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Bewertungen
Insgesamt 42 Bewertungen| Bewertung vom 24.10.2025 | ||
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Vor drei Jahren war Lügen über meine Mutter eines meiner absoluten Highlights. Als ich sah, dass Daniela Dröscher einen neuen Roman veröffentlichte, wollte ich diesen auch unbedingt lesen. Besonders reizte mich daran, dass er sich wie eine Fortsetzung von Elas Geschichte anhörte, der Protagonistin des anderen Buches. Nun, Junge Frau mit Katze ist eine Fortsetzung und ist es gleichzeitig nicht. Beide Bücher sind autofiktional, lesen sich also so, als könnten sie tatsächlich so im Leben der Autorin passiert sein. In Junge Frau mit Katze wurden jedoch einige Details geändert (Ela hat nun beispielsweise einen Bruder statt einer Schwester), wodurch ein stärkerer Abstand entsteht. |
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| Bewertung vom 30.09.2025 | ||
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Wie ist es, in einer Familie aufzuwachsen, in der praktisch alle verrückt sind? Nicht in dem Sinne, dass sie sich nicht unbedingt den gesellschaftlichen Normen entsprechend verhalten, sondern tatsächlich psychisch krank. Der Erzähler in Botanik des Wahnsinns hat wahnsinnige (pun intended) Angst, selbst verrückt zu werden. Um diese Angst zu bewältigen, wird er Psychiater. Bei seiner ersten Stelle sind nicht nur die Patienten verrückt, auch das System selbst ist es: Leon soll nicht nur praktisch ohne Einarbeitung eine Station übernehmen, er darf sich auch selbst analysieren. |
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| Bewertung vom 27.09.2025 | ||
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KUNO KLAPPER hat nicht alle Knochen beisammen Kuno Klapper ist ein Skelett. Hundert Jahre ist er schon alt und ausgerechnet jetzt fehlt ihm ein Knochen! Kuno ist ziemlich schusselig, daher kann es schon mal sein, dass er etwas verliert. Doch plötzlich vermissen auch andere Skelette Knochen. In Kuno wächst der Verdacht, dass es einen Knochendieb gibt. Gemeinsam mit seinen Freunden versucht er, das Rätsel zu lösen. |
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| Bewertung vom 05.09.2025 | ||
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Nelio Biedermann, der Autor von Lázár, ist gerade einmal 22 Jahre alt. Junge Autoren gibt es viele. Die Anzahl an Autoren, die so schreiben können wie Nelio Biedermann ist gering, in diesem Alter geht sie gegen Null. Kein Wunder also, dass er als literarisches Wunderkind bezeichnet wird. |
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| Bewertung vom 22.08.2025 | ||
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Es gibt mindestens genauso viele Parodien auf Agentenfilme, wie es richtige James Bond-Filme gibt. Viele davon haben ein paar gute Ideen, können diese aber nicht bis zum Schluss durchhalten. Parodien in Romanform sind noch einmal etwas anderes: Schriftlich wirkt vieles ganz anders als in Bildern. Damit hier tatsächlich alles funktioniert, bedarf es schon meisterhaften Könnens. Dieses zeigt Percival Everett einmal wieder. |
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| Bewertung vom 18.08.2025 | ||
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Die Probe ist eines jener Bücher, bei denen man auf keinen Fall zu viel vom Inhalt verraten darf. Ich gehe hier daher nur auf den ersten Teil des Textes ein. Eine erfolgreiche, schon etwas ältere Schauspielerin trifft sich zum Lunch mit einem jungen attraktiven Mann. Eine Konstellation, die von Außenstehenden leicht verurteilt werden könnte. Doch auch eingeweihte Personen staunen über das Treffen: Der junge Mann behauptet nämlich, er wäre der Sohn der Schauspielerin. Dies ist jedoch unmöglich, die Frau hat nie ein Kind geboren. |
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| Bewertung vom 18.08.2025 | ||
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Habt ihr schon mal Lotto gespielt? Ich mache es hin und wieder, immer dann, wenn der Jackpot besonders voll ist. Als ich das erste Mal gespielt habe, dachte ich, ich hätte die ultimative Strategie und alle anderen könnten einpacken. Naja, ich sitze immer noch hier, war also nichts. |
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| Bewertung vom 13.08.2025 | ||
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Wohin du auch gehst ist das Debüt der kongolesischen Autorin Christina Fonthes. In ihrem Roman verwebt sie sehr geschickt zwei Handlungsstränge. Der erste beginnt Anfang der Achtzigerjahre in Kinshasa. Mira wächst dort behütet auf, ihr Vater hat es vom Flugzeugmechaniker in eine hohe politische Position gebracht. Sie verliebt sich in einen Musiker, der von der Familie als nicht standesgemäß betrachtet wird. Als sie Schwanger wird, nimmt ihre Schwester das Kind und Mira wird nach Europa geschickt. Der zweite Strang handelt von Bijoux, die in London bei ihrer Tante Mireille lebt. Diese ist sehr religiös und Bijoux soll ebenfalls so leben. Von ihr wird erwartet, dass sie bald heiratet und Kinder bekommt. Doch Bijoux ist lesbisch, etwas für die Gemeinde völlig inakzeptabeles, das ihr ausgetrieben werden muss. |
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| Bewertung vom 07.08.2025 | ||
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Über das Alter der Zielgruppe von Coming-of-Age-Romanen bin ich lange hinaus. Das bedeutet aber nicht, dass ich solche Bücher nicht gerne lese und ich sie nicht mag. Es ist sogar fast eher das Gegenteil: Ich habe nun den entsprechenden Abstand zu dieser Zeit, sehe alles mit den Augen einer Erwachsenen. Dennoch kann ich mich in vieles noch sehr gut hineinfühlen. |
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| Bewertung vom 06.08.2025 | ||
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Perlen war ganz anders als erwartet. Ich hatte mir zwar natürlich den Klappentext durchgelesen, der (im Gegensatz zu manch anderem Buch) auch wirklich dem Inhalt entspricht. Man macht sich davor dann Gedanken, wie die Geschichte aussehen könnte. Manchmal trifft die Vorstellung dann zu, manchmal ist das Buch dann ganz anders. Perlen war positiv anders. Der Roman lebt von Bildern, von Erinnerungen. Hauptthema ist Trauerbewältigung: Marianne versucht ihr halbes Leben lang zu verstehen, warum ihre Mutter plötzlich spurlos verschwand, als sie acht Jahre alt war. Die Polizei suchte nach ihr, doch der Fall wurde nie wirklich geklärt und auch Mariannes Gefühle wurden nicht richtig aufgearbeitet. |
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