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Jasika

Bewertungen

Insgesamt 640 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2025
Der Glashund
Conrad, Iris

Der Glashund


gut

Berlin 1942: Die jüdische Kunststudentin Henriette steht vor dem unausweichlichen Schicksal, das ihre Familie bereits ereilt hat – die Deportation in den Osten. Doch im letzten Moment gelingt ihr die Flucht in den Untergrund. Als „Flitzerin“ schlägt sie sich durch ein Berlin, das ihr keine Zuflucht gewähren will, stets in Gefahr, verraten und entdeckt zu werden. An ihrer Seite Benjamin, ein Kommilitone, mit dem sie eine unerwartete Freundschaft und schließlich mehr verbindet. Doch die Schatten der Vergangenheit holen sie ein: Rolf Reinhardt, einst ein Verehrer, nun ein Gestapo-Mann, hat seine ganz eigenen Gründe, Henriette aufzuspüren.

Iris Conrad erzählt mit Der Glashund eine auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte über den Überlebenskampf jüdischer Menschen im Berliner Untergrund während des Nationalsozialismus. Die historische Fundierung des Romans ist spürbar, die akribische Recherche zeigt sich in den vielen Details über Fluchthilfe, Verrat und die ständige Angst der Verfolgten. Doch gerade diese Fülle an historischen Fakten gerät manchmal zum Stolperstein der Erzählung.

Ein lehrreicher, aber streckenweise zäher Roman

Die erste Hälfte des Buches nimmt sich viel Zeit, die Vorgeschichte der Figuren zu entwickeln. Henriettes mutiges, aber riskantes Spiel mit Rolf Reinhardt, das ihn letztlich gegen sie aufbringt, wird ausführlich geschildert. Die eigentliche Flucht beginnt jedoch erst spät, wodurch der eigentliche Kern der Geschichte – das Leben im Untergrund – in der zweiten Hälfte zu kurz kommt. Besonders die Jahre 1944 und 1945, die wohl die dramatischste Phase für Untergetauchte darstellten, werden nur knapp behandelt.

Auch emotional bleibt der Roman hinter seinen Möglichkeiten zurück. Trotz der erschütternden Thematik gelingt es Conrad nicht immer, die existenzielle Bedrohung spürbar zu machen. Die Figuren bleiben auf Distanz, das Mitfiebern fällt schwer. Zudem wirkt die Handlung stellenweise konstruiert – zu viele glückliche Fügungen, zu viele zufällige Begegnungen nehmen der Geschichte an manchen Stellen die Glaubwürdigkeit.

Fazit:

Der Glashund ist ein sorgfältig recherchierter Roman über ein wichtiges Kapitel der deutschen Geschichte. Er vermittelt viel Wissen über das Leben jüdischer Menschen im Untergrund und die komplexen Netzwerke aus Helfern und Verrätern. Doch während die Fakten überzeugen, fehlt es der Geschichte an emotionaler Tiefe und erzählerischer Spannung. Wer sich für die historische Thematik interessiert und einen faktenreichen, aber eher nüchternen Roman erwartet, wird hier fündig. Wer eine packende, fesselnde Erzählweise sucht, könnte enttäuscht sein.

Bewertung vom 09.03.2025
Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1
Winterberg, Linda

Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1


sehr gut

Oberbayern, Ende des 19. Jahrhunderts: Maria, eine junge, talentierte Hebamme, kehrt nach ihrer Ausbildung in München in ihr Heimatdorf zurück – doch statt eines warmen Empfangs erwartet sie Ablehnung und Misstrauen. Als uneheliches Kind hatte sie es dort nie leicht, und nun soll sie auch noch die alteingesessene Hebamme Alma ablösen, die mit ihren überholten Methoden stur an der Vergangenheit festhält. Während Alma die Dorfgemeinschaft gegen Maria aufbringt, kämpft diese nicht nur für den medizinischen Fortschritt, sondern auch gegen das tödliche Kindbettfieber, das viele Frauen das Leben kostet. Und als wäre das nicht genug, muss sie sich ihren eigenen Gefühlen für Jugendfreund Max stellen – einen verheirateten Mann, dessen Frau mit schweren Schwangerschaftskomplikationen zu kämpfen hat.


Linda Winterberg zeichnet ein intensives Bild des Hebammenwesens in einer Epoche, in der medizinisches Wissen oft noch gegen Aberglauben und veraltete Traditionen ankämpfen musste. Besonders eindrucksvoll ist, wie Maria trotz aller Widerstände an ihrer Überzeugung festhält und für die Gesundheit der Frauen kämpft – selbst dann, wenn die Dorfgemeinschaft sie misstrauisch beäugt. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit machen sie zu einer faszinierenden Protagonistin, die man gerne begleitet. Gleichzeitig zeigt der Roman eindrucksvoll, wie abhängig Frauen damals von den Entscheidungen anderer waren – sei es von den Dorfältesten, den Männern oder den Hebammen, die oft mit unbegründeten Ängsten und fragwürdigen Methoden über Leben und Tod entschieden.


Winterbergs Schreibstil ist einfühlsam und atmosphärisch. Die raue Bergwelt Oberbayerns, die einfachen Lebensverhältnisse und der starke Gemeinschaftszusammenhalt werden lebendig eingefangen. Besonders berührend sind die Szenen rund um die Geburten – von der Freude über neues Leben bis hin zu den dramatischen Momenten, in denen jede Entscheidung schwer wiegt. Allerdings fehlt es an manchen Stellen an Spannungsspitzen, die das Geschehen noch packender hätten machen können. Die Konflikte sind greifbar, doch manche Wendungen verlaufen recht vorhersehbar, sodass die Geschichte stellenweise etwas gemächlicher wirkt.


Fazit

„Die Berghebamme – Hoffnung der Frauen“ ist ein bewegender Auftakt einer historischen Trilogie, der die harte Realität des Hebammenberufs mit einer emotionalen, persönlichen Geschichte verbindet. Maria ist eine starke Protagonistin, die für ihre Ideale kämpft, und die Einblicke in die damalige Geburtshilfe sind authentisch und fesselnd. Auch wenn die Handlung gelegentlich etwas ruhig verläuft, überzeugt sie mit stimmungsvoller Atmosphäre und tiefgehenden Figuren. Ein empfehlenswerter Roman für alle, die historische Geschichten über mutige Frauen und gesellschaftliche Veränderungen lieben – und gespannt auf Marias weiteren Weg sind.

Bewertung vom 28.02.2025
Gesund mit Visite - Bluthochdruck
Visite

Gesund mit Visite - Bluthochdruck


ausgezeichnet

Bluthochdruck ist eine der häufigsten Volkskrankheiten – und doch wird er oft unterschätzt. Dabei kann er schwerwiegende Folgen haben, von Herzinfarkt bis Schlaganfall. Das Buch "Gesund mit Visite – Bluthochdruck" bietet einen kompakten 142seitigen Leitfaden, um die eigene Gesundheit in den Griff zu bekommen und den Blutdruck nachhaltig zu senken.

Das Buch gliedert sich in drei große Bereiche: zunächst eine Einführung ins Thema Bluthochdruck, dann ein umfangreicher Rezeptteil und schließlich Tipps zu Bewegung und seelischem Wohlbefinden. Besonders positiv fällt auf, dass die Informationen kurz, prägnant und anschaulich aufbereitet sind – ideal für Leser, die sich einen schnellen Überblick verschaffen wollen.

Der Rezeptteil nimmt jedoch einen Großteil des Buches ein. Wer sich tiefergehende medizinische Informationen oder eine detaillierte Erklärung der Ursachen von Bluthochdruck erhofft, könnte daher etwas enttäuscht sein.
Dafür überzeugen die Rezepte: Sie sind abwechslungsreich, alltagstauglich und lecker.

Der letzte Abschnitt widmet sich sanften Bewegungsformen, die jeder in seinen Alltag integrieren kann, sowie einfachen Maßnahmen zur Stressbewältigung. Ein hilfreiches Kapitel, das zeigt, wie eng Körper und Geist miteinander verbunden sind.


Obwohl ich noch keine 50 bin, betrifft mich das Thema Bluthochdruck bereits – vor allem durch anhaltenden Stress, der als Risikofaktor gilt. Das Buch bietet mir viele Anregungen, besonders in Bezug auf Ernährung und Salzreduktion. Einige Tipps klingen einfach, sind im Alltag aber nicht immer leicht umzusetzen. Dennoch schärft die Lektüre das Bewusstsein dafür, wie man durch kleine Veränderungen langfristig profitieren kann.


Fazit

Wer einen leicht verständlichen, praxisnahen Ratgeber sucht, ist mit diesem Buch gut beraten. Die Kombination aus fundiertem Wissen, alltagstauglichen Rezepten und umsetzbaren Bewegungstipps macht es zu einem wertvollen Begleiter für alle, die aktiv etwas für ihre Gesundheit tun wollen. Wer jedoch tiefere medizinische Einblicke erwartet, wird sich möglicherweise mehr Hintergrundinformationen wünschen.

Bewertung vom 27.02.2025
Goldene Zeiten / Die Münchner Ärztinnen Bd.2
Bach, Ina

Goldene Zeiten / Die Münchner Ärztinnen Bd.2


sehr gut

Mit "Goldene Zeiten. Die Münchner Ärztinnen" setzt Ina Bach ihre historische Romanreihe auf überzeugende Weise fort und entführt ihre Leserinnen und Leser erneut in das Jahr 1902. Der Roman folgt den drei jungen Frauen Lulu, Elsa und Fanny, die trotz aller gesellschaftlicher und politischer Hindernisse nicht von ihrem Traum lassen wollen, Ärztinnen zu werden. Der Autorin gelingt es, das historische Geschehen mit den persönlichen Schicksalen ihrer Protagonistinnen zu verweben und dabei ein fesselndes Bild einer Zeit zu zeichnen, in der Frauen noch immer gegen die Konventionen der Gesellschaft ankämpfen mussten.

Ina Bach lässt die Figuren lebendig werden und verleiht ihnen Tiefe. Lulu, Elsa und Fanny tragen jede auf ihre Weise ihre persönlichen Lasten, sei es in Form von familiären Erwartungen, persönlichen Verlusten oder gesellschaftlicher Ablehnung. Ihre unterschiedlichen Schicksale bieten einen interessanten Blick auf die damaligen Verhältnisse und schaffen es, den Leser emotional zu fesseln. Besonders bemerkenswert ist die starke Ausarbeitung der Frauenfiguren, die in ihrem Bestreben nach Bildung und Unabhängigkeit über sich hinauswachsen.

Die historische Recherche ist gut umgesetzt, und die politischen sowie sozialen Barrieren, die den Frauen den Weg versperren, sind klar nachvollziehbar. Besonders spannend sind die Einblicke in die damaligen gesellschaftlichen Normen und das Streben nach Anerkennung.

Trotz der vielen positiven Aspekte gibt es auch Momente, in denen die Erzählung sich ein wenig in Details verliert und der Erzählfluss an einigen Stellen langsamer wird. In diesen Abschnitten fühlt sich die Handlung etwas gedehnt an. Diese Längen bremsen die Spannung ein wenig und verhindern, dass der Roman durchgehend mit der gleichen Intensität wie der erste Band fesselt.

Nichtsdestotrotz hat mir das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Es bietet eine gelungene Mischung aus persönlichen Schicksalen und Zeitgeschichte, und die Protagonistinnen sind nach wie vor faszinierende Charaktere, deren Entwicklung man gerne folgt. "Goldene Zeiten. Die Münchner Ärztinnen" ist eine unterhaltsame und aufschlussreiche Lektüre, die neugierig auf den finalen Band macht.

Bewertung vom 27.02.2025
Die Großstadtdetektive
Lezzi, Eva

Die Großstadtdetektive


sehr gut

Mit "Die Großstadtdetektive" präsentiert Eva Lezzi einen kurzweiligen und mitreißenden Kinderkrimi, der junge Leser von der ersten Seite an fesselt. Die Geschichte um Jona, der neu in Berlin ist und sich ausgerechnet mit dem großspurigen Deniz zusammentun muss, um einen Diebstahl aufzuklären, steckt voller Spannung, Witz und Tempo. Als die beiden selbst unter Verdacht geraten, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich zusammenzuraufen – und dabei zu erkennen, dass sie als Team unschlagbar sind.

Die Charaktere sind lebendig gezeichnet, die Dialoge authentisch, und die Handlung hält einige überraschende Wendungen bereit. Die Autorin fängt das Großstadtflair Berlins atmosphärisch ein, ohne sich in langen Beschreibungen zu verlieren. Das Buch liest sich flüssig und bietet genau die richtige Mischung aus Krimispannung und humorvollen Momenten, sodass es sowohl zum Vorlesen als auch für junge Selbstleser bestens geeignet ist.

Neben der Krimihandlung greift das Buch Themen wie kulturelle Vielfalt und Vorurteile auf. Diese Aspekte sind stimmig in die Geschichte eingebunden, dennoch hätte es sie nicht so explizit gebraucht. Kinder sehen sich nicht durch Herkunft oder Religion, sondern durch gemeinsame Erlebnisse – Freundschaft entsteht für sie aus dem Moment heraus. Persönlich habe ich solche Vorurteile im Umfeld meines Kindes nie erlebt, daher hätte die Geschichte für mich auch ohne diesen Schwerpunkt wunderbar funktioniert. Doch das bleibt ein Nebenaspekt in einem rundum gelungenen Kinderkrimi, der einfach Spaß macht. Mein Sohn und ich haben das Buch mit großer Begeisterung gelesen – und genau das zählt.

Bewertung vom 20.02.2025
Keeper of the Lost Cities - Enthüllt (Band 9,5) (Keeper of the Lost Cities)
Messenger, Shannon

Keeper of the Lost Cities - Enthüllt (Band 9,5) (Keeper of the Lost Cities)


gut

Als großer Fan der Reihe Keeper of the Lost Cities war ich gespannt auf diesen Zwischenband, der die Ereignisse aus Sternenmond aus Keefes Perspektive schildert. Besonders neugierig war ich auf die versprochenen Enthüllungen und die Einblicke in Keefes Erlebnisse während seines Aufenthalts in der Menschenwelt. Doch am Ende hinterließ das Buch bei mir gemischte Gefühle.

Der Fokus der Handlung liegt darauf, wie Keefe versucht, sich in der unbekannten Welt der Menschen zurechtzufinden und gleichzeitig lernt, seine neuen Fähigkeiten zu kontrollieren. Dabei trifft er auf neue Bekanntschaften und deckt Geheimnisse auf, die vermutlich in den kommenden Bänden eine Rolle spielen werden. Trotz dieser interessanten Ansätze fehlte mir über weite Strecken der für die Reihe typische Spannungsbogen. Viele Passagen wirkten etwas langatmig, da sie sich stark auf Keefes innere Konflikte und alltägliche Herausforderungen konzentrieren, ohne dass die Handlung dabei spürbar voranschreitet.

Auch die im Vorwort angekündigten Enthüllungen konnten mich nicht vollständig überzeugen. Zwar bieten sie interessante Hintergrundinformationen zu bestimmten Charakteren, doch der überraschende Wow-Effekt, den ich aus früheren Bänden kenne, blieb dieses Mal aus. Dennoch gab es einige Highlights, die mich begeistert haben – allen voran die Szenen, in denen Keefes humorvolle und charmante Art zur Geltung kommt. Besonders schön fand ich außerdem, dass ein wichtiger Moment zwischen Sophie und Keefe nun aus der Perspektive von Lord Hammerhaar erzählt wird, was dem Geschehen eine neue, erfrischende Note verleiht.

Alles in allem ist Enthüllt, Teil 9,5 eine solide Ergänzung zur Reihe, die vor allem durch Keefes Erzählstimme punktet. Für das Verständnis der Hauptgeschichte ist dieser Zwischenband zwar nicht unbedingt notwendig, doch eingefleischte Fans dürfen sich über viele emotionale und humorvolle Keefe-Momente freuen. Da die Handlung jedoch stellenweise etwas zäh wirkt und die großen Überraschungen ausbleiben, vergebe ich 3 von 5 Sternen. Jetzt freue ich mich umso mehr auf den zehnten Band und darauf, wie die Hauptgeschichte weitergeht.

Bewertung vom 20.02.2025
Der Duke und ich / Bridgerton Bd.1
Quinn, Julia

Der Duke und ich / Bridgerton Bd.1


sehr gut

Nachdem ich zuerst die Serie "Bridgerton" gesehen hatte, war ich neugierig, wie die Geschichte von Daphne und Simon im Buch erzählt wird. Und ich wurde nicht enttäuscht: Das Buch ist unterhaltsam, die Charaktere sind liebevoll gestaltet und der humorvolle Schreibstil sorgt dafür, dass man die Geschichte nur ungern aus der Hand legt.

Im Mittelpunkt steht Daphne Bridgerton, die sich dem gesellschaftlichen Druck stellt, einen passenden Ehemann zu finden. Um den ständigen Verkupplungsversuchen ihrer Mutter zu entkommen, schließt sie einen ungewöhnlichen Pakt mit Simon Basset, dem Duke of Hastings. Simon, der fest entschlossen ist, niemals zu heiraten, soll Daphne den Hof machen – zum Schein. Für ihn bedeutet das Schutz vor den Avancen heiratswilliger Damen, während Daphne durch die Aufmerksamkeit des attraktiven Dukes im gesellschaftlichen Ansehen steigt. Doch was als harmloser Plan beginnt, entwickelt sich schnell zu echten Gefühlen, die sowohl Daphne als auch Simon vor Herausforderungen stellen.

Besonders gut gefallen hat mir die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren. Ihre Schlagabtäusche sind witzig und charmant, gleichzeitig aber auch voller Gefühl. Simon als innerlich zerrissener Charakter und Daphne mit ihrer warmherzigen, aber entschlossenen Art bilden ein faszinierendes Paar, dessen Entwicklung man gerne verfolgt. Der Schreibstil von Julia Quinn ist dabei leicht, fließend und voller Humor, was die Lektüre sehr angenehm macht.

Trotz der Ähnlichkeiten zur Serie gab es einige Unterschiede, die ich als besonders spannend empfand. Vor allem der zusätzliche Epilog im Buch bietet einen schönen Einblick in die Zukunft der beiden, den man in der Serie so nicht bekommt.

Alles in allem hat mich Bridgerton – Der Duke und ich vollkommen überzeugt. Die Mischung aus Romantik, Humor und historischen Flair macht das Buch zu einem echten Lesevergnügen. Wer Liebesgeschichten mit Happy End mag, sollte sich diesen Roman nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 19.02.2025
Sepia und das Erwachen der Tintenmagie / Sepia Bd.1 (1 MP3-CD)
Bell, Theresa

Sepia und das Erwachen der Tintenmagie / Sepia Bd.1 (1 MP3-CD)


sehr gut

Mit "Sepia und das Erwachen der Tintenmagie" entführt Theresa Bell ihre Hörer in eine Welt, in der Bücher und Tinte kostbarer sind als Gold. Die zwölfjährige Sepia, ein Waisenmädchen mit einer besonderen Verbindung zur Tinte, erhält die einmalige Chance, in der berühmten Hafenstadt Flohall als Lehrling bei Silbersilbe, einem der drei großen Meister des Buchdrucks, zu lernen. Doch kaum angekommen, geschehen seltsame Dinge: Tinte verschwindet, dunkle Gestalten treiben ihr Unwesen, und schließlich sind die Meister wie vom Erdboden verschluckt. Gemeinsam mit ihren neuen Freunden Niki und Sanzio kommt Sepia einem uralten Geheimnis auf die Spur – und erkennt, dass der längst vergangene Tintenkrieg vielleicht noch nicht vorbei ist.

Dieses Hörbuch ist ein echtes Juwel für alle, die Bücherwelten voller Magie lieben. Flohall ist eine Stadt, die man beim Zuhören förmlich riechen und spüren kann – mit duftender Tinte, flüsterndem Papier und alten Druckpressen, die Geschichten zum Leben erwecken.

Uve Teschner als Sprecher verleiht der Geschichte eine besondere Tiefe. Seine warme, ausdrucksstarke Stimme passt perfekt zur geheimnisvollen und abenteuerlichen Stimmung der Erzählung. Er erweckt die Charaktere zum Leben, verleiht jedem eine eigene Klangfarbe und macht das Hörerlebnis noch intensiver.

Neben der faszinierenden Magie und der detailreichen Welt lebt die Geschichte vor allem von ihren Charakteren. Sepia ist eine liebenswerte, mutige Heldin, die sich trotz Unsicherheiten und Zweifel immer wieder beweisen muss. Ihre Freundschaft zu Niki und Sanzio ist authentisch und warmherzig – zusammen wachsen sie an ihren Herausforderungen und erleben spannende Abenteuer.

Trotz der vielen gelungenen Elemente konnte mich das Hörbuch nicht durchgehend fesseln. Einige Passagen zogen sich etwas, und an manchen Stellen hätte ich mir noch mehr Spannung gewünscht. Dennoch ist "Sepia und das Erwachen der Tintenmagie" ein starker Auftakt mit Suchtpotenzial, der Lust auf die Fortsetzung macht.

Ein tolles Hörvergnügen für Kinder ab 10 Jahren und für alle, die magische Bücherwelten lieben.

Bewertung vom 19.02.2025
Am Ende gibt es nur uns
Toon, Paige

Am Ende gibt es nur uns


ausgezeichnet

Manchmal reicht ein einziger Moment, um alles ins Wanken zu bringen. Für Wren geschieht dies, als sie mitansehen muss, wie sich ihr Verlobter in eine andere verliebt. Die gemeinsame Zukunft, die sie sich ausgemalt hat, zerbricht mit einem Schlag. Um Abstand zu gewinnen, verlässt sie ihre Heimat und zieht für den Sommer zu ihrem Vater auf eine abgelegene Farm in den USA. Dort begegnet sie Anders – einem verschlossenen, tief verletzten Mann, der ihr Herz unerwartet zum Klopfen bringt. Doch während zwischen ihnen eine zarte, intensive Verbindung entsteht, spürt Wren, dass Anders etwas vor ihr verbirgt. Ein Geheimnis, das ihn gefangen hält, ihn mit Schuldgefühlen quält und eine gemeinsame Zukunft unmöglich erscheinen lässt.

Paige Toon erzählt mit "Am Ende gibt es nur uns" eine Liebesgeschichte, die weit über Romantik hinausgeht. Sie schreibt mit außergewöhnlicher Tiefe über Trauer, Schuld und die schwierige Frage, wann es richtig ist, loszulassen – oder ob man überhaupt das Recht dazu hat. Die Verbindung zwischen Wren und Anders ist von Anfang an spürbar, doch sie steht unter einem Schatten, der sich erst nach und nach enthüllt. Diese unterschwellige Spannung macht den Roman umso fesselnder.

Besonders beeindruckt hat mich die Art, wie Toon mit sensiblen Themen umgeht. Sie scheut sich nicht, die schwierigen Seiten der Liebe zu zeigen – die, die mit Schmerz und Verlust verbunden sind, mit Verantwortung und der Angst, falsche Entscheidungen zu treffen. Anders ist kein typischer romantischer Held. Er ist gezeichnet von der Vergangenheit, hin- und hergerissen zwischen Pflichtgefühl und dem Wunsch nach einem Neubeginn. Seine Schuldgefühle sind fast greifbar und machen ihn zu einer Figur, die mich tief berührt hat.

Während die erste Hälfte des Romans von vorsichtiger Annäherung und emotionaler Heilung geprägt ist, nimmt die Geschichte mit der Enthüllung von Anders’ Geheimnis eine dramatische Wendung. Plötzlich wird alles infrage gestellt, und die große Frage steht im Raum: Darf man glücklich sein, wenn andere leiden?

Ich habe dieses Buch in kürzester Zeit verschlungen, weil es mich nicht nur emotional mitgerissen, sondern auch zum Nachdenken gebracht hat. "Am Ende gibt es nur uns" ist keine einfache Liebesgeschichte – es ist ein Roman über die schwierigen Entscheidungen im Leben, über Schmerz und Hoffnung, über das Loslassen und das Festhalten. Er hat mich bewegt, aufgewühlt und lange nach dem letzten Kapitel nicht losgelassen. Eine berührende, tiefgründige Geschichte, die mich so schnell nicht loslassen wird.

Bewertung vom 19.02.2025
Sieben Sommer
Toon, Paige

Sieben Sommer


sehr gut

Paige Toon entführt die Leser in "Sieben Sommer" an die raue Küste Cornwalls und erzählt eine berührende Geschichte über Liebe, Verlust und das Leben im ständigen Dazwischen.

Vor sechs Sommern begegnen sich Liv und Finn in einer kleinen Bar an der Küste Cornwalls. Sie sind jung, voller Träume und spüren sofort eine tiefe Verbindung. Doch eine verhängnisvolle Nacht verändert alles – ein schicksalhaftes Ereignis verknüpft ihre Leben unwiderruflich miteinander. Trotz der intensiven Gefühle führt ihr Weg sie auseinander: Finn kehrt nach Los Angeles zurück, um mit seiner Band durchzustarten, während Liv in Cornwall bleibt, gebunden an ihre Familie und ihre Leidenschaft für die Kunst. Sie treffen eine Vereinbarung: Jedes Jahr im Sommer, solange sie beide ungebunden sind, werden sie sich wiedersehen und herausfinden, ob ihre Liebe Bestand hat.

Während das Buch anfangs eher ruhig beginnt und viel Raum für die Hintergründe von Livs und Finns Leben lässt – insbesondere für ihre künstlerische Leidenschaft –, entfaltet sich mit zunehmender Tiefe eine fesselnde und emotionale Geschichte. Die Thematik der Kunst zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman und verleiht ihm eine besondere, fast melancholische Atmosphäre.

Doch dieses ungewisse Arrangement der Sommerliebe ist eine ständige Zerreißprobe. Liv und Finn lieben sich, doch keiner ist bereit – oder in der Lage –, sein Leben für den anderen umzukrempeln. Sie existieren in zwei unterschiedlichen Welten, die sich einmal im Jahr kreuzen, nur um sich erneut voneinander zu lösen. Über die Jahre hinweg erleben sie nicht nur innige Momente, sondern auch tiefgreifende Verluste und unerwartete Wendungen, die das Leben für sie bereithält.

Dann tritt Tom in Livs Leben – ein geheimnisvoller Fremder, der ihr zum ersten Mal eine Liebe ohne Unsicherheiten und ohne ständiges Warten verspricht. Plötzlich steht Liv vor einer Entscheidung, die nicht nur ihr Herz, sondern auch ihre Zukunft betrifft: Soll sie sich weiterhin der intensiven, aber unsteten Liebe zu Finn hingeben oder mit Tom einen Neuanfang wagen, der ihr Stabilität und Beständigkeit verspricht?

Paige Toon gelingt es meisterhaft, die emotionale Zerrissenheit ihrer Protagonistin greifbar zu machen. Die Geschichte bewegt sich über mehrere Jahre hinweg, wodurch man die Entwicklungen der Figuren intensiv miterlebt. Die aufwühlenden Entscheidungen, die Liv treffen muss, haben mich beim Lesen nicht losgelassen und für einige nervenaufreibende Momente gesorgt. Sieben Sommer ist mehr als eine klassische Liebesgeschichte – es geht um das Loslassen, um Schicksalsschläge, um die Frage, wie viel man für die Liebe aufgeben kann und will.

Auch wenn mich der Einstieg nicht sofort fesseln konnte, zog mich der Roman mit zunehmender Emotionalität in seinen Bann. Die Kombination aus einer melancholischen, fast nostalgischen Atmosphäre, tiefgehenden Gefühlen und lebensverändernden Entscheidungen macht dieses Buch zu einem besonderen Leseerlebnis.