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Benutzername: 
Normanfips
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 242 Bewertungen
Bewertung vom 08.03.2025
Mismatch / Hopeville Dragons Bd.1
Willud, Laura

Mismatch / Hopeville Dragons Bd.1


ausgezeichnet

Ein Wohlfühlbuch

Wir befinden uns in Hopeville, einem kleinen Städtchen. Dort lebt Joyce zusammen mit ihrem Bruder. Beide studieren und während Joshua seine Basketballkarriere voranbringen will, ist es Joyce größter Traum Sportjournalistin zu werden. Und so ist sie bei den Spielen der Hopeville Dragons mit ihrer Kamera stets vor Ort. Austin ist neu im Team und er weckt ihre Aufmerksamkeit. Warum wechselte er von der Großstadt und einem erfolgreichen Team in eine Kleinstadt wie Hopeville? Ihre Neugier ist genau so groß wie seine Verschwiegenheit. Trotz anfänglicher Skepsis kommen sich die beiden näher.
Das Setting ist schön, die Figuren sind sympathisch gezeichnet, die Annäherung der beiden verfolgt man gerne mit und neben etwas Spannung und einer Prise Humor gibt es viele Wohlfühlmomente. Laura Willud hat einen sehr flüssigen und angenehmen Schreibstil. Man fliegt nur so durch die Seiten. Wer auf Kleinstadtfeeling, Basketball und eine süße Romanze ohne viel Drama steht, der sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen.

Bewertung vom 08.03.2025
Digitale Diagnosen
Wiesböck, Laura

Digitale Diagnosen


sehr gut

Ein kluges Buch

Mich hat dieses Buch sehr interessiert, da ich immer öfter bemerke, wie psychische Erkrankungen inflationär auftauchen und in Büchern und in den sozialen Medien wie eine Normalität behandelt werden. Die Soziologin Laura Wiesböck analysiert diesen Trend so treffend und das mit einer klaren Sprache. Wobei ich mich wirklich an der Gendersprache störe. Sie hemmt schlicht und ergreifend den Lesefluss. Wenn vier Wörter in Folge mit dem Doppelpunkt agieren, dann nervt es nur noch. Aber zurück zum Inhalt: die Autorin beleuchtet unter anderem die laxe Verwendung von Begriffen wie ‚toxisch‘, ‚Trauma‘ und ‚triggern‘. Sie werden aus dem therapeutischen und psychiatrischen Kontext in die Alltagssprache gebracht und verlieren dort ihre eigentliche Bedeutung. Hier findet eine Verwässerung statt. Psychische Krankheiten werden vermarktet, „normale“ psychische Verletzungen werden zu selbst getroffenen Diagnosen hochstilisiert. All dies schadet den wirklich psychisch Erkrankten. Die Autorin nimmt auch das Gesundheitssystem unter die Lupe, das immer mehr Eigenverantwortung auf das Individuum schiebt, denn man ist selbst für die Heilung und Gesundung zuständig. Ich bin der Meinung, dass die Autorin hier ein wirklich wichtiges Thema durchleuchtet hat und ihr Buch zum Nachdenken anregt. Dabei ist sie politisch fast schon überkorrekt unterwegs…mir war es an diesen Stellen zu viel. Dennoch ein empfehlenswertes Buch.

Bewertung vom 08.03.2025
Skin City (eBook, ePUB)
Groschupf, Johannes

Skin City (eBook, ePUB)


sehr gut

Berlins unterschiedliche Gesichter

Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Johannes Groschupf eröffnet in ‚Skin City‘ mehrere Handlungsstränge, die sich im Laufe der Geschichte miteinander verbinden. Einmal haben wir den aus Tiflis stammenden Koba, der mit seinen Helfern Häuser in den Randgebieten von Berlin ausraubt. Sein Traum ist es allerdings nach Kanada zu gehen, wo er auf ein besseres Leben hofft. Dann begleiten wir Jacques Lippold, der eben erst aus dem Gefängnis entlassen wurde und nun das ganz große Geld machen will. Er schafft es schnell sich unter die Reichen in der Kunstszene zu mischen. Zuletzt ist da noch Romina Winter, eine Polizistin, die mit der Aufklärung der Einbrüche beauftragt wird und zugleich ihre verschwundene Schwester sucht. Mir gefällt der Schreibstil, der sowohl das Berlin der Underdogs als auch das Berlin der Schönen und Reichen einfängt und diese beiden Eindrücke nebeneinander stellt. Koba und Jacques sind gut gezeichnet und ich habe ihre Parts gerne gelesen. Allerdings konnte ich mit Romina weniger anfangen. Ist sie nun so tough wie am Anfang des Buches beschrieben oder doch eher unprofessionell wie im Laufe der Geschichte? Gerade bei ihr ist mir die Geschichte zu Klischee beladen und darunter leidet auch der Schluss des Romans. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch gerne gelesen und fand es interessant.

Bewertung vom 28.02.2025
Ein Beweisstück verschwindet / Detektivagentur Christie & Agatha Bd.1 (1 Audio-CD)
Murphy, Pip

Ein Beweisstück verschwindet / Detektivagentur Christie & Agatha Bd.1 (1 Audio-CD)


gut

Gut gelesenes Hörbuch

Agatha und Christie sind Zwillingsschwestern. Während Agatha Schriftstellerin werden will und selten ohne ihr Notizbuch vorzufinden ist, interessiert sich Christie mehr für die Wissenschaft. Eines Tages darf Agatha an einem Treffen teilnehmen, bei dem auch Sir Arthur Conan Doyle erscheint. Allerdings hatte sie sich ihr Idol ein wenig anders vorgestellt. Aber es ist nicht nur der bekannte Autor zu Gast, sondern auch der berühmte Arzt Sir Alexander Fleming. Dieser möchte eine wissenschaftliche Erfindung vorstellen, aber das Objekt verschwindet. Wer will Fleming schaden? Agatha und Christie nehmen die Ermittlungen auf.
Die beiden Schwestern sind durch ihre Unterschiedlichkeit deutlich und auch sympathisch gezeichnet. Die Geschichte beginnt durchaus humorvoll, lässt dann aber deutlich nach. Ehrlich gesagt hatte ich mir mehr von dem Kinder-Krimi erwartet. Besonders viel Spannung kommt nicht auf. Anna Thalbach liest gut und gibt den einzelnen Figuren mit ihrer Stimme Persönlichkeit.
Insgesamt eine nette Idee, einen Krimi mit historischen Charakteren zu verknüpfen. Dennoch konnte mich die Erzählung nicht packen. Zudem fehlt leider beim Hörbuch der Infoteil zu den historischen Persönlichkeiten.

Bewertung vom 24.02.2025
Rückkehr nach Budapest
Kiss, Nikoletta

Rückkehr nach Budapest


sehr gut

Ein melancholischer Roman

Marta stammt aus Ungarn. Sie beschließt ihre Cousine Theresa in Ostberlin zu besuchen, da sie es zu Hause nicht mehr aushält. Die Mutter hat die Familie verlassen und der Vater kämpft mit einem Alkoholproblem. Sie lernt in Berlin unter anderem Konstantin kennen. Er ist Schriftsteller und bewegt sich in regimekritischen Kreisen. Er selbst ist schwer zu durchschauen. Marta fühlt sich von Anfang an zu ihm hingezogen. Es scheint eine Verbindung zwischen ihr und Konstantin zu geben, dennoch ist er mehr an der extrovertierten Theresa interessiert.
Wir begleiten Marta in ihren jungen Jahren und auch in ihrer aktuellen Lebenssituation. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart hat mir gut gefallen. Der historische Hintergrund ist interessant. Mir war bisher nicht bewusst wie unterschiedlich der Kommunismus in Ungarn und in der DDR gelebt wurde. Die Atmosphäre in den verrauchten Kneipen, bei konspirativen Treffen und in heruntergekommenen Wohnungen wird von Nikoletta Kiss sehr gut eingefangen. Das Buch liest sich leicht und flüssig. Allerdings konnte mich die Geschichte dieser schwierigen Freundschaft und einer Dreiecksbeziehung nicht so richtig fesseln beziehungsweise berühren. Das Geschehen fühlte sich stets distanziert an und damit wird mir das Buch wahrscheinlich auch nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben. Dennoch ist es lesenswert, vor allem wenn man sich für die Vorwendezeit interessiert und auch der Literatur zugetan ist.

Bewertung vom 22.02.2025
Die Tage nach dem Pflaumenregen
Chen, Karissa

Die Tage nach dem Pflaumenregen


sehr gut

Ein feinfühliger und melancholischer Roman

Die Geschichte um Suchi und Haiwen beginnt im Jahre 1938 in Shanghai. Die beiden gehen zusammen zur Schule und sind Nachbarn. Ihre Freundschaft wandelt sich im Laufe der Zeit in Liebe. Dann verlässt Haiwen plötzlich Shanghai, um zur Armee zu gehen. Er tut dies, damit sein Bruder nicht gehen muss. Suchi und Haiwen werden sich 60 Jahre lang nicht mehr sehen. Ihr Zusammentreffen findet in den USA im Jahr 2008 statt. Es besteht immer noch eine tiefe Verbundenheit zwischen den beiden. Suchi beginnt mit ihrer Erzählung 1938, während Haiwen mit seiner im Jahr 2008 anfängt und sie sich zeitlich aufeinander zubewegen. Neben den Hauptprotagonisten liegt der Augenmerk der Autorin auf Traditionen, politischen Unruhen und vor allem dem chinesisch-japanischen Krieg. Und so sind es genau diese Faktoren, die das Leben der Figuren stark beeinflussen. Die Autorin spannt damit einen großen Bogen über mehrere Jahrzehnte. Der Schreibstil ist elegant, bildhaft und sehr schön. Dennoch war es mir manchmal zu ausschweifend. Probleme hatte ich mit den Namen, die einem als Europäer nicht geläufig sind und die sich im Hochchinesischen und im Shanghaier Dialekt unterscheiden. Dazu kommen Spitznamen, die es noch verwirrender gestalten. Ich habe das Hörbuch gehört und da fiel es mir besonders schwer zu folgen. Der ruhige Roman wird von beiden Sprechern gut vorgetragen, wobei ich der Sprecherin lieber zugehört habe. Für mich ist dies ein tiefgründiger Roman, der einen interessanten Einblick in die Kultur der Chinesen, ihre Geschichte und Traditionen gibt. Dazu kommt noch eine tragische Liebesgeschichte. Insgesamt ein feinfühliger Roman mit einem Hauch Melancholie.

Bewertung vom 14.02.2025
Bis die Sonne scheint
Schünemann, Christian

Bis die Sonne scheint


gut

Familienroman

Christian Schünemann entführt uns mit seinem Roman ‚Bis die Sonne scheint‘ in die 80er Jahre. In eine Zeit, in der ‚Dallas‘ und ein ‚Colt für alle Fälle‘ geschaut wurden, man das Geld noch persönlich am Bankschalter ausbezahlt bekam und es Avonberaterinnen gab. Zudem begleiten wir Daniel, der sich auf seine Konfirmation freut, seine Zeit gerne bei seiner Freundin Zoe verbringt und langsam begreift, dass in seiner Familie nichts so ist, wie es scheint. Und genau um das Wahren dieses Scheins geht es in der Geschichte. Obwohl schon der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht, geht die sechsköpfige Familie erst einmal zum Essen oder zum Einkaufen.
Die Passagen, die von Daniel erzählen, werden immer wieder durch Rückblenden unterbrochen, in denen wir die Geschichte der Eltern und Großeltern Daniels kennenlernen. Diese Abschnitte sind wie emotionslose Aufzählungen beschrieben. Hier erfährt man viele interessante und auch heftige Dinge, die durch die Art des Erzählens allerdings emotionslos bleiben.
Der Schreibstil des Autors ist gefällig und so habe ich das Buch flott gelesen. Es ist wie eine kleine Zeitreise in die 80er Jahre, bietet aber auch weitere Einblicke in die deutsche Geschichte anhand von persönlichen Schicksalen.
Dennoch fehlt mir bei dem Roman das gewisse Etwas, um ihn besonders zu machen. Kann man lesen, muss man aber nicht, wäre mein Fazit.

Bewertung vom 11.02.2025
Middletide - Was die Gezeiten verbergen
Crouch, Sarah

Middletide - Was die Gezeiten verbergen


gut

Nette Unterhaltung

Elijah Leith lebt in einer Kleinstadt zusammen mit seinem Vater. Er ist in Nakita verliebt, eine Angehörige des fiktiven Squalomah-Stammes und lebt im nahe gelegenen Reservat. Nikita ist ebenfalls in Elijah verliebt, aber dennoch verlässt er sie, weil es ihm zu Hause zu eng ist und er glaubt, er kann nur in einer Großstadt seinen Traum erfüllen. Sein Traum ist es, Schriftsteller zu werden. Elijah bleibt einige Jahre weg und kommt erst zurück, nachdem sein Roman nicht den gewünschten Erfolg brachte und ihm die finanziellen Mittel ausgehen. Er ist gezwungen von dem zu leben, was ihm das Lang hergibt. Er ist nun wieder im Haus seiner Eltern, wobei beide nun nicht mehr leben. Dann geschieht ein Mord auf seinem Grundstück und Elijah wird zum Verdächtigen.
Der Roman ist eine Mischung aus einem Krimi, einer Liebesgeschichte und Nature Writing. Ich hatte mir ehrlich gesagt etwas mehr von diesem Roman erhofft. Er startet auch gut und die Beschreibungen der Hütte, der täglichen Arbeit und der Natur sind gelungen. Aber dann lässt das Buch leider immer mehr nach. Der Kriminalfall ist vorhersehbar und die Liebesgeschichte ist mir zu kitschig. Bei alledem bleiben die Figuren oberflächlich gezeichnet. Durch den schnellen Wechsel der Erzählzeiten verliert die Geschichte an Spannung, da man nach den kurzen Abschnitten schnell wieder herausgerissen wird. Teilweise wird die Erzählung auch langatmig und die Szenen tragen nicht wirklich zum Plot bei. Dabei hätte ich gerne mehr über das Reservat und seine Einwohner erfahren. Insgesamt ist das Buch eine nette Unterhaltung und durchaus gut zu lesen trotz einiger Schwächen.

Bewertung vom 11.02.2025
Scheinfasten - mein Masterplan
Michalsen, Andreas

Scheinfasten - mein Masterplan


ausgezeichnet

Informativ und übersichtlichDer Ratgeber zum Scheinfasten ist sehr übersichtlich aufgebaut. Gleich zu Beginn erläutert Prof. Dr. Andreas Michalsen die theoretischen Hintergründe des Scheinfastens. Die Erklärungen haben mir sehr gut gefallen, da sie absolut verständlich und nachvollziehbar sind. Der Umschlag beinhaltet eine praktische Übersicht zu einer Scheinfasten-Woche im Überblick und auch zu den Stars der Scheinfasten-Küche. So hat man diese wichtigen Informationen gleich auf einen Blick zusammengestellt. Danach folgen die Rezepte, die vorwiegen vegetarisch und ab und an vegan sind, was mir zugute kommt. Die Rezepte sind vielseitig, gut beschrieben und bunt bebildert. Allerdings finde ich, dass die Zutaten aktuell im Winter nicht ganz so leicht zu bekommen sind. Ich denke, dass ich die Kur daher eher im Frühjahr/Sommer machen werde.
Was mir an diesem Ratgeber unter anderem gut gefällt, das ist der motivierende Ton des Autors. Kurz zusammengefasst: ein kompetenter, gut aufgebauter und motivierender Ratgeber für die Gesundheit.

Bewertung vom 11.02.2025
Gefühle verstehen, Probleme bewältigen
Wolf, Doris;Merkle, Rolf

Gefühle verstehen, Probleme bewältigen


ausgezeichnet

Sinnvoller und hilfreicher Ratgeber


Dies ist nicht mein erstes Buch aus dem paL Verlag und auch nicht aus der Feder von Dr. Doris Wolf (hier in Zusammenarbeit mit Dr. Rolf Merkle). Wie auch bei den bereits gelesenen Büchern wurde ich nicht enttäuscht. Das Buch besitzt eine übersichtliche Struktur, durch die man sich leicht zurechtfindet. Gleich zu Beginn erhält man eine hilfreiche Anleitung, wie man am besten mit dem Ratgeber umgehen sollte. Später kann man gezielt nochmal nachlesen, sei es um Ängste zu verstehen oder Schuldgefühle zu bewältigen, um zwei Beispiele zu nennen. Der Ratgeber ist einfühlsam geschrieben, so dass man sich mit seinen Problemen verstanden fühlt. Durch viele Beispiele aus dem Praxisalltag wird das Buch lebendig. Sehr gut haben mir die Blitz-Tipps für gute Laune gefallen. Ich werde sicher noch öfter zu diesem Buch greifen und die Strategien der kognitiven Verhaltenstherapie anwenden. Für mich eine klare Leseempfehlung.