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Top-Rezensenten Übersicht

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Milagro
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Leserin

Bewertungen

Insgesamt 60 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2025
Mein Mikrobiom-Masterplan
Michalsen, Andreas

Mein Mikrobiom-Masterplan


ausgezeichnet

Das Buch bietet eine aktuelle und wissenschaftlich fundierte Übersicht zum Thema Mikrobiom, das selbst für Ärzte (ich spreche aus jahrelanger Erfahrung) noch immer ein nicht wirklich ernstgenommenes Gebiet darstellt. Der Autor ist Ernährungsmediziner und durch eine Vielzahl von Büchern zum Thema Gesundheit durch Ernährung bekannt. Hier zeigt er die Wichtigkeit von Darmbakterien auf, erklärt, was man selbst tun kann, um sein Mikrobiom zu stärken und gibt im zweiten Teil (ab Seite 40) des Buches sogleich eine Menge Anregungen durch alltagstaugliche Rezepte. Nun kann man einen solchen Ratgeber lesen, nicken und gut finden, aber entscheidend ist die persönliche Umsetzung. Obwohl ich mich bereits sehr bewusst ernähre, konnte ich eine Vielzahl von Ratschlägen mitnehmen. Ich habe bereits begonnen, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen (auch ich sitze überwiegend....) , die Ballaststoffzufuhr noch einmal deutlich zu erhöhen und neue Gemüsesorten auf den Teller zu bringen. Der Ratgeber ist klar und verständlich geschrieben, stets nachvollziehbar und durch eine Menge gut strukturierter Übersichten und Schaubilder bleibt der Text interessant. Den grössten Anteil am Buch machen die Rezepte aus, diese gehören zum sogenannten Masterplan. Zubereitet werden die Gerichte ohne Eier, Fisch und Fleisch, im Mittelpunkt steht Gemüse, würde ich mal sagen. Allerdings gibt es für jede Mahlzeit mehrere Rezepte, ich habe endlich begonnen, mein Granola nach dem Rezept auf Seite 52 herzustellen, viel besser als jedes von mir gekaufte Granola! Für mich als Veganer waren die Rezepte einfach abzuwandeln (manche enthalten Joghurt oder Milch), keine große Sache. Den Masterplan selbst finde ich gut, er bietet sehr viel Abwechslung und jede Menge Ballaststoffe und damit Positives für die Gesundheit. Ein wunderbar informativer Ratgeber, dem ich viele Leser wünsche!

Bewertung vom 18.09.2025
Plant Lady
Kang, Minyoung

Plant Lady


sehr gut

Ich mag asiatische Geschichten sehr, daher fand ich dieses Buch sofort interessant. Das Cover ist ein Hingucker, in natura noch einmal deutlich schöner als auf einem Bild! Die Geschichte scheint ruhig zu starten, erzählt wird von einer Frau, die in einer abgelegenen Ecke einer Stadt einen Blumenladen betreibt. Ihr liegen die Pflanzen wirklich am Herzen. Sie hat ein gutes Gespür für andere Menschen, sie beobachtet ihre Kunden, ohne dass sie selbst auf sie zugeht. Aus der Distanz heraus kommt sie trotzdem über ihren Laden in Kontakt mit ihr selbst bekannten Gewalt und übergriffigem Verhalten. Das löst sie dann auf einer selbstgerechten Art und Weise, die, zunächst nur angedeutet, dann im Verlauf der Geschichte aber ins Detail gehend, sehr brutal wird. Nicht so ganz nachvollziehbar war für mich die letzte Tat, die ja Grundlage für alle anderen war, denn die Rache erschien mir persönlich doch zu ausufernd. Der Stil ist typisch für Geschichten aus Korea, immer etwas knapp und distanziert, finde ich. Gleichwohl eine sehr spannende Lektüre, die gern ein wenig ausführlicher hätte ausfallen dürfen!

Bewertung vom 28.08.2025
Wilder Honig
Lewis, Caryl

Wilder Honig


sehr gut

Es ist wirklich lange her, dass ich so viel Zeit für eine Geschichte gebraucht habe. Gleich im ersten Abschnitt wird es ernst, wir haben den Brief eines sehr kranken Menschen vor Augen, der sehr vertrauensvoll und berührend schreibt. Ich musste bereits nach diesem Abschnitt Luft holen und konnte zunächst nicht weiterlesen. Die Geschichte handelt von drei miteinander verbundenen Frauen, deren Vergangenheit und ihren Beziehungen. Sehr emotional geschrieben und durch die insgesamt 11 Briefe, die der Ehemann einer der Frauen dieser hinterlässt, unglaublich realistisch. Er versucht, über Erzählungen von seiner Leidenschaft, der Imkerei, Zugang und Erklärungen für sein eigenes und das Verhalten der Familie zu finden. Diese Briefe haben mich sehr bewegt, ich fand sie ausgesprochen sensibel geschrieben und obwohl ich Fragen an diesen Mann hinsichtlich seiner Entscheidungen hätte, zeugen diese Briefe von einer tiefen Verbundenheit. Immer wieder brauchte ich nach der Lektüre ein wenig Abwechslung, ein bisschen Abstand. An einigen wenigen Stellen schrammte die Geschichte sehr nah am Kitschigen vorbei, konnte sich dann aber abrupt fangen. Insgesamt ein lohnendes Leseerlebnis!

Bewertung vom 06.07.2025
Einfach Literatur
Willbrand, Klaus;Razumovych, Daria

Einfach Literatur


ausgezeichnet

Ich folgte dem Antiquar von Tag 1 auf instagram, eigentlich wollte ich dort nicht mehr so viel Zeit verschwenden und stattdessen lieber lesen. Plötzlich tauchte dort ein Video mit Herrn Willbrand auf und
sein unvergleichlicher Stil nahm mich gefangen. Nun klickte ich täglich, wenn auch nur, um mir neue Leseanregungen zu holen. Auf das Buch habe ich mich daher sehr gefreut. Ich bin auch nicht enttäuscht worden, denn es handelt sich ja letztlich um eine Quintessenz der Videos, die durch Willbrands Tod leider ihr Ende fanden. Bereits von ihm vorgestellte Autoren werden dargestellt, mancher Abschnitt mit Anekdoten ergänzt und das Buch ist tatsächlich um eine Leseliste erweitert. Ich denke, dieses Buch ist nicht völlig ausgereift gewesen, manche Autoren sind nur sehr knapp besprochen, viele fehlen, was vermutlich aber auf die gesundheitliche Situation zurückzuführen sein dürfte. So liest es sich trotzdem gut, es gab zwei mir unbekannte Autoren, die ich nun in Augenschein nehmen werde und jede Menge Anregungen zu Büchern. Mir gefällt es sehr, dass ich diese Tipps nun in Buchform mit mir herumtragen kann. Das erscheint mir angemessener, als die Videos im Internet. Beim Lesen habe ich den Antiquar vor Augen, wie er verschmitzt seine Empfehlungen weitergibt. Nun gibt es Grund genug, ins nächste Antiquariat zu gehen, um die Tipps ins Auge zu fassen, zu erwerben und zu lesen.

Bewertung vom 01.07.2025
Strandgut
Myers, Benjamin

Strandgut


ausgezeichnet

Mir hatte bereits Der perfekte Kreis sehr gefallen, deshalb wollte ich unbedingt mehr vom Autor lesen.
Ich war auch hier schon nach den ersten Seiten begeistert, diese Geschichte wird einfach wunderbar erzählt. Dem Autor gelingt es, einem das Leben des alten Mannes, der vor Jahrzehnten einige Songs als Soulsänger veröffentlicht hatte, so nahe zu bringen, dass man meint, mit diesem alten Kerl befreundet zu sein. Gleiches gilt für die weibliche Hauptfigur, die sich zwischen ihrem abstoßenden Mann, dumpfen Sohn und ihrer Arbeit aufreibt. Da treffen Menschen aufeinander, die nicht zu den strahlenden Gewinnern gehören und erzählen ihre eigene Geschichte. Das ist sehr berührend geschrieben, ob man nun etwas von Soulmusik versteht oder auch nicht. Obwohl der Soul im Mittelpunkt der beiden Hauptfiguren steht, bedarf es keiner besonderen Kenntnis seitens der Leser. Man wird auf leichte Art und Weise mitgenommen und versteht tatsächlich, worum es diesen Personen geht, um die Liebe zur Musik und die Liebe zum Leben. Sicherlich ein Roman, der verfilmt werden wird, den ich mir dann aber erneut vornehmen und lesen werde. Wer wird diese Bilder schon vergessen! Leseempfehlung!!!

Bewertung vom 24.05.2025
Das Teufelshorn
Nicholas, Anna

Das Teufelshorn


gut

Ich lese nicht so häufig Krimis, bin aber durchaus gut gemachten Kriminalfällen in Buchform gegenüber aufgeschlossen. Hier hatte es mir der Ort des Geschehens angetan, nämlich Mallorca, dazu kamen ein vielversprechendes Coverbild und ehrlich gesagt der Verlag, den ich schätze. Es war eine recht unterhaltsame Lektüre, leicht und flott geschrieben und glücklicherweise nicht mit besonders grausamen Details gespickt. Es gibt neben der sympathischen Ex-Kommissarin einige sehr nett und ebenso sympathisch wirkende Nebenfiguren, dazu eine wirklich große Anzahl weiterer Personen. Allerdings führte die Anzahl der Protagonisten nicht dazu, dass es eine Vielzahl Verdächtiger gegeben hätte. Es dauerte nicht besonders lang, bis sich mein Verdacht erhärtete. Die Geschichte kam zwar voran, doch störte mich, dass Ideen bei den Ermittlern ganz plötzlich auftraten, unvorhergesehene Informationen rasch per Telefon geliefert wurden und nur deshalb die Ermittlungen weiterkamen. Ein bisschen weit hergeholt, würde ich einfach mal sagen. Insgesamt aber unterhaltsam , wenn auch mit Luft nach oben.

Bewertung vom 20.05.2025
Perlen
Hughes, Siân

Perlen


sehr gut

Diese Geschichte hallt lange nach. Marianne ist erst acht, als sie ihre Mutter verliert, der Vater kümmert sich hingebungsvoll um das Mädchen und den kleinen Bruder, aber der Verlust ist riesig. Ihr Suchen nach Erklärungen, nach Möglichkeiten, den Schmerz auszudrücken und selbst einen Platz zu finden, begleiten sie ihr Leben lang. Das heranwachsende Kind zu sehen, wie es an Erinnerungsfetzen festhält, in Geschichten und Liedern die Mutter und deren Liebe sucht, ist beeindruckend und sehr bewegend. Es dauert recht lange bevor sie sich vom Verlust lösen kann. Erst als sich Marianne selbst um ein eigenes Kind kümmert und ansatzweise Lösungen finden kann, scheint ihr Leben nicht mehr so unter der enormen Last des Verlustes zu stehen. Gleichzeitig bleibt immer die Trauer in ihr, ein steter unerfüllter Wunsch nach der Mutter.

Diese Geschichte ist sehr berührend geschrieben und lesenswert.

Bewertung vom 21.04.2025
Nowhere Heart Land
Lara, Emily Marie

Nowhere Heart Land


gut

Die Geschichte startet recht spannend, kurz vor Rosas 30. Geburtstag ändert sich durch einen Zwischenfall in ihrem Londoner Büro ihr Leben gewaltig. Sie kehrt zurück in eine kleine Stadt in Deutschland, wo sie wie ihre Mutter ein katholisches Internat besucht hat. Ihre Mutter ist vor Jahren viel zu früh verstorben, war selbst erst 18 und Schülerin, als Rosa geboren wurde. Nun verzweifelt diese im verlassenen Haus der Großeltern in ihren Erinnerungen an die Kindheit bei ihnen, ihren Alltag im Internat und an Freundschaften zu zwei Mädchen. Das wird so detailliert und ausufernd erzählt, dass es mir schwer fiel, genug Elan aufzubringen, überhaupt weiter zu lesen. Rosa verliert sich in ihren Erinnerungen und in ihrem Schmerz und wie ein Damoklesschwert schwebt dieser 30. Geburtstag über ihr. Es ging nicht voran, sie entwickelte sich gar nicht und das machte die Lektüre wirklich anstrengend. Das Ende war dann für mich unerwartet, ehrlich gesagt empfand ich es unpassend zu dieser schweren, wirklich tragischen Person. Das Buch lässt mich ein wenig ratlos zurück, das Leben der Protagonistin liegt mir schwer auf der Seele.

Bewertung vom 10.04.2025
Wie Risse in der Erde
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


sehr gut

Der Klappentext hat nicht zu viel versprochen, eine Dreiecksgeschichte in Dorset angesiedelt, viel Leidenschaft und wirklich dramatische Momente! Gleich zu Beginn , auf der ersten Seite, ein Paukenschlag und die große Frage, wie es dazu kommen konnte. Die Autorin erzählt klug und mit vielen Rückblicken von dieser jungen Frau, die verheiratet ist und auf ihren früheren Geliebten trifft. Das ist schön geschrieben, spannend zu lesen und ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht. Es gab mehrfach Situationen, in denen ich den Charakteren ein " wie konntest du nur! " entgegen schleudern wollte. Das macht allerdings den Reiz der Geschichte aus, sie wirkt authentisch, nicht konstruiert. Es gibt Entscheidungen, die ich nicht getroffen hätte, die mich ärgerten, aber genau das hat mir gefallen. Zu überlegen, gut, es macht mich wirklich ärgerlich, aber wie hätte ich selbst entschieden???? Sehr gut sind die einzelnen Personen beschrieben, jede für sich, nach dem Ende der Geschichte wollte ich sie nicht so einfach loslassen. Für mich gab es nur ein Manko: ich mag Geschichten lieber, wenn es nicht so viele Rückblicke gibt, wenn die Geschichte vom Anfang bis zum Ende der Reihe nach erzählt wird, hier unterbrachen die ständigen Einschübe aus der früheren Zeit meinen Lesefluss erheblich, daher nur 4 und nicht 5 Sterne. Wer sich daran nicht stört, findet hier eine tolle Geschichte!

Bewertung vom 30.03.2025
Die Mündung
Pieper, Tim

Die Mündung


ausgezeichnet

Ich habe meine Auswahl an Büchern erweitert und lese seit einiger Zeit auch recht gern gut geschriebene Thriller. Hier ist ein Exemplar, das ich unbedingt empfehlen kann!

Zwei Schwestern stehen im Zentrum des Geschehens, eine ist Kriminalkommissarin, die jüngere ist eine Wissenschaftlerin. Beide sehr gut dargestellt, ihre Konflikte und die familiären Hintergründe, die durch die besondere Begabung der jüngeren Schwester für Konflikte zwischen der nun als Kommissarin arbeitenden Frau und ihrer Familie führte. Nach dem gewaltsamen Tod der jüngeren Frau zieht sich ihre Schwester auf eine einsam gelegene Insel in der Nordsee zurück, um mit der Situation fertig zu werden. Diese Lebenssituation ist schon sehr gut beschrieben, eingefügt sind Rückblenden, die als solche klar bezeichnet werden (zum Glück, denn ich verliere mich immer in solchen Geschichten). Sehr authentisch ist das Alleinsein beschrieben, die kraftvolle Wucht des Meeres. Dass die jüngere Schwester Opfer eines Serienmörders geworden ist, bringt eine gewisse Unruhe und lauernde Gefahr in die Geschichte mit.

Alle Personen sind sehr gut beschrieben, insbesondere auch die Nebenfiguren. Es macht Spaß, den ein oder anderen Köder zu schlucken, um dann erstaunt über die Wendung nachzudenken. Was mir besonders gefallen hat, waren die Beschreibungen der einzelnen Orte und Situationen, da fand ich mich immer mitten in dem Geschehen. Nichts ist platt, nichts vorhersehbar, alles gut recherchiert und wunderbar spannend erzählt. Sehr klare Leseempfehlung von mir!