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Renas Wortwelt

Bewertungen

Insgesamt 233 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2025
Kipferl, Killer, Kerzenschein
Pistor, Elke

Kipferl, Killer, Kerzenschein


gut

Da ist sie wieder in ganzer Pracht, Annemie Engel, die mit scharfem Spürsinn gesegnete Konditorin. Als in ihrem Café Engelsstübchen eine junge Frau nach dem Verzehr einer von Annemies Torten stirbt, gerät sie und damit ihre Backkunst schnell in Verruf. War die Torte vielleicht vergiftet?
Das Internet explodiert und Annemie wird verunglimpft. Zuerst versteht sie, die diesen modernen Unsinn mit den Sozialen Medien komplett ablehnt, gar nicht, was das für den Laden und ihren Stand auf dem Weihnachtsmarkt bedeutet. Doch als die Kunden wegbleiben, entscheidet sie, zu handeln.
So macht sich die Hobbydetektivin auf die Socken, um herauszufinden, woran die junge Mutter wirklich starb. Unterstützung findet die resolute ältere Dame bei ihrem Verlobten Werner, seines Zeichens Buchhändler, ihrer Freundin Gerburg, Inhaberin eines gutgehenden Wollegeschäfts, sowie deren neuem Freund Thilo, einem Elektriker. Die vier nicht mehr ganz taufrischen Spürnasen begeben sich auf Ermittlertour, suchen nach Motiv und Täter bzw. Täterin.
Dabei bringt Annemie ungewollt nicht nur sich selbst, sondern auch ihre kleine Enkelin Nölli in Gefahr. Doch natürlich findet die durchsetzungsstarke Konditorin am Ende die Lösung und kann den Fall aufklären, auch wenn sie sich damit nicht immer ganz astreiner, sprich legaler Methoden bedient.
Während der Ereignisse wird viel gebacken, viel Süßes verspeist, es werden viele Gespräche geführt. So beispielsweise, wenn Annemie und Werner sich als Spendensammler ausgeben und dabei Nachbarn der Toten ausfragen wollen. Oder wenn Annemie die Freundinnen der Toten, allesamt junge Mütter, auf dem Spielplatz beobachtet und dabei aushorchen möchte.
Hier an dieser Stelle wie auch an anderer gelingt es Elke Pistor nicht ganz, die übelsten Klischees zu umschiffen, wobei man da durchaus Absicht vermuten kann, denn genau das sorgt für einen gewissen Witz. Ansonsten ist der Roman diesmal leider eher recht humorlos, ganz anders als man es sonst von dieser fleißigen und von mir immer sehr geschätzten Autorin eigentlich gewöhnt ist. Der running gag mit Annemies stetem überstark betonten Hinweis auf ihren Konditiorinnenstatus läuft sich irgendwann tot.
Auch Spannung kommt nicht so recht auf, das Mordopfer bleibt blass und so weckt es kein wirkliches Interesse an der Aufklärung. Das Mordmotiv wirkt auf mich nicht wirklich schlüssig, alle Figuren abseits von Annemie selbst bleiben farb- und profillos. Die einzige Szene, in der Annemie in wirkliche Gefahr gerät, hat zwar durchaus ein gewisses Spannungspotenzial, da es sich aber um einen leichten Weihnachtskrimi handelt, weiß man einfach, dass das Ganze gut ausgehen muss (was keinerlei Vorwurf darstellen soll).
Allerdings wurde ich diesmal vor allem so gar nicht warm mit der Protagonistin. Annemie Engel hat etliche Sympathiepunkte bei mir eingebüßt, die sie im vorigen Band bei mir sammelte. Durch ihre zu stark betonten Schrullen, ihre Sturheit, ihren Altersstarsinn und die übertriebene Ablehnung moderner Errungenschaften wie Internet, Sozialen Medien usw. (was am Ende dann ganz plötzlich für sie überhaupt kein Problem mehr darstellt).
Hingegen mag ich ihre Resolutheit, ihr sich nicht einschüchtern lassen und ihren moralischen Kompass. Auch wenn sie mir letzteren zu viel heraushängen lässt, zu oft den Zeigefinger hebt. Das alles dämpft das Vergnügen an diesem Krimi. Ein bisschen wirkt das Ganze auf mich wie eine zu früh aus dem Ofen genommene Torte.
Elke Pistor - Kipferl, Killer, Kerzenschein
emons, September 2025
Taschenbuch, 254 Seiten, 15,00 €

Bewertung vom 27.10.2025
Frau Morgenstern und die Offenbarung
Huwyler, Marcel

Frau Morgenstern und die Offenbarung


ausgezeichnet

Eigentlich könnte sich Violetta Morgenstern, ihres Zeichens ehemalige Lehrerin und aktive Auftragsmörderin, längst zur Ruhe setzen. Immerhin teilt sie sich aber inzwischen ihre Stelle bei der Killeragentur mit Freund und Kollegen Miguel Schlunegger, damit sie sich die Kinderbetreuung ebenfalls teilen können. Denn Miguel hat seit der letzten Folge dieser absolut genialen und herrlich absurden Krimireihe seine Zwillingstöchter Ida und Frida bei sich und alle leben zusammen in Violettas Haus. Eine Patchworkfamilie par excellence, könnte man sagen.
Wäre da eben nicht der Beruf von Miguel und Morgenstern und wäre da nicht der Ägyptologe, der einen sensationellen Fund gemacht hat. Eine Mumie mitsamt einer Offenbarung, deren Text alles verändern würde, der die Schweiz, die ganze Nation ins Chaos stürzen würde, ja die ganze Welt. Was also mit der Offenbarung tun, wie deren Inhalt geheim halten, wo doch alle Grabungsmitarbeiter um diesen Text wissen?
Professor Gottlieb hatte sich an diverse Institutionen gewandt, doch nicht alle sind ihm wohlgesonnen. So kommt es, dass Violetta und Miguel den Auftrag bekommen, das gesamte Grabungsteam zu töten. Aber dann kommt ihnen jemand zuvor!
Das hat es noch nie gegeben und so graben die Beiden nun selbst tief, um die Hintergründe aufzudecken. Parallel bekommt Violetta noch eine Art Auftrag, sozusagen als Privatperson. Dabei geht es um eine ehemalige Schülerin von ihr, die zur großen Besorgnis ihrer Mutter ihr bisheriges Leben aufgegeben hat und verschwunden ist. Violetta soll sie finden und ihr ins Gewissen reden.
Derweil hat wiederum Miguel ebenfalls private Sorgen, steht doch das Jugendamt vor der Tür und ficht seine Vaterschaft der Zwillinge an. Zum Glück für Morgenstern bei ihrer Suche und Miguel bei seinem Problemen haben beide einen guten Draht zum IT-Nerd ihrer „Firma“, der ihnen wie schon so oft hilfreich zur Seite steht.
Es dauert eine ganze Weile, bis der Handlungsfaden um den Ägyptologen schließlich zu Miguel und Morgenstern führt, stattdessen sind beide ziemlich lange eher mit sich selbst beschäftigt. Auch laufen viele Handlungsfäden und somit etliche Erzählperspektiven lange nebeneinander her, so dass ich mich über viele Seiten schwertat, so richtig in das ganze Geschehen hineinzukommen. Es schien, als wäre ein winziges bisschen der Dampf raus aus Huwyler – der längst einer meiner absoluten Lieblingsautoren ist. Doch dann laufen natürlich all die verschiedenen Fäden irgendwann zusammen, die Spannung steigt, Kugeln fliegen durch die Luft, Geheimnisse klären sich auf und dann kommt der große Knall.
Dann nämlich kommt die absolute Pointe, die für alle Nebensächlichkeiten, Abschweifungen und Dröseligkeiten der bisherigen Seiten dutzendfach entschädigt. Diese Pointe, der Inhalt der Offenbarung, ist so absolut gelungen, so ein genialer, irrwitziger und typisch Schweizerischer Witz, dass ich lange nicht aufhören konnte zu lachen. Allein für diese wenigen Seiten am Ende lohnt es sich, den gesamten Roman zu lesen.
Wobei es sich natürlich immer und grundsätzlich lohnt, die Bücher von Marcel Huwyler zu lesen. Sein Schreibstil, sein Wortwitz, seine sprachlichen Kapriolen machen die Lektüre seiner Bücher zu einem einmaligen Vergnügen. Und auch wenn Violetta Morgenstern längst das Pensionsalter erreicht hat, wünsche ich mir noch viele Arbeitsjahre für sie, vulgo weitere Romane mit ihr als Protagonistin.
Danke an Marcel Huwyler für diese Frauenfigur und alle Romane mit ihr.

Marcel Huwyler - Frau Morgenstern und die Offenbarung
grafit, September 2025
Taschenbuch, 282 Seiten, 16,00 €

Bewertung vom 24.10.2025
Frost, Forensik, Früchtebrot
Kölpin, Regine;Schwiecker, Florian;Pauly, Gisa

Frost, Forensik, Früchtebrot


gut

Pünktlich und mit der typischen Alliteration im Titel erscheinen wieder 24 Weihnachtskrimis, deren Handlungsorte sich quer über den deutschsprachigen Raum verteilen. Und deren Autorinnen und Autoren mal sehr erfolgreich und gebührend bekannt sind, mal Debütantinnen, die gerade die ersten Sprossen der Erfolgsleiter erklimmen.
So ist auch die Qualität der Geschichten recht unterschiedlich, auch wenn das Thema natürlich immer rund um Weihnachten angesiedelt ist.
Da gibt es die Geschichte von Regina Kölpin über den traditionellen Weihnachtsbrauch auf Wangerooge und wie der gerettet werden muss. Da erzählt Daniel Holbe vom smarten Home, das sich zu Richter und Henker aufschwingt. Justine Pust verlegt ihre Geschichte um weibliche Rache nach Rostock. Carla Eisfelds Geschichte „Glanzstücke“ spielt in Frankfurt, wo eine geschickte Taschendiebin ihren Meister findet. Und das Duo Cornelia Kuhnert und Christiane Franke schreibt über einen vielleicht versehentlichen Tod auf der Jagd.
Dazu gibt es noch Texte von Autoren und Autorinnen, die, so scheint es, ihren Krimi-Reihen entnommen sind. Und die Geschichte von Tibor Rode war für mich leider unlesbar, denn einen Text, der einen einzigen Absatz über viele Seiten bringt, dessen gesamte Geschichte auf etwas mehr als 10 Seiten insgesamt nur viermal einen Absatz macht, empfinde ich als sehr unangenehm.
Insgesamt also eine bunte Mischung aus ganz unterschiedlich gestrickten und in ganz unterschiedlicher Qualität präsentierten Weihnachtskrimis, von unterhaltsam über recht spannend, von seicht bis gelungen.
Sarah Sigle (Hg.) - Frost, Forensik, Früchtebrot
Knaur, September 2025
Taschenbuch, 416 Seiten, 12,99 €

Bewertung vom 22.10.2025
Advent im Grandhotel
Maly, Beate

Advent im Grandhotel


sehr gut

Nicht nur aber auch das wunderschön gestaltete Cover dieses Romans aus Wien bringt einen direkt in Weihnachtsstimmung. Dazu die tief verschneite Gegend, in welcher die fleißige Autorin ihre neue Geschichte ansiedelt und wie immer bei den Protagonisten Ernestine und Anton reichlich Süßspeisen – die perfekte Mischung für einen gemütlichen Leseabend.
Diesmal führt es die ehemalige Lehrerin und ihren Lebensgefährten, den Apotheker Anton, nach Semmering. Denn Ernestine wurde eingeladen, einer Auktion von Kunstgegenständen beizuwohnen und so kann sie den wenig begeisterten Anton überreden, mit ihr dorthin ins Südbahnhotel zu fahren. Begleitet werden sie von Antons Enkelin Rosa und deren bestem Freund Fritzi.
Eine illustre Gästeschar versammelt in dem Hotel, darunter ein ziemlich unsympathisches Unternehmerpaar aus Deutschland, mehrere Balletttänzer und -tänzerinnen, die sich in herzlicher Abneigung zugetan sind sowie zwei Maler, deren Kunstwerke auf der Auktion versteigert werden sollen. Arrangiert wird die Veranstaltung von Hoteldirektor Moritz Silberstein.
Der allerdings sehr schnell schwer in Stress und Schweiß gerät, denn zwei Gemälde werden gestohlen, Gebäck wurde wohl vergiftet, Rosa und Fritzi sind verschwunden und die Animositäten nicht zur zwischen den Tänzerinnen, sondern auch zwischen Silberstein und seinem Konkurrenten vom nächsten Hotel brechen immer mehr aus.
Natürlich hat Ernestine sofort Lunte gerochen und kann nicht widerstehen, zu ermitteln, zu Antons nicht unerheblichem Missfallen. Doch solange er ausreichend mit Gebäck und Süßspeisen versorgt ist, macht er keinen Ärger und lässt seine Ernestine agieren.
Die selbstverständlich das Ganze aufklären kann, ganz im Gegensatz zu dem unfähigen Kommissar, der statt zu ermitteln, sich lieber kostenfrei den Magen vollschlägt.
All das erzählt Beate Maly in ihrer gewohnt munteren Art, voller Verständnis für die Marotten der Menschen, die sie gleichwohl schonungslos offenlegt. Dazu die gelungenen Beschreibungen der Stimmung, der Umgebung und der unterschiedlichen Emotionen, das in Gesamtheit schafft eine perfekte Kulisse für die Geschichte und macht nicht zuletzt den Charme der Romane Beate Malys aus
Dabei ist der vorliegende Roman an sich eher seicht, baut nicht wirklich viel Spannung auf und hat mehr Unterhaltungs- als Krimi-Charakter. Doch man gewinnt dieses gemütliche Paar, Ernestine und Anton, einfach gerne und freut sich über ihre gemütlichen Abenteuer. Dass Beate Maly in ihre oberflächlich so anheimelnden Geschichten immer auch eine sanfte Gesellschaftskritik einbaut, anschaulich gezeigt beispielsweise anhand der Unterschiede im Leben der Küchenmädchen und der reichen Unternehmer, macht die Lektüre zusätzlich zu einem Vergnügen.
Ein Vergnügen, dass sich ganz wunderbar und perfekt mit einem leichten Schmunzeln und einem Teller voller Lebkuchen nebst einer Tasse heißer Schokolade genießen lässt Gerne mehr davon.
Beate Maly - Advent im Grand Hotel
emons, September 2025
Gebundene Ausgabe, 222 Seiten, 18,00 €

Bewertung vom 20.10.2025
Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5


ausgezeichnet

Er kann es einfach. Er kann wunderbare Figuren in hochspannenden Plots agieren lassen, in Geschichten voller Leben, voller Emotion, voller Dramatik und voller subtilem Humor. Richard Osman ist ein wirklich genialer Schriftsteller.
Sein Donnerstagsmordclub mit Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim, den vier munteren Senior:innen, ist wieder aktiv. Nach dem Tod von Stephen, Elizabeths geliebtem Mann, war es still geworden, die vier Mitglieder des Clubs lebten, kümmerten sich umeinander, aber die Spannung in ihrem Leben fehlte.
Das ändert sich, als Elizabeth auf der Hochzeit von Joyce‘ Tochter von einem jungen Mann um Hilfe gebeten wird. Unter seinem Wagen sei eine Bombe und er wisse warum und was man von ihm wolle. Die Ex-Spionin in Elizabeth wird wach und beginnt zu recherchieren.
Nick, so der Name des Mannes, ist Mitbesitzer eines Unternehmens, das sich mit „Cold Storage“ befasst. Dabei handelt es sich um die absolut sichere Aufbewahrung von Unterlagen, Dokumenten, Hard- oder Software, von Bitcoins oder Wertgegenständen. Eine Art von übergroßem Tresor quasi. Seine Partnerin im Unternehmen ist Holly. Beide besitzen jeweils die Hälfte eines Codes, mit dem man Zugriff bekommt auf eine ungemein hohe Summe an Bitcoins. Der Verdacht ist nun, dass jemand versucht, diesen Code zu bekommen.
Nick ist spurlos verschwunden, Paul, der frischgebackene Schwiegersohn von Joyce, ist mit diesem befreundet, kann dem Club aber nicht weiterhelfen. Da geschieht ein Mord.
Parallel hat Ron mit anderen Problemen zu kämpfen, in deren Mittelpunkt seine Tochter und sein Enkel stehen. Statt den Club zu involvieren, will der alte Haudegen das alles ganz alleine lösen, was nicht so ganz geschmeidig vonstattengeht.
Währenddessen genießt es Joyce, deren Tagebucheinträge wieder für den herrlich skurrilen Humor sorgen, eine Schwiegermutter zu sein, zeigt ihr großes Herz beim Besuch eines einsamen ehemaligen Kollegen von Elizabeth und sorgt überhaupt für das Wohlbefinden der Truppe.
Ibrahim hingegen kämpft vor allem mit seinen inneren Dämonen, seiner Einsamkeit und freut sich immer sehr, wenn er von den anderen gebraucht wird. Wie von der Drogenqueen Connie, deren „Läuterung“ er zu seiner Aufgabe gemacht hat. Was jedoch irgendwie nicht so verläuft, wie er sich das vorstellt.
All das erzählt Richard Osman auf seine gewohnt temporeiche, einfühlsame, nie sentimentale und immer spannend-humorvolle Art. Von der ersten Seite, ach was vom ersten Satz an ist man in der Geschichte gefangen. Man lacht und weint mit den Protagonist:innen, man fürchtet um Rob, man trauert mit Elizabeth, man freut sich mit Joyce und man wundert sich mit Ibrahim.
Genau das ist vor allem die Stärke dieser Romanreihe, dass Osman nicht nur die Krimiebene bedient, sondern auch das Menschliche, ohne dabei sentimental oder rührselig zu werden. Seine Figuren sind nicht bloße Holzschnitte, sondern echte Charaktere, die sich auch entwickeln, die leben und atmen.
Dazu eine durchaus spannende und immer auch humorvolle Story, ein gelungener Plot voller perfekt konstruierter Wendungen, Verwicklungen und Lösungen, herrlichen Dialoge und wunderbaren Beschreibungen.
Fünf Sterne in Gold, ein weiterer einfach genialer Roman innerhalb einer genialen Krimi-Reihe.
Richard Osman - Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code
Originaltitel: The Impossible Fortune
aus dem Englischen von Sabine Roth
List, September 2025
Taschenbuch, 445 Seiten , 17,99 €

Bewertung vom 17.10.2025
Die geschenkte Leiche
Simon, Christoph

Die geschenkte Leiche


gut

Wer unverhofft eine Leiche im eigenen Kofferraum findet und selbst nicht ganz astreinen Geschäften nachgeht, muss sich zu helfen wissen. So der Antiquitätenhändler Paul Gertsch und seine Tochter Alina.
Die beiden gehen nicht immer ganz legal vor bei ihren Unternehmungen. So beispielsweise bei einem – wiewohl fingierten – Einbruch oder bei einem Auftrag, bei dem sie einem immer übergangenen Angestellten zu seiner lang ersehnten Beförderung verhelfen sollen. Neben seinem Trödelladen betreibt Paul Gertsch eben sonstige Geschäfte, nimmt auch schon mal eher dubiose Aufträge an.
Bei der Erledigung eines solchen jedoch finden er und Alina plötzlich eine männliche Leiche im Kofferraum. Die es nun zu entsorgen gilt. Nachdem das erledigt ist, lässt der Vorfall aber vor allem Alina keine Ruhe und so beginnen die Beiden nachzuforschen. Wer ist der Tote, warum und von wem, wie und wann wurde er ermordet?
Ziemlich schnell haben sie einen Verdacht und gehen diesem nach. Beziehungsweise wollen die Person, die den Mord beging, überführen.
So weit, so nett, dieser kurze und recht kurzweilige Krimi aus der Schweiz. Mit sehr sympathischen, weil unkomplizierten Protagonisten und einer ebenfalls sehr unkomplizierten Story. Der Plot ist nun wirklich sehr einfach, recht platt und ohne jede Verwicklung, ohne Überraschung und vor allem leider auch ohne Spannung. Denn schon der erste Verdacht von Paul und Alina stellt sich als richtig heraus und natürlich gelingt ihnen die Überführung der besagten Person.
Das Ganze wird flott und flüssig erzählt, ohne Schnörkel, ohne Tiefgang, ohne Abschweifungen (wenn man von der etwas überstürzten und eher unlogischen Liebesaffäre Alinas einmal absieht) und eben wie gesagt auch ohne Spannungsmomente. Somit ist der Roman zwar hinreichend unterhaltend, aber doch nicht wirklich fesselnd. Die Sprache ist einfach, der Stil durchaus humorvoll, mal auch mit einigen Prisen schwarzem Humor, die Dialoge sind zwar lebensnah, aber ebenfalls leider spannungslos, die Figuren nicht ohne Klischees.
Fazit: Ein Krimi, den man gerne liest, aber danach auch schnell wieder vergisst.
Christoph Simon - Die geschenkte Leiche
Atlantis, September 2025
Taschenbuch, 175 Seiten, 16,90 €

Bewertung vom 15.10.2025
Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1


gut

Sein Meisterwerk, die Reihe „Wege der Zeit“ bleibt unerreicht, auch die Qualität seines letzten Romans „Kein guter Mann“ erreicht Izquierdo mit dieser neuen Story nicht. Leider nicht. Denn die Geschichte um den unfreiwilligen Hobbydetektiv Mads Madsen ist zwar einerseits wirklich ganz nett, andererseits aber auch ein bisschen seicht und nur bedingt spannend.
Im Mittelpunkt steht besagter Mads, junger Trauerredner, der zusammen mit seinem Vater lebt, seit dem Tod der Mutter. Seine wesentlich älteren Geschwister haben längst eigene Familie bzw. einen anspruchsvollen Beruf. Befreundet ist Mads mit Fiete, dem Sohn der Bestatterfamilie, bei der er angestellt ist, eben als Trauerredner.
Nun bekommt er einen mysteriösen Brief, der ihn von einem ehemaligen engen Schulfreund erreicht. Dieser ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen und Mads soll die Hintergründe aufklären. Nur widerstrebend folgt Mads der Bitte des toten Freundes, den er lange aus den Augen verloren hatte, weshalb er erst mühsam dessen seitheriges Leben rekonstruieren muss. Doch seine Neugier wird irgendwann gefährlich für ihn, denn Freund Patrick war wohl in nicht so astreine Machenschaften verwickelt und somit in die entsprechende Gesellschaft geraten.
Während Mads also ziemlich amateurhaft recherchiert, ist Freund Fiete frisch und heftigst verliebt und Mads‘ Vater auf Bingo-Mission. Will er doch unbedingt die bisherige ungeschlagene Bingokönigin übertrumpfen, wofür ihm auch nicht ganz so legitime Mittel recht sind.
Die Geschichte ist eine Mischung aus Satire, Humor, ein wirklich winziges bisschen Spannung, ein paar Prisen Gefühl und als Sahnehäubchen ein kleiner Hund obendrauf. Inhaltlich hat das Ganze meiner Meinung nach ein paar ziemlich große Lücken. So erschließt sich mir das Motiv, warum Mads die Ermittlungen angeht und sich damit in große Gefahr begibt, nicht. Ausschließlich aus einer Schülerfreundschaft erklärt sich das m.E. nicht wirklich.
Auch die Figuren sind eher oberflächlich gezeichnet, ihre Beweggründe, ihre Motive, Ziele, was sie antreibt, ist nur angerissen, nicht wirklich vertieft. Dafür wird mehr Gewicht auf den Humor gelegt, was bei der Zeichnung von Mads‘ Vater ganz gut gelingt, die Episoden um ihn sind wirklich witzig, aber auch dieser Witz läuft sich dann doch recht schnell tot.
Insgesamt treten auch zu viele Figuren auf, gibt es zu viele verschiedene Handlungsstränge, so z.B. den um die frühere Freundschaft zwischen Mads und Patrick als Kinder und die Gründe, warum sie sich aus den Augen verloren, oder die Geschichte um die Ehe von Mads‘ Eltern und den Tod der Mutter und dann eben schließlich die Hintergründe für Patricks Ermordung.
Dazu störten mich ein bisschen die vielen Beschreibungen der Straßen und Sehenswürdigkeiten der Handlungsstädte Glücksburg und Flensburg, die manchmal an eine Sightseeing-Tour erinnerten.
Andererseits waren, vor allem Mads und sein Vater, sehr sympathisch, man fühlte sich ihnen nahe, konnte sich gut in sie einfühlen. Diese beiden Figuren wirken lebensnah und lebendig.
So hat mich der Roman zwar gut unterhalten, weil auch der Schreibstil von Andreas Izquirdo wie immer leichtfüßig und flüssig ist. Der Plot allerdings zeigte doch einige Schwächen. Da bereits die Fortsetzung angekündigt ist, bin ich gespannt, wie diese sein wird. Den netten Mads treffe ich auf jeden Fall gerne wieder.
Andreas Izquierdo - Über die Toten nur Gutes
DuMont, September 2025
Klappenbroschur, 315 Seiten, 18,00 €

Bewertung vom 08.10.2025
Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste
Mullen, Kelly

Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste


sehr gut

Wenn es keine Schneestürme gäbe, müssten Krimiautor:innen sie wohl erfinden. Damit ihre Geschichten um von der Außenwelt abgeschnittene einsame Häuser, in denen ein Mörder oder eine Mörderin ihr Unwesen treiben, auch funktionieren.
So nun also auch in diesem neuen Roman, der mit interessanten, wenn auch so gar nicht klischeefreien Figuren aufwartet, einem abgelegenen Herrenhaus voller verwinkelter Gänge und heimlicher Räume sowie einem nicht ungeschickten Plot und eben natürlich auch dem unvermeidlichen Schneesturm, der alle von allem abschneidet.
Hauptpersonen in diesem Stück sind Rosemary, genannt Mimi, 77-jährige Einwohnerin auf Mackinac Island sowie ihre Enkelin Addie, die, nachdem ihre Eltern bei einem Unfall starben, bei Mimi aufwuchs. Die beiden Damen hatten länger keinen so engen Kontakt mehr, aus diversen, der Leserin nicht ganz ersichtlichen Gründen. Dennoch bittet Mimi Addie um ihre Begleitung, als sie eine Einladung von Jane Ireland erhält.
Diese bislang bei Mimi ausgesprochen unbeliebte Nachbarin lädt zu einer Dinnerparty im Stil der Zwanziger Jahre. Damit Mimi auch wirklich kommt, enthält die Einladung eine gewisse Drohung: Wenn Mimi nicht kommt, würde ihr Geheimnis enthüllt.
Nun, da Mimi in der Tat ein schwerwiegendes Geheimnis hütet, beschließt sie, aber eben in Begleitung von Addie, die Party zu besuchen. Schon bald gibt es dort jedoch die erste Leiche, den besagten Schneesturm, einen üblichen Stromausfall und jeder ist natürlich verdächtig.
Schnell stellt sich heraus, dass offensichtlich nicht nur Mimi erpresst wurde. Somit haben alle Anwesenden ein Motiv, alle haben die Gelegenheit und die Möglichkeit zu morden. Es bleibt auch unweigerlich nicht bei einer Leiche.
Mimi und Addie beginnen zu ermitteln, insbesondere Addie hat einen Heidenspaß dabei. Addie nämlich ist erfolgreiche Entwicklerin von Computerspielen und setzt nun bei ihren Befragungen und Ermittlungen all ihre Fähigkeiten und ihre Spielerfahrungen ein.
Hier kommt für mich wieder das in diesem Krimis übliche Problem zutage. Wieso können die beiden unbeschadet unter allen Anwesenden ermitteln, können alle befragen und bekommen von allen auch noch die nötigen Antworten. Das ist das immer wiederkehrende Absurdum in diesen Plots, denn warum sollten die anderen auf die Fragen von solchen selbsternannten Ermittlerinnen antworten – und das auch noch ehrlich.
Nun sei es drum, anders würden diese Geschichten nicht funktionieren. In diesem Fall geschieht das Ganze noch recht unterhaltsam, temporeich, mit Witz und viel Ironie, mit spitzfindigen Personenbeschreibungen. Die Figuren, wiewohl teils wirklich wandelnde Klischees, machen aber gerade deswegen ziemlich viel Spaß, die Dialoge sind mal durchaus fesselnd, mal dann doch auch etwas dröge.
Nach etlichen Verwicklungen, vielen Geheimgängen und -räumen, noch mehr Schnee und einer vereisten Zugbrücke klärt sich natürlich alles auf. Diese Auflösung ist nicht unbedingt vorhersehbar, man könnte fast vermuten, die Autorin war am Ende selbst davon überrascht. Die Handlungsabläufe nämlich waren recht wirr, um nicht zu sagen verwirrend, so dass man sich wundern konnte, dass Mimi und Addie dabei den Überblick behielten. Wie von Agatha Christie abgeschaut, präsentieren die Beiden den Anwesenden am Ende den Täter unter Erwähnung vieler Informationen und Details, die man als Leserin vorher nicht erfuhr. Was dann doch ein wenig unbefriedigend ist.
Insgesamt eine unterhaltsame, nette Story mit Temperament und sympathischen Protagonistinnen, wenn auch das Spannungsniveau eher niedrig bleibt.
Kelly Mullen - Die Einladung: Mord nur für geladene Gäste
Originaltitel: This is not a Game
aus dem Englischen von Katharina Naumann
rororo, September 2025
Taschenbuch, 397 Seiten, 14,00 €

Bewertung vom 06.10.2025
Das tödliche Christmas Game
Benedict, Alexandra

Das tödliche Christmas Game


gut

Ein neuer Weihnachtskrimi aus der Feder der britischen Autorin. Deren ersten Weihnachtsroman „Mord im Christmas Express“ ich ganz wunderbar fand, da hatte alles gestimmt, Setting, Spannung, Plot, Figuren, Auflösung.
Leider hat das Ganze dann schon beim folgenden Band „Das mörderische Christmas Puzzle“ nicht mehr so hundertprozentig funktioniert, obwohl dort zumindest die Protagonistin wirklich gelungen gezeichnet war.
Nun also, pünktlich zur entsprechenden Jahreszeit, ein neuer Roman. Der mich allerdings so gar nicht erfreuen konnte. Dafür waren der Stil zu sentimental, die Figuren zu flach, die Spannung so gut wie nicht vorhanden und der Krimiplot mühsam und unnötig verwickelt konstruiert.
Hauptfigur ist Lily, eine junge Frau, nach dem Tod ihrer Mutter aufgewachsen bei ihrer Tante, zusammen mit deren Kindern Sara und Gray. Die Familie lebte in einem großen Landhaus, welches Lily aber seit vielen Jahren nicht mehr besucht hat, so wie sie auch den Kontakt zu allen anderen Familienmitgliedern abgebrochen hatte. Doch nun bittet sie ihre inzwischen verstorbene Tante in einem hinterlassenen Brief, für dieses Weihnachtsfest wieder nach Hause zu kommen, um wie üblich ein Christmas Game zu spielen.
Diesmal ist der Gewinn sehr hoch, denn wer das Spiel gewinnt, bekommt Haus und Vermögen. Lily will weder das eine noch das andere, aber in dem Brief macht ihre Tante Andeutungen, dass Lilys Mutter nicht, wie angenommen, Selbstmord beging, sondern ermordet wurde. Das Spiel soll Lily nun zum Täter oder der Täterin führen.
Natürlich fährt Lily also hin zu dem abgelegenen Haus, natürlich kommen alle Cousins und Cousinen ebenfalls und natürlich gibt es einen heftigen Schneesturm, so dass man von der Außenwelt abgeschnitten ist. Einziges anwesendes Nicht-Familienmitglied ist die Hausdame Mrs Castle.
So beginnen die jungen Leute ihr Spiel, doch es dauert nicht lange und es gibt die erste Leiche. Weitere folgen, jeder verdächtigt jeden und ganz offensichtlich will hier jemand alle Konkurrenten um das Erbe auslöschen. Besonders gefährdet ist Lily, die ohnehin rechtlich die eigentliche Erbin wäre.
Nach und nach zeigen sich die Beziehungsgeflechte zwischen den Verwandten und Lily fragt sich, wem sie noch trauen kann. Ist es richtig, ihrem Lieblingsvetter Tom zu vertrauen oder ist Ronnie der ehrlichere? So geht es durch den ganzen Roman, ohne das wirkliche Spannung aufkommt.
Denn zum einen ahnt man ziemlich früh, wer der Täter ist, zum anderen sind die Spannungselemente so plump gesetzt, sind die Emotionen und Ängste der Figuren so dick aufgetragen, dass es nicht überzeugen kann.
Vor allem das Emotionale wird in diesem Krimi krass überbetont, Lilys Gefühle füllen zu viele Seiten, ihre ständigen Tränen, ihre sentimentalen Erinnerungen an ihre Mutter, die starb, als Lily acht Jahre alt war, all das ist mir zu penetrant und eigentlich in einem Krimi auch fehl am Platz.
Erstaunlich ist auch der große Stilunterschied zwischen diesem Roman und „Mord im Christmas Express“. Man kann nur mutmaßen, dass das – nicht nur, aber auch – an der Übersetzung liegen könnte, die hier von einer anderen Übersetzerin erfolgte als dort. Oder die Reihenfolge, in welcher die Romane erscheinen, ist nicht die, in welcher die Autorin sie schrieb.
Fazit: Ein Krimi, dem es an Spannung und Überraschungen, an gelungenen Wendungen und an interessanten Figuren mangelt, der stattdessen zu emotional, zu sentimental ist.
Die von der Verfasserin in der Geschichte verpackten Rätsel für die Leserinnen und Leser sind dann noch ein nettes Gimmick.
Alexandra Benedict - Das mörderische Christmas Game
Originaltitel: The Christmas Murder Game
aus dem Englischen von Elisabeth Schmalen
Tropen, September 2025
Klappenbroschur, 384 Seiten, 17,00 €

Bewertung vom 01.10.2025
Mumien morden mittwochs nie
Kruse, Tatjana

Mumien morden mittwochs nie


sehr gut

Tatjana Tornado Kruse hat wieder zugeschlagen und alle Lach- und Schmunzelmuskeln strapaziert. Diesmal spielt ihre irrwitzige Krimödie in einem Museum. Wo sich alle – bis auf die Protagonistin, Altertumsforscherin Polly – die Frage stellen: Schlägt die Mumie wieder zu? Gibt es den Fluch der Mumie?
Polly, die eigentlich Apollonia heißt, hat, wie sie glaubt, den Sensationsfund gemacht. Artefakte einer bislang kaum bekannten ägyptischen Dynastie. Diese Fundstücke werden nun im Privatmuseum der steinreichen Helga Gamsler ausgestellt, kuratiert von Polly. Allerdings, sehr zu ihrem Leidwesen, nicht auf sachlich-wissenschaftliche Weise, sondern reißerisch-populistisch aufgemacht dank der Entscheidungen von Museumsdirektor Pucci.
So hadert Polly noch mit der Art der Präsentation ihrer Funde, während sie die Ausstellungseröffnung vorbereitet. Doch dann geschieht ein Unglück, während sie ihre Rede hält, ein Mensch kommt zu Tode. Daphne, It-Girl und Tochter der Museumsbesitzerin, fabuliert sofort und penetrant vom Fluch der Mumie, womit sie Polly, die Daphne ohnehin nicht leiden kann, immer mehr gegen sich aufbringt.
Dann überschlagen sich die Ereignisse, es gibt noch mehr Tote, der Strom fällt aus, die Türen des Museums sind hermetisch verschlossen, niemand kann hinein oder heraus. So hat nun jeder vor jedem Angst, denn jeder oder jede könnte die Morde begangen haben.
Unter all den sich im Gebäude herumtreibenden Menschen sind auch diverse als ägyptische Götter verkleidete Schauspieler, ein ehemaliger Freund von Polly, der nun offensichtlich mit Daphne liiert zu sein scheint, ein ägyptischer Wissenschaftler, der Vize-Direktor des Museums, die Sicherheitschefin und noch so der eine oder andere unheimliche Unbekannte.
Voller Tempo jagt Tatjana Kruse uns durch ihren Roman, hinter jeder Ecke, hinter jeder Tür lauert eine neue Gefahr, ein neuer Witz, ein neuer Kalauer. Dabei sind es vor allem die Dialoge, die für den Humor sorgen, wenn die Leute aneinander vorbeisprechen, sich absichtlich missverstehen. Wenn jeder jeden zu belügen scheint, jeder jedem misstraut, Polly aber doch für einen der ägyptischen Götter zu schwärmen beginnt, Daphne ganz ungeahnte Fähigkeiten zur Schau stellt und da gibt es schon wieder den nächsten Toten.
Die Auflösung ist kaum vorhersehbar, nicht schlecht konstruiert und auch wieder irgendwie ziemlich witzig gemacht. Die Figuren sind herrlich überzeichnet, jeder einzelne Charakter eine Karikatur seiner selbst. Die Szenenwechsel sind atemberaubend, der Humorfaktor sehr hoch, wenn auch manchmal arg strapaziert, mal voller richtig gelungener Pointen, mal ein bisschen arg kalauerhaft. Dennoch kann man die Seiten nicht schnell genug umschlagen. Alles in allem also ein absolut typischer Roman der Krimödienqueen Kruse.
Tatjana Kruse - Mumien morden mittwochs nie
HaymonKrimi, September 2025
Taschenbuch, 253 Seiten, 16,90 €