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wampy
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Issum

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 29.12.2025
Maggie Bell und die tödlichen Seiten (eBook, ePUB)
Lin, Harper

Maggie Bell und die tödlichen Seiten (eBook, ePUB)


gut

Ein Cosy Krimi mit einer wenig sympathischen Hauptfigur

Buchmeinung zu Harper Lin – »Maggie Bell und die tödlichen Seiten«

»Maggie Bell und die tödlichen Seiten« ist ein Kriminalroman von Harper Lin, der 2024 bei Aufbau Digital in der Übersetzung von Eva Riekert erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet »A Book to Kill For« und ist 2021 erschienen.

Zum Autor:
Harper Lin ist USA Today-Bestsellerautorin mehrerer cosy Crime Serien.
Wenn sie nicht gerade liest oder Krimis schreibt, geht sie gerne zum Yoga, wandert oder backt mit Freunden und Familie. 


Zum Inhalt:
Maggie Bell lebt im malerischen Fair Haven und arbeitet in einem Buchladen der besonderen Art. Als der Besitzer verstirbt, erbt sein Sohn Joshua Whitfield den Buchladen und beginnt alles umzukrempeln. Ein Handwerker stirbt unter zweifelhaften Umständen und auch Maggie Bell beginnt zu ermitteln.

Meine Meinung:
Manche Zutaten der Handlung kommen dem Leser bekannt vor. Kauzige Figuren, atmosphärisches Ambiente und Bösewichte bevölkern den Kosmos der Geschichte. Joshua hat klare Vorstellungen von der Zukunft des Buchladens, die Maggie nicht teilt. Joshua wirkt dominant und sieht blendend aus. Er wirkt auf Maggie ungemein attraktiv. Ungewohnt ist die Zeichnung der Hauptfigur als wenig sympathische Eigenbrötlerin, die zudem im Dorf eine Außenseiterin spielt. Maggie ist auch nicht gewillt, daran viel zu ändern. Der eigentliche Kriminalfall ist komplexer als zunächst gedacht und bietet die ein oder andere Überraschung.
Die Geschichte wird aus der Sicht der Hauptfigur Maggie Bell erzählt. Maggies Begeisterung für Joshuas Aussehen nervte mich auf Dauer deutlich und die negative Beurteilung Maggies vieler anderer Figuren sorgte auch nicht für ein harmonisches Leseerlebnis.

Fazit:
Ein Cosy Krimi mit einer wenig sympathischen Hauptfigur war eine Überraschung für mich, die mich nicht überzeugen konnte, während der Kriminalfall und seine Auflösung positiv zu Buche schlugen. Deshalb bewerte ich den Titel mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

Bewertung vom 28.12.2025
Tod zur Teestunde
Horowitz, Anthony

Tod zur Teestunde


ausgezeichnet

Krimispaß vom Feinsten

Buchmeinung zu Anthony Horowitz – »Tod zur Teestunde«

»Tod zur Teestunde« ist ein Kriminalroman von Anthony Horowitz , der 2025 im Insel Verlag in der Übersetzung von Lutz-W. Wolff erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet »Marble Hall Murders« und ist 2025 erschienen.

Zum Autor:
Anthony Horowitz, geboren 1956 in Stanmore, gehört zu den erfolgreichsten Autoren der englischsprachigen Welt, in Deutschland ist er vor allem durch seine Jugendbuchreihe um Alex Rider bekannt. Neben zahlreichen Büchern hat Anthony Horowitz Theaterstücke und Drehbücher zu verschiedenen Filmen und Fernsehserien (unter anderem Inspector Barnaby) verfasst. Seit seiner Jugend ist er Sherlock-Holmes-Fan. Im Insel Verlag erschien zuletzt Mord stand nicht im Drehbuch (2024). Anthony Horowitz lebt mit seiner Familie in London.

Zum Inhalt:
Eliot Grace, Enkel einer überaus erfolgreichen Kinderbuchautorin, soll die Serie um den Privatdetektiv Atticus Pünd fortsetzen. Lektorin Susan Ryeland soll ihn dabei unterstützen und gerät in Gefahr, als sie Informationen zum vermeintlichen Mord an seiner Großmutter einholt, den Eliot im Buch thematisieren will.

Meine Meinung:
Die Idee dieses Buches ist faszinierend. Ein Autor will in seinem Buch Hinweise auf einen realen Mord verstecken und den Täter aufzeigen. Die Protagonistin Susan Ryeland hatte eine längere Auszeit genommen, weil der ursprüngliche Autor der Serie einen Mord begangen hatte und auch Susan umbringen wollte. Ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte ist der Teil des Manuskripts, den Susan lektorieren soll. Als sie die Absicht des Autors erkennt, einen realen Mord im Buch zu thematisieren, stellt sie eigene Nachforschungen an und gerät mit der Familie Grace in Konflikt.
Schließlich gerät sie in Verdacht, Eliot nach einem Streit mit ihrem Auto überfahren zu haben. Der ermittelnde Kommissar ist Fan der Reihe um Atticus Pünd und führt intensive Gespräche mit Susan, auch über die vorhandenen Teile des Manuskripts.So sind nun drei Haupterzählstränge zu erkennen, der Mord im Buch, der Tod der Kinderbuchautorin und die Verwicklung von Susan Ryeland am Tod von Eliot Grace. Jeder dieser Stränge hat seinen Reiz und ich war mehrmals auf der Suche nach Hinweisen im Manuskript zum Tod der Kinderbuchautorin. Der Autor beleuchtet auch die Situation der Buchverlage und das Ausschlachten besonders erfolgreicher Werke inklusive Sightseeing, Film- und Fernsehrechte. Viele der Figuren im Manuskript als auch in der realen Welt hatten Ecken und Kanten und boten Platz für Überraschungen. Susan Ryeland überzeugte mich mit ihrer Hartnäckigkeit und dem Willen, den Dingen auf den Grund zu gehen. Der ermittelnde Kommissar war der Sympathieträger schlechthin. Weniger gelungen fand ich den Showdown um Susan Ryeland, in dem sie sich massiv ihrer Haut erwehren musste. Die Auflösungen aller drei Stränge haben mich überzeugt und Lust auf eine Fortsetzung gemacht.

Fazit:
Eine Krimi in Krimi Geschichte, die mich prächtig unterhalten und Lust auf mehr gemacht hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde eher ruhig angelegter Krimis aus.

Bewertung vom 27.12.2025
The Business Trip (eBook, ePUB)
Garcia, Jessie

The Business Trip (eBook, ePUB)


gut

Jasmine blieb eine Gejagte

Buchmeinung zu Jessie Garcia – »The Business Trip«

»The Business Trip« ist ein Kriminalroman von Jessie Garcia, der 2025 bei dtv in der Übersetzung von Wolfgang Thon erschienen ist. Der Titel der amerikanischen Originalausgabe lautet »The Business Trip« und ist 2025 erschienen.

Zum Autor:
Jessie Garcia ist eine preisgekrönte Sportjournalistin und war Nachrichtenmoderatorin und -reporterin sowie News Director bei CBS Milwaukee. Sie hat Journalismus an vier Universitäten unterrichtet, mehrere Sachbücher geschrieben und eine Dokumentation produziert. Garcia kommt ursprünglich aus Madison, Wisconsin, hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann, einem Hund und einer Katze in Milwaukee.

Zum Inhalt:
Geschäftsfrau Stephanie ist auf dem Weg zu einem Kongress und die mittellose Jasmine ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Freund. Beide kennen sich nicht, sitzen aber im Flugzeug in der gleichen Reihe. Kurze Zeit später erhalten ihre Freunde verstörende Nachrichten. Was ist passiert?

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich lange Zeit gefesselt und in seinen Bann gezogen. Aus wechselnden Perspektiven wird die Flucht der mittellosen Jasmine vor ihrem gewalttätigen Freund erzählt und wie es mit ihr weitergeht. Jasmine wirkt vorerst sympathisch und nimmt eine erstaunliche Entwicklung. Im Gegensatz dazu sind fast alle anderen Figuren sehr einfach gezeichnet, entweder fast edle Ritter oder verabscheuenswerte Kreaturen. Die Handlung ist komplex mit einigen überraschenden Wendungen, aber am Ende hatte ich das Gefühl, dass die Autorin den richtigen Zeitpunkt für den Abschluss der Geschichte verpasst hat. Gefallen hat mir die Beschreibung der wachsenden Unruhe und Besorgtheit bei Stephanies Nachbar und ihren Kollegen. Jasmine entwickelt eine kaum glaubliche Energie, um ihre Chance auf ein besseres Leben zu nutzen. Ihre Skrupellosigkeit hat mich sehr überrascht. Leider gibt es auch viele Gewaltbeschreibungen in diesem Buch. Das Ende konnte mich nicht überzeugen und mein Lesevergnügen nahm deutlich ab.

Fazit:
Ein grandios startender Krimi, der sein Tempo zunehmend verliert und nicht das passende Ende findet. Deshalb bewerte ich den Titel mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten) und kann nur den vorderen Teil des Buches empfehlen.

Bewertung vom 27.12.2025
Kölner Vergeltung (eBook, ePUB)
Angelowski, Myriane

Kölner Vergeltung (eBook, ePUB)


weniger gut

Intensive Erzählung, die mich mehr belastete als unterhielt

Buchmeinung zu Myriane Angelowski – »Kölner Vergeltung«

»Kölner Vergeltung« ist ein Kriminalroman von Myriane Angelowski, der 2025 im Emons Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Myriane Angelowski, in Köln geboren und im Bergischen Land aufgewachsen, studierte Sozialarbeit und arbeitete als Referentin für Gewaltfragen bei der Kölner Stadtverwaltung. Neben ihrer Arbeit als Autorin leitet sie Krimi-Seminare und Schreibworkshops.

Zum Inhalt:
Eine junge Mutter wird bei einer Messerattacke schwer verletzt. Ihr kleiner Sohn ist unauffindbar. Während Hauptkommissarin Maline Brass bei der Suche nach dem Kind gegen die Zeit kämpft, wird Hauptkommissarin Lou Vanheyden durch einen tragischen Schicksalsschlag aus der Bahn geworfen.

Meine Meinung:
Selten habe ich ein Buch mit einer so dunklen Grundstimmung gelesen. Fast jede der Figuren kämpft mit mächtigen Problemen und sucht nach einem Weg, damit zurecht zu kommen und vielleicht ein Stückchen Glück zu ergattern. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt und man leidet mit den einzelnen Figuren mit, weil die Emotionen packend beschrieben sind. Dies erwies sich für mich aber auf Dauer als Problem, da mich die Geschichte herunter zog. Mir fehlte ein Sympathieträger, das Licht am Ende des Tunnels und der rote Faden bei den Ermittlungen. Es gab drei wesentliche Handlungsstränge, die mehr oder weniger unabhängig voneinander abliefen. Die Messerattacke wurde durch die Suche nach dem verschwundenen Kind in den Hintergrund gedrängt. Als Leser wusste man aber bereits, was geschehen war. Kommissarin Lou Vanheyden war durch den tragischen Unfalltod ihrer erwachsenen Tochter völlig von der Rolle und agierte in ihrem eigenen Kosmos bei der Suche nach dem Unfallverursacher. Am Ende waren die Fälle nachvollziehbar gelöst und ich konnte mich wieder positiveren Dingen zuwenden.

Fazit:
Ein intensiver und packend erzählter Krimi aus Köln, der mir schlicht zu dunkel war. Deshalb bewerte ich den Titel mit zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten).

Bewertung vom 26.12.2025
Seemannsgrab für Norderney
Trost, Dirk

Seemannsgrab für Norderney


sehr gut

Undercover als Komparse unterwegs

Buchmeinung zu Dirk Trost – »Seemannsgrab für Norderney«

»Seemannsgrab für Norderney« ist ein Kriminalroman von Dirk Trost, der 2025 bei Edition M erschienen ist. Dies ist der zwölfte Fall für den Anwalt Jan de Fries.

Zum Autor:
Schon als kleiner Junge verbrachte Dirk Trost seine Sommerferien regelmäßig in Ostfriesland. Er schmökerte den Sommer über in den Abenteuergeschichten von Enid Blyton und Erich Kästner und an langen Winterabenden in den »verbotenen« Krimis seines Großvaters, die ganz hinten im Kleiderschrank versteckt waren. Was lag da näher, als selbst Kriminalromane zu schreiben? Es sollte 50 Jahre dauern, bis sich dieser Kindheitstraum erfüllte.

Zum Inhalt:
Jan de Fries wird zu einem Leichenfund im Hafen von Norddeich gerufen, weil seine Visitenkarte beider Leiche gefunden wurde. Ein weiterer Leichenfund führt ihn nach Norderney, wo er sich entschließt, eine Komparsenrolle in einem Historiendrama zu übernehmen.

Meine Meinung:
Anwalt Jan de Fries und Hauptkommissarin Doro Oldenburg arbeiten in diesem Fall harmonisch zusammen. Beide wirken sympathisch und können sich ihrer Haut wehren. Allerdings könnten beide Charaktere die ein oder andere Ecke oder Kante vertragen. Nordseeatmosphäre und Inselflair gibt es reichlich. Die Informationen zum Filmdreh mit all den Beteiligten fand ich interessant. Fast ausschließlich wird die Geschichte aus der Perspektive Jans erzählt, der hartnäckig Licht ins Dunkle zu bringen versucht und dabei einigen Geheimnissen auf die Spur kommt. Auch wenn die Spannung erst spät auf Touren kommt war dies kein Manko, da mich die Geschichte auch so gefesselt hat. Im Rahmen des gelungenen Showdowns wird Jan aus einer aussichtslosen Lage gerettet. Die Auflösung ist nachvollziehbar und vollständig. Der Schreibstil ist mit Humor durchsetzt und leicht verdaulich. Insgesamt habe ich mich sehr gut unterhalten.

Fazit:
Ein atmosphärisch starker Kriminalroman mit zwei sympathischen Hauptfiguren fast ohne Ecken und Kanten. Ich wurde sehr gut unterhalten und bewerte den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 25.12.2025
Mord Life Balance   Ein unterhaltsamer Krimi an der Ostsee (eBook, ePUB)
Hüsken, Sabrina

Mord Life Balance Ein unterhaltsamer Krimi an der Ostsee (eBook, ePUB)


gut

Interessante Grundidee

Buchmeinung zu Sabrina Hüsken – »Mord Life Balance«

»Mord Life Balance« ist ein Kriminalroman von Sabrina Hüsken, der 2025 im dp Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Sabrina Hüsken wollte als Kind Pilotin werden – bis sie Bücher entdeckte und erkannte, dass sie nur ihre Fantasie braucht, um zu reisen. Heute bezeichnet sie sich selbst als Weltenbummlerin, was auf Bücher wie Reisen zutrifft. In ihren Romanen, Novellen und Kurzgeschichten erzählt sie, was zwischen den Zeilen schwebt. Sie schreibt die Geschichten, die sie selbst begeistern, die ihr Mut geben und ihr zeigen, dass es sich lohnt, für das, was man will und liebt, zu kämpfen.

Zum Inhalt:
Polizistin Neele Kettler tauscht ihren Großstadtjob in Hamburg gegen eine Stelle im beschaulichen Greisdorf an der Ostsee. Als im Gartencenter die Leiche der Besitzerin gefunden wird ist die junge Polizistin gefordert.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist angenehm zu lesen, vermittelt Atmosphäre eines kleinen Küstenortes und hat einige überraschende Wendungen. Die Hauptfigur Neele ist sympathisch und engagiert, hat aber keine Grautöne. Ihrem alten Chef weint sie keine Träne nach und dies wohl zurecht. Ihr neuer Chef Uwe ist fest verwurzelt im Dorfleben und recht stur. Kommissar Finn aus Lübeck ist ein Frauenschwarm und hat Zoff mit Uwe. Auch Neele ist vom Kommissar angetan und weiß ihn zu nehmen. Der Fall selber ist verwickelter als zunächst gedacht und dennoch hätte es etwas mehr Spannung sein dürfen, teilweise bedingt durch ihre amourösen Gedanken. Die Auflösung ist nachvollziehbar und durchaus überraschend.
Die Geschichte wird nahezu komplett aus der Sicht Neeles erzählt und ihre Gedanken und Gefühle werden deutlich. Sie kämpft um ihren Platz und um Anerkennung für ihre Arbeit. Ich wurde gut unterhalten und konnte mich bei der Lektüre entspannen.

Fazit:
Ein Cosy-Krimi von der Ostseeküste, der mich gut unterhalten hat. Insgesamt hätte ich mir etwas mehr Spannung und etwas weniger Liebesgeschichte gewünscht. Deshalb bewerte ich den Titel mit drei von fünf Sternen (65 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 20.12.2025
Flutrache (eBook, ePUB)
Hoorn, Heike van

Flutrache (eBook, ePUB)


gut

Zu viele Zufälle verhindern eine bessere Bewertung

Buchmeinung zu Heike van Hoorn – »Flutrache«

»Flutrache« ist ein Kriminalroman von Heike van Hoorn, der 2025 bei beTHRILLED erschienen ist. Dies ist der vierte Band um Kriminalkommissar Stephan Möllenkamp und Lokaljournalistin Gertrud Boekhoff

Zum Autor:
Heike van Hoorn wurde 1971 in Leer/Ostfriesland geboren. Die promovierte Historikerin war Referatsleiterin in der Hessischen Staatskanzlei und ist Geschäftsführerin des Deutschen Verkehrsforums. Sie ist außerdem Mutter von Zwillingen und begeisterte Hobbygärtnerin. Durch die Recherchen zu ihren Kommissar-Möllenkamp-Krimis hat sie ihre Heimat Ostfriesland neu kennen und lieben gelernt. Heike van Hoorn lebt mit Mann und Kindern in Berlin.

Zum Inhalt:
Ein deutscher Unternehmer wird erschossen am Fuße einer gigantischen Lenin-Statue im niederländischen Teil Ostfrieslands aufgefunden. Zudem erhalten mehrere lokale Größen Briefe mit vermeintlich verseuchtem Inhalt.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat Stärken und Schwächen, die zu einem gemischten Eindruck führen. Die Figurenzeichnung fand ich gelungen und auch die Handlung war komplex. Gefallen hat mir die gute Zusammenarbeit der deutschen und der niederländischen Polizeibeamten. Die Informationen zur Geschichte der Kommunisten in Ostfriesland empfand ich als Bereicherung. Der Erzählstil mit den wechselnden Perspektiven war atmosphärisch und mit schwarzem Humor und mit einigen Slapstickeinlagen durchsetzt. Spannung war meist ausreichend vorhanden. Die beiden Hauptfiguren waren trotz einiger Kanten und Ecken sympathisch. Auffällig waren die starken Frauencharaktere, während einige männliche Figuren ein eher trauriges Bild abgaben. Die Auflösung war vollständig und nachvollziehbar. Soweit die positiven Aspekte. Die Handlung wurde an zu vielen Stellen durch Zufälle getrieben und die Risikobereitschaft vieler Figuren war sehr groß. Dazu kamen einige Stellen mit extremer Brutalität und Gewalt.
Insgesamt habe ich mich meist gut unterhalten und beabsichtige einen weiteren Band der Reihe zu lesen.

Fazit:
Ein in weiten Teilen überzeugender Kriminalroman, der eine bessere Bewertung durch die vielen Zufälle verschenkt hat. Deshalb bewerte ich den Titel nur mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten. Eine Leseempfehlung gibt es trotzdem, denn spannend und unterhaltsam war es allemal.

Bewertung vom 30.11.2025
Frieden nicht in Sicht
Schulz, Bernhard M.

Frieden nicht in Sicht


ausgezeichnet

Dieses Buch hat bei mir Spuren hinterlassen

Buchmeinung zu Bernhard M. Schulz – »Frieden nicht in Sicht«

»Frieden nicht in Sicht« ist ein Lern- und Lesebuch von Bernhard M. Schulz mit Illustrationen von Fritz Wolf, das 2025 im Geest-Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Bernhard Metternich Schulz wurde 1913 in Lindlar geboren. Das Handwerk eines Journalisten und Redakteurs lernte er „von der Pike auf“ bei Zeitungen, Zeitschriften und Pressediensten. Sein Weg führte von Köln über Hannover nach Berlin. In diesem Buch verarbeitet er seine Erfahrungen als Soldat der Wehrmacht. Schulz verstarb 2003.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich zum Nachdenken angeregt, gerade in der heutigen wenig friedvollen Welt. Bernhard Schulz hat etliche Kurzgeschichten vorwiegend aus den Zeiten vor und während des zweiten Weltkrieges beigesteuert, die das damalige Leben beschreiben. Meist sind es kurze Alltagsgeschichten, in denen die Veränderung der Lebenssituationen thematisiert wird. Die Soldatengeschichten beschreiben zuerst die ruhige Zeit in Frankreich und auf Alderney und später das tägliche Grauen im Russlandfeldzug, ohne besondere Kampfhandlungen in den Mittelpunkt zu stellen. Stattdessen wird unspektakulär gehungert und gestorben und die Leichen für die Zeit nach dem Frost gesammelt. Betroffen hat mich besonders die Situation der russischen Menschen in den besetzten Dörfern. Ebenso beeindruckend sind die Karikaturen von Fritz Wolf, die sehr gut zu den Geschichten passen.
Zusätzlich sind etliche Feldpostbriefe des Autors an seine spätere Frau enthalten, manche sogar in Sütterlinschrift abgebildet. Diese wirken erstaunlich offen und geben die Entwicklung des Kriegsgeschehens auf besondere Art wieder.

Fazit:
Dieses Lern- und Lesebuch hat bei mir Spuren hinterlassen und deshalb bewerte ich es mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und gebe eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.11.2025
Entführung im Himmelreich (MP3-Download)
Winkelmann, Andreas

Entführung im Himmelreich (MP3-Download)


ausgezeichnet

Autor und Sprecher in Bestform

Buchmeinung zu Andreas Winkelmann – »Entführung im Himmelreich«

»Entführung im Himmelreich« ist ein Kriminalroman von Andreas Winkelmann, der 2025 bei Knaur TB erschienen ist. Das ungekürzte Hörbuch wird von Charles Rettinghaus vorgetragen und ist bei Audio-to-go erschienen. Dies ist der zweite Band der Reihe, die auf und um den Campingplatz Himmelreich spielt.

Zum Autor:
Andreas Winkelmann, geboren an einem kalten Dezembertag im Jahre 1968 in einem kleinen Nest in Niedersachsen, ist der geborene Geschichtenerzähler. Schon als Schüler schrieb er erste Romane in Mathematikhefte. Von dort bis zum Bestsellerautor brachte er ein buntes und bewegtes Berufsleben hinter sich. So war er Bäcker, Soldat, Fitnesslehrer, Taxifahrer, Versicherungsverkäufer und arbeitete in einer Honigfabrik.

Zum Sprecher:
Charles Rettinghaus, geboren am 24. Mai 1962 in Remagen, ist ein deutscher Synchronsprecher, Schauspieler sowie Hörbuch- und Hörspielsprecher.

Zum Inhalt:
Dauercamper und Ex-Schauspieler Björn Kupernikus und Annabelle Schäfer entdecken den Lieferwagen des Bäckers in der Nähe des Sees; die Schuhe des Vermissten stehen am Ufer. Die Backwaren sind im Auto, aber der Bäcker bleibt verschwunden.

Meine Meinung:
Auch der zweite Band der Reihe hat mir sehr gut gefallen. Die beiden Hauptfiguren Björn und Annabelle sind trotz einiger Grautöne sympathisch. Durch ihre recht normale Art animieren sie die Leser zum Miträtseln und Mitfiebern. Der kleine Hund Pinguin tut ein Übriges dazu. Die anderen Figuren sind einfacher gezeichnet, haben aber alle ein Alleinstellungsmerkmal. Manche verhalten sich ein wenig merkwürdig, manche leben eher zurückgezogen, manche scheinen etwas überzeichnet und manche wirken sogar ein wenig bedrohlich. Die Handlung ist komplex und bietet einige überraschende Wendungen. Die Geschichte wird meist aus der Perspektive Björns erzählt und seine Gedanken werden ausführlich geschildert. Auch die Beschreibung des Lebens auf dem Campingplatz macht Lust auf einen Campingurlaub. Der Showdown auf der Halloween-Party mit den ganzen Horrorverkleidungen gab einen besonderen Kick. Besonders gefallen hat mir der mit reichlich Wortwitz durchsetzte Schreibstil, der mich mitgerissen hat. Erneut war es ein wunderbares Lese- und Hörerlebnis, beim dem ich herrlich entspannen konnte. Der Vortrag von Charles Rettinghaus ist sehr gelungen und passt hervorragend zum Wohlfühlkrimi.

Fazit:
Dieser Wohlfühlkrimi hat mich in weiten Teilen begeistert. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Lese- und Hörempfehlung aus.

Bewertung vom 09.11.2025
Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste (eBook, ePUB)
Mullen, Kelly

Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste (eBook, ePUB)


weniger gut

Fehlende Spannung und wenig überzeugende Figuren

Buchmeinung zu Kelly Mullen – »Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste«

»Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste« ist ein Kriminalroman von Kelly Mullen, der 2025 bei Rowohlt in der Übersetzung von Katharina Naumann erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet »This Is Not a Game« und ist 2025 erschienen.

Zum Autor:
Kelly Mullen ist Autorin, Produzentin und Marketingmanagerin. Ihre kreative Arbeit für Marken wurde mit über fünfzig Preisen ausgezeichnet, als leitende Produzentin hat sie unter anderem den für den Oscar nominierten Film Trumbo und den Dokumentarfilm Dads verantwortet. Kelly Mullen ist in Iowa geboren, heute lebt sie mit ihrem Mann und einigen geretteten Katzen in London.

Zum Inhalt:
Rosemary McLane wird mit einem dunklen Geheimnis erpresst und erscheint mit ihrer Enkelin Addie, die ein erfolgreiches Computerspiel mit Mördersuche erstellt hat, auf einer Feier. Dort trifft sie auf eine Gruppe von Menschen, die ebenfalls dunkle Geheimnisse hüten. Bald darauf wird die Gastgeberin ermordet und Rosemary und Addie beginnen zu ermitteln, weil die Polizei erst nach Abflauen eines Sturms kommen kann.

Meine Meinung:
Das Setting klang vielversprechend: Abgelegenes Gebäude, begrenzte Anzahl von Figuren, wetterbedingte Notlage und viele zu lüftende Geheimnisse. Die Geschichte wird aus der Sicht der beiden Ermittlerinnen erzählt, deren Gefühlswelt so deutlich werden kann. Addie kennt das Geheimnis ihrer Großmutter nicht und muss ihr mühsam Informationen entlocken. Diese beiden Figuren werden detailliert mit Ecken und Kanten beschrieben und auch ihre Probleme werden angesprochen. Es werden Bezüge zur Spielewelt aufgezeigt und die Handlung entwickelt sich analog. Die Figuren empfand ich nicht besonders sympathisch und ihr Vorgehen mit Gesprächen und unerlaubtes Betreten diverser Räumlichkeiten war grenzwertig. Die Versuche mit Geheimgängen und weiteren Toten Spannung zu erzeugen konnten mich nicht überzeugen. Spannung blieb Mangelware, aber wenigstens kamen Rosemary und Addie sich näher. Eventuelle Anspielungen auf Miss Marple wirkten für mich aufgesetzt. Trotzdem gab es eine nachvollziehbare Auflösung und Rosemary offenbarte Addie ihr Geheimnis. Der Sprachstil war okay und durchaus atmosphärisch. Die Informationen über die Konstruktion von Mörderspielen waren interessant. Insgesamt blieb mein Lesevergnügen aber im überschaubaren Rahmen.

Fazit:
Mich hat dieser Kriminalroman mit fehlender Spannung und wenig überzeugenden Figuren weitgehend enttäuscht. Deshalb bewerte ich den Titel mit zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten) und spreche keine Leseempfehlung aus.