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Bewertungen
Insgesamt 64 BewertungenBewertung vom 19.10.2025 | ||
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Der Thriller "Adama" von Lavie Tidhar umfasst einfach alles. Der Roman ist eine Familiengeschichte über mehrere Generationen, ein politischer Roman, ein Roman über Israel und ein Krimi. Die Protagonistin dieser vielschichtigen Handlungen ist Ruth, deren Lebensgeschichte von 1945 bis zum Jahr 2009 erzählt wird. Zu Beginn der Handlung findet Hannah, ihre Enkelin, Bilder von Ruth,die nach Ende des Zweiten Weltkrieges ihr Leben neu in Palästina anfangen möchte, sich aber als dort unerwünschte Israelin in dem Land diversen Schwierigkeiten stellen muss. Die Juden möchten, dass ihnen das Land allein gehört und darauf folgen im Laufe der Zeit mehrere Kriege. Anhand von Ruth und anderen Familien werden viele Einzelschicksale erzählt, die ziemlich bewegend und schockierend sind. Lavie Tidhar schreibt offen und ausrucksvoll und hat ein spannendes und sehr nachdenklich machendes Buch geschrieben. |
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Bewertung vom 11.10.2025 | ||
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Fabula Rasa oder Die Königin des Grand Hotels Angelika Moser, die Hauptfigur aus dem Roman "Fabula Rasa oder Die Königin des Grand Hotels " kommt aus einfachen Verhältnissen, ist alleinerziehende Mutter eines Sohnes und beginnt ihren Berufsalltag nach der Schule als Buchhalterin im Grandhotel Frohner in Wien. Nach und nach steigt sie auf und wird Abteilungsleiterin in dem besagten Hotel. Sie kommt mehr als schlecht mit ihren monatlichen Einkünften aus und beginnt sich selber Kredite zu genehmigen,nachdem sie vorher schon von ihrem Chef aufgefordert wurde, die Einnahmen und Ausgaben des Hotels zu frisieren.Nach Feierabend beginnt sie dann ihr Leben mit ihren Freunden zu genießen. Vea Kaiser schreibt den Roman über ihre Betrügerin Angelika so herzerfrischend, locker und leicht, dass mir ihre Figur, trotz der Betrügereien, sehr gefallen hat und mir sympathisch war. Der Roman lebt von den schillernden Wiener Figuren. |
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Bewertung vom 04.10.2025 | ||
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Irene Dische erzählt in ihrem unkompliziert und gut lesbaren Roman "Prinzessin Alice" aus dem Leben der Prinzessin Alice von Battenberg, der Mutter des verstorbenen Prinzgemahls Prinz Philip und Ehefrau des Prinzen Andreas von Griechenland. Alice war immer besonders. Sie ist gehörlos zur Welt gekommen, war aber so intelligent, dass sie den Menschen in fünf verschiedenen Sprachen von den Lippen ablesen konnte. Zu ihrem Nachteil geriet ihr ihre große sexuelle Lust und ihre überbordende Liebe zu Gott. Dinge, die überhaupt nicht in Königskreise passten. Sie wurde, trotz ihrer vielen Kinder, in eine Psychatrie eingewiesen, aus der sie einen gefährlichen Fluchtversuch unternahm. Sie zog nach Griechenland, wo sie bis Ende der 60er Jahre blieb und sich um arme Menschen und Waisen kümmerte. Irene Dische hat ein vielseitiges Bild auf die Prinzessin und ihr Leben geschaffen. Das Buch ist sehr interessant und hat mich gut unterhalten. |
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Bewertung vom 24.09.2025 | ||
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Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB) Auf den neuen Roman „Über die Toten nur Gutes“, von Andreas Izquierdo bin ich durch das witzig illustrierte Cover aufmerksam geworden und wurde durchgehend auf amüsante Weise unterhalten. Protagonist dieser unterhaltsamen Geschichte ist der Trauerredner Mads Madsen , der eine Trauerrede für seinen, bei einem Unfall verstorbenen , Freund Patrick halten soll. Komisch ist für ihn nur, dass dieser ihm vor seinem Tod noch einen Brief hinterlassen hat, der mit : Wenn du das liest, bin ich schon tot. Beginnt. Mads fängt an auf eigene Faust zu ermitteln und trifft dabei auf Patricks alte Freunde Timo und Jessica, die etwas zu verbergen scheinen. Das Buch lebt von seinen witzigen Figuren und kleinen Anekdoten, aber dennoch bleibt das Krimigeschehen immer im Vordergrund. Andreas Izquierdos Buch schreibt leicht, spannend und humorvoll und sein an der Ostsee spielender Krimi hat mir ausgesprochen gut gefallen. |
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Bewertung vom 12.09.2025 | ||
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In seinem Roman „Der Absturz“ verarbeitet der Autor Édouard Louis den Tod seines Bruders, der unter einer Spiel- und Alkoholsucht litt und früh verstarb. Édouard und sein Bruder entstammen einer Familie, die von dem tyrannischen Vater beherrscht wurde. Die Brüder wurden geschlagen und drangsaliert. Der Vater hatte hohe Erwartungen an seine Söhne, die diese nicht erfüllen konnten. Auch nach der Scheidung der Mutter von ihrem gewalttätigen Mann und mit dem neuen Stiefvater wird es nicht besser. Édourads Bruder versucht alles um aus diesen Verhältnissen zu entfliehen. Er hat viele Lebensträume, die er letztendlich nicht verwirklichen konnte und rutscht in die Alkoholabhängigkeit, an der er im Alter von 38 Jahren verstirbt. Der junge Autor beschreibt detailliert und sachlich, aufgrund von eigenen Erinnerungen und Aussagen den ehemaligen Freundinnen seines Bruders, dessen kurzes und unglücklichen Leben. Ein Buch, das einen nachhaltig berührt. |
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Bewertung vom 05.09.2025 | ||
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Der Gesellschaftsroman „Aufsteiger“ von Felix Huth ist aktueller denn je, da er viele Gesellschaftsprobleme und -phänomene aufgreift und humorvoll aufgreift. Titelfigur ist Felix Licht, ein bekannter Redakteur, der auf eine Beförderung zum Chefredakteur des Magazins wartet, für das er seit Jahren arbeitet und dem er unendlich viel Zeit, auch seines Privatlebens, geopfert hat. Doch sein langersehnter Traum platzt. Sein Verleger entscheidet sich nicht für ihn, sondern für seine junge, aufstrebende Kollegin Zoe, in die sich Felix schon seit Jahren verguckt hat. Vor vollendete Tatsachen gestellt, gerät sein Leben ins Wanken. Er beginnt zu trinken und seine Ehe zerbricht. Der Roman ist sehr bildlich und intensiv geschrieben und es werden viele politische Themen angeschnitten. Ich habe einen guten Einblick in die Machenschaften der Medienwelt erhalten und das Opfer Felix hat mein Mitleid. |
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Bewertung vom 27.08.2025 | ||
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Kristin Vegos Roman " Spät am Tag " hat ein sehr schön gestaltetes und harmonisch gestaltetes Buchcover, das mich sehr angezogen hat. Kristin Vegos Protagonistin ist die Autorin Johanne, die von der Stadt in ein kleines Haus aufs Land zu dem Tischler Miikael, seiner Frau Sofia und deren Tochter Maren gezogen ist. Nun lebt sie allein in dem Haus. Mikael ist vor zwei Jahren gestorben, seine Frau schon lange vorher ausgezogen und auch Maren wohnt nicht mehr dort. Johanne erzählt in dieser Geschichte in Rückblicken aus ihrem Leben. Sie hat sich nach dem Einzug in das Haus in Mikael verliebt und seine zeitweise ziemlich cholerische Frau Sofia dabei ertragen. Nachdem Mikael nun gestorben ist, zehrt sie von ihren Erinnerungen. Kristin Vego schreibt sehr bildlich und ich konnte die schöne Umgebung in der die Protagonistin lebt, direkt vor mir sehen. Der Erzählstil und die Schreibweise haben mir sehr zugesagt. Eine schöne Liebesgeschichte, die trotz des Todes von Mikael noch nicht zu Ende ist. |
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Bewertung vom 24.08.2025 | ||
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In dem Roman "Das glückliche Leben" von David Foenkinos ist zu Beginn niemand so richtig in seinem Leben glücklich. Protagonist Éric arbeitet in einem Unternehmen und die Arbeit macht ihm keine richtige Freude. Auch seine Familienmitglieder sind nicht so recht zufrieden mit ihrem Leben. Eines Tages erhält er von Amélie ein Angebot für einen neuen Job. In der Hoffnung, dass es ihm dort besser gefällt, nimmt er ihn an. Auf einer Reise nach Süd Korea lernt er das Ritual einer Fake Beerdigung kennen, bei denen Menschen sich in einen Sarg einschließen lassen und dabei über ihr bsiheriges Leben sinnieren können. Éric lässt sich auch darauf ein und er beginnt sein Leben neu zu sehen und auch zu ändern. Ein ungewöhnliches Buch mit einem für uns Europäer ungewöhnlichen Vorgehen einer Fake Beerdigung. Das Buch ist humorvoll und intensiv geschrieben und wirkt nach dem Lesen noch eine Weile nach. |
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Bewertung vom 12.08.2025 | ||
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Der Roman "Adlergestell" der Autorin Laura Laabs hat mich gleich angesprochen, obwohl mir das Cover nicht so ganz zusagt. Beginn der Handlung ist Anfang der 90er Jahre in Berlin am Adlergestell, der längsten Straße Berlins. Dort wachsen die drei Freundinnen Chaline und Lenka sowie die Erzählerin auf, die alle aus ziemlich zerstörten Familienverhältnissen kommen und die sich jetzt auf die Nachwendezeit und den Kapitalismus einstellen müssen. Auch ihre Eltern haben mit den neuen Verhältnissen zu kämpfen. Sie rutschen in die Arbeitslosigkeit und die Großeltern hängen den alten Zeiten hinterher. Die Mädchen machen eine unterschiedliche Entwicklung durch.Lenka konvertiert zum Islam, Chaline wird Beauty Bloggerin. Jahre nach der Wende schaut die Ich Erzählerin auf diese schwierige Zeit zurück und sinniert, was hätte besser laufen können. Es gibt in diesem Roman viele Zeitsprünge, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Ansonsten ist dieser Roman sehr lesenswert. Er setzt sich mit ernsten Themen auseinander und vermittelt das Gefühl, wie es den Menschen nach der Wende ergangen ist. |
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Bewertung vom 03.08.2025 | ||
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In dem Roman "Rückkehr nach San Malo" von Hélène Gestern geht es um den Protagonisten Yann, der von seinem Vater ein Haus in San Malo geerbt hat und daraufhin in das Haus seiner Kindheit zurückkehrt. Dort entdeckt er ein ausführliches Familienarchiv über die Geschichte seiner Familie und er beginnt mit der Spurensuche aus dem Leben seiner Familie. Angefangen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als sein Großvater eine Reederei gründete und den Familienbesitz in San Malo erbauen ließ. Viele Kindheitserlebnisse steigen wieder ihn ihm auf und auch verstörende Erlebnisse seiner Angehörigen kommen ans Licht. Der Roman ist aus der Sicht von Yann in einer wunderschönen, bildlichen Sprache geschrieben. Hélène Gestern versteht es gekonnt die unwahrscheinlich schöne Landschaft und das Meer in ihre Geschichte einzubinden. Sie schreibt leise, aber sehr intensiv. Das Lesen des Romans hat mir gut gefallen und ich kann ihn weiterempfehlen. |
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