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LindaMaria98

Bewertungen

Insgesamt 75 Bewertungen
Bewertung vom 20.07.2025
Two Lives
Herz, Laura

Two Lives


gut

Es ist verhältnismäßig ungewöhnlich mit Anfang dreißig einen autobiografischen Ratgeber zu veröffentlichen. Dennoch hat die Autorin Laura Herz die Erfahrungen, welche sie vor allem in den letzten 3 Jahren sammeln durfte in "two lives" zusammengefasst.
Auch wenn das Buch keine spezielle Zielgruppe erwähnt, so habe ich den Eindruck, dass es sich vor allem an Leserinnen in einem ähnlichen Alter wie die Autorin selbst richtet.
Literarisch steigt das Buch mit dem anscheinend perfekten Leben der Autorin ein, welches sich nach ihrer Entscheidung, sich nach acht Jahren Partnerschaft zu trennen, mehr und mehr auf einen Abgrund zubewegt. Die Autorin beschreibt die Tiefen, welche sie vor allem emotional durchschritten hat und beschreibt die ersten Schritte, wie sie aus dieser Abwärtsspirale ausbricht, ohne jedoch ein wirklich "erfolgreiches" Ende zu präsentieren.
Es liest sich fast wie ein Tagebuch, welches die Autorin geführt hat und mir gefällt die Authentizität. Auch den ehrlichen Blick in ihre Gefühlswelt weiß ich zu schätzen. Die kurz zusammengefassten Kerngedanken sind zwar auch ein nettes Extra jedoch wird ein "Slow-Life" als Content Creator zu leben nur wenigen vergönnt sein. Unter diesem, aber auch anderen Aspekten, halte ich den Mehrwert bzw. praktischen Nutzen dieses Buches rein inhaltlich betrachtet eher gering.
PS: Ich verstehe auch nicht, warum man "Trigger Warnung" mit "TW" abkürzt. Nicht jedem ist die Bedeutung dieser Abkürzung sofort geläufig und eine Warnung, die nicht (direkt) als solches erkannt werden kann, verfehlt meines Erachtens ihren Zweck.

Bewertung vom 20.07.2025
Born to perform - Sei das Rad, nicht der Hamster
Bendix, Caspar

Born to perform - Sei das Rad, nicht der Hamster


gut

Der Protagonist von "Born to Perform" heißt "Bo" und er ist ein trinkfester BWLer, der sich mit viel Humor und Glück durchs Leben schlägt. Dementsprechend ist das Buch durchzogen von seinen humorvollen Antworten, aber auch von vielen Kalenderspruch-Weisheiten seines Chefs "Dr. Meermann". Hierdurch stellt es meiner Meinung den Irrsinn, der sich in den Chefetagen mancher Großkonzerne abspielt, fast schon satireartig dar.
Den Handlungen daher fast schon überspitzt darzustellen, kann ich nachvollziehen, aber die sich ereignenden Zufälle, finde ich fast schon absurd. Dass der Protagonist viel Glück im Leben hat und in seinem neuen Job, frisch nach der Uni, ziemlich schnell zum Assistenten des Prokuristen befördert wird, gleichzeitig ein vielversprechendes Jobangebot der ehemaligen Uni erhält und vom ersten Tag an erfolgreich mit der neuen Zahnärztin flirtet, finde ich noch vertretbar. Dass die Freundin der Zahnärztin, gleichzeitig auf die neue Position von Bo aus war, ist nur eines von vielen Beziehungsgeflechten, dass ich - gerade in einer Großstadt wie Köln - recht realitätsfern finde.
Insgesamt finde ich das Buch gut, mit einigen humorvollen und interessanten Sprüchen, ansonsten aber auch mit viel inhaltsleerem Gerede (was aber nun mal auch zu den Chefs der Großkonzerne passt).

Bewertung vom 19.06.2025
Kokoro
Kempton, Beth

Kokoro


sehr gut

Das minimalistische, aber gleichzeitig elegante Cover des Buches hat mich sofort angesprochen. Es passt auch gut zum Inhalt des Buches, welcher viele Aspekte des japanischen Glaubens und der Spiritualität beleuchtet. Das Buch erklärt zwar japanische Begriffe, trotzdem sollte man eine gewisse Lernbereitschaft für die japanische Sprache und deren Besonderheiten mitbringen, da das Lesen ansonsten recht mühsam werden kann.
Den Untertitel des Buches finde ich persönlich etwas unpassend. Wie im ersten Absatz des Klappentextes beschrieben, geht es primär um eine autobiografische Pilgerreise der Autorin, in welcher sie den Schmerz über persönlichen Verlust zu verarbeiten gedenkt. Das Buch setzt sich daher primär mit den Themata Tod, Vergänglichkeit und Schicksalsschläge auseinander und nur sekundär um eine grundsätzlich gelungene Lebensführung.
Dennoch war es retrospektiv eine Freude, die Autorin auf ihrer Reise literarisch begleiten zu dürfen.

Bewertung vom 17.05.2025
Trauma ENDLICH überwinden
Thiel, Aylin

Trauma ENDLICH überwinden


ausgezeichnet

Ich finde das angenehm gestaltete, schlichte Cover gut gelungen und generell passend zur Thematik.
Meiner Meinung nach hätte man aber vielleicht schon auf dem Unter Berücksichtigung dieses Aspekts finde ich das Buch generell gut gelungen. Es ist sehr ausführlich, bleibt dabei aber verständlich geschrieben. Zudem verdeutlicht es seine Beschreibungen anhand von Beispielen und spricht die Interaktion der Lesenden durch reflektierende Fragestellungen und praktische Übungen an.

Bewertung vom 17.05.2025
Dein ADHS-Wohlfühl-Guide
Vogel, Laura

Dein ADHS-Wohlfühl-Guide


ausgezeichnet

Das Cover ist mir persönlich fast schon zu chaotisch gestaltet, aber das ist eine rein subjektive Empfindung (generell passt es schließlich zur Thematik). Der Einband des Buches ist recht hochwertig und die Kapitel sind bereits im zugeklappten Zustand durch ihre farbliche Markierung erkennbar. Insofern überzeugt die Beschaffenheit und Optik im Großen und Ganzen.
Der Inhalt ist ebenfalls empfehlenswert. Insofern die Autorin selbst von ADHS betroffen ist, rezitieren ihre Ausführungen nicht nur Studien, sondern sie lässt auch ihre persönlichen Erfahrungen mit dieser Krankheit einfließen. Dabei ist sie nicht aufdringlich, sondern sie gibt in einer freundlichen und angenehm zu lesenden Art ihre Tipps an die Leserschaft weiter. Zudem wird der Inhalt häufig grafisch zusammengefasst. Sicherlich kann dieses Buch nicht "das eine Patentrezept" für ADHS bieten, aber es enthält einige hilfreiche Ansätze.

Bewertung vom 06.04.2025
Es kann so schön sein, das Leben
Oetker, Alexander

Es kann so schön sein, das Leben


gut

Alexander Oetker beschreibt einige Aspekte des "Dolce Vita"-Gefühls. Eine handvoll mediterraner Rezepte enthält es ebenfalls.
Generell stützt der Autor sich vor allem auf die Erfahrungen, die er in Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Griechenland und Zypern machen konnte. Hierbei finde ich es positiv, dass er nicht nur seine Meinung kundtut, sondern auch vom Leben und den Erfahrungen einiger Auswanderer berichtet. Jedoch sind die ausgewählten Interviewpartner wenig repräsentativ für einen Durchschnittsmenschen. So fällt es einem Fußballprofi oder einem Ex-Manager eines Großkonzerns natürlich leichter ein neues Leben im Ausland aufzubauen, als z. B. einer alleinerziehenden Minijobberin.
Das Buch beschreibt einige Aspekte, die unser Leben bereichern würden: Mehr (Nächsten-)Liebe, mehr Qualität statt Quantität, weniger Medienkonsum, etc. - diese sind jedoch nicht zwingend auf eine "Dolce Vita"-Kultur beschränkt.

Bewertung vom 30.03.2025
Leben und Sterben
Buyx, Alena

Leben und Sterben


sehr gut

"Leben und Sterben" trifft als Titel den Inhalt des Buches nicht ganz.
Zwar behandeln die ersten beiden Kapitel diese Themen, jedoch geht es grundlegend um ethische Positionen bei kritischen (medizintechnischen) Fragestellungen.
Die Einleitung beschreibt ein Erlebnis der Autorin und führt den Leser gut an diese komplexe Thematik heran.
Einerseits finde ich es schade, dass das Buch "nur" vier Kapitel hat. Andererseits beleuchtet die Autorin diese vier Themen sehr ausführlich, indem sie Fallbeispiele nennt und anschließend konträre Positionen gegeneinander abwägt. Unter Berücksichtigung dieser dezidierten Aufarbeitung ist die Beschränkung auf vier allgemein taugliche Kernthemen nachvollziehbar.
Das Buch liefert einige interessante Impulse, die zum Nachdenken anregen. Aufgrund der Professionalität der Sprache, empfand ich das Lesen teilweise als anstrengend. Man muss sich wirklich mit dem Inhalt auseinander setzen wollen, denn dieses Buch liest sich nicht "einfach mal so".

Bewertung vom 30.03.2025
Radikale Freundlichkeit
Blum, Nora

Radikale Freundlichkeit


sehr gut

Generell begrüße ich die Idee der Autorin, Ideen für eine freundlichere Welt zu teilen.
Das Buch besitzt ein ansprechendes Cover in leuchtenden Farben. Inhaltlich bezieht sich das Buch auf einige Erkenntnisse der Psychologie und weist insgesamt über 300 Referenzen auf. Dabei bleibt die Sprache stets verständlich und driftet nicht in eine wissenschaftliche Dissertation ab, sodass das Buch trotzdem einfach zu lesen und nachvollziehbar bleibt.
Zwei (persönliche) Kritikpunkte möchte ich trotzdem erwähnen:
Erstens behauptet die Autorin in der Einleitung, dass die Kapitel in einer beliebigen Reihenfolge lesbar wären. Das stimmt an sich auch, jedoch sollte das Buch in diesem Fall auch ohne Referenzen auf vorherige Kapitel auskommen. Oder, alternativ, sollten die anfänglichen Kapitel konsistenterweise auch auf die zukünftigen Kapitel verweisen.
Zweitens ist das Buch nicht fehlerfrei. Kleinere Rechtschreibfehler, wie z. B. auf S. 130 ("geschätzt,t") oder auf S. 176 ("FFreundlichkeitsgesten" und "Momen ten") können vorkommen, auch wenn sie unschön anzusehen sind. Das ist nicht mein Hauptkritikpunkt. Der größte Makel betrifft das auf S. 118 skizzierte Modell von Thomas und Kilmann. Das Buch verfügt über so gut wie keine Infografik. Umso gravierender fällt es auf, dass diese Infografik fehlerhaft ist, insofern der "kollaborierende" Quadrant ebenfalls mit "kompetitiv" beschriftet wurde. Nachdem der nachfolgende Text allerdings die Theorie korrekt wiedergibt, sich jedoch auf diese fehlerhafte Grafik bezieht, führt dies zwangsweise zu Verwirrung beim Lesen. Ich hoffe sehr, dass das in einer zukünftigen Ausgabe korrigiert wird.
Abgesehen davon ist es ein schönes, ermutigendes Buch. Auch wenn ich von der Alltagstauglichkeit mancher Praxistipps nicht überzeugt bin, so bietet es einige gute Ansätze für ein freundlicheres Miteinander.

Bewertung vom 13.03.2025
Die Magnolienkatzen
Morishita, Noriko

Die Magnolienkatzen


sehr gut

"Die Magnolienkatzen" ist ein sehr schönes Buch.
Nicht nur das Cover ist in japanischen Stil kunstvoll gestaltet, sondern auch der Beginn jedes Kapitels wird mit einem Bild eines Magnolienastes verziert.

Die Protagonistin bzw. Autorin Noriko ist Anfang 50 und befindet sich sowohl in einer beruflichen als auch grundlegenden Sinnkrise. Als sie im Shinto Schrein um Glück gebeten hat, treten bald schon eine Streuneratze sowie ihre frisch geborenen Katzenjungen in ihr Leben.

Anfangs wird sie trotz innerer Widerstände vor allem von äußeren Umständen dazu gedrängt, sich dieser Katzen anzunehmen. Und Noriko beschreibt in leichten und kurzweiligen Geschichten, wie sich die Katzen mehr und mehr einen Weg in ihr Herz bahnen. Auch wenn hierdurch nicht alle anfangs aufgeworfene, existentielle Fragen beantwortet werden können, beschreibt sie den Alltag und das Leben mit den Katzen auf sehr herzerwärmende Weise.

Bewertung vom 13.03.2025
Das Herz kennt keine Demenz
Ayag, Jim

Das Herz kennt keine Demenz


ausgezeichnet

Das Cover des Buches ist schlicht, aber passend. Der Titel ist zudem hervorragend gewählt.

Jim Ayag beschreibt zunächst seine (anfangs unentschlossene) berufliche Laufbahn und wie er hier in die Pflegebranche geraten ist. Ansonsten besteht das Buch größtenteils aus Alltagsgeschichten, welche er im Umgang mit demenzerkrankten Menschen selbst miterlebt hat. Hierbei greift er auch oft auf die fiktive Frau Tippelkamp zurück, um die Leser auch in die Ich-Persepktive einer dementen Person eintauchen zu lassen.

Der Autor hat eine lockere, humorvolle und auf jeden Fall sehr sympathische Schreibweise. Das Buch lässt sich also gut lesen. Trotzdem besitzt der Inhalt gleichzeitig noch genug Tiefe und Relevanz. Zudem finde ich es schön, dass nicht nur die (klassischerweise) herausfordernden Seiten der Demenz beleuchtet werden, sondern auch die Menschlichkeit nicht zu kurz kommt und auch auf die schönen Momente im Umgang mit Dementen eingegangen wird.