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Benutzername: 
Vanessa
Wohnort: 
Niedersachsen

Bewertungen

Insgesamt 61 Bewertungen
Bewertung vom 30.05.2025
Dark Labyrinth - Gefährliches Verlangen / Labyrinth-Dilogie Bd.1
May, AdriAnne

Dark Labyrinth - Gefährliches Verlangen / Labyrinth-Dilogie Bd.1


sehr gut

Ein gefährliches Labyrinth

Sie wacht auf, ohne jegliche Erinnerungen und ohne zu wissen, wo sie sich befindet.
Nur ein Daemon namens Daesra ist bei ihr, der sie ohne jeden Zweifel hasst.
Was hat das alles zu bedeuten?
Und warum muss sie durch dieses Labyrinth gehen, das viel zu gefährlich erscheint?
Ist das alles ein ausgeklügelter Plan?

Meine Gefühle zu diesem Buch sind gemischt, aber es konnte mich definitiv unterhalten.
Die Stimmung ist von Anfang an düster und geheimnisvoll.
Ebenso wie die Protagonistin selbst, weiß man nicht wirklich was vor sich geht und ob man dem Daemon an ihrer Seite vertrauen kann oder nicht.
Um mehr Antworten zu bekommen, muss man mit Sadaré zusammen den Weg durchs Labyrinth durchschreiten und währenddessen sollte man viel Geduld haben, denn so schnell gibt es keine Erklärungen.
Nach und nach bekommt man einzelne Bruchstücke des großen Ganzen.
Einerseits bleibt man dadurch am Ball, um endlich mehr zu erfahren, anderseits hat das meine Nerven auch manchmal strapaziert.
Das Ende konnte aber vieles davon wieder wett machen, da ich mit einigen Wendungen gar nicht gerechnet hatte und mich diese durchaus überzeugen konnten.
Für Band zwei sehe ich daher viel Potenzial.

Die Lovestory ist ganz klar Geschmackssache und wird wahrscheinlich nicht jedem gefallen.
Wer sich hier viel Romantik erhofft, der wird definitiv enttäuscht werden.

Fazit: Ein außergewöhnliches Fantasybuch mit vielen neuen Elementen, das wahrscheinlich nicht jeden Geschmack treffen wird, aber durchaus einen Blick wert ist.

Bewertung vom 30.05.2025
Sunburn
Howarth, Chloe Michelle

Sunburn


sehr gut

Die Liebe, gar nicht mal so leicht

Lucy lebt in einem kleinen, konservativen, irischen Dorf.
Die Erwartungen die alle an sie haben sind klar, sie soll nicht zu anders sein, nicht zu viel Aufmerksamkeit erzeugen, später soll sie ihren Kindheitsfreund Martin heiraten und mit ihm eine Familie gründen.
Doch Lucy ist schon lange klar, dass sie diese Art von Gefühlen nicht für Martin hegt und auch für keinen anderen Jungen.
Stattdessen verliert sie sich immer häufiger in den Augen ihrer Freundin Susannah, doch diese Art von Liebe ist verboten, so hat man es ihr beigebracht.
Aber warum fühlt es sich dann so gut an?

Es sind die frühen Neunziger und Lucy lebt ihr Leben in einer sehr christlichen Gemeinde.
Abgesehen davon sind ihre Freundinnen ihre ganze Welt, vor allem Susannah.
Mit jedem Jahr das vergeht, werden Lucys geheimen Gefühle für sie stärker und gleichzeitig wird ihr klar, dass sie nicht so ist wie ihre ganzen Freundinnen, die ständig nur über Jungs reden wollen.
Lucy durchlebt daraufhin eine Flut an Gedanken und Gefühlen, die sehr eindrucksvoll beschrieben worden sind.
Der Schreibstil hatte etwas poetisches an sich, aber dadurch ging auch manchmal die emotionale Nähe zu Lucy verloren.

Als Susannah scheinbar ihre Gefühle erwidert, ist es für sie das größte Glück, aber es bereitet ihr auf Dauer auch eine Menge Probleme.
Die Menschen im Dorf, auch ihre Familie und ihre Freundinnen, halten nichts von homosexuellen Beziehungen, in ihren Augen ist es eine Sünde.
Lucy muss eine Wahl treffen, verleugnet sie sich selber und ihre Liebe zu Susannah oder gibt sie alles was sie vorher kannte auf, um sie nicht zu verlieren?

Dieser Konflikt ist erschreckend und auch wenn das Buch in den Neunzigern spielt, so gibt es auch heute noch Situationen die so verlaufen und in denen Menschen das Gefühl haben, ihre Liebe wäre etwas schlimmes, was nicht der Fall ist.
Lucy wiederum ist nur eine Teenagerin und fühlt sich oft hilflos.
Niemand steht ihr so richtig bei und eigentlich kann sie sich auch niemandem anvertrauen, dadurch hat sie es nicht immer leicht.
Manchmal mochte ich ihre Handlungen dennoch nicht, da sie zu egoistisch waren und ihre Gedanken waren teilweise herablassend, was ich sehr schade fand.
Die Beziehung zu ihr war daher komplex, denn einerseits fand ich es schrecklich, welcher emotionalen Last sie ausgeliefert war, aber anderseits hat sie auf andere Menschen, denen es vielleicht ebenfalls nicht gut ging, keine Rücksicht genommen.

Insgesamt finde ich das Buch sehr wichtig und würde es weiterempfehlen. Der Erzählstil ist sehr eigen und manchmal hatte ich damit meine Probleme, aber die Handlung ist sehr wichtig und man sollte mehr darüber lesen.

Bewertung vom 19.05.2025
The One I Left Behind / Plain Daisy Ranch Bd.1
Rayne, Piper

The One I Left Behind / Plain Daisy Ranch Bd.1


sehr gut

Eine zweite Chance

Ben Noughton kommt als gefeierter Football Star zurück in seine Heimat und alle freuen sich darüber, bis auf seine ehemalige Highschool Liebe Gillian, die er vor sechszehn Jahren zurückgelassen hat.
Schnell flammen die alten Gefühle wieder auf, doch beide haben sich verändert und führen ein anderes Leben als damals.
Hat ihre Liebe noch eine Chance oder müssen sie endgültig Abschied voneinander nehmen?

Ich war sehr gespannt auf die neue Reihe von Piper Rayne.
Sports-Romance und Small Town Vibes? Das klang ziemlich gut.
Die Umsetzung hat mir gut gefallen, auch wenn der Sport Anteil etwas kleiner ausfiel als gedacht.
Der unverkennbare Humor des Autorinnen Duos wurde auch hier wieder zum besten gegeben.
Das lockert die Handlung immer etwas auf und verleiht manchmal sogar ernsteren Momenten, einen Hauch von Leichtigkeit.

Ich bin kein riesiger Fand des Second Chance Tropes, aber da hier genügend Zeit dazwischen lag und die damaligen Probleme keine Rolle mehr spielten, fand ich es dann doch gut umgesetzt.
Es gab jedoch ein Thema in Gillians Leben, dessen Umsetzung mir nicht ganz gefallen hat.
Die Behandlung des Themas war mir persönlich zu kurz und auch zu oberflächlich, das hätte ich mir anders gewünscht.
Insgesamt hatte ich aber trotzdem ein angenehmes Leseerlebnis und werde die Reihe auch fortsetzen, um die anderen beiden Noughton Brüder zu begleiten.

Fazit: Eine humorvolle Second Chance Romance und ein toller Einstieg in eine neue Reihe.

Bewertung vom 25.04.2025
Evil Eye
Rum, Etaf

Evil Eye


ausgezeichnet

Der Weg zum Glück

Yaras Leben hat sich anders entwickelt, als sie es sich früher vorgestellt hat.
Jeder Tag ist wie der andere zuvor. Sie bringt ihre Töchter in die Schule, fährt danach zur Arbeit, holt ihre Kinder mittags wieder ab und kümmert sich dann um den Haushalt und darum, dass ihr Mann sein Abendessen bekommt, wenn er abends von der Arbeit kommt.
Dabei will sie eigentlich so viel mehr.
Sie will reisen, sie will Künstlerin sein und anderen die Kunst nahebringen und vor allem will sie nicht so werden wie ihre eigene Mutter.

Was erst nur wie Unzufriedenheit aussieht, entwickelt sich zu viel mehr.
Unverarbeitete Traumata aus der Kindheit, psychische Probleme in der Gegenwart und eine Ehe, die alles andere als stabil, glücklich und gesund ist.
Yaras Weg führt sie zur Therapie, in der sie endlich beginnt, sich ihren Problemen zu stellen und Dinge aufzuarbeiten.
Sie lernt sich selber kennen und lernt mehr über das Leben, als in all den Jahren zuvor.
Dabei begleitet man sie die ganze Zeit und durchläuft während des Lesens viele verschiedene Emotionen mit ihr, wie zum Beispiel Wut, Trauer, Hoffnung, manchmal sogar Freude und noch vieles mehr.
Dieses Buch bringt einen dazu, über denn eigenen Tellerrand zu schauen, um zu sehen, wie unterschiedlich die Privilegien in dieser Welt verteilt sind und wie schwer es ist, dem jahrelangem Kreislauf der Dinge zu entkommen.

Auch wenn es auf emotionaler Ebene nicht immer leicht war Yaras Geschichte zu lesen, hat es sich dennoch sehr gelohnt und ich konnte währenddessen viel lernen und für die Zukunft mitnehmen und am Ende kann ich es eigentlich nur jedem ans Herz legen das Buch zu lesen.

Bewertung vom 22.04.2025
Nowhere Heart Land
Lara, Emily Marie

Nowhere Heart Land


sehr gut

Wenn die Vergangenheit ruft

Rosa lebt seit Jahren in Berlin, seit ihr Internat schließen musste und sie ihrer Heimatstadt den Rücken gekehrt hat.
Ihr Plan war damals groß, spannend und gleichzeitig mysteriös, weil London eine ganz andere Welt war.
Aber jetzt mit neunundzwanzig, fast dreißig, verändert sich ihr Leben und plötzlich ist sie wieder in ihrer Heimat und wird von ihrer Vergangenheit eingeholt.
Was ist wahr und was ist falsch?
Und wie soll es jetzt für sie weitergehen?

Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich in das Buch gefunden habe.
Der Schreibstil ist sehr besonders und für mich war er anfangs auch kompliziert.
Wie ein Code den man knacken musste und sobald das geschafft war, habe ich die Geschichte auch gerne gelesen, aber es hat etwas länger gedauert, bis ich an dem Punkt war.

Rosa ist eine spezielle Protagonistin.
Ihre Kindheit, die sie in einem katholischen Internat verbracht hat, war ungewöhnlich und auch nicht immer leicht und obwohl sie sich dessen nicht ganz klar ist, hat diese Zeit mehrere Narben hinterlassen.
Sie befindet sich in einer Phase, in der sie viel hinterfragt, weil sie einige Dinge nicht ganz begreift oder verwirrt ist.
Ihre Gedanken sind dadurch auch oft wirr und manchmal war es nicht ganz einfach ihr zu folgen.
Trotzdem hat dieser Zustand auch eine melancholische Stimmung ausgelöst, die ich tatsächlich mochte.
Ich denke, am Ende ist es Geschmackssache.

Das Buch ist definitiv kein leichter Roman und man muss sich beim Lesen konzentrieren um nichts zu verpassen.
Manchmal wandert die Protagonistin mit den Gedanken zwischen Gegenwart und Vergangenheit und da sie nicht immer klar denken kann, wird es manchmal etwas unübersichtlich.
Vermutlich ist das auch so gewollt, aber ein bisschen weniger chaotisch hätte es dann doch sein können.

Fazit: Insgesamt ein spannender Roman über die Vergangenheit einer jungen Frau, die sich mit neunundzwanzig nochmal neu finden muss.

Bewertung vom 17.04.2025
Hide Me / Kodiak Echoes Bd.1
Pauss, Julia

Hide Me / Kodiak Echoes Bd.1


ausgezeichnet

Absoluter Pageturner!

Brynn ist auf der Flucht.
Sie hat Dinge erfahren und gesehen, über die sie niemals Bescheid wissen durfte.
Zu ihrer Sicherheit kommt sie ins Zeugenschutzprogramm und wird ins kleine Echo Cove, in Alaska, gebracht.
Dort soll sie sicher sein, doch der Schein trügt.
Echo Cove hat seine eigenen Geheimnisse, so auch ihr Nachbar Archer.
Wem kann sie trauen und wer hat es möglicherweise auf sie abgesehen?

Ich bin so begeistert von diesem Buch!
Sobald ich angefangen habe zu lesen, wollte ich es nicht mehr aus der Hand legen.
Es hat mich immer sofort in seinen Bann ziehen und mich nach dem Lesen nie losgelassen, bis ich endlich wieder zum Buch greifen konnte.
Ich wusste, dass es Romantic-Suspense ist, trotzdem habe ich mit so viel Spannung nicht gerechnet.
Oft ist der Romance-Anteil größer, aber hier gab es eine wirklich gute Balance und die Spannung ist nie verloren gegangen, sondern war immer da und greifbar und würde zunehmend größer und größer.

Brynns Situation ist besonders und ich habe noch nie über eine Protagonistin gelesen, die sich im Zeugenschutzprogramm befindet.
Man weiß nicht von Anfang an, wie es dazu kam, aber das war auch nicht schlimm, ihre Emotionen und Gedanken konnte man auch ohne Hintergrundwissen nur allzu gut verstehen.
Insgesamt wurde ihre Gefühlswelt sehr authentisch dargestellt.

Archer als Gegenpart fand ich gelungen.
Auch aus seiner Sicht gab es ein paar Kapitel, aber weitaus weniger als von Brynn.
Doch so wie Brynn, trägt auch Archer eine schwere Last mit sich herum und das schon seit einer langen Zeit.
Die beiden mögen sich zu Beginn gar nicht und ihre Dialoge haben etwas Humor in die Geschichte gebracht und eine kleine Portion Leichtigkeit hat zwischendurch nicht geschadet.

Das Setting in Alaska und speziell in der Kleinstadt Echo Cove mochte ich sehr gerne und wurde meiner Meinung nach perfekt gewählt.
Es passt zu der Stimmung des Buches, kalt und düster, aber auch geheimnisvoll.
Echo Cove hat seine eigene Geschichte und noch wurden nicht alle Antworten offengelegt, aber dafür gibt es ja Band zwei, auf den ich nun sehnsüchtig warten werde.

Fazit: Ein absoluter Pageturner bis zur letzten Seite und eine riesige Empfehlung für alle Fans des Genres.

Bewertung vom 31.03.2025
Die Schwester des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.3
Hunter, Alice

Die Schwester des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.3


sehr gut

Mörderische Geschwisterliebe

Anna ist glücklich in ihrem Leben.
Sie ist verheiratet mit Paul, eine meist harmonische Ehe, sie geht in ihrem Job als Lehrerin voll auf und ihre Vergangenheit konnte sie erfolgreich hinter sich lassen.
Zumindest hat sie das gedacht, bis plötzlich die Polizei vor ihrer Tür steht und ihr mitteilt, dass ihr Bruder Henry ein gesuchter Serienmörder ist.
Seine Morde begeht er an für ihn wichtigen Daten, unter anderem an Annas Geburtstag.
Die Polizei erhofft sich durch ihre Mithilfe, dass sie Henry schnappen können.
Aber Anna hat Henry seit siebzehn Jahren nicht mehr gesehen und der Polizei kann sie auch nicht alles sagen, denn Anna hat ihre ganz eigenen Geheimnisse, die niemand erfahren darf.

Ein sehr gelungener Reihenabschluss und für mich der stärkste Band der Trilogie, auch wenn die einzelnen Bände nicht aufeinander aufbauen.
Der Schreibstil war mir nach den zwei Bänden zuvor sofort vertraut und zusammen mit der konstanten Spannung, bin ich praktisch durch das Buch geflogen.

Anna führt eigentlich ein unaufgeregtes Leben, aber sie ist glücklich.
Doch die plötzlichen Ereignisse werfen sie ganz schön aus der Bahn.
Auf der einen Seite macht sie sich Vorwürfe, wenn sie mehr auf Henry geachtet hätte, dann wäre das alles nicht passiert.
Auf der anderen Seite hat sie jedoch nicht nur Angst wegen ihm oder auch um ihn, nein, sie fürchtet sich auch davor, was die Ermittlungen über sie aufdecken könnten.
Als Henry ein Spiel ihrer Kindheit wieder aufwärmt "die Jagd", ist sich Anna sicher, dass er genau das damit bezweckt.
Er will Annas Geheimnisse aufdecken, denn er ist der einzige außer ihr, der sie kennt.
Der Druck der Polizei, speziell der von DI Walker, macht es ihr nicht gerade leichter.
Wie soll sie Henrys Spiel mitspielen, wenn ihr die Polizei die ganze Zeit im Nacken sitzt?
Annas Gefühlswelt steht Kopf und das beschreibt die Autorin sehr authentisch.
Der Stress, die Angst, der Kummer, das alles ist spürbar.

Die Jagd ist im Buch präsent und die Spannung wurde konstant gehalten, aber auch die Rückblicke in die Kindheit der Geschwister mochte ich sehr.
Dadurch lernt man, wie die Beziehung zwischen ihnen war und wie sie sich auch im Laufe der Jahre, als beide im Heim gewohnt haben, verändert hat.
Es gab Aspekte in diesem Buch, die mir bei den beiden anderen Bänden gefehlt haben, die jetzt zwar spoilern würden, aber für mich doch sehr entscheidend waren.
Die Plottwists der Geschichte konnten mich richtig schockieren, davon war ich sehr begeistert.

Jedoch hatte ich auch hier wieder Kritikpunkte.
Bestimmte Sachen wurden in allen drei Bänden wiederholt, obwohl es drei individuelle Geschichten waren.
Da hätte ich mir andere Lösungen gewünscht.
Auch wurden mir manche Dinge zu offen gelassen, da sie irgendwann nicht mehr erwähnt worden sind.
Sie hatten dann zwar auch keinen entscheidenden Einfluss auf das Ende, trotzdem blieben Fragen offen.

Insgesamt war es ein tolles Leseerlebnis und ich würde diese Reihe weiterempfehlen, da man durch sie Perspektiven kennenlernt, die es sonst selten in Thrillern gibt.

Bewertung vom 31.03.2025
Heartsick
Stephens, Jessie

Heartsick


sehr gut

Die verflixte Liebe

Die Liebe ist etwas wunderbares.
Sie kann die besten Seiten eines Menschen offenbaren, aber leider ist das nicht immer der Fall.
Ana, Patrick und Claire haben im ersten Moment nichts gemeinsam.
Sie sind weder im selben Alter, noch verlaufen ihre Leben ähnlich.
Eine Gemeinsamkeit haben sie aber doch, sie sind alle drei verliebt, bis über beide Ohren.
Was aber passiert, wenn nicht jede Liebe dazu bestimmt ist, für immer zu halten?

Für mich war "Heartsick" ein sehr besonderes Buch und bisher habe ich auch noch kein anderes Buch gelesen, dass damit vergleichbar wäre.
In diesem Buch können wir Ana, Patrick und Claire begleiten.
Sie sind reale Menschen, nur ihre Namen wurden geändert, und ihre Geschichten sind genau so passiert, wie es geschrieben wurde.
Obwohl es ein Sachbuch ist, ähnelt der Aufbau des Buches eher dem eines Romans.
Dadurch sind die einzelnen Erlebnisse auch viel greifbarer und der Ton des Buches ist weniger förmlich.

Ana, Patrick und Claire sind drei sehr verschiedene Menschen und auch wenn es nicht immer leicht war, fand ich es schön, sie etwas begleiten zu können.
Sie alle haben mich auf ihre Art berührt und zum Ende hin musste ich ganz schön schlucken.
Das Leben spielt nicht immer so, wie man es sich vorstellt, das tut es auch bei ihnen nicht.
Während man bei einem normalen Roman mit den Protagonisten mitfühlt, weiß man jedoch auch, dass sie nicht real sind, ihre Geschichten sind erfunden.
Der Unterschied hier ist jedoch, dass man beim Lesen weiß, dass das alles wirklich passiert ist.
Egal ob einer von ihnen gerade Freude, Angst, Trauer oder Wut spürt, sie haben es tatsächlich gespürt.
Wenn es Momente gab, in denen ich wirklich einen Kloß im Hals hatte, wurde er noch größer wenn mir wieder eingefallen ist, dass sie das alles wirklich erlebt und durchlebt haben.
Manchmal konnte ich ihre Handlungen nicht verstehen, aber sie sind eben auch nur Menschen und nicht perfekt.

Müsste ich das Buch in einem Wort beschreiben, würde ich daher sagen, dass es echt ist.
Es gibt hier keine Chance sich zu verstecken, alle drei zeigen sich von ihrer verletzlichsten Seite und das macht es echt und authentisch.
Das Vor- und Nachwort der Autorin fand ich wirklich schön.
Sie hatte ein Ziel vor Augen, sie wollte etwas erschaffen, dass sie selber früher gebraucht hätte und ich würde sagen, ihr ist das ziemlich gut gelungen.
Auch hat sie sich nicht davor gescheut, sich ebenfalls verletzlich zu zeigen und einen Teil ihrer persönlichen Erfahrungen zu teilen.
Ich hoffe man wird mit der Zeit noch mehr von ihr lesen können.

Fazit: Ein Buch über die echte Liebe, die einem manchmal den letzten Nerv rauben kann.

Bewertung vom 29.03.2025
Geht so
Serrano, Beatriz

Geht so


sehr gut

Wann ist Feierabend?

Marisa hasst ihren Job.
Es gibt keine schönere Art das zu beschreiben.
Ihren Alltag bewältigt sie mit einer großen Portion Sarkasmus, Angstlösern und einer gewaltigen Menge an YouTube Videos.
Jeden Tag sehnt sie sich ihren Feierabend herbei und bis dahin spielt sie das Leben im Büro mit, als wäre es ein Theaterstück, das sich gut spielen lässt, wenn man weiß wie und Marisa tut das oder zumindest dachte sie das.
Als ein Teambuilding Ausflug für das gesamte Büro angekündigt wird ist sie völlig überfordert, denn für dieses Theaterstück kennt sie den Text nicht und sie weiß nicht, wie sie es ohne überstehen soll.

Der Klappentext gibt einen gewissen Vorgeschmack auf die Geschichte und trotzdem verrät er nicht so viel, als das man sich schon vor dem Lesen ein genaues Bild machen könnte, in welche Richtung sich das Buch entwickelt.
Die Leseerfahrung war eine spannende Reise und viel tiefgründiger, als ich es zu Beginn eingeschätzt hätte.

Marisa ist eine interessante Protagonistin.
Obwohl sie ihre Arbeit und dadurch ihren Alltag nicht wirklich mag, hat sie einen Weg gefunden sich durchzukämpfen.
Im ersten Moment wirken viele von Marisas Aussagen lustig und humorvoll, was sie an sich auch sind.
Sie durchschaut das gesellschaftliche Konstrukt des "perfekten und erfüllten Lebens", sowohl privat, als auch am Arbeitsplatz und entlarvt die Schattenseiten, die sich sonst niemand traut zu erwähnen.
Doch das alles wirkt in ihren Worten witziger, als es wirklich der Fall ist.
Beim Lesen musste ich oft schmunzeln, aber wenn man sich Marisas Situation länger durch den Kopf gehen lässt, erkennt man, wie vielen Leuten es tatsächlich tagtäglich so ergeht und das es ihnen schwerfällt, ihrem alltäglichem Leben etwas positives abzugewinnen.
Sie befinden sich in ihrem persönlichem Hamsterrad, so wie Marisa es im Buch ebenfalls ergeht, das man nicht so leicht verlassen kann.
Mit so viel Tiefgründigkeit habe ich nicht gerechnet, aber es hat mir sehr gefallen.

Wenn man die Geschichte ausschließlich mit Humor betrachten würde und die Ernsthaftigkeit kurz vergisst, ist es fast schon ironisch, wie gut die Autorin den Alltag im Büro, mit den ganzen Kollegen, Problemen und den Gedanken dazu, beschrieben hat.
Es stimmt mit vielem überein, was ich über die Büroarbeit weiß oder wie ich sie mir sonst vorstelle.

Das angekündigte Teamevent ist sehr viel kleiner und kürzer ausgefallen als erwartet, was ich etwas schade fand und an manchen Stellen waren die Geschehnisse dort etwas übertrieben.
Mit dem Ende habe ich so ebenfalls nicht gerechnet und ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich es finden soll.

Dennoch hat mich das Buch insgesamt sehr unterhalten und überzeugt und ich würde definitiv wieder ein Buch der Autorin lesen.

Bewertung vom 17.03.2025
Die Tochter des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.2
Hunter, Alice

Die Tochter des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.2


sehr gut

Wiederholt sich die Geschichte?

Jenny hat alles dafür getan, um ihrem alten Leben zu entfliehen.
Ihren Namen hat sie von Jane in Jenny geändert und sie lebt nun in einem kleinen Dorf, zusammen mit ihrem Mann und den beiden gemeinsamen Kindern.
Ihre Kindheit war sehr traumatisch, denn ihr Vater ist ein Serienmörder und ihre Mutter eine sehr manipulative Frau, die übermäßig fixiert auf ihre Tochter ist.
Das alles hat sie hinter sich gelassen, zumindest hat sie das geglaubt, bis eines Tages die Geliebte ihres Mannes entführt wird und zeitgleich vor Jennys Tür Müllsäcke mit toten Tieren auftauchen, geschmückt mit einem Schmetterling, der Signatur ihres Vaters.
Zudem hat sie immer wieder Black Outs, was macht sie in dieser Zeit?
Spielt jemand ein Spielchen mit ihr oder wiederholt sich die Geschichte und Jenny nimmt dabei den Platz ihres Vaters ein?

Bereits Band eins der Reihe hat mir gefallen, aber ich war noch gespannter auf dieses Buch.
Der Vater ein Serienmörder, eine absolute Horrorvorstellung, aber was wenn es wahr wird?
Wie verändert sich das eigene Leben? Welche Ängste entstehen? Und gibt es tatsächlich ein Mördergen, das unweigerlich ausbrechen wird?
Ich war neugierig was Jenny für ein Mensch ist und welche Auswirkungen ihre Vergangenheit auf sie hat.

Jenny kann nur schlecht vertrauen und ihre Kindheit hält sie unter Verschluss, selbst vor ihrem Ehemann.
Abgesehen davon führt sie aber ein normales Familienleben und ist Besitzerin einer Tierarztpraxis.
Sie ist ein lieber Mensch, versucht allen Personen eine Chance zu geben, weil sie es unbedingt besser machen möchte als ihre Mutter.
Als viele merkwürdige Dinge passieren und Jenny eine plausible Verdächtige ist, fragt man sich, ob sie trotz ihrer positiven Art dazu fähig wäre, einem anderen Menschen etwas anzutun.
Ihr eigenes fehlendes Vertrauen in sich, verstärkt diese Skepsis zunehmend.

Doch nicht nur Jenny ist verdächtig.
Ihr Mann Mark ist nur schwer zu durchschauen und hätte ein Motiv.
Zudem ist er ein scheinbar egoistischer Mensch und denkt in erster Linie an sich.
Vielleicht seine Geliebte sein Ego verletzte und sie musste dafür büßen.
Oder hat ihre Mutter sie gefunden, die ebenfalls über die Taten des Vaters bestens Bescheid weiß?
Möchte sie ihre Tochter daran erinnern, dass sie ihrem vergangenem Leben nicht entkommen kann?
Es gibt zu jeder Zeit verschiedene Theorien und diese halten das Buch spannend und man weiß nie, wem man trauen kann.

Die Spannung ist das ganze Buch über da, allerdings hat sie im letzten Drittel etwas nachgelassen.
In den ersten beiden Dritteln gab es viele Handlungsstränge und viele Geheimnisse wurden angeteasert, doch am Ende wurden leider zu viele Dinge nicht zu Ende geführt und manche Charaktere spielten kaum noch eine Rolle, sodass man davon ausgehen konnte, das sie für die endgültige Auflösung keine große Rolle mehr spielen.
Das war schade, denn dadurch ist etwas von der Spannung verloren gegangen, da manche Theorien vorzeitig zerschlagen wurden und nur noch wenige übrig blieben, aber noch viele Seiten zu lesen waren.

Zum Schluss hätte ich mir noch ein oder zwei Kapitel mehr gewünscht, da dann doch alles ganz schnell ging, aber man wenig über die Konsequenzen lesen konnte.
Dennoch hatte das Ende auch noch ein paar Überraschungen in petto, die das für mich am Ende relativ rund gemacht haben.
Insgesamt war es sehr interessant Jenny zu begleiten und herauszufinden wie es für das Kind eines Serienmörders weitergehen kann und welche Herausforderungen das Leben mit sich bringt.