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wampy
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Issum

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Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2025
Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste (eBook, ePUB)
Mullen, Kelly

Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste (eBook, ePUB)


weniger gut

Fehlende Spannung und wenig überzeugende Figuren

Buchmeinung zu Kelly Mullen – »Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste«

»Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste« ist ein Kriminalroman von Kelly Mullen, der 2025 bei Rowohlt in der Übersetzung von Katharina Naumann erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet »This Is Not a Game« und ist 2025 erschienen.

Zum Autor:
Kelly Mullen ist Autorin, Produzentin und Marketingmanagerin. Ihre kreative Arbeit für Marken wurde mit über fünfzig Preisen ausgezeichnet, als leitende Produzentin hat sie unter anderem den für den Oscar nominierten Film Trumbo und den Dokumentarfilm Dads verantwortet. Kelly Mullen ist in Iowa geboren, heute lebt sie mit ihrem Mann und einigen geretteten Katzen in London.

Zum Inhalt:
Rosemary McLane wird mit einem dunklen Geheimnis erpresst und erscheint mit ihrer Enkelin Addie, die ein erfolgreiches Computerspiel mit Mördersuche erstellt hat, auf einer Feier. Dort trifft sie auf eine Gruppe von Menschen, die ebenfalls dunkle Geheimnisse hüten. Bald darauf wird die Gastgeberin ermordet und Rosemary und Addie beginnen zu ermitteln, weil die Polizei erst nach Abflauen eines Sturms kommen kann.

Meine Meinung:
Das Setting klang vielversprechend: Abgelegenes Gebäude, begrenzte Anzahl von Figuren, wetterbedingte Notlage und viele zu lüftende Geheimnisse. Die Geschichte wird aus der Sicht der beiden Ermittlerinnen erzählt, deren Gefühlswelt so deutlich werden kann. Addie kennt das Geheimnis ihrer Großmutter nicht und muss ihr mühsam Informationen entlocken. Diese beiden Figuren werden detailliert mit Ecken und Kanten beschrieben und auch ihre Probleme werden angesprochen. Es werden Bezüge zur Spielewelt aufgezeigt und die Handlung entwickelt sich analog. Die Figuren empfand ich nicht besonders sympathisch und ihr Vorgehen mit Gesprächen und unerlaubtes Betreten diverser Räumlichkeiten war grenzwertig. Die Versuche mit Geheimgängen und weiteren Toten Spannung zu erzeugen konnten mich nicht überzeugen. Spannung blieb Mangelware, aber wenigstens kamen Rosemary und Addie sich näher. Eventuelle Anspielungen auf Miss Marple wirkten für mich aufgesetzt. Trotzdem gab es eine nachvollziehbare Auflösung und Rosemary offenbarte Addie ihr Geheimnis. Der Sprachstil war okay und durchaus atmosphärisch. Die Informationen über die Konstruktion von Mörderspielen waren interessant. Insgesamt blieb mein Lesevergnügen aber im überschaubaren Rahmen.

Fazit:
Mich hat dieser Kriminalroman mit fehlender Spannung und wenig überzeugenden Figuren weitgehend enttäuscht. Deshalb bewerte ich den Titel mit zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten) und spreche keine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 05.11.2025
Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Geschichte um Mads Madsen hat mich begeistert

Buchmeinung zu Andreas Izquierdo – »Über die Toten nur Gutes«

»Über die Toten nur Gutes« ist ein Kriminalroman von Andreas Izquierdo, der 2025 im DUMONT Buchverlag erschienen ist.

Zum Autor:
Andreas Izquierdo ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Er wurde am 09. August 1968 in Euskirchen (Deutschland) als Sohn einer spanischen Krankenschwester und eines deutschen Ingenieurs geboren.

Zum Inhalt:
Mads Madsen arbeitet als Trauerredner in Glücksburg an der Ostsee. Nun soll er auf Wunsch seines ehemals besten Freund Patrick die Abschiedsrede halten. Vor Jahren haben sich Mads und Patrick aus den Augen verloren. Bei der Sammlung von Informationen über den Verstorbenen sticht Mads in ein Wespennest und gerät in große Gefahr.

Meine Meinung:
Mich hat schon das Buchcover begeistert. Ein Hund hebt an einem Sarg sein Hinterbein und irgendwie gehört dies nach dem Verständnis des Trauerredners zu seinem Job. Schon die ersten Kapitel zeigen einen glänzend aufgelegten Autor, der mit den Erwartungen des Lesers spielt. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick aussieht. Diese Episode zeigt den mit schwarzem Humor durchsetzten Schreibstil des Autors, der ein aufmerksames Lesen erfordert. Die Geschichte wird aus der Perspektive des Trauerredners erzählt, so dass dessen Gefühle deutlich spürbar werden. Mads, sein Vater Fridtjof, sein bester Freund Fiete, dessen neue Liebe und Hauptkommissarin Luisa Mills sind alle etwas verschrobene und eigenwillige Charaktere, die aber liebenswürdig und sympathisch wirken. Der späte Patrick erscheint viel dunkler und unsympathischer als der Patrick, den Mads gekannt hat. Auch hat er mächtige Feinde gehabt, denen Mads nun auf die Füße tritt. Es braucht Ideenreichtum und einige überraschende Wendungen, damit Mads den Kopf aus der Schlinge zieht. Manches an der Geschichte wirkt wenig glaubwürdig und doch war es ein Vergnügen der amüsant erzählten Handlung zu folgen. Der Showdown und die Schlusspointe haben gepasst und für einen angemessenen Abschluss gesorgt.

Fazit:
Ein etwas anderer Krimi, der mit einem ungewöhnlichen Ermittler, schrulligen Figuren und ideenreicher Handlung punktet. Da ich mich glänzend unterhalten habe, bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (95 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 02.11.2025
Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5


ausgezeichnet

Die Senioren ziehen ihr Ding durch

Buchmeinung zu Richard Osman – »Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code«

»Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code« ist ein Kriminalroman von Richard Osman, der 2025 bei List in der Übersetzung von Sabine Roth erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet »The Impossible Fortune« und ist 2025 erschienen. Dies ist der fünfte Band der Mordclub-Serie.

Zum Autor:
Richard Thomas Osman (* 28. November 1970 in Billericay, Essex) ist ein britischer Komiker, Produzent, Fernsehmoderator, Autor und Co-Moderator der BBC One TV-Quizshow Pointless.

Zum Inhalt:
Während einer Hochzeitsfeier wird Elizabeth von einem Gast angesprochen, der eine Bombe unter seinem Auto entdeckt hat. Als kurze Zeit später seine Geschäftspartnerin nach einem Essen mit den Senioren getötet wird, hat der Mordclub eine neue Aufgabe gefunden..

Meine Meinung:
Dieses Buch hat meine hohen Erwartungen erfüllt und mich teilweise sogar begeistert. Die vier Senioren sind ein wenig gealtert und Elizabeth ist von Trauer geplagt. Ron und Ibrahim sind mit eigenen Problemen beschäftigt, die als ausführliche Nebenhandlungen in den Roman einfließen. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und enthält eine ordentliche Prise meist schwarzen Humors. Die Figuren sind gewohnt skurril und haben ihre Ecken und Kanten. Der Erzählstil ist angenehm, leicht verdaulich und sehr unterhaltsam. Die Handlung ist komplex konstruiert und die umfangreich und detailliert geschilderten Nebenhandlungen fügen sich am Ende scheinbar nahtlos ein. Lange Zeit sorgen eher die Nebenhandlungen für Spannung, während die Aktivitäten im Hauptfall nicht so recht vorankommen. Gegen Ende ziehen Tempo und Spannung deutlich an und überraschende Wendungen bringen die Wahrheit ans Licht. Mir hat es viel Spaß gemacht, dieser Schilderung zu folgen.

Fazit:
Ein ruhiger Kriminalroman, mit Humor erzählt, der die sympathischen Senioren auf typisch britische Art agieren lässt und mich sehr gut unterhalten hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 25.10.2025
Die Farbe des Schattens
Tägder, Susanne

Die Farbe des Schattens


ausgezeichnet

Groth und Gerstacker gehen einen oft steinigen Weg

Buchmeinung zu Susanne Tägder – »Die Farbe des Schattens«

»Die Farbe des Schattens« ist ein Kriminalroman von Susanne Tägder, der 2025 bei Tropen erschienen ist. Dies ist der zweite Fall für Hauptkommissar Groth, der in der Nachwendezeit in Mecklenburg ermittelt.

Zum Autor:
Susanne Tägder, geboren 1968 in Heidelberg, hat in Deutschland und den USA studiert und arbeitete danach als Richterin in Karlsruhe. Heute lebt sie mit ihrer Familie in der Schweiz und in Kalifornien. Für ihre literarischen Texte wurde sie u. a. mit dem Walter-Serner Preis und dem Harder Literaturpreis ausgezeichnet.

Zum Inhalt:
Mecklenburg, 1992. Das neue Jahr hat gerade erst begonnen, da erreicht Hauptkommissar Arno Groth ein Notruf: Im Mönkebergviertel, einer Plattenbausiedlung, verschwindet der elfjährige Matti Beck auf dem kurzen Weg zum Einkaufen spurlos. Aus der Suchaktion wird bald eine Mordermittlung.

Meine Meinung:
Wie schon im ersten Fall stehen eher die Figuren und ihre Geschichte im Mittelpunkt als der eigentliche Fall. Kommissar Groth wirkt auch diesmal angeschlagen, obwohl er vorsichtig Kontakte knüpft. Groth leitet eine Suchaktion nach einem verschwundenen Jungen, die zu einer Mordermittlung führt. Schnell rückt ein Obdachloser als Hauptverdächtiger in das Zentrum der Ermittlungen, aber Groth ist nicht überzeugt, zumal er einen Hinweis auf einen ähnlichen Fall in der Vorwendezeit erhält. Kollege Gerstacker ist wegen seiner Stasi-Vergangenheit aus dem Dienst entfernt worden, doch er kennt den alten Fall und er geniest das Vertrauen Groths. Groth überzeugt Gerstacker zu einer Zusammenarbeit und gemeinsam machen sie sich auf die Tätersuche.
Das Buch wirkt unauffällig, leise und unspektakulär, und doch wurde ich mehr und mehr in den Bann der Geschichte gezogen. Meist wird die Geschichte aus der Perspektive des Hauptkommissars erzählt, aber einige Kapitel folgen einer jungen Frau, die als Taxifahrerin arbeitet. Oft geht es um Alltägliches, das ein Gefühl für die jeweilige Zeit und die betroffenen Personen erzeugt. Die meisten Figuren wirken angeschlagen und vom Leben gezeichnet. Viel Zeit steckt die Autorin in die Beschreibung des Lebensgefühls und der damaligen Zustände. Der angenehm zu lesende Schreibstil schildert unaufdringlich, aber dennoch präzise die Entwicklung der Ereignisse. Groth, die Taxifahrerin und der ostdeutsche Kollege wirken mit Abstrichen sympathisch, denn sie haben ihre Ecken und Kanten und sie haben jeweils etwas zu verdauen. Obwohl lange Zeit relativ wenig passiert, hat mich die Geschichte mehr und mehr fasziniert und gefesselt. Zum Ende hin zieht das Tempo deutlich an und die Ermittlungen können erfolgreich beendet werden.
Der Reiz der Geschichte liegt vor allem in den Milieuschilderungen und den aussagekräftigen Figuren, die ihren Weg gehen, auch wenn am Ende nicht alle gewonnen haben. Groth ist ein reflektierender Mensch, der seine Schwächen erkennt, sich aber schwer tut, etwas dagegen zu tun.

Fazit:
Ein Kriminalfall, der oft wie eine Milieustudie wirkt, mich aber erneut mehr und mehr fesseln und begeistern konnte. Deshalb vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 18.10.2025
Mörderische Brise - Der Tote am Sandstrand
Ohlandt, Nina;Wielpütz, Jan F.

Mörderische Brise - Der Tote am Sandstrand


sehr gut

Gelungener Serienauftakt mit sympathischen Ermittlern

Buchmeinung zu Nina Ohlandt und Jan F. Wielpütz – »Der Tote am Sandstrand«

»Der Tote am Sandstrand« ist ein Kriminalroman von Nina Ohlandt und Jan F. Wielpütz, der 2025 bei Lübbe erschienen ist.

Zum Autor:
Nina Ohlandt, ausgebildete Sprachlehrerin, arbeitete in vielen Berufen, bis sie zu ihrer wahren Berufung zurückfand: dem Krimischreiben. Ihre Nordsee-Krimireihe mit John Benthien als ermittelnden Kommissar war sensationell erfolgreich. Nina Ohlandt starb im Dezember 2020.
Die Krimireihe der 2020 verstorbenen Autorin Nina Ohlandt wird von Jan F. Wielpütz fortgesetzt, der als Verlagslektor Krimi- und Thrillerautoren betreute und - teils unter Pseudonym - mehrere Bücher veröffentlichte, die auf der SPIEGEL-Bestsellerliste standen.

Zum Inhalt:
Frisch verwitwet kehrt Kommissarin Hannah Bülow in ihr Heimatdorf Ostersande zurück. Kurz darauf wird ein Psychiater, den sie seit ihrer Jugend kannte, erschlagen am Strand aufgefunden. Zusammen mit der Kriminalpolizei aus Wismar beginnt sie zu ermitteln.

Meine Meinung:
Neben dem Kriminalfall spielen persönliche Angelegenheiten der Kommissarin eine gewichtige Rolle. Bei einem Bootsunglück war 1993 eine Jugendfreundin von Hannah gestorben und ihr Vater gibt ihr eine Mitschuld daran. Sukzessive erfährt der Leser mehr über die damaligen Geschehnisse und in der Jetztzeit gibt es einen zweiten Todesfall. Außerdem versucht Hannah das Verhältnis zu ihrem Vater zu verbessern. Lange Zeit ist nicht klar, ob die beiden Morde mit dem Unglück von 1993 zusammenhänge, denn es gibt auch aktuelle Motive.
Hannah ist Dorfpolizistin und der Autor bemüht sich sehr, Hannahs Mitarbeit an den Ermittlungen zu legitimieren. Die beiden Wismarer Kollegen scheinen Hannahs Hilfe zu brauchen, zeigen sich aber im weiteren Verlauf als kompetente Ermittler. Mir hat der angenehm zu lesende ruhige Schreibstil sehr gut gefallen, da er auch atmosphärisch wirkt. Auch die Figurenzeichnung konnte mich mit vielen Grautönen überzeugen. Die Handlung war komplex mit einigen Überraschungen. Einzig die vielen Nebenhandlungen taten dem Spannungsbild nicht immer gut. Am Ende zog das Tempo deutlich an und es gab einen passenden Showdown. Der aktuelle Fall und die Geschehnisse in der Vergangenheit wurden vollständig und nachvollziehbar aufgelöst.

Fazit:
Mir hat dieser Serienauftakt vor allem wegen des Schreibstils und der Figurenzeichnung sehr gut gefallen. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde ruhiger und atmosphärischer Krimis aus.

Bewertung vom 06.10.2025
Kerwe, Kater und Kadaver   Ein Pfalz-Regiokrimi mit Witz, Mord und ungleichem Ermittlerduo
Jörns, Petra E.

Kerwe, Kater und Kadaver Ein Pfalz-Regiokrimi mit Witz, Mord und ungleichem Ermittlerduo


weniger gut

Eine Karikatur als Hauptfigur

Buchmeinung zu Petra Erna Jörns – »Kerwe, Kater und Kadaver«

»Kerwe, Kater und Kadaver« ist ein Kriminalroman von Petra Erna Jörns, der 2025 im dp Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Petra Erna Jörns erblickte 1964 in der schönen Pfalz das Licht der Welt. Schon früh schlug ihr Herz zum einen für die Natur und zum anderen für das Fabulieren. So studierte sie Biologie in Kaiserslautern und betreut nun seit über 25 Jahren als selbstständige Biologin die Naturschutzgebiete ihres Heimatlandkreises.

Zum Inhalt:
Kommissar Jonas Braun tritt seinen Dienst in seiner südpfälzischen Heimat an. Sein erster Fall ist ein toter Landwirt in der Jauchegrube und er erhält die Unterstützung seiner Tante Sabine Spieß, einer pensionierten Staatsanwältin. Nebenbei muss er sein chaotisches Privatleben auf die Reihe bringen.

Meine Meinung:
Diese Buch verfügt über eine Menge pfälzischen Lokalkolorits, da viele Reden im Dialekt gehalten sind, dabei aber gut verständlich bleiben. Der Schreibstil ist angenehm und leicht verdaulich. Zwei Kuchenrezepte und ein als Glossar bezeichnetes Personenverzeichnis runden den Inhalt ab. Das Buch wird als humorvoll beworben, aber ich empfand einige Figuren eher als Karikaturen. Die Zeichnung der Figuren des Kommissars, seiner Exfreundin und seines Kollegen war für mich eine echte Spaßbremse. Bei der zweiten Hauptfigur Sabine Spuieß, einer pensionierten Staatsanwältin, zeigt die Autorin, dass es auch anders geht. Kommissar Jonas Braun kommt kaum zum Ermitteln, da seine privaten Probleme viel Zeit und Energie erfordern. Ermittlungsergebnisse kommen eher zufällig zustande und der Kommissar tappt lange Zeit im Dunkeln. Seine Tante geht deutlich geordneter und planvoller vor. Sie war mir deutlich sympathischer als der junge Kommissar, der oft verloren wirkte. Als die beiden Ermittler ihre Informationen zusammen besprechen, kommen sie auf die richtige Spur. Dieser Abschnitt hat mir gut gefallen, aber der dominierende Eindruck war die ärgerliche Figurenzeichnung des Kommissars und seines direkten Umfelds.

Fazit:
Dieser Titel hat viele Zutaten eines soliden Regiokrimis, insbesondere der angenehme und atmosphärische Schreibstil. Leider wirken etliche Figuren wie Karikaturen und beeinträchtigen mein Lesevergnügen massiv. Deshalb bewerte ich das Buch nur mit zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten) und sehe von einer Leseempfehlung ab.

Bewertung vom 04.10.2025
Fühl dich wie neugeboren! (eBook, ePUB)
Froböse, Ingo; Lantzsch, Hanka

Fühl dich wie neugeboren! (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wohlfühltipps mit Hintergrund

Buchmeinung zu Ingo Froböse, Hanka Lantzsch & Christine Kluge – »Fühl dich wie neugeboren!«

»Fühl dich wie neugeboren!« ist ein Sachbuch von Ingo Froböse, Hanka Lantzsch & Christine Kluge, der 2024 im Kneipp-Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Prof. Dr. Ingo Froböse ist Bestsellerautor, TVExperte und lehrte als Professor an der Sporthochschule Köln. Seine »Formel Froböse« für einen gesunden Lebensstil mit hoher Lebensqualität basiert auf über 30 Jahren Begeisterung für Gesundheitsförderung und Prävention.
Christine Kluge ist Resilienztrainerin, Buch- und Nordsee-Liebhaberin. Die Beraterin für Verlage und Autor:innen trainiert Achtsamkeit auch im Job. Denn kleine Auszeiten bringen die besten Ideen zu Tage.
Dr. med. Hanka Lantzsch ist Chefärztin der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Nordseeklinik Sylt. Als ausgebildete Yogalehrerin übt sie gerne Asanas und liebt es am Sylter Strand zu joggen.

Zum Inhalt:
52 Mini-Kuren für mehr Bewegung, einen besseren Stoffwechsel und ein aktiveres Immunsystem

Meine Meinung:
Dieses Buch war für mich eine reichhaltige Fundgrube für Tipps und Tricks für ein verbessertes Gesundheitsgefühl. Kleine Übungen, verschiedene Rezepte, diverse Checklisten und allgemeine Gesundheitsinformationen sollen dabei helfen, eine positive Einstellung zu finden und zu leben. Dies ist in meinem Fall ausgezeichnet gelungen. Zwar kannte ich eine Reihe an Informationen bereits, aber in dieser Form mit der aktiven Herangehensweise waren sie sehr hilfreich und nützlich. Mir hat dieser Titel sehr geholfen und deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.09.2025
Wolfstal / Luc Verlain Bd.9 (eBook, ePUB)
Oetker, Alexander

Wolfstal / Luc Verlain Bd.9 (eBook, ePUB)


sehr gut

Luc Verlain ermittelt im Baskenland

Buchmeinung zu Alexander Oetker – »Wolfstal«

»Wolfstal« ist ein Kriminalroman von Alexander Oetker, der 2025 bei Hoffmann & Campe erschienen ist. Dies ist der neunte Fall für Commissaire Luc Verlain, der seine Fälle in der Aquitaine löst.

Zum Autor:
Alexander Oetker, geboren 1982, ist Bestsellerautor und TV-Journalist, als Frankreich-Experte von RTL und n-tv berichtet er seit 15 Jahren über Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Er ist zudem Kolumnist und Restaurantkritiker der Gourmetzeitschrift Der Feinschmecker. Er lebt mit der Familie zwischen Brandenburg, Berlin und der französischen Atlantikküste.

Zum Inhalt:
Ein menschenscheuer Schäfer wird in Espelette am Rand des Jacobweges auf brutale Art umgebracht. Luc Verlain wird von seinem baskischen Kollegen Etxeberria um Hilfe gebeten. Zusammen mit einer neuen Kollegin nehmen sie die Ermittlungen auf, stoßen aber auf eine Mauer des Schweigens.

Meine Meinung:
Bei den Kriminalromanen von Alexander Oetker freue ich mich immer auf die Informationen um den Fall herum. Diesmal geht es um das französische Baskenland, den Jacobsweg samt zugehörigem Tourismus und den Piment d’Espette. Der zu Tode gekommene Schäfer hat das ganze Dorf gegen sich aufgebracht, weil er einen Wolf angelockt und geschützt hat und weil er den Touristen gegenüber unfreundlich aufgetreten ist. Auch die Nach- und Auswirkungen der ETA werden thematisiert.
Mit Rose Schillinger begleitet eine neue Ermittlerin Luc Verlain bei seinen Ermittlungen. Sie wirkt unsympathisch, sondert sich ab und macht ihr eigenes Ding. Verlain und Etxeberria müssen ohne sie auskommen, glauben aber an einen persönlichen Hintergrund für ihr Verhalten. Die Figuren sind mit etlichen Grautönen gezeichnet und bieten Raum für Überraschungen. Die Ermittlungen kommen nur schleppend voran und so stehen atmosphärische Landschaftsbeschreibungen, geschichtliche Einschübe, touristische Sehenswürdigkeiten und leckere Mahlzeiten an. Das eiserne Schweigen der Dorfbewohner scheint undurchdringlich, bis neue Hinweise den Fall voranbringen. Tempo und Spannung nehmen zu und es kommt zu einem Showdown in der Grenzregion.
Die Auflösung ist überraschend, vollständig und nachvollziehbar, hat mich aber nur bedingt überzeugt. Mich hat der Titel sehr gut unterhalten und wie eigentlich immer Lust auf einen Urlaub in der Region gemacht. Grenzwertig war für mich die Entwicklung der Figur Rose Schillinger und der Umgang Verlains damit.

Fazit:
Mich hat auch dieses Buch des Autor sehr gut unterhalten und die Zusatzinformationen um den Fall herum sind ein deutlicher Mehrwert. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Empfehlen kann ich das Werk als atmosphärischen Urlaubskrimi.

Bewertung vom 25.09.2025
Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4 (MP3-Download)
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Morde im faszinierenden Kosmos Prater

Buchmeinung zu Oliver Pötzsch – »Der Totengräber und die Pratermorde«

»Der Totengräber und die Pratermorde« ist ein Historischer Kriminalroman von Oliver Pötzsch, der 2025 bei Ullstein erschienen ist. Das ungekürzte Hörbuch ist bei Hörbuch Hamburg erschienen und wird von Hans Jürgen Stockerl vorgetragen. Dies ist der vierte Band in der Reihe um den Wiener Totengräber.

Zum Autor:
Oliver Pötzsch, Jahrgang 1970, arbeitete nach dem Studium zunächst als Journalist und Filmautor beim Bayerischen Rundfunk. Heute lebt er als Autor mit seiner Familie in München.

Zum Sprecher:
Hörbuchsprecher Hans Jürgen Stockerl lässt das historische Wien lebendig werden und sorgt für spannende Krimi-Unterhaltung. Er macht einen herausragenden Job.

Zum Inhalt:
Wien, 1896:
Eine zersägte Jungfrau und mehrere verschwundene junge Frauen, die später tot aufgefunden werden, beschäftigen Inspektor Leopold von Herzfeldt und die Wiener Polizei. Reporterin Julia Wolf und Totengräber Augustin Rothmayer unterstützen den Inspektor bei seinen Ermittlungen.

Meine Meinung:
Auch in diesem Buch gelingt es dem Autor Historie und Fiktion auf fesselnde Art zu verknüpfen. Die Handlung ist komplex und umfasst einige Nebenstränge. Die Figuren sind interessant mit etlichen Grautönen gezeichnet und bieten Raum für Überraschungen. Treibende Kraft der Geschichte ist diesmal die Reporterin Julia Wolf, die zur Artikelrecherche tief in den Praterkosmos eintaucht. Der Prater ist eine eigene Welt und man möchte öffentliche Institutionen außen vorlassen. Auch der allgegenwärtige technische Fortschritt findet seinen Niederschlag in der Handlung, seien es die bewegten Bilder oder Weiterentwicklungen bei der Zauberei. Kriminaltechnisch sind es Fingerabdrücke und die Insektenkunde, der sich der Totengräber mit Hingabe widmet. Anna, die beim Totengräber aufwächst, kommt in die Pubertät und Augustin wendet sich hilfesuchend ausgerechnet an Leo. Die aufkommende Fußballbegeisterung und die Furcht vor Anschlägen von radikalen Elementen bei den anstehenden Staatsbesuchen spielen ihre Rolle. Durch etliche überraschende Wendungen wurden meine eigenen Überlegungen zum Täter immer wieder ad Absurdum geführt und ich habe es genossen. Die drei Hauptfiguren geraten in große Gefahr und brauchen neben Glück auch jede Unterstützung, die sie bekommen können. Der Spannungsbogen ist gekonnt konstruiert und ruhige Phasen lockern die harten Handlungselemente auf. Die Sprache ist eindringlich, der Zeit angepasst und mit humorvollen Einschüben durchsetzt. Auch wird der Gegensatz zwischen strahlender Fassade und dem oft schweren Leben der Schausteller deutlich. Besonders beeindruckt hat mich Hans Jürgen Stockerl, der den Figuren mit seinem Vortrag Leben einhaucht und die Atmosphäre spüren lässt.
Selbstverständlich sind am Ende alle Verbrechen nachvollziehbar aufgelöst und Julia und Leo nähern sich einander an.

Fazit:
Ein opulentes Meisterwerk in allen Facetten, gekrönt durch den herausragenden Vortrag des Sprechers Hans Jürgen Stockerl. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche eine Lese- und Hörempfehlung aus.

Bewertung vom 16.09.2025
Die Hummerfrauen (eBook, ePUB)
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Hummerfrauen liefern Denkanstöße

Buchmeinung zu Beatrix Gerstberger – »Die Hummerfrauen«

»Die Hummerfrauen« ist ein Roman von Beatrix Gerstberger, der 2025 bei dtv erschienen ist.

Zum Autor:
Beatrix Gerstberger, geboren 1964, ist freie Autorin für ›Brigitte‹, ›Stern‹ und ›Geo‹. Sie schrieb den SPIEGEL-Bestseller ›Keine Zeit zum Abschiednehmen‹ über den frühen Tod ihres Partners und die Geschichten von weiteren jungen Witwen vor 20 Jahren, als sie für sechs Monate in einem Hummerfischerdorf in Maine lebte. Viele Jahre später kehrte sie an diesen Ort zurück, fuhr mit Hummerfischerinnen hinaus aufs Meer und sprach mit ihnen über das Leben, über Verluste, Trauer und das Weitermachen. Daraus entstand die Idee für diesen Roman. Beatrix Gerstberger lebt in Hamburg.

Zum Inhalt:
20 Jahre zuvor hat Mina ihren letzten Urlaub als Kind mit Bruder und Eltern auf Eagle Island verbracht, einem Dorf mit Hummerfischern und wundervoller Natur. Nach dem Tod ihres Bruders und dem Zerwürfnis mit ihrer Mutter, will Mina einen Neuanfang an dem Ort wagen, an dem sie glückliche Tage verbracht hat. Dort begegnet sie den starken Frauen und Hummerfischerinnen Ann und Julie sowie ihrer Jugendbekanntschaft Sam.

Meine Meinung:
Dieses Buch bietet reichlich Denkansätze, vor allem zum Thema Umgang mit Verlusten. Ann (72) und Julie (Mitte 50) haben selbst einen Neuanfang auf Eagle Island gewagt und kümmern sich um Mina (Anfang 30). Die Hummerfischerei bietet einen festen, aber auch harten Rahmen für die Inselbewohner. Wenn etwas Schlimmes passiert wird kurz getrauert und dann wird zum Alltag zurückgekehrt. Durch mehrere Rückblenden erfahren wir mehr über Ann und Julie, aber auch über andere Dorfbewohner und Ereignisse jener Zeit. Sam hatte andere Pläne, aber durch den Tod seines Bruders akzeptiert er ungeschriebene Gesetze und bleibt auf der Insel. Sam und Mina kommen sich näher, aber der unterschiedliche Umgang mit Geschehenem macht es nicht einfach. Mina möchte Dinge hinterfragen, während Sam sie als abgeschlossen betrachtet. Schnell ist man bei der Frage »Wie hättest du dich unter diesen Umständen verhalten?« angelangt und gerät ins Grübeln.

Fazit:
Dieses Buch hat mich wiederholt zum Nachdenken angeregt, auch wenn die eigentliche Geschichte eher unaufgeregt abläuft. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.