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nicci_boox

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 04.02.2025
Middletide - Was die Gezeiten verbergen
Crouch, Sarah

Middletide - Was die Gezeiten verbergen


gut

Es geht um Elijah, der nach 15 Jahren in seine Heimat nach Point Orchards zurückkehrt. Er lebt wieder in seinem alten Zuhause und nähert sich auch wieder seiner Jugendliebe Nakita an. Doch dann wird alles durch den vermeintlichen Suizid der schönen Ärztin Erin überschattet, der sich als Mord rausstellt. Und Elijah steht auf einmal auf der Liste der Verdächtigen ganz oben.

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, hat es doch schon einige Lobpreisrungen im inneren Klappentext und auch die Leseprobe ließ mich auf ein neues Highlight hoffen. Die Atmosphäre und die Beschreibung der Natur und Umgebung war wirklich schön geschrieben. Auch die Charaktere waren zu Beginn gut gezeichnet, hauptsächlich ging es ja um den Hauptcharakter Elijah, der allein in der Hütte seiner Eltern lebt, die einen Zugang zum See hat. Und sich ganz mit der Natur verbunden fühlt. Er pflanzt Samen und beginnt fast ausschließlich von seinem Garten zu leben. Das klingt sehr idyllisch und auch nachvollziehbar wenn man keinen großen Kontakt zu anderen Menschen haben möchte, aber der Grund warum Elijah keinen Kontakt zu anderen Menschen haben will war für mich irgendwie nicht so richtig plausibel. Denn ihm ist es unangenehm weil er 15 Jahre leider nicht als Schriftsteller durchstarten konnte und eher Reumütig zurück gekommen ist.
Komisch fand ich das er sein angebautes Obst und Gemüse dann auf dem Wochenmarkt verkauft hat.

Er trifft wieder auf Nakita, seine Jugendliebe, und lernt die Ärztin Erin kennen, und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Immer wieder springt die Erzählung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, bis es schließlich zum Mord kommt und das Ganze vor Gericht landet. Doch für mich gab es an einigen Stellen unlogische Wendungen, und der Verlauf des Kriminalfalls war sehr konstruiert. Viele Zufälle waren einfach zu unglaubwürdig.
Auch Elijahs Verhalten fand ich oft eher unreif – obwohl er Mitte 30 ist, hatte ich oft das Gefühl, er würde sich wie ein Anfang-20-Jähriger verhalten. Es gab zudem kaum eine Entwicklung, obwohl die Geschichte mehr als 20 Jahre umspannt.
Auch die beiden Polizisten des Örtchens wirkten auf mich naiv und beinahe absurd.

Der Plot hat mich sehr interessiert und die Atmosphäre war wirklich gelungen, aber leider konnte der konstruierte Kriminalfall mich nicht vollständig überzeugen.

Bewertung vom 04.02.2025
Von hier aus weiter
Pásztor, Susann

Von hier aus weiter


ausgezeichnet

Marlene ist nach dreißig Jahren Ehe plötzlich Witwe und steht selbst am Abgrund – bis ein unerwarteter Besucher ihre Pläne durcheinanderwirbelt. Doch es ist nicht nur die Gegenwart, die ihr Leben ins Wanken bringt, sondern auch die aufwühlende Wahrheit aus der Vergangenheit.

Ein einfacher und ruhiger Erzählstil bringt uns die Protagonistin sehr nah. Zu Beginn merkt man dass Marlene ein wenig ruppig und fremd mit der Familie ihres verstorbenen Mannes umgeht, aber im weiteren Verlauf der Geschichte bekommt man da einen besseren Einblick. Als der unerwartete Besucher ins Haus kommt und dann auch nicht mehr geht erfährt man die Wut Marlene's. Erst als sie mehr Vertrauen zulässt und sich öffnet kommt eine Wendung die mich wirklich innehalten ließ und sich für mich die ganze Ausgangssituation völlig geändert hat. Ab da konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Es geht viel um Verlust, Trauerbewältigung und das Leben danach, wie geht es weiter. Die Charaktere mit denen Marlene zusammen war waren alle sehr einfühlsam und ich fand es auch gut das sich Marlene sich ihnen so sehr anvertrauen konnte und das Vertrauen auch zuließ. Nichts ist schlimmer als ein verbitterter Charakter der sich nicht weiterentwickelt.
Das Ende hat Hoffnung gemacht und war einfach richtig schön.

Ich fand die Geschichte rundum gelungen und werde mir bestimmt noch weitere Werke der Autorin genauer anschauen.
Eine Geschichte über Verlust und dem Mut weiterzugehen.

Bewertung vom 30.07.2024
Dunkelkaltes Schweigen
Edvardsson, Mattias

Dunkelkaltes Schweigen


gut

Niko und Amanda kommen aus völlig unterschiedlichen Familien, doch verlieben sie sich ineinander. Eines Nachts wird Amanda tot aufgefunden, Niko wird sofort verdächtigt sie ermordet zu haben, er schweigt in der Untersuchungshaft. Was will er verheimlichen, war er wirklich der Täter? Und was ist in der Vergangenheit zwischen den beiden Vätern vorgefallen?

Aus verschiedenen Perspektiven wird die Geschichte erzählt, immer im Wechsel vor der Mordnacht, nach der Mordnacht und während der Mordnacht. Auch unterschiedliche Personen kommen zu Wort. Da es sich nur um die Perspektiven der Familie und Freunde handelt, ist man direkt am Charakter dran. Leider gibt es keine Polizeilichen Blickwinkel, das ist hinsichtlich der Auflösung etwas schade, das wird am Ende dann etwas schneller abgehandelt und man weiß gar nicht wie die Ermittler auf diese Idee kamen.

Amanda war in meinen Augen ein sehr komplizierter Teenager, hat sich ständig in der Opferrolle gesehen, aber hat von Beginn an nie dagegen gesteuert. Ich hatte zwar Mitleid mit ihr aber vielmehr deswegen weil sie sich anderen nicht öffnen wollte oder konnte, hat sich aber immer wieder mit toxischen Menschen umgeben. Dann hat sie sich auch noch selbst gegeißelt und so ein Verhalten ist für mich leider unverständlich. Auch das die Eltern und die Schwester davon nix mitbekommen haben war für mich etwas unglaubwürdig.
Im Klappentext steht das es noch ein viel dunkleres Geheimnis gibt, das hat sich für mich leider nicht erschließen können. Eher hatte ich das Gefühl das immer um den heißen Brei herumgerührt wurde, aber ein richtig klares Geheimnis wurde meiner Meinung nach nicht enthüllt.

Fazit. Ein (nach mittlerweile 4 gelesenen Romanen des Autors) typischer Mattias Edvardsson Roman. Meist zwei Familien, ein Mord, einer schweigt oder lügt und am Ende wird es ganz simpel aufgeklärt. Aber ohne polizeiliche Ermittlungen, da die Perspektiven nur aus der Familiensicht erzählt werden.

Bewertung vom 01.04.2024
Mühlensommer (eBook, ePUB)
Bogdahn, Martina

Mühlensommer (eBook, ePUB)


sehr gut

Kaum im Urlaub angekommen erhält Marie von ihrer Mutter einen Anruf, der Vater liegt im Krankenhaus. Marie muss sofort kommen um ihrer Mutter auf dem Bauernhof zu helfen und sie mit ihrer an Alzheimer erkrankten Großmutter zu unterstützen. Sie macht sich auf direktem Weg zurück in ihre alte Heimat, die sie vor Jahren durch die Stadt ersetzt hat.
Schon beim Betreten des Hofes und beim Anblick der Äpfel schälenden Großmutter, draußen auf der Bank vorm Haus, kommen Erinnerungen aus der Kindheit hoch die direkt zu Herzen ging. In dem Moment dachte ich, uff das wird eine schwere Geschichte. Aber die weiteren Erzählungen aus der Kindheit Marie's waren sehr amüsant, ich hab oft sehr gelacht, wenn ich schon an das Liebesleben von Frau Nass denke, muss ich direkt wieder schmunzeln. Oder die Geschichte mit den Geschenken zu Weihnachten für die Kinder, jedes Kind hat doch geschmult und vorher schon die Geschenke begutachtet oder damit gespielt. Und seien wir mal ehrlich die Verstecke waren immer die gleichen.
Auf dem Hof wurde Schweinezucht betrieben und Marie ist damit aufgewachsen, sie konnte alleine der Sau helfen 14 Ferkel auf die Welt zu bringen, mich hat das sehr beeindruckt. Sie kam mir sehr unbekümmert vor. Allerdings wurde auch nichts beschönigt, es gab auch schlechte Zeiten. Zb das die Familie nie in den Urlaub fahren konnte. Das Vieh ging eben immer vor und die Kinder mussten mit anpacken.
Es gab immer Wechsel aus der Vergangenheit zur Gegenwart. Als Marie's Bruder auch zurück zum Hof kommt gibt es Diskussionen wie der Hof denn weitergeführt werden soll wenn die Eltern nicht mehr können. Ab da gibt es ein Wende und man merkt das die leichteren Themen zuende waren, denn es wird ein Tier geschlachtet und wirklich detailliert beschrieben. Ich könnte mir vorstellen dass es für einige schwer zu lesen ist. Ich muß gestehen ich war ein wenig schockiert, aber das gehört nun mal auf einem Bauernhof dazu.
Wie wird sich Marie am Ende entscheiden? Leben auf dem Bauernhof mit ihrem Bruder und seiner Familie? Oder doch wieder zurück in die Stadt?
Wer Bergland von Jarka Kubsova und Wildtriebe von Ute Mank möchte, dem kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen.
Ich hatte viel Spaß mit der Geschichte und werde die Autorin im Auge behalten.

Bewertung vom 04.12.2023
Der flüsternde Abgrund
Lando, Veronica

Der flüsternde Abgrund


sehr gut

Nach 30 Jahren reist Callum Haffenden in seine alte Heimat um bei der Suche nach einem verschwundenen Mann, den er für seinen Sohn hält, zu helfen.
Regenwald Gebiet und ein zerklüftetes Felsenmeer erschwert die Suche. Außerdem ranken sich verschiedene Mythen um das Regenwald Gebiet, von Stimmen der ermordeten Aborigine ist die Rede. Sie sollen Kinder an den Rand der Klippen locken und dort verschwinden.

Eine Kleinstadt, die Einwohner mit ihren Geheimnissen, die nach und nach ans Licht kommen. Das hat mir an dem Buch sehr gefallen, es war ruhig aber auf eine subtile Art äußerst spannend. Auch Haffenden hat einiges aufzuarbeiten, er hat oft Panikattacken und denkt viel an die Vergangenheit von vor 30 Jahren, seine erste Liebe.

Die Atmosphäre war düster, es regnet ununterbrochen und im Regenwald gibt es allerhand gefährliche Tiere und Pflanzen auf die man Acht geben sollte.
Ich hatte zwar eher gedacht dass es sich um eine Legende im Regenwald handelt die dort ihr Unwesen treibt, trotzdem hat mir diese Variante der Familientragödie auch gefallen.

Bewertung vom 19.10.2023
Elizabeth Taylor / Ikonen ihrer Zeit Bd. 11
Weinberg, Juliana

Elizabeth Taylor / Ikonen ihrer Zeit Bd. 11


ausgezeichnet

Eine Roman Biographie über Elizabeth Taylor die nicht nur durch ihre Schauspielerische Leistung, Mitte des 20. Jahrhunderts, zur Legende wurde.
Hauptsächlich geht es in dieser Erzählung um all ihre Ehemänner, Filmkollegen und engen Freunde.
Schon früh als Kind bringt ihre Mutter sie in eine Agentur für Jungschauspieler, die während der Dreharbeiten unterrichtet wurden, wenn auch wenig Stoff gelehrt wurde.
Ständig von der Mutter betreut und begleitet ist sie eigentlich nie allein und gut behütet aufgewachsen, bis sie mit 17 ihren ersten Mann Nicky Hilton kennenlernt...
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, denn eigentlich kannte ich Elizabeth Taylor nur durch die Medien und Klatschpressen von damals. Und natürlich der Klassiker "Cleopatra" mit Richard Burton, den sie sogar 2 mal heiratete.
Der flüssige und angenehme Schreibstil der Autorin hat mir Elizabeth näher gebracht, ich hätte sie als eine eingebildete Diva eingeschätzt, aber durch ihre Geschichte hab ich doch einen ganz anderen Eindruck von ihr bekommen. Sie war sehr liebenswert zu Mensch und Tier und gerade die Männer die sich aus der Gesellschaft schließen wollten, hatten es ihr angetan und das waren auch ihre engsten Freunde, zum Schluss zb Michael Jackson.
Außerdem hatte sie ihre Kinder bei Dreharbeiten außerhalb Amerikas meistens immer dabei, aber wollte von Anfang dass sie selbst entscheiden können was sie später einmal machen wollten. Eben nicht so wie ihre Mutter, die sie zur Schauspielerei gedrängt hat.
Im höheren Alter widmete sie sich dann vorrangig einer AIDS Stiftung die sie selbst gegründet hat.

Fazit: Die liebende von Hollywood, sehr unterhaltsam und interessant für Leser die mehr über Elizabeth' Liebesleben und ihre acht Ehen erfahren wollen.

Bewertung vom 01.10.2023
Sonnenküsse / Küstenliebe Bd.2
Lassen, Svenja

Sonnenküsse / Küstenliebe Bd.2


ausgezeichnet

Der zweite Teil der Küstenliebe Reihe von Svenja Lassen hat mir sogar noch besser gefallen.
Hier geht es um Aline aus Bochum, die von ihrer Tante nach dem Tod ihrer Mutter, erfährt dass ihr Vater doch kein One Night Stand in Italien war, sondern wohl an der Ostsee lebt. Nachdem Aline alte Briefe des Mannes in der Wohnung findet macht sie sich sofort auf nach Flensburg um ihren Vater zu finden.

Der Chef einer Brauerei soll wohl der besagte Vater sein, doch dieser befindet sich noch im Urlaub. Sie beginnt dann erstmal einen Kellner Job in seinem Restaurant und trifft dort auf den Zweiten Chef Tom. Von Anfang an merkt man schon ein leichtes Knistern zwischen den beiden, doch müssen erstmal ungesagte Dinge aus dem Weg geräumt werden bevor sie sich näher kommen.
Aline lernt auch noch Sören kennen sie unternehmen viel gemeinsam. Und diese einfachen spontanen Ausflüge an der Ostsee, da will man direkt los und selbst ans Meer fahren.
Es gab so vieles was Aline erlebt, Windsurfen, es gibt einen witzigen Beo der immer ein Schlagwort zum richtigen Zeitpunkt hat. Und auch ich weiß jetzt was Foilen ist.
Zwar gab es am Anfang ein wenig Uneinigkeit zwischen Aline und Tom, das gibt sich Gott sei Dank schnell, ich hatte schon die Befürchtung dass es sich durch die ganze Story zieht. So konnte man eine schöne Zeit mit allen verbringen, so ging es mir beim Lesen jedenfalls.
Zum Ende gibt es noch eine, zwar traurige aber schöne Wendung und ich war so gerührt, da sind fast die Tränchen gekullert.

Ich hab das Buch mit einem wohligen Gefühl beendet, und freue mich schon sehr auf den dritten Teil der Küstenliebe Reihe.

Bewertung vom 01.10.2023
Federleicht
Goris, Eva;Hutter, Claus-Peter

Federleicht


ausgezeichnet

In diesem Buch werden nicht einfach nur Fakten über Spatzen aneinander gereiht, sondern in kurzen Kapiteln kleine Geschichten erzählt. Der Autor erzählt von der Begegnung mit einem immer wiederkehrenden Spatz, der ihn zu diesem Buch inspiriert hat.

Viel Wissenswertes konnte ich daraus entnehmen zb dass in Großstädten die Spatzen viel lauter zwitschern als auf dem Land, um den Verkehrslärm zu übertönen. Denn wer das schönste Zwitschern hat, bekommt die Braut.

Außerdem sehr interessant, eine Aufzählung welche Pflanzen am geeignetsten sind im Garten, dass sich die kleinen Vögel auch vor Katzen oder anderen Räubern verstecken können.

Es werden Fragen beantwortet zb warum man auch im Sommer Vögel füttern sollte und welches Futter am besten ist . Eine Übersicht über Vogel freundliche Pflanzen und vieles mehr.

Und zwischendrin gibt es viele Bleistiftzeichnungen von Bernd Pöppelmann, dessen Gemälde sich sogar in Museen und Königshäuser verschiedener Länder befinden.

Hobby Ornithologien werden dieses Büchlein lieben.
Spatzen, man sieht sie überall, weil sie sich anpassen an die moderne Welt von heute. Doch es wird ihnen nicht leicht gemacht da immer mehr Lebensraum für diese kleinen Geschöpfe verschwindet.

Bewertung vom 14.08.2023
So weit der Fluss uns trägt
Read, Shelley

So weit der Fluss uns trägt


gut

Nachdem das Buch mit dem Vergleich zu "Der Gesang der Flusskrebse" angeteasert wurde, war klar das muß ich lesen.

Die ersten Seiten waren irgendwie besonders, ich bin gleich eingetaucht in die Geschichte, die Umgebung und die Natur. Das hat mir sehr gefallen.
Victoria hat es nicht leicht auf der Farm, nachdem die Mutter gestorben ist hat sie nahtlos ihre Aufgaben übernommen. Sie wächst unter Männern auf die von morgens bis abends schwer arbeiten um die Farm und die Familie zu ernähren. Der Vater hat kaum ein liebevolles Verhältnis zu seiner Tochter und mit ihrem Bruder redet sie kaum ein Wort. Daher ist es fast klar, als sie den einfühlsamen Wil, indigener Abstammung begegnet, sich sofort in ihn verliebt. Sie treffen sich heimlich und aus der Liebe entsteht ein Kind. Doch bevor Wil überhaupt von seinem Kind erfahren kann verschwindet er plötzlich spurlos.
Und eigentlich wäre es doch so eine schöne Liebesgeschichte gewesen hätte sie mehr Tiefgang gehabt, für mich war dieser erste Abschnitt in Victoria's Leben einfach viel zu kurz erzählt. Auch als sie bei der seltsamen Nachbarin unterkam, die auch in ihrer Art so viel Potenzial hatte mehr von ihr zu erfahren.
Victoria ist dann, hochschwanger, in der Wildnis, allein. Das fand ich sehr interessant wie sie sich Essen verschafft und versucht dort bleiben zu können. Doch die Kälte und der Mangel an genug Nahrung setzen ihr schwer zu. Dann ist das Baby da und sie trifft eine Entscheidung die ihr Leben verändert. Damit hätte ich so gar nicht gerechnet, aber das fand ich hat sie auch stärker gemacht und sie hat ihr Leben in die Hand genommen. Danach geht es so in 5-10 Jahres Schritten immer weiter. Leider fand ich es ab da sehr abgehackt und alles zu schnell erzählt.
20 Jahre später gibt es noch eine Person die ein Tagebuch geschrieben hat. Und das fand ich sehr bewegend, eigentlich schade denn diese ganz kurze Geschichte fand ich fast noch intensiver als Victoria's.

Zwar spielt die Geschichte in der Nähe vom Fluss, aber der Titel ist eine Metapher für Victoria 's Leben von einem jungen Mädchen das getragen wird durch Schicksale und Entscheidungen zu einer starken Persönlichkeit die an Kraft zunimmt und am Ende ins offene aber sichere Leben kommt.
Fazit: Ein solider Debütroman, mit vielen schönen Schauplätzen und Naturbeschreibungen aber wenig Tiefe zu den Protagonisten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.07.2023
Die Affäre Alaska Sanders
Dicker, Joël

Die Affäre Alaska Sanders


sehr gut

1999 in Mount Pleasant wird eine Leiche am Strand gefunden, der Schuldige wird schnell ausgemacht, ihr Freund Walter gibt ein Geständnis ab und der Fall wird abgeschlossen.
Elf Jahre später kommt Marcus Goldman zurück an den Ort wo er vor einigen Jahren die Wahrheit über den Fall Harry Quebert herausgefunden hat. Jetzt trifft er wieder auf den Polizisten und Freund Perry Gahalowood der durch einen Hinweis den Fall Alaska Sanders mit Marcus wieder neu aufrollen will.

Wie immer bei Dicker's Büchern weiß man gar nicht wo man anfangen soll zu erzählen. Es gab so viele kleinere Geschichten in der Geschichte, meiner Meinung nach kann das auch nur Joël Dicker der es am Ende so wieder zusammen fügt das es gut aufgeklärt dann alles einen Sinn hat und macht.
Der Autor schafft es auch immer wieder einen an der Nase herum zu führen, das geht schon direkt auf den ersten dreißig Seiten los.
Abwechselnd wird dann aus der Vergangenheit erzählt was passiert ist, da jeder Charakter zu Wort kommt, gibt es auch immer andere Perspektiven und Sichtweisen. Es werden immer mehr Personen befragt dadurch kommen auch immer andere Dinge hinzu, das macht die Geschichte sehr komplex und es wird auf jeden Fall nicht langweilig.
Außerdem ist Marcus Goldman nicht nur an einem Ort, er reist mal zu seinem Onkel und erinnert sich mit ihm an die Geschichte der Baltimores, und auch Harry Quebert kommt nicht zu kurz. Ein raffinierter Schachzug von Joël Dicker, denn wenn ich die Bücher nicht auch schon kennen würde, hätte ich sie nach die Affäre Alaska Sanders direkt gekauft.
Allerdings hab ich mich gefragt was es mit den verflossenen Liebschaften von Marcus Goldman auf sich hatte, tragen die zur Geschichte bei? Soll das ein Ersatz für die Mutter sein, die ja sonst immer präsent war wenn es um das Liebesleben Marcus' ging, denn in dieser Geschichte kommt die Mutter leider viel zu kurz. Die hat wirklich gefehlt, weil sie bei Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert schon so liebreizend nervig war konnte ich mich so schön über sie amüsieren.
Trotz des wahnsinnig unterhaltsamen Falles, ging mir kurz vor Schluss aber doch fast die Puste aus, denn es kam ein Hinweis nach dem anderen, neue Personen kamen hinzu und nochmal neue kleine Stories. Man hat sich schon die ganze Zeit gefragt, wie endet das jetzt, wer ist es jetzt denn nun gewesen und dann kommt der mit einer neuen Wendung daher und alles macht auf einmal Sinn.
Fazit: Joël Dicker; einmalig, komplex, spannend und Twists ohne Ende. Einmal angefangen zu lesen möchte man das Buch nicht wieder aus der Hand legen.

12