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atornatorn

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2025
Das Lieben danach
Bracht, Helene

Das Lieben danach


ausgezeichnet

Helene Bracht hat mit "Das Lieben danach" ein wirklich beeindruckendes Buch geschrieben. Sie teilt ihre persönlichen Erfahrungen mit Missbrauch und zeigt, wie diese ihr Liebes- und Sexleben und ihre Beziehungen beeinflusst haben. In hohem Alter blickt sie auf ihr Leben zurück und beschreibt offen und ehrlich, wie Gewalt und Geschlechterrollen unsere Sexualität prägen.

Das Buch beginnt spannend und zeigt schonungslos die Folgen des Missbrauchs. Besonders beeindruckend ist, wie Bracht ihre Verhaltensweisen in Beziehungen analysiert und erkennt, dass diese tief in ihrer Kindheit verwurzelt sind. Ihre Ehrlichkeit und Tiefe machen das Buch zu einem wertvollen Werk, das lange nachhallt und viele Menschen berühren kann.

Ein sehr lesenswertes Buch, das zum Nachdenken anregt und tief berührt. Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 27.02.2025
Der süßeste Bruder der Welt und andere Irrtümer
Lindell, Elin

Der süßeste Bruder der Welt und andere Irrtümer


ausgezeichnet

Ok, ich habe mich ja schon beim Cover schlappgelacht, aber das Buch toppt echt meine Erwartungen! Ich habe selten sowas progressives und lustiges gelesen! Die Familie ist toll divers: alleinerziehende Mutter mit Samenspender, Patchwork usw. Ist in diesem Buch (wie im echten Leben auch!) eine ganz normale Familie. Generell ist das Buch super modern und die Sprache der Kids total authentisch und lustig zu lesen. Der Zugang zum Buch ist sehr easy, da es comicartige Zeichnungen gibt und der Text überschaubar ist. Was ich besonders gern mochte, war die Stelle mit dem „Finder“ Onlinedating. Wie cool, dass das hier als völlig normale und zeitgenössische Art dargestellt wird, andere Menschen/Partner*innen kennenzulernen. Uns hat das Buch extrem gut gefallen und alle, die kurzweilige, witzige und gleichzeitig progressive Kinderbücher lesen wollen, werden es lieben!

Bewertung vom 25.02.2025
Achtzehnter Stock
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


ausgezeichnet

Sara Gmuer hat einen grandiosen Roman geschrieben über Klasse, Zugehörigkeit, Careverantwortung, Träume und Zusammenhalt. In „Achtzehnter Stock“ geht es um Wanda, eine alleinerziehende Mutter, die in der Platte wohnt und dem großen Traum von einer Karriere als Schauspielerin hinterherrennt, und dabei so oft über Steine stolpert. Ob das die Vereinbarkeitslüge von Kind und Karriere ist, die dramatische Situation in unserem Gesundheitssystem oder die extreme Schere zwischen Menschen, die für ein Abendessen im Hunderterbereich zahlen und denen, die im tristen Hof vorm Plattenbau sitzen. Mareike Fallwickl beschreibt den Stil des Buches als „Hart und rau und schön“- und genau so ist es. Hier wird nichts beschönigt, nichts verschwiegen und uns die schnörkellose Wahrheit ins Gesicht gespuckt. Wer das aushält möge dieses Buch lesen- ich habe es geliebt und gefühlt!

Bewertung vom 11.02.2025
Ginsterburg
Frank, Arno

Ginsterburg


sehr gut

Einband und Cover sind super schön und stimmungsvoll, die Aufmachung innen ist auch sehr ansprechend (beispielsweise die verschiedenen Schriftarten bei den Einschüben zwischen den Kapiteln), sodass direkt eine Atmosphäre entsteht, die zum Thema passt. Die Figuren sind alle sehr unterschiedlich, sodass jeder eine Identifikationsfigur findet. Durch die kurzen Kapitel und die ständigen Wechsel zwischen den Figuren, die ständig miteinander interagieren, hat es etwas von einer „Soap“ und ist generell sehr abwechslungsreich und leicht zu lesen. Das Thema ist beklemmend und hat natürlich große Aktualität in Anbetracht der aktuellen politischen Situation. Manche der Figuren sind allerdings ein bisschen überzeichnet bzw. ihr Handeln vorhersehbar. Trotzdem alles in allem ein sehr spannendes Buch, das ich jedem empfehle, der sich für die gesellschaftlichen Dynamiken zwischen 1935 und 45 interessiert.

Bewertung vom 11.02.2025
Krebs erklärt für Klein und Groß
Senf, Bianca;Grabowski, Kirsten

Krebs erklärt für Klein und Groß


ausgezeichnet

Ich habe das Buch mittlerweile mehrmals mit meinen beiden Kindern (fast 3 und fast 7) gelesen, wir sind selbst im engsten Familienkreis von einer Krebserkrankung betroffen und wir Eltern haben ein Buch gesucht, welches wir als Anlass nehmen können, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Mit dieser Erwartung bin ich in das Buch eingestiegen und was soll ich sagen- meine Erwartung wurde so übertroffen! Das Buch ist wirklich wirklich toll und sehr gut gemacht (und wir lesen viel und auch viele Sachbücher für Kinder, daher habe ich einen Vergleich). Als Aufbau des Buches dienen Kinderfragen. Zu Anfang dreht sich alles rund um „Was ist Krebs? Wieso heißt das so? Wie kann man Krebs erkennen und was kann man dagegen tun?“ und es geht viel um Diagnose, Therapie und generell die medizinischen Aspekte. Ich finde es stimmig, dass das Buch so beginnt, denn genau diese Fragen haben meine Kinder auch zu Beginn gestellt, als wir sie über die Erkrankung informiert haben. Schön finde ich, dass es sachliche Informationen gibt, diese aber total (!) kindgerecht formuliert sind, sodass man die medizinischen Aspekte super verstehen kann (generell kann man aber auch einfach Seiten weglassen/ nur die Bilder anschauen und erklären- mit meinem jüngsten Kind mache ich das so). Zur Illustration muss ich ehrlich sagen, dass ich zu Beginn dachte, mir sei das zu poppig und bunt, da ich eher gedeckte, pastellene Illustrationen mag. Im Verlauf des Lesens musste ich aber feststellen, dass ich den Kontrast extrem gut gelungen finde: die Themen sind ja doch eher schwer und durch die Comic-artige Illustration, die teilweise so witzig ist, hatten meine Kinder und ich trotzdem ein Gefühl von Leichtigkeit beim Lesen. Da hat sich echt jemand Gedanken gemacht! Herausheben möchte ich auch noch, dass das Buch nichts beschönigt („Ja, man kann an Krebs sterben“) und auch verschiedene Antworten auf das „Wo kommt man dann hin?“ gegeben werden. Generell haben Tod und Trauer sowie die damit verbundenen Gefühle einen großen Platz in diesem Buch und das ist toll. So ist es wirklich kein reines medizinisches Sachbuch für Kinder, sondern es begleitet einen durch alle Stadien hindurch. „Alles Gefühle sind okay und wichtig“, „Man darf sich Hilfe suchen“ und solche Sätze sind mir extrem hängen geblieben. Es gibt auch eine Trick-Kiste, wie man mit den Gefühlen umgehen kann. Am Ende findet man außerdem noch einen kleinen Eltern-Bereich mit Tipps sowie Literaturempfehlungen. Ein ganz tolles, einfühlsames, umfassendes und wertvolles Buch!

Ich hätte es wirklich gern schon früher gehabt!

Bewertung vom 07.02.2025
Tomke gräbt
Hach, Lena

Tomke gräbt


ausgezeichnet

Mir als erwachsener Person und auch meinen Kindern gefällt das Buch sehr gut. Wir haben es alle sehr genossen, dass das Buch so langsam und unaufgeregt daherkommt und dass Themen wie kindliche Neugier, Muße und Selbstvergessenheit hier einen Platz finden. Es geht nur um das Tun an sich, Tomke lebt ganz im Moment und hat noch nicht das Ziel- und zweckgebunden Handeln von uns Erwachsenen verinnerlicht. Das ist so schön zu sehen und wir können da als Eltern etwas davon lernen! Außerdem wunderschön illustriert, tolle Farben und Formen und passend zum Inhalt eher leise und zart. Lesetipp für alle, die einfach mal den Moment genießen möchten!

Bewertung vom 27.01.2025
9 kleine Menschen
Feldmann, Regina

9 kleine Menschen


ausgezeichnet

Wir haben schon einige diskriminierungssensible und diverse Kinderbücher in unserem Regal, da es mir wichtig ist, dass sich meine Kinder mit solchen Themen beschäftigen. Ich muss sagen, dieses Buch steht den anderen in nichts nach! Der Text ist eingängig, leicht zu verstehen und rhythmisch- was meine Kinder lieben. Die Illustration ist einfach wunderschön, gedeckte Farben, viel Repräsentation und Identifikationspotenzial und überall gibt es Kleinigkeiten zu entdecken. Die Message des Buches „Wir sind alle unterschiedlich und das ist ok - aber wir sind alle gleich wertvoll“. Super schön, bitte mehr davon- gerade in diesen Zeiten!

Bewertung vom 23.01.2025
FC Stinkesocke - Glücksbringer wäscht man nicht
Schlick, Oliver

FC Stinkesocke - Glücksbringer wäscht man nicht


ausgezeichnet

Mein Kind und ich mochten das Buch beide sehr gerne. Mein Kind interessiert sich generell sehr für Fussball und ich habe bei den meisten Kinderbüchern über Fußball ein Problem damit, dass sie so sehr stereotyp erzählt sind und klassische Rollenbilder und Muster bezüglich gender erzählen. Das war hier mal nicht der Fall, ich mochte es sehr, dass es divers und unstereotypisch erzählt war (ohne dabei Sachbuch zu sein) und alte Rollenbilder keinen Platz hatten. Gleichzeitig war es auch auch nicht belehrend sondern einfach ne witzige und spannende sowie abwechslungsreiche Storyline, die uns beide schnell mitgerissen hat! Die kleinen Anekdoten zwischendrin machen es generell leicht zu lesen und mein Kind konnte gut bei der Sache bleiben. Einziges Manko: die Illustrationen sind wirklich sehr schön und es hätten für unseren Geschmack gerne ein paar mehr sein dürfen. :)

Bewertung vom 10.01.2025
Streit! Und nun? Das artgerecht-Bilderbuch von Nicola Schmidt
Schmidt, Nicola

Streit! Und nun? Das artgerecht-Bilderbuch von Nicola Schmidt


ausgezeichnet

Das Buch ist super toll! Ich habe schon die Sachbücher von Nicola Schmidt gelesen und mich mit dem artgerecht Konzept näher beschäftigt und hatte daher sehr hohe Erwartungen an das Buch. Ich finde es toll, dass Nicola Schmidt nun auch Kinderbücher schreibt. Besonders gefällt mir an dem Buch die alltägliche Situation: Kinder auf dem Spielplatz, es gibt Streit. Erleben wir alle jeden Tag. Wie die Kinder dann damit umgehen und die Situation lösen ist schön! Liebevoll und verständnisvoll begleitet durch die erwachsenen Tiere bringen die Tierkinder eigenen Ideen ein und versuchen, die beste Lösung für alle Beteiligten zu finden. Dabei kommt das Buch ohne Scham oder Schuld aus und es geht auch nicht darum, Streit zu vermeiden oder die Gefühle dabei abzustellen- das wäre auch lebensfern. Vielmehr wird Streit hier als wichtiges und normales Mittel gesehen, die eigenen Grenzen herauszuarbeiten, Gefühle wahrzunehmen und aber gleichzeitig auch die Gefühle bei den anderen Personen zu erleben, Grenzen zu wahren und somit ein Miteinander zu ermöglichen, das alle einbindet und niemanden verletzt. Lesetipp!

Bewertung vom 10.12.2024
Flavorama
Johnson, Arielle

Flavorama


ausgezeichnet

Die Gestaltung des Buchs ist - genau das Cover - super ansprechend und modern. Viele bunte und schöne Zeichnungen statt verstaubter Fotos. Die Rezepte kommen vollkommen ohne Fotos oder Illustration aus, was super zum Thema passt: Im Vordergrund steht der Geschmack und Geruch, flavour eben.
Das Buch mutet wissenschaftlich an und besticht durch eine sehr große Detailtiefe. Es ist mehr ein Lehrbuch als ein Kochbuch und bietet neben Hintergrundinformationen auch zahlreiche hilfreiche Tipps und Techniken, um das tägliche Kochen zu verbessern, vereinfachen und interessanter zu gestalten. Gleichzeitig inspiriert es dazu, neue Dinge auszuprobieren, wenn auch die praktische Umsetzung teilweise daran scheitert, dass die Zutaten sehr exotisch und schwer zu bekommen sind (frische Yuzu oder Meyerzitronen gibt es hier selten), wobei häufig auch Alternativen geboten werden und dazu angeregt, sich dem gewünschten Geschmack auf andere Weise zu nähern.