer wieder gut unterhalten. Eine hundertprozentige Leseempfehlung kann ich aufgrund der vielen Kritikpunkte nicht ohne Weiteres aussprechen und denke, jeder soll sich hier seine eigene Meinung bilden.

Bewertung vom 09.12.2024
Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
Rotaru, Lana

Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)


gut

Liebesgeschichte mit Tiefgang

Im neuen New-Adult-Roman (übrigens in meiner Ausgabe mit tollem Farbschnitt) "Be my shelter" stehen die junge Kaira und Cooper, ein guter Freund ihres Bruders, im Mittelpunkt. Cooper wurde bei Kaira von deren Bruder bei ihr einquartiert, eigentlich nur vorübergehend. Mit den beiden treffen zwei völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander: Kaira, die Perfektionistin,die es allen und jedem recht machen will und Cooper, der versucht, jede Art von Stress zu vermeiden. Als die beiden dann eine Challenge eingehen, die jeden an seine charakterlichen Grenzen bringen soll und mit den jeweiligen Schwächen konfrontiert, steuert der Plot auf seinen Höhepunkt zu. Ich fand die Autorin hat hiermit eine gelungene und stellenweise auch recht spannende Geschichte geschrieben, auch wenn es doch gerade am Anfang hin und wieder mal die eine oder andere Länge gegeben hat. Der Schreibstil hat mir aber gut gefallen, und ich war sofort in der Handlung drin. Da die Protagonisten tatsächlich eine interessante persönliche Entwicklung durchmachen, bei der wir Leser sie begleiten, war es für mich nicht nur die reine Lovestory, sondern weitaus mehr. Schade finde ich es immer, dass so viele Romane mittlerweile englische Titel haben, obwohl die Sprache des Buches deutsch ist. Von mir gibt es an dieser Stelke aber eine Leseempfehlung für Fans dieses Genres.

Bewertung vom 28.11.2024
Gefährliche Betrachtungen
Eckardt, Tilo

Gefährliche Betrachtungen


sehr gut

Gelungene fiktive Geschichte über den Künstler Thomas Mann

Zwar ist dies kein wirklicher Krimi, trotzdem hat mich diese Geschichte, die 1930 in der Kurischen Nehrung spielt, wo sich Protagonist Thomas Mann seinerzeit ein Sommerhaus baute, sehr gut unterhalten. Ich habe dazu parallel zur Lektüre recherchiert, da ich über diese Fakten wenig wusste, und es sind tatsächlich dokumentierte Grundlagen, die hier verwendet werden. Daraus macht Tilo Eckardt eine in wunderbarer Sprache verfasste Geschichte mit historischem Hintergrund, die durchaus ansatzweise kriminalistische Elemente aufweist. Nachdem dem Künstler die Abschrift einer wichtigen Rede zur politischen Situation in Deutschland abhanden kommt, ermittelt er in dieser Causa gemeinsam mit einem jungen litauischen Übersetzer, den er scheinbar zufällig kennenlernt. Auch wenn der Roman einige Längen aufweist, fand ich den Plot ungewöhnlich und originell. Man erfährt interessante Details aus der damaligen Zeit, der Autor hat die Stimmung großartig eingefangen. Alle handelnden Personen sind authentisch skizziert, man kann sich sehr gut in die Atmosphäre hineinversetzen. Ein interessantes Stück Leseunterhaltung!

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