Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kyra112
Wohnort: 
Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 356 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2025
Meerträume von Liebe (Gutshof Dünenrose: Ostsee - Roman 1)
Holmgren, Hanna

Meerträume von Liebe (Gutshof Dünenrose: Ostsee - Roman 1)


sehr gut

Clara verbindet ihre schönsten Kindheitserinnerungen mit dem Gutshof Dünenrose, der ihren Großeltern gehörte. Als ihre Mutter bereits verstorben ist und ihr Großvater unter Demenz leidet, wird es ihrem Vater zu viel und er verkauft Dünenrose. Für Clara bricht eine Welt zusammen, erst recht, als sie merkt, dass dem Käufer durch seinen ehrgeizigen Onkel, die Hände gebunden sind.

Hanna Holmgren hat mit „Meerträume von Liebe (Gutshof Dünenrose: Ostsee-Roman)“ mal wieder einen Roman zum Loslassen und Entspannen geschaffen.
In diesem Roman entführt sie ihre Leser an die wunderschöne Ostseeküste, sodass so manchem Leser einiges bekannt vorkommen könnte. Da viele Romane von Hanna Holmgren abseits von Deutschland spielen, finde ich diesen Ausflug an die Ostseeküste umso schöner.
Auch die liebevolle und familiäre Atmosphäre, die die Autorin mit Clara, ihrem Großvater und Malte geschaffen hat, überzeugt.
Die wunderschönen bildhaften Beschreibungen sorgen dafür, dass man sich das Anwesen wahrlich vorstellen kann und auch den Duft der Rosen regelrecht spüren kann.
Besonders die Einführungsszene hat mir richtig gut gefallen. Auch wenn sie eher traurig ist, konnte ich sie sehr gut nachspüren.
Auch wenn am Anfang alles schief läuft, gehts am Ende ziemlich schnurgerade gut und das war mir dann doch zu unrealistisch. Ich habe keine Ahnung, wie das mit dem Denkmalschutz in Deutschland funktioniert, jedoch ist es alles sehr allumfassend und doch recht langwierig, was hier komplett anders dargestellt wurde.
Clara und Malte sind sehr sympathische Figuren, aber jeder für sich und erst recht beide zusammen, wirkten auf mich jedoch manchmal etwas traumtänzerisch, wenn nicht sogar ein kleines bisschen weltfremd.

Alles in allem ein schöner Roman zum Abschalten, mit wundervollen Bildern und traumhafter Kulisse, dem aber ein bisschen Realitätsnähe fehlt und der vermutlich auch nicht allzu nachhaltig ist.
Dennoch für alle Fans der beliebten Autorin und für all jene, die gerne Liebesromane lesen, eine Empfehlung.

Bewertung vom 26.10.2025
Marzipan und Winterküsse
Lamberti, Frieda

Marzipan und Winterküsse


ausgezeichnet

Köchin Linda freut sich, endlich ihre Familie wiederzusehen und einige Zeit in ihrer thüringischen Heimat zu verbringen. Doch als sie von der Erkrankung ihres Chefs Jonas erfährt, schmeißt sie ihre Pläne über den Haufen, um im Restaurant zu helfen. Doch Linda rechnet nicht mit der Hinterhältigkeit von Jonas’ Tochter.

„Marzipan und Winterküsse“ von Frieda Lamberti ist wieder ein wunderschöner Wohlfühlroman der bekannten Autorin. 
Ich durfte bisher Ausflüge ins Alte Land und nach Schweden mit der Autorin machen und nun war Lübeck an der Reihe. Ich muss sagen, kein einziges Mal hat sie mich enttäuscht. Frieda Lamberti gelingt es immer wieder eine Atmosphäre zu schaffen, die man vor seinen eigenen Augen sehen kann und die dennoch in gewissem Maße alltäglich sind, sodass man sich mit den Hauptfiguren und ihrem Umfeld identifizieren kann.
Linda ist für mich ein Sinnbild für Vieles, was auch heute noch in der Gesellschaft umstritten ist. Sie ist eine Frau, die eine Karriere hat und am Ausbau dieser interessiert ist. Weiterhin ist sie eine Frau, die nicht in erster Linie an die Liebe oder die Familiengründung denkt, wenn in ihrem Falle vielleicht auch unbewusst. Sie ist aber auch eine Frau, die ihren Erfolg in einer Männerdomäne erlangt hat und dafür Neid von so manchem Mann erlangt. Ich finde, das sind ganz wichtige Themen, die in unserer Gesellschaft derzeit wieder mehr Aufmerksamkeit erlangen sollten.
Linda steht für mich aber auch für Teamgeist und Zusammenarbeit, denn sie hat dem Küchenteam im Petersen ihren ganz eigenen Charme verpasst.
Aber auch Cora hat mit so manchem gesellschaftlichen Vorurteil zu kämpfen.
Spannend fand ich in dem Kontext auch die Zusammensetzung der Bewohner des Hauses, in dem Linda wohnt. Hier ist ein bunter Mix entstanden, der gesellschaftlichen Zusammenhang aufzeigt.
Als einzig negativen Punkt kann ich Lindas Schwester Anika erwähnen. Sie war für mich sehr sprunghaft und anstrengend.

Ansonsten ist dieses Buch rundum gelungen und leitet wunderbar in die vorweihnachtliche Zeit ein. Für all jene, die Liebes- und Weihnachtsromane lieben, ist dieses Buch eine Empfehlung.

Bewertung vom 26.10.2025
Wir dachten, das Leben kommt noch
Sandmann, Elisabeth

Wir dachten, das Leben kommt noch


gut

BBC-Moderatorin Gwen ist auf den Spuren erfolgreicher Frauen der Geschichte. Eines Tages wandelt sie auf den Spuren ihrer eigenen Großmutter und damit auf der Spur der Special Operation Executive. Eine aufregende Reise in die Vergangenheit, die nicht nur Gwen aufwirbelt, beginnt.

„Wir dachten, das Leben kommt noch“ von Elisabeth Sandmann ist ein Roman, der auf teils fiktiven, als auch realen Daten basiert. 
Mir ist diese Sparte des britischen Geheimdienstes bis zur Lektüre dieses Buches noch nicht begegnet, weshalb ich die Aufarbeitung wirklich interessant finde.
Gwens Handlungsstrang spielt zu Beginn der 2000er, während ein zweiter Handlungsstrang zur Zeit des 2. Weltkriegs spielt und hauptsächlich durch Pat, auch bekannt als Emma Fleury, geprägt wird.
Gwen ist eine sehr patente Frau, alleinerziehende Mutter, die aber dennoch noch Gefühle für den Vater ihrer Tochter hat und BBC-Moderatorin ist. Einen schmalen roten Faden bei ihrer Geschichte spielt auch die Pianistin Clara Haskill.
Pat wiederum ist eine unnahbare, ältere Frau, die mit ihrem Schicksal hadert und durch Gwen indirekt gezwungen wird, sich nochmals mit ihrem Leben zu beschäftigen, was ihre Sichtweise völlig ändert.
Die Idee des Romans hat mir wirklich gut gefallen, dennoch ist es mir schwer gefallen, das Buch zu lesen. Es ist sehr umfangreich, enthält viele Figuren und wirkt dadurch sehr verwirrend, aber auch unwahrscheinlich trocken. Die Geschichte zieht sich mächtig in die Länge, weshalb ich wirklich lange fürs Lesen gebraucht habe.
Die Auflockerung war für mich immer Gwens Tochter, Ruth. Sie hat eine gewisse Leichtigkeit in den Verlauf des Buchs gebracht.

Mein Fazit: Ein interessantes Buch, dessen Lektüre aber sehr viel Aufmerksamkeit braucht und dadurch recht zäh zu lesen ist. 
Für alle Geschichtsinteressierten aber auf jeden Fall eine gute Lektüre.
Daher gibts meinerseits 3,5 Sterne.

Bewertung vom 12.10.2025
Aufgeben können die anderen / Sternstunden der Frauen Bd.1
Johannson, Lena

Aufgeben können die anderen / Sternstunden der Frauen Bd.1


sehr gut

Die junge Alice träumt davon, den Frauensport so populär zu machen, dass ihm die Tore zu Olympia geöffnet werden. Doch Anfang des 20. Jahrhunderts hat sie sich damit eine Mammutaufgabe gesetzt. Verbunden mit ihrem eigenen sportlichen Ehrgeiz versucht sie das Unmögliche möglich zu machen.

Lena Johannsons „Aufgeben können die anderen“ ist eine wunderbare Geschichte über eine starke Frau, deren Ehrgeiz keine Grenzen kennt.
Für mich war es bereits das vierte Buch der Autorin, die wie immer mit einem sehr angenehmen Schreibstil überzeugt. Damit hat sie mich auch schon bei „Die Frauen vom Jungfernstieg“ überzeugt.
Ich finde, sie hat die junge Alice eindrucksvoll dargestellt. Diese Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit über die junge Alice Milliat, eine französische Sportlerin und Sportfunktionärin. Die Geschichte enthält, wie sehr oft bei solchen Romanen, auch einige fiktive Stränge. Den Strang, den ich dabei nicht unbedingt gebraucht hätte, ist der um Alice und Jean-Luc. Dieses Auf und Ab störte meinen Lesefluss etwas. Schon allein die Dinge, die Alice tagtäglich erlebte und in Bewegung setzte, reicht für eine spannende Geschichte.
Besonders gefiel mir die Freundschaft zwischen Violette und Alice. Diese beiden zusammen waren sehr beeindrucken und ergänzten sich in einer wunderbaren Art und Weise.
Beim Lesen dieses Romans musste ich innerlich immer wieder den Kopf schütteln über den Umgang, den man zur damaligen Zeit mit Frauen pflegte. Leider erschreckten mich aber auch einige Details, zu denen ich heutzutage leider wieder Parallelen entdecke, sodass ich hoffe, dass dieser Roman viele Frauen auch wieder wachrüttelt und sie an ihren heutigen Luxus erinnert, damit wir als Frauen nicht wieder auf ein altertümliches Weltbild reduziert werden.

Ein tolles Buch über weiblichen Ehrgeiz und historische Entwicklungen der Gesellschaft, aber auch über Sport, Zusammenhalt und Freundschaft. Wer also Romane über bedeutende Frauen mag, ist hier richtig.

Bewertung vom 11.10.2025
Der Geschmack von Freiheit / Little Germany Bd.2
Nikolai, Maria

Der Geschmack von Freiheit / Little Germany Bd.2


ausgezeichnet

Die Schiffskatastrophe hat Lissis und Julias Leben auf den Kopf gestellt. Während sie alles rund um die Bäckerei wieder in Schwung bringen müssen, stehlen sich zwei Männer aus ihrer Vergangenheit in ihre Leben zurück.

„Little Germany - Der Geschmack von Freiheit“ ist Band 2 der Dilogie um „Die Bäckerinnen von Manhattan“ von Maria Nikolai.
Das Buch schließt nahtlos an den ersten Band an, weshalb es sich empfiehlt, diesen vorher gelesen zu haben.
Ich liebe die Bücher von Maria Nikolai. Ihr Schreibstil ist so angenehm, dass ich jedes Mal regelrecht durch ihre Bücher fliege und so war es auch bei diesem Roman wieder.
Auch war ich nach wenigen Seiten wieder in der Geschichte um Lissi und Julia drin, obwohl ich den ersten Band bereits vor einigen Monaten gelesen habe.
Der Autorin gelingt es, die persönliche Entwicklung der beiden Frauen eindrucksvoll zu beschreiben. In diesem Band begegnen dem Leser zwei selbstbewusste, junge Frauen, die zwar in gewisser Weise durch ein Unglück gebrochen worden, aber wieder aufstehen. Diese beiden Frauen haben nahezu nichts mehr gemein, mit den Frauen, die sie zu Beginn des ersten Buches waren. Beide sind mir daher sehr ans Herz gewachsen, ebenso wie ihr Umfeld, die kleine Aurelia, Annedorle und Harry, aber auch Giovanni und dessen Nonna.
Sehr spannend fand ich, die Entwicklung New Yorks aus Sicht von Auswanderern zu erleben. Dazu zählen die einzelnen Viertel wie „Little Germany“, „Little Spain“ und „Little Italy“.
Die Beschreibungen zur Schiffskatastrophe, die horrenden Todeszahlen sowie die Berichterstattung über die Prozesse haben bei mir für ein Gänsehautfeeling gesorgt. Erschreckend finde ich, dass heutzutage vermutlich Vieles genauso laufen würde, wie es damals bereits gelaufen ist.
Das Ende hat mir auch gut gefallen. Es hätte m.E. nicht mehr sein müssen, da ja doch alles schnell abgehakt war, aber dennoch schloss es die Geschichte von Julia und Lissi damit arm wie sie begonnen hat.

Fazit: Maria Nikolai hat auch mit diesem Buch einen tollen Roman und eine spannende Fortsetzung über zwei Auswanderinnen geschaffen, die ihr großes Glück in der neuen Welt gesucht haben und durch viel Fleiß als Frauen erfolgreich wurden.
Wer historische Romane mag und auch Geschichten über erfolgreiche Frauen ist hier somit absolut richtig!

Bewertung vom 10.10.2025
Breathing for the First Time / Lost Girls Bd.1
Hotel, Nikola

Breathing for the First Time / Lost Girls Bd.1


ausgezeichnet

Darcy ist mit Jason Miller verheiratet, dem Vorzeige-NFL-Star. Sie lebt in einem traumhaften Haus mit Haushälterin, hat einen niedlichen Hund und alles, was man sich wünschen kann, doch der schöne Schein trügt. Darcys Leben ist ein Leben im goldenen Käfig innerhalb einer toxischen Beziehung, die auf dem besten Wege ist, sich bis aufs Äußerste zuzuspitzen.

„Lost Girls - Breathing for the First Time“ ist Band 1 der „Lost-Girls-Dilogie von Nikola Hotel.

Mit jedem Kapitel, die die Geschichte fortschritt, kam mir dieser Roman immer unrealer vor und ich wollte Darcy immer regelrecht schütteln, sie solle doch aufwachen und sie wird schon Hilfe finden. Aber… ich denke, dieser Roman ist alles andere als unrealistisch. Er spiegelt die tückische Wahrheit um toxische Beziehungen wider. Noch schlimmer - Er spiegelt die Wahrheit toxische Beziehungen erfolgreicher Menschen wider.
Nikola Hotel hat es von der ersten Seite an geschafft, mich mitzunehmen. Darcys Empfindungen, die sie im Buch haarklein beschreibt, sorgen für Gänsehautfeeling, aber auch dazu, dass man immer unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Darcy selbst hat mir auch sehr gut gefallen, da sie eine sehr bodenständige Frau ist, trotz der Welt, in der sie lebt.
Auch ihr neuer Freundeskreis besteht aus Menschen, die man gerne um sich hat. Es sind besonders empathische Menschen, die ein Gefühl für Darcys Leben entwickelt haben und für sie einstehen. Mein besonderes Highlight ist dabei der kleine Max.
Einzig im Verlaufe des Buches, vor allem zum Ende hin, wurden mir die einzelnen Szenen zu ausführlich beschrieben, sodass ich mir immer wünschte, dass es denn nun endlich in der Handlung weitergeht.

Mein Fazit: Alles in allem ein erschreckend ehrlicher Roman, der unter die Haut geht. Es ist kein Roman für zarte Gemüter, aber ein Garant für Spannung!

Bewertung vom 10.10.2025
Das Kamelienhaus (eBook, ePUB)
Bach, Tabea

Das Kamelienhaus (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Kamelieninsel ist der Traum von Lucys Familie. Hier haben sie sich ihre Existenz aufgebaut und die schönsten Dinge, die das Leben so mitbringt, erlebt. Von hier aus leiten sie das Kamelienhaus mit der dazugehörigen Kosmetiklinie.
Doch als sich ein Geschäftspartner nicht mehr meldet, steht die Zukunft des Familienunternehmens auf der Kippe.

Tabea Bachs „Das Kamelienhaus“ ist Band 1 der dazugehörigen neuen Saga der bekannten Autorin. Die Saga ist eine Nachfolgesaga der „Kamelien-Insel“-Trilogie. Gem. Angabe kann jedoch die jüngere Saga auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Ich hatte keine Vorkenntnisse, was die Reihe betrifft und es kam mir zum Großteil nicht so vor, als hätte ich etwas verpasst. Lediglich, was die Personen betrifft, fühlte es sich manchmal an, als würde etwas Vorwissen fehlen, aber das würde ich jetzt nicht zu sehr überbewerten.

Mir hat vor allem der Einstieg in das Buch gefallen. Die Beschreibung der malerischen Kamelieninsel und ihrer Bewohner schaffte für mich sofort eine Wohlfühlatmosphäre, die ihresgleichen sucht. Gleiches galt für die Beschreibungen der Insel Soshima. Auch hier schaffte es der Autorin die Beschreibungen so zu gestaltend, dass ich gedanklich in die grüne, entspannende Umwelt von Soshima abgedriftet bin.
Die Hauptfigur Lucy ist sehr angenehm, aber hatte für mich auch manchmal unnahbare Aspekte.
Sie ist in einer liebevollen Familie aufgewachsen, was auch von der ersten Seite an, zu erkennen ist. Diesen Zusammenhalt, auch im Bekannten- und Freundeskreis, fand ich sehr angenehm und beispielhaft.
Die ersten Erlebnisse mit Finn waren traumhaft, während ich die Veränderung der beiden Charaktere zueinander dann wirklich extrem fand. Auch Lucys Haltung zur japanischen Kultur und ihre guten Sprachkenntnisse erschienen mir eine Spur zu unrealistisch. Da Lucy ein Austauschjahr in Japan, zehn Jahre zuvor, verbracht hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Kenntnisse immer noch so doll ausgeprägt sind, wie es hier dargestellt wird.
Der anstrengende Part am Roman ist Lucys beste Freundin Lilly. Sie benimmt sich wie ein pubertierender Teenager, was im völligen Kontrast zu Lucys Verhalten steht

Der Kern der Geschichte, der Generationenwechsel im Familienunternehmen, verbunden mit Existenzängsten, ist eine realistisch gewählte Thematik. Vor allem in der heutigen Zeit, in der Umweltschutz und Bioprodukte immer mehr an Bedeutung gewinnen, regt dieser Roman zum Nachdenken über die Natur an.

Das Ende fand ich in allen Facetten sehr überraschend und endet quasi mit einem Cliffhanger, was Finn und Lucy betrifft.
Alles in allem ein gut gelungener Roman mit einer sehr interessanten Thematik. 
Das Buch ist eine Empfehlung für all jene, die Gegenwartsromane mögen und sich auch gerne mal aufgrund landschaftlicher Beschreibungen in einem Buch verlieren.

Bewertung vom 02.10.2025
Weihnachten in Applemore
Lucas, Rachael

Weihnachten in Applemore


gut

Die Weihnachtszeit steht kurz vor der Tür und Polly wird immer klarer, dass ja all ihre Geschwister vergeben sind, während sie nach wie vor als Single durch die Gegend wandelt. Doch ihr wird auch bewusst, dass sich das Verhältnis zu ihrem bestem Freund Harry gewandelt hat und auch Harry merkt dies. Beide sind unsicher wie sie damit umgehen sollen. Als dann noch Influencerin Ivy auftaucht, fangen beide an, nachzudenken.

„Weihnachten in Applemore“ von Rachael Lucas ist Band 4 der Reihe „Das Erbe von Applemore“. 
Für mich war es das erste Buch der Autorin und somit auch das erste Buch dieser Reihe, sodass ich keine Vorkenntnisse aus der Reihe hatte. Ich denke, das hatte auch keinen großen Einfluss auf das Lesevergnügen, jedenfalls kam es mir nicht so vor, als hätte mir Wissen gefehlt.
Das Buch spielt im nordöstlichen Schottland, Nähe Inverness im fiktiven Ort Applemore. Die Bewohner und der ganze Ort sind familiär beschrieben, was mir gut gefallen hat. Auch die Beziehungen untereinander sind freundschaftlich und liebevoll.
Die Geschichte plätscherte für mich jedoch einfach so dahin, sodass mich die Autorin nicht abholen konnte und das leider von der ersten bis zur letzten Seite. Die Geschichte ist vorhersehbar mit den üblichen Dorfcharakteren, aber auch bei den Handlungen war mir oft klar, was als nächstes kommen wird. Auch das immer wieder auf die Beziehungen der Geschwister verwiesen wurde und auf die Kinder war mir nachher doch zu viel des Guten und ich habe dabei leider immer wieder abgeschaltet. Auch das, was auf dem Klappentext angedeutet wird, wird erst auf der Zielgeraden erzählt und dabei wird regelrecht durch die Geschichte gerannt.
Auch die weihnachtliche Stimmung kam mir leider zu kurz. Da hätte ich mir doch mehr Romantik und Weihnachten gewünscht.

Fazit: Ein netter Roman für entspannte Lesestunden, der aber leider nicht im Gedächtnis haften bleibt, der aber mit menschlichen Beziehungen begeistert.

Bewertung vom 01.10.2025
Winterlicht am Meer (eBook, ePUB)
Janz, Tanja

Winterlicht am Meer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Kurz vor Weihnachten bricht sich Imkes Vater, Pfarrer in St. Peter-Ording, ein Bein. In ihrer Verzweiflung bittet ihre Mutter Imke um Hilfe. Sie eilt in ihren Heimatort, um die Weihnachtsvorbereitungen durchzuführen und stößt dabei auf Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit sowie auf ihre beste Freundin aus Jugendtagen, Sinja.

„Winterlicht am Meer“ von Tanja Janz reiht sich wunderbar in die liebevolle St. Peter-Ording-Reihe der erfolgreichen Autorin ein. Auffallend ist dabei das wunderschöne Cover des Romans.
Für mich ist es immer ein Nachhausekommen, wenn ich ein neues Buch über den Ort mit dem schönsten Strand der Welt lesen darf. Oftmals sind viele Figuren schon alte Bekannte und auch mit den beschriebenen Orten verbinde ich mittlerweile die verschiedenen Geschichten der Autorin.
In diesem Buch sind mir keine vertrauten Personen begegnet, dennoch waren wieder viele bekannte St. Peteraner Orte Handlungsorte, sodass ich immer ein reales Bild vor Augen hatte.
Imke war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist sehr unkompliziert, liebevoll und geht in ihrer Aufgabe als Pfarrerin völlig auf. Dabei nimmt sie ihre Umgebung in besonders aufmerksamer Form wahr und setzt sich für sie ein.
Auch ihre beste Freundin aus Jugendtagen, Sinja, ist mir total ans Herz gewachsen, weil sie völlig unkompliziert ist. Eine Freundin, wie man sie sich nur wünschen kann. Das Duo aus den beiden Frauen passt wirklich gut zur Geschichte.
Simo ist auch ein sehr sympathischer Mensch. Auch wenn viel über die Geschehnisse der Vergangenheit beschrieben wird, ist er mir insgesamt sogar ein bisschen zu kurz in der Geschichte gekommen, ebenso das Ende der Geschichte um die beiden.
Eine tolle Botschaft fand ich den Kern der Geschichte, nämlich das Miteinander und das Verständnis füreinander. Das zeigt sich vor allem an der Kirchenarbeit, die auch so manches skeptische Gemeindemitglied überzeugt hat.

Fazit: Ein wunderschönes Buch zum Abschalten und zum Hinübergleiten in die vorweihnachtliche Stimmung. Alles Fans der Autorin und von St. Peter-Ording sind hier wieder absolut richtig aufgehoben.

Bewertung vom 29.09.2025
Grand Hotel Avalon (MP3-Download)
Stiefvater, Maggie

Grand Hotel Avalon (MP3-Download)


gut

June Hudson kann das Wasser beeinflussen. Das Wasser rund um das und mitten im Grand Hotel Avalon. Das Wasser bestimmt die Abläufe im Hotel, doch es gelangt in Unruhe als die Wirren des 2. Weltkriegs auch vor dem Luxushotel nicht Halt machen.

„Grand Hotel Avalon“ von Maggie Stiefvater wirkte in der Leseprobe sehr überzeugend auf mich. Sie spiegelte den Alltag in einem Hotel der Schönen und Reichen wider und erzählte von den fleißigen Bienchen im Hintergrund.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht June Porter Hudson, die sich von der einfachen Fahrstuhlführerin zur Direktorin des Hotels hochgearbeitet hat. Das alles mit der Unterstützung des Inhabers. June ist eine einfühlsame, aber strebsame Frau, die sich ihren Respekt erarbeitet hat, aber dabei immer nah an ihren Angestellten ist. Sie versucht einerseits Abstand zu ihren Gästen zu halten, lässt sie aber andererseits manchmal doch emotional zu sehr an sich ran.
Die Geschichte, die sich hinter diesem fiktiven Roman verbirgt, der aber dennoch von einigen wahren Begebenheiten abgeleitet wurde, ist traurig, spannend, aber in gewisser Form auch erschreckend.
Trotzdem muss ich zugeben, dass mich die Geschichte nicht ganz mitgenommen hat. Ich fand den roten Faden mit dem Wasser zu kurios. Das war mir in gewisser Hinsicht zu esoterisch.
Was mir gut gefallen hat, war die Darstellung von June vor dem Hintergrund der damaligen Zeit. Den Erzählstrang um ihr Liebesleben hätte das Buch auch nicht nötig gehabt, weil er wieder die Klischees erfüllt.

Alles in allem konnte mich das Buch leider nicht abholen. Ich hatte andere Vorstellungen von der Geschichte und dem Alltag im Avalon. Dennoch ist der historische Hintergrund wirklich interessant gewesen, was die Diplomaten betrifft. Wer sich also für den Umgang mit deutschem diplomatischen Personal in den USA interessiert, ist hier richtig.